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Liebe auf Umwegen

SunpôSide
von

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04. Kapitel

 

Einige Wochen waren vergangen. Heilig Abend stand vor der Tür und alle sprachen von nichts anderem mehr. Selbst in Momoko´s Klasse war das Gesprächsthema Nummer Eins. Besonders bei den Mädchen, die mit ihren Geliebten diesen Tag verbringen wollten. Die Rotbraunhaarige seufzte. Musste das sein? Sie hatte sich zwar noch des öfteren mit Naoki getroffen, trotzdem wusste sie nicht, was sie von all dem halten sollte. Er löste merkwürdige Gefühle in ihr aus. Sie war sich nicht sicher, ob sie das nun gut oder schlecht finden sollte…

 

„Momo – Chan!“, kam Miharu fröhlich auf ihre Freundin zu gelaufen. Sie waren bis eben in unterschiedlichen Kursen. „Und was planst du Heilig Abend so?“, lächelte die Violetthaarige. „Was soll ich schon groß planen?“, antwortete die Angesprochene. Miharu blies ihre Backen auf „Mensch, Momoko! Du bist doch jetzt schon so häufig mit Naoki ausgegangen. Ich kann mir nicht vorstellen das er dir so egal ist, dann hättet ihr nicht so viele Dates gehabt“. Die Rotbraunhaarige bekam einen Rotschimmer „Nenn es doch nicht Dates...“. „Ach und wie soll ich es dann nennen?“, wollte Miharu wissen. Ihre Freundin wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Sie hatte ja recht. Es war ja auch nicht so, das sie ihre eigenen Gefühle inzwischen nicht besser verstehen könnte. Aber das dazu stehen war wohl das andere Problem. Sie könnte niemals zugeben das sie etwas für Naoki übrig hatte. Dazu wehrte sie sich Anfangs zu stark dagegen. Außerdem nahmen ihre Mitschülerinnen ihr das trotz allem immer noch übel.

Nachdem der Unterricht vorüber war, verließen Miharu und Momoko das Schulgebäude. Erstere schaute fragend drein „Holt Naoki – Senpai dich heute gar nicht ab?“. Die Angesprochene schüttelte leicht ihren Kopf „Er muss seit einiger Zeit für Prüfungen lernen. Vor den Semesterferien kommt noch einiges auf ihn zu“. „So?“, legte die Violetthaarige ihren Kopf leicht schief. „Dann gehen wir eben zusammen nach Hause!“, lächelte sie daraufhin fröhlich. Momoko schmunzelte. Miharu erinnerte sie von ihrer Art her etwas an Naoki. Vielleicht würde so jemand wie sie besser zu dem Blonden passen? Bei diesem Gedanken zog sich ihre Brust zusammen.

Auf ihrem nach Hause weg schlenderten die Schülerin noch durch die Stadt. Sie war festlich geschmückt. Der Schnee, welcher dazu noch auf den Wegen lag, rundete das Bild hervorragend ab. Auf dem Marktplatz stand eine riesige Tanne, welche wundervoll geschmückt war. Momoko sah zu dieser auf. „Was würde ich jetzt dafür geben, mit Naoki hier zu stehen“, lächelte Miharu, welche dadurch einen bösen Blick von ihrer Freundin zugeworfen bekam. „Das habe ich bestimmt nicht gedacht!“, drehte die Rotbraunhaarige ihren Kopf, trotzig, zur Seite. „Und ob du das hast! Ich habe es in deinem Gesicht gesehen. Du merktest es vielleicht selbst nicht, aber du hast mit einem sanften Lächeln zu der Tanne aufgesehen. So lächelst du immer, wenn du an Naoki denkst. Ich habe dich die letzten Wochen beobachten können. Seit du ihn kennst, hast du dich verändert. Du lächelst viel öfter und wirst in deiner Art und Weise liebevoller. Das ist auch unseren Klassenkameraden aufgefallen. Einige Jungs finden dich inzwischen sogar echt niedlich“, lächelte Miharu. Ihre Worte brachten ihre Freundin in Verlegenheit. Das hatte sie tatsächlich nicht bemerkt. Sollte das etwa wirklich wahr sein? Wieso bemerkte sie es dann selbst nicht? Allmählich kam sie sich echt dämlich vor, das es allen aufgefallen war, nur ihr selbst scheinbar nicht. Sie zuckte etwas zusammen. Was, wenn Naoki das auch aufgefallen war? Das wäre ihr so unfassbar peinlich. Die Violetthaarige beobachtete die andere Schülerin schmunzelnd. Sie kannte ihre Freundin immerhin und konnte sich ungefähr vorstellen, was gerade durch deren Kopf ging.

 

„Oh, was machst du denn hier?“, ertönte die überraschte Stimme von Miho, welche mit ihrem Freund unterwegs war. Die Angesprochene sah zu der Rothaarigen. „Miho? Ich bin mit meiner Freundin Miharu unterwegs“, lächelte Momoko. „Oh, achso? Ich bin Miho, die jüngere Schwester von Naoki. Freut mich dich kennen zu lernen, Miharu“, stellte sich die Ältere vor. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite!“, verneigte die Violetthaarige sich höflich. „Ehm...Miho? Wie geht es Naoki?“, interessierte es die Rotbraunhaarige. Die Schwester des Blonden erwiderte ihren Blick „Ihm qualmt der Kopf vom ganzen lernen. Und er ruft andauernd das ihm seine tägliche Dosis Momoko fehlt“. Die Jüngere blinzelte und wurde prompt wieder etwas rot. Es stimmte zwar, das er sie immer von der Schule abholte, aber das ihm das schon SO extrem an die Nieren ging. Da bekam die Schülerin ja beinahe ein schlechtes Gewissen. Miho musterte das Mädchen vor sich. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Ein Besuch von dir würde ihn sicher freuen und er könnte sich bestimmt wieder besser aufs lernen konzentrieren“. Momoko blickte zu der Rothaarigen auf. „Das geht heute leider nicht, immerhin bin ich doch mit Miharu unterwegs“, entgegnete die Fünfzehnjährige. Plötzlich spürte sie den starrenden Blick der Älteren auf sich. „Wenn das dein einziges Problem ist, kann sie gerne mit uns mitkommen, mein Freund hat sicher nichts dagegen“, gab Miho von sich. Ihr Freund stimmte nickend zu. „Stimmt, kein Problem! So kann ich mal die Schwester von Naoki kennen lernen und außerdem schließe ich gerne neue Freundschaften“, strahlte die Violetthaarige und ging zu dem Pärchen. „Siehst du, Problem gelöst. Also, man sieht sich“, schlang die Rothaarige ihren einen Arm um den ihres Freundes und nahm Miharu´s Hand in ihre Freie. Anschließend zogen sie von dannen. Momoko blinzelte. Nach ihrer Meinung fragte also niemand mehr? Sie seufzte, wobei sich ein trotziger Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Ein Besuch konnte sicher nicht schaden…

 

Auf dem Weg zu dem jungen Mann, kam die Schülerin an einem Tempel vorbei, der Glücksbringer verkaufte. Sie stoppte neben dessen Eingang. Vielleicht….sollte sie ihm einen kaufen? Ohne länger darüber nachzudenken, ging sie zu dem Stand, welcher die Glücksbringer anbot. „Kann ich ihnen helfen, junge Dame?“, lächelte ein älterer Herr auf die Fünfzehnjährige herab. Sie erwiderte seinen Blick. „Naja, ich suche einen Anhänger für einen Freund, der bald Prüfungen schreibt“, antwortete sie. „Da habe ich verschiedene Ausführungen. Wie nahe stehen sie diesem ‚Freund‘ denn?“, lächelte der Herr weiter. Momoko´s Blick wurde sofort verlegen. Kam es ihr nur so vor, oder durchschaute so gut wie jeder sie? „Ich seh schon. Für dich wäre wohl dieser hier am angebrachtesten“, reichte der Mann ihr einen der Anhänger. Momoko nahm ihn entgegen und musterte ihn kurz. Anschließend stimmte sie lächelnd zu, bezahlte den Anhänger und setzte ihren Weg fort. Der ältere Herr sah ihr nach. „Sie scheint starke magische Kräfte zu besitzen. Aber einen Anhänger zu kaufen überfordert sie“, schmunzelte er.

Wenig später traf sie vor ihrem Ziel ein. Sie beäugte das Haus. Ob sie wirklich nicht stören würde? „Nanu? Momoko, was treibt dich denn hier her? Ach, was rede ich da, du bist sicher hier um Naoki zu besuchen?“, erklang eine liebevolle Stimme hinter dem Mädchen, weshalb sie sich umdrehte. „Oh, eh...ja! Guten Tag. Ich hoffe, ich störe ihn nicht?“, verneigte sich die Schülerin etwas. „Ach, ich denke nicht das du Naoki stören würdest. Im Gegenteil, er wird sich sicher riesig über deinen Besuch freuen“, lächelte Tsuki. Daraufhin nahm die Mutter der Rasselbande, die Fünfzehnjährige, mit ins Haus. Die Blonde meinte, das sie ruhig zu seinem Zimmer gehen könne. Immerhin wusste Momoko inzwischen wo es sich befand. Gesagt, getan. Die Schülerin stand wie angewurzelt vor der Tür des Studenten. Sie kam sich vor, als wäre sie versteinert. Was war nur los mit ihr? Vor kurzem bereitete es ihr noch nicht so viele Probleme sein Zimmer zu betreten. Außerdem war sie doch kein Feigling! Die Rotbraunhaarige atmete einmal tief durch und klopfte an die Tür. Nervös und unruhig wartete sie auf ein Zeichen, welches auch kurz darauf kam. Anschließend öffnete sie die Tür langsam und streckte ihren Kopf durch den Spalt. Was sie dann sah, erstaunte sie etwas. Naoki blickte vollkommen konzentriert auf seine Unterlagen. Wieder durfte sie eine neue Seite an ihm kennen lernen. Sicher war so ein Arztstudium auch nicht gerade einfach. Andererseits….passte es irgendwie zu dem Blonden. Momoko schloss leise die Tür hinter sich und schlich durch das Zimmer. Letztlich ließ sie sich vor dem jungen Mann nieder und lächelte etwas. Er war so konzentriert, das er sie gar nicht wirklich wahr nahm. Eine Zeit lang beobachtete sie ihn einfach nur. Inzwischen empfand sie Naoki als einen sehr besonderen Menschen. Und sie fand es schrecklich, das viele ihn nur auf sein äußeres reduzierten. Nach einiger Zeit schien der Blonde sich beobachtet zu fühlen und blickte auf. Er schaute die Schülerin vor sich an, als hätte er einen Geist gesehen. Jene schmunzelte deswegen etwas. „Momoko!? Was machst du hier!? Und...seit wann sitzt du da?“, überrannte er sie mit Fragen. Diese beantwortete sie natürlich alle „Ich wollte dich besuchen. Deine Schwester meinte, das dir das vielleicht helfen würde? Ebenso wie deine Mutter, welche mich rein gelassen hat. Da ich dich nicht unterbrechen wollte, habe ich mich einfach hier hin gesetzt, das ist jetzt schon eine halbe Stunde her, denke ich“. Naoki wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte. Diese Stille machte Momoko etwas unsicher „Wenn ich störe...kann ich auch gerne wieder gehen“. Der Angesprochene blinzelte, als hätte sie ihn gerade aus seinen Gedanken geholt. „Wie? Ach quatsch! Ich freue mich wirklich sehr darüber, das du hier bist. Auch wenn ich mich nicht daran entsinnen kann, herein gesagt zu haben...“, wunderte es den jungen Mann. „Das war sicher ein Reflex“, schmunzelte die Schülerin. Da könnte sie natürlich recht haben, weshalb der Blonde nicht weiter darauf einging. „Ach, wo sind meine Manieren?! Willst du etwas trinken, ich“, wollte der Student gerade aufstehen, als er an seinen Schultern, von Momoko zurück gedrückt wurde. „Nun übertreib mal nicht. Du musst immerhin lernen, wenn jemand hier etwas zu trinken holt, dann bin ich das. Immerhin sieht es so aus, als hättest du schon länger nichts mehr getrunken“, deutete sie auf seine komplett ausgetrocknete Tasse. Naoki blickte zu dieser „Oh, tatsächlich. Das habe ich durch das lernen vollkommen vergessen“. Die Fünfzehnjährige erhob sich „Und du willst Arzt werden, vergisst es aber selbst zu trinken“. Die Blicke der Beiden trafen sich, von denen der der Jüngeren schmunzelte. Anschließend verließ sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer des Blonden, welcher ihr verdutzt nachsah.

 

„Sicher darfst du dich in der Küche frei bedienen. Du warst jetzt schon so oft hier, da gehörst du doch fast selbst zur Familie“, lächelte Tsuki. „Vielen Dank“, lächelte Momoko und begab sich in den zuvor erwähnten Raum. Durch ihre Besuche in den letzten Wochen, wusste sie schon so ziemlich, wo alles sich befand. Immerhin half sie Tsuki oft dabei das Abendessen zuzubereiten. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war sie wirklich oft bei ihnen. Häufig ging sie nach der Schule mit zu Naoki, weil er nicht weit von dieser weg wohnte. Abends brachte er sie dann noch standesgemäß nach Hause. Diese Tatsache war ihr gar nicht so bewusst gewesen. Sie verbrachte wirklich viel Zeit mit dem Blonden. Das war es wohl auch, was ihre Mutter letztes Mal damit andeuten wollte, als sie sagte das sie und Kouhei dieses Jahr endlich mal wieder ein Date an Heilig Abend haben könnten. Wieso bemerkten es alle, nur sie selbst nicht? Die Rotbraunhaarige seufzte etwas und setzte den Tee auf. „Du weist inzwischen scheinbar genau, das Naoki mag, hm?“, stand plötzlich Tsuki neben der Schülerin. Diese sah überrascht zu ihr auf. „Oh, entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken“, fügte die Blonde noch hinzu. „Nein, schon in Ordnung, ich war nur in Gedanken“, lächelte die Fünfzehnjährige. Tsuki fing an liebevoll zu lächeln „Du hast genau den Tee aufgesetzt, welchen Naoki gerne trinkt. Zudem noch das passende Gebäck“. Momoko blinzelte und betrachtete dann das Tablett, welches sie fertig gemacht hatte. Die Ältere hatte recht. „Das habe ich….gemacht ohne groß darüber nachzudenken“, stellte die Schülerin fest. Es war wahr. Sie hatte es einfach getan. Kurz danach war der Tee fertig und sie stellte die Kanne ebenfalls auf das Tablett. Gerade als sie es anheben wollte, sprach die Ältere sie noch einmal an „Momoko, sag mal...Was empfindest du für meinen Sohn?“. Die Angesprochene schaute etwas überrumpelt drein und bekam einen Rotschimmer. Das genügte der Mutter des Studenten schon. „Ich möchte einfach nur nicht das Naoki sich Hoffnungen macht und verletzt wird. Versteh das bitte“, lächelte Tsuki. „Sicher. Das verstehe ich natürlich“, antwortete Momoko, schnappte sich das Tablett und ging zu dem Zimmer des Blonden zurück. Mit ihrem Ellenbogen drückte sie die Türklinge herunter und die Tür anschließend mit ihrem Rücken auf. Naoki blickte zu ihr „Sag doch was! Ich hätte dir die Tür doch aufgemacht“. Die Angesprochene stellte das Tablett auf einen freien Platz des Tisches „Schon okay. Ich hab es doch geschafft, oder?“. Naoki sah zu dem Mädchen auf „Ja schon...“. Anschließend schenkte die Rotbraunhaarige Tee in die Tasse des Älteren und stellte sie ihm hin. Danach setzte sie sich erneut vor ihn. Der Student schaute zu ihr „Willst du jetzt etwa die ganze Zeit nur da sitzen und mich anstarren?“. „Wenn es dir hilft, ja. Wenn nicht gehe ich. Andererseits könnte ich auch Schulaufgaben machen, wenn es dich nicht zu sehr stört“, lächelte Momoko. Der Blonde schüttelte seinen Kopf „Natürlich nicht“. Nachdem er das sagte, räumte der Blonde ein paar Bücher bei Seite, um der Jüngeren Platz zu machen. Diese schnappte sich ihre Tasche und breitete ihre Aufgaben vor sich aus. Danach begann sie zu schreiben.

 

Einige Zeit später bemerkte Momoko, wie es draußen dunkel wurde. Ihre Aufgaben waren nun erledigt und sie achtete zwischendurch immer darauf, das Naoki etwas zu trinken besaß. Es klopfte an der Tür und der Blonde bat die Person herein. „Wenn ihr möchtet, könnt ihr essen kommen“, lächelte Tsuki freundlich. Die Angesprochenen sahen zu ihr und nickten zustimmend. Daraufhin begaben sie sich in die Küche, wo schon Hiro, Miho und deren Freund am Tisch platz fanden. Die Nachzügler setzten sich auf die freien Plätze. „Schön, das du immer noch da bist, Momoko“, lächelte Miho. „Deine Freundin Miharu ist echt spitze, wir hatten viel Spaß zusammen“, fügte sie noch hinzu. Die Schülerin lächelte leicht. Das glaubte sie ihr sofort. „Ja, Miharu ist toll“, stimmte sie zu. „Ach und Momoko, wenn dir deine Uniform zu unbequem wird, kann ich dir gerne Klamotten leihen“, bot Miho an. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick. Schlecht wäre das sicher nicht, weshalb sie das Angebot dankend annahm. Kurz darauf schielte sie kurz zu Naoki, welcher echt unheimlich still war. Sicher schaffte ihn das Lernen ungemein.

Nach dem Essen, halfen Momoko und Miho beim abdecken. „Also Naoki scheint es gut zu tun, das du hier bist. Er wirkte wesentlich entspannter wie die letzten Tage“, schmunzelte die Rothaarige. Die andere Schülerin erwiderte ihren Blick „Wirklich? Das freut mich“. „Und genug zu Trinken scheint er auch endlich zu sich zu nehmen. So oft wie Momoko heute neuen Tee aufgesetzt hat“, lenkte Tsuki schmunzelnd ein. „Das kann man wohl sagen. Er trinkt wie ein Wasserschlot“, musste die Rotbraunhaarige etwas lachen. Sie wusste nicht weshalb, aber sie fühlte sich wie in einem zweiten zu Hause. Diese Familie hatte sie von Anfang an so aufgenommen, wie sie war. Miho´s Freund war ebenfalls Student und hieß Kaito. Sie waren wirklich unfassbar niedlich zusammen, wie Momoko fand. Hiro´s (fast) Freundin, hieß Suzuna. Sie war ebenfalls häufig zu Besuch. In den letzten Wochen lernte die Fünfzehnjährige wirklich viele neue Menschen kennen. Jeder einzelne von ihnen wuchs ihr ans Herz und sie würde keinen mehr missen wollen. Aber einer von ihnen würde ihr wohl besonders fehlen…

 

Nachdem Momoko fertig ausgeholfen hatte, bekam sie neue Klamotten von Miho. Zumindest, nachdem sie gefühlte hunderte von Sachen anprobieren musste. „Das ist es! Perfekt“, grinste die Rothaarige zufrieden. Momoko betrachtete sich im Spiegel, welcher längs an der Schranktür befestigt war. „Aber das...ist ja viel zu niedlich. So etwas steht mir doch gar nicht“, murmelte die Schülerin verlegen. Die Ältere legte ihre Hände auf die Schultern der Jüngeren und sah über deren Schulter ebenfalls auf das Spiegelbild. „So ein Quatsch! Ich finde das es dir unheimlich gut steht! Und aus diesem Grund wirst du dieses Outfit jetzt an behalten und ich werde es dir schenken, keine Widerrede!“, entschied die Siebzehnjährige. Natürlich könnte Momoko nun rebellieren, wie es sonst ihre Art wäre. Aber sie fragte sich wirklich, ob Naoki das Outfit wohl auch gefallen würde? Miho lächelte leicht. Anschließend schob sie die Jüngere aus ihrem Zimmer „So, das wäre geklärt!“. Ihren Freund, welcher bis eben vor der Tür stand, zog sie stattdessen wieder rein. Momoko seufzte „Was soll´s“.

Ohne sich großartige Gedanken darüber zu machen, betrat sie das Zimmer des Blonden und ließ sich vor ihn sinken. Sie war sich sicher, das ihm ihr Outfit eh gleichgültig wäre. Doch da täuschte sie sich wohl ziemlich. Der Student betrachtete sie. „Du siehst wirklich niedlich aus. Das steht dir echt gut“, gab er direkt und ehrlich von sich, wie immer. Das Mädchen wurde etwas rot und blickte verlegen zur Seite „Genau das sagte deine Schwester auch zu mir“. Naoki grinste „Miho hatte schon immer ein Auge für so etwas. Deswegen möchte sie auch mal Design studieren“. Momoko sah stumm zu ihm, wonach ihr wieder in den Sinn kam, das sie ja noch etwas für ihn hatte. „Ach du Schreck! Das habe ich ja ganz vergessen!“, sprang sie förmlich auf und eilte zu ihrer Tasche. Der Ältere schaute ihr verwundert nach. Die Schülerin kramte etwas aus ihrer Schultasche, ging zurück und ließ sich erneut vor ihm nieder. Anschließend hielt sie ihm den Anhänger entgegen und lächelte etwas „Der ist für dich und soll dir Glück für deine Prüfungen bringen“. Naoki beäugte den Anhänger und nahm ihn entgegen. Danach fing er an zu grinsen „Vielen Dank, Momoko. Ich werde ihn in Ehren halten. Mit dem kann ja gar nichts mehr schief gehen“. Das Mädchen erwiderte sein Grinsen mit einem sanften Lächeln. Es machte sie glücklich, das er sich so darüber freute.

 

Später am Abend betrat Tsuki das Zimmer ihres Sohnes, da sie keine Reaktion der Beiden erhalten hatte, als sie klopfte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie waren friedlich an seinem Tisch eingeschlafen. Sie deckte die Jüngeren leise und vorsichtig zu. Anschließend rief sie bei Sakura an, um ihr Mitzuteilen, das deren Tochter wohl über Nacht bliebe. Damit hatte Momoko´s Mutter gar kein Problem, im Gegensatz zu deren Vater. Das konnte die Blonde selbst durch den Hörer vernehmen. „Außerdem würde ich Momoko gerne anbieten, übers Wochenende zu bleiben, um Naoki beim lernen zu unterstützen. Sie hat ihm wirklich schon sehr helfen können. Aber natürlich nur, wenn das in Ordnung ist“, schlug Tsuki vor. „Sicher. Das ist gar kein Problem. Wenn Momoko das möchte, dann gerne. Sie hat in letzter Zeit wirklich viel bessere Laune, das freut mich sehr“, stimmte Sakura zu. Auch wenn Kouhei vehement dagegen war, doch das beachteten die Frauen gar nicht.  

 



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