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Trick in the forest

von

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Tief im Wald

"Was machen wir überhaupt hier? In wie fern sollen wir uns in einem Horrorfilm begeben?", fragt Deisuke schlecht gelaunt, als wir schon tief in den Wald vorgedrungen sind.

"Was wir hier machen?", fragt Usui mit einer tiefen Stimme, welcher Schauerlich klingeln soll. Er beugt sich vor, um einen Buckel zu machen ähnlich wie Quasimodo und dreht sich langsam zu Deisuke um. "Wir werden einen Horrorfilm live miterleben." Mit einem gruseligen Geräusch richtet er sich vor Deisuke auf, welcher über diese lächerliche, übertriebene Vorführung keinen Muskel verzieht. "Ach ja", meint er nur unbeeindruckt.

Ich muss leicht lächeln, weil ich seine Reaktion verstehen kann.

"Ein paar mehr Informationen wären nicht schlecht", fordert der Elite Schüler.

Grummelnd wendet Usui ihm den Rücken zu. "Er versteht keinen Spaß", murmelt der Blonde. "Also gut. Es gibt eine Legende über diesen Wald. Angeblich haben hier eine Vielzahl an Menschen Selbstmord begangen. Ihre Seelen können keinen Frieden finden und locken verirrte Wanderer in den Tod. Diese Seelen möchten dass die Menschen das gleiche Schicksal erleiden wie sie." Dahinter macht er nur ein Geräusch, wie ein Geist um es noch gruseliger klingen zu lassen, doch Deisuke ist immer noch unbeeindruckt. "Ah ja. Wann kann ich nach Hause? Das ist Zeit Verschwendung."

"Pah", macht Usui beleidigt. "Du wirst schon sehen. Du wolltest einen Horrorfilm betreten und nun hast du die perfekte Möglichkeit dazu." Er dreht meinem Schwarm den Rücken zu und widmet sich wieder den Weg tiefer in den Wald zu.

Also eine Legende? Ich kann dem nicht glauben. Meistens ist daran doch nichts wahres. Es wird einfach von verängstigten Touristen weiter gegeben. Wahrscheinlich haben die irgendwas im Wald gehört, das weiter erzählt und die Person kennt eine Legende über diese Stadt. So schnell kann sich ein Märchen verbreiten. Nichtsdestotrotz ist das einzige, was ich mit Sicherheit behaupten kann, dass in diesem Wald eine gruselige, bedrückende Stimmung herrscht. Die kahlen Bäume heben ihre dünnen Äste, wie Arme die nach uns greifen wollen. In einigen kann man denken das ein Gesicht reingeschnitzt ist und diese uns die ganze Zeit beobachten. Dazu kommt noch das Gefühl die ganze Zeit verfolgt zu werden. Doch wenn ich mich umdrehe steht dort niemand oder es ist zu dunkel um jemanden zu sehen. Ja, es ist gruselig. Mein Herz schlägt schneller und ich fühle, wie meine Stirn langsam feucht wird. Ich probiere mir immer wieder zu sagen, dass eh alles nur Einbildung ist. Da wird nichts sein. Es wird auch nichts auf mich lauern. Schließlich ist es nur ein Wald und zu viert sind wir sicher.

"Was ist? Hast du Schiss?", erklingt plötzlich Deisukes genervte Stimme.

Ich hebe meinen Blick, um sein Gesicht zu sehen doch er hat dieses von mir abgewandt und starrt einfach geradeaus. Hat er sich vorhin kurz zu mir umgedreht oder einfach aus dem Bauch heraus das gefragt?

"Nein ... Alles gut ... Ich meine ... Etwas gespenstisch ist es schon hier."

Er nickt einfach nur und geht gar nicht mehr auf mich ein. Einen kurzen Moment überlege ich, ob ich nicht noch etwas dazu sagen soll. Schließlich entscheide ich mich dafür. "Es ist einfach so dunkel. Uns könnte wer weiß was erwarten. Im nächsten Moment springt vielleicht ein Mörder hinter einen Baum her", erkläre ich ihn.

Doch Deisuke gibt nur ein genervtes Brummen zu verstehen. "Habe es ja kapiert", ist seine Antwort.

Okay, scheinbar war das ein bisschen zu viel des Gesprächs. Deisuke scheint nicht der freundlichste Zeitgenosse zu sein. Dafür sieht er unglaublich gut aus. Ich könnte ihn stundenlang begutachten und muss mich zusammen reißen, um ihn nicht jetzt die ganze Zeit anzustarren.

"Moment Mal." Plötzlich bleibt Usui direkt vor uns stehen. Er streckt seine Arme aus, als wolle er uns daran hindern weiter zu gehen. Etwas verwirrt bleiben wir hinter ihn stehen. Deisuke scheint immer noch unbeeindruckt zu sein. Kaito sieht so aus, als würde er sich vor Angst gleich in die Hose machen und Riku lässt seine Reaktion nicht lesen. Ich probiere einen Blick über Usuis Schulter zu erhaschen, um zu wissen ob es einen bestimmten Grund gibt das wir anhalten. Doch kann ich in der Dunkelheit nichts als Bäume erkennen.

"Ich glaube ich habe da hinten was gesehen. Deisuke, Haro seid bitte so lieb und schaut Mal nach." Er wirft uns ein Zucker süßes Lächeln zu, welches er immer aufsetzt wenn er etwas haben möchte.

Entgeistert schaue ich ihn an. Ich will gerade protestieren, als Deisuke schon vorgeht. Grummelnd folge ich ihn. Wir werden hier als Kanonenfutter verwendet. Wenn er was gesehen haben soll soll er gefälligst selber nachschauen. Ich bin so in Gedanken versunken, um mich über ihn aufzuregen, das ich gar nicht bemerkt habe, dass Deisuke nicht mehr vor mir steht. "Deisuke?", frage ich verwirrt in die Dunkelheit.

"Hier un ...", kann ich hören, doch zu spät. Ich habe noch einen Schritt gemacht. Mein Fuß baumelt ins Leere und ehe ich verstehe, dass dort keine Erde mehr ist habe ich das Gleichgewicht verloren und bin in eine Grube gestürzt.

"ten", höre ich Deisuke das Wort leise zu Ende aussprechen.

Unsanft bin ich den Hügel runtergefallen. Mehr als Schürfwunden dürften aber nicht vorhanden sein. Dennoch streiche ich mir sanft über den schmerzenden Kopf. "Was ist passiert?", frage ich benebelt.

Doch bevor Deisuke mir antworten kann hören wir schon Gelächter. Verwundert heben wir beide unseren Blick.

Direkt über dem Loch erscheinen drei Personen. Usui schaut grinsend auf uns herab, während die anderen beiden ängstlicher sind. Kaito macht den Eindruck als wolle er am liebsten weglaufen. Da kann sich Riku besser beherrschen.

"Was ist hier los? Usui hole uns hier raus", fordere ich, doch das bringt ihn nur zum Lachen.

Ich bin verwirrt. So kenne ich meinen Freund gar nicht.

"Es gibt etwas was ich nicht gesagt habe. Um die Geister zu besänftigen muss ein Opfer gebracht werden. Damit sie uns wieder lebend raus lassen. Außerdem wolltest du doch ein bisschen Zeit mit deinem Geliebten Deisuke verbringen." Usui grinst breit, faltet die Hände und nimmt eine Haltung an wie ein verliebter Teenager. Meine Wangen röten sich, als ich zur Seite gucke. Das sollte Deisuke doch nicht wissen.

"Dann noch ein schönes Rest Leben", kichert Usui und entfernt sich von dem Loch. Kurz darauf folgen ihm auch Riku und Kaito nacheinander.

Wut kommt in mir hoch. Und so etwas nennt sich Freund? "Komm zurück du Arsch. Wieso tust du so etwas? Fehlt dir die Eier um mir dein Missgunst ins Gesicht zu sagen?!", schreie ich wütend, doch glaube ich nicht das es etwas bringt. Er wird bestimmt nicht zurückkommen.

Da habe ich mich wohl geirrt. Denn kurz darauf höre ich Schritte, welche rasant näher kommen. Dann erscheint Usuis Kopf wieder über dem Loch. "Wenn du es genau wissen willst", sagt er und überlegt theatralisch. "Ja ich kann dich nicht leiden. Welcher Idiot zieht einem Schwanz auch Brüste vor? Diese wunderschönen runden Melonen und wenn die Nippel richtig steif werden." Usui umarmt sich oben. Auch wenn ich in der Dunkelheit nichts sehen kann, so kenne ich seinen Gesichtsausdruck. Der Verträumte, nach Lust Schmatzen. "Das hat mich schon immer an dich angekotzt", plötzlich klingt seine Stimme eiskalt. "Hoffentlich verreckst du hier. Bis dann." Mit diesen Worten dreht er sich um und geht aus meinem Sichtfeld.

Vollkommen überfordert von der Situation, geschwächt und deprimiert lasse ich mich auf meinen Hintern fallen. Mein Körper fühlt sich weich an, als gehöre er nicht zu mir. Noch immer schallen Usuis Worte in meinem Kopf. Bin ich wirklich so schrecklich? Ich wusste dass wir Differenzen haben vor allem gegenüber der Anziehung eines Geschlechtes, doch dass er mich hasst hätte ich nicht mit gerechnet.



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