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❤Heiligabend❤

von

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So ihr Lieben,
 

da die Weihnachtszeit meine Lieblingszeit im Jahr ist, wollte ich gern noch etwas dazu schreiben. Die FF wird auch nicht mehr als zwei oder drei Kapitel bekommen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe es findet Anklang bei euch :D
 

❤ ❤❤❤❤ ❤
 

Die Dunkelheit hat sich bereits über die Stadt ausgebreitet und nur der Mond erhellt den Himmel. Kleine Schneeflocken tänzeln sich einen Weg hinab zum Boden und bedecken diesen. Die Temperaturen befinden sich leicht im Minusbereich. Viele Fenster werden durch Schwibbögen, durch Sterne oder Lichterketten beleuchtet. Ab und zu fallen sich Menschen auf den Straßen in die Arme und wünschen sich frohe Weihnachten. Viele haben an diesem Tag schon frei, nur vereinzelt müssen andere noch arbeiten gehen.
 

Zu ihrem Glück hatte sie es für heute geschafft und war bereit für den Abend mit ihren Freundinnen und ihrer Schwester. Erwartungsvoll steckte sie den Schlüssel ins Schloss und stockte kurz über die Tatsache, dass diese noch verschlossen war. Normalerweise müsste Nojiko doch schon Zuhause sein. Perplex knipste sie das Licht an und entledigte sich schnell ihrer Winterklamotten.

„Nojiko bist du da“, ruft sie in die Wohnung aber es antwortet ihr niemand.

Verwundert geht sie in Richtung Wohnzimmer aber auch hier ist von ihr weit und breit nichts zu sehen. Selbst ihre Freundinnen, die sie erwartet hätte, sind noch nicht da.
 

Nachdenklich runzelt sie die Stirn und schnappt sich ihr Handy aus ihrer Tasche. Vielleicht hat ja einer von ihnen ihr eine Nachricht hinterlassen oder sie versucht anzurufen. Tatsächlich blenden auf ihrem Display drei neue Nachrichten auf. Neugierig öffnet sie eine nach der anderen und ihr anfangs freudiges Gesicht nimmt immer betrübtere Züge an.
 

….Sorry, Nami. Wir können heute nicht kommen. Corsa hat es total erwischt. Er liegt mit einer Grippe flach. Wir holen das nach. Frohe Weihnachten, hab dich lieb, Vivi :*
 

…Ahh..Nami..ich schwöre, ich hasse diesen Einfallspinsel. Jetzt lässt er mich ernsthaft heute arbeiten. Wenn ich könnte würde ich kündigen aber du weißt, ich brauche das Geld für uns =(. Mach dir einen schönen Abend mit Vivi und Robin. Ich wünsche dir frohe Weihnachten, Schwesterherz.
 

…Huhu meine Liebe, ich stecke am Flughafen fest. Hier in New York ist ein Schneesturm eingetroffen, weshalb einige Flüge ausgefallen sind und meiner ist leider darunter. Ich werde es deshalb zu Weihnachten nicht zu dir schaffen. Es tut mir so leid aber ich komme sobald es geht. Merry Christmas XXX
 

Genervt schmiss sie ihr Handy auf das Sofa. Das konnte doch nicht wahr sein. Es war Heiligabend und weder ihre Freundinnen noch ihre Schwester konnten an diesen Tag bei ihr sein. Es war als hätten sich alle gegen sie verschworen und dabei wusste sie, dass keiner von ihnen etwas dafür konnte. Aber in diesem Moment konnte sie einfach nicht anders als so zu empfinden. Sie war einfach nur enttäuscht.
 

Seufzend lehnte sie sich an den Türrahmen und lies ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Nojiko und ihr Wohnzimmer war klein gehalten und dennoch recht gemütlich eingerichtet. Eine braune Wand und eine dazu passende Couch mit vielen Kissen, welche den Ton der Wand wiederspiegelten. Vor dieser stand ein kleiner Glastisch und gegenüber stand eine weiße Wohnwand. Mit Bildern von ihrer Familie und ihren Freunden. Dieses Jahr hatten sie sich sogar dafür entschieden einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Diesen hatten sie mit silbernen Kugeln, Lametta und einer Lichterkette geschmückt. Am Fenster hatten sie einen Herrnhuter-Stern aufgehängt und auf dem Tisch standen verschiedene Räuchermännchen. Passend zu Weihnachten hatten sie auch einen Adventskalender, gehörte das doch einfach zu dieser Zeit für sie dazu. Allgemein war immer reges Treiben zu dieser Jahreszeit in ihrem Haus aber dieses Jahr würde es anders werden. Keine würde sich über das Essen beschweren, über ungewöhnliche Geschenke lachen, irgendetwas verschütten, Witze erzählen und sich über Männer unterhalten. Nein, das Haus würde still und verlassen bleiben. Ein schweres Gefühl machte sich in ihrem Herzen breit und sie lächelte traurig ehe sie ein: „Frohe Weihnachten“, murmelte.
 

Frustriert wand sie sich von dem Türrahmen ab und lief in die Küche, um im Kühlschrank nach zusehen, wo das ganze Essen für ihre Freundinnen und sie stand. Nojiko hatte sich wirklich viel Mühe mit dem Essen gegeben. Sie hatte einen Kartoffel-und einen Nudelsalat gemacht. Dazu sollte es Wiener, Schnitzel und Bouletten geben. Brot und Wurst hatten sie auch noch geholt gehabt. Nojiko und sie würden sich wohl die ganze Woche davon ernähren können. Hatte sie vor wenigen Stunden noch Hunger verspürt, war dieser bereits verflogen. Lag doch die Tatsache, dass sie alleine war, schwer in ihrem Magen und lies jegliches Hungergefühl verschwinden. Lustlos schloss sie die Tür wieder und ließ sich letz endlich auf dem Sofa nieder. Missmutig zappte sie durch die Kanäle, nur um festzustellen, dass nur Schrott in der Kiste lief. Genervt schaltete sie den Fernseher wieder ab und blickte zu dem Weihnachtsbaum, der vor sich hin leuchtete. Es beruhigte sie und kurz musste sie an ihre Adoptivmutter denken.
 

Flashback
 

„Bellemere, was ist das denn?“

Verwundert blieb Bellemere stehen und sah zu ihrer kleinen Ziehtochter.

„Das ist unser Weihnachtsbaum“, meinte sie lächelnd.

Nami zog ihre Stirn kraus, konnte sie doch mit der Aussage nichts anfangen.

„Was ist denn ein Weihnachtsbaum?“

Bellemere musste über diesen ahnungslosen Gesichtsausdruck etwas schmunzeln und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr über den Kopf zu streicheln.

„Nami kennt das nicht. Im Heim hatten wir so etwas nicht. Allgemein haben wir da niemals Weihnachten gefeiert. Die alte Schachtel hat das Fest gehasst“, informierte Nojiko sie.

Liebevoll wand sie sich an Nami.

„Ein Weihnachtsbaum ist ein Nadelbaum. Diesen stellt man zu Weihnachten in seiner Wohnung auf und dann schmückt man diesen mit den verschiedensten Dingen wie Glaskugeln, Lametta, Lichterketten oder Kerzen und so weiter. Und soll ich euch noch was verraten?“

Bejahend nickten beide und waren gespannt was Bellemere ihnen erzählen würde.

„Wenn der Weihnachtsmann kommt,..“ fing Bellmere an zu erklären wurde aber von Nami unterbrochen.

„Weihnachtsmann, wer ist das?“

„Ein freundlicher alter Mann mit einem langen weißen Bart. Er hat eine rote Fellmütze und einen roten Mantel an. Der Weihnachtsmann kennt all die Wünsche der Kinder und bringt ihnen dann die Geschenke“, klärte Bellemere sie auf.

„Und kommt der auch zu uns“, harkte Nojiko nun ebenfalls interessiert nach.

„Wenn ihr lieb und artig ward, dann schon“, lächelte sie.

„Das sind wir doch“, meinte Nojiko daraufhin.

„Ja genau“, gab Nami ihrer Schwester Recht.

„Na, dann wird der Weihnachtsmann wohl auch den Weg zu uns finden und dann können wir diese an Weihnachten unter dem Christbaum auspacken.“

Sofort wurden Nojikos und Namis Augen groß und fingen an zu leuchten. Freudig nahmen sie sich an die Hand und drehten sich vergnügt im Kreis.

„Wir bekommen Geschenke, juhu, wie toll“, freuten sie sich und Bellemere hauchte beiden einen zarten Kuss auf ihre Köpfe ehe sie sich lachend um den Weihnachtsbaum kümmerte.
 

Flashback Ende
 

Tatsächlich kam der Weihnachtsmann an diesen Weihnachten und sie hatten viele Geschenke bekommen. Ihre Freude war groß gewesen. Erst Jahre später hatten sie erfahren, dass es den Weihnachtsmann eigentlich gar nicht gab und dass stattdessen Genzo, verkleidet als Weihnachtsmann, ihnen immer ihre Geschenke vorbei gebracht hatte. Genzo war Bellemeres Freund gewesen und eine Art Ziehvater für Nojiko und sie geworden. Wenn sie irgendwelche Probleme hatten, konnten sie immer auf ihn zählen. Er war ihnen auch eine große Stütze als Bellemere bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Zu dem Zeitpunkt war sie in ein tiefes Loch gefallen und an ihrem Kummer fast erstickt. Ohne ihn hätten sie nicht gewusst wie es hätte weitergehen sollen. Sie war dankbar dafür, dass es ihn gab. Meistens verbrachten sie mit ihm Heiligabend aber seit sie in die Stadt gezogen waren, änderte sich das etwas. In ihrem ehemaligen Dorf feierten die Dorfbewohner immer zusammen eine riesen Party und alle genossen das Zusammen sein. Da Genzo diese oft organisierte wollte er auch gern dabei sein und für Ruhe und Ordnung sorgen. Deshalb kam er meist erst am ersten oder zweiten Weihnachtstag vorbei. Am Anfang waren sie etwas enttäuscht darüber aber konnten ihn auch verstehen und so kam es dazu, dass sie zusammen mit ihren Freundinnen Weihnachten verbrachten. Sie liebte Weihnachten, dennoch hinterließ es immer einen bitteren Beigeschmack, denn an solchen Tagen, sehnte sie sich nach Bellemere. So gern würde sie sich in ihre Arme schmiegen und sich geborgen fühlen. Aber das würde nie wieder geschehen. Sie war tot und unerreichbar für Nami. Die Leere, die sie hinterlassen hatte, konnte sie nicht füllen egal was sie auch versuchte. Betrübt zieht sie ihre Beine an ihren Körper und lässt ihren Kopf auf ihre Knie sinken. Der Gedanke an Bellemere und das Gefühl des Alleinseins treibt ihr die Tränen in die Augen und sie kann nicht verhindern, dass diese sich einen Weg über ihre Wange bahnen. Normalerweise hasste sie es zu weinen, da sie dann immer das Gefühl hatte auf andere schwach zu wirken aber in diesem einen Moment war es ihr egal. Wozu auch? Es war sowieso niemand da, der sie so sehen könnte.
 


 

❤ Derweil an einem anderen Ort ❤
 

Völlig fertig kam er von der Arbeit heim und freute sich auf seine Jungs, die mit ihm Weihnachten verbringen würden. Es war schon immer so gewesen und er würde es auch nicht anders wollen. Sie würden zusammen essen, saufen, lachen, quatschen und singen. Außerdem hatte er sie in den letzten Wochen kaum noch gesehen, da seine Freundin, der Meinung war, er müsse seine gesamte freie Zeit mit ihr verbringen. Dabei brauchte er einfach mal Zeit mit seinen Freunden, um etwas Abstand zu ihr zu bekommen. Sie engte ihn ein und das zerrte mittlerweile an seinen Nerven.
 

Am Anfang ihrer Beziehung war alles noch so unkompliziert. Er hatte sie über Freunde kennengelernt. Sie hatten sich ab und zu getroffen, weil sie sich so gut verstanden hatten. Boa war wirklich hübsch, klug, freundlich und himmelte ihn an, was er ziemlich niedlich fand. Er verliebte sich in sie und sie wurden ein Paar und da fing das Chaos an. Er durfte sich mit keiner seiner Freundinnen mehr treffen, da sie ständig davon ausging, dass er sie betrügen würde und egal wie oft er ihr auch erklärte, dass er das niemals tun würde, sie wollte davon nichts hören. Letz endlich hatte er jeglichen Kontakt zu seinen Freundinnen abgebrochen. Darunter zu seiner besten Freundin Nami und bis heute bereute er diese Entscheidung. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, spürte er ein Loch in seinem Herzen. So oft wollte er mit ihr reden und sie um Verzeihung bitten aber am Ende hatte er dann doch immer gekniffen. Mittlerweile war so viel Zeit vergangen, dass er sich sicher war, dass sie niemals wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte und er konnte es ihr nicht mal verübeln. Um die trübseligen Gedanken zu vertreiben, hatte er angefangen, sich selbst einzureden, dass es so besser war. Boa würde ihm nur die Hölle heiß machen, wenn sie bemerken würde, dass sie wieder Kontakt zu einander hätten. Trotz dass er mit ihr nicht mehr in Verbindung stand, reichte ihr das nicht. Sie wollte, dass er nur noch mit ihr etwas unternahm und alle anderen ebenfalls links liegen ließ. Doch er hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass das niemals passieren würde, kannte er manche seiner Freunde seit seiner Kindheit und war seit dem mit ihnen befreundet. Außerdem ließ er sich nicht vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hatte. Er hatte den Fehler bei Nami gemacht aber nochmal würde er diesen nicht begehen.
 

Daraufhin war sie stinkwütend geworden und hatte Tage lang nicht mehr mit ihm gesprochen ehe sie langsam eingesehen hatte, dass sie sich damit abfinden musste oder sie ihn sonst verlieren würde. Er bemühte sich ihr dennoch etwas entgegen zu kommen und schenkte ihr mehr Aufmerksamkeit. Doch Boa hatte ständig etwas auszusetzen, was er wieder falsch machte und langsam wurde er müde.
 

Sanji und Ace bemerkten, dass ihn die ganze Situation belastete und er langsam daran kaputt ging. Sie rieten ihm zur Trennung, sei das Verhalten von Boa doch völlig überzogen und insgeheim wusste er, dass sie Recht hatten. Er konnte nicht mal mehr sagen, dass er sie noch aufrichtig liebte und dennoch hielt er an ihrer Beziehung fest, weil er hoffte, dass es wieder besser werden würde. In seinem Inneren wusste er aber dass er sich selbst belog und sich nichts ändern würde.
 

Kopfschüttelnd um die negativen Gedanken zu verbannen, öffnete er die Wohnungstür und legte seinen Schlüssel auf der Kommode ab bevor er seine Winterjacke auszog. Keine Sekunde später kam Boa schon um die Ecke und schlang sich um seinen Rücken an ihn.

„Ruffyschatz, schön, dass du endlich wieder Zuhause bist. Ich habe dich so vermisst. Es war wirklich sehr langweilig ohne dich“, meinte sie und schmiegte sich noch näher an ihn.

„Hallo Schatz, ich dich auch“, erwiderte er tonlos nur und löste sich aus der Umarmung, um in das angrenzende Wohnzimmer zu gehen.

Er wollte sich einfach nur auf sein Sofa schmeißen und sich noch ein paar Minuten ausruhen bevor seine Freunde kamen. Vorbereiten mussten sie eigentlich nichts mehr, hatte er mit Ace Hilfe schon die Wohnung geschmückt und das Essen hatte Sanji schon am Vortag vorbei gebracht. Da er kein guter Koch war, übernahm die Aufgabe Sanji, der ein wahrer Meister in der Küche war. Brook würde auf seiner Violine Weihnachtslieder spielen und Zorro und die anderen würden Getränke beisteuern. Er freute sich schon darauf und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Augenblicklich starb dieses aber als er den abgeräumten Tisch sah. Es befanden sich nur noch zwei Teller und zwei Gläser auf diesen. Alles andere war fort und er hatte eine fürchterliche Vorahnung. Doch er hoffte wirklich, dass er sich irrte und schielte verunsichert zu ihr.

„Sag mal, wo ist das restliche Geschirr?“

„Oh das brauchen wir nicht. Wir feiern doch nur zu zweit“, sagte sie beiläufig als sie an ihm vorbei lief, um sich an den Tisch zu setzen.

„Wovon redest du da? Du weißt doch, dass meine Jungs vorbei kommen, da wir Heiligabend immer zusammen verbringen.“

Boa sah ihn verständnislos an und kräuselte ihre Lippen missbilligend.

„Das war bevor du mich kanntest. Jetzt hast du mich und brauchst die anderen nicht mehr. Die kannst du morgen oder so sehen. Heiligabend gehört nur uns zwei und das habe ich ihnen auch verklickert“, winkte sie gleichgültig ab.

„Du hast was?“

Fassungslos sah Ruffy sie an und konnte kaum glauben, was sie getan hatte. Er wusste sie war besitzergreifend aber das ging eindeutig zu weit.

„Jetzt tu nicht so überrascht. Ich weiß doch ganz genau, dass du auch etwas Zweisamkeit mit mir genießen wolltest“, zwinkerte sie ihm verführerisch zu.

Wut machte sich in seinem Inneren breit. Sie vereinnahmte ihn und ließ ihn keine Luft zum Atmen mehr. Er hatte das Gefühl zu ersticken. Flucht war das einzige was ihn in dem Sinn kam. Wenn er jetzt nicht ging, würde er durch drehen und das würde böse für sie enden.

Kopfschüttelnd lief er zurück in den Flur, zerrte seine Winterjacke aus dem Schrank und schnappte sich seinen Schlüssel.

Schockiert lief Boa auf ihn zu und musterte ihn besorgt.

„Schatz, jetz sei doch nicht so. Ich habe es doch nicht böse gemeint. Es tut mir leid“, flüsterte sie versöhnlich und wollte nach seinen Arm greifen, doch er entriss sich ihr.

„Nein, ich ertrag deine Anwesenheit nicht mehr. Du bedrängst mich und das will ich nicht länger. Ich kann das einfach nicht mehr, verstehst du das denn nicht“, fauchte er einfach nur noch genervt.

„Aber ich liebe dich doch. Ich kann mich ändern Ruffy, bitte“, flehte sie und erste Tränen liefen ihr über die Wange.

Natürlich hasste er es, wenn sie weinte und dann noch, wenn er der Grund dafür war. Meist gab er deshalb schon bei einem Streit oder einer Konfrontation mit ihr klein bei aber in diesen Moment konnte er es einfach nicht.

„Nein. Ich würde so gern daran glauben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich jemals ändern wirst und ich habe auch keine Lust mehr darauf zu warten. Weißt du, ich habe mich heute wirklich auf den Abend mit meinem Freunden gefreut und du hast all das mit deiner Klammerei zerstört. Darüber kann ich einfach nicht hinweg sehen. Es tut mir leid, Boa.“
 

Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ er ihre gemeinsame Wohnung und atmete erleichtert die kühle Nachtluft ein. Er war frei und es war als wäre ihm eine schwere Last genommen worden. Allerdings hatte er keine Ahnung, wohin er jetzt gehen sollte. Zu seinem Übel hatte er natürlich sein Handy oben gelassen und zu Boa wollte er nicht wirklich wieder. Ace und Sabo waren bei einem Arbeitskollegen an Heiligabend eingeladen worden. Da er die Adresse von diesen auch nicht hatte, konnte er auch nicht zu ihnen dazu stoßen. Aber vielleicht waren seine Freunde ja bei Sanji, dieser hatte von allen die größte Wohnung und er lud sie öfters zu sich ein. In der Hoffnung damit Recht zu behalten, machte er sich auf den Weg zu ihm. Schlimmer konnte Heiligabend nicht mehr werden, dachte er frustriert.

Verärgert sah er sich in der Gegend um. Nach einer halben Stunde war er endlich bei Sanji angekommen, nur um dann frustriert festzustellen, dass niemand da war. Innerlich verfluchte er Boa gerade heftig. Es war nur ihre Schuld, dass er jetzt Heiligabend allein verbringen musste. Wie konnte er sich nur jemals auf diese Frau einlassen? Das Ganze war ein einziger Fehler gewesen und er war froh, dass es nun vorbei war. An der frischen Luft wurde es zunehmend kälter und er hatte keinen Plan was er nun machen könnte. Wenn er wenigstens einen Anhaltspunkt hätte, wo die anderen sich gerade befanden, dann könnte er diesen nachgehen aber so war das unmöglich. Könnten sie doch überall seien. Missmutig sah er sich in der Gegend um. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen und ihm froren langsam seine Gliedmaßen ab. Er musste also dringend einen Ort finden, an dem er sich wärmen konnte. Zum Glück kannte er sich hier etwas aus und so lief er ein paar Meter weiter die Straße entlang.
 

An der Straßenecke befand sich eine kleine Bar. Diese war klein und schlicht gehalten und strahlte dennoch etwas Gemütliches aus. Diese gehörte einem alten Mann namens Raleigh. Ein äußert höflicher und freundlicher Geselle und auch seine Barfrau Shakky ist eine taffe und dennoch recht freundliche Frau. Seine Freunde und er mochten die beiden, weshalb es schnell zu ihrer Stammbar wurde. Er erhoffte sich einen der Beiden zu begegnen, damit er nicht ganz so alleine sein musste und wenigstens etwas Gesellschaft genießen konnte. Als er die Eingangstür öffnete war er verblüfft. Er war eher davon ausgegangen, dass zu Weihnachten in der Bar nichts weiter los war aber er wurde eines Besseren belehrt, denn diese war doch recht gefüllt. Schnell schlängelte er sich durch die Menge hindurch an den Tresen und lies sich auf einen Barhocker nieder. Keine Sekunde später wurde er von Shakky begrüßt, die sich ihm näherte.

„Ruffy, was für eine Überraschung? Ich habe dich lange nicht mehr gesehen“, meinte sie.

„Hey Shakky, ich hatte in letzter Zeit einiges um die Ohren.“

„Und was verschlägt dich ausgerechnet zum Heiligabend her? Ich ging davon aus, dass du mit deinem Bruder zusammen feierst“, äußerte sie ihre Vermutung und spülte nebenbei ein Glas ab.

„Nein, der feiert bei einem Arbeitskollegen und ursprünglich wollt ich daher mit den Jungs feiern.“ Dabei konnte er sich ein schweres Seufzen nicht verkneifen und Shakky ahnte schon, dass wohl etwas schief gelaufen sein musste.

„Was ist passiert“, harkte sie deshalb nach.

In kurzen Sätzen schilderte Ruffy, den Vorfall vor ein paar Stunden.
 

Shakky konnte nur den Kopfschütteln über das Gesagte, verstand sie doch gar nicht, wie Boa auf diese Idee kommen konnte. Aber gut sie war noch nie ein Fan von dieser Frau. Zwar kannte sie sie nicht persönlich jedoch reichten ihr die Geschichten, die sie von den anderen hörte, aus. Sie hatte Mitleid mit Ruffy und dennoch glaubte sie, dass das Ganze etwas Gutes hatte, denn er war nicht der Einzige, der Weihnachten alleine verbringen musste. Es gab noch jemanden hier in der Bar und vielleicht war das die Chance, dass die zwei sich wieder etwas annähern konnten. Sie waren nicht im Streit auseinander gegangen und dennoch war es als würde etwas zwischen ihnen stehen. In dem Fall war es Boa gewesen aber diese gab es jetzt nicht mehr und das bedeutete, dass sie niemand mehr voneinander fernhalten konnte. Außerdem wusste sie von Ruffy, dass er gern wieder Kontakt zu ihr hätte und sie ging davon aus, dass es ihr genauso erging. Sie musste ihn nur ermutigen den ersten Schritt zu machen und sie hatte da auch schon eine Idee. Mit fixen Handgriffen mixte sie einen Cocktail zusammen und öffnete eine Sakeflasche für Ruffy. Diese stellte sie vor Ruffy auf den Tresen, der sie verwundert daraufhin ansah.

Lächelnd lehnte sie sich etwas zu ihm vor.

„Weißt du, ich denke, dass du Weihnachten alleine verbringen musst, hat auch etwas Positives“, fing sie an.

„Was“, will Ruffy wissen, weiß er doch nicht, was daran positiv sein soll.

Sie deutete mit ihrem Finger in die hintere Ecke der Bar bevor sie weiter sprach.

„ich glaube, da würde sich jemand wirklich gern über Gesellschaft freuen“, klärte sie ihn auf.

Neugierig blickte er in die Richtung, auf der sie hindeutete und war mehr als perplex als er Nami erkannte. Was machte sie denn hier? Feierte sie nicht mit ihrer Schwester, Vivi und Robin zusammen?

Sie bemerkte seinen überraschten Gesichtsausdruck und konnte sich schon denken, was er sich fragen musste, weshalb sie ihn schnell aufklärte.

„Nojiko musste kurzfristig arbeiten und die anderen beiden haben auch abgesagt. Wie du siehst bist du also nicht der Einzige, der heute einsam und allein ist.“

Verstehend nickte er und dennoch wusste er nicht, ob es richtig war auf sie zu zugehen. Sie hatten sich ein ganzes Jahr lang weder gesehen noch gesprochen. Er konnte doch unmöglich jetzt auf sie zu gehen. Bestimmt wollte sie ihn überhaupt nicht mehr in ihrer Nähe haben. Er hatte einfach ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Obwohl er zugeben musste, dass er wirklich gern zu ihr hingehen würde. Schließlich war sie doch mal seine beste Freundin.

„Ich weiß nicht, Shakky. Glaubst du denn wirklich, dass sie sich freuen würde mich jetzt zu sehen“, äußerte er seine Bedenken.

„Du weißt doch ganz genau, wie sehr ihr ihre Mutter an diesem Tag fehlt und dass sie deshalb zu Weihnachten nicht gern alleine ist. Früher warst du doch genau darum immer mit bei ihr und hast ihr ihre trübseligen Gedanken ausgetrieben. Genau das braucht sie jetzt“, versuchte sie ihm Namis Situation näher zu bringen.

„Natürlich weiß ich was in ihr vorgeht aber woher willst du wissen, dass sie sich von mir trösten lassen wird?“

„Weil ich weiß, dass du ihr genauso fehlst wie sie dir. Vivi hat es mir im Vertrauen erzählt und ich sage es dir jetzt, damit du den ersten Schritt auf sie zu machst. Du weißt wie stur Nami sein kann.“

Unsicher lässt er seinen Blick nochmal zu Nami schweifen. Diese sitzt an einem kleinen Zweiertisch und hat ihren Kopf auf ihre Hand abgestützt. Dabei spielt sie gedankenverloren mit dem Strohhalm an ihrem leeren Getränk herum. Wenn er sie so betrachtet, wird ihm schwermütig klar, wie sehr er sie vermisste. Ihre temperamentvolle, fürsorgliche und fröhliche Art fehlte ihm und vielleicht hatte Shakky Recht und er sollte einen Versuch starten, um sich wieder mit ihr anzunähern.

„Ich weiß nicht, ob es richtig ist aber ich will es versuchen. Shakky drück mir die Daumen, dass es klappt“, bat er sie.

„Natürlich. Aber lass dir gesagt sein, du machst das Richtige“, versicherte sie ihm und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
 

Sich selbst Mut zu sprechend, schnappte er sich seine Sakeflasche und den Cocktail, der für Nami bestimmt war und begann sich in Bewegung zu setzen. Mit jedem weiteren Schritt wurde er nervöser und als er letztlich gänzlich vor ihr stand, rutschte ihm das Herz fast in die Hose. Sie schien ihn gar nicht wahrzunehmen, da sie nicht auf ihn reagierte. Erst als er vorsichtig den Cocktail vor sie stellte, sah sie zu ihm auf. Besorgt musterte er sie als er ihre glasigen Augen sah und auch die Partie um diese waren gerötet als hätte sie geweint. Er entwickelte den Drang sie in seine Arme nehmen zu wollen, hielt sich aber zurück, da das wohl etwas zu viel des Guten wäre für den Anfang und so begrüßte er sie nur zaghaft.
 

„Hallo Nami.“

Nachdem sie es Zuhause nicht mehr ausgehalten hatte, hatte sie sich ihre Tasche gepackt und war ein paar Runden um ihren Block gelaufen bevor sie schließlich in ihre alte Stammkneipe einkehrte. Früher war sie öfters hier mit ihren Freunden gewesen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre rosigen Lippen, wenn sie an die vielen schönen Abenden denkt. Wie sie zusammen gesessen, gequatscht, geweint und gelacht haben. Viel zu oft glitten ihre Gedanken dabei aber auch zu ihm. Wie sehr sie diesen Chaoten vermisste.
 

Mit ihm hatte sie sich immer so unbeschwert und stark gefühlt als könnte ihr niemand etwas zu leide tun. Als würde er die Sorgen von ihr fern halten und das stimmte. Wenn es ihr schlecht ging, wusste er genau wie er sie aufmuntern konnte. Er hatte schon immer ein Händchen dafür. Seit sie ihn kannte, hatte er auf sie aufgepasst und dabei hatte sie ohne es zu wollen ihr Herz an ihn verloren. Und das hatte ihr Angst gemacht, weil sie nicht wusste, wie Ruffy dazu stehen würde, wenn sie ihm ihre Gefühle gestehen würde. Sie wollte nichts riskieren und so hatte sie gehofft diese würden von selbst wieder verschwinden, wenn sie sich jemand anderen widmete. Leider war das Gegenteil der Fall. Sie wurden immer stärker und das Verlangen nach ihm wurde immer größer. Es fiel ihr schwer ihn nicht berühren zu dürfen obwohl sie sich nach ihm verzehrte. Irgendwann hielt sie es kaum noch aus und als sie ihm letz endlich die Wahrheit sagen wollte, war es zu spät.
 

Sie würde den Schmerz, den sie gefühlt hatte nie vergessen als er ihr sagte, dass er sich in jemand anderen verliebt hatte. Ruffy war ihr bester Freund und sie hätte sich für ihn freuen sollen, doch das konnte sie nicht. Doch sie ließ sich nichts davon anmerken, was ihr sehr schwer fiel. Kein Wunder also, dass Boa schnell herausfand, wie es wirklich um ihr Herz bestellt war. Boa verlangte von ihr, sich von Ruffy fern zu halten und ihr Glück nicht zu gefährden. Erst wollte sie protestieren aber als sie sah wie glücklich Ruffy war, musste sie sich eingestehen, dass es vielleicht besser war, wenn sie sich von ihm ab wand. Er würde nie so fühlen wie sie und sie dachte, wenn sie sich von ihm fern hielt, würde sie über ihn hinweg kommen. Sie ließ sich sogar auf einen attraktiven Arzt ein aber die Gefühle ließen sich einfach nicht abstellen. Letz endlich trennte sie sich schweren Herzens von ihm. Law verdiente mehr als das was sie ihm geben konnte. So war sie wieder allein und die Einsamkeit machte sich in ihr breit.

Gerade heute wollte sie diesem Gefühl entgehen. Wie man sah, hatte sie damit mächtig Erfolg gehabt, dachte sie verbittert. Resignierend schloss sie ihre Augen und wünschte sich selbst frohe Weihnachten.
 

Als sie sie wieder öffnete, hatte sie plötzlich ein Cocktailglas in ihrem Blickfeld. Perplex sah sie zu der Person, die dieses vor ihre Nase hielt. Ihr Herz stockte als sie ihn erblickte. Spielte ihr Verstand ihr jetzt einen Streich?

„Ruffy“, kommt es fragend von ihr.

Leicht nickt er und Nami sieht ihm immer noch wie ein Geist an. Noch immer denkt sie, sie träumt. Erst nach mehrmaligem Blinzeln muss sie erstaunt feststellen, dass sie sich Ruffy nicht eingebildet hat, sondern, dass dieser tatsächlich vor ihr stand. Aber was machte er hier?

Ruffy sieht wie es in Nami arbeitet und er kann ihre Verwunderung nur allzu gut verstehen, hätte er ja auch nicht damit gerechnet sie hier in der Bar an Weihnachten anzutreffen.

„Darf ich“, erkundigt er sich und deutet auf ihren Nebenstuhl.

Als ihm Nami ein zaghaftes Kopfnicken schenkt, setzt er sich neben sie und greift nach seinem Bier. Irgendwie hat er das Gefühl sich an etwas fest halten zu müssen. Er ist mächtig nervös, ist ihr letztes Gespräch doch so lange her.
 

Nervös knetete sie ihre Hände und sah ihn einfach nur wortlos an. Sie hatte keine Ahnung, wie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Irgendwo tief in ihrem Herzen freute sie sich, dass er hier war aber im Moment fühlte sich seine Anwesenheit merkwürdig an. Als wären sie sich unendlich fern obwohl sie sich gegenüber saßen. Die Stille, die sich über sie gelegt hatte behaarte ihr auch nicht und so harkte sie interessiert nach, was er hier machte.
 

„Wie kommt es, dass du nicht mit den anderen zusammen bist?“ Hatte sie doch von Vivi gehört, dass die Jungs Weihnachten zusammen verbringen wollten.

Ruffy war froh, dass Nami versuchte ein Gespräch aufzubauen, um das unheimliche Schweigen zu beenden.

„Boa ist der Grund dafür. Sie wollte mich für sich allein haben“, seufzte er genervt bei dem Gedanken an sie.

Sie fühlte einen kleinen Stich in ihrem Herzen bei ihren Namen. Allerdings konnte sie auch deutlich seine Verärgerung über diese Tatsache heraushören. Sie wusste wie gern Ruffy Weihnachten mit seinen Freunden verbrachte. Kein Wunde also, dass er sauer war. Obwohl sie es darauf belassen sollte, damit sie sich selbst schützte, konnte sie nicht anders als ihn auf sie anzusprechen.

„Und das wolltest du nicht?“

Er schüttelte seinen Kopf.

„Ich wollte einen netten Abend mit den Jungs haben. Sanji und die anderen habe ich schon so lange nicht mehr gesehen, da Boa einfach total besitzergreifend geworden ist. Ich sollte meine gesamte Zeit nur noch ihr widmen. Ich hatte das Gefühl als würde ich ersticken und als sie mir sagte, dass sie den Jungs abgesagt hat, da konnte ich nicht mehr. Ich bin abgehauen und habe mit ihr Schluss gemacht.“

Nami weitete ihre Augen leicht. Hatte sie gerade richtig gehört und er hatte gesagt, dass sie sich getrennt hatten? Irgendwo war sie froh über diese Sache allerdings konnte sie sich vorstellen, dass es für Ruffy schwer sein musste.

„Tut mir leid mit Boa aber warum bist du nicht zu den anderen gegangen?“

„Das muss es nicht. Ich bin froh, sie los zu sein. Ich wollte gern mit zu ihnen aber ich hab keine Ahnung, wo sie hingegangen sind. Ich habe es bei Sanji probiert aber da waren sie nicht also bin ich hier gelandet.“

„Sie sind bei Zorro.“

Verwundert blickte er zu ihr. „Woher?“

„Ich habe sie vor ein paar Stunden zufällig gesehen.“

„Wieso sitzt du dann hier? Ich meine, du hättest doch mit ihnen gehen können, wenn die Mädels dir abgesagt haben. Und bevor du fragst, Shakky hat mir das mit ihnen gesteckt.“

Betreten sieht sie Boden und ist für einen Moment nicht gewillt ihm eine Antwort zu geben. Was soll sie ihm auch sagen, dass sie Law nicht begegnen wollte und sie einfach nicht in der Stimmung war auf ihre Freunde zu zugehen.

Doch Ruffy zieht völlig falsche Schlüsse aus ihrem Schweigen.

„Verstehe. Es liegt an mir, stimmts? Ich hätte nicht herkommen sollen. Verzeih, dass ich dich belästigt habe“, sagt er flüchtig und will sich erheben.

Doch Nami reagiert schnell und hält ihn dabei auf. Sie wollte nicht, dass er dachte, dass es an ihm lag.

„Es war nicht wegen dir sondern wegen Law“, flüstert sie schwach.
 

Überrascht schellt sein Blick wieder zu ihr. Mit allem hatte er gerechnet aber nicht mit solch einer Antwort. Law und sie waren doch ein Paar seit langem und früher hatte es ihn gewurmt. Law machte nie ein Hehl daraus, dass er an Nami interessiert war und versuchte alles um ihr näher zu kommen. Nami lies sich zu seinem Verdruss auch auf seine Annäherungsversuche ein und flirtete manchmal mit ihm, was ihn eifersüchtig werden ließ. Schon lange hatte er tiefere Gefühle für sie gehabt und sich nicht getraut ihr diese zu gestehen, da er Angst um ihre Freundschaft hatte. Boa kam da wie gerufen zur Ablenkung. Seine Gefühle für Nami vergrub er tief in sich und gab Boa eine Chance, um nicht mehr an sie denken zu müssen. Er schenkte ihr mehr Aufmerksamkeit und versuchte sich von Nami fern zu halten, um über sie hinweg zu kommen. Sie war immerhin mit Law glücklich oder? Wieso sollte sie ihn dann meiden wollen?
 

„Ich versteh nicht. Was ist mit Law“, wollte er wissen und ließ sich wieder auf seinen Stuhl nieder.

Nami seufzte leicht. „Wir haben uns vor zwei Monaten getrennt.“

„Warum?“

„Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen von unserer Zukunft. Es hat einfach nicht gepasst“, zuckte sie mit den Schultern gleichgültig. Es war nur ein Teil der Wahrheit. In Wirklichkeit liebte sie Law nicht so sehr wie ihn. Sie konnte mit der Lüge einfach nicht weiter leben und trennte sich von ihm.

„Ich..das wusste ich nicht. Ich..tut mir leid“, meinte er.

„Das muss es nicht. Es ist okay für mich. Wir haben uns friedlich getrennt und trotzdem ist es noch ungewohnt ihn zu sehen.“

„Trotzdem tut es mir leid, dass du deshalb an diesem Abend alleine bist.“

„Hör mal, Ruffy. Du musst dich nicht entschuldigen. Ist schließlich nicht deine Schuld. Mir macht das nichts aus, okay? Ich habe schließlich meine Cocktails und Shakky ist ja auch da“, versucht sie so gelassen wie möglich herüber zu kommen. Sie möchte nicht, dass Ruffy merkt wie es wirklich in ihr aussieht.

Aber Ruffy durchschaut Namis Fassade ganz genau und weiß wie es wirklich um sie steht.

„Du musst mich nicht anlügen. Ich weiß, dass du an solchen Tagen nicht gern alleine bist und jemanden an deiner Seite brauchst. Und Shakky ist viel zu beschäftigt, um für dich da zu sein und auch so würdest du dich ihr nicht anvertrauen, weil du solche Sachen gerne mit dir selber ausmachst“, äußert er seine Bedenken.

„Ich lüge dich nicht an und überhaupt woher willst du das wissen“, will sie wissen.

„Weil ich in deinem Gesicht die Reste deiner Tränen, die du vergossen hast, sehen kann und ich dich kenne.“ Trotz ihrer leicht verquollen Augen findet er, dass sie immer noch unsagbar schön aussah.

„Du kennst mich, ach ja? Dann klär mich auf. Was empfinde ich im Moment“, fordert sie ihn leicht wütend auf.

„Du fühlst dich einsam und verlassen. Du sehnst dich nach Nähe und ganz besonders nach der deiner verstorbenen Mutter Bellemere. Ganz besonders zu Weihnachten vermisst du sie und versuchst deshalb nicht allein zu sein. Das die anderen also keine Zeit für dich haben, muss dich sehr getroffen haben und dein Herz muss gefühlt von Trauer sein. Das weiß ich, weil ich früher immer für dich da gewesen bin an diesem Tag“, erklärt er ihr einfühlsam und greift sanft nach ihrer Hand, um diese leicht zu streicheln. Ihre Haut ist unglaublich zart und weich stellt er fest.

Sprachlos sieht sie in seine rabenschwarzen Augen, die sie besorgt mustern. Sie erträgt seinen mitleidigen Blick allerdings nicht und wendet sich von ihm ab. Ihre Hand prickelt angenehm von der Berührung Ruffys. Schweren Herzens entzieht sie sich aber seinem Griff.

„Ruffy, ich brauche dein Mitleid nicht. Geh zu Zorro und lass mich allein. Ich komme schon zu recht“, bittet sie ihn.

Doch er schüttelt nur seinen Kopf und gibt ihr so zu verstehen, dass er nicht gehen wird.

„Nein, ich ertrag das Wissen nicht, dass du an Weihnachten mit deiner Trauer alleine bist.“

„Wir haben seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu einander. Wieso sollte es dich also kümmern, dass es mir schlecht geht.“

„Weil du mir wichtig bist. Das warst du schon immer und wirst es immer sein. Hör zu, es war der größte Fehler meines Lebens dich gehen zu lassen und es vergeht nicht ein Tag, an dem ich meine Entscheidung nicht bereue. So oft wollte ich auf dich zu gehen aber ich habe mich einfach nicht getraut und eh ich mich versah, war ein Jahr vergangen. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen aber das kann ich nicht“, gesteht er ehrlich und blickt getroffen zu ihr.

Ruffys Geständnis berührt ihr Herz und sie kann nicht verhindern, dass sich eine einzelne Träne aus ihrem Augenwinkel verirrt. Es hatte sie unheimlich verletzt, dass sie sich voneinander entfernt hatten und sie dachte immer, dass es Ruffy nicht interessierte und sie ihm egal war. Und jetzt musste sie feststellen, dass dem nicht so war. Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass sich all ihre verstauten Gefühle um den Verlust ihrer Freundschaft sich einen Weg nun nach draußen bahnten, weil sie diese nicht länger verbergen konnte.

„Ich..es..tut mir..leid..“, schluchzt sie unter Tränen. Ihr Anblick bricht ihm fast das Herz und so zieht er ihren Stuhl näher zu sich, um sie in seine Arme zu schließen. Beruhigend streicht er ihr über den Rücken.

„Tsst..Mir tut es leid. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen“, flüstert er ihr zu.

Doch Nami schüttelt ihren Kopf merklich. Weiß sie doch, dass sie auch nicht ganz unschuldig an ihrer Situation ist.

„Ich hätte mehr tun können“, nuschelt sie und drückt sich etwas näher in seine Arme. Für einen Moment braucht sie seine Nähe und krallt sich mehr in seinen Pullover herein.

Ruffy gibt ihr gern den Halt, den sie braucht und muss sich eingestehen, dass es sich gut anfühlt sie in seinen Armen zu wissen. Er merkt deutlich, dass sich an seinen Gefühlen für sie nichts geändert hat. Doch der Gedanke war jetzt fehl am Platz und so verdrängte er diesen ganz schnell nach hinten.

„Wie konnten wir es nur so weit kommen lassen“, vernimmt er ihre liebliche Stimme.

„Ich weiß es nicht. Du warst Law plötzlich so nah. Ihr habt so viel zusammen gemacht. Ich hab gedacht, da wäre kein Platz mehr für mich“, offenbart er seine Gedankengänge.

„Das mit Law war etwas anderes. Nie könnte jemand anderes deinen Platz einnehmen. Dafür kenn ich dich viel zu lange und dafür bedeutest du mir zu viel. Ich gebe allerdings zu, dass ich dir Freiraum geben wollte als du Boa kennen gelernt hast. Ich wollte deinen Glück nicht im Weg stehen“, beichtet sie ihm.

„Das ist sehr lieb aber auch unsagbar dumm von dir gewesen“, deutete er ihr an und Nami schenkt ihm einen missbilligenden Laut für seine Aussage.

„Ich bleibe lieber alleine, wenn das bedeutet, dass ich dich behalten kann. Denn keine Frau der Welt ist es wert, dass ich dich dafür verliere“, meint er ernst.

Ihr Herz macht dabei einen Hüpfer in ihrer Brust und sie merkt auch deutlich Ruffys Herzschlag unter ihren Fingern. Es hat eine beruhigende Wirkung auf sie.

„Früher war immer alles so einfach. Wir haben uns gestritten und nach ein paar Minuten waren wir wieder die besten Freunde. Wir waren so unbeschwert und sorglos. Haben uns keine Gedanken machen müssen, was uns im nächsten Moment erwarten würde. Wir lebten einfach im Hier und Jetzt. Ich vermisse diese Zeit. Was ist nur passiert?“

„Wir sind nun Erwachsen geworden, sehen die Welt ganz anders als mit Kinderaugen. Wir merken, dass nicht alles so unbeschwert ist, wie wir immer dachten. Das Leben besteht aus Abenteuern und Prüfungen. Manchmal gewinnen wir und manchmal verlieren wir. Wir können nichts davon beeinflussen aber wir können das Beste daraus machen.“

„Es gibt dennoch Tage, an denen ich gerne in die Zukunft reisen würde, um zu wissen, was mich erwartet und um Fehler zu umgehen.“

„Fehler gehören zum Leben dazu. Sie sind schmerzhaft und doch lehren sie uns etwas. Sie zeigen uns auf, was wir beim nächsten Mal anders mache sollten.“ Kurz macht er eine Pause ehe er Nami näher an sich zieht.

„So wie bei uns. Wir haben einen Fehler gemacht und dennoch können wir etwas daran ändern. Wir können an uns arbeiten und dafür sorgen, dass wir ihn nie wieder begehen werden. Das wir uns nicht noch einmal aus den Augen verlieren.“

„Ich hoffe, dass das nicht noch einmal passiert.“

Nein, diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen. Sie würden neu anfangen und er hatte schon eine Idee, wie er damit beginnen konnte.
 

„Weißt du was? Wenn du mich lässt bereite ich uns beiden noch einen schönen Abend. Was hälst du davon?“

Unsicher sah sie zu ihm und erkannte dieses selbstsichere Grinsen, dass er immer auf den Lippen hatte, wenn er eine grandiose Idee hatte. Zwar waren die nicht immer so genial wie er dachte aber was hatte sie schon zu verlieren. Zu lange musste sie auf ihn verzichten und vielleicht war das der Beginn eines neuen Anfangs was sie beide betraf. Sie sehnte sich nach ihm und wenn sie ehrlich war, wollte sie nichts lieber als mit ihm Zeit zu verbringen.

„Ich bin dabei“, lächelte sie ihn an. „Wo geht es hin?“

Geheimnisvoll grinste er und zuckte unschuldig mit den Schultern.

„Lass dich überraschen aber so viel sei verraten. Wir müssen uns erstmal in die richtige Stimmung bringen und um diese zu bekommen weiß ich was. Wir beide müssen nur nochmal einen kleinen Zwischenstopp einlegen“, erklärte er.

„Dann bezahl ich fix unsere Getränke“, meinte Nami und löste sich aus seiner Umarmung, um sic zu erheben. Allerdings hielt Ruffy sie zurück.

„Lass nur, du musst nicht für mich mit bezahlen.“

„Ich möchte aber gerne, wenn du mir schon eine Überraschung machst“, zwinkerte sie ihm zu und machte sich auf den Weg zum Tresen.

Kurz blickte Ruffy ihr nach ehe er sich seine und ihre Sachen, die über ihren Stuhl hing, schnappte und er sich ebenfalls erhob, um ihr entgegen zu gehen. Nachdem Nami bezahlt hatte, zogen sie sich fix ihre Winterklamotten an und verließen die Bar.
 

An der frischen Luft angekommen, bemerkten sie, dass die Temperaturen noch weiter gesunken sein mussten, da es kühler geworden war. Vereinzelt fielen Schneeflocken vom Himmel und bedeckten die davor liegende Straße.

„Und wie geht es weiter“, fragte sie ihn und drehte sich neugierig zu ihm um.

„Als erstes holen wir uns etwas Proviant“, sagte er und deutete mit dem Kopf nach vorn.

„Na dann lass uns los laufen.“

Ruffy nickte und zusammen setzten sie sich in Bewegung. Nach nur wenigen Minuten kamen sie an ein Mehrfamilienhaus an. Nami stutzte vor dem Eingang und blieb kurz vor diesem stehen. Wohnte hier nicht Sanji?

Verwirrt über Namis Stehen bleiben, sah er zu ihr. „Ist alles in Ordnung?“

„Ja, aber sag mal wohnt hier nicht Sanji?“

„Jep.“

„Du meintest doch vorns zu mir, dass er nicht da war. Was machen wir dann hier?“

„Proviant holen hab ich doch gesagt“, grinste Ruffy vorfreudig.

Skeptisch betrachtete Nami ihn.

„Und wie kommen wir in seine Wohnung?“

„Damit“, meinte Ruffy und drehte den Schlüssel lächelnd um seine Finger.

„Weiß Sanji, dass du seinen Ersatzschlüssel hast?“

„Nö, er denkt Zorro hat ihn aber er hat mir diesen anvertraut als er Robin in New York besucht hat und hat ihn sich bis jetzt noch nicht wieder abgeholt.“

„Sanji weiß also auch nichts davon, dass wir uns jetzt Proviant von ihm holen“, vorwurfsvoll klingt ihre Stimme.

„Nein. Es ist doch nur eine kleine Notlösung. Sanji wird es schon verstehen, wenn ich ihn unsere Lage erkläre“, versicherte Ruffy ihr und deutete nun mit dem Kopf nach drin.
 

Obwohl es ihr nicht behagte, ging sie durch die Haustür. Sanji wohnte im zweiten Stockwerk, den man über das Treppenhaus erreichte. Schnell schloss Ruffy die Wohnungstür auf und sie entledigten sich ihrer Schuhe bevor sie die Wohnung betraten. Diese war aufgeräumt und leer. Er wusste genau, nach was er suchte. Weshalb er sich in die Küche begab und eine Schranktür nach der anderen öffnete. Irgendwo musste er sie doch verstaut haben. Im letzten Schrank fand er das, wonach er gesucht hatte und nahm es heraus. Zufrieden lief er zu Nami, die im Flur solange auf ihn gewartet hatte und hielt ihr den Beutel vor die Nase. Misstrauisch betrachte sie die kleine Tüte vor ihrem Gesicht.

„Was ist das?“

„Das sind Plätzchen, die er gestern gebacken hat und wir beide werden sie gleich verköstigen“, grinste Ruffy sie an als wäre es das Schönste auf der Welt.

Nami konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das war so typisch für Ruffy.

„Du weißt schon, dass Sanji dich früher oder später dafür lynchen wird.“

„Dafür muss er erstmal herausfinden, dass ich es war“, wackelte er siegessicher mit den Augenbrauen.

„Sanji kennt dich gut genug, um zu wissen, dass du der einzige bist, der es wagen würde, seine Kekse zu stehlen“, brachte ihn Nami wieder auf den Boden der Tatsache.

„Das werden wir ja sehen“, winkte Ruffy ab und bückte sich, um seine Schuhe anzuziehen. Nami tat es ihm daraufhin gleich ohne noch etwas darauf zu erwidern. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass er sich dafür einiges von Sanji anhören würde können.

„Jetzt folgt Part zwei meiner Mission“, meinte Ruffy nebenbei.

„Und die beinhaltet?“

„Uns in die perfekte Weihnachtsstimmung zu bringen und dazu müssen wir uns beeilen, weil es gleich losgehen wird“, erklärte er ihr und nahm sanft ihre Hand in seine, um mit ihr die Wohnung zu verlassen.

Er zog sie mehr als das sie neben ihm lief. Ruffys Schritte waren schnell und Nami hatte Mühe mit ihm mit zuhalten. So langsam aber sicher ging ihr auch die Puste aus.

„Ruffy jetzt renn doch nicht so“, appellierte sie an ihn und tatsächlich hielt dieser kurz an. Dies verschaffte ihr einen Moment um durch zu atmen.

Besorgt musterte Ruffy sie und er bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen, da er nicht bemerkte, dass er viel zu schnell für Nami war.

„Tut mir leid. Ich wollt nur rechtzeitig ankommen und hab nicht bemerkt, dass du kaum hinter her kommst“, entschuldigte er sich und strich ihr liebevoll mit dem Daumen über ihren Handrücken. Diese Geste bescherte Nami eine kleine Gänsehaut auf ihren Armen und brachte ihr Blut ein wenig in Wallung. Erst jetzt bemerkte sie, dass Ruffy noch immer ihre Hand hielt, was ihr im ersten Augenblick gar nicht aufgefallen war, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war mit ihm mit zu halten. Aber jetzt wo sie es wahrnahm, bemerkte sie auch die angenehme Wärme, die von ihm ausging. Es war ein wundervolles Gefühl seine Hand halten zu dürfen und am liebsten würde sie ihn nie wieder loslassen. Doch das ging nicht, das wusste sie. Er fühlte bestimmt nicht so für sie wie sie für ihn. Sie sollte jetzt nicht daran denken. Sie wollte den Moment genießen und sich nicht von trübseligen Gedanken gefangen nehmen. Kurz blickte sie zu ihm und lächelte ihn an.

„Schon gut. Ich möchte deine Überraschung auch nicht verpassen aber trotzdem wäre es lieb von dir, wenn wir etwas langsamer gehen könnten“, antwortete sie ihm.

Er nickte daraufhin und lief in einem gemäßigten Tempo mit ihr weiter.
 

Nach einer halben Stunde kamen sie vor einer kleinen Kirche zum Stehen und Nami runzelte verwirrt mit der Stirn. Was wollten sie denn hier?

Ruffy musste sich ein Kichern verkneifen bei dem Anblick Namis. Natürlich wusste sie nichts damit an zu fangen, war sie doch niemals zu vor in einer Kirche zu Weihnachten gewesen.

„Vertrau mir einfach. Du wirst es lieben. Wenn du jetzt noch keine passende Weihnachtsstimmung hast, wirst du es spätestens danach haben“, versprach er ihr. Obwohl sie immer noch etwas skeptisch war, lies sie sich darauf ein. Zusammen betraten sie die kleine Dorfkirche. Diese war bereits schon mächtig gefüllt und sie hatten Glück, dass sie überhaupt noch zwei Plätze ergattern konnten. Vor ihrem Platz lagen zwei Blätter die sie sich neugierig ansah. Diese enthielten verschiedene Liedtexte.

„Sag mir nicht, dass wir mit singen müssen“.

„Aber klar doch. Das macht Spaß.“

„Kann es kaum erwarten“, meinte Nami sarkastisch und lies ihren Blick durch den Raum schweifen.
 

Etwas weiter vorne stand ein riesiger Weihnachtsbaum, der mit echten Kerzen bestückt war und goldenen Kugeln. Auf der anderen Seite war dafür eine Pyramide aufgestellt. Der Pfarrer stand schon bereit und besprach noch etwas mit den Kindern, die sich neben dem Altar zu einer Reihe aufgestellt hatte. Nami fragte sich, was sie gleich zu sehen und hören bekommen würde. Sie war noch nie in einer Kirche gewesen und hatte von daher keine Erfahrungen. Ruffys Opa hingegen war gläubig und er bestand darauf, dass seine zwei Enkel, mit in die Kirche kamen. Er wollte, dass sie denselben Glauben teilten. Allerdings hielten Ace und Ruffy nichts davon. Nur zur Weihnachtszeit konnten sie sich dafür begeistern ihn zu begleiten, mochten sie das Krippenspiel und die Weihnachtslieder, die gespielt wurden. Oft hatte ihr Ruffy davon erzählt aber erlebt hatte sie es selbst noch kein einziges Mal.
 

Ein Rascheln holte sie aus den Gedanken. Neugierig drehte sie sich zu ihrem Sitznachbarn um und prompt hatte sie die Kekstüte vor ihrer Nase. Ruffy hielt ihr diese auffordernd hin. Diese rochen wirklich lecker. Flink hatte sie sich einen aus der Tüte erhascht und biss genüsslich hinein. Schließlich liebte sie schon immer die Gebäcke von Sanji. Ruffy tat es ihr nach.

„Smmecc.kt..gu..o..d…errr“, schmatze er.

„Ja, da hat Sanji sich selbst übertroffen“, lächelte sie und Ruffy erwiderte es. Da ertönte die Orgel und sofort blickten sie nach vorn. Als die Musik verstummte, begrüßte der Pfarrer sie und sprach ein Gebet. Danach ging es mit dem Kinderchor weiter, der zusammen das Lied „ Tochter Zion, freue dich“ sang. Anschließend begann das Krippenspiel und Nami lauschte interessiert diesem. Ab und zu wurde dieses unterbrochen vom Chor, die ein weiteres Lied anstimmten. Als die Orgel erklang, deute ihr Ruffy an ihr Liedtext in die Hand zu nehmen, da dies nun der Part sei, wo sie mitsingen konnten. Es wurde die Melodie von „Es ist ein Ros entsprungen“, gespielt. Nami fühlte sich unwohl, wusste sie doch von sich selbst, dass sie nicht wirklich singen konnte. Doch ein Blick zu Ruffy genügte, um sich von ihm mit reisen zu lassen. Dieser sang mit lautem Organ mit, dass er die Töne nicht traf, kümmerte ihn keines wegs. Er hatte so viel Freude dabei, dass sich Nami dazu entschied einfach das Selbe zu tun. Sie verschwendete keinen Gedanken mehr daran, dass ihr Gesang krumm und schief war sondern genoss einfach diesen Moment und sie musste zu geben, dass es Spaß machte. Sie war sogar etwas enttäuscht, dass das Lied schon wieder vorbei war und zog eine kleine Schnute.

„Keine Sorge, es gibt noch ein paar Lieder, bei denen wir mit singen können“, munterte er sie auf.

Und bei allen sangen sie voller Begeisterung mit. Nach einer Stunde war das Programm vorbei und die Kekse auch leer gefuttert. Nami hätte nie für möglich gehalten, dass es so viel Spaß machen würde. Allgemein fühlte sich das Ganze so harmonisch an. Dieses Gefühl mit allem im Einklang zu sein und für einen Augenblick seine Sorgen vergessen zu können. Das hatte sie nur ihm zu verdanken.

Ehrlich beeindruckt blickte sie zu ihm. „Ich danke dir, Ruffy. Danke, dass du mir das hier gezeigt hast.“

„Das habe ich doch gern gemacht.“

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Unter ihrem intensiven Blick wurde ihm ganz warm ums Herz. Schon immer waren ihre rehbrauen Augen die heimliche Schwäche von ihm gewesen. Er liebte ihre Seelenspiegel und es fiel ihm schon immer schwer sich von diesen zu lösen. Hatten diese doch eine hypnotisierende Wirkung, dazu ihre rosigen Wangen und ihre lieblichen Lippen und er vergas alles um sich herum. Früher war er in sie verliebt gewesen aber das war lange her und eigentlich hatte er gedacht, dass er diese Gefühle überwunden hatte. Aber wie es schien waren diese einfach nur in den Hintergrund geraten. Aus dem Augen aus dem Sinn. Doch jetzt wo sie ihm wieder so nah war, schienen sie zurück zu kehren. Damals hatte er sie gut verschlossen gehalten, da er Angst hatte ihre Freundschaft damit zu zerstören. Er war der Meinung gewesen, dass es besser so war. Aber war es wirklich das Richtige?
 

„Was machen wir als nächstes“, hörte er ihre liebliche Stimme und wurde damit aus seinen Gedanken geholt. Er brauchte eins zwei Sekunden, um sich zu sammeln bevor er auf ihre Frage antworten konnte.

„Ich dachte daran, dass wir langsam zu dir nach Hause machen könnten“, gab er seine Idee preis.

„Was? Ich möchte aber noch nicht nach Hause. Der Abend ist schließlich noch jung“, protestierte sie ein wenig, da sie noch nicht wollte, dass der Abend zu Ende ging. Viel zu sehr genoss sie seine Anwesenheit.

„Wer sagt denn, dass der Abend dann schon endet? Ich habe mir nur gedacht, wir könnten noch etwas in eurem Garten machen“, zwinkerte er ihr zu.

„Und was?“

„Bleibt ein Geheimnis“, grinste er schelmisch.

„Verstehe. Dann muss ich mich also noch etwas gedulden.“

„Du hast es erfasst“, erwiderte er.

„Na, wenn das so ist. Dann beeilen wir uns lieber. Du weißt meine Geduld hat Grenzen“, streckte sie ihm die Zunge raus und schnappte mutig nach seiner Hand. Für einen winzigen Augenblick hatte sie Angst, er würde etwas gegen das Händchen halten unternehmen. Doch er verstärkte den Druck um ihre Hand, was ihr Herz höher schlagen ließ. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie er lächelte und das machte sie glücklich.
 

Schweigend gingen sie durch die verschneiten Straßen. Die Äste der Bäume hingen teilweise nach unten, da sie durch das Gewicht des Schnees zu leiden hatten. Einzelne Fensterscheiben waren mit Schwibbögen bestückt. Andere hatten rote Sterne am Fenster und auf ihren Balkons hängen. Vorbei kamen sie auch an dem großen Tannenbaum der Stadt. Dieser war ebenso mit Schnee bedeckt. Auf der Spitze konnte man den goldenen Stern kaum noch erkennen. Die Beleuchtung brannte noch kunterbunt und brachte die farbigen Glaskugeln zum Glänzen. Nami liebte diesen Anblick. Davor befand sich die Eisbahn, welche immer Anfang Dezember aufgebaut wurde und auf die man bis Ende Februar Schlittschuh fahren konnte. Über die Weihnachtsfeiertage hatte diese allerdings zu.

„Schade, ich dachte diese hätte noch geöffnet“, seufzte Ruffy enttäuscht.

„Es ist 21:30 Uhr, Ruffy. Da hat selbst diese zu und außerdem schließen die Betreiber die Anlage über die Weihnachtsfeiertage. Aber sei nicht traurig, wenn du magst, können wir gerne nach Weihnachten mal wieder Schlittschuh fahren gehen“, bot sie ihm an.

„Oh ja, bitte“, nickte er begeistert.

„Wollen wir dann jetzt weiter?“

„Gern.“

Nach einer Viertelstunde kamen sie bei Namis Haus an und betraten zusammen den Garten, der von einer Lichterkette beleuchtet war.

„Und was jetzt?“

„Jetzt bauen wir einen Schneemann.“

Für eine winzige Sekunde entgleisen Namis Gesichtszüge.

„Wir machen was“, fragt sie erneut nach in der Hoffnung sich verhört zu haben.

„Na einen Schneemann bauen so wie früher.“

„Da waren wir noch Kinder, Ruffy“, versuchte sie ihn daran zu erinnern.

„Dafür ist man doch nie zu alt“, meint Ruffy und sieht sie mit einer bitten Miene an. „Komm schon.“

Bei seinem niedlichen Gesichtsausdruck kann sie gar nicht anders als ihm nach zu geben.

„Wenn es sein muss“, rollt sie mit den Augen.

„Danke, Nami.“

„Schon gut. Dann lass uns mal loslegen.“

Beide formen jeweils eine Kugel und dann setzen sie diese aufeinander. Eine letze Kugel fehlt noch, die den Kopf bilden soll. Mit flinken Fingern haben sie diese zusammen gerollt und legen diese obendrauf. Anschließend sammeln sie noch kleine Stöcke und Steine, um dem Schneemann Arme, Augen und Knöpfe zu verpassen. Kritisch betrachten sie diesen.

„Irgendwie fehlt noch was“, äußert Ruffy seine Unzufriedenheit.

„Hm.“, meint Nami nachdenklich und schnippst dann mit den Finger, da ihr eine Idee gekommen ist.

„Warte kurz“, sagt sie bevor sie kurz ins Haus verschwindet. Als sie wieder herauskommt hat sie einen Topf und eine Möhre dabei. Den Topf setzt sie oben auf den Kopf und die Möhre steckt sie ihm in die Mitte des Gesichts.

„Und besser“, lächelt sie Ruffy an.

„Viel besser“, grinst er zurück.
 

Zufrieden sieht sie sich noch kurz ihr Werk an. Sie muss gestehen, dass es doch mehr Spaß gemacht hat, als sie dachte und irgendwie hatte es eine entspannte Wirkung auf sie. Wie schaffte Ruffy es nur immer wieder sie für solche Dinge zu begeistern? Er hatte wahrlich ein Talent dafür. Sie konnte sich ihren Gedanken nicht weiter hingeben, da sie plötzlich etwas Nasses an ihre Kleidung bekam. Perplex sah sie an ihre Jacke und entdeckte die Reste vom Schnee. Verdutzt sah sie zu Ruffy, der sich hinter einem Baum versteckt hatte und kicherte. Namis Mundwinkel hoben sich. Wenn Ruffy dachte, sie würde sich das gefallen lassen, dann kannte er sie aber schlecht. Geschwind hatte sie sich einen Schneeball gemacht und zielte gerade wegs auf Ruffy. Dieser wich gekonnt aus und formte bereits seinen nächsten. Aber Nami tat es ihm nach und hockte sich ebenfalls hinter einem Baum. Beide beschossen sich immer wieder mit Bällen und ab und zu trafen sie sich auch. Einmal passte Ruffy nicht auf und so kam Nami aus ihrer Deckung heraus. Sie versteckte sich hinter ihm und musste sich ein Lachen verkneifen als sie Ruffys verwirrtes Gesicht sah, da er sie nicht hinter der Eiche entdecken konnte. Als er sich umdrehte schoss sie ihm direkt ins Gesicht und musste nun ordentlich los prusten.
 

Fluchend wischte er sich die Schneereste aus dem Gesicht und sah sie mit einer angesäuerten Miene an. So lustig wie Nami fand er die Aktion nicht. Schließlich war der Schnee verdammt kalt. Nami musste sich leicht auf die Unterlippe beißen, um sich ihr Lachen zu verkneifen, was recht schwer war, weil Ruffys Gesichtsausdruck nun mal einfach zum zerschießen gewesen war. Doch sie erkannte an Ruffys Mimik, dass er es nicht so lustig fand und so bemühte sie sich wirklich sich zusammen zu reißen.

„Tut mir leid“, entschuldigt sie sich ehrlich.

Nami sieht ihn mit so einem süßen Welpenblick an, dass er gar nicht länger sauer sein kann selbst wenn er wöllte.

„Schon gut. Ich hab die Schlacht ja angefangen“, winkt er ab und Nami atmet erleichtert auf. Kurz blickt sie sich um und erinnert sich an etwas aus ihrer Jugendzeit, was sie früher gerne einmal getan haben.

„Lust auf Schneeengel“, will Nami wissen und sofort nickt Ruffy begeistert. Zusammen legen sie sich in den Schnee und bewegen ihre Arme und Beine, um einen Schneeengel zu konstruieren. Nach wenigen Minuten haben beide jeweils einen gebildet.

„Ich habe den Schöneren gemacht wetten“, neckt Nami ihn.

„Vielleicht in deinen Träumen“, flachst Ruffy.

„Komm steh auf, dann zeig ichs dir“, witzelt Nami und befreit sich aus dem Schnee. Belustigt hebt Ruffy seine Augenbraue.

„Und wenn ich mich nicht erheben will?“

„Dann muss ich dich wohl hoch zerren“, warnt Nami ihn.

„Dann wirst du das wohl tun müssen“, erklärt er ihr und steckt ihr frech die Zunge heraus.

„Gut, du hast es nicht anders gewollt“, lacht sie und bückt sich etwas nach unten, um seine Hand zu ergreifen. Amüsiert sieht er ihr bei ihren Versuch zu, ihn vom Boden zu ziehen. Natürlich hat Nami bei Weiten nicht so viel Kraft und von daher keinerlei Chance.

„Soll ich dir helfen“, zieht Ruffy sie etwas auf.

„ich schaff das schon“, gibt sie siegessicher von sich auch wenn sie weiß, dass das nichts wird. Beim nächsten Versuch kommt sie allerdings ins Rutschen und verliert ihr Gleichgewicht, sodass sie in seinen Armen landet.

„Hey, Vorsicht. Alles in Ordnung“, harkt er besorgt nach.

„Alles bestens“, murmelt Nami an Ruffys Halsbeuge und ärgert sich über ihr Missgeschick. Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals und sie hofft, dass Ruffy es nicht hören kann. Sie ist ihm viel zu nah, dass sie sich nicht traut ihm ins Gesicht zu blicken. Sie spürt deutlich seine Wärme durch ihre Kleidung hindurch und auch wenn sie es nicht sollte, schließt sie für einen Moment ihre Augen, um seine Nähe zu genießen. Wer wusste schon, wann sie jemals wieder die Gelegenheit bekam in seinen Armen zu liegen?
 

Namis Atmen kitzelte ihn an seiner Halsbeuge und sorgte dafür, dass sich auf seiner Haut eine Gänsehaut bildete. Bei dem Wissen, dass sie sich in seinen Armen befand, beschleunigte sich sein Herzschlag deutlich und er spürte ein leichtes Kribbeln in seiner Bauchgegend. Seine Gefühlswelt spielte verrückt bei dieser Frau. Hancock löste nie so etwas Derartiges aus. Er hatte immer eine unbekannte Leere gefühlt und durch Nami schien sich diese zu schließen. Was machte sie nur mit ihm? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er sie nie wieder gehen lassen wollte.

„Versprich mir etwas“, flüstert er gedämpft in ihr Haar.

Stutzig öffnet Nami ihre Augen und erhebt sich nun doch etwas um ihm ins Gesicht zu blicken. Er verzieht keine Miene und Nami weiß, dass Ruffy es ernst meint.

Ihre braunen Iriden mustern ihn neugierig und bringen Ruffy etwas aus der Fassung. Kurz muss er schwer schlucken und findet dann seine Stimme wieder.

„Versprich mir, dass wir niemals wieder etwas zwischen uns kommen lassen.“

Seine Aussage lässt Nami für einen kurzen Augenblick zu der Zeit ohne ihn schweifen.
 

Sie hatte sich einsam und allein gefühlt. Obwohl sie ihre anderen Freunde hatte, war es nicht das Selbe. Ruffy und sie hatten schon immer eine besondere Verbindung. Er verstand sie und stand ihr in jeder Lebenslage bei. Er war da als sie an ihrer Trauer um ihre Mutter fast zerbrochen war. Bei ihm hatte sie das Gefühl angekommen zu sein und als er nicht mehr an ihrer Seite war, hatte sie einen Teil von sich selbst verloren. Nichts machte ihr mehr Spaß und egal was sie auch versuchte, die Lücke die Ruffy hinterlassen hatte, konnte sie nicht schließen. Er fehlte ihr unheimlich. So oft hatte sie sich ihrem Kummer hingegeben und sich gewünscht, ihm wieder näher zu sein. Und jetzt? Jetzt schien es so als wäre sie erhört wurden. Er war wieder bei ihr und sie würde nicht zu lassen, dass er wieder aus ihrem Leben verschwand.
 

„Ich verspreche es. Ich werde für immer und ewig an deiner Seite bleiben“, gibt Nami ihm das Versprechen.

Ein sanftes Lächeln erhellt Ruffys Gesicht und seine schwarzen Seelenspiegel fangen an zu strahlen. Ihre Aussage macht ihn unheimlich glücklich. Liebevoll streicht er eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

„Das hört sich gut an“, wispert er.

Nami ist ihm unheimlich nah und es fällt ihr schwer noch klar zu denken. Ruffy sieht sie mit solch einem intensiven Blick an, dass ihr ganz warm ums Herz wird und sich ein leichter Rotschleier auf ihren Wangen bildet. Wie gern würde sie sich nach unten beugen und seine Lippen gefangen nehmen?
 

Doch auch Ruffy ergeht es nicht anders. Namis Anblick lässt ihn alles um sich herum vergessen. Eine Haarsträhne hängt ihr seitlich im Gesicht. Ihre Wangen sind etwas gerötet und ihre rehbraunen Augen haben ein seltsames Funkeln. Dazu ihre rosigen Lippen, die einfach zum Küssen einladen, lassen sein Widerstand bröckeln. Ohne zu wissen, was er da tut, legt er seine Hände an ihre Wangen und zieht sie näher zu sich.
 

Mit geweiteten Augen sieht sie ihn an als er immer näher zu ihr kommt und sie seinen Atem bereits in ihrem Gesicht spüren kann. Sie kann nicht verhindern, dass ihre Lippen anfangen zu prickeln vor Vorfreude.

„Ruffy was“, will sie protestieren aber ihre Laute werden einfach in einem Kuss erstickt. Als sie seine Lippen auf ihren spürt, explodiert regelrecht ein Feuerwerk der Gefühle in ihr. Sie vergas alles um sich herum und schloss genießerisch ihre Augen. Sie ließ sich von seinem Lippen gefangen nehmen und erwiderte den sanften Kuss. Das hier fühlte sich so viel besser an als sie sich ausgemalt hatte.
 

In Ruffy war für einen Moment Zweifel aufgekommen, ob es richtig war sie zu küssen. Diese wurden allerdings von Bord geworfen als Nami seinen Kuss erwiderte. Ein intensives Glücksgefühl machte sich in ihm breit und ihm wurde klar, dass er viel zu lange gewartet hatte auf diesen Augenblick. Er hätte sich seiner Gefühle früher hingeben sollen.

Ein kurzes Schweigen legt sich über die Beiden als sie sich voneinander lösen. Nami beißt sich unbewusst auf die Unterlippe, ist sie doch verunsichert, was der Kuss für Ruffy bedeutet. Sie erhofft sich doch tief in sich drin, dass er genauso empfand wie sie für ihn.
 

Sichtlich nervös ist Ruffy als er zu Nami blickt. Er merkt schnell, dass Nami genauso verunsichert ist wie er. Natürlich könnte er sagen, dass er sich dabei nichts gedacht hat als er sie geküsst hat aber das wäre eine Lüge und er wollte seine Gefühle nicht länger verleugnen. Er wollte ihr endlich die Wahrheit sagen, dass er mehr für sie empfand. Sich in Gedanken selbst Mut zu redend, fasste er sich ein Herz und strich ihr liebevoll über ihre Wange.

„Ich muss dir etwas gestehen, was ich hätte schon viel früher tun sollen. Ich..Nami..ich.liebe..dich. Ich habe dich immer geliebt. Ich war einfach nur feige es dir zu sagen, weil ich Angst hatte unsere Freundschaft zu zerstören.“

Nami zaubert sein Geständnis ein Lächeln ins Gesicht. Ist sie doch zutiefst erleichtert, dass Ruffy ihre Gefühle erwidert.

„Ich liebe dich auch“, gesteht sie ihm und schenkt ihm einen weiteren Kuss.

„Lass uns in die Wohnung gehen und uns etwas aufwärmen“, lächelt sie Ruffy glücklich an und erhebt sich von ihm. Ruffy tut es ihr gleich und Nami schließt ihre Wohnung auf. Schnell perlen sie sich aus ihrer Kleidung heraus.

„Wenn du magst, kannst du schon aufs Sofa gehen. Ich mach uns noch schnell einen warmen Kakao“, deutet sie ihm an.

„Mit Sahne?“

„Ja mit Sahne“, verspricht sie ihm und läuft in die Küche, um diesen zu bereiten. Wenig später steht sie mit zwei dampfenden Tassen vor Ruffy. Dieser hat es sich mit einer Wolldecke auf dem Sofa bequem gemacht. Als Nami vor ihm ist, rückt er etwas zur Seite, damit sie sich neben ihm setzen kann. Liebevoll übergibt sie ihm den Kakao, den Ruffy dankbar annimmt. Beide nehmen einen Schluck von diesem und merken, wie dieser sie von innen heraus wärmt. Als sie diesen ausgetrunken haben, kuschelt sich Nami an Ruffy und genießt einfach nur seine Nähe. In seinem Armen fühlte sich geborgen und einfach nur angekommen. Als wäre alles perfekt und das war es auch dank Ruffy. Zufrieden drehte sie sich zu ihm um und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln.

„Danke Ruffy, dass du mir so einen schönen Weihnachtsabend beschert hast.“

„Das habe ich gern gemacht. Wenn ich könnte, hätte ich dir auch gern noch etwas geschenkt“, küsst er sie zärtlich auf ihren Kopf.

„Das hättest du gar nicht gemusst. Du bist das beste Geschenk, was ich hätte bekommen können“, versichert sie ihm.

Tief berührt verwickelt er sie zu einem innigen Kuss und gibt ihr so zu verstehen, dass es ihm genauso ergeht.
 

„Frohe Weihnachten, Nami.“

„Frohe Weihnachten, Ruffy.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anime-King
2017-01-18T21:31:52+00:00 18.01.2017 22:31
Toll gemacht ^^weiter so
Von:  Nami88
2017-01-16T19:43:54+00:00 16.01.2017 20:43
😍 ein sehr schönes Kapitel 😄
Trotz der Schwierigkeiten am Anfang haben es beide doch geschafft such ihre Gefühle endlich zu gestehen ^^
Und Weihnachten wurde noch geredet ^^
Das War aber auch eine schöne Überraschung von Ruffy bzw. Viele kleine Überraschungen ^^
Die Kekse von Sanji wobei Nami sicher keinen Ärger bekommt, über die Kirche und der Spaß im Garten mit Schneemann bauen und Schneeengel machen
Ja manchmal sind es die kleinen Dinge die einen Freue bringen 😊
Von:  Anime-King
2016-12-13T21:23:09+00:00 13.12.2016 22:23
Nice

Von:  Anime-King
2016-12-13T21:22:19+00:00 13.12.2016 22:22
Nice

Antwort von:  FlipFlops-Mausi
15.01.2017 23:24
Vielen Dank :)
Von:  Hiyori-chan
2016-12-13T20:14:32+00:00 13.12.2016 21:14
Oh man, gerade jetzt hörst du auf!
Ich hoffe, die beiden vertragen sich wieder😓
Und verbringen eventuell Weihnachten zusammen😉
Gut, dass er das mit Boa halbwegs geklärt hat😡
Mir gefällt die FF richtig gut, ich freue mich auf das nächste Kapitel^^
Noch einen schönen Tag^^

Lg Hiyori-chan^^
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
15.01.2017 23:24
Huhu liebe Hiyori :),

sorry aber irgendwo musste ich einen Stopp einlegen und es sollte ja spannend bleiben ;) Tut mir auch leid, dass ich so lange gebraucht habe um den Rest fertig zu stellen. Wie es mit den Beiden weitergeht erfährst du im neuen und letzten Kapitel. Ja Ruffy kann froh sein, Boa los zu sein.
Ich freue mich sehr, dass dir meine FF gefällt und wünsche dir noch eine schöne Nacht :D

Liebste Grüße :)
Von:  Nami88
2016-12-13T09:03:31+00:00 13.12.2016 10:03
Zum Glück war Nami auch der Bar und das Shakky beide so gut kennt ^^
Ich hoffe das beide sich jetzt aussprechen und dann können sie ja zu Nami gehen und noch Weihnachten feiern, immerhin stehende genug essen worüber sich Ruffy sicher freuen wird 😉
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
15.01.2017 23:22
Ja ist wohl ein Wink des Schicksal, dass beide sich genau in dieser Bar wiederfinden. Mal sehen ob Ruffy Shakkys Rat annimt und sich mit Nami ausspricht. ;) :*
Von:  Nami88
2016-12-11T08:22:29+00:00 11.12.2016 09:22
Da fängt Weihnachten ja toll an. Beide freuen sich auf die gemeinsame Zeit mit Freunden und bei Nami mussten leider alle Absagen und bei Ruffy wurden sie von Boa ausgeladen 😑
Hoffentlich geht es bei beiden gut aus und ich bin gespannt wie sich dir zwei ehemaligen Freunde wieder begegnen und wie das treffen verlaufen wird 😉

Dir noch einen schönen dritten Advent Maus 😙
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
12.12.2016 22:52
Huhu Maus,

ja Weihnachten geht bei Beiden leider mit schlechten Nachrichten los aber der Abend ist noch lang und behält vielleicht noch etwas Gutes für sie bereit.
Wo sie sich begegnen erfährst du im neusten Kap ;)

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend Maus :*


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