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Rückkehr der schwarzen Vögel

(Dramione)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo, das war leider erstmal das letzte vorgeschriebene Kapitel.
Ich bin leider noch nicht ganz aus der Prüfungsphase raus, deswegen
können sich die Uploads nun verzögern. Ich hoffe, ihr bleibt mir
treu und ich bemühe mich mehr zu produzieren und wieder regelmäßig
hochzuladen!
Liebe Grüße <3 Komplett anzeigen

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Vane offenbart sich

Der Schweiß lief an ihren Schläfen entlang, während sie ihren erhitzen Körper gegen einen der großen, schneebedeckten Gartensteine presste. Ihr hastiger Atem ging schnell und am liebsten würde sie laut schnaufen, doch das gefährliche Tier, welches hier herum schlich, hinderte sie daran. Um nichts in der Welt wollte sie entdeckt werden von diesem schrecklichen Monster! Sie drückte ihr Ohr so fest gegen die kalte Steinfläche, dass der Ton ihres Herzschlages einer Kanone glich.

Hermine hörte entfernt, wie zwei Auroren gegen diese griechischen Kreaturen kämpften. Das laute Gebrüll der Tiere war unüberhörbar und ging ihr durch Mark und Bein. Sie selbst hatte ihren Zauberstab nicht dabei und konnte nichts anderes tun, als sich zu verstecken und sich hoffentlich in das vermutlich sichere Schloss zu schleichen. Wie unsagbar dumm sie doch war! Ein Mörder auf freiem Fuße und sie läuft naiv durch die Gegend...Jahrgangsbeste, von wegen!

Ein leises Rascheln ließ die Brünette zusammenzucken. Vor ihren Augen rutschte der lange Schweif eines Tiere an dem Stein entlang und berührte beinahe ihre Füße. Ihre braunen Augen waren vor Angst geweitet und sie starrte auf das sich bewegende Körperteil. Er war sehr lang und verlief zur Schwanzspitze hin schmaler. Am Ende hingen zwei dünne Fäden und er war übersät mit schwarzen Schuppen. Sie vernahm das tiefe Knurren des Tieres und kniff augenblicklich ihre Augen zusammen. Der Schweiß musste ihr literweise den Körper herunterlaufen. Hoffentlich konnte diese widerwärtige Kreatur sie nicht riechen...

„Stupor!“, schrie einer der Auroren und das fremde Wesen flog in einem hohen Bogen über den Stein, hinter dem Hermine sich versteckte. Überrascht schreckte sie hoch und fixierte das angeschlagene Wesen, welches kurz seinen Kopf schüttelte. Dann suchten sich seine mörderischen Augen ein neues Opfer. Panisch rutschte Hermine auf ihren Hintern ein Stück zurück und schob sich wenig elegant an dem Stein vorbei, doch das Tier knurrte und richtete seinen entstellten Körper langsam auf.

Es war eine Chimära. Ein mächtiger Löwenkopf, der auf dem kräftigen Körper einer Ziege steckte. Der lange Drachenschwanz tänzelte durch die Luft und ähnelte einer schmerzhaften Peitsche.

„Lauf endlich!“, drang jetzt erst die tiefe Stimme des Aurors an ihr Ohr und mit einem Male stand sie aufrecht. Ihre Beine zitterten wie Espenlaub.

Der Auror, welcher sie versuchte zu beschützen, kämpfte bereits gegen eine andere Chimära, die sich laut brüllend auf ihn gestürzt hatte.

Der Eingang zum Schloss war nicht mehr weit und sie erkannte bereits die steinernen Stufen. Hoffnung keimte in ihr auf, doch wurde diese schnell zunichte gemacht. Sie vernahm die lauten Schritte hinter sich und drehte kurz ihren Kopf nach hinten. Tatsächlich stürmte die Chimära auf sie zu und noch bevor sie irgendwas tun konnte, sprang das Tier hoch in die Luft und landete direkt vor ihr. Ein lauter Schrei entwich ihrer Kehle, während sie vor Schreck ausrutschte, nach hinten fiel und das Tier vor ihren Augen fixierte. Die Chimära brüllte und wedelte hektisch mit dem schmalen Schwanz in der Luft. Die scharfen Zähne blitzen und der zähflüssige Speichel drang aus dem verklebten Mundwinkeln des Tierwesens. Doch bevor das Monster sich auf sie stürzen konnte, wurde es mit einem lauten Knall weg geschleudert.
 

Nur gedämmt hatten ihre Ohren den lauten Ruf ihres Retters vernommen. Benommen und panisch vor Angst waren ihre Augen noch immer auf die Stelle gerichtet, wo das fürchterliche Biest vorhin gestanden hatte. Doch erkannte sie jetzt einen Mann auf den Steinstufen, dessen Schultern sich heftig hoben und senkten. Sein blondes Haar war zersaust und sein Zauberstab lag fest in seiner Hand. Noch immer starrte sie ungläubig zu ihm auf.

„D-Draco...?“, wisperte sie leise und glaubte dem Klang ihrer eigenen Stimme nicht. Noch immer lag sie auf ihrem Hintern und war mittlerweile von oben bis unten durchnässt.

„Worauf wartest du noch?! Komm endlich her, du dumme Gans!“, schrie Draco sofort und winkte heftig mit seinem freien Arm, als er die Chimära aus den Augenwinkeln beobachtete, wie sie sich wieder aufrichtete. Erschrocken kämpfte sich die Brünette auf ihre schwachen Beine und taumelte im schnellen Tempo zu ihrem Teamkollegen. Ohne abzubremsen schmiss sie sich förmlich an ihn und krallte sich an seinem Pullover fest. Es war ein Wunder, dass sie ihn nicht umgeworfen hatte.

„Was machst du denn?!“, brüllte er sie sofort an und verwundert hob sich ihr Blick.

„Huh?“

„Beweg dich endlich!“ Mit einem kräftigen Ruck hatte er sie an ihren Armen mitgezogen und schleifte sie grob die Stufen hinauf in das Schloss.

„Du tust mir weh...“, wagte sie es tatsächlich zu jammern und umgriff sein Hand, welche so stark zudrückte.

„Ohne mich wärst du jetzt tot! Hast du wirklich gerade keine anderen Probleme?! Warum hast du deinen Zauberstab nicht dabei, bei Merlins verdammter Unterhose!“

„Woher sollte ich das denn wissen?!“

„Ja, wie auch. Ein Massenmörder läuft durch ganz England und droht mit der Ausrottung deinesgleichen. Wie dumm von mir. Konnte man ja nicht ahnen!“ Es war unfair ihn anzubrüllen, das wusste sie. Aber sie war nervlich so aufgewühlt, dass sie nicht anders konnte. Die Angst saß ihr zu tief in den Knochen.

Mit einem Ruck blieb der stolze Slytherin plötzlich stehen. Zuerst war Hermine verwirrt, doch als sie das Unheil bemerkte, krallte sich die Brünette wieder an seinem Pullover fest. Über dem Eingang zum Schloss saß ebenfalls eines dieser gefährlichen Wesen und lauerte auf die beiden Jungzauberer. Sie fauchte und brüllte gefährlich.

Panisch drückte die Gryffindor ihr Gesicht an Dracos Schulter. Sie fühlte sich so verdammt machtlos ohne ihren Zauberstab. Sollte sie das hier überleben, würde sie ihn nie wieder aus der Hand legen!

Sie spürte, wie sich Dracos Muskeln anspannten. Sein Zauberstab richtete er auf das Monster und war bereit zum Angriff.
 

Unerwarteterweise beendete die hässliche Kreatur ihr Gebrüll und begann ziellos in den Himmel zu starren. Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete der Malfoyerbe das Geschehen. Ihm war nicht ganz klar, wie er die Situation bewerten sollte, aber das Tier schien das Interesse an seinem nächsten Hauptgang verloren zu haben.

Im hohen Bogen sprang die Chimära von dem Dach herunter. Die ganze Meute, die das Schloss belagerte, begann sich zurückzuziehen. Verwirrt, aber gleichzeitig zutiefst erleichtert, ließ Draco seinen Zauberstab sinken und atmete laut aus. Die junge Gryffindor an seiner Seite sah sich ebenfalls kritisch in der weißen Umgebung um. Die Monster waren weg.

„Oh Merlin...“, seufzte Hermine mit zittriger Stimme und wollte schon vor Freude weinen. Aber ein fester Griff um ihre Oberarme riss sie grob aus ihrer Erleichterung.

„Wie dämlich bist du eigentlich?!“, zeterte Malfoy vor ihr und begann sie kräftig zu schütteln. Völlig überrumpelt von seiner Aktion blickten ihre schokobraunen Augen direkt in seine grauen. Kein Ton kam über ihre Lippen.

„Ohne Zauberstab draußen herum stolzieren? Merkst du noch was?! Du wärst heute vermutlich gestorben, wenn ich nicht da gewesen wäre!“

„Stimmt“, bestätigte die Löwin fest und kurz zuckte die Schlange ertappt zusammen. „Warum...bist du überhaupt hier?“, wagte sie es zu fragen und ihre Stimme klang aufrichtig interessiert. Dass er sie zuvor angeschrien hatte, hatte sie bereits wieder vergessen.

„Ich hab- war zufällig hier“, versuchte der Slytherin sich zu retten. Alles in ihm sträubte sich dagegen zuzugeben, dass er wirklich besorgt um ihre Sicherheit war. Und als er das gigantische Tier sah, welches sich auf seine Partnerin stürzten wollte, hatte er die Zauberformel bereits gesprochen.

„Aber du hättest mir nicht helfen müssen. Du weißt, dass die Tiere dich nur deswegen auch angreifen wollten?“

„Danke für die Belehrung, Miss Neunmalklug. Hatte ich bereits verdrängt. Und wenn das deine Art der Dankbarkeit ist, verzichte ich zu gerne darauf, einem Schlammblut erneut zu helfen“, fauchte Malfoy genervt und ließ ihre zitterten Oberarme los. Hermine schwieg und beobachtete, wie Draco sich auf dem Absatz umdrehte. „Außerdem schulde ich dir noch was.“

„Achja?“, fragte die hübsche Hexe überrascht und spitzte die Ohren.

„Danke für die Schokolade. Ich wollte dich nicht krepieren lassen, bevor du Zeuge von meinen Manieren geworden bist“, brummte der Blonde unzufrieden und stiefelte bereits in Richtung Eingang.

´Manieren...?´Für einen kleinen Augenblick dachte Granger über das Wort nach, ehe sie zu lachen anfing.

Draco hörte diese im Moment unpassenden Laute, und drehte fragend seinen Kopf nach hinten, als er stehen blieb.

„Du musst völlig bescheuert sein. Wie kannst du nach einem Angriff lachen?“

„Du hast ja Recht, aber ich bin noch so durcheinander. Weiß gar nicht, was ich denken soll.“ Winzige Tränen sammelten sich in ihren Augen, ob vor Freude oder Angst vermochte sie nicht zu deuten. Außerdem zeugt seine patzige Antwort eher von schlechten Manieren ihr gegenüber, aber sie war ihm trotzdem sehr dankbar.

„Draco, ich...“, begann Hermine und konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen rot aufleuchteten. „Ich danke dir, dass du mich gerettet hast. Sonst wäre ich vermutlich jetzt nicht mehr am Leben.“

Ebenfalls errötend wand der blonde Slytherin seinen Kopf wieder nach vorne.

„Gewöhne dich bloß nicht daran.“

„Ist gut.“

„He, ihr beiden!“, ertönte es laut hinter ihnen und beide blickten in das gehetzte Gesicht der Aurorin, welche tapfer gegen die aggressiven Kreaturen gekämpft hatte. Sie wirkte erschöpft und sah ziemlich mitgenommen aus. „Alles klar bei euch?“, erkundigte sie sich höflich und begutachtete die beiden Schüler.

„Alles soweit in Ordnung.Wir sind nicht verletzt“, informierte Hermine die ältere Frau und lächelte.
 

Ein Rascheln aus dem Dickicht war zu hören und alarmiert drehten die Anwesenden ihre Köpfe herum. Überraschenderweise saßen einige Krähen und Raben hinter ihnen auf dem glänzenden Boden und den großen Steinbrocken. Sie krähten laut und flatterten aufgeregt mit ihren Flügeln. Beunruhigenderweise wurden es beständig mehr. Der zweite Auror, welche Hermine zuvor vor einem Angriff beschützt hatte, gesellte sich zu der Gruppe und stellte sich mit seiner Kollegin vor den beiden Schülern auf, die Zauberstäbe kampfbereit erhoben. Auch Draco umfasste seinen Zauberstab wieder fester, während die schwarzen Vögel sich in Kreisform um die kleine Truppe aufreihten. Sichtlich nervös trat die Gryffindor wieder näher an Draco heran und ärgerte sich erneut über ihre Dummheit, ihren Zauberstab nicht dabei zu haben.
 

Es waren mittlerweile über 20 Tiere, die sich laut krächzend um die Truppe versammelt hatten. Plötzlich ertönte ein dezenter Knall und eine Art schimmernde Kuppel legte sich über die Zauberer. Sofort schleuderten die Auroren Zaubersprüche gegen die leicht transparente Wand, doch diese prallten ab. Dracos gesamter Körper zitterte vor Angst. Warum ist er nicht einfach im Schloss geblieben? Dann wäre ihm dieser Ärger erspart geblieben. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Granger mit zwei Fingern vorsichtig nach dem Stoff seines Pullovers fischte und dabei die krähenden Vögel, die ebenfalls eingeschlossen wurden, nicht aus den Augen ließ.

Noch immer versuchten die Auroren die Barriere zu zerstören, doch eine unbekannte Stimme ließ sie inne halten:

„Aber, aber, meine Herrschaften.“ Ein schwarzer Schleier erhob sich vom Boden und nahm die Gestalt eines Menschen an, welcher auf die kleine Gruppe zulief. Der Nebel um ihn lichtete sich langsam und die einzelnen Gliedmaßen wurden erkennbar. Das Gesicht des Mannes war starr und ebenmäßig, doch die Gesichtsfarbe wirkte durch einen hässlichen Graustich sehr befremdlich. Schwarze, spitze Harre lagen auf seinem Kopf und erinnerten an dunkle Vogelfedern. Sein großgewachsener Körper steckte in einem zerfetzen, schwarzen Umhang. Langsam formten seine schmalen Lippen ein selbstbewusstes Lächeln und erst jetzt fielen Hermine seine schmalen Augenbrauen auf, welche pechschwarz über seinen hellen Augen wuchsen.

Sie erkannte das Gesicht. Es war im Tagespropheten abgebildet gewesen und jetzt hatte sie ihre Antwort bezüglich seiner Augenfarbe. Sie waren stechend gelb.
 

„Keinen Schritt weiter!“, brüllte der männliche, bärtige Auror und richtete seinen Zauberstab auf den Störenfried. Tatsächlich hielt er kurz inne und bedachte den kräftigen Zauberer mit einem arroganten Blick. Sein rechter Mundwinkel zuckte kurz und auf einmal erschienen mehrere Nebel um sie herum. Mit lautem Gekrächze verwandelten sich sechs Krähen in schwarz gekleidete Personen und richteten ihrerseits ihre Zauberstäbe auf die kleinere Truppe.

„Ich schätze Sie als clever genug ein, um Ihren Zauberstab besser nicht zu verwenden. Ihre Überlebenschance ist höher, wenn Sie friedlich bleiben“, ertönte die tiefe Stimme des mysteriösen Mannes.

„Als wenn Sie ein Interesse haben, uns am Leben zu lassen, Vane“, zischte die weibliche Stimme der Aurorin, welche trotzdem ihren Zauberstab sinken ließ.

„In der Tat, das Interesse ist gering. Deswegen sollten Sie mich auch nicht weiter reizen. Allerdings bin ich aus einem anderen Grund hier“, fuhr der gesuchte Todesser fort und seine unnatürlichen Augen huschten rüber zu Draco und Hermine.
 

Die beiden spannten sich augenblicklich an. Dracos Zauberstab lag nutzlos in seiner Hand und nur mit Mühe schaffte er es, ihn nicht zu benutzen. Am liebsten aber wollte er nur weglaufen. Merlin, wie er die ganze Aktion bereits bereute...

Mit langsamen Schritten kam Zacharias Vane auf die beiden zu. Hermine beobachtete jede seiner Bewegungen und sie betete, dass der Mörder vor ihr nichts über ihre nichtmagische Herkunft wusste. Dracos Hand zuckte plötzlich, was dem großen Zauberer nicht verborgen blieb.

„Mein lieber Junge. Das möchtest du doch nicht wirklich wagen“, säuselte die Stimme und das Grinsen lag noch immer selbstsicher auf seinem markanten Gesicht. Nervös schluckte Draco den großen Kloß in seinem Hals runter und begann zu sprechen:

„Was erlauben Sie sich, so mit mir zu sprechen, als würden Sie mich kennen?“ Hermine war beeindruckt von dieser patzigen Malfoyantwort. Arroganz war schon immer Markenzeichen der Familie Malfoy. Auch Todesser Vane schmunzelte.

„Diese Ähnlichkeit mit deinem Vater ist wahrlich verblüffend.“

„Sie...kennen meinen Vater?“, druckste der Blonde und seine Muskeln spannten sich an.

„Sehr gut sogar. Ich kenne sogar dich“, sprach Vane gedehnt und streckte seine große Hand nach dem Slytherin aus. Malfoy, dem es nun doch zu bunt wurde, wich ein Stück zurück, Hermine direkt hinter ihm, und erhob seinen Stab. Die verhüllten Gestalten um sie herum setzten zum Zaubern an, doch Zacharias gebot ihnen mit einer kleinen Geste Einhalt.

Zittrig zielte Draco direkt in sein Gesicht. Seine grauen Augen fixierten die gelben seines Gegenübers und der Schweiß lief seine Schläfe entlang.

Der gesuchte Flüchtige zeigte nicht das geringste Anzeichen von Furcht. Mit einer schnellen Armbewegung hatte er grob die Hand des Slytherins gepackt und zog sie weg von seinem Gesicht. Überrascht entfloh Dracos Mund ein kleiner, krächzender Laut, anstelle einer Zauberformel. Hermine japste ebenfalls nach Luft, hielt aber noch immer einen Zipfel seines Pullovers fest.

„Draco“, sprach der Todesser tief und brachte sein Gesicht näher an das von dem Malfoyspross. Dieser war zu geschockt von der Tatsache, dass dieser kranke Mann seinen Namen kannte und verharrte in seiner Position. Vane hatte seine Hand fest im Griff, während der Blonde heftig durch die Nase atmete. „Begrüßt man etwa so seinen Onkel?“
 

Mit einem lauten Klackern landete Dracos Weißdornzauberstab auf dem Boden. Die Muskeln in seiner Hand hatten einfach versagt. Sein nutzloses Gehirn konnte keine Signale mehr an irgendeinen Muskel in seinem Körper senden. Schockiert starrten seine weit geöffneten Augen in die gelben seines vermutlichen Onkels. Das war ein schlechter Scherz, oder...? Wie in Trance schüttelte er langsam seinen Kopf. Niemals war er der Neffe dieses verrückten Mörders! Keiner in seiner Familie wäre zu so etwas in der Lage. Außerdem hatte sein Vater keinen Bruder mehr. Dieser war gestorben, als Draco noch ein Zwerg war.

Plötzlich dämmerte es dem intelligenten Slytherin und eine schreckliche Vorahnung befiehl ihn.

„Sind wir endlich darauf gekommen, dass der ehrenwerte Vater seinen eigenen Sohn belogen haben könnte?“, säuselte die Stimme von Vane und riss Draco aus seinen chaotischen Gedanken. Mit einem Knurren versuchte er seine Hand aus dem festen Griff des Todessers zu befreien. „Und ich dachte, du würdest dich freuen mich zu sehen. Als Kind warst du immer gerne mit mir zusammen“, fuhr er unbeirrt fort, hielt das Handgelenk seines Neffens weiter eisern fest.

„Halt dein Maul!, schrie der Blonde nun wütend, „Mein Onkel hatte einen ganz anderen Namen und auch optisch habt ihr nicht viel gemeinsam!“

„Wenn man auf der Flucht ist, ist eine optische Veränderung nicht zu vermeiden. Und als dein Vater mir seine Hilfe verwehrte und mich förmlich aus der Familie komplementierte, hielt ich meinen Familiennamen für unangebracht.“ Dem Blonden wurde schlecht von den Worten des Todessers. Nur entfernt hatte er mitbekommen, wie Granger seinen Pullover losgelassen hatte und versuchte den Abstand zwischen sich und dem Feind zu vergrößern. Ihrem geschockten Blick nach zu urteilen, war nicht nur Zacharias Vane im Moment der Feind... „Aber du warst anders, schon als Kind, Draco“, fuhr er fort. Der Malfoyerbe wünschte sich, dass er die Klappe halten würde. Dann wäre das alles nicht real. „Du hattest Interesse an meinen Tierwesen und gerne mit ihnen im Garten gespielt. Erinnerst du dich?“

Und tatsächlich huschten schwache Erinnerungsfetzen an seinem inneren Auge entlang. Wie er mit niedlichen Kneazlen schmuste oder mit einem Crup durch die Wiesen jagte. Dracos Gegenwehr erstarb langsam. Konzentriert musterte er das Gesicht von Vane. Bei genauerer Betrachtung waren die Malfoyischen Gesichtszüge doch vorhanden. Der arrogante Blick, das schmale Gesicht, die gehobene Nase, glatte Haut,...

„Piers...?“, flüsterte der Blonde ungläubig und seine Stimme klang seltsam belegt.
 

Mit Entsetzen begutachtete Hermine das Drama, das sich vor ihren Augen bot. Der gesuchte Todesser stand direkt vor ihr und eröffnete, dass Draco Malfoy sein Neffe war. Und es schien wirklich zu stimmen, denn Vane begann wieder zu sprechen:

„Das war mein Name, Draco. Akzeptiert dein Sturrkopf endlich, dass dein Vater dir womöglich etwas verheimlicht hat?“ Hermines Augen beobachteten den Slytherin, welcher regungslos vor dem Massenmörder stand und fast apathisch in seine gelben Augen blickte. Sein Körper begann gefährlich zu schwanken. Er sah so überfordert aus. Ihre braunen Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Gelähmt vor Angst war sie nicht in der Lage, irgendwas zu tun, zu sagen oder gar zu denken.
 

Ein lauter Knall prallte von außen an die Barriere und erzeugte viele magische Risse in der Kuppel. Erschrocken zuckte Hermine zusammen und hielt sich die Ohren zu.

„Vane, sie kommen“, informierte eine der verhüllten Gestalten seinen Anführer und schien auf Befehle zu warten. Die gelben Augen des ehemaligen Malfoys glitten über die brüchige, magische Kuppel, ehe er nach gefüllten Stunden endlich Dracos Handgelenk los ließ. Dieser sackte sofort auf seine Knie und hielt sich den geröteten Knöchel, während ihm gleichzeitig die Magensäure aufstieß.

„Rückzug. Wir führen den Angriff ein anderes Mal fort“, befehligte Vane seine Untertanen und mit einem Male verschwanden alle Gestalten in einem rauchigen Nebel und nahmen wieder die Gestalt von Vögeln an. Mit lauten Gezeter erhoben sie sich in die Luft.

„Ich komme wieder“, flüsterte der Flüchtige seinem Neffen zu und verschwand ebenfalls in einem schwarzen Nebel, der sich blitzschnell in den Himmel erhob und ebenfalls zu seinem großen Vogel transformierte. Die Zaubersprüche der Auroren verfehlten ihn und die Barrikade war nun komplett verschwunden.

Hermines geschockte Augen richteten sich auf Dumbledore, der eilig die Steinstufen herunterstieg mit einigen Auroren und Lehrern im Schlepptau. Unter ihnen befand sich Professor Snape, der zielstrebig auf den auf dem Boden kauernden Slytherin zu flog.

„Draco!“, sprach er herrisch und schüttelte etwas grob seine Schultern. „Was ist passiert?“ Doch der Blonde schwieg und sah weiterhin auf seinen geröteten Arm. Mitleidig sah Hermine auf ihn herab. Wie ein Häufchen Elend kauerte er auf dem kalten Winterboden. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass er keine Jacke am Leibe trug und wie Espenlaub zitterte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BijouOMG
2018-06-05T15:23:06+00:00 05.06.2018 17:23
Wow! So eine tolle FF! Ich habe sie regelrecht verschlungen! Ich hoffe es geht ganz schnell weiter! ♥
Ich brauche mehr Hermine Draco Moment hihi ♥ Sie sind so süß zusammen!
LG
Bijou :3
Von:  MiezMiez
2017-05-04T16:10:50+00:00 04.05.2017 18:10
Eine wirklich hervorragenden Fanfiction! Bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  Gioia
06.05.2017 11:26
vielen dank :) ich weiß noch nicht genau, wann es weiter geht, aber es geht weiter :) bin am schreiben^.^
Von:  Florentina
2017-03-17T09:15:43+00:00 17.03.2017 10:15
Hey Ho, ich hab mir jetzt die tage deine Ff durch gelesen und muss sagen sie gefällt mir sehr gut.
obwohl Draco x Hermine Neuland für mich ist. ^.^"

Bin gespannt wie es weiter geht :D

Bg. FLORA (^.^) v
Antwort von:  Gioia
06.05.2017 11:26
danke :) bin dabei die nächsten kapitel abzutippen^^


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