Zum Inhalt der Seite

vânător uman

Jäger der Nacht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Ein einziger gemachter Fehler, er kann ein Leben für immer verändern. Meines hatte er verändert. Dabei finde ich nicht, dass es ein Fehler war, den ich beging. Ich war Hungrig – Ich hatte leckeres Essen vor meiner Nase sitzen – Also nahm ich es mir. Doch genau das hätte ich nicht tun dürfen.
 

Es ist lediglich meine Aufgabe zu jagen.
 

Es ist lediglich meine Aufgabe Befehle zu befolgen.
 

Und das bedeutet… Ich darf nicht frei heraus entscheiden. Und ich darf erst recht nicht das Essen, das für die Royal Brüder vorbestimmt ist, anfassen. Denn ich bin nichts weiter als ein vânător uman – ein Menschenjäger.
 

Der Tag, auf den ein jeder von uns wartet, ist wohl jetzt für mich gekommen. Mein letzter Tag auf Erden. Dabei hätte ich die dreihunderter Marke schon noch gerne geknackt. Aber man kann nun mal nicht alles haben und darüber hinaus, kann ich mich auch eigentlich nicht beschweren, da die wenigsten von uns überhaupt so alt werden, wie ich es geworden bin. Die meisten von uns sterben, noch bevor sie überhaupt die 100 Jahre geschafft haben. Man kann also schon behaupten, dass ich ein recht erfülltes Leben hatte.
 

~*~*~*~
 

Meine Seite schmerzt höllisch. Ich versuche mit meiner rechten Hand die Wunde so abzudecken, dass ich nicht noch mehr Blut verliere. Doch das ist gar nicht so einfach, da ich einfach schon zu viel von meinem Lebenssaft verloren habe. Wie konnte das nur passieren…
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie ausgerechnet dich schicken würde, alter Freund“, spreche ich Shou, einen noch recht jungen Vampir an. Er ist vor drei Tagen 95 Jahre alt geworden – ich war sogar bei seiner Geburtstagsfeier und jetzt … jetzt ist er hier, um mich zu töten. Das ist doch echt fies.
 

„Du hättest dich einfach zurückhalten sollen, Saga! Du wusstest, dass deine Fracht für die Royal Brüder war. Wieso also hast du es getan? Sag es mir!“
 

Ich zucke mit der Schulter, auch wenn ich es sofort bereue. Der Schmerz wandert bis nach oben – breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Ich breche zusammen und hocke genau vor Shou, der mir so, mit nur einem einzigen gezielten Schlag, den Kopf von den Schultern trennen kann. Doch er tut es nicht. Stattdessen geht er zu mir in die Hocke.
 

„Du weißt wie sie sind“, sagt er traurig. „Sie werden nicht eher ruhen, bis sie deinen Kopf haben.“ Ich sehe irritiert zu Shou hoch, verstehe nicht was er mir sagen will. „Darum laufe, Saga… laufe so weit weg wie du nur kannst und komme nie wieder zurück.“ Mit diesen Worten erhebt sich Shou wieder, dreht sich dann um und verschwindet in den Schatten der Nacht.
 

Blutüberströmt liege ich am Boden und versuche krampfhaft nicht das Bewusstsein zu verlieren. Ich muss hier unbedingt wegkommen, das ist erst einmal wichtiger, als mir Gedanken darüber zu machen, wieso mich Shou am Leben lies. Obwohl… wenn ich es nicht schaffe hier rechtzeitig die Biege zu machen, dann sterbe ich eh, da die Sonne in gut einer Stunde aufgeht.
 

Ich drücke mich mit letzter Kraft nach oben und krieche dann mehr, als das ich laufe. Nur noch ein kleines bisschen, immer weiter, bis… Ich breche erneut zusammen und stöhne laut auf, als sich ein spitzer Stein in meine blutende Wunde drückt. Dieser verdammt Shou, denke ich dabei. Wenn er nicht vor hatte mich zu töten, dann hätte er mich auch nicht so sehr verletzen müssen.
 

Ich kann mich nicht daran erinnern, einmal so dermaßen schwach gewesen zu sein. Normalerweise bin ich immer derjenige, der oben steht und die am Boden kriechenden Kreaturen begutachtet. Doch diesmal ist es andersherum. Diesmal liege ich am Boden und… Das Licht des Mondes, welches mich bis eben noch hell beschien, verschwindet. Irgendjemand steht über mir.
 

„Shou“, krächze ich. Ob er zurückgekommen ist, um seine Aufgabe doch noch zu beenden? Vielleicht besann er sich ja und stellte fest, dass er selber bald der Gejagte sein kann, wenn er sich nicht an die Befehle der Royal Brüder richtet.
 

Ich hebe meinen schweren Kopf ein wenig an. Viel kann ich nicht erkennen, nur eine schwache Silhouette, die mich zu mustern scheint – dann wird alles schwarz und ich verliere endgültig mein Bewusstsein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück