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Wie man seine Liebe gesteht

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ursprünglich sollte diese Geschichte wie der Vorgänger ein One-Shot werden, aber er wurde mir ein wenig zu lang, deswegen wird es vier längere Kapitel geben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und hier ist der Epilog. Er ist leider kürzer geworden als die vorherigen Kapitel... Komplett anzeigen

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Namis Nachtwache

Nami schaute gelangweilt aus einem der Fenster des Krähennests der Thousand Sunny. Sie hatte heute Nachtwache und hatte vergessen sich ein Buch mitzunehmen, mit dem sie sich die Zeit hätte vertreiben können. Sie war zwar nicht wie Ruffy und beschwerte sich jetzt lautstark darüber, wie langweilig es doch ist, aber sie musste zugeben, dass sie ohne Zeitvertreib keine Chance hatte die Nacht zu überstehen ohne einzuschlafen.

Deswegen fing sie an über die letzte Zeit nachzudenken. Mittlerweile war ein Jahr vergangen seitdem sich die Strohhut-Bande auf dem Sabaody Archipel wiedervereint hat. Sie sprachen kaum über die Erlebnisse der zweijährigen Trennung, aber anscheinend hatte auch niemand das Bedürfnis dafür. Immerhin war die Trennung schon nach kürzester Zeit wieder vergessen.

 

Die Navigatorin erinnerte sich noch daran, wie nervös sie war, als sie wieder auf dem Sabaody Archipel ankam. Sie dachte darüber nach, ob sich die anderen wohl verändert haben. Allerdings konnte sie ihnen keinen Vorwurf deswegen machen, immerhin hatten sich in den letzten zwei Jahren ihre Kurven weiterentwickelt und sie hat ihre Haare lang wachsen lassen. Sie versuchte sich mit ein wenig Shopping abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Erst als sie in einer Bar auf Lysop traf, waren ihre Ängste vergessen. Innerhalb von Sekunden fühlten sich die letzten zwei Jahre nicht mehr so lang an und zu dem Zeitpunkt, wo alle wieder auf der Thousand Sunny waren, hätte man meinen können, dass die Bande nie getrennt wurde. Nami gefiel es so. Es würde sowieso keinen Unterschied machen, wenn sie über die verlorene Zeit jammern würden. Und sie musste auch zugeben, dass sie vor dem Training keine Chance in der Neuen Welt gehabt hätten. Die Ereignisse in dem vergangenen Jahr zeigten das gut.

Die Strohhut-Bande wurde in einen Kampf mit Big Mom und mit Kaido verwickelt. Aber nicht nur neue Feinde haben sie in der Neuen Welt gefunden, sondern auch Freunde. Angefangen hatte alles mit der Allianz mit der Heart-Piratenbande. Auf Dressrosa wurde dann die Strohhut-Großflotte gegründet und auf Zou haben sich die Strohhüte mit einigen Kriegern von Wano Kuni und mit den Minks verbündet. Über die Zeit kamen etliche weitere Bündnisse hinzu und auch die Flotte der Bande wuchs immer weiter.

Aber auch ein neues Mitglied trat der Strohhut-Bande bei: Jimbei. Es stellte sich heraus, dass sein kurzer Einblick in die Bande auf der Fischmenscheninsel nicht ausreichte, um ihn auf den Alltag vorzubereiten. Die erste Zeit war es für ihn relativ ungewohnt auf dem Schiff zu sein, jedoch gewöhnte er sich nach einiger Zeit daran. Er war, genauso wie Robin, in der Lage sich anzupassen, ohne das Verhalten der anderen zu übernehmen. Eine Tatsache, die Nami sehr begrüßte.

 

Jetzt entwich der Orangehaarigen doch ein Seufzen. Es würde nicht helfen die ganze Nacht über die Vergangenheit nachzudenken. Deswegen entschied sie sich dazu sich ein Buch aus der Bibliothek zu holen.

Als sie jedoch aus dem Krähennest herauskam und die Strickleiter nach unten kletterte, entdeckte sie jemanden an Deck und änderte ihren Plan. Auf dem Rasen angekommen, ging sie auf die vorher entdeckte Person zu. Es war Ruffy, der mitten auf dem Grasdeck eingeschlafen war. Die Party, die die Strohhüte nach ihrem letzten Sieg gefeiert haben, hatte den Kapitän wohl so schläfrig gemacht, dass er einfach mitten auf dem Schiff einschlief. Überprüfend schaute sich Nami um. Normalerweise passierte so etwas immer Zorro, weswegen sie sicherstellen wollte, dass sich der Schwertkämpfer nicht noch an Deck befindet. Zu ihrer Verwunderung war der Grünhaarige aber nirgendwo zu sehen. Es würde schon fast einem Wunder gleichen, wenn es ihm tatsächlich gelungen wäre das Männerquartier zu finden ohne sich zu verlaufen, aber da sie ihn nicht finden konnte, hielt sie es für sicher ihren Plan in die Tat umzusetzen.

 

„Ruffy…“, sagte die Navigatorin als sie an ihrem Kapitän rüttelte, welcher schläfrig die Augen öffnete, bevor er diese komplett aufriss und hochschreckte.

„Ah! Nami! I-Ich bin nicht bei der Nachtwache eingeschlafen!“, verteidigte sich der Schwarzhaarige und hielt sich seine Arme über den Kopf.

„Keine Angst, ich habe heute Nachtwache.“, versicherte Nami mit einem Lächeln.

„Puh… Glück gehabt! Ich muss wohl auf dem Deck eingeschlafen sein. Ich geh dann mal lieber ins Bett. Gute Nacht, Nami!“

 

Bevor der Gummimensch jedoch weggehen konnte, griff die Orangehaarige nach seinem Handgelenk und hielt ihn somit auf. Verwundert drehte er sich zu seiner Navigatorin um.

 

„Willst du mir bei meiner Nachtwache Gesellschaft leisten?“, fragte die junge Frau.

„Hmmm…. Klar, warum nicht!“

„Warte hier, ich hole kurz eine Decke, dann können wir die Sterne beobachten.“

 

Mit diesen Worten lief Nami zu ihrem Zimmer. Leise öffnete sie die Tür und schlich sich zum Schrank, um eine Decke herauszuholen. Als dabei jedoch plötzlich das Licht anging, zuckte die Navigatorin sichtlich zusammen.

 

'Ich hätte mir denken können, dass es unmöglich ist, sich an Robin vorbeizuschleichen…', dachte sich die Orangehaarige und schaute zum Bett herüber, in dem sich die Archäologin bereits aufgerichtet hatte.

„Stimmt etwas nicht?“, wollte die Schwarzhaarige wissen.

„Keine Sorge, wir werden nicht angegriffen. Ich wollte mir nur kurz eine Decke holen, um mit Ruffy die Sterne anschauen zu können.“

 

Nami musste zurückspringen, als ein Arm am Schrank erschien und die Tür schloss, sodass sie nicht mehr nach einer Decke suchen konnte.

 

„Willst du nicht endlich damit aufhören?“, fragte Robin nun.

„Womit aufhören?“

„Tu nicht so, du weißt genau, was ich meine. Sag Ruffy endlich, dass du ihn liebst.“

„Sobald er König der Piraten geworden ist, mache ich das auch. Sein Traum…“

„...hat Vorrang.“, unterbrach die Archäologin ihre Freundin. „Ich weiß. Das hast du mir jetzt schon mehrmals gesagt. Aber du hältst dich nicht daran. Mittlerweile ist dieser Satz nur noch eine schlechte Ausrede.“

„Was meinst du damit?“, entgegnete Nami, leicht verärgert über die Aussagen der Schwarzhaarigen.

„Seit einem Jahr nutzt du Ruffys Naivität schamlos aus. Gerade erst gestern hast du mit ihm Händchen gehalten, obwohl die ganze Bande zugeschaut hat.“

„Ich hab ihn davon abgehalten Essen zu klauen.“, erklärte die Orangehaarige.

„Sanji und die anderen haben dir das vielleicht geglaubt, aber ich nicht. Damals dachte ich, dass es bei dem einen Kuss bleiben würde, aber das war erst der Anfang. Seitdem bist du häufiger in seiner Nähe gewesen, du hast ihn auf Zou umarmt und ihr habt euch mehrmals heimlich geküsst.“

„Beobachtest du mich?!“, fragte die Navigatorin wütend.

„Das muss ich gar nicht. Eure Verstecke sind nicht sonderlich gut. Franky, Brook und Jimbei haben mich auch schon gefragt, ob mir etwas zwischen euch beiden aufgefallen ist. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der Rest es auch endlich versteht. Glaubst du Ruffy wird es gefallen zu erfahren, dass du ihn die ganze Zeit benutzt hast?“

„Ich habe ihn nicht benutzt!“, rief Nami, die immer wütender wurde. „Ich liebe ihn doch wirklich!“

„Dann sag es ihm endlich! Ihr verhaltet euch sowieso schon wie ein Paar, was macht es noch für einen Unterschied, ob du es ihm gestehst oder nicht? Hast du Angst, dass er dich dann anders behandelt als vorher oder, dass er dich bevorzugt?“

„Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht, was mich zurückhält! Dass ich warten will bis er Piratenkönig geworden ist, ist keine Ausrede, ich denke wirklich so. Aber nachdem ich meinen ersten Kuss mit Ruffy hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Schon damals bei der Umarmung wollte ich den Schlussstrich ziehen, aber ich konnte nicht. Deswegen die ganzen heimlichen Treffen und die Küsse.“

„Seid ihr noch weitergegangen?“

„Nein, sind wir nicht. Unsere Küsse sind zwar nach einiger Zeit leidenschaftlicher geworden, aber mehr auch nicht.“

„Sag es ihm heute Abend. Bring es hinter dich, bevor dich der Druck erschlägt.“, schlug Robin vor, was dazu führte, dass Nami seufzen musste.

„Ich schätze du hast Recht…“

 

Plötzlich öffnete sich der Kleiderschrank wieder und ein Paar Hände hielt der Orangehaarigen eine Decke hin, die die Navigatorin gerne entgegennahm.

 

„Viel Glück.“, meinte die Archäologin, kurz bevor Nami den Raum verließ.

„Danke…“

 

Wieder zurück auf dem Deck musste die junge Frau jedoch feststellen, dass Ruffy verschwunden war. Verwirrt schaute sie sich um, konnte aber keine Spur von ihrem Kapitän finden.

 

'Merkwürdig… Wären wir angegriffen worden, hätte ich hundertprozentig etwas gehört.'

 

Ein Blick in den Nachthimmel, sowie einige Sekunden Konzentration, halfen ihr dann das Wetter einzuschätzen.

 

'Es ist fast windstill. Also kann er auch nicht von Bord gefallen sein. Oder hat er…'

„BUH!“

 

Laut schreiend sprang Nami von der Quelle der Stimme weg und drehte sich um. Als sie dann aber eine kleine Lichtquelle entdeckte, hinter der sich die Silhouette einer Person befand, wurde sie noch panischer und schrie noch lauter.

 

„HILFE!“

 

Sofort stürmten Zorro, Sanji, Franky und Jimbei aus dem Männerquartier hervor.

 

„Nami-swan! Keine Sorge, dein Prinz ist hier, um dich zu retten!“, rief Sanji.

„Ow, Nami! Werden wir angegriffen?!“, folgte es von Franky.

 

Die Nächsten, die reagierten, waren Brook und Chopper, die ebenfalls aus dem Zimmer herauskamen, und Lysop, der sich hinter dem Türrahmen versteckte, falls die Situation sein Eingreifen erfordern sollte. Und auch Robin war aus dem Quartier der Frauen gekommen, um einen möglichen Angriff zurückzuschlagen.

 

„Nami! Bist du verletzt?“, fragte Chopper.

 

Allerdings hatte sich seine Frage erledigt, als die Bande ein lautes Lachen hörte. Die Stimme gehörte eindeutig zu ihrem Kapitän.

 

„HAHAHA! Du hättest dein Gesicht sehen müssen, Nami!“, lachte der Gummimensch.

 

Immer noch schwer atmend starrte die Navigatorin auf das Objekt, was Ruffy in der Hand hielt: Einen Anglerfisch.

 

„WILLST DU UNS VERARSCHEN?!“, brüllten Zorro, Sanji und Franky.

„Wir dachten das wäre ein Notfall!“, ergänzte der Schwertkämpfer.

„Genau! Wir wollten gerade zur Hilfe eilen!“, kam es von Lysop, der sich immer noch versteckte.

„Ähm, Lysop-san, das wirkt nicht gerade sehr glaubhaft…“, stellte Brook klar.

 

Jimbei hielt sich seine Hand vors Gesicht und Robin musste leise kichern. Kurz darauf zogen sich die Mitglieder wieder in ihre Räume zurück und taten diese Aktion als eine der Launen ihres Kapitäns ab. Nur Nami fand die Situation überhaupt nicht lustig.

 

„Nami, bist du sauer…?“, fragte Ruffy, als er merkte, dass die Orangehaarige ihm den Rücken zugedreht hatte und ihn nicht mehr anschaute.

„Natürlich bin ich sauer! Wir sind in der Neuen Welt, da kannst du nicht einfach so die komplette Bande aufschrecken! Wir hätten wirklich in Gefahr sein können!“, rief sie ihm entgegen.

 

Dabei drehte sie sich um, nur um zu sehen, dass der Strohhut-Kapitän weiterhin den Anglerfisch in der Hand hielt, der wild um sich schnappte. Dabei fiel Nami auf, dass der Fisch ein Gebiss hatte, das dem eines Piranhas ähnelte.Vermutlich wieder eine Laune der Natur und keine große Überraschung mehr für die junge Frau, immerhin hatte sie auf ihrer Reise mit der Strohhut-Bande schon genug merkwürdige Lebewesen gesehen.

 

„Und schmeiß das Vieh weg!“, brüllte sie zusätzlich.

 

Ruffy hörte sofort auf seine Navigatorin und warf den Anglerfisch zurück ins Meer. Daraufhin schaute er sie mit einem unschuldigen Blick an, der sie jedoch nicht dazu brachte sich zu entschuldigen.

 

„Du kannst jetzt auch wieder schlafen gehen…“, meinte Nami nur und drehte sich wieder von ihrem Kapitän weg.

„Nami, es tut mir Leid.“, sagte der Gummimensch und küsste der jungen Frau auf die Wange.

 

Sofort wich die Orangehaarige zurück. Sie war nicht überrascht von Ruffys Verhalten, immerhin war sie diejenige, die ihm beigebracht hatte, dass er sich mit einem Kuss auf ihre Wange entschuldigen soll, wenn die beiden alleine sind. Sie realisierte, dass Robin Recht hatte. Im Verlauf des Jahres hatte Nami es geschafft das Verhalten ihres Kapitäns zu verändern. Sobald die Zwei unter sich waren, verhielten sie sich tatsächlich wie ein Paar.

Sie hatte nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie verzichtete auf seine Zärtlichkeiten bis er König der Piraten geworden ist und hielt damit wieder ihre Prinzipien ein oder sie beichtete ihm nun endlich ihre Liebe.

Die Aussage, dass sie nicht wusste, was sie zurückhält, war eine Lüge gewesen. Ihre Angst hielt sie zurück. Ihre Angst, dass der Schwarzhaarige ihre Liebe nicht erwiderte. Vor einem Jahr war sie sich noch sicher, dass eine Chance bestand, aber all ihre Annäherungsversuche endeten ohne sichtbaren Erfolg. Lediglich ihre Tricks, die Ruffy dazu brachten sie zu umarmen, mit ihr Händchen zu halten oder sie zu küssen, waren von Erfolg gekrönt. Jedoch musste sich die Navigatorin eingestehen, dass dies nicht das Resultat von gegenseitigen Gefühlen ist, sondern nur Ruffys Leichtgläubigkeit. Jede andere Person hätte es auch geschafft diese Interaktionen mit dem Strohhut-Kapitän zu haben.

 

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als die junge Frau spürte, wie sie auf den Boden gezogen wurde. Bevor sie reagieren konnte, fand sie sich auf dem Grasdeck sitzend mit dem Rücken gegen die Reling wieder vor. Der Gummimensch hatte sich bereits aufs Deck gesetzt und daraufhin Nami an ihrem Arm zu ihm heruntergezogen. Er musste nicht einmal viel Kraft aufwenden, da Namis Körper sofort auf seine Handlung reagierte.

Nun nahm Ruffy die Decke aus der Hand der Orangehaarigen und legte diese um die junge Frau und sich selbst. Die Navigatorin schien nun aus einer Art Trance wieder aufzuwachen und schaute ihren Kapitän verwundert an.

 

„Du wolltest doch die Sterne beobachten, oder nicht?“, fragte der Schwarzhaarige.

„Ja…“, antwortete Nami leise.

 

Unterbewusst kuschelte sich die junge Frau an ihren Kapitän heran.

 

„Bald ist es soweit…“, murmelte Ruffy plötzlich und seine Navigatorin schaute ihn verwundert an.

„Was ist bald soweit?“

„Hä? Oh, habe ich das laut gesagt?“, lachte der Schwarzhaarige. „Es dauert bestimmt nicht mehr lange bis wir auf Unicon ankommen. Ich frage mich, wie die Insel aussieht. Oder was das One Piece ist. Hey, Nami?“

„Hm?“

„Glaubst du das One Piece ist Fleisch?“

„Nein, das glaube ich nicht…“

„Oh… Aber auf Unicon gibt es bestimmt trotzdem Unmengen an Fleisch, oder?“

„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete die Orangehaarige genervt.

 

Nun richtete sich Nami leicht auf und schaute nachdenklich in den Himmel.

 

'Unicon… Das Ende.... Wenn ich ihm davor nicht gestehe, was ich fühle, werden wir uns dann trennen? Werden wir dann alle unsere eigenen Wege gehen? Allein?', dachte sie traurig. 'Robin hat Recht. Wenn ich ihm nicht meine Liebe beichte, habe ich vielleicht gar keine Chance mehr dazu…'

„Ruffy, ich muss dir etwas beichten…“, fing sie an. „Etwas, was mir schon länger auf dem Herzen liegt. Ich… Ich habe mich in dich verliebt. Ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat, aber seit unserer Trennung weiß ich es. Das letzte Jahr über habe ich deine naive Art ausgenutzt und das tut mir Leid. Die ganzen Umarmungen und Küsse sind eigentlich Dinge, die man tut, wenn man sich liebt. Aber ich habe nie gefragt, ob du mich liebst. Ich wollte, dass du deine Gefühle erkennst und zu mir kommst, wenn es soweit ist. Ich wollte deinem Traum nicht im Weg stehen. Aber jetzt habe ich Angst, dass du meine Gefühle niemals verstehst, deswegen mein Geständnis. Wenn du nicht das Gleiche empfindest oder das Gefühl hast, dass ich deinen Traum mit meiner Liebe aufhalte, dann sag mir das. Ich brauche endlich Gewissheit.“

 

Vor lauter Aufregung hatte die junge Frau gar nicht bemerkt, dass Ruffy weder auf ihre Aussagen antwortete, noch auf sie reagierte. Auf einmal rutschte der Strohhut-Kapitän näher zu ihr hin und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

 

„Ruffy…?“

 

Nun war das Schnarchen des Schwarzhaarigen zu hören und Nami realisierte, was passiert war. Er war während ihres Geständnis eingeschlafen und hatte vermutlich kein Wort davon gehört. Sie entschied sich dazu ihn nicht aufzuwecken. Vielleicht sollte es so kommen. Vielleicht sollte er gar nichts von ihrer Liebe wissen.

Es dauerte einige Minuten bis Nami nicht mehr gegen ihre Müdigkeit kämpfen konnte und ebenfalls einschlief.

Aufruhr an Bord

„GYAAH!“

 

Lysops Schrei ertönte auf einmal über das Deck und weckte Nami unsanft aus ihrem Schlaf. Das Sonnenlicht, was in ihren Augen blendete, informierte sie darüber, dass die Nacht mittlerweile vorbei war. Zwei Gedanken schossen ihr sofort in den Kopf: Entweder sie wurden angegriffen, da die Navigatorin bei ihrer Nachtwache eingeschlafen war oder ihr Geheimnis ist aufgeflogen und der Rest der Bande hat gesehen, wie sie an Ruffy gekuschelt geschlafen hat.

Erneut kamen sämtliche Mitglieder der Strohhut-Bande aus ihren Zimmern. Dieses Mal jedoch nicht so hektisch, da sie dank Ruffys Streich in der letzten Nacht die Vermutung hatten, dass ihr Kapitän wieder an dem Aufruhr Schuld war.

 

„Nami-san! Alles in Ordnung?“, fragte Sanji und lief auf die Orangehaarige zu.

 

Diese schaute ihn nur verwundert an. Obwohl sie mit Ruffy unter einer Decke schlief, wurde er nicht wütend. Erst jetzt bemerkte die junge Frau weshalb: Der Schwarzhaarige war unter der besagten Decke versteckt und lag nun mit seinem Kopf auf ihrem Schoß. Die Decke war lang genug, um Ruffys gesamten Körper zu bedecken und dadurch, dass Nami ihre Beine leicht anwinkelte, gab es auch keine Wölbung, die man sehen konnte.

 

„J-Ja, alles gut…“, antwortete die Navigatorin mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen.

 

Sanji, der nicht wusste, dass dies eine Reaktion auf Ruffy war, der auf ihrem Schoß schlief, dachte, dass diese Geste ihm galt und wollte gerade seine unendliche Liebe zum Ausdruck bringen, als ihm Brook dazwischen kam.

 

„Das war Lysop-san! Vielleicht ist er in Gefahr! Nami-san, hast du irgendwelche Angreifer gesehen?!“

„N-Nein…“, sagte die Angesprochene und schaute verlegen zur Seite. Sie wollte nicht zugeben, dass die Wärme ihres Kapitäns sie zum Einschlafen gebracht hat.

„Der Schrei kam aus dem Badezimmer!“, erklärte Franky.

 

Mit diesen Worten rannten die Bandenmitglieder zu der genannten Position. Auch Nami stand ruckartig auf, was dazu führte, dass Ruffy mit seinem Kopf auf das Deck knallte. Zwar tat es ihm aufgrund seiner Gum-Gum-Kräfte nicht weh, dennoch reichte es, um ihn aufzuwecken. Erschrocken riss er sich die Decke vom Kopf und sah nur noch seine Freunde zum Badezimmer rennen. Entschlossen herauszufinden, was los war, folgte er ihnen.

Chopper war der Erste, der es zum Badezimmer schaffte, wo er einen am Boden liegenden Lysop vorfand, sowie Zorro, der im Türrahmen stand und sich am Kopf kratzte.

 

„Lysop! Was ist passiert?!“, fragte das kleine Rentier.

„Der Kerl hat einfach angefangen rumzuschreien und hat mich aufgeweckt.“, antwortete Zorro.

„Was hast du hier zu suchen?! Ich wollte auf Toilette gehen und plötzlich liegt Zorro vor mir!“, rief der Schütze.

„Zorro war doch gestern Nacht mit uns draußen.“, fing Franky an. „Ich bin davon ausgegangen, dass du mit uns zurückgegangen bist.“

„Ihr seid gestern einfach verschwunden und auf einmal war ich hier im Badezimmer. Dank Ruffys Aktion war ich zu müde, um den richtigen Raum zu suchen.“

„Wie kannst du Moosbirne dich denn auf dem Schiff verlaufen?!“, brüllte Sanji. „So etwas Dämliches schaffst auch nur du!“

„Wenn du vernünftiges Essen kochen würdest, müsste Ruffy nicht mitten in der Nacht angeln gehen und damit diese dämliche Hexe erschrecken, sodass sie das ganze Schiff aufweckt!“

„Wie hast du Nami-san gerade genannt?!“

„Dämliche Hexe!“, wiederholte Zorro provozierend.

„Dir werd’ ich Manieren beibringen!“, entgegnete der Koch.

 

Robin nutzte die Ablenkung und tippte Nami auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

 

„Hast du Ruffy gestern deine Gefühle gestanden?“, fragte die Archäologin.

„Ja. Und Nein.“, antwortete die Gefragte.

„Wie meinst du das?“

„Ich habe ihm gestern erklärt, was ich für ihn empfinde und habe mich dafür entschuldigt, dass ich ihn ausgenutzt habe. Ich habe ihn sogar gefragt, ob er das Gefühl hat, dass ich damit seinen Traum aufhalte.“

„Und wo ist das Problem?“

„Ruffy ist vor meinem Geständnis eingeschlafen und hat kein Wort gehört.“

„Lass’ dich davon nicht entmutigen. Probier’ es einfach nochmal. Und achte darauf, dass er dir dieses Mal zuhört.“

„Wahrscheinlich hast du Recht. Wann hat Ruffy nochmal Nachtwache?“

„Heute ist Sanji dran, morgen ich und übermorgen Ruffy.“

„Dann werde ich übermorgen mit ihm reden.“

 

 

Nachdem die Aufregung vorüber war, ging die Bande ihren üblichen Tätigkeiten nach. Ruffy und Lysop saßen derzeit auf der Reling am Heck und waren am Fischen.

 

„Hast du schonmal auf Namis Schoß geschlafen?“, fing der Strohhut-Kapitän die Konversation an.

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte der Schütze und schaute seinen Sitznachbarn verwirrt an. „Natürlich nicht! Ich glaube bisher habe ich nur Chopper auf ihrem Schoß schlafen sehen. Sanjis Blick nach zu urteilen, würde er das Angebot aber auch nicht ablehnen.“

„Hmm… Ist das etwas Besonderes? Auf Namis Schoß schlafen zu dürfen?“

„Frag’ sie doch, dann sagt sie es dir bestimmt.“, antwortete Lysop ironisch.

„Okay.“, meinte Ruffy.

 

Er drehte sich um und sprang von der Reling, um sich auf den Weg zu seiner Navigatorin zu machen. Sofort folgte ihm sein Freund und hielt ihn auf.

 

„Warte! Das war nicht ernst gemeint! Sie schlägt dich vom Schiff, wenn du das fragst!“

„Wieso?“

„Du siehst doch, was mit Sanji passiert, wenn er Nami zu nahe kommen will. Genau das Gleiche wird dann auch mit dir passieren!“

„Sicher? Ich habe gestern Nacht aber auf ihrem Schoß geschlafen…“, entgegnete der Strohhut-Kapitän und Lysop sah ihn verdutzt an.

„Du hast auf ihrem Schoß geschlafen und sie hatte nichts dagegen?“

„Ich weiß nicht, ob sie es überhaupt mitbekommen hat. Ich bin gestern mitten in der Nacht kurz aufgewacht und da lag ich bereits auf ihrem Schoß. Nami hat jedoch noch geschlafen und deswegen habe ich auch weiter geschlafen.”

 

Der Schütze überlegte kurz, was er darauf sagen sollte. Er erinnerte sich wieder an den Tag zurück, an dem die beiden mit Chopper das Schloss des Kühlschranks öffnen wollten. Er war sich bis heute sicher, dass Ruffy und Nami an diesem Tag miteinander geschlafen haben und seitdem hatte sich das Verhalten zwischen den beiden leicht verändert. Die Änderungen waren sehr subtil und kaum bemerkbar, immerhin hatten sie noch nie große Probleme damit, wenn der andere sie berührte. Dennoch schien sich die Beziehung zwischen den beiden verstärkt zu haben. Es gab nur eine Möglichkeit seine Theorie zu bestätigen.

 

„Ruffy, empfindest du irgendwelche besonderen Gefühle in der Nähe von Nami?“

„Ja.“

„Und welche?“

„Mein Herz schlägt schneller und ich will so lange wie möglich in ihrer Nähe bleiben. Das Gefühl hatte ich bisher nur bei Nami.“

„Ich verstehe… Du hast dich anscheinend in Nami verliebt…“

„Ist das schlimm?“

„Kommt drauf an. Wenn sie dich auch liebt, dann nicht. Wenn sie jedoch nicht die gleichen Gefühle empfindet, dann hast du ein Problem.“

„Wenn das so ist, dann frage ich sie einfach!“, meinte der Strohhut-Kapitän und wollte losrennen. Dabei wurde er aber von Lysop aufgehalten.

„Warte! So leicht ist das nicht! Willst du Nami als Freundin und Navigatorin verlieren?“

„Nein! Natürlich nicht!“

„Dann solltest du nachdenken, bevor du handelst! Wenn du ihr deine Gefühle gestehst und sie diese nicht erwidert, war’s das mit eurer Freundschaft. Sie wird sich in deiner Nähe nie wieder so verhalten wie früher. Deswegen müssen wir versuchen Anzeichen zu erkennen, ob sie dich auch liebt oder nicht.“

„Anzeichen erkennen, ob sie mich liebt…? Ich weiß! Ich frage sie einfach!“, rief Ruffy und rannte los.

„Willst du mich verarschen?!“, brüllte der Schütze ihm hinterher, der es nicht mehr schaffte seinen Kapitän aufzuhalten.

„WAAH!“, ertönte Choppers Stimme aus dem Arztzimmer.

 

Ruffy riss die Tür des Zimmers auf und rannte hindurch, was das kleine Rentier zu Tode erschreckte. Kaum hatte der Gummimensch den Raum durch die andere Tür wieder verlassen, kam auch schon Lysop hindurchgerannt. Mit einem Sprung schaffte er es seinen Kapitän zu Boden zu werfen.

 

„Jetzt warte doch! Nur weil du mit Nami geschlafen hast, heißt das nicht, dass sie deine Gefühle teilt!“, versuchte der Schütze zu argumentieren.

 

Das Geräusch von einem Messer, welches gerade mit Gewalt durch eine Gurke gerammt wurde, war im Raum zu hören. Nun wurde Lysop erst bewusst, dass sie sich in der Küche befanden - Sanjis Reich. Und wie es das Schicksal wollte, war der Koch gerade anwesend und hatte gehört, was Ruffy und Nami angeblich getan haben. Als der Schütze erkannte, dass er gerade das Leben seines Freundes beendet hatte, sprang er schnell auf und wollte seinem Kapitän sagen, dass er wegrennen sollte. Jedoch war Sanji schneller und stand schon neben Ruffy bevor eine Warnung ausgesprochen wurde. Chopper schaffte es noch in die Küche und auch Robin befand sich bereits im Raum, jedoch konnten die beiden, genauso wie Lysop, nur noch zusehen, wie ihr Kapitän die Wut von Sanji abbekam.

 

„Was hast du Bastard mit Nami-san gemacht?!“, brüllte der Blonde.

 

An Deck fragten sich Zorro, Nami, Franky, Brook und Jimbei, wovon der Koch redete, allerdings wurden ihre Gedanken unterbrochen als Ruffy durch die Tür der Küche getreten wurde, durch das Geländer vor der Tür geschleudert wurde und auf dem Grasdeck landete.

 

„Ruffy!“, rief Nami erschrocken.

„Sanji! Was fällt dir ein die Sunny zu beschädigen?!“, rügte Franky Sanji, der in den Überresten des Türrahmens stand.

„Ero-Koch! Bist du verrückt geworden?!“, kam es von Zorro.

„Für was war das denn?!“, wollte Ruffy wissen.

„Für was das war?!“, fing der Koch an. „Du hast mit Nami-san geschlafen?! Was fällt dir ein diesen unschuldigen Engel zu benutzen?!“

„Ich hab' sie nicht benutzt! Ich habe doch nur mit ihr geschlafen!“, verteidigte sich der Strohhut-Kapitän.

„Na warte, dir werde ich eine Lektion beibringen!“, brüllte Sanji und machte sich kampfbereit.

„Wenn du unbedingt kämpfen willst!“, willigte Ruffy ein und ging ebenfalls in Kampfstellung.

„AUFHÖREN!“, schrie Nami mit aller Kraft und sämtliche Personen auf dem Schiff froren in ihren Bewegungen ein. „Habt ihr den Verstand verloren?! Ich habe nicht mit Ruffy geschlafen!“

„Aber er hat gerade…“, wollte der Koch argumentieren, wurde jedoch sofort von der Orangehaarigen wieder unterbrochen.

„Ich habe ihn gestern auf dem Deck vorgefunden und ihn dazu überredet mit mir die Nachtwache zu verbringen. Dabei ist er eingeschlafen!“

 

Sanjis Wut legte sich langsam und er schaute die junge Frau erschrocken an.

 

„Er soll mich benutzt haben?! Hörst du dir überhaupt selber zu?! Das ist Ruffy von dem wir reden!“, rügte Nami ihn. „Und jetzt hilf Franky dabei die Tür zu reparieren…“

„Merkst du jetzt, was dein Zögern für Konsequenzen hat?“, fragte Robin, die mittlerweile zu Nami an Deck gegangen war. „Dein Verhalten hat für Zweifel gesorgt und ein Missverständnis führte zu diesem Chaos.“

„Ich weiß. Deswegen habe ich auch meinen Plan geändert. Ich werde nicht übermorgen mit Ruffy reden… Sondern gar nicht.“

„Wovon-...?“

„Wir sind alle eine Familie, Robin. Nichts ist mir wichtiger als die Freundschaft, die wir alle zusammen aufgebaut haben. Wir haben so viele Sachen überstanden. Und dennoch hat ein Missverständnis dafür gesorgt, dass Ruffy und Sanji-kun sich fast bekämpft hätten. Das ist es mir nicht wert. Wenn ich meine Gefühle offenbare, zerbrechen wir. So wie es jetzt ist, ist es am besten.“, beschloss die Navigatorin und ging in Richtung Küche, um Sanji und Franky beim Aufräumen der Trümmer zu helfen.

 

Die Archäologin schaute ihrer Freundin hinterher. Sie hielt diese Entscheidung für einen Fehler, aber musste sie respektieren. Würde sie jetzt eingreifen und Nami würde ihre Gefühle nicht eingestehen, wäre die Verwirrung, und damit auch das Chaos, an Bord noch größer.

Der restliche Tag verlief zwar ereignislos, aber nicht normal. Die Stimmung auf dem Schiff war deutlich angespannter. Ruffy war ungewöhnlich ruhig, Nami wollte unter keinen Umständen über die Ereignisse reden und Sanji hielt sich mit seinen Komplimenten gegenüber den beiden Frauen an Bord zurück. In der Zwischenzeit hatte Franky die Küchentür wieder repariert, was dem Schiffszimmermann nicht schwer fiel. Seine Wut war deswegen schnell wieder vergessen.

 

So verlief der gesamte Tag bis sich die Mitglieder der Strohhut-Bande irgendwann nach und nach dazu entschlossen ins Bett zu gehen. Der Einzige, der noch wach blieb, war Sanji, der die Nachtwache hatte. Nach circa zwei Stunden Nachtwache blieb der Koch aber nicht mehr ungestört.

 

„Sanji, ich will mit dir reden.“, ertönte eine Stimme hinter dem Blonden.

„Ruffy.“, sagte dieser, als er sich umdrehte und seinen Kapitän sah.

Das Ende einer Freundschaft...

Nachdem Ruffy auf dem Deck der Thousand Sunny Sanji um ein Gespräch gebeten hatte, standen die beiden nun an der Reling und starrten aufs Meer hinaus.

 

„Das von heute Morgen tut mir Leid.“, entschuldigte sich der Koch.

„Schon okay. Du wolltest Nami nur beschützen.“, entgegnete der Strohhut-Kapitän.

„Es ist nicht okay. Nami-san muss bestimmt nicht vor dir beschützt werden. Eigentlich sollte ich mehr Vertrauen in dich haben. Ohne dich würde ich jetzt vermutlich nicht einmal meinem Traum nachjagen.“

„Ohne dich wäre ich schon längst verhungert, also haben wir doch beide etwas davon.“, lachte der Gummimensch.

„Wir sind jetzt schon seit einem Jahr in der Neuen Welt. Unsere Reise neigt sich dem Ende…“

„Mag sein.“

„Bist du denn überhaupt nicht aufgeregt? Bald wirst du der König der Piraten sein.“

„Mir machen die Abenteuer auf dem Weg aber mehr Spaß. Sobald ich der König der Piraten geworden bin, bin ich der freieste Mensch auf der Welt. Und dann kann ich noch mehr Abenteuer erleben.“

„Das passt zu dir.“, meinte Sanji. „Aber du bist bestimmt nicht zu mir gekommen, um über deinen Traum zu philosophieren.“

„Warum bist du so wütend geworden, als Lysop gesagt hat, dass ich mit Nami geschlafen hab?“, fragte Ruffy.

 

Ein Seufzen entwich dem Koch und er zog an seiner Zigarette. Nach einiger Überlegenszeit stellte er eine Gegenfrage.

 

„Was empfindest du für Nami-san?“

„Was?“

„Etwas zwischen euch ist anders, das hat mittlerweile jeder aus der Bande gemerkt. Jeder außer dir. Selbst der Moosschädel ist nicht so blind.“

„Anders?“

„Ihr haltet Händchen, sie umarmt dich und, wenn die gesamte Bande versammelt ist, seid ihr die Einzigen, die fehlen. Euer Verhalten hat sich verändert.“

„Warte, was hat das mit meiner Frage zu tun?“, fragte der Schwarzhaarige verwirrt.

„Du hast noch nie Interesse an Frauen gezeigt, aber plötzlich wirkt es so, als wären Nami-san und du zusammen. Das passt nicht. Sie hat sich in dich verliebt und hat versucht sich dir anzunähern, aber du hast bisher keine Gegenreaktion gezeigt. Du verletzt sie und das kann ich nicht mitansehen.“

„Ich habe Nami noch nie verletzt!“, entgegnete der Strohhut-Kapitän empört.

„Körperlich nicht, aber emotional. Als Lysop dann gesagt hat, dass du mit ihr geschlafen hast, war ich mir sicher, dass sie damit versucht hat dir die Augen zu öffnen. Es wird Zeit, dass du Nami-san endlich erlöst. Empfindest du etwas für sie oder nicht?“

„Ja. Lysop meinte, dass ich mich in Nami verliebt habe. Aber er hat gesagt, dass ich unsere Freundschaft in Gefahr bringe, wenn ich ihr das sage. Und sie hat Angst, dass unsere Bande daran zerbricht.“

 

Ruffy war der Einzige, der das Gespräch zwischen Nami und Robin mitbekommen hat. Durch die ganze Aufregung waren sich die beiden sicher, dass niemand ihnen zuhören würde, aber der Strohhut-Kapitän achtete gar nicht auf seine Umgebung, sondern nur auf seine Navigatorin.

 

„Beide haben Recht.“, fing Sanji an und riss den Gummimenschen aus seinen Gedanken. „Wenn du sie wirklich liebst und ihr zusammenkommt, dann ist alles gut. Aber sobald ihr euch trennt, wird nichts mehr so sein wie früher. Es gibt keine Garantie, dass ihr wieder Freunde werden könnt. Mit dem Risiko musst du leben.“

„Aber wenn ich es ihr nicht sage, bleibt alles so wie immer, richtig?“

„Ich befürchte nicht. Ihr seid ineinander verliebt, ihr werdet diese Gefühle nicht für immer verstecken können. Nami-san zeigt ihre Liebe schon so deutlich, dass es mittlerweile die gesamte Bande weiß. Es wird der Tag kommen, an dem wirst auch du deine Gefühle zeigen und spätestens dann müsst ihr eine Entscheidung treffen. Es wäre klüger jetzt miteinander zu reden.“

„Und du bist damit einverstanden?“, fragte Ruffy. Selbst er verstand, was seine ganzen Lobpreisungen und Gesten gegenüber Nami und Robin bedeuten.

„Ich würde niemals dem Glück einer Frau im Weg stehen. Wenn Nami-san dich liebt, dann ist das so. Ich werde daran nichts ändern können. Rede mit ihr, bevor sie noch weiter leidet.“

 

Ruffy zog sich daraufhin seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und ging in Richtung des Frauenquartiers. Sanji hingegen entfernte sich von dem Raum, indem er an den Bug der Thousand Sunny ging. Das war ein Gespräch, was er nicht mitanhören wollte. Der Strohhut-Kapitän zögerte vor der Tür des Frauenquartiers.

 

„Wenn Lysop Recht hat, dann können Nami und ich keine Freunde mehr sein… Aber wenn Sanji Recht hat, dann leidet Nami gerade…“, wiederholte er nochmal laut und dachte darüber nach, ob es das Risiko wert war.

 

Jedoch öffnete sich dann plötzlich die Tür, vor der er stand, und Robin stand ihm gegenüber.

 

„Ah, Robin! Was-...?“, fing der Gummimensch an.

„Ich wache immer auf, wenn Leute vor meiner Tür anfangen zu reden, während ich schlafe. Schlechte Angewohnheit.“, unterbrach die Schwarzhaarige ihn und ging an ihrem Kapitän vorbei. „Sie schläft noch, aber ich denke, sie hat nichts dagegen, wenn du sie aufweckst. Du scheinst ihr ja etwas Wichtiges sagen zu wollen.“

 

Daraufhin entfernte sich die Archäologin von Ruffy und ging in Richtung des Bugs, während der Strohhut-Kapitän das Frauenquartier betrat.

Am Bug angekommen, fand sie Sanji vor, der rauchend aufs Meer hinausschaute.

 

„Du hast das Richtige getan.“, sagte die Schwarzhaarige.

„Robin-chan, hat dich die beschissene Gummibirne etwa geweckt?“, fragte der Koch, erhielt aber als Antwort ein Kopfschütteln.

„Schon okay. Die nächste Zeit an Bord wird bestimmt interessant. Immerhin hatten wir noch nie ein Paar auf dem Schiff.“

„Eigentlich haben sich die beiden doch schon seit einiger Zeit wie ein Paar verhalten, also wird sich doch nichts großartig ändern.“

„Nami hat allerdings versucht ihre Annäherungsversuche geheimzuhalten. Wenn die Beziehung kein Geheimnis mehr ist, kannst du dir vorstellen, wie viel auffälliger die beiden sich verhalten werden.“

 

Auf einmal ließ Sanji seinen Kopf hängen, was Robin zum Kichern brachte.

 

„Du wirst das schon überleben.“, versicherte die Archäologin.

 

 

In der Zwischenzeit hatte Ruffy das Frauenquartier betreten und stand nun neben dem Bett, in dem seine Navigatorin schlief. Er rüttelte an der Schulter seiner Freundin, welche dadurch wach wurde und schläfrig ihren Kapitän anschaute.

 

„Ruffy…?“, fragte sie müde.

„Wir müssen reden.“, meinte der Gummimensch. „Wir können keine Freunde mehr sein.“

 

Sofort wurde die Navigatorin hellwach. Sie war wegen seiner Aussage besorgt und verstand nicht, wie er darauf kam. Der Schwarzhaarige hatte sich vorher überlegt, was er sagen könnte und, da sowohl Lysop, als auch Sanji meinten, dass Nami und er keine Freunde mehr sein würden, wenn sie dieses Gespräch geführt haben, war er der Meinung, dass es eine gute Idee war das Gespräch so einzuleiten. Jedoch war es vermutlich der schlechteste Einstieg, den man hätte wählen können.

 

„Wovon redest du da, Ruffy?! Warum können wir keine Freunde mehr sein?!“, wollte die Orangehaarige wissen.

„Weil wir uns lieben.“, sagte der Strohhut-Kapitän gerade heraus.

„WAS?!“

 

Ruffy schaffte es die Navigatorin vollkommen zu verwirren und zu verunsichern. Nach dem schlechten Gesprächseinstieg folgte eine Liebeserklärung ohne Zusammenhang.

 

„Warte!“, fing Nami an. „Fangen wir von vorne an: Warum bist du hier?“

„Um mit dir zu reden.“

„Das dachte ich mir. Aber warum möchtest du mit mir reden?“

„Weil Sanji meinte, dass ich dich verletze.“

 

Aufgeschmissen ließ die Orangehaarige den Kopf hängen. Sie schaffte es gerade einfach nicht Ruffys Logik nachzuvollziehen. Dass dieser keine logischen Zusammenhänge im Kopf hatte, seitdem er das Gespräch begonnen hatte, konnte sie natürlich nicht wissen.

 

„Ruffy, ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst…“, sagte die junge Frau.

 

Der Strohhut-Kapitän kratzte sich am Kopf. Irgendwie musste er es schaffen Nami zu erklären, was ihm die anderen erklärt haben. Plötzlich kam ihm ein Geistesblitz: Er hat seine Entscheidung getroffen, nach den Ereignissen des heutigen Tages. Vielleicht würde es funktionieren, wenn er diese Ereignisse seiner Navigatorin erklärt.

 

„Heute Morgen habe ich Lysop davon erzählt, dass ich auf deinem Schoß geschlafen habe.“, fing der Strohhut-Kapitän an.

 

Sofort wurde die Orangehaarige rot und wollte ihrem Kapitän dafür eine Kopfnuss verpassen, entschied sich jedoch dagegen, da sie ansonsten vermutlich niemals die Logik des Gummimenschen verstehen würde. Stumm ließ sie ihn weiterreden.

 

„Er fragte mich, ob du mir das erlaubt hast und ich meinte, dass du noch geschlafen hast. Dann wollte er wissen, ob ich bestimmte Gefühle in deiner Nähe habe und die habe ich. Mein Herz schlägt schneller und ich will in deiner Nähe bleiben, solange wie möglich. Lysop hat mir dann gesagt, was das für ein Gefühl ist und zwar-...“

„Liebe…“, vervollständigte Nami den Satz. Ihre Augen wurden bei seiner Erklärung immer größer, bis sie verstand, was er ihr gerade erklärte.

„Genau! Das wollte ich dir dann sagen, aber Lysop hat mich aufgehalten und Sanji ist wütend auf mich geworden. Dann kam ich nicht mehr dazu.“

 

Die junge Frau biss sich leicht auf die Unterlippe, als sie wieder den Grund hörte, weswegen sie ihre Liebe für sich behalten wollte.

 

„Und dann habe ich gehört, wie du dich mit Robin unterhalten hast.“, erzählte der Schwarzhaarige weiter und die Navigatorin schaute ihn schockiert an. „Du hast Angst, dass die anderen unsere Gefühle nicht akzeptieren.“

„Ich… Ich liebe dich auch, aber…“, fing Nami zögerlich und vollkommen von der Situation überfordert an. „Du hast selbst gesehen, wie Sanji-kun reagiert hat…“

„Deswegen habe ich gerade mit ihm geredet.“, meinte Ruffy fröhlich. „Er hat nichts dagegen. Er hatte nur Angst, dass ich dich nicht liebe und deine Gefühle verletze. Aber ich liebe dich, deswegen ist alles in Ordnung.“

„So leicht ist das nicht…“, entgegnete die Orangehaarige.

„Doch! Er war sogar derjenige, der meinte, dass ich mit dir reden soll.“

„Und die anderen? Was ist, wenn noch jemand dagegen ist? Ruffy, wir sollten das hier wirklich nicht tun. Unsere Freundschaft steht auf dem Spiel…“

„Das hat Lysop mir auch gesagt. Aber du liebst mich doch auch. Also gibt es keine Probleme. Sanji meinte zwar, dass es schwierig werden könnte, wenn wir uns nicht mehr lieben, aber das letzte Jahr hat doch funktioniert, richtig?“

„Das letzte Jahr?“

„Wir haben uns doch andauernd getroffen und geküsst und diese ganzen Sachen gemacht. Das machen doch Leute, die sich lieben. Wir machen das einfach für immer und dann ist alles gut.“

 

Ungläubig starrte Nami Ruffy an. Der Strohhut-Kapitän war fest davon überzeugt, dass ihre Liebe ewig halten würde. Sie wollte ihm nicht widersprechen, immerhin war es das, was sie wollte. Aber musste sie nicht die Vernunft von den beiden sein? Konnte sie sich wirklich einfach ihren Gefühlen hingeben und hoffen, dass alles gut gehen würde?

 

„Du bist dir immer noch unsicher, richtig?“, fragte der Schwarzhaarige. „Dann fragen wir einfach die anderen!“

 

Mit diesem Satz und einem breiten Grinsen griff der Gummimensch nach dem Handgelenk seiner Navigatorin und zog sie aus dem Bett nach draußen.

 

„H-Hey! Warte!“, protestierte die junge Frau.

 

Sie schaute nach hinten, um Robin um Hilfe zu bitten, musste allerdings feststellen, dass diese nicht mehr in ihrem Bett lag. So war niemand da, um Ruffy davon abzuhalten die Orangehaarige mit sich nach draußen zu ziehen.

 

„Hey! Leute! Aufwachen!“, rief der Strohhut-Kapitän als er mit Nami auf dem Deck angekommen war.

 

Sofort gingen Sanji und Robin an das Geländer der Steuerterasse, um zu gucken, was der Gummimensch wollte. Und auch der Rest der Bande kam schläfrig aus dem Männerquartier.

 

„Ruffy, ist das dein Ernst? Können wir keine Nacht mehr ausschlafen?“, fragte Lysop müde.

„Ich schwöre, wenn das kein Notfall ist, werf' ich dich über Bord!“, drohte Zorro.

„Jede Nacht geweckt zu werden ist super uncool.“, beschwerte sich Franky.

„Hat jemand was dagegen, dass Nami und ich uns lieben?“, fragte Ruffy gerade heraus.

„Ruffy!“, schrie die Navigatorin und hielt ihrem Kapitän den Mund zu.

„Und das hätte nicht bis morgen warten können?!“, brüllten Zorro, Lysop und Franky gleichzeitig.

„Wie cool, Lysop! Du hattest Recht! Die beiden lieben sich wirklich!“, kam es von Chopper.

„Yohoho, die junge Liebe hat also endlich zueinander gefunden.“, sagte Brook.

„W-Wovon redet ihr?“, fragte Nami leicht zurückhaltend.

„Jeder in der Bande weiß davon, Nami-san.“, ertönte Sanjis Stimme hinter der Navigatorin.

„Ihr verschwindet für mehrere Minuten und taucht dann mit besserer Laune wieder auf. Selbst wenn ihr euch gerade gestritten habt.“, erklärte Zorro.

„Ihr haltet beim Essen Händchen…“, ergänzte Lysop.

„Und ihr versucht immer in der Nähe des anderen zu sein.“, vervollständigte Franky.

„Es war nur eine Frage der Zeit.“, meinte Brook.

„Wir hätten aber nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.“, sagte Jimbei.

„Ihr habt alle davon gewusst?“, fragte Nami verwundert.

„Ja.“, kam es von der ganzen Bande gleichzeitig.

„Kann ich jetzt wieder schlafen gehen oder gibt es etwas Wichtiges zu besprechen?“, wollte Zorro wissen.

 

Verdutzt schaute sich die Orangehaarige die einzelnen Mitglieder der Bande an. Niemand hatte Einwände, keiner wurde wütend, es wirkte sogar so, als ob es den meisten egal wäre.

 

„I-Ist das euer Ernst? Wir gestehen unsere Liebe und es interessiert euch nicht einmal?“, fragte die junge Frau.

„Ich habe dir gesagt, dass du dich nicht zurückhalten musst.“, fing Robin an, die sich gerade auf den Weg zu der Navigatorin machte. „Und ich habe dir gesagt, dass es den anderen auffällt. Aber, dass es alle wussten, habe ich auch erst jetzt erfahren.“

„Woher hätte ich denn wissen sollen, dass es alle akzeptieren?“, verteidigte sich Nami.

„Ich geh wieder schlafen…“, brummte Zorro, ging daraufhin allerdings in die falsche Richtung.

„Zorro, du gehst schon wieder zum Badezimmer!“, sagte Franky und zeigte ihm den richtigen Weg.

„Ich geh dann auch mal wieder schlafen…“, meinte Lysop.

 

Kurz darauf waren auch schon alle wieder im Männerquartier verschwunden und Nami hörte ein lautes Gähnen neben sich.

 

„Ich bin müde… Ich geh auch wieder schlafen. Gute Nacht, Nami!“

 

Mit diesen Worten küsste er die Orangehaarige auf die Wange und lief ebenfalls zurück in sein Zimmer. Vollkommen überfordert schaute sie ihrem Kapitän nach, was Robin zum Kichern brachte.

 

„Sei doch froh, jetzt müsst ihr euch wenigstens keine Gedanken mehr machen, wo ihr euch verstecken könnt.“, meinte die Archäologin und machte sich auf den Weg zum Frauenquartier. „Du solltest mitkommen. Diese Gegend ist als Nest von Seekönigen bekannt. Es könnte sein, dass du von einem angegriffen und lebendig in Stücke gerissen wirst.“

 

Aber nicht einmal dieser morbide Kommentar reichte aus, um Nami aus ihrer Trance zu lösen. Erst nach wenigen Sekunden Stille schien die Navigatorin wieder einen Gedanken fassen zu können.

 

„Was ist hier gerade passiert?!“, rief die junge Frau und lief ihrer Freundin ins Frauenquartier hinterher.

…und der Anfang einer Liebe

Als Nami am nächsten Tag aufwachte, schreckte sie aus ihrem Bett hoch und schaute sich um. Im Raum entdeckte sie aber nur Robin, die sie anlächelte.

 

„Schlecht geschlafen?“

„Nein... Alles in Ordnung.“

„Sanji hat gerade zum Essen gerufen. Soll ich auf dich warten?“

„Nein, geh schon mal vor. Ich zieh mich um und komm dann nach.“, antwortete die Navigatorin.

 

Die Situation kam ihr komisch vor. Nichts hatte sich verändert, obwohl Ruffy gestern Nacht der Bande gestanden hat, dass er sie liebt. Plötzlich wurde ihr klar, was passiert war.

 

„Es war nur ein Traum…“, flüsterte die Orangehaarige.

'Das ist das Einzige, was Sinn macht. Die ganze Sache gestern war einfach zu merkwürdig. Niemand hätte so reagiert. Selbst Sanji-kun ist ruhig geblieben.', dachte sie sich.

 

Und mit diesen Gedanken zog sie sich um und machte sich auf den Weg zur Küche. Aber sollte sie es dabei belassen? Sie hatte immer noch Gefühle für ihren Kapitän, die sie nicht leugnen konnte. Träume sollen angeblich die innersten Bedürfnisse eines Menschen aufzeigen. Wollte sie sein Geständnis? Wollte sie, dass die Bande es wusste? Vielleicht waren ihre Träume ehrlicher als sie. Kopfschüttelnd griff sie nach der Klinke der Küchentür und betrat diese.

Die junge Frau wurde allerdings nicht großartig beachtet. Die meisten Mitglieder waren damit beschäftigt ihr Essen vor Ruffy zu verteidigen und Sanji brüllte ihm darüber hinaus auch noch entgegen, dass er warten soll bis Nami da ist.

 

„Kein Grund ihn weiter zurückzuhalten, Sanji-kun. Ich bin da.“, sagte die Navigatorin und setzte sich auf den freien Platz gegenüber Robin.

 

Das Essen verlief wie gewöhnlich und ohne irgendwelche Vorkommnisse, was die Orangehaarige in ihrer Vermutung bestätigte, dass es sich bei ihren Erinnerungen an die letzte Nacht nur um einen Traum handelte.

Nach dem Essen blieb Nami jedoch noch kurz neben der Küchentür stehen und überprüfte ihren Log-Port. Als Ruffy an ihr vorbeiging, küsste er sie spontan auf den Mund. Die Augen der Navigatorin weiteten sich und sie schreckte so stark zurück, dass sie das Gleichgewicht verlor und mit ihrem Hintern auf den Boden landete. Sofort waren alle Blicke auf die beiden gerichtet.

 

'Jetzt hat er uns verraten!', dachte sie panisch.

 

Sie hatte ihrem Kapitän eigentlich verboten sie zu küssen, wenn die beiden nicht alleine waren. Aber jetzt hatte er diese Regel gebrochen.

 

„Alles in Ordnung, Nami?“, fragte der Schwarzhaarige und hielt seiner Navigatorin seine Hand hin.

„W-Wieso hast du das gemacht?!“

„Wovon redest du? Wir haben uns doch schon oft geküsst.“

„Ruffy! Die anderen hören zu!“

 

Plötzlich war Robins Kichern im Raum zu hören und alle drehten sich zu ihr um.

 

„Also habe ich deinen Gesichtsausdruck vorhin doch richtet gedeutet.“, fing die Schwarzhaarige an. „Nami, die Ereignisse von gestern Nacht sind kein Traum gewesen.“

 

Die Augen der Navigatorin weiteten sich.

 

„D-Das heißt, ihr wisst alle Bescheid?“

„Wie oft willst du das denn noch von uns hören?“, fragte Zorro genervt.

 

Auf einmal griff Ruffy nach Namis Hand und zog sie ruckartig hoch. Wieder auf den Beinen verlor sie aber sofort wieder das Gleichgewicht und kippte nach vorne, allerdings fiel sie dadurch nur an die Brust ihres Kapitäns.

 

'Es wissen also alle Bescheid und niemand hat etwas dagegen. Nicht einmal Sanji-kun', rekapitulierte die Orangehaarige in Gedanken.

 

Sie konnte nun endlich ihre Liebe frei zum Ausdruck bringen, ohne befürchten zu müssen, dass sie jemand sieht. Sofort schlang sie ihre Arme um Ruffys Hals und küsste ihn zurück, jedoch deutlich leidenschaftlicher als vorher.

Die restlichen Mitglieder der Bande schauten weg und fühlten sich sichtlich fehl am Platz. Dabei fiel Lysop auf, dass Zorro grinste.

 

„Freust du dich jetzt doch für die beiden?“, fragte der Scharfschütze.

„Nein, mir gefällt nur, welchen Effekt die beiden auf den Ero-Koch haben.“, antwortete der Schwertkämpfer und zeigte auf Sanji.

 

Nun richteten alle ihren Blick auf den Koch, der mit gesenkten Kopf und einer Aura der Depression an seinem Herd stand und weiterkochte.

 

„Das ist einfach nicht fair…“, murmelte er.

 

Während alle Sanji anschauten, beugte sich Nami zu Ruffy vor und flüsterte ihm ins Ohr.

 

„Wollen wir uns vielleicht einen Ort suchen, wo wir ungestört sind?“

„Wieso? Die anderen wissen doch jetzt Bescheid.“, antwortete der Strohhut-Kapitän in normaler Lautstärke.

„Komm einfach mit.“, befahl die Orangehaarige und griff nach der Hand des Gummimenschen.

 

Fast schon fluchtartig verließ das Paar daraufhin die Küche und ließ den Rest der Bande verwirrt zurück.

 

„Nami sah ziemlich glücklich aus.“, merkte Chopper an.

„Verständlicherweise. Die Liebe ist eine der schönsten Gefühle, die es gibt, Chopper-san. Da wird mir direkt warm ums Herz. Dabei hab ich gar keins mehr. Yohohoho!“

„Vielleicht können wir schon bald mit Nachwuchs rechnen.“, meinte Robin, woraufhin sie alle schockiert anstarrten. „Kann doch sein. Die beiden sind jung, da kann so etwas schnell passieren.“

„Warum…?“, stöhnte Sanji leise in seiner Depression.

 

 

Auf dem Deck der Thousand Sunny war Nami inzwischen stehengeblieben und starrte aufs Meer hinaus.

 

„Stimmt was nicht?“, wollte Ruffy wissen.

„Ich hätte dir früher alles beichten sollen, dann hätten wir uns die ganze Heimlichtuerei gespart.“

„Manchmal war es aber auch lustig Verstecke zu suchen.“, entgegnete der Strohhut-Kapitän.

 

Plötzlich hob der Gummimensch seine Navigatorin auf seine Arme und trug sie zu ihrem Zimmer.

 

„Du bist echt ungeduldig.“, kicherte sie und kuschelte sich mehr an ihn heran. „Ich weiß übrigens schon, was wir gleich machen werden.“

„Sind wir bis zum Essen damit fertig?“

„Die anderen wissen doch jetzt Bescheid und werden uns bestimmt nicht beim Essen vermissen.“

„Aber ich will nicht zu spät zum Essen kommen...“

„Glaub mir, du wirst gleich bestimmt nicht mehr an Essen denken…“, flüsterte Nami ihm verführerisch ins Ohr.

 

Und mit diesen Worten verschwanden die beiden im Frauenquartier.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch gefällt die Fortsetzung bisher :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, und was die beiden im Frauenquartier jetzt machen... Das überlasse ich eurer Fantasie ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-26T11:35:23+00:00 26.12.2018 12:35
Na endlich hat ja ewig gedauert .

Na dann wünsche ich Nami und Raffy VIEL Spaß.

Super FF. 👍
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-26T11:24:42+00:00 26.12.2018 12:24
Wieso ins Frauen Quartier?

Jetzt verstehe ich nix mehr ?
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-26T11:03:26+00:00 26.12.2018 12:03
O Gott warum sind den die 3 Worte immer so schwierig das verstehe ich nicht

Nami sag es im .

Mir tun sie nur noch Leid.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-26T10:24:45+00:00 26.12.2018 11:24
O man Raffy du bist der größte Idiot den es in der neuen Welt auf denn mehr gibt so ein Stoffel .

Ich Glaube es nicht da hat er eine Zucker süße Wunder schöne Frau im Arm und er schläft ein .

So ein depp.

Schönes aber auch etwas frustrierend Kapitel

Super geschrieben.
Von:  Anime-King
2017-01-01T11:43:49+00:00 01.01.2017 12:43
Nice richtig toll gemacht

Antwort von:  Mugiwara95
01.01.2017 13:13
Vielen Dank :)
Von:  elysian03
2016-12-29T10:13:39+00:00 29.12.2016 11:13
Die Geschichte war sehr süss. :)
Antwort von:  Mugiwara95
29.12.2016 14:31
Dankeschön ^^
Von:  Easylein
2016-11-22T11:54:05+00:00 22.11.2016 12:54
Hi!
Vor lauter Arbeit kommt man zu gar nichts mehr ^^
Deshalb kommt jetzt auch erst ein Kommi hier.
Ein Fabelhafter Abschluss :) Am witzigsten fand ich Namis Einbildung, es sei nur ein Traum gewesen XD
Mal wieder ein super gutes Werk von dir und ich freu mich auf zukünftig auf weitere Texte aus deiner Feder ^-^

Glg Easy
Antwort von:  Mugiwara95
22.11.2016 20:08
Ich dachte mir, nachdem Nami am Vortag so verwirrt war, kann sie am nächsten Tag die Situation nicht einfach so akzeptieren. Deshalb die Idee, dass sie denkt, dass alles nur ein Traum war ^^
Von:  Hiyori-chan
2016-11-19T19:41:25+00:00 19.11.2016 20:41
Das war so eine schöne Fortsetzung😍
Ich bin echt traurig, dass sie vorbei ist😟
Ich konnte mir diese Sanji-Depri-Stimmung so gut vorstellen😂
Und ja, Robin fällt gleich mit der Tür ins Haus^^
So kennen wir sie, vielleicht hat sie ja auch recht^^
Ich hoffe, bald wieder eine genauso tolle Nami×Ruffy FF, wie diese, von dir lesen zu dürfen😊
Dir noch einen schönen Tag♥

LG Hiyori-chan^^
Antwort von:  Mugiwara95
19.11.2016 22:43
Nicht traurig sein. Alles geht einmal zu Ende. Außerdem haben Ruffy und Nami doch zueinander gefunden ^^
Ach ja, der arme Sanji. Robin hat ihn ja noch gewarnt, dass die beiden ihre Liebe jetzt noch offener zeigen werden, aber so richtig verkraften kann er es noch nicht. Und ihre Kommentare bezüglich Kinder helfen dabei auch nicht :D
Und ja, die nächste Fanfiction wird kommen, auch wenn ich noch nicht genau weiß wann ^^
Von:  angii_lala
2016-11-19T17:28:30+00:00 19.11.2016 18:28
Sie machen Kinder oder? Ich bin mir ganz sicher das sie es gerade tuen 😂😂

Aber jetzt mal zu den wichtigen Dingen
Wie immer alles super getroffen ❤

Ich fand es Kamm passend rüber das Nami anfangs dachte das alles ein Traum sei - da war sie nicht alleine *hust* Ich *hust*😅-

Du hast dir wirklich diesen riesen Keks verdient 🍘 <- bitte stell dir vor er sei riesig 😅

Freue mich schon riesig auf weitere Ruffy x Nami FF ❤

Glg angii_lala💖
Antwort von:  Mugiwara95
19.11.2016 22:38
Wie gesagt, ist alles der Fantasie überlassen :D
Ja, dass man als Leser denkt, dass alles nur ein Traum war, war auch so geplant. Hat also funktioniert ^^
Danke für den Keks und es wird auf jeden Fall noch weitere Fanfictions geben :)
Von:  Schnattchen91
2016-11-16T10:22:29+00:00 16.11.2016 11:22
Oh in diesem Kapitel hast Ruffy finde ich sehr gut getroffen.
Sonst ist er für meinen geschmack immer zu kindlich und unwissend dagestellt.
Soll keine Kritik sein. Jeder interpretiert den Charakter ja einbisschen anders.
Sonst war es wieder mal eine sehr gute Arbeit :D
Weiter so!
*Kekse hinstell*
Antwort von:  Mugiwara95
16.11.2016 21:50
Ich bin eigentlich der Meinung, dass Ruffy erst ernst wird, wenn er es absolut muss. Aber wie du schon sagtest, das ist reine Interpretationssache.
Oh, Kekse! ^^


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