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Aber erstens kommt es anders

... und zweitens als man denkt
von

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3. Kapitel

Oh, mein Gott! Ein Traum war für mich Wirklichkeit geworden. Beinahe glaubte ich, vor Glück in Ohnmacht zu fallen, aber dann hätte ich ja nicht zu ihr gehen können. Ja, Maria hatte mich zu sich eingeladen. Zu ihr nach Hause! Ich war so aufgeregt, dass ich mit dem Rasierschaum meines Vaters Zähne putzte und es erst merkte, als meine kleine Schwester - die mich immer im Bad stört - kreischend davongelaufen war und etwas von einem tollwütigen Fremden geschrieen hatte. Damit meinte sie wohl mich. Aber egal.

In meinem besten Hemd betrachtete ich mich vor dem Spiegel und entschied, dass ich heiß aussah. Guter Dinge machte ich mich schließlich mit einem Strauß roter Rosen (aus dem Rosengarten meiner Mutter) zu Marias Haus auf, um meine Aufwartung zu machen.

Mein Stimmungsbarometer sackte in den Keller, als Andrea mit die Tür öffnete. Und ich hatte mit einem romantischen Nachmittag/Abend zu zweit gerechnet. Aber vielleicht verzog sie sich ja auch gleich. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben.

"Komm rein", murrte sie und wich zurück.

Missmutig folgte ich ihr und schlagartig hob sich meine Stimmung wieder, als ich Maria im Wohnzimmer erblickte. *Was sie wohl will?*, fragte ich mich still. *Am Telefon hat sie ja auch nicht viel angedeutet ...*

Lächelnd überreichte ich ihr die Blumen, die sie dankend annahm und mich dann bat, mich zu setzen.

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Christian vergrub sein Gesicht in den Händen. Was war nur in ihn gefahren? Wieso hatte er nicht einfach die Klappe gehalten? Jetzt war alles ... Nein, nichts war vorbei. Manchmal verwechselte er es noch, aber so langsam kam ich dahinter, wie es funktionierte.

Das Telefon klingelte und riss mich aus meinen Gedanken. Schnell warf ich den Visor in die nächste Ecke und hob ab.

"Hallo Martin?", erklang eine bekannte Stimme. "Ich bin's Maria ..."

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"Ich bin glücklich in meiner Beziehung ..."

Den Rest hörte ich kaum noch. Maria hatte einen Freund? Sie war vergeben? Das Gegenteil von frei? Das musste ein Albtraum sein. Nur noch Wortfetzen drangen an mein Ohr.

"... sehr nett ... lieben uns ... heiraten ..."

Das war zuviel für mich. Wenn nicht bald etwas geschah, würde ich noch umkippen. Und dann geschah auch wirklich was. Etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Na ja, vielleicht, wenn ich alles gehört und verstanden hätte, aber so ... Ich wünschte, ich hätte meinen Visualisierer dabei, um diesem Horror-Trip zu entkommen.

*Maria und ... sie ...*, ich hatte nicht mehr die Kraft laut zu denken, *sie ... sind lesbisch ...*

Wer hätte das gedacht? All die Jahre und ich hatte nichts gemerkt. Was war ich denn für ein schlechter Beobachter?!

Ein Gutes hatte die Sache noch. Ich wusste wenigstens, warum sie mir widerstehen konnte.

Und außerdem hatte ich ja noch meinen Visualisierer, mit dem ich meine dunkle Seite ausleben konnte. Jetzt blieb mir nur noch Marias Charakter umzuprogrammieren, damit sie sich in Christian ... nein, besser Martin, verliebte ...

*Dann bin ich schon glücklich ...*

-

Ende

A/N: Danke fürs Lesen und die Kommentare, die ich vielleicht bekomme.



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