Zum Inhalt der Seite

Ich kann das nicht

Nach einem RPG von hatschiii und mir :D
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Cloud sah Kadaj an, als würde er überlegen wollen, ob er es nett klingen ließ.

Ob er Tifa das gönnte?

Eigentlich war er genau jetzt schon wieder total bedient, wenn man aufstand und hatte gleich so einen Ausraster von Tifas Seite ... das motivierte nicht unbedingt den Tag mit einem herzzerreißenden Lächeln zu beginnen.

"Also ehrlich gesagt... fast..."

Cloud wollte beinahe etwas belustigt klingen, das wurde aber zu einer bitter ernstgemeinten Aussage.

Da gab es nichts schönzureden, es war auch alles andere als leicht mit Tifa umzugehen, er wusste, wie das war, wenn sie gegen irgendwen was hatte.

Wie damals mit Zack oder heute noch auf Reno.

Sie war auf Turks generell nicht gut zu sprechen, wegen welcher, für Cloud nicht greifbarer, Gründe.

Kadaj wollte nichts essen, also nickte Cloud, bevor er sich daran machte die Tür wieder in Ordnung zu bringen.

Seine Schulter erzählte ihm etwas von 'verdammt nochmal, lass mich in Ruhe' oder 'schone dich verdammt', aber wie so oft wollte er nicht hören und bekam keine zehn Minuten später die Quittung dafür.

Sie fing zu bluten an, er merkte es, aber sagen tat er wie so oft keinen Ton.

Er sollte sich unauffällig zurücknehmen, Tifa wollte sonst nur wieder an ihm herumspielen ... Ein Schütteln durchfuhr seinen Körper, was für ein schrecklicher Gedanke.
 

Es entging Kadaj nicht im Geringsten, dass Cloud nun etwas in sich gekehrt wirkte, scheinbar überlegte, was er sagen sollte, um nett zu klingen, oder gar so, dass es Tifa nicht zu missfallen schien.

Aber schön zu hören war es nicht, dass sie fast immer so zickig war, gern mal etwas lauter wurde.

Tolle Aussichten, wirklich wunderbar, erklang seine sarkastische Stimme im Hinterkopf.

„Vielleicht fehlt ihr einfach ein Mann oder einfach mal ein Tag Ruhe", drehte sich der Silberhaarige auf der Treppe noch einmal um, schmunzelte den Blonden aufmunternd an und verschwand endlich nach oben ins Badezimmer.

Marlene kam, nachdem sie sichergestellt hatte, das Kadaj endgültig nach oben verschwunden war, aus der Küche heraus sah so auch, dass Cloud seine Schulter blutete und ruderte aufgeregt mit den Armen.

„Tifaa~... Cloud blutet wieder ganz dolle an seiner Schulter", fiepte die Kleine ganz aufgedreht und sofort kam die Gerufene aus der Küche gestürmt und ließ alles sang- und klanglos liegen.

Besorgt eilte sie auf Cloud zu, fing auch gleich an, an seiner Schulter herumzudoktern und hörte erst gar nicht auf dessen Gezeter.

„Jetzt halt doch mal still. Immer musst du so ein Theater machen, wenn ich dir helfen will", murrte die Braunhaarige bei seinem zappeln herum, blickte aber gleichsam runter zu Marlene und trug dieser auf, den Verbandskasten zu holen.
 

Cloud hatte eben die Tür fertig, als er hörte, wie die Tür vom Badezimmer wieder aufging.

Er wollte ja noch mit Kadaj reden und hatte selbst nicht einmal geschafft einen Kaffee zu trinken.

Am liebsten begann Cloud seinen Tag in aller Ruhe und vor allem allein, weil das ja die Ruhe, mit einschloss.

Ihm war sogar ein hysterischer Kadaj noch lieber als Tifa.

Noch bevor er hatte nach Kadaj rufen können, war dieser auch schon nach oben verschwunden und hatte Marlene in seine arme getrieben.

Wie er sie manchmal so richtig nicht leiden konnte...

Dieses Kind setzte alles daran, das Tifa und er sich nahekommen mussten. Ihm wurde immer ganz übel dabei, richtig aufgeschmissen war er dann.

Jetzt auch, denn bevor er das Kind hätte zum Schweigen bringen können, polterte es hinter der Tür und Cloud bekam sie unbeabsichtigt ab, da sie ja nach außen aufging und eine aufgeregte Tifa in ihn rannte.

Das machte seine schmerzen in der schulter wirklich nicht besser und auch, wenn er nicht aus Zucker war, selbst ein Cloud war nicht unkaputtbar.

"Man Tifa jetzt pass doch auf ... du musst mir nicht helfen...ich mache das selbst...", meinte er entschlossener, beinahe schon richtig sauer.

Insofern man Cloud richtig sauer bekam, aber je mehr Tifa ihn anfasste, desto ungehaltener wurde er, bis er nach Tifas Händen griff und sie eisern festhielt. "Verdammt, Tifa! Ich habe dir gesagt: Nein!", presste er zwischen den Lippen hindurch, obwohl er ihr sagen wollte, dass er sich ekelte, wenn sie ihn einfach anfasste, hielt er das kaum aus.
 

Tifa ließ sich vorerst nicht von Cloud seinen Worten beirren, warf Marlene noch einmal einen bittenden Blick zu und schon verschwand die Kleine und suchte nach dem Verbandszeug für Cloud seine Schulter.

"Ich helfe dir aber und jetzt lass mich gucken. Du versaust mir hier nur den Fußboden und ich muss es dann auch noch wegputzen oder glaubst du, dass der ach so liebe Kadaj den Putzlappen hier schwingt?", ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen, zerrte an ihm herum und versuchte einen Blick auf die Verletzung zu erhaschen.

Erst als Cloud sie mit eisernem Griff an den Händen festhielt, zuckte sie kurz zusammen und blickte Cloud entgeistert an.

„Was ist denn nur los mit dir. Seit Kadaj hier ist, bist du ganz komisch. Ich will dir doch nur helfen, warum lässt du mich dir denn nicht helfen?", klang ihre Stimme etwas kläglich, ihr Mund verzog sich zu einer leichten Schnute und sie blickte den Blonden bittend an.

Durch die lauten Stimmen kam auch Kadaj die Treppen wieder runter, blieb auf dieser erst mal stehen und blickte die beiden skeptisch an.

„Was'n hier los, Gruppenkuscheln, oder was?", fragte er frech heraus, nahm die nächste Stufe und war schneller bei den beiden, als ihm lieb war.

"Nein wir kuscheln nicht, dank dir, da du störst", zickte Tifa ihn an.

"Oho ... tut mir ja schrecklich leid, aber ich glaube, so wie Cloud gerade guckt, gefällt ihm das eher nicht", grinste er etwas breiter, worauf die Braunhaarige mürrisch knurrte und sich endlich losriss.

"Jetzt sag auch mal was und guck nicht nur!", polterte sie aber jetzt den Blonden an, verlangte, das dieser auch etwas dazu beitrug und stemmte die Hände in die Seiten.
 

Cloud verlor beinahe seine Fassung, er hatte Schmerzen und Tifa hatte nichts Besseres zu tun, als an seiner Wunde rumzudrücken, ihn ständig anzufassen und auch noch in einer Lautstärke mit ihm zu reden, dass er dachte, ihm fallen gleich die Ohren ab.

Als Kadaj die Treppen herunterkam, war das Unglück perfekt.

Wann hatte sich Tifa das letzte Mal so benommen?

Ach ja richtig, bei Zack und Aerith... na ja sie war ihre Schwester, da hatte sie ein bis viele Augen zugedrückt aber bei Kadaj.

"Schluss jetzt Tifa!", wandte er ein, nachdem Kadaj sich so lustig gemacht hatte. Endlich brachte er Abstand zwischen sich und Tifa, um erst mal durchzuatmen.

"Verdammt Tifa, ich hatte dir gesagt, ich will das nicht. Ich will auch nicht, dass du mich anfasst ist das endlich klar?! Jetzt nicht und in Zukunft auch nicht. Du weißt, dass ich das nicht ertrage, ich hatte es dir gesagt", wandte Cloud sich dann endlich zum Gehen, und zwar nach draußen an die Luft.

Was war nur mit Tifa das sie immer so überreagieren musste.
 

Tifa zuckte erneut unter Cloud seiner nun herrisch klingenden Stimme zusammen, wich sogar selber einen kleinen Schritt zurück und fasste sich beherzt an die Brust, um nicht gänzlich zu kippen.

Mit solch einer Ansage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, erst recht nicht vor Kadaj.

Es war ihr nun peinlich und unangenehm, doch schnell schlugen diese Gefühle wieder um, als jener anfing fies zu grinsen." Satz mit X, das war wohl nichts!"

Tifa grummelte erst leise, dann ballte sie die Fäuste und blickte Cloud mehr als verärgert hinterher.

"Ich habe mich immer um dich gekümmert. Ist das jetzt der Dank dafür? Und du... du grins nicht so", fuhr sie Kadaj an.

Kadaj grinste noch eine Spur breiter, dachte gar nicht daran aufzuhören und besah sich etwas gelangweilt seine Fingernägel.

"DAS IST ALLES DEINE SCHULD! Seit du hier bist, ist Cloud so abweisend zu mir. Er lässt dich sogar in seinem Bett schlafen, dabei bin ich HIER DIE FRAU UND HAB BEDÜRFNISSE!", schrie sie den Silberhaarigen so laut an, dass Marlene vor Schreck den Verbandskasten fallen ließ und beide mit großen Augen ansah.

"Oha Tifa teilt aus und das unterhalb der Gürtellinie und dann noch vor einem Kind. So dreist bin nicht einmal ich", schmunzelte Kadaj bei Marlenes Anblick und half dieser aber schon die Mullbinden und die ganzen Pflaster aufzuheben.

Tifa kochte bereits vor Wut, sie stieß einen zischenden und warnenden Laut aus, stapfte an den beiden vorbei in die Küche und ließ jene immer mehr ansteigende Wut, an den Schnitzeln aus.
 

Cloud hörte von außen nur das Scheppern, der grade eingebauten neuen Türe.

Oh Mann, diese Frau konnte unmöglich allein leben, ihre Instandhaltungskosten allein für Sachen, die sie zerlegte mussten, immens sein.

Irgendwie bekam Cloud ja doch ein schlechtes Gewissen, aber nur, weil er nicht gern ausfallend wurde.

Das hieß schon was, wenn man ihn so weit hatte.

Cloud draußen beschaute sich seine Wunde, die jetzt natürlich wieder blutete... Tifa wusste genau, dass er ein Problem hatte, sich anfassen zu lassen insbesondere ungefragt und dann auch noch von Frauen.

Er konnte nicht sagen, was es war, dass ihn das so eklig empfinden ließ, er ertrug es einfach nicht.

Jedenfalls nicht, wenn er wusste, was für Gründe es hatte so wie bei Tifa.. Sie bildete sich ein, sie wären zusammen.

Woher nahm sie das denn nur?

Cloud ging wieder rein oder besser schlich, denn Tifa sollte nicht wieder nen Helferanfall kriegen. "Was meinst du, Marlene? Ob du mir helfen kannst?"
 

Marlene und Kadaj hatten das Verbandszeug rasch weggeräumt und als er den Blonden sah, hielt er es für besser sich erst einmal zu entfernen.

Die Kleine wollte jetzt eigentlich wieder spielen, doch sie bekam sehr wohl mit, dass Cloud sie meinte, mit der er redete.

"Wobei soll ich dir denn helfen? Soll ich deine schulter verbinden? Ich bin nämlich schon neun Jahre alt und kann das. Hab oft zugeschaut", plapperte sie munter drauf los, das Kadaj nur breit auf der Treppe zu grinsen begann. Marlene war scheinbar ein kleines Abbild von Tifa, man könnte meinen: Mutter und Tochter.

Noch einmal schüttelte er seinen Kopf, stieg die Treppe endgültig rauf und ließ die beiden unten im Flur allein.

Marlene blickte Cloud immer noch mit ihren großen braunen Kulleraugen an, legte den Kopf leicht schief und wartete gespannt, was dieser für eine Hilfe von ihr wollte.
 

Dass Kadaj wieder ging, fand er eigentlich überflüssig.

Er musste nicht gehen, aber ihm das zu sagen, bekam Cloud nicht über die Lippen.

Irgendwie war ihm Tifas Verhalten einfach vollkommen unangenehm.

Er sah ihm also nur nach und schaute etwas traurig, enttäuscht... Aber was hatte er erwartet, Kadaj und er würden sicherlich keine dicken Freunde werden.

Jedenfalls wies Kadaj ihn deutlich in jeder Hinsicht zurück und Cloud nahm es so hin jedenfalls jetzt noch.

Was dachte er hier eigentlich...

Er wandte sich Marlene zu und pattete der Kleinen auf den Kopf.

"Ich weiß und du bist schon besonders gut darin, den Cloud zu verarzten hab ich gehört", grinste er sie leicht an.

Marlene war ein gutes Kind, auch wenn sie so aussah wie Tifa, war sie es doch zum Glück nicht.

"Meinst du, du kannst mich verbinden? Ich hätte mich wohl besser ausruhen sollen oder was sagst du?", fragte er die Kleine angehende Ärztin.

Oh ja, mit Kindern konnte Cloud gut, sie waren auch nicht so lauf oder so brutal wie Tifa.
 

Marlene entging es nicht, dass Cloud dem Silberhaarigen nachguckte, dabei etwas melancholisch wirkte, was sie aber auch nicht störte.

Sie dachte ihn ihrer kindlichen Naivität, dass er sich einfach nur Sorgen machte und das eben auch um diesen Kadaj.

Wieder lächelnd ließ sie sich den Kopf tätscheln, freute sich über die lobenden Worte Clouds und kicherte leise.

"Klar bin ich gut, ich lerne ja auch jeden Tag fleißig und sicherlich kann ich dir auch mit deiner schulter helfen. Warte hier bitte ganz kurz, dann hol ich den Verbandskasten wieder", und mit diesen Worten rauschte die Kleine kurz ins anliegende Zimmer, kam mit dem besagten zurück und öffnete den Koffer, nachdem sie ihn auf dem Boden abgelegt hatte.

"So jetzt mach ich deine Schulter wieder heile und dann ruhst du dich aus. Anordnung von Doktor Marlenchen", kicherte sie erneut leise auf und suchte zum Desinfizieren das Jod heraus.

Schnell hatte sie einen Tupfer zur Hand, tat etwas Jod darauf und tupfte vorsichtig über die Wunde, welche sie danach unmittelbar mit einem großen Pflaster abdeckte und mit Mull ordentlich verband.

Zufrieden blickte die Kleine auf ihr vollbrachtes Werk, schmunzelte leicht und drückte Cloud vorsichtig.

„So ich bin fertig und jetzt, ab Marsch ins Bett mit dir!"
 

Cloud wartete wie gesagt auf seinem Stuhl und wartete auf die Kleine.

Sie war wirklich gut und noch dazu viel vorsichtiger als Tifa.

Sie pulte immer so forsch an ihm herum, ohne Rücksicht auf Verluste. Marlene war viel sanfter und machte es wirklich perfekt, da konnte er nicht sagen.

"Gut gemacht, Marlene, wenn ich mal wieder was habe, komme ich nur noch zu dir. Meinst du Tifa kriegt sich wieder ein? Ich müsste eigentlich in die Küche, ich hab Hunger. Kannst du mir und Kadaj was rauf bringen? Der Doktor hat nämlich gesagt, ich soll ins Bett gehen", grinste er dann und machte sich auf den Weg in sein Zimmer nach oben.

Zielsicher steuerte er das Bett an und ließ sich gleich darauf fallen.

Er musste wirklich Ruhe haben, das mit Tifa vorhin hatte ihn so mitgenommen.

Er hoffte nur, sie warf kein Geschirr nach Marlene.

"Kadaj bist du hier?", fragte er ins Zimmer hinein, denn er hatte nur sein Bett angesteuert.

Er war zwar nicht müde, aber doch irgendwie war er erschöpft nach so viel Aufregung.

Deswegen blieb er auch liegen, mal durfte er auch faul sein.
 

Marlene freute sich wiederum über die lobenden Worte, hörte aber dennoch ganz gespannt zu, was er wegen Tifa zu ihr sagte.

"Du kennst sie doch, erst meckert sie und ein paar Stunden später, ist sie wieder ganz lieb und hat alles vergessen", schmunzelte sie leicht, wurde aber dann wieder ernster und blickte Cloud fragend an.

"Ich soll dir und ... aber was, wenn sie schimpft. Sie hat doch vorhin schon so wegen Kadaj geschimpft und sich sogar aufgeregt, dass er in deinem Bett schläft", plapperte Marlene wild darauf los, biss sich auf die Unterlippe und schaute zur Küchentür, welche nur angelehnt wirkte.

„Na fein, ich sehe was sich machen lässt", nickte sie schließlich eifrig und huschte in die Küche, als Cloud bereits nach oben verschwand und nach dem Silberhaarigen rief.

Kadaj hockte auf dem Fenstersims als der Blonde sein Bett ansteuerte, sich auf dieses ablegte und die Decke über sich anstarrte.

"Sicher bin ich hier, wo soll ich auch sonst sein?", fragte er leise, den Blick immer noch starr nach draußen gerichtete und mit den Fingern kleine kreise auf die Scheibe malend.
 

Cloud würde Marlene ganz doll loben, wenn sie es schaffte.
 

Es gehörte schon was dazu, Tifa nach etwas zu essen fragte… wenn sie schimpfte… oh Mann, Marlene würde Wochen daran zu knabbern haben, er selbst fand es auch weniger fein, wenn sie sich vor Marlene so benahm.

Er hielt nie was davon, sich vor Kindern so zu streiten, das eine Mal hatte es Denzel mitbekommen und der nahm es sich immer so zu Herzen.

Cloud sah zu Kadaj hinüber und versuchte sich so zu legen, dass sein Arm Ruhe hatte.

"Du hättest nicht gehen müssen..aber es tut mir so leid, dass du das alles mitbekommen hast…mit Tifa… manchmal ist sie richtig schrecklich", versuchte er sich zu rechtfertigen.

"Ich weiß auch nicht, wieso sie so ist ... ich finde es nicht fair wie sich dich behandelt", räusperte er sich schließlich.

Es fiel ihm nicht einfach zu formulieren, was er genau ausdrücken wollte.
 

Kadaj blickte seufzend aus dem Fenster, es hatte begonnen zu regnen und dieser perlte nun wie lauter tränen die Glasscheibe herunter und wurden versucht, von innen mit dem Zeigefinger eingefangen zu werden.

„Ich wollte aber gehen, es war unangenehm zu bleiben und sicher hätte ich auch nur gestört", murmelte er leise, ließ weiterhin dabei den Finger malend kreisen und fuhr sich mit der anderen Hand durch die Haare.

"Tifa ist eine Frau, sie hat Bedürfnisse ... na ja das hat sie jedenfalls gesagt und wohin diese gehen, kann ich mir schon denken", klang Kadaj etwas altklug und grinste im Schein der leichten Sonne gegen sein Spiegelbild. Nicht fair ... nicht fair ... immer wieder hallten ganz plötzlich genau diese Worte durch seinen Kopf, welcher darauf hin zu Cloud ruckte und ihn verdutzt anstarrte.

"Du findest das nicht fair? Hmmm komisch, dabei hat sie doch eigentlich jeden erdenklichen Grund mich zu hassen. Zuerst mal wegen der Kinder und dann rettest du mich noch und ich darf sogar bei dir schlafen. Ist doch kein Wunder, dass die Frau da so abdreht", erklärte er sehr gewissenhaft dem Blonden, hopste von dem Sims herunter, blickte noch mal aus dem Fenster und wandte sich Cloud wieder zu.

"Du kannst nicht viel mit ihr anfangen, kann das sein? Also generell mit Frauen?"
 

Cloud legte sich auf die Seite und schaute Kadaj jetzt richtig an.

Wieso wusste er, dass Tifa so war, oder besser wieso konnte er es verstehen? Irgendwas fehlte ihm da dann doch, zumindest dafür, dass er nachvollziehen konnte, was in dem Kopf von Tifa los war.

"Ich verstehe nicht, wieso sie so ist… ich habe das recht jemanden mit herzubringen, Marlene ist hier und Denzel ja auch", versuchte er zu erklären. "Was heißt denn bei ihr Bedürfnisse, immerhin tut sie grade so, als wären wir zusammen… jedenfalls kommt das für mich so rüber", versuchte Cloud seine Vermutung irgendwie einen Raum zu verschaffen.

"Ich verstehe mich einfach mit Frauen nicht, sie sind mir ein Rätsel ... ich weiß einfach nicht was in ihnen vorgeht... ich mag auch ihre Nähe oft nicht... es ist wirklich so, das ich nicht mit Frauen kann, aber daraus mache ich an und für sich kein Geheimnis. Ich hätte einfach nur lieber, wenn sie darauf wenigstens Rücksicht genommen hätte", erklärte Cloud, dass ihn das besonders enttäuschte, denn sie sollte ja wissen, wie anstrengend das für ihn war, sich von einer Frau anfassen zu lassen.
 

Kadaj hatte trotz der beobachtenden Blicke damit begonnen im Zimmer auf und abzulaufen, sich ein wenig die Beine zu vertreten und die Worte auf sich wirken zu lassen.

Frauen zu verstehen war wahrlich nicht leicht, am wenigsten für Kadaj, da er jene nicht so gut kannte.

Es waren reine Vermutungen, Worte, die er von Tifa aufgeschnappt hatte und sie nur wiedergab.

„Marlene und Denzel sind aber Kinder. Ich aber bin kein Kind und ich bin keinesfalls süß und knuddelig. Ich kann auch schon mal anders und das weißt sowohl du, als auch Tifa. Sie macht sich eben doch nur ihre Sorgen, wie eine Mutter..."

Mutter, da war sie wieder, jene, die er nie hatte, ein Hirngespinst dem er wochenlang, ja Monate nachjagte und feststellen musste, dass sie nicht da war, es sie nie gegeben hat.

„Es wundert mich nicht, das Tifa so darüber denkt...", fing er erneut an zu sprechen, schob die Gedanken an Mutter rasch bei Seite und blieb schließlich stehen.

"... du kümmerst dich eben um alles und jeden, dazu bist du fast immer in ihrer Nähe. Da muss Frau doch so denken, wie sie denkt. Na ja was das jetzt genau für Bedürfnisse sind weiß ich auch nicht, ich kann sie nur vermuten und dir sagen, dass sie sich wohl oder übel nach körperlicher Nähe sehnt. Ich meine jetzt keine Umarmung ... etwas, dass mehr darüber hinausgeht."

Kadaj kam sich vor wie ein Redner, wie ein Professor an einer Uni, der vorn am Pult stand und versuchte seine Schüler aufzuklären.

Fast hätte er diesbezüglich sogar gelacht, doch er verkniff es sich und hörte Cloud lieber weiterhin zu.

„Weißt du, nicht jeder mag Nähe zu anderen Menschen. Yazoo war da genauso. Mich hat er nie an sich gelassen... Loz dafür umso mehr, wenn er geweint hatte. Na ja ist ja auch verständlich, nicht? Zumal ich es nicht wirklich mag ständig geherzt und gekuschelt zu werden", ergänzte er sich zum Schluss und endete mit seiner Büttenrede, wie er sie selber für sich nannte.
 

Cloud wurde rot bis unter die Hutschnur.

Er ließ sich von einem Halbwüchsigen erklären, was Tifas Bedürfnisse waren und es wurde ehrlich nicht besser, als er das wusste.

Aber nun wusste er, wie er die Anwandlungen zu interpretieren hatte, wenn sie ihn anfasste sogar richtig energisch und versuchte ihn zu küssen.

Er tat es immer nur ab, vielleicht war Cloud auch einfach zu nachsichtig.

"Oh Mann, ich habe gehofft, ich täusche mich da...", nuschelte er leise und dachte automatisch an die Zeit mit Zack zurück, die ihm gezeigt hatte, dass er einfach schwul war.

Daher sein Ekel gegenüber weiblichen Körpern.

Er fühlte sich schrecklich dabei, wieso konnte er nicht sagen?

"Aber sie weiß doch, dass ich mit Frauen nicht kann... das geht jetzt schon seitdem so, seit ein Freund von mir gestorben ist... den sie auch nicht mochte... und ich ihr gesagt habe was ich fühle. Ich habe gedacht, Freunde tun so was untereinander einfach, sich vertrauen und dann so was... deswegen erzähle ich eigentlich nichts mehr...", erklärte er Kadaj kurz, na ja eigentlich relativ lang für seine Verhältnisse.

"Kadaj ... deine Brüder. Weißt du wo sie sind?", tastete er sich dann an das Thema heran.
 

Ob er spürte, dass sie nicht mehr waren?

Zartes Rosa, dazu in Cloud seinem Gesicht?

Stutzig besah sich Kadaj jenes seltsame Bild, schmunzelte leicht und schritt wieder wie ein schleichender Tiger durch das Zimmer.

„Cloud, Cloud, Cloud ... du musst wahrlich noch viel lernen. Zumindest was die Frauen belangt. Es ist doch wohl mehr als offensichtlich, das Tifa dir an die Wäsche will, der springt das doch schon aus dem Gesicht. Dass sie noch nicht anfängt zu sabbern bei deinem Anblick, das wundert mich!"

Etwas unbeholfen kratzte er sich am Kopf, blieb stehen und blickte den Blonden noch verwirrter an.

„Einen oder deinen Freund? Ähhh ... warte mal, das heißt jetzt aber nicht, dass du...", brach er ab, konnte das Wort „schwul „nicht aussprechen und schüttelte sich leicht.

Mit allem hatte er ja gerechnet, nicht aber damit, dass Cloud auf Männer stehen könnte.

Hilfe ... ich brauche ein eigenes Bett, schoss es ihm gleichsam durch den Kopf und er wurde dabei ungesund blass.

Jetzt wurde ihm auch klar, warum er ihn immer wieder angefasst hatte.

Ein kalter Schauer huschte über seinen Rücken, er zuckte leicht und es fröstelte ihn.

"M-meine… Brr~üder?", drehte er ganz langsam den Kopf zu dem Blonden hin, musste sich erst noch sammeln, war auch nicht wirklich gewillt zu antworten und hatte große Probleme damit sich wieder zu finden.
 

Cloud wusste ja, dass er selbst schwul war, nur wirklich drüber reden tat er auch nicht.

Er wich dem ganzen Thema am liebsten aus.

Er war jetzt auch nicht so, dass er nicht zu wem stehen könnte, aber er war auch nicht so, dass er es breittreten wollte.

"Es war nur ein Freund ... ich habe ihm nicht sagen können, was ich gefühlt habe... er ist bereits tot."

Nur bei Kadaj hatte er ja nun keine Wahl mehr, wo er sich naiv, wie er war, verquasselt hatte.

"Naja ja doch. Ich bin schwul. Es heißt ja nicht, dass ich deswegen über jeden herfalle", meinte er etwas genervt, da Kadaj so tat, als hätte er ihn angefallen und schon bestiegen.

"Ihr schaut alle so, als hätte ich keinen Sex", brummte er nur, denn Tifa war genauso gewesen, als sie erfahren hatte, dass Cloud schwul war.

Sie wusste es, zumindest, dass er in Zack verliebt gewesen war, den Exfreund ihrer Schwester Aerith.

Die ihn wiederum verlassen hatte, weil sie in Cloud verliebt gewesen war.
 

Ein toter Freund, das wurde ja immer schlimmer ... war es am Ende der, dessen Schwert er... Nein oder doch?

Es verunsicherte Kadaj, er hatte sich nie Gedanken über die Liebe gemacht, wann und warum auch?

Seine Liebe galt einzig und allein Mutter, da gab es weder für Frau, noch für einen Mann Platz.

"Bitte was, was hast du gesagt?"

Kadaj war so sehr in seinen Gedanken beschäftigt, das er nur die Hälfte mitbekam und diese sich auch noch um Sex drehte.

„Entschuldige bitte, aber ich hab nicht alles mitgekriegt. Na ja, wenn ich dich so ansehe, da kann selbst ich kaum glauben, dass du Sex hast oder mal hattest. Irgendwie wirkst du wie eine verklemmte Jungfrau", erwiderte er leicht bissig, schmunzelte aber wieder und wusste irgendwo tief in sich drinnen, konnte man sich selbst über seinen schlimmsten Feind noch wundern.

Wirklich, also so hätte er Cloud nun wirklich nicht eingeschätzt, aber stille Wasser waren bekanntlich tief und besonders dreckig, je weiter man nach unten forschte.
 

"Ja, er ist gestorben, bevor ich ihm sagen konnte, was ich wirklich fühle... ich konnte ihn nicht retten. Er ist vor meinen Augen gestorben...", erinnerte er sich. "Außerdem bin ich auch nur ein Mann und habe Bedürfnisse", setzte er nach.

Er war ja nun wirklich nicht unschuldig, da gab es hier von Denzel und Marlene auch niemanden, von dem er das erwartete.

Selbst wenn er niemand war, der sich anderen an dem Hals warf oder sich ständig jemanden aufgabelte.

Nein, Cloud machte das für sich, und zwar heimlich, obwohl er zugeben musste, dass er durchaus Sachen hatte, die ihm dabei halfen und er genoss es, er war viel zu scheu, um jemanden an sich heranzulassen.

Was nicht hieß, das er noch Jungfrau war.

"Wieso wirke ich verklemmt?", wollte er dann gleich wissen und kam sich doch ziemlich angegriffen vor.

Immerhin hatte er nie was Negatives über Kadaj gesagt und er haute ihm so was an den Kopf.

"Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich das mit 25 nicht habe?"
 

Vor seinen Augen geschah es also, so, so...wie dramatisch und viel zu schmalzig für Kadaj seinen Geschmack.

"Oha ein Mann bin ich auch, aber ich habe solche Bedürfnisse ganz sicher nicht. Weißt du, was man nicht hat, das vermisst man auch nicht", philosophierte der Silberhaarige, blieb stehen und legte jedoch den Kopf nachdenklich schief.

Warum Cloud verklemmt wirkt?

Ein wirklich gute Frage ... vielleicht weil er so ruhig war, in sich gekehrt und ungesprächig.

Normal war er das, jetzt sah das anders aus und Kadaj hustete kurz auf.

"Entschuldigung, war wohl ein Fusel", räusperte er sich kurz, blieb aber dennoch ernst und fuhr schließlich fort.

"Du bist zu still, dazu meidest du fast jeden Kontakt ... mal abgesehen zu Kindern und zu mir. Da kommt man nun mal zu solchen Schlussfolgerungen", erklärte er bezüglich der Frage nach der Verklemmtheit.

Auf die nächste hin zuckte er mit den Schultern, lehnte sich über das Bettgestell und sah den Blonden frech grinsend an.

„Wie wahrscheinlich ist es denn, dass man mit 25 noch Jungfrau ist… Wahrlich eine sehr gut gestellte Frage ... eine auf die ich keine wirkliche Antwort habe."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück