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Descent into hell

von

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Annäherungen

Disclaimer: Nicht mir. Leider.
 

Descent into hell
 

Annäherungen
 

-*-*-
 

"Ich finde immer noch, dass diese Szene absolut überflüssig ist!"
 

Katsumi seufzte noch einmal und verdrehte die Augen, als Koji seinen Standpunkt zum wohl dreihundertsten Male deutlich machte. "Nun komm schon! Schließlich haben wir einen Kompromiß gefunden! Die Bettszene wurde gestrichen. Es ist nur ein kleiner Kuss und niemand wird merken, dass er nicht echt ist!"
 

Koji zog die Augenbrauen hoch. "Kannst du mir mal sagen, warum ich dich küssen soll, wenn wir uns gerade erst fünf Minuten kennen? Das ist albern!"
 

"Was kann ich denn dafür, wenn der Prinz den du spielst ebenso triebgesteuert ist wie du!" gab Katsumi heftig zurück. "Glaubst du etwa, ich reiße mich darum von dir betatscht zu werden?"
 

"Können wir dann endlich...?" Eiri kam sich vor wie in einem Irrenhaus, doch niemand schenkte seiner Verzweiflung die geringste Beachtung. Dementsprechend düster war seine Stimmung. Doch auch das interessierte niemanden.
 

"Ich verstehe immer noch nicht, wieso..." Weiter kam Koji nicht, denn Eiri platzte der Kragen.
 

"Willst du meine Anweisungen in Frage stellen? Bitte sehr! Dann mach du doch die Regie!"
 

"Meine Güte bist du empfindlich." Koji schüttelte ungläubig den Kopf. "Aber wie ihr wollt. Bringen wir's hinter uns."
 

"Endlich." Eiri konnte es kaum glauben. "Also, alle auf die Plätze. Die erste Begegnung zwischen der Prinzessin und ihrem ungewollten Verehrer!"
 

-*-*-
 

Koji begutachtete sich im Spiegel und war mit seiner Wirkung sehr zufrieden. Das Kostüm stand ihm einfach großartig. Vielleicht sollte er einige Fotos machen lassen und diese dann an seine Fans verteilen? Oder als Vergrößerung in seinem Schlafzimmer aufhängen? Als er sich umwandte, fing er einen finsteren Blick seines Freundes auf und verwarf diesen Gedanken sofort wieder.
 

"Findest du nicht auch, dass dieses Kostüm mir gut steht?"
 

"Ganz toll, Koji. Können wir den Blödsinn jetzt bitte hinter uns bringen?!" Takuto war alles andere als glücklich, weil sein Freund kurz davor war einen anderen zu küssen. Auch wenn dieser sein bester Freund und nicht im mindesten schwul war, änderte dies nichts an der Tatsache, dass er dem ganzen äußerst skeptisch gegenüber stand.
 

"Alle auf die Plätze!" Eiri hoffte, dass jetzt endlich alle Beteiligten einfach nur das taten, was man ihnen sagte. Die letzten Stunden hatten ihn völlig zermürbt, was nicht zuletzt an der schier endlos währenden Diskussion mit Koji lag. Das einzige was ihn tröstete, war die Gewißheit, dass es eigentlich ja gar nicht mehr schlimmer kommen konnte. Neben ihm ließ sich K nieder. Seine Augen folgten jeder einzelnen Bewegung die Katsumi machte und Eiri revidierte seine Meinung rasch.
 

Der Dreh begann. Zu aller Erstaunen schafften sowohl Koji als auch Shuichi es, ihre Rollen vorbildlich durchzuhalten, während sie die Vorbereitungen zur Hochzeit diskutierten und ohne Zwischenfälle verlagerte die Handlung sich in die Gemächer der Prinzessin.
 

Koji betrat den kleinen Raum schwungvoll und sah sich seinem Freund gegenüber der, wie es schien, nur mit Mühe eine ernst Miene bewahren konnte. Katsumi saß in einem enganliegenden Kleid auf seinem Stuhl, krampfhaft bemüht, nicht zu lachen, als er seinen Freund auf sich zu stolzieren sah.
 

"Ich grüße Euch, Prinzessin!"
 

"Willkommen in unserem Land, Prinz," brachte Katsumi leicht gequält hervor und versuchte krampfhaft, seinen Blick von der wippenden Feder abzuwenden, die Kojis Hut zierte und bei jedem seiner Schritte spöttisch auf und ab zu tanzen schien.
 

Koji sah das Zucken seiner Mundwinkel und beschloß, die Sache ein wenig abzukürzen. Eigentlich hätte noch ein kurzes Gespräch zwischen den beiden folgen sollen, doch da er über Katsumis Verhalten ziemlich verärgert war, kam Koji gleich zur Sache.
 

"Ihr seid wunderschön, Prinzessin!" Er beugte sich vor und nahm Katsumis Hand in seine, dann flüsterte er gereizt: "Wag es nicht, mich auszulachen!"
 

"Würde ich doch nie, Koji!" versicherte Katsumi mit einem leisen Beben in der Stimme. Gleich darauf konnte er nichts mehr sagen, denn Koji hatte sich noch ein wenig weiter vorgebeugt und drückte einen Kuss auf seine Lippen.
 

Als er seine Zunge in Katsumis Mund zwang, geriet der kleinere Junge in Panik und versuchte seinen Freund von sich weg zu drücken. Er schlug mit beiden Händen auf Kojis Schultern ein, doch es nützte nichts und schließlich gab Katsumi mit einem leisen Seufzen nach und schlang seine Arme um Koji Hals, um diesen näher zu sich heran zu ziehen. Als der Kuß andauerte, wurden die anderen mißtrauisch.
 

"HE!" protestierte Takuto lautstark vom Rand aus und riß den Sänger so aus seiner Versunkenheit. Mit einem beinahe bedauernden Seufzen ließ er von seinem Freund ab.
 

Als Koji ihn endlich freigab, schnappte Katsumi heftig nach Luft. Er war sichtlich erschüttert und wirkte ein wenig benommen. "Von einem Zungenkuß war nie die Rede!" stieß er keuchend hervor und wischte sich heftig den Mund ab.
 

"Ich sagte doch, du sollst mich nicht auslachen!" stellte Koji unbeeindruckt fest und wich hastig Katsumis halbherzigem Tritt aus. Er ging zu Takuto zurück, der ihn mit einem eisigen Lächeln empfing und dann mit einem gezielten Faustschlag k.o. schlug.
 

-*-*-
 

"Ich habe doch gar nichts getan!" Koji presste den Eisbeutel auf die Schwellung auf seiner Wange und warf Takuto einen vorwurfsvollen Blick zu. "Das gehörte doch zur Rolle!"
 

"Tatsächlich? Ich weiß nicht, wie es dir so geht, aber meines Wissens besteht immer noch ein riesiger Unterschied zwischen einem ,vorgetäuschten' und einem echten Zungenkuss."
 

"Aber Izumi! Das war nicht meine Schuld! Katsumi hat das ganze provoziert!"
 

"Ha!" Takuto wandte sich beleidigt ab.
 

Sein Freund schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn an sich. "Bitte, Izumi! Du mußt mir glauben! Das hatte überhaupt nichts zu bedeuten!"
 

"Ach wirklich? Es war deutlich zu sehen, wie sehr ihr beide das ganze genossen habt!"
 

"Ich habe nicht eine einzige Sekunde davon genossen, Izumi! Es war Katsumi, der sich mir an den Hals geworfen hat!"
 

Takuto drehte sich zu ihm um, tiefsten Unglauben auf dem Gesicht. "'Er' hat sich ,dir' an den Hals geworfen?! Das glaubst du doch selbst nicht!"
 

"Izumi..." bettelte Koji und machte Anstalten, vor seinem Freund auf die Knie zu sinken, doch dieser funkelte ihn wütend an.
 

"Soll ich dir das etwa glauben? Das du unschuldig bist? Und das nach all deinen Frauengeschichten?"
 

"Das kannst du doch gar nicht vergleichen!" Koji wusste nicht mehr, was er noch sagen sollte. "Was kann ich tun, damit du mir glaubst?!"
 

Takuto sah ihn mißtrauisch an, dann fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare und seufzte. "Laß mich einfach ein wenig allein, Koji. In Ordnung? Ich muss erst in Ruhe darüber nachdenken."
 

Koji starrte ihm unglücklich hinterher, doch dann kam ihm eine Idee und rasch machte er sich auf die Suche nach Katsumi.
 

Er fand ihn schließlich in dessen Garderobe.
 

Katsumi stand vor dem Spiegel und versuchte verzweifelt an den Reißverschluß zu kommen, der sein Kostüm zusammenhielt und machte dabei allerlei merkwürdige Verrenkungen.
 

"Ah, Koji! Gut das du kommst! Kannst du mir mal helfen?" Katsumi winkte den anderen näher heran und drehte ihm den Rücken zu. "Ziehst du mir bitte den Reißverschluß auf? Ich komme allein nicht dran. Keine Ahnung, wie die Frauen das schaffen, aber wahrscheinlich gibt es dabei einen Trick, den man nur vergessen hat mir mitzuteilen."
 

Koji verschränkte die Arme vor der Brust. "Vergiß es. Ich bin es, der Hilfe braucht. Und zwar dringend!"
 

"Was ist denn nun schon wieder passiert?!" Katsumi ahnte nichts Gutes und Kojis nächste Worte bestätigten diesen Verdacht.
 

"Izumi glaubt mir nicht, dass unser Kuss nichts zu bedeuten hatte. Ich will, dass du mit ihm redest. Sag ihm, dass es deine Schuld war und alles ist wieder in Ordnung."
 

Katsumi strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn und überlegte, ob er wirklich richtig verstanden hatte. Nach einem Blick in Kojis Augen wurde ihm klar, dass dieser jedes einzelne Wort genau so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte.
 

"Das ist Unsinn, Koji. Meinst du nicht, dass Izumi erst recht mißtrauisch wird, wenn ich auf einmal bei ihm auftauche und deine Unschuld beteuere? Am besten du wartest einfach ab, bis er sich beruhigt hat."
 

"Aber so lange kann ich nicht warten! Du mußt mir helfen! Du bist mein Freund!" Koji faßte Katsumis Arm und zerrte ihn zur Tür. "Im übrigen hast du mich provoziert! Wenn du mich nicht ausgelacht hättest, dann wäre das nie passiert!"
 

"Laß los!" Katsumi wand sich in Kojis Griff, befreien konnte er sich allerdings nicht. Verärgert stemmte er die Füße in den Boden und warf sich zurück. Es hätte klappen können, doch leider hatte er nicht damit gerechnet, dass Koji nicht loslassen würde und so fand er sich gleich darauf unter seinem Freund auf dem Boden wieder. Der Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen und Kojis Gewicht tat ein übriges, um ihn heftig nach Atem ringen zu lassen.
 

"Geh von mir runter, Idiot! Du bist schwer!"
 

"Hilfst du mir oder nicht?!" Koji verlagerte ein wenig sein Gewicht und begann unbewußt, seine Hüften an Katsumi zu reiben. Dieser merkte ganz genau, was gerade geschah und hielt vollkommen still. Nur nichts provozieren, sagte er sich leise und hoffte, Koji würde so schnell wie möglich aufstehen.
 

"Ich werde es versuche, Koji! Aber jetzt geh runter! Ich bekomme keine Luft mehr!" Eine Bewegung im Türrahmen erregte Katsumis Aufmerksamkeit. ,Das ist nicht wahr!' war alles, woran er noch denken konnte, bevor Izumi einen Schritt in den Raum hinein machte und seine beiden sogenannten Freunde mit einem angewiderten Blick bedachte.
 

"Izumi...!" Koji rappelte sich so schnell wie möglich auf, tiefrot im Gesicht. "Es ist nicht so, wie du denkst!"
 

"Was denke ich denn?!" fragte Takuto mit kalter Stimme nach und ließ seinen Blick von Koji zu Katsumi wandern, der immer noch auf dem Boden hockte und das ganze irgendwie nicht fassen konnte. So ein mieses Timing war doch völlig unmöglich! So etwas gab es doch sonst nur in Seifenopern oder schlechten Filmen. In diesem Augenblick fing er Takutos Blick auf und schauderte. Das sah wirklich nicht gut aus.
 

"Katsumi brauchte Hilfe mit seinem Reißverschluß..." Koji hielt erschrocken inne, als er erkannte, wie sich diese Worte anhören mußten und beschloß den Mund zu halten.
 

Takuto sah ihn noch einige Sekunden verächtlich an, dann wandte er sich ab und ging eilig davon. Koji stürzte ihm hinterher. "Warte!"
 

Katsumi setzte sich vor den Spiegel und sah sich selbst nachdenklich an, dann schlug er die Hände vors Gesicht und brach hysterisch lachend zusammen.
 

-*-*-
 

Obwohl Koji ihm beharrlich folgte, weigerte Takuto sich, diesem auch nur den kleinsten Blick zuzuwerfen. Er stapfte in Richtung Set und ignorierte die Unschuldsbeteuerungen des Sängers geflissentlich.
 

"Bitte...Izumi...warte doch! Ich kann alles erklären!"
 

Takuto drehte sich kurz um und sein Blick hätte ausgereicht, jeden anderen in die Flucht zu schlagen, doch bei Koji bewirkte er das genaue Gegenteil. Es war wie immer. Je mehr Takuto sich bemühte, den anderen loszuwerden, desto anhänglicher wurde Koji.
 

Mit einem leisen Schnauben drehte er sich um und stapfte er in Richtung Set davon, Koji wie immer dicht auf seinen Fersen.
 

-*-*-
 

"Also eine Pause wäre jetzt das richtige," stellte Tohma fest, allerdings leise genug, damit sein Schwager dies nicht mitbekam. Dieser war dermaßen gereizt, dass es ein Wunder war, das er noch niemanden geschlagen hatte.
 

"Eine Pause? Gute Idee!" Shuichi griff die Idee voller Begeisterung auf und sah Eiri hoffnungsvoll an. Dieser runzelte wütend die Stirn.
 

"Ihr wollt eine Pause? Wofür denn? Ihr habt noch nichts geleistet!"
 

Tohma zuckte unter Eiris stechendem Blick erschrocken zusammen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Text in seiner Hand. Irgendwie fühlte er sich nicht in der Lage, sich jetzt mit seinem Schwager auseinander zu setzen.
 

Shuichi hatte keine solchen Hemmungen. "Ich will etwas Essen, Eiri!" Der Junge klammerte sich an seinem Freund fest und sah ihn mit großen Augen an. "Biiiittteeeee!"
 

"Oh, halt endlich den Mund!" Eiri sah sich um und stellte fest, dass alle anderen anscheinend ebenfalls nach einer Pause verlangten. "Na gut. Meinetwegen. Machen wir Pause."
 

Erleichterung durchwehte die Halle, als die Anwesenden ihre Plätze verließen und sich in den Aufenthaltsraum zurückzogen.
 

"Kochst du uns etwas?" fragte Shuichi voller Begeisterung stupste Tohma an, der ihm einen genervten Blick zuwarf.
 

"Kochen? Ich? Für euch?" Tohma faßte es nicht. Dieser Junge hatte wirklich gar keinen Respekt vor ihm. "Was glaubst du eigentlich..."
 

Weiter kam er nicht. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und als Tohma sich umdrehte, sah er sich Takuto gegenüber, der scheinbar aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war und ihn mit einem ungewöhnlich freundlichen Lächeln bedachte. "Wir könnten gemeinsam kochen! Zu zweit macht es viel mehr Spaß als allein!"
 

"Äh..." Tohma war so überrumpelt, dass er sich von Takuto widerstandslos in die kleine Küche ziehen ließ, die neben dem Aufenthaltsraum lag.
 

Koji verfolgte die Handlungen seines Freundes mit vor Wut zu kleinen Schlitzen verengten Augen und beschloß, die Angelegenheit nicht auf sich beruhen zu lassen.
 

-*-*-
 

"Essen ist fertig!"
 

Dieser Ruf brachte die anderen dazu, sich so schnell wie möglich an dem Tisch im Aufenthaltsraum einzufinden und gespannt auf die beiden Köche zu warten, die gleich darauf mit mehreren Tellern voller Pfannkuchen in den Raum segelten.
 

"Wow! Das sieht lecker aus!" Shuichi stürzte sich auf die noch dampfenden Pfannkuchen und sicherte sich rasch seinen Anteil.
 

Eiri verdrehte genervt die Augen und vertiefte sich in sein Drehbuch, das Essen komplett ignorierend. Es gab schließlich wichtigeres, als das leibliche Wohl im Auge zu behalten.
 

Takuto setzte das Tablett ab und suchte sich einen Stuhl möglichst weit von Koji entfernt. Was ihm allerdings nicht viel nützte, da dieser sich umgehend umsetzte. Bevor Takuto noch einmal den Platz wechseln konnte, wurde ihm diese Möglichkeit durch das Eintreffen von Takasaka und K genommen, die beide die letzten Stunden damit zugebracht hatten, sich besser kennenzulernen und über die Probleme von Managern zu reden, die von ihren Schützlingen grundsätzlich nicht verstanden und beständig ausgenutzt wurden.
 

Zu K's nicht geringer Freude, fand er sich direkt gegenüber von Katsumi wieder, der weder K, noch Koji oder Takuto ansah. Doch K war niemand, der so einfach aufgab. Obwohl Katsumi sein bestes tat um sich unsichtbar zu machen, gab K sich alle Mühe, ihn in eine Konversation zu verwickeln.
 

Verzweifelt versuchte Katsumi ihm durch eisiges Schweigen anzudeuten, dass er kein Interesse hatte, doch es nützte nichts. Schließlich warf er Takasaka einen Hilfesuchenden Blick zu und dieser hatte Mitleid.
 

"Wie lange sind Sie denn schon in Japan?" erkundigte der Manager sich höflich und wurde mit einem irritierten Blick aus K's blauen Augen belohnt. Nichtsdestotrotz beantwortete er die Frage.
 

"Seit einigen Jahren. Mit Unterbrechungen allerdings." K versuchte sich voll und ganz auf Katsumi zu konzentrieren, auch wenn Takasaka ihn mehr oder minder erfolgreich abzulenken versuchte.
 

Am anderen Ende des Tisches versuchte Koji immer noch, Takuto von seiner Unschuld zu überzeugen. "Es ist überhaupt nichts passiert!" flüsterte Koji seinem Freund ins Ohr und fummelte mit seiner Hand unter dem Tisch an Takutos Beinen herum. Dieser warf ihm einen finsteren Blick zu und ließ seine Hand ebenfalls unter den Tisch gleiten.
 

Währenddessen lief das Gespräch zwischen K und Takasaka ungestört weiter. "Gefällt es Ihnen denn?!"
 

"Ja, es ist einfach wunderbar!" K warf Katsumi einen anzüglichen Blick zu und wurde mit einem wütenden Stirnrunzeln belohnt. Der Junge wollte nur noch weg, aber das stand leider außer Diskussion. Er steckte immer noch in seinem Kostüm, da er den Reißverschluß ums Verrecken nicht aufbekam, aber ihm fiel einfach niemand ein, den er um Hilfe bitten konnte. Koji und Takuto kamen einfach nicht mehr in Frage, Takasaka würde wahrscheinlich einen Herzinfarkt erleiden und K hätte ihm wahrscheinlich mit Freuden beim ausziehen geholfen und was dieser danach versuchen würde, konnte Katsumi sich nur zu gut ausmalen. Da blieb er lieber bis zu seinem Lebensende in diesem Kleid.
 

In diesem Augenblick brüllte Koji auf der anderen Seite des Tisches vor Schmerzen und zog seine blutende Hand unter dem Tisch hervor. Auf seinem Handrücken malten sich die Einstiche ab, die Takutos Eßstäbchen hinterlassen hatten.
 

Die Anwesenden zuckten erschrocken zusammen und starrten auf den blutenden Sänger, der schließlich aufsprang und in der Küche verschwand, wo er meinte einen Verbandskasten gesehen zu haben. Takuto aß inzwischen ungerührt weiter.
 

"Ja, nicht wahr?! Es ist wirklich sehr schön hier!" versuchte Takasaka die Situation zu überspielen, was jedoch nicht wirklich gelang.
 

"Hör mal, Tohma..." begann Eiri, plötzlich den festen Entschluß verspürend, sich für sein vorangegangenes Verhalten zu entschuldigen, doch seine guten Absichten wurden durch Tohmas Handy vereitelt, der den Anruf eines befreundeten Fernsehproduzenten empfing. Während Tohma eilig einige Anweisungen und Wünsche durchgab, nutzte K die Gelegenheit, mit seinem Fuß Katsumis Knöchel zu liebkosen. Dieser trat nach ihm, traf statt dessen aber Takasaka, der ihn nun mit einem verletzten Blick bedachte, während er sich schmerzerfüllt den Knöchel rieb.
 

"Entschuldige, Taka-chan!" Katsumi strahlte ihn an. "Das galt nicht dir!"
 

"Kein Problem..." Takasaka schlürfte hastig seinen Kamillentee und hoffte auf dessen beruhigende Wirkung. Irgendwie hatten seine Magengeschwüre zugenommen, seit er an diesem Projekt mitarbeitete.
 

Tohma beendete sein Telefonat und steckte sein Handy wieder ein. "Tut mir leid! Was wolltest du mir sagen?"
 

"War nicht wichtig," seufzte Eiri und konzentrierte sich wieder auf sein Skript. Ihm war mittlerweile alles egal. Hauptsache das Essen war bald beendet.
 

"Also, ich muss mir mal die Beine vertreten!" Takuto sprang auf und ging hinaus. Katsumi nutzte die Gelegenheit, um aus K's Reichweite zu flüchten, da dieser mit seinem Fuß wieder auf Erkundungstour gegangen war. Nur diesmal ein klein wenig höher als zuvor und damit eindeutig zu weit gehend.
 

Das war der Startschuß und innerhalb weniger Sekunden saß Shuichi allein am Tisch, den Mund immer noch voll mit Pfannkuchen.
 

"Kommst du jetzt, oder nicht?!" brüllte Eiri ihm durch die halboffene Tür zu und ging wieder zurück, um seinem Freund auf den Rücken zu klopfen, nachdem dieser sich vor Schreck beinahe an dem letzten Bissen verschluckt hätte.
 

tbc



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