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Krone der Finsternis

das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)
von

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Wiedersehen bei den Gräberfelsen

Hmm...so...ich weiß, dass das letzte Kapitel nicht so der Hammer war, zumindest in meinen Augen. Dieses Kapitel gefällt mir da schon eher. Also, viel Spaß damit! (Ihr könnt übrigens natürlich immer sagen, wenn euch ein Kapitel oder irgendetwas nicht gefällt, ich bitte sogar darum!)
 

Hier kommt Kapitel XVI !!!
 

@mitsuki11:

Hach, ich kann mich immer nur wieder für deine treue Bgeleitschaft bei meinen Geschichten bedanken. Vielen Dank für all die aufbauenden Kommis, sie helfen mir wirklich immer über meine Schreibblockaden, die mich manchmal befallen.
 

@SylverMortal:

Ich hoffe, ich kann deinem Heißhunger auf neue Kaps hiermit Abhilfe schaffen *g* Zur Zeit hält die Schreibgöttin ihre Hand nur teilweise über mich. Kennt ihr das? Nurnoch etwa 3 Kapitel zu schreiben und plötzlich will es irgendwie nicht richtig... Naja, Utosi lasse ich übrigens leben (Ich bin kein Sadist, der kleine Mädchen killt *g*)
 

@Nocturn:

Sorry, werden wirklich "nur" etwa 30 Kapitel. Vielleicht auch 31 oder 32 plus ein Epilog. Mal sehen, wird schon werden. Ansonsten: Hier gehts weiter, also viel Spaß beim Lesen!!!
 

Kapitel XVI - Wiedersehen bei den Gräberfelsen
 

Ohne auch einen weiteren Gedanken zu verschwenden zupfte Aurora sanft aber bestimmt Utosis Hand von ihrem Rock und nahm das Mädchen auf die Arme. Mit einem Kopfnicken deutete die Prinzessin auf den Eingang des Gasthauses. Sofort liefen die Gefährten zurück in ihr gemietetes Zimmer.

Melana stolperte mit einem entsetzten Gesichtsausdruck als letzte in den Raum und schloss die Tür gedankenverloren hinter sich, während Aurora Utosi vorsichtig auf das Bett legte. Ihr grüngoldener Magiebrustpanzer war mit dem Blut des Mädchens beschmiert, doch es störte sie nicht. Stattdessen beobachtete sie schweigend, wie Leafenisty analysierend den Körper der kleinen Schwester Dafems begutachtete. Die Elfe kannte sich durch ihr Leben im Wald bestens mit Kräuterkunde und Heilpraktiken aus.

"Das sieht übel aus... ich glaube, diese Wunden stammen von Dolchen... oder kleinen Schwertern..." "Wer könnte so etwas getan haben?", krächzte Dafem mit trockener Kehle. Leafenisty sah ihn ratlos an und hob die Schultern. "Keine Ahnung... aber auf jeden Fall ein Sadist."

Mit einem geübten Handgriff zog die Druidin ein Messer aus einer versteckten Lederscheide in ihrem Ärmel. Sie zertrennte die Kleidung Utosis mit einem einzelnen Schnitt, um sich ihre Wunden genauer ansehen zu können. Blutige Striemen zogen sich über ihren ganzen zierlichen Körper.

"Schlimm, sehr schlimm... Xab, ich brauche deinen Kräutervorrat. Rigo und Aurora, sucht bitte in ganz Mid'tha, ob ihr nicht vielleicht einen Heiltrank auftreiben könnt. Dafem und Melana, ihr helft mir."
 

Leafenisty verbrachte viel Zeit an Utosis Bett. Sie beauftragte Xab aus seinen Kräutern, die er normalerweise für seine Tränke benutzte, Pasten herzustellen, die sie dann auf Utosis Wunden auftrug. Rigo und Aurora kehrten schon bald erfolglos von ihrer Suche zurück. Sie berichteten betrübt, dass selbst in Lynnas Haus niemand aufgemacht hätte. Schließlich beendete Leafenisty ihre Behandlung und lehnte sich seufzend in ihrem Stuhl zurück.

"Den Rest muss die Zeit zeigen... Jetzt wäre ein Priester genau richtig, ich kenne nur einige kleine Gebete, die nicht viel helfen werden." "Sprich sie trotzdem...", ermutigte Melana. Die Elfe schien ein wenig verlegen, doch nach einem Blick auf Dafem nickte sie. Abwesend strich sie sich eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, dann kniete sie sich vor Utosis Bett nieder und faltete die Hände ineinander, wobei sie sich mit den Ellenbogen auf der Bettkante abstützte.

"Schicksalsgott Ilerdt, verleihe ihr Mut...

Lichtgöttin Ampara, mach alles wieder gut...

Liebesgöttin Lili, schenke ihr deine Liebe...

Kriegsgott Gurdot, gib ihr Friede...

Zuletzt noch Opelaryn, der Gott der Dunkelheit...

Nimm deine Schatten von ihr, es ist noch nicht ihr Zeit..."

Leafenisty wiederholte das Gebt noch ein paar Mal, bis Dafem seine Hände sacht über ihre legte und lächelte. "Vielen Dank, Leaf. Vielen Dank für alles, was du für meine Schwester getan hast..." "Bitte...", meinte die Elfe verschüchtert. Ihre sonst so blassen Wangen färbten sie ein wenig rötlich. "Das macht mich verlegen."

Melana, die der Szene mit einem merkwürdig flauen Gefühl im Magen gefolgt war, wollte gerade irgendetwas sagen um die beiden voneinander abzulenken, als Utosi sich in dem Bett auf die Seite wälzte und schwach stöhnte. Schon im nächsten Augenblick öffnete sie blinzelnd ihre Augen und starrte in Leafenistys erwartendes Gesicht. "Mutter... ich muss zu meiner Mutter...", flüsterte sie.

"Hey, bleib lieber erst mal liegen!", meinten Rigo und Aurora gleichzeitig, während sie ebenfalls an ihr Bett traten.

Der kleine Xab zwängte sich an ihnen vorbei und winkte ihr ausgelassen mit dem Händchen vor dem Gesicht herum. "Ohhh! Das liegt selbstverständlich an meinen Kräutern! Zuntaskraut, Astesk und ein Blütenblatt der blauen Regenblume. Ich hoffe doch, das hat geholfen, die blaue Regenblume ist nämlich fürchterlich selten. Ich weiß noch, als ich einmal vor einer Gruppe wilder Barbarenzwerge mit ihren Kampfratten geflohen bin, weil ich eine dieser Pflanzen aus ihrem Lager ge-"

Der Gnom verstummte durch Rigos Klauenhand, die sich über seinen Mund gelegt hatte. Der Avior grinste wieder sein groteskes Schnabelgrinsen. "Er ist ein wenig lebendig...", erklärte er lachend.

"Ich...kenne euch...doch... Gestern wart ihr... bei uns..." Plötzlich schien sich Utosi an etwas zu erinnern und versuchte sich aus dem Bett zu hieven, doch Leafenisty drückte sie sanft zurück in die Kissen.

"Lass...mich...", wehrte sich Utosi. "Ich... muss... zu Mutter! Sonst... bringen... sie sie um..."

"Wer? Was ist passiert, dass du so verletzt bist?", fragte Dafem und trat näher, ohne darauf zu achten, dass seine kleine Schwester ihn womöglich erkennen könnte.

"Sie waren vermummt... brachen in unser Haus ein..." Langsam wurde die Stimme Utosis wieder kräftiger: "Sie haben mich angegriffen und Mama mitgenommen... Sie sagten, sie bräuchten Mutter um jemand anderes zu locken... Ich soll zu den Gräberfelsen kommen... Sonst töten sie Mutter!"

Dafem schreckte entsetzt zurück. "Ich muss gehen! Ich muss zu Mutter!", krächzte Utosi widerspenstig.

Sie hatte inzwischen genug Kraft, um es Leafenisty mehr als schwer zu machen sie im Bett zu halten. Unaufgefordert trat Rigo dazu und drückte sie mithilfe seiner übermenschlichen Kräfte spielend zu Boden. "Ich muss gehen!"

"Du bist noch verletzt", versuchte die Elfe zu erklären, doch Utosi schüttelte heftig den Kopf. Tränen sammelten sich in ihren Augen.

"Ich muss gehen! Ich lasse Mutter nicht sterben! Seit mein Bruder und meine Schwester weg sind, habe ich doch nur noch sie! Ich lasse sie nicht im Stich! Ich verliere nicht auch noch sie!" Das schwarzhaarige Mädchen schaffte es tatsächlich, sich geschickt aus Rigos Griff herauszudrehen, aus dem Bett zu springen und zur Tür zu laufen, doch dann hielt Dafem sie fest am Handgelenk zurück. "Lass mich!", fauchte Utosi und starrte den Abenteurer an. "Wo sind die Gräberfelsen?", zischte er eindringlich.

"Wieso-"

"Wo sind die Gräberfelsen?", schrie Dafem ungehalten. In seinen Augen loderte ein inneres Feuer, wie es bei ihm schon lange nicht mehr gesehen wurde. "E-etwa eine Meile nach Norden. M-man sieht sie bereits von der Straße aus.", antwortete Utosi eingeschüchtert. Dafem nickte zufrieden und packte seine jüngere Schwester an den Schultern.

"Hör mir jetzt genau zu, Utosi! Du bleibst hier! Ich gehe!"

"Was? Nein! Dort verschwinden in letzter Zeit ständig Menschen! Ich muss zu Mutter!"

"Ich bringe Mutter zurück, also bleib hier bis wir wieder zurück sind! Xab du leistet ihr Gesellschaft! Der Rest kann entscheiden wie es ihnen beliebt!"

"Ich komme mit!", riefen alle gleichzeitig. Xab seufzte traurig. "Wieso kann ich nicht mit euch gehen? Das wird sicher ein großartiges Abenteuer!"

"Einer muss auf Utosi aufpassen."

Dafem gürtete in aller Hast sein Schwert um die Hüfte und warf sich den Rucksack über die Schultern.

Ich rette dich, Mutter! Kaum bin ich hier, befindest du dich in Gefahr! Das kann kein Zufall sein, nicht wenn uns so viele Feinde auf den Fersen sind! Ich komme, Mutter!

Die anderen traten eilig aus dem Zimmer, bis Dafem als letzter noch einmal im Türrahmen stehen blieb, den Rücken zu Utosi gewandt. "Wartet hier auf uns. Ich verspreche dir Utosi, ich bringe Mama zurück!" Mit diesen Worten schloss der Abenteurer die Tür hinter sich und ließ ein verwirrtes schwarzhaariges Mädchen zurück.

War das etwa... er...?
 

Die Gräberfelsen trugen ihren Namen nicht ohne Grund, denn es war wohl der unheimlichste Ort, an dem Aurora je gewesen war. Zweifelsohne hatte sie noch nicht viel von Lutansiar gesehen, meiste Zeit hatte sie sich in Sagandor oder den nahe liegenden Ländereien aufgehalten. Aber dennoch spürte sie den Tod, der um sie herum herrschte.

Die Gräberfelsen waren eigentlich nur ein einzelner Berg, der so mit messerscharfen Klippen und scharfzackigen Vorsprüngen übersät war, dass man ihn glatt für ein ganzes Gebirge halten konnte. Dunkler Nebel waberte in der Umgebung der Gräberfelsen. Ein einzelnes schwarzes Loch führte tief ins Innere, wie ein klaffendes, zahnloses Maul. Der Boden unter ihren Füßen knirschte wie die knochigen Gebeine der Toten.

"Ein schauriger Ort...", murmelte Melana bedrückt. Leafenisty nickte zustimmend. "Die Erde ist verdorrt. Die Luft ist stumm. Ich spüre hier nur unendliche Trauer und Kälte. Die Gräberfelsen... ein unheilverkündender Name." Auf Dafems Zügen erschien ein trübes Lächeln. "Wir aus Mid'tha begruben dort stets unsere Verstorbenen."

Schließlich standen die Gefährten direkt vor dem Eingang der Höhlen, die sich tief im Herzen der Gräberfelsen befanden. "Ganz schon dunkel.", meinte Rigo. "Ich könnte darin noch sehen, doch ihr werdet so gut wie blind sein." Melana trat einen Schritt vor und lugte in die Tunnelöffnung. Dann sprach sie ein paar kurze Worte der Magie. Der blutrote Edelstein an der Spitze ihres Rubinsteckens erglühte in einem roten Licht.

Zufrieden tauchte die Halbelfe in die Dunkelheit der Gräberfelsen ein, auch wenn die Elfe in ihr unterirdische Gefilde zutiefst verabscheute. Auch Leafenisty tat sich schwer einzutreten. Nur Rigo schien sich daran nicht im Mindesten zu stören, was nicht nur an seinen goldenen Raubvogelaugen zu legen schien. "Wisst ihr, das Reich von uns Avioren im Nordwesten besteht auch aus Höhlensystemen tief in einer hohen Gebirgskette."

Ein plötzlicher gedämpfter Schrei aus weiter Ferne ließ die Gefährten zusammenzucken. Weit tiefer in der Höhle zuckten weiße Blitze. "Das ist sicher nicht Mutter...", grübelte Dafem. "Siehst du was, Rigo?" Der Avior schüttelte geistesabwesend den Kopf.

"Wir sollten uns das mal ansehen...vorsichtig..." Aurora zog ihre zwei Schwerter mit einem hohen Sirren aus ihren Scheiden. Rigo und Dafem taten es ihr gleich. "Haltet euch bereit", flüsterte Rigo. "Wir wissen nicht, wer Lynna entführt hat, noch wie stark sie sind. Vielleicht sind es nur dahergelaufene Diebe. Aber es könnten auch unsere Feinde sein."

Bedächtig näherten sich die Gefährten. Der sandige Boden unter ihren Füßen knirschte. Sonst war es völlig still. Zu still. Als in der Ferne wieder Stimmen und weiße Blitze zu hören waren, knallte es plötzlich hinter ihnen. Sie wirbelten herum. Aurora lief sofort ein paar Schritte zurück, bis sie abrupt stehen blieb und mitten in der Luft nach etwas zu greifen schien.

"Das ist merkwürdig. Hier ist nichts, keine Wand. Und doch befindet sich da ein Widerstand. Wir kommen nicht zurück."

"Eine Magiesperre", erläuterte Melana sofort, während sie nachdenklich an der unsichtbaren Wand herumtastete. Die Halbelfe sprach verschiedene Zauberformeln aus, Bannsprüche, Entzauberungen oder Gegenflüche, doch nichts half.

"Ich schaffe es nicht. Ich kann die Magiesperre nicht entfernen...", jammerte Melana verzweifelt. "Mist! Wozu bin ich eine Magierin, wenn ich nicht mal einen einfachen Schutzzauber entfernen kann?!"

"Das ist schon in Ordnung...", begann Rigo, doch Melana ließ ihn nicht ausreden. "Nichts ist in Ordnung! Ihr alle beschützt mich und kämpft für Lutansiar! Und was habe ich bisher getan? Eine handvoll Goblins besiegt, so etwas kann jeder!"

"Hey...beruhige dich...", meinte Dafem aufmunternd, während er eine Hand auf ihre Schulter legte. Melana rang sich ein Lächeln ab und strich mit ihrer Hand über die seine.

"Tut mir Leid... I-ich wollte nicht..."

"Schon gut."

"Ich will nicht unterbrechen...", mischte sich Leafenisty grob ein. "...aber wie es aussieht, sitzen wir in der Falle. Wir können nur vorwärts gehen."

Gesagt, getan. Der dunkle Tunnel durch die Gräberfelsen wurde immer höher und breiter, bis er letztendlich in einer gewaltigen Höhle endete, deren Decke über und über mit spitzen Stalagmiten bedeckt war. Gegenüber führte ein weiterer Tunnel noch tiefer in das Herz der Gräberfelsen. Von diesem Ort mussten die Kampfgeräusche und die weißen Blitze stammen. Als die Gefährten hinter Melanas weisendem Stablicht in die riesige Höhle traten, stockte ihnen der Atem.

An dieser Stelle wurden Mid'thas Tote der Erde beigeführt, doch wo eigentlich die Leichen vergraben sein sollten, befanden sich nur klaffende Löcher und Berge voller aufgeschütteter Erde. Fast als hätte jemand die Toten ausgegraben. Aurora durchfuhr ein Schauer, als sie an diese Möglichkeit dachte.

"Bei der Lichtgöttin Ampara, welch grausige Blasphemie ging hier vor sich?", murmelte Leafenisty. Sie fasste sich mit Zeige- und Mittelfinger an die Stirn, ein elfisches Zeichen um Böses abzuwehren. Die Druidin spürte eine unheimliche Kälte, die nach ihrem Herz griff und sich in blinde Furcht verwandelte. Auch die anderen Gefährten fühlten dies und erinnerten sich dabei voller Grauen an den Schattenalp Dimitav, der während seiner Anwesenheit das gleiche Gefühl verbreitete...

Rigo erkannte mit seinen scharfen Augen als Erster das Paar glühendroter Augen, das aus einem der aufgerissenen Erdlöcher herausstarrte. Dann stieg eine Knochenhand aus den düsteren Tiefen, begleitet von einer zweiten. Aus dem Grab erhob sich ein Skelett aus vergilbten Knochen, den Schädelmund in eine leere Geste des Schreiens verzerrt. Es durchbohrte die Gefährten mit seinen feurigen Lichtern, die in den dunklen Augenhöhlen lagen.

Auch in den anderen Gräbern stiegen jetzt immer mehr Gerippe auf. Schon bald waren die Kameraden von einer beachtlichen Anzahl aus Skeletten eingekreist. "Das ist eine Falle...Wir hätten niemals herkommen dürfen...", flüsterte Dafem. Wütend schlug der Abenteurer einem der Untoten die knochigen Beine ab. Die Überreste des Skelettes zuckten kurze Zeit unkontrollierbar, dann fügten sie sich wieder perfekt zusammen. Das Skelett stand erneut vor ihnen, als wäre nichts geschehen.

"Ihr könnt uns nicht töten...", zischte der Untote mit krächzender alter Stimme. "...denn wir sind bereits tot... Meister Yscento hat aufgetragen euch zu töten... hier... und jetzt..." Wie auf ein Zeichen hin stürmten die Dutzend Skelette gleichzeitig auf sie zu. Dafem, Aurora und Rigo streckten mehrere mit ihren Schwertern nieder, Leafenisty beschwor mit einer Handbewegung einen magischen Druidenwind, der ein paar gegen die Wände schmetterte und Melana zertrümmerte splitternd einen Knochenschädel mit ihrem Rubinstecken.

Doch wie schon zufuhr fügten sich die Skelette ohne Probleme wieder zusammen.

"So könnt ihr sie nicht besiegen!", rief eine kräftige Stimme aus dem zweiten Tunnel. "Ampara, Göttin des Lichtes, euer getreuer Diener bittet um die Macht, diesen geplagten Seelen Frieden zu geben!" Weißes Licht entflammte in einem hellen Strahl, der jedes der Skelette erfasste und zu Staub zerfallen ließ.

Aurora hatte die Stimme sofort erkannt, obwohl sie sie schon lange nicht mehr gehört hatte. "Estilor!", rief sie glücklich. Tatsächlich trat Estilor, Priester Amparas und Vertrauter König Fibathens von Sagandor, aus den Schatten des Tunnels in die Höhle.

Seine weißgelben Priesterroben waren abgewetzt, das graue Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. Der Königspriester kratzte sich nachdenklich an seinem eisengrauen Stoppelbart, während die andere Hand den langen Stab aus weißem halbdurchsichtigem Edelstein umklammert hielt.

"Estilor! Was tust du hier? Wie kommst du hier her? Was für Kreaturen bekämpften wir?", sprudelte es aus Aurora heraus.

Der Priester beschwichtigte sie lächelnd mit einer kurzen Handbewegung. "Schon seit einiger Zeit verschwinden hier stetig Menschen. Herr Fibathen sandte mich aus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Scheinbar steckt eine Nekromantenmagierin dahinter, die Tote beschwört und über sie herrscht." Die grauen Augen Estilors wanderten neugierig über die Gefährten. Scheinbar war jetzt noch eine Elfe bei ihnen. Der Gnom war dafür verschwunden.

"Aber wieso seid ihr hier, Prinzessin? Ich dachte, ihr würdet nur nach Zestarin reisen, mit Chemir reden und wieder nach Sagandor zurückkehren." Aurora sah den alten Priester mit großen Augen an. Er wusste es noch nicht! Woher auch?

"Estilor, Sagandor ist vor zwei Tagen gefallen! Nur Vater und eine handvoll Leute konnten fliehen. Das sagten uns zumindest die Magier in Zestarin, die mit ihren Kristallkugeln alles beobachtet haben wollen."

"Schlimme Kunde, die ihr da bringt", murmelte Estilor ohne eine sichtbare Miene zu verziehen, den Schmerz verbarg er tief in sich, ohne es den anderen zu zeigen. Dafem nickte zustimmend. "Wir wollen nach Mightran, um dort Fibathen zu treffen. Vorher gehen wir noch zum Einsamen Berg, damit wir mehr über Melanas Rubinstecken erfahren können. Zumindest, wenn wir das hier überleben..."

Der Abenteurer stocherte vorsichtig mit der Schwertspitze in der Asche der Skelette, als befürchte er, dass sich diese wieder zusammensetzen würde.

"Sei unbesorgt. Ich habe sie zurück ins Totenreich gebannt", erklärte Estilor gelassen. Leafenisty beobachtete den Alten interessiert. "Ich habe schon gehört, dass Priester mächtige Magie um Tod und Leben beherrschen."

"Hast du Dimitav dann damals doch getötet?", fragte Melana verwirrt.

Estilor schüttelte kaum merklich den Kopf. "Dieser Schattenalp war zu mächtig, um ihn einfach zu vernichten. Die Skelette hier wurden nur durch die Magie eines Nekromanten wieder belebt. Ich befürchte, dass der Nekromant hier irgendwo auf der Lauer liegt. Wahrscheinlich ist er ein Untergebener Valnitars, der das umliegende Gebiet kontrollieren soll."

Dafem seufzte traurig. "Dann wurde meine Mutter wirklich nur entführt, um uns hierher zu locken... Es scheint mein Schicksal, dass die Menschen, die mir nahe stehen, immer in Gefahr geraten. Wieso muss mir Ilerdt solch eine Bürde auferlegen?"

"Da würde ich mir keine Sorgen machen... denn dein Leben endet hier...", zischte eine Stimme, eiskalt, schrill und grausam. Eine weitere Gestalt trat aus dem Schatten. Sie trug eine pechschwarze Robe, die sie mit der Dunkelheit verschmelzen ließ, übersät mit magischen Runen, gemalt aus roter Farbe. Doch es war keine Farbe... es war Blut...

"Es ist ein Ehre, den berühmten Dafem und seine kleine Gruppe aus Widerstandskämpfern kennenzulernen. Man nennt mich Yscento. Ich bin eine Nekromantin." Die Totenbeschwörerin verbeugte sich abfällig und grinste die Gefährten hämisch an. "Ich wurde beauftragt euch alle zu töten, bis auf die Halbelfe... also nehmt Abschied von dieser Welt..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-01-08T13:14:33+00:00 08.01.2004 14:14
Hurra !!! Wieder ein neues Kapitel !!! *rumhüpf*
Diesmal war echt mehr los, als im letzten Kapitel, aber ich fand auch das vorige nicht schlecht. Klar, es war nicht sooo aufregend, aber ich find es gut, wenn es zwischendurch auch mal ruhiger zugeht. Das sind ja auch nur Menschen - zumindest ein Teil von ihnen ^-^

Was den Priester anbelangt, stimme ich SylverMortal zu... Ich trau ihm auch net so recht über den Weg...
Von: abgemeldet
2004-01-07T19:08:18+00:00 07.01.2004 20:08
Gott,ich bin mal wieder das allerletzte beim Kommi schreiben!
Also irgendwie is mir der Priester nich ganz geheuer...
Naja und zwischen Melana und Leaf gibts hoffentlich bald mal n richtigen Zickenterror!Ich weis das es ne scheiß Einstellung is aber ich sehe Frauen gerne zoffen-die sin da immer so einfallsreich XD
Das mit der Schreibblockade kenn ich (NOCH!) nicht;)
Ganz schnell weida!!!!
Cu,Sylver
Von:  mitsuki11
2004-01-06T17:07:58+00:00 06.01.2004 18:07
Klasse Kapitel!

Freue mich das ich endlich weiter lesen konnte!

Hoffe unsere Freunde kommen da heil und lebendig wieder raus! Hoffe auch das Utosi wieder richtig Gesund wird und das sie ihre Mutter finden! Wäre ja ziemlich blöd wenn sie doch tot wäre!

Bin schon gespannt wie es weiter geht!Freue mich schon auf das nächste Kapitel!

Mitsuki
Von: abgemeldet
2004-01-05T20:38:02+00:00 05.01.2004 21:38
ERSTER, ERSTER, ERSTER
Ha, das hättet ihr nich gedacht!!!
Aber ich beruhige mich ja schon wieder. Is schon wieder ein Klasse Kapitel und ich hoffe das noch viele weitere solche guten Kapitel folgen werden (nein, ich WEIß das noch viele gute Kapitel folgen werden!!!)

cu
Bensen


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