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Krone der Finsternis

das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)
von

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Dimitav, das Gesicht des Todes

Tja, wie immer:
 

Auftauchende Orte, Personen und Geschehen entspringen meinem kleinen, ein wenig verdrehten Hirn...
 

Kapitel VII kommt!!!
 

Ich widme es wieder allen die die Geschichte lesen und lesen werden. Mein Dank gilt besonders Kaora, Hunde, zeroLX, Kage, Nanjin und SylverMortal/simmi (mein alleiniger, für die Geschichte kämpfender Fan) für ihre bisherigen lieben Kommis.

Auch die anderen bitte ich um Kommis, für Kritik, Lob, Drohungen oder was auch immer ihr möchtet!
 

Kapitel VII - Dimitav, das Gesicht des Todes
 

"Ich werde dafür sorgen, dass Dafem der Abenteurer leidet wie noch nie zuvor in seinem Leben! Ich werde ihn töten und jeden der ihm etwas bedeutet hat! Mit meiner Magie locke ich ihn und seine Gefährten weg von den anderen und dann werde ich mich persönlich darum kümmern! Niemand von ihnen wird überleben!!!"
 

Die fürchterliche Wut in Dimitavs Stimme ließ Jodean zurückweichen. Nie zuvor hatte der Dunkelelf erlebt, dass Dimitav derart die Beherrschung verlor. Normalerweise war er kalt, berechnend und unheimlich gelassen. Jodean starrte mit wachsender Unruhe in die zwei roten Augen, die im Schatten der schwarzen Kapuze wie glühende Kohlen brannten.

"Sag mir wo Dafem und seine Kameraden sind...", knurrte Dimitav eisig. Jodean trat einen weiteren Schritt zurück und deutete mit zitternder Hand nach Osten. "D-dort! Die Soldaten haben sich alle in Gruppen aufgeteilt, die jetzt systematisch meine Truppen aufreiben..." Der Gedanke an Meister Valnitars Strafe für sein mögliches Versagen ließ den Dunkelelfen zusammenzucken.

"J-jedenfalls kämpft Dafem der Abenteurer zusammen mit einem Gnom, einem Avior, einer Halbelfe, der Prinzessin und drei weiteren Soldaten der Stadt..." Dimitavs rote Augen wanderten in die Richtung, in die Jodean deutete. Ohne weitere Worte zu verlieren ging er gemächlich in die angegebene Richtung, wobei er wieder seelenruhig mitten durch die Flammen der brennenden Stadt schritt, ohne dabei Schaden zu erleiden. Hinter der nächsten Biegung war die Alptraumgestalt mit der goldblauen Rüstung verschwunden.

Jodean atmete erleichtert auf.
 

"Nimm das, Kreatur des Bösen!" Kraftvoll führte Rigo seinen Zweihänder gegen den letzten verbliebenen Goblin in der Gasse und wandte sich mit grimmigem Stolz Dafem zu. "Ein weiterer Goblin, eine weitere Kerbe in meinem Schwert. Bald habe ich mehr als du."

Die goldenen Augen des Aviors glänzten zufrieden, sein riesiges Schwert und die gelbe Kleidung waren mit dunklem Blut bespritzt. Dafem winkte ungeduldig ab und besah sich die drei Stadtwächter, die jetzt zu ihrer Gruppe gestoßen waren. Sie schienen beim Anblick von Rigos gigantischen Kräften noch ganz gelähmt.

Melana hielt sich unsicher im Hintergrund, Xab hingegen applaudierte begeistert und stieß einen bewundernden Pfiff aus. "Ohhh! Wirklich toll! Wahnsinn! Wie du das gemacht hast, fünf Goblins auf einmal! Ich konnte deinen Bewegungen kaum folgen! Kannst du mir das beibringen? Bitte! Bitte, bitte, bitte!!!"

Die drei Stadtsoldaten rissen ihren Blick von dem Avior los und besahen sich skeptisch den Gnom. "Wir müssen schnell weiter", murmelte Aurora, als sie sich den Schweiß von der Stirn und das Blut von ihren Schwertern wischte. "Wenn wir so weitermachen, können wir diese Monster ohne Probleme vertreiben. Das einzige Problem werden die Dunkelelfen, die hier irgendwo sind. Sie beherrschen von Natur aus mächtige Magie. So weit ich es richtig verstanden waren es auch die Dunkelelfen, die das Feuer gelegt-"

Die Prinzessin verstummte mitten im Satz. Ihr Kopf schoss herum, so dass ihre langen Haare ihr ins Gesicht flogen. Fast wie in Trance steuerte sie zielstrebig eine andere Seitenstraße an. "Prinzessin Aurora? Was habt ihr?", fragte Dafem misstrauisch.

Doch falls die Prinzessin es gehört hatte, reagierte sie nicht, sondern betrat die Straße. Der Rest der Gruppe rannte eilig hinterher. "Merkwürdig...", murmelte Melana verwirrt.

Nachdem die Gruppe Aurora eine Weile lang gefolgt war, befanden sie sich plötzlich auf dem großen Platz der Stadt, ein kreisrunder Ort, der wie eine Terrasse an den abfallenden Hügel der Stadt gebaut war. Eine Wand aus teils verkohlten Häusern umringte den Platz, die von den Dunkelelfen ausgelösten Feuer waren jedoch größtenteils von den Stadtsoldaten gelöscht worden, so wie Aurora es ihnen im Palast befohlen hatte.

Die Prinzessin lief immer noch geistesabwesend in die Mitte des kreisrunden Platzes, wo eine dunkle Gestalt mit roten Augen auf sie wartete. "Der Typ, der immer,Sterbliche' sagt!", analysierte Xab scharfsinnig. "Was hast du mit der Prinzessin gemacht?", schrie Dafem wütend. Der Abenteurer spürte wieder diese eiskalte Furcht, die sich über ihn legte wie ein bedrückender Schleier, der jegliche klare Gedanken abschaltete.

Auch Melana, Rigo und die drei Stadtsoldaten wichen zitternd einen Schritt zurück. Dimitav lachte kalt und packte Aurora hart am Kinn. "Wie schwach der Mensch doch ist... ein kleiner Kontrollzauber und schon führt sie euch alle ins Verderben." Dafem und die anderen quälten sich näher an ihren Feind heran, bis sie kaum noch zwei Armlängen von ihm entfernt waren.

"Kontrollzauber?", keuchte Melana entkräftet. Dimitavs rote Augen glühten abscheulich. "Das geht wohl über dein schwächliches magisches Wissen hinaus? Es ist nicht schwer den Verstand eines Menschen an sich zu reißen..." "Was willst du?", unterbrach Dafem unwirsch.

"Rache für das, was du mir angetan hast, Dafem Abenteurer!" Dimitavs Wut brach ein weiteres Mal aus. "Außerdem will Meister Valnitar die Halbelfe! Doch ich will vor allem dich! Ich will sehen wie du leidest, wenn ich jeden töte der dir etwas bedeutet!" Dafem konnte den Hass, der von Dimitav ausging, fast körperlich spüren und wich zurück. "Wieso? Ich kenne dich nicht einmal!" Valnitars Untergebener lachte über diese Äußerung. "DU kennst mich! Vielleicht erkennst du mich nur nicht!!! Soll ich dir mein Gesicht zeigen? Soll ich es dir zeigen?"

Mit einer schnellen Bewegung streckte Dimitav seinen Arm aus, die Handfläche offen auf die drei Stadtsoldaten gerichtet. Schwarzes Feuer schoss aus der Hand hervor, die Soldaten schrieen als die Flammen auf sie übergingen und sie verschlangen. Ehe die restlichen Gefährten irgendwie reagieren konnten, war von den Kriegern nur noch Asche übrig...

Melana stieß einen spitzen Schrei aus und taumelte zurück, Xab starrte mit großen Augen auf die Überreste der Soldaten, während Rigo und Dafem gleichzeitig ihre Schwerter zogen. Auroras grüne Augen blieben tot. "Warum hast du das getan?", schrie Dafem in Dimitavs nicht erkennbares Gesicht. "Ich zeige dir mein Gesicht. Doch kein unwürdiger Sterblicher darf es je sehen..." "Deswegen hast du sie getötet?!"

Dimitav zuckte mit den Schultern. "Menschen sind es nicht wert. Sie sind schwach und vergänglich. Das Leben bringt nichts, wenn es für Sterbliche doch nur im Tod endet."

Rigo, der bisher tatenlos dagestanden hatte, schlug plötzlich mit seinem Schwert zu, wobei er auf Dimitavs Kopf zielte. Doch die Klinge schien auf keinen Widerstand zu stoßen. Sie schnitt ein Loch in die Kapuze, doch die roten Augen glühten unverändert im Schatten. "Armselige Kreaturen... ihr könnt mich nicht töten... niemand kann das..."

Langsam streifte sich Dimitav die Kapuze seines schwarzen Umhanges vom Kopf. Zum Vorschein kam ein Gesicht. Ein Gesicht mit verzerrten Konturen, durch das man sehen konnte wie durch flüchtigen Nebel. Und tatsächlich konnte Dafem durch den Kopf hindurch die Häuser am anderen Ende des Platzes sehen. Nur die roten glühenden Augen schienen wirklich lebendig.

"Was...bist du?", keuchte der Abenteurer entsetzt. Die durchscheinenden Lippen Dimitavs kräuselten sich zu einem verzerrten Grinsen. "Ein Toter... ein Toter der auf Lutansiar wandelt und nicht sterben kann, weil er es schon einmal getan hat. Ich bin ein Schatten! Ein Geist! Ein Alptraum in realer Gestalt!!!"

"Wie ist das möglich?", wisperte Melana schockiert. Die unbenennbare Furcht in ihr wurde jetzt, da sie Dimitavs Gesicht sah, nur noch größer. Der Geist wirbelte gelangweilt mit einer behandschuhten Hand. "Es gibt einige Menschen, die sich nicht mit dem Tod abfinden können. Ein Gedanke hat sich so tief in ihr Hirn gebrannt, dass er selbst Opelaryn, den Gott der Dunkelheit, beeindruckt. Er schenkt diesen Besessenen ein neues untotes Leben. So ein Wesen, jemanden wie mich, nennt man Schattenalp. Wir starben in Dunkelheit. Wir wurden neu geboren in Dunkelheit und leben auch jetzt in ewiger Dunkelheit, nur an einem einzigen Gedanken interessiert: Rache!"

Dafem schluckte über diese schreckliche Geschichte. Er nahm all seinen Mut zusammen und trat wieder einen Schritt auf Dimitav zu. "Aber was hat das Ganze mit mir zu tun?" Der Schattenalp spuckte verächtlich vor die Füße des Abenteurers ("Wie kann ein Geist spucken?", fragte Xab interessiert).

"Weil sich meine Rache nur auf dich fixiert! Nachdem mir Opelaryn, Gott der Dunkelheit, diese Gestalt gegeben hat, erkennst du mich wahrscheinlich nicht mehr, aber sicherlich erinnerst du dich an meinen alten Namen als Sterblicher. ,Mitavdi'!" Beim Klang dieses Namens wichen Rigo und Dafem wieder einen Schritt zurück. "Der Giftmischer aus Sagandor...", murmelte der Abenteurer.

Dimitav, oder auch Mitavdi, nickte mit seinem schemenhaften Kopf, ein boshaftes Grinsen auf den Lippen. Die roten Augen glühten voller Belustigung. "Genau. Einst war ich ein bedeutender Magier und habe voller Vergnügen zugesehen, wie die Stadtbewohner an meinen Giften vergangen sind... Bis DU mich überführt hast und ich zum Tode verurteilt wurde! Niemals werde ich die Demütigung vergessen, die Schmach von einem Pöbel ausgebuht zu werden, bis der Scheiterhaufen dir unter unvorstellbaren Schmerzen das Lebenslicht auspustet!!!"

Dimitav ballte seine behandschuhten Hände zu Fäusten. "Niemand kann sich vorstellen was für Qualen ich gelitten habe! Doch heute, heute wirst du, Dafem, dafür bezahlen! Ich töte alle die dir etwas bedeuten... außer der Halbelfe...sie brauche ich noch." Der Schattenalp hatte die verzauberte Aurora immer noch mit einer Hand am Kinn gepackt, die andere zielte, wieder mit offener Handfläche, auf ihre Brust.

"Stirb...", wisperte Dimitav zuckersüß, ohne die Augen von Dafem zu nehmen. Ein Strahl puren schwarzen Lichtes schoss aus der Hand des Schattenalps hervor, und schlug mit ungeheurer Kraft auf Auroras goldenen Brustpanzer auf. Die Prinzessin schrie überrascht auf, der Kontrollzauber war im gleichen Augenblick wo der schwarze Magiestrahl ihre Brust traf von ihr gewichen, und wurde von den Füßen gerissen.

Sie flog mehrere Meter nach hinten, überschlug sich dabei mehrfach, klatschte mit einem lauten Krachen auf den harten Stein des Platzes auf und blieb mit dem Gesicht nach unten bewegungslos liegen. "Prinzessin!", rief Dafem entsetzt, sein Schwert zitterte unter dem starken Griff seiner Hand. Die blauen Augen des Abenteurers blitzten wütend auf und er sprang mit erhobener Waffe auf Dimitav zu. Doch noch bevor er ihn erreichte, hatte der Schattenalp bereits erneut seine Handfläche ausgerichtet, diesmal auf Dafems überraschtes Gesicht.

"Stirb...", flüsterte Dimitav wieder. Auch Dafem wurde davon geschleudert. Dabei krachte er mit voller Wucht gegen die Wand eines Holzhauses und rutschte unter einem Regen aus Holzsplittern mit dem Rücken daran herab. Melana stieß einen spitzen Schrei aus. Die Magierin starrte entsetzt auf Dafem, bevor sie ängstlich ihren Rubinstecken hob und mit dem blutroten Edelstein, der an der Spitze angebracht war, auf Dimitav zielte. Panisch und sich mehrmals verhaspelnd murmelte die Halbelfe Worte der Magie.

Ein Strahl aus orangerotem Feuer schoss aus ihrem Magierstab hervor und auf den Schattenalp zu. Das Feuer schloss Dimitav völlig ein, doch als der Flammenzauber sich auflöste, stand er immer noch ohne jeglichen Schaden da. "Ich habe es dir gesagt, niemand kann mich töten... vor allem nicht mit so schwacher Magie..." Melana stiegen Tränen des Zorns und der Angst in die Augen und sie fiel entkräftet auf die Knie.

"Schon erschöpft? Von so einem kleinen Zauber?", fragte Dimitav hämisch. "Dann bleib einfach hier liegen und warte bis ich die anderen aus dem Weg geräumt habe." "Wozu das noch? Du hast Dafem doch schon umgebracht!", schluchzte Melana. Der Schattenalp grinste wieder. "Wer sagt, dass ich ihn getötet habe? Er liegt dort nur, unfähig sich zu bewegen und ohne Bewusstsein."

"In was haben wir uns da nur reingeritten...", wisperte Rigo, der der Szene bis jetzt nur entsetzt zugesehen hatte. Xab stand wie eine Steinsäule mit tellergroßen Augen da.

Dimitav beachtete den Avior und den Gnom gar nicht, sondern streckte einen Arm fordernd nach Melana aus. "Und jetzt gib mir deinen Stab!", befahl er mit falscher Gelassenheit. Die Halbelfe krabbelte ein Stück von ihm Weg und umklammerte ihren Rubinstecken. "Warum? Warum willst du meinen Stab und warum sollte ich ihn dir geben?"

Das durchsichtige Gesicht des Schattenalps verzog sich zu einer Grimasse. "Gib mir den Stab, Halbelfe! Dann lassen wir dich auf alle Zeit in Ruhe! Wenn nicht nehmen wir dich mit und foltern dich solange, bis du darum betteln wirst uns den Stab zu überlassen!" Mit zitterndem Körper rappelte sich Melana, auf den Stab gestützt, auf und funkelte trotzig mit ihren grünen Augen. "Niemals! Er ist von meiner Mutter! Hol ihn dir doch!!!"

Dimitav drohte schüttelnd mit der Faust. "Provoziere mich nicht, Halbelfe! Gib mir den Stab und zwar freiwillig. Du weißt, dass sonst die Magie nicht funktioniert, die wir brauchen!" "Wovon redest du?"

Für einen Augenblick erschien auf Dimitavs Gesicht ehrliche Verblüffung. "Du weißt nicht, was für einen Stab du dort trägst? Deine Mutter hat es dir nie erzählt?" "Wovon redest du?", fragte Melana erneut, aber als Antwort bekam sie nur ein eiskaltes Lachen, das sich jedoch schnell wieder legte.

"Gib mir jetzt den Stab!" "Nein!" "Dann wirst du das gleiche Schicksal erleiden wie Dafem. Deine Freunde werden sterben. Ich werde sie jagen und töten bis du mir den Stab freiwillig auf einem Silbertablett geben wirst!" Melana zuckte unter dieser gewaltigen Bosheit zurück. Wie konnte ein Mensch... oder jemand, der einmal ein Mensch gewesen war, nur so grausam sein?

"DAS REICHT!", kreischte Rigo. "Ich habe mich genug zurückgehalten. Gehe zurück in die Hölle, dort wo du eigentlich hingehörst!" Der Avior entfaltete seine mächtigen Flügel, so dass ein Wirbel aus Federn ihn umgab, und stürmte auf Dimitav zu. Doch dieser hatte bereits wieder seine Hand erhoben und flüsterte ein einziges Wort. "Stirb..." Der Strahl schwarzen Lichtes schoss schnell und unbarmherzig auf den Vogelmenschen zu. Rigo riss die Hände schützend vor das Gesicht, während sich Melana entsetzt abwandte.

"Nicht auch noch er...", wisperte sie schwach. Dann vernahm sie eine laute, kraftvolle Stimme vom anderen Ende des Platzes. "Heilige Ampara, Göttin des Lichtes, gib mir Kraft den Feind zu besiegen! Vernichte ihn!"

Zu dem dunklen Glimmen des schwarzen Strahles gesellte sich plötzlich ein gleißendes Leuchten puren weißen Lichtes, dass aus der gleichen Richtung wie die Stimme kam und mit Dimitavs Zauber zusammenprallte.

Beide Lichtstrahlen entluden sich in einer gewaltigen Explosion, deren Druckwelle Melana und Xab von den Füßen riss. Rigo stand noch immer da wie ein Fels in der Brandung, genau wie Dimitav, der die Wucht scheinbar nicht einmal spürte.

"Was war das? Wer wagt es mich zu stören?", zischte der Schattenalp wutentbrannt. Seine rot glühenden Augen wanderten in die Richtung, aus der Stimme und Lichtstrahl kamen.

Dort stand ein älterer Mann, gekleidet in die langen weißen Roben eines Priesters. Die Kleidung hatte an Ärmel- und Saumende einen gelben Streifen und in der Hand hielt er einen langen halbdurchsichtigen Kristallstab, ähnlich dem von Melana. Sein graues Haar flatterte im Wind, ein genauso grauer, kleiner Bart umrahmte seinen Mund.

"Ich wage es.", rief er entschlossen. "Ich bin Estilor, Berater und Priester König Fibathens. Und du, untotes Geschöpf, solltest von hier verschwinden." "Du hast mir nichts zu sagen!", keifte Dimitav hasserfüllt. Estilor schüttelte nur seufzend den Kopf. "Sturheit verhilft niemals zum Erfolg..."

Mit einer schnellen Bewegung hatte der Priester seinen kristallenen Stab auf den Schattenalp gerichtet. "Heilige Ampara, Göttin des Lichtes, euer getreuer Diener bittet um die Kraft diese Kreatur des Schattens zu vertreiben. Gib mir die Kraft und vernichte ihn!"

Ein heller Lichtstrahl, noch viel mächtiger als der erste, schoss auf Dimitav zu. Der Untote kreuzte abwehrend die Arme vor dem Gesicht, eine Sekunde bevor die Magie des Priesters ihn auch schon traf und seine Füße durch die Wucht ein Stück über den Boden rutschten. "Du...verdammter...", keuchte der Schattenalp angestrengt. "Du...besiegst...mich...niemals..." Während seiner Worte rutschte Dimitav immer weiter zurück, sein blasses Gesicht war von dem weißen Licht erhellt und vor Anstrengung verzerrt. Schließlich riss der magische Strahl ihn um und umschloss ihn vollkommen. "NEIN!!!"

Als das Licht langsam wieder verschwand, lagen nur noch die blaugoldene Rüstung und der Rest von Dimitavs Kleidung auf dem Pflaster des Platzes. "Oh heilige Ampara, deine Gnade sei bedankt.", murmelte der Priester Estilor und senkte demütig den Kopf.

Melana starrte den Alten bewundernd und ein wenig neugierig an. "Ihr habt ihn getötet...", meinte sie anerkennend. Estilor wandte sich ihr zu, wobei er sich nachdenklich an seinem Bart kratzte und den Kopf schüttelte. "Nein, junge Dame, ein Wesen wie ihn kann man nicht töten. Doch es war mir zumindest möglich ihm zu schaden, so dass er fliehen musste."

"Ein Priester!", jubelte Xab, als hätte er Estilor eben erst bemerkt. "Hey, wo kommst du her? Und wo ist der, der immer ,Sterbliche' sagt? Und warum liegen Aurora und Dafem auf dem Boden? Sagt es mir! Sagt schon, sagt schon, sagt schon! Was schaut ihr mich so an?" Der Gnom schaute sich verwirrt blinzelnd um und kratzte sich am Hinterkopf.

"Wie es scheint, hatte der Schattenalp dich erstarren lassen, kleiner Mann. Ich erzähle dir alles, doch erst müssen wir deine Freunde behandeln. Falls du es nicht mitbekommen hast, man nennt mich Estilor, Königspriester von Herr Fibathen." "Ich bin Xab, meines Zeichens Gnom, Händler und Alchemist. Sehr erfreut dich kennen zu lernen." Während der Gnom die Hand des Priesters voller Enthusiasmus schüttelte, untersuchte Rigo nacheinander Aurora und Dafem bis er zufrieden schien und warf sich die beiden über jeweils eine Schulter. "Sie leben beide noch!", informierte er erleichtert.

"Sie hatten beide viel Glück. Ein Schattenalp kann mit einem einzigen Zauber töten.", erklärte Estilor, wobei er seine Hand aus der des Gnomen befreite. "Dafem hat nur überlebt, weil Dimitav ihn mit dem Zauber nicht töten wollte. Und Auroras Brustpanzer ist magisch, so dass die Macht des Zaubers gedämpft wurde."

Melana hörte dem Priester nur halbherzig zu. In ihren Gedanken war sie bei ihrem Stab, dem Rubinstecken, und fragte sich warum der Feind ihn haben wollte. War er etwas Besonderes? Wollte Dimitav gar nicht sie, sondern nur ihren Stab?

"Woher wusstest du eigentlich was hier abging?", fragte Xab neugierig, sein übliches Grinsen im Gesicht. Estilor lächelte wissend und deutete mit einer Kopfbewegung auf die übrig gebliebene Kleidung Dimitavs. "Ich bin ein Priester Amparas, der Göttin des Lichtes, und spüre daher die Präsenz der Dunkelheit. Das Böse, das von diesem Schattenalp ausging, war ungeheuer stark, also bin ich hierher geeilt."

Xabs Neugier hatte sich bereits verloren, als Estilor auf Dimitavs Überreste gedeutet hatte, und es blieb deshalb an Rigo zuzuhören. Der Avior nickte verstehend. "Was ist mit den restlichen Feinden?" "Wir haben sie größtenteils vertrieben, es treiben sich hier höchstens noch ein paar Goblins herum, die nicht schlau genug sind um den Ausgang zu finden. Prinzessin Auroras Befehle kamen gerade rechtzeitig." Estilors graue Augen ruhten nachdenklich auf Rigo.

"Ich sollte wohl besser sagen, dass deine Befehle gerade rechtzeitig kamen." "Woher...?" "Es ist leicht zu durchschauen. Ich bin ein enger Vertrauter von Herr Fibathen und seiner Tochter. Die Prinzessin wäre, so gut sie auch kämpfen kann, nicht in der Lage Befehle zu geben. Du, lieber Rigo, bist genau wie Dafem äußerst bekannt. Wir haben uns damals, vor einem Jahr, nicht gesehen, aber ich hörte von deiner Vergangenheit als Avior-Kommandant." Estilor blickte fürsorglich zu Dafem und Aurora, die über Rigos Schultern hingen und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie jetzt gehen sollten.

"Sie sind sehr schwach. Unsere Heiler werden sich darum kümmern.", meinte der Priester. Rigo nickte. "Okay. Melana! Gnom! Kommt, wir gehen!" Als Xab, der in Dimitavs Sachen herumstöberte hatte, und die Halbelfe zu ihnen aufschlossen und die jetzt vollzählige Gruppe schweigend Estilor in Richtung des Stadtlazarettes folgte, schwirrten Rigos Gedanken um die Vergangenheit.

Damals war es einfacher, dachte der Avior grübelnd. Damals mussten wir nur uns selbst versorgen. Wir halfen, wenn wir es für richtig hielten und kämpften, wenn es uns als das Richtige erschien. Jetzt aber werden wir auf einmal in Geschehnisse gezogen, die nicht nur diese Stadt, sondern ganz Lutansiar betreffen. Der zerstörte Bund der drei Großmächte, Orks, Goblins, Hobgoblins, Dunkelelfen, ein Schattenalp, eine entführte Prinzessin und der Angriff auf Sagandor... In was haben wir uns da reingeritten?... Tz, Melissa hätte über solche Gedanken gelacht...

Die Erinnerung an Melissa, der ehemaligen Gefährtin und Freundin von ihm und Dafem, versetzte Rigo einen harten Stich im Herzen.

Ich hätte es Dafem erzählen müssen... Ihm erzählen, dass Melissa nicht mehr zurückkommt... nie mehr...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wizi
2003-12-10T15:31:19+00:00 10.12.2003 16:31
and the next one ^^^(merkt jemand, dass ich langsamer bin, wenn ich nebenbei sms schreiben muss? XD)
also, gefällt mir natürlich gut und weiterlesen kann ich erst, wenn mein bruder hier fertig ist ._.
Von:  mitsuki11
2003-11-14T19:24:27+00:00 14.11.2003 20:24
Bin froh das alles es so gut überstanden haben! Hoffe Melana bekommt das Geheimnis des Stabes noch raus und wird ein wenig stärker!

Und wieder gehe ich zu dem nächsten Kapitel!
Von:  DesertFlower
2003-11-07T21:53:13+00:00 07.11.2003 22:53
Hiiii Duhu!!!!! *wink*

So ich hab mir jetzt deine gesamte FF durchgelesen und finde sie mega genial!!!! Ich hab leider nicht so viel Fantasie! Ich schaffe grad mal eine Vampir-FF zu schreiben! Aber ich muss sagen, dein Schreibstil, die Idee und der Inhalt sind mega genial!!!! Mach bloß schnell weiter!!!

*knuddelZ* deine DesertFlower°°
Von: abgemeldet
2003-11-07T14:36:02+00:00 07.11.2003 15:36
*Fähnchenhochhalt**Liedanstimm*:JAAAAAH er lebt noch,er lebt noch,JAAAAAAH er lebt noch,er lebt noch stirbt nicht!(kennt einer Holzmichl von den Randfichten? XD)
Kopf hoch!Die Kommis kommen schon,ich glaub man sollte mal n bissl Werbung für deine Fanfic machen...*händereib*
Kap war herrlich spannend und das Dimitav der Giftmischer is hätte bestimmt auch keiner Gedacht!
Mach gaaaanz schnell weida!(ich wiederhole mich*schluchz*)
Cu,Sylver
Ps.:Wie wärs wenn sich Dafem die Rüstung vin Dimitav krallen würde?Die is bestimmt besser als die Lederrst.!?
(nur so n Gedanke als BG Zocker ;))


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