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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, diesmal wollte ich euch nicht so lange warten lassen :D Dafür endet dieses kurze Kapitel aber... Na ja, ich will nicht zu viel verraten ;)
Jetzt kommt aber mal eine normale, nicht ganz so kurze Pause. Falls ihr in der Zwischenzeit mal Kontakt zu mir aufnehmen wollt oder ihr einfach mal sehen wollt, was ich sonst noch so treibe, schaut doch auf meiner Facebook-Seite vorbei ;)
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Akt 9 - Ein Geschenk

Seufzend ließ Usagi ihren Terminplaner wieder zuschlagen. Ihr Geburtstag stand kurz bevor. Vor allem Michiru wuselte schon seit Tagen, um alles für die heutige Party vorzubereiten. Mit all ihren Freundinnen würden sie rein feiern. Dabei fühlte sich Usagi noch ganz und gar nicht dazu bereit, 21 zu werden. 21 war nur noch ein Jahr vor der 22. Und mit 22 Jahren würde sie schließlich den Thron besteigen. Jedenfalls hatte ihr Schicksal das einst so vorgesehen. Und dass sie noch immer Neo Queen werden würde, hatte ihr Setsuna immer bestätigt. Welchen Umbruch das nach sich ziehen würde… Dabei hatte sie doch gerade erst in eine Art Alltag zurückgefunden! Und dem würde sie am liebsten bis ins hohe Alter folgen.

Ein zaghaftes Klopfen an der Zimmertür riss Usagi aus ihren Gedanken. Das war ihr Kommando, ihre Handtasche vom Schreibtisch zu schnappen – den hatten ihr Haruka und Setsuna extra hier rein geschleppt und mit der Zeit war aus dem Gästezimmer der Outer Senshi voll und ganz Usagis Schlaf- und Arbeitszimmer geworden – und nach unten in den Flur zu kommen, wo Michiru und Setsuna geduldig warteten. Die Rechnung des folgenden Einkaufs wurde dreigeteilt – die Geburtstagsfeier war das gemeinsame Geschenk der drei Kriegerinnen für ihre Prinzessin. Derweil kümmerte sich Haruka um die Musikanlage, die sie extra aus ihrer „Zockerhöhle“ im Keller holte.

Insgesamt war die Vorbereitung das größte Geschenk für Usagi. Mit Setsuna und Michiru einkaufen und kochen, Haruka beim Dekorieren helfen. Das hätte ihr schon gereicht. Aber Michiru hatte Recht, wenn man am wenigsten in Feierlaune war, erlebte man die schönsten Partys. Jedoch stand Usagi bald etwas hilflos vor ihrem mittlerweile volleingerichteten Kleiderschrank. Sie nahm einige Kleider heraus, warf sie zu den Röcken und Oberteilen auf ihr Bett, und fand doch nichts, was sie zufriedenstellen würde.

Sie zuckte zusammen, als es zum zweiten Mal heute an ihrer Tür klopfte. Diesmal wurde sie auch einen spaltweit geöffnet. „Wie sieht es aus, Princess? Bist du soweit? Makoto ist schon da.“ Michirus neugierige Augen spähten quer durch den Raum. Als sie das Chaos der Klamotten entdeckte, trat sie schmunzelnd ein. „Vielleicht hätten wir mit dir noch eine Shoppingtour machen sollen.“

„Ich hab einfach überhaupt nichts zum Anziehen!“, stimmte Usagi ihr wehleidig zu.

Nur Minuten später glich das Doppelbett von Michiru und Haruka dem ihrer Prinzessin. Ein ganzer Berg aus nicht in Frage kommender Kleider wuchs höher und höher, aber auch hier war das Gelbe vom Ei nicht wirklich zu finden.

Ein leises Knarren lenkte Michiru und Usagi plötzlich von einem silbernen Cocktailkleid ab. Setsuna war in der zuvor halboffenen Tür erschienen und musterte mit gehobenen Brauen das chaotische Werk ihrer Freundinnen. Dann sah sie lächelnd davon ab, hin zu Usagi, die nur in ein Handtuch gewickelt inmitten der Kleider saß und langsam wirklich verzweifelt schien. „Eigentlich solltest du es noch nicht bekommen“, begann Setsuna ruhig. „Ich bin noch nicht ganz fertig und muss den Saum noch umnähen. Aber das schaffe ich auch jetzt schnell.“

Verwirrt blinzelte Usagi, aber Michiru hatte es gleich verstanden. Plötzlich freudestrahlend wies sie die Blondine dazu an, ihr ordentlich alle Klamotten zu reichen, damit sie die wieder weghängen könne. Setsuna war ebenso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war.

Als sie den letzten Bügel hergegeben hatte, lehnte sich Usagi niedergeschlagen an den Schrank und seufzte: „Ich glaube, ich werde einfach im Handtuch feiern. Das dürfte ich doch auch, oder? Immerhin ist es meine Party. Und ich bestimme den Dresscode.“

Michiru lachte nur mitfühlend, zog die Prinzessin dann aber gutzuredend aus dem Schlafzimmer und durch den Flur, hin zu dem Raum, den Usagi nur ein paar wenige Male betreten hatte. Die Künstlerin klopfte nicht weiter an, trat einfach samt Anhang ein und schupste diesen dann auch noch behutsam vor sich her. Es war Usagi fast unangenehm, Setsunas Zimmer einfach auf diese Weise zu betreten, doch dieser Gedanke verflogen schnell. Ein leises Rattern ertönte in einem immer wieder unterbrochenen Takt. Setsuna saß vornübergebeugt an ihrem Schreibtisch. Das Licht der Nähmaschine spiegelte sich in ihren funkelnden Augen, die konzentriert den Fäden folgten. Zärtlich führten ihre Finger den geschmeidigen Stoff unter der Nadel entlang. Dann zuckten ihre Mundwinkel, nur ganz leicht, aber Usagi nahm jede Regung der anmutigen und makellosen Gesichtszüge wahr.

Noch ein Schnitt und die Schneiderin sah auf. „Fertig“, säuselte sie nur. Ihr federleichtes Projekt rutschte von der Tischplatte, wurde ein wenig aufgeschüttelt und endlich seiner neuen Besitzerin präsentiert. Doch die schenkte ihm zunächst keine Beachtung, Usagi war an dem Anblick der selten so strahlenden Setsuna hängengeblieben.

„Und? Gefällt es dir?“

Schnell blinzelnd erwachte Usagi aus ihrer Starre. „Was?“

Ein sanftes Lachen entwich Setsuna. „Das Kleid? Ich arbeite schon seit einigen Tagen daran und wollte es dir eigentlich erst morgen schenken.“

Erst jetzt begann Usagi, zu verstehen. Sie schüttelte den Kopf, sah herab auf den seidenen Stoff und strahlte urplötzlich los: „Das ist für mich?! Wow, Suna! Ich wusste ja, dass du nähst, aber“ Sie nahm das dunkelblaue, nach unten hellblau werdende Kleid an sich und hielt es vor ihren Körper, „dass du SO gut bist…“ Dankbar sah sie Setsuna an. „Es ist perfekt!“
 

„Ich weiß ja, dass das Beste immer erst zum Schluss kommt, aber so langsam könnte sich unsere Prinzessin auch mal blicken lassen.“

„Ach, jetzt sei nicht so Rei. Nimm dir einen von Makotos Spießen und entspann dich!“, schmatzte Minako zurück, bevor sie an ihrem Sekt nippte. Mittlerweile war es nach acht und schon seit über einer halben Stunde wartete das Sailor Team im Wohnzimmer auf seine Anführerin. Vor einigen Minuten hatte Haruka kurzerhand entschieden, die Feier selbst zu eröffnen, auch ohne den Ehrengast. Sie war es gewöhnt, dass Michiru länger brauchte, sich fertig zu machen. Und jetzt, wo sie auch noch ein weiteres Gesicht hatte, an dem sie sich schminktechnisch auslassen konnte, würde sie sich wohl noch mehr Zeit lassen. Doch gerade, als die Rennsportlerin auch die Musik weiter aufdrehen wollte, ließ sie ein eindringliches Räuspern herumfahren.

Michiru und Setsuna waren in der Tür des Wohnzimmers aufgetaucht und warteten, bis alle Blicke auf ihnen lagen. Dann strahlte Michiru: „Entschuldigt bitte die lange Wartezeit. Aber heute sollte wirklich alles perfekt sein. Und dazu gehört natürlich auch unsere mehr als perfekte Prinzessin.“

Haruka klappte der Mund auf. Minako stellte ihr Glas zur Seite, Makoto ließ endlich die Finger vom Buffet, an dem sie immer noch herum dekorierte, selbst Rei war sprachlos. Nur Ami seufzte ein leises „Wow“ aus, als Michiru zur Seite trat und den Blick auf die von zwei Expertinnen hergerichtete Usagi freigab. Die goldblonden Haare, in welligen Locken halb hochgesteckt, fielen seidig über die freien Schultern. Die angedeutete, dunkelblaue Korsage umspielte den fraulichen Oberkörper, der bis zu den Knien reichende und nach unten immer heller werdende Rock wehte sanft in dem leichten Luftzug, der aufkam, als die Prinzessin langsam vortrat. Ihr Gesicht war gerade noch dezent genug geschminkt, um ihr strahlendes Lächeln als Highlight beizubehalten.

„Ich verstehe euer Schweigen mal als Kompliment. Aber eigentlich“, damit wandte sich Usagi an die beiden Frauen, die hinter ihr standen, „sollte dieses Kompliment an meine Stylistinnen gehen.“

Damit war die Feier endgültig eröffnet. Es dauerte nicht lange, bis Michiru, Rei und Minako als erste zu tanzen begannen und tatsächlich entwickelte sich die Party, auf die Usagi zunächst alles andere als Lust gehabt hatte, zu einem Abend, den sie nicht so schnell wieder vergessen wird…

Es war kurz vor Mitternacht, als Haruka die Korken knallen ließ und den Champagner ausschenkte. Der Countdown lief…

„10… 9… 8…“

Die Freundinnen scharrten sich um Usagi.

„7… 6… 5…“

Die Gläser wurden verteilt.

„4… 3… 2…“

Usagi sah lächelnd in die Runde.

„1…“

Ihr Blick blieb an Setsuna hängen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  GothicVampir
2017-05-28T16:08:58+00:00 28.05.2017 18:08

So hier nun das richtige Review...
Nach dem Schluss war an schlafen nicht mehr zu denken, denn es ratterte nur so im Hirn, was dann so als nächstes passieren wird?! Am liebsten würde ich zu dir fahren und dich dazu ausfragen, jedoch weiß ich, dass du auch dann schweigen wirst :/
Du hast dieses Kapitel, sehr bildlich ausgelegt, denke dabei an das Kleid, wie es auf Papier oder so aussehen würde...seufz...wunderschön. Ja, ich kann verstehen, dass sich Usagi, Gedanken darüber macht, es werden soll als Neo Queen. Denn die Zukunft ohne den Prinzen, wird nicht so sein, wie sie sie kennt, das ist beunruhigend. Aber uns allen geht es ja auch so, wir wissen nicht, was auf uns zukommt und versuchen das Beste daraus zu machen.
Sag mal, wo ist Hotaru oder spielt es vor ihrer Zeit?

Antwort von:  Ruka_S_Orion
09.07.2017 11:04
Hach ja, Hotaru ^^y *kratz* Hotaru.... studiert? Ist ausgezogen? Ähm, tja, ihr Charakter ist sehr umfangreich und tiefgründig. Ich könnte sie nicht nur oberflächlich am Rande existieren lassen, darum fehlt sie in meinen Geschichten oft gänzlich ;)


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