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Destiel AU
von

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You know nothing

„Du sollst WAS?“
 

Dean rutschte mit einem theatralischen Seufzen tiefer in die weichen Polster der bunt gemusterten Couch. Dabei ließ er seine rothaarige Mitbewohnerin nicht aus den Augen, die wie eine angriffslustige Löwin vor ihm auf und ab lief und schließlich vor ihm stehen blieb, wobei sie mit einem lauten Schnauben ihre Hände in die Hüften stemmte.
 

„Das... das können die doch nicht einfach so von dir verlangen!“
 

Dean zuckte nur mit den Schultern und versuchte dann lieber seinen Frust in der Bierflasche zu ertränken, an die er sich bis jetzt geklammert hatte.

Der herbe Geschmack, der sich sofort auf seiner Zunge ausbreitete, war eine willkommene Ablenkung und Dean hatte so die dunkle Vorahnung, dass es heute Abend nicht nur bei diesem einen Bier bleiben würde.

Ganz egal ob er sich dafür einen vorwurfsvollen Blick von seiner Mitbewohnerin und zugleich auch seiner besten Freundin Charlie einhandeln würde.
 

„Aber... ich meine... die sind doch auch an ihre Verträge gebunden und... wenn du das nicht möchtest, dann... dann... argh!“
 

Charlies Augen funkelten wütend, so als würde ein Feuer in ihrem Inneren auflodern und sie stampfte einmal mit ihrem Fuß auf.

Schließlich ließ sie sich mit einem wütenden Schnauben neben Dean auf das Sofa fallen und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Ich hab die Verträge nochmal durchgesehen.“
 

Dean hatte die letzten Stunden damit verbracht. Er war Zeile für Zeile durchgegangen, hatte jeden Absatz, jeden Paragraphen mindestens zwanzig Mal durchgelesen.

Er war sich sicher, dass nicht einmal Sam einen Ausweg aus diesem Schlamassel finden könnte, mal angenommen, dass er seinem Bruder tatsächlich seine Verträge zeigen könnte...
 

„Und...?“
 

Charlie starrte ihn hoffnungsvoll von der Seite an, jedoch reichte ihr eigentlich ein einziger Blick in das Gesicht ihres Freundes um zu erkennen, dass jede Hoffnung vergeblich war.
 

„Ich bin am Arsch!“
 

Dean ließ seinen Kopf so weit nach hinten fallen, dass er auf der Lehne des Sofas zum Liegen kam.

Er starrte mit ausdruckslosen Augen an die Decke, ehe schließlich ein leises, hysterisches Glucksen über seine Lippen kam.

Charlies Augenbrauen zogen sich irritiert zusammen, was Dean jedoch nur aus den Augenwinkeln erkennen konnte.
 

„Okay... ich weiß echt nicht, was jetzt an all dem hier so witzig sein soll!“
 

Dean schüttelte nur den Kopf, wobei er schließlich so liegen blieb, dass er nun Charlie direkt von der Seite ansehen konnte.
 

„Naja... eigentlich bin nicht ICH am Arsch, sondern... Ende des Monats ist mein ARSCH am Arsch... weil nämlich irgendsoein anderer Kerl mir am Arsch kleben wird...“
 

Charlie blinzelte ein paar Mal, bevor sie ihre Augen verdrehte und sich einfach zur Seite kippen ließ, so dass sie mit ihrem Kopf auf Deans Schoß zum Liegen kam.

Ihre Arme schlangen sich dabei um die Hüften des Mannes und sie presste ihr Gesicht einmal an den flachen Bauch, ehe sie ihre Umarmung wieder lockerte.
 

„Was... was sagt denn Sam dazu? Vielleicht sollte er sich die Verträge nochmal ansehen... Immerhin trennt ihn jetzt doch nur noch das Staatsexamen davon ein Anwalt zu sein und... er...“
 

Nur allzu deutlich konnte die rothaarige Frau spüren, wie sich sämtliche Muskeln in Deans Körper verspannten. Sein Gesichtsausdruck wurde sofort verschlossener, während er einen weiteren Schluck aus der Bierflasche nahm und somit dem bohrenden Blick von Charlie gekonnt auswich.

What the FUCK...

Dieser elende Mistkerl!
 

„Bitte sag mir jetzt nicht, dass du es immer noch nicht geschafft hast, deinem Bruder endlich zu beichten, mit was für einer beschissenen Arbeit du ihm sein verfluchtes Studium finanzierst!“
 

Nachdem Dean nicht die geringste Reaktion zeigte, boxte ihm Charlie schließlich so fest in den Bauch, dass ein leises schmerzerfülltes Keuchen von dem Älteren zu hören war.
 

„Dean?! Wir hatten doch darüber gesprochen!“
 

Charlie richtete sich soweit auf, dass sie wieder neben Dean auf der Couch saß, was dieser auch sofort ausnutzte, um aufzustehen und ein wenig mehr Abstand zwischen sie zu bringen.
 

„Verdammt... wie stellst du dir das denn vor? Ich kann ja wohl schlecht Sammy anrufen und zwischen dem wöchentlichen „Na wie läuft das Studium?“ und dem „Wie geht es Jessica?“ ein beiläufiges „Ach übrigens, ich arbeite doch nicht in dieser KFZ-Werkstatt, sondern habe mich stattdessen für eine Karriere als Pornostar entschieden, weil das deutlich mehr Geld abwirft“ einbringen.“
 

„Also... ich finde das klang doch schon mal ganz gut!“
 

„Charlie?! Ich... ich kann ihm das nicht antun... schon gar nicht, wenn er so kurz vor seiner letzten Prüfung steht!“
 

„Verdammt, es geht hier um dein eigenes Leben! Nicht um das Leben von Sam! Denk doch auch einmal an dich!“
 

Seufzend beobachtete die Rothaarige Dean dabei, wie er leise vor sich hin grummelnd in die Küche marschierte, um sich das nächste Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Eigentlich hatte Charlie fest damit gerechnet, dass der Ältere jetzt den Rückzug antreten würde – wie so oft wenn das Thema auf Sam zu sprechen kam – jedoch kam Dean zu ihrer Überraschung in das Wohnzimmer zurück.

Er hatte nicht nur eine, sondern gleich zwei Bierflaschen bei sich, wobei er nun eine von den beiden Flaschen auffordernd Charlie entgegen streckte.

Die junge Frau war so perplex, dass sie ganz automatisch nach dem Bier griff, wobei sie Dean unverwandt anstarrte.
 

„Wieso stellst du ihn nur immer wieder über deine eigenen Bedürfnisse?
 

„Verstehst du denn nicht? Er ist mein kleiner Bruder! Er ist alles, was ich in meinem Leben noch habe...“
 

Dean hatte diese Worte so überzeugend und mit Nachdruck ausgesprochen, als würden sie die Erklärung für alle Fragen dieser Welt sein.

Charlie brachte es nicht übers Herz irgendetwas dagegen zu sagen, auch wenn es sie innerlich schier zerriss.

Stattdessen stieß sie mit ihrer Flasche einmal gegen das Bier von Dean, so dass ein klirrendes Geräusch in der Wohnung zu hören war und lehnte sich schließlich so weit zur Seite, dass sie ihren Kopf auf der Schulter des älteren Mannes ablegen konnte.
 

…You know nothing, Dean Winchester...
 

Das war der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, als sie einen Schluck von dem bitteren Bier nahm und auf den dunklen Bildschirm des Fernsehers starrte.



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