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Dunkler Engel

von

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Hallo,

 

hier das neue Kapitel für euch.

 

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Kapitel 9

 

 

Spock spürte, wie sein Geist aus dem angenehmen Schwebezustand des Schlafes in die Realität driftete. Er lag noch einen Moment mit geschlossenen Augen da und prüfte mit seinen anderen Sinnen die Umgebung. Deutlich nahm er die telepathischen Wellen war, die von den vier Karmarianern ausgingen. Vorsichtig bewegte er seine, auf den Rücken gefesselten, Hände und musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass die Fesseln sehr effektiv angebracht und stabil waren.

 

Sein Erwachen war jedoch nicht unbemerkt geblieben. „Vulkanier, wir wissen, dass du erwacht bist. Gegen die Fesseln wirst du auch nicht ankommen, also spare deine Kräfte für unseren Prinzen Vikirnoff, du wirst sie brauchen.“

 

Mit einem innerlichen Seufzen öffnete Spock seine Augen und blickte geradewegs in die kalten Augen des Karmarianers. Challen, wenn er sich richtig erinnerte. „Du hast einen starken Geist. Das wird ihm sicher gefallen.“ Ein bösartiges Funkeln trat in den Blick des Karmarianers und Spock wusste, dass dieser auch schon zuvor mit ihm gesprochen hatte.

 

"Meine Leute werden mich suchen. Auch wenn ihr die Erinnerungen der Crew und die Daten über meine Person im Schiffscomputer gelöscht habt. Die Daten in der zentralen Datenbank im Föderationshauptquartier konntet ihr nicht manipulieren." Spock gelang es nur mit Mühe, gelassen diese Fakten zu erwähnen. War es doch die einzige Hoffnung, die er im Moment hatte.

 

"Da muss ich dich leider enttäuschen, Vulkanier. Es stimmt, im Moment bist du nur auf dem Schiff gelöscht. Sobald die Enterprise allerdings die Sternenbasis erreicht, wird unser gemeinsamer Freund Michaels einen schönen kleinen Virus in das System einschleusen, der alle deine Daten löschen wird. Gleichzeitig wird auch seine Akte manipuliert, so dass er dann ganz offiziell der Erste Offizier der Enterprise sein wird. Du siehst, wir haben an jedes Detail gedacht." Mit einem letzten triumphierenden Blick wandte sich Challen wieder seinen Kontrollen zu.

 

Spocks Zuversicht war bei diesen Worten beinahe komplett verschwunden. Zwar existierte seine Akte noch in Papierform, doch würde niemand diese kontrollieren, wenn es keinen logischen Anlass geben würde. Diese Form der Datenablage existierte nur noch aus nostalgischen Gründen und wurde nur bei einem kompletten Systemabsturz genutzt, um verlorene Daten wieder zu aktualisieren, was noch nie vorgekommen war. Wenn dieser Virus und seine Funktion nicht entdeckt werden würde, dann würde auch niemand in die Katakomben gehen, um nach seiner Akte zu suchen.

 

Spock schloss wieder die Augen und berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschehen würde. Sie lag bei 0,0000023 Prozent, war also praktisch nicht vorhanden. Jetzt noch an der Emotion Hoffnung festzuhalten war also unlogisch. Der einzige logische Weg war es demnach, seine Vitalfunktionen bis zum absoluten Stillstand herunterzufahren und so sein Leben zu beenden. Langsam liess er sich in eine tiefe Trance fallen.

 

Sein Herzschlag und seine Atmung begannen sich rapide zu verlangsamen, kurz vor dem letzten Schritt in in die Dunkelheit, erblickte er eine leuchtende Gestalt, die auf ihn zu rannte. Undeutlich hörte er eine Stimme, verstand jedoch nicht, was sie sagte. Unschlüssig blieb er stehen und wartete auf die Gestalt. 'Hör auf! Du darfst das nicht tun! Er wird dich finden, glaube daran!' Inzwischen stand die leuchtende Gestalt vor ihm und er konnte undeutliche Gesichtszüge ausmachen. Langsam hob die Gestalt einen Arm und eine leuchtende Hand legte sich angenehm warm auf seinen Oberarm. Das erste Mal, seit ihn diese leuchtende Gestalt begleitete, wurde er von ihr berührt.

 

Dort, wo die Hand, spürte er ein angenehmes Kribbeln. Dieses Kribbeln kam ihm vage vertraut vor. Doch er konnte es im Moment nicht einordnen. 'Vertraue Spock, du bist nicht allein. Er wird dich finden, wenn du ihm nur genügend Zeit gibst. Er hat dich nicht vergessen.' Die Stimme wirkte beruhigend und gab Spock neuen Mut. Er würde kämpfen und durchhalten. Er wusste nicht, von wem die Gestalt sprach, doch er wollte ihr glauben.

 

Langsam steigerte Spock seine Vitalfunktionen wieder. Blieb jedoch noch in einer leichten Trance, um seine mentalen Schilde zu stärken. Er würde sie sicher benötigen.

 

Nach 5, 7 Stunden spürte er, wie das Schiff seine Geschwindigkeit verlangsamte und schliesslich unter Warp ging.

Ein guter Zeitpunkt, die Trance zu beenden und sich wieder seiner Lage zu stellen.

 

Kurz darauf wurde er auf die Beine gerissen. „So Vulkanier. Genug geschlafen, jetzt wird es Zeit, dass du deinen neuen Herrn kennen lernst.“ Der feste Griff um seinen Arm verstärkte sich noch weiter und Spock musste feststellen, dass dieser Karmarianer um einiges stärker als er selbst war.

 

„Genug Chiran! Wir sollen ihn unverletzt abliefern!“ Der deutliche Befehl Kamais bewirkte, dass sich der inzwischen schmerzhafte Griff lockerte. Spock blockte den Schmerz augenblicklich ab. Er durfte sich jetzt keine Schwäche leisten. Er musste funktionieren.

 

Im Heck des Schiffes öffnete sich eine Luke.

 

Offensichtlich waren sie auf dem Planeten gelandet. Das Schiff war also atmosphärentauglich. Analysierte Spock innerhalb einer Sekunde und speicherte dieses Wissen ab. Vielleicht war es ihm ja von Nutzen.

 

Als die Gruppe das Schiff verliess, ging Kamai voran. Spock wurde von Challen und Chiran flankiert und Karan bildete die Nachhut.

 

Spock stellte erstaunt fest, dass es Nacht war. Trotzdem war der Platz belebt und sie wurden mit neugierigen Blicken verfolgt. Er konnte deutlich die mentalen Wellen spüren, die an seine Schilde prallten. Mehr als eine Person versuchte in seine Gedanken einzudringen. Doch Spock gelang es, diese Angriffe abzuwehren.

 

Sie näherten sich einer grossen offenen Tür. Als sie durch diese Tür traten, konnte Spock einen grossen Raum erkennen, an dessen Stirnseite ein einzelner Mann sass. Auch dieser Karmarianer hatte die typischen hellbraunen Haare, doch seine Augen waren tiefschwarz.

 

Als sie direkt vor ihm standen, deuteten seine Entführer eine leichte Verbeugung an. Dies musste also Prinz Vikirnoff sein. „Kamai. Es ist mir eine Freude, dich zu sehen. Was hast du mir denn da mitgebracht?“

 

„Mein Prinz. Wie Ihr befohlen habt, haben wir nach einem Individuum mit telepathischen Fähigkeiten gesucht. Ausserdem besitzt dieser Vulkanier ausgezeichnete Computerkenntnisse sowie die Fähigkeit, sich mit diversen Selbstverteidigungsmassnahmen zu schützen. Zudem ist er in der Lage, seinen Körper mit Hilfe einer Trance zu heilen, seine Vitalfunktionen zu steuern, sowie Schmerzen und körperliche Beeinträchtigungen beinahe vollständig auszublenden.“

 

Spock hatte dieser detaillierten Aufzählung seiner Fähigkeiten äusserlich gelassen zugehört. Auch wenn er mehr als erstaunt über das Wissen Kamais war. Obwohl, wenn sie seine Existenz auslöschen konnten, war es für sie sicher ein Leichtes, auch an dieses Wissen zu gelangen.

 

„Es freut mich, das zu hören. Ich gehe mal davon aus, dass du sein Verschwinden angemessen vertuscht hast.“ Es war keine Frage gewesen, aber Kamai nickte trotzdem bestätigend.

 

„Gut. Da dies allerdings ein Vulkanier ist, werden wir seinen Willen nicht auf die übliche Art und Weise kontrollieren können. Es wird mir aber ein Vergnügen sein, ihn zu brechen.“ Bei diesen Worten begann Vikirnoff voller Vorfreude diabolisch zu lächeln und trat dichter an Spock heran. Sofort spürte Spock den massiven telepathischen Angriff auf seine Schilde. Der Druck wurde schliesslich so stark, dass er in die Knie ging. Genauso abrupt endete der Angriff und hinterliess massive Kopfschmerzen, die Spock nur mit Mühe ausblenden konnte.

 

Vikirnoff trat schwer atmend einen Schritt zurück und blickte erstaunt auf den Vulkanier. Mit so einem starken Schild hatte er nicht gerechnet. Mit einem Blick befahl er einem anderen Karmarianer einen Becher zu holen. Er würde den Vulkanier kontrollieren, egal wie und wie lange es dauern würde.

 

Spock spürte, wie jemand die Hand in seinen Haaren vergrub. Brutal wurde sein Kopf nach hinten gezogen und ein Becher wurde an seine Lippen gehalten. „Trink!“

 

Eine metallisch schmeckende Flüssigkeit lief in seinen Mund. Als er sich weigerte zu schlucken, wurde ihm einfach die Nase zugehalten und der Unterkiefer brutal nach oben gedrückt. Wenn er nicht ersticken wollte, musste er die inzwischen leicht brennende Flüssigkeit schlucken. Sofort wurde er losgelassen und Spock sog gierig die Luft in seine Lungen.

 

„Sehr gut. Bringt ihn nun in seine Zelle. Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit ihm befassen.“ Zwei andere Karmarianer zogen Spock, der immer noch am Boden kniete, hoch und dirigierten ihn zu einer Treppe die sich an der linken Wand befand. Mit inzwischen wackeligen Beinen stieg Spock die schmale Treppe hoch. Um seinen Verstand zu beschäftigen, zählte er die Stufen.

 

Endlich, nach 212 Stufen erreichten sie eine Tür. Die Wache rechts von ihm öffnete das altmodische Schloss und der Andere stiess ihn hinein. Da seine Hände noch immer auf dem Rücken gefesselt waren, konnte er sich nicht auf dem Tisch, der in der Mitte des kleinen Raumes stand abfangen und stiess schmerzhaft dagegen. Wortlos zog ihn die Wache zu einer Pritsche und legte ihm einen Ring um das linke Fussgelenk. Dann wurden endlich seine Hände losgebunden. Spock unterdrückte den Impuls, sich die Handgelenke zu reiben.

 

„Dieser Ring ist eine Fessel. Du kannst dich frei in dem Raum bewegen. Später auch ausserhalb. Solltest du allerdings zu fliehen versuchen, sendet er einen Impuls an dein Nervensystem, der dein Bein lähmen wird. Sollte das nicht ausreichen, wird das Signal verstärkt, so dass eine komplette Lähmung deiner Gliedmassen erfolgt. Natürlich ist dieser Effekt nicht dauerhaft.“ Der Karmarianer hatte sich schon zur Tür gewandt, als er sich noch einmal umdrehte. „Nahrung und Wasser gibt es jeweils nach Einbruch der Dunkelheit.“

 

Die Tür wurde geschlossen und Spock war allein. Was war das für ein Volk? Wenn er die Flugdauer berücksichtigte und eine Höchstgeschwindigkeit von Warp 8 annahm, dann war das einzige System in Reichweite das Velkar System. Doch der einzige bewohnbare Planet in diesem System war, laut der Föderationsdatenbank, Kystran. Doch diese Leute nannten ihre Heimatwelt Karmaria. Er brauchte dringend mehr Daten, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.

 

Plötzlich hörte Spock eine Stimme in seinem Kopf. 'Vulkanier, du wirst mir gehorchen. Dein Leben liegt in meiner Hand. Du wirst mir gehorchen!'

„Nein!“ Spock sprach bewusst laut und verstärkte seine geschwächten Schilde wieder. Seit dem Angriff Vikirnoffs hatte er starke Kopfschmerzen, die sich jetzt noch verstärkten. Mit aller Kraft drängte er sie wieder an den Rand seiner Wahrnehmung.

 

Eine weitere Frage drängte sich auf. Was war das für eine Flüssigkeit gewesen, die er trinken musste. Noch immer hatte er den leicht metallischen Geschmack auf der Zunge und in seinem Magen spürte er ein leichtes Brennen. Im Moment konnte er ansonsten keine anderen Zeichen einer Wirkung ausmachen.

 

Noch immer hörte er, wie von fern die Stimme, die seinen Gehorsam forderte.

 

Spock sass immer noch auf der Pritsche und sah aus dem einzigen Fenster in diesem Raum. Er konnte sehen, wie langsam die Sonne aufging und je heller es wurde, desto leiser wurde die Stimme in seinen Gedanken. Er würde nicht aufgeben, sondern kämpfen und seinen freien Willen verteidigen. Seinen Körper würden sie vielleicht brechen können, aber nicht seinen Geist.

 

 

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So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

 

Eure mrs_ianto



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Usaria
2017-05-23T18:55:47+00:00 23.05.2017 20:55
Huu! so wie ich´s mir gedacht habe, will der Prinz ihn tatsächlich als Haustier. Kopfschüttel.
Antwort von:  mrs_ianto
23.05.2017 21:00
Genau. Du hast es erfasst. *Applaus*


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