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Sumi - e

Tuschebild
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben.

Hier ist meine neue Geschichte.

Wie immer verdiene ich mit dieser Story kein Geld und habe jediglich die von Kishimoto stammenden Personen ausgeliehen!

Herausgekommen ist dabei:
+ Sumi-e - Tuschebild
+ P16 slash im Verlauf
+ ungewöhnliches BL Pair

Ich bin sehr gespannt wie es euch gefällt. Es ist ungewöhnlich, aber die Idee ließ mich nicht in Ruhe*g* Scheut euch nicht vor konstruktiver Kritik! Ich verkrafte das ;)

In diesem Sinne: Viel Spaß und man liest sich *Kekse reich* Komplett anzeigen

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Prolog

„Geschafft!“

Freudig zieht ein junger Mann einen letzten schwarzen Strich über die Leinwand. Auf der linken Hand balanciert er ein Holztablett, auf dem kleine Gefäße mit verschiedenen Farben stehen. In der rechten Hand hält er einen schmalen Pinsel. Leicht lächelnd tritt der junge Mann wenige Schritte zurück, um das Kunstwerk im Ganzen zu betrachten und streicht sich mit dem rechten Handrücken über die Stirn. Ein minimaler Schweißfilm sammelt sich auf seiner Hand, doch es stört ihn nicht großartig. Es ist vollkommen normal, denn jedes Mal, wenn die „Muse“ ihn küsst, ist er so gefesselt, dass er die reale Welt um sich herum vergisst. Dann zählt alleine das Verhältnis von Licht und Schatten, bunter Farbe und schwarz, von Winkeln und Perspektiven. Klare und definierte Dinge, die er sehr gut versteht. Er weiß genau, wie er Realität und auch Fantasie auf der Leinwand zum Leben erwecken kann. Nicht umsonst hatte er sich so in sein Kunststudium gestürzt. Nicht umsonst sollte die gemachte „Findungsreise“ sein.

Eine Reise durch das Land, während der er als achtzehnjähriger nach seiner eigenen, höchstpersönlichen Kunst gesucht hatte. Nach einem Jahr mit vielen Rückschlägen, wenigen Erfolgen und in dem er lernte, mit wenig zurechtzukommen, hatte er den Künstler „Ne“ kennengelernt. Manchmal hat er noch heute das irrationale Bedürfnis, sich zu einer Kugel zusammenzurollen, wenn er an die Zeit bei diesem denkt. „Ne“ hatte ihm so viel mehr beigebracht, als nur das Verständnis für Farben …

Als er schließlich wieder nach „Alt-Konoha“ zurückgekehrt war, hatte er recht schnell Ino kennengelernt. Sie ist zwei Jahre jünger als er selber und steckte mitten in der Ausbildung zur Floristin, um den Blumenladen ihrer Eltern übernehmen zu können.

 

Der inzwischen vierundzwangzigjährige Mann schmunzelt tatsächlich, als ihm wieder einfällt, wie Ino damals war. So freundlich und beinahe schüchtern … wovon jetzt nun nicht mehr wirklich etwas zu merken ist.

„SAI! Essen ist fertig, beweg deinen Hintern nach oben!“, schallt genau in diesem Moment Inos Stimme vom Eingang des Kellers zu ihm hinunter.

Aufgrund seiner Gedanken sich ertappt fühlend, zuckt der Gerufene zusammen. Er legt seine Malutensilien auf die Werkbank und daneben seine Schürze. Als er dabei die Arme hebt rümpft er die Nase. Wie lange war er hier unten in seinem kleinen Keller? Ein stechender Schmerz zieht, gefolgt von einem lauten gluckern, durch seinen Magen.

Länger als gedacht, geht es ihm durch den Kopf, als er sich plötzlich sämtlicher Energie beraubt zur Treppe schleppt und das Geländer zum emporziehen nutzt.

„Bin da“, kommt es matt von Sai und er versucht seine Freundin anzulächeln.

Mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue steht diese vor ihm und mustert ihn von Kopf bis Fuß.

„Ach, beehrt der Herr mich auch mal wieder?“, sagt sie im abschätzigen Ton. „Du warst verdammte vierundzwanzig Stunden in diesem dreckigen Keller! Ich habe dich zum Essen  gerufen, doch du hast nicht reagiert“, mit jedem Satz klingt ihre Stimme beleidigter. „Immer ist es deine dämliche Kunst. Nie bist du bei mir. Dein Gekrakel liebst du doch viel mehr als MICH!“

Bevor er auch nur ein Wort erwidern kann, dreht sie sich auf dem Absatz um und rauscht in die Küche, wobei sie die Tür hinter sich zu schmeißt und das Radio laut anstellt. Kopfschüttelnd beginnt er in Richtung des Badezimmers zu schlurfen. Er hat gehört, was seine Freundin ihm vorgeworfen hat und irgendwo in seiner Brust zwickt es währenddessen schmerzhaft, doch trotzdem kann er sie nicht verstehen. Ja, es gibt im Moment damit nicht allzu viel Geld zu verdienen. Doch warum ist seine Kunst denn plötzlich ein Problem, zumal auch Ino von seinem Beruf profitiert? Schließlich zeichnet er ihre „Vorzeichnungen“ für Gestecke noch einmal ordentlich. Inos Entwürfe sehen immer nach Kindergartenkind aus, wobei selbst einige von diesen besser malen können. Es kann mit gutem Willen 'Gekritzel' genannt werden.

Ein weiterer Punkt der Sai verwirrt, ist, warum Ino seine Gemälde auf einmal als 'Gekrakel' bezeichnet. Ob er schlechter geworden ist?

Der soziale Kontakt war, ist und bleibt einfach anstrengend, dieser Überzeugung ist Sai schon lange. Menschen reagieren impulsiv, haben Launen und ändern ihre Meinungen von einen auf den anderen Moment. Etwas, das ihn frustriert, denn kein Buch kann ihm bisher eine zufriedenstellende Erklärung liefern.

 

Vorsichtig öffnet er zwanzig Minuten später die Küchentür. Beinahe rechnet er damit, von Ino mit Tassen beworfen zu werden, als er seinen Kopf durch den schmalen Türspalt schiebt. Dies ist eine Angewohnheit, die Ino von ihrer besten Freundin Sakura übernommen hat. Aggressive Übersprungshandlung, wie er anhand eines Buches herausgefunden zu haben meint. Nicht wirklich ernst gemeintes Verhalten, jedoch dadurch nicht weniger gefährlich für das 'Opfer'. Doch Ino sitzt ruhig am Küchentisch und beschäftigt sich damit, mit der Gabel in der linken Hand gebratene Nudeln in den Mund zu stecken. In der Rechten hält sie eine Zeitschrift, auf dessen Cover Sai Blumen entdeckt, und liest anscheinend konzentriert.

„Hey Schönheit“, sagt er sanft, als er sich auf den Stuhl sinken lässt und beginnt Nudeln auf seinen Teller zu packen.

Kurz schnaubt Ino, bevor sie mit der Gabel in Richtung Anrichte deutet und sagt: „Es ist ein Brief für dich gekommen.“

Dabei nimmt sie jedoch nicht den Blick von ihrer Zeitschrift und schiebt sich wieder eine Gabel voll Essen in den Mund. Erstaunt darüber, dass er einen Brief bekommen hat, steht er auf und holt sich diesen.

„Der ist von einer Galerie aus Neu-Konoha“, sagt er, als er einen Blick auf den Absender wirft. „'Crystal Dragon'. Was wollen die denn von mir?“

„Das erfährst du wohl nur, wenn du nicht nur den Briefumschlag anguckst, sondern ihn öffnest und liest, Sai“, meint Ino trocken.

Stirnrunzelnd lässt Sai sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Während er in der einen Hand den ungeöffneten Brief hält, beginnt er abwesend zu essen. Schon nach der dritten Gabel spürt er, wie der drückende Schmerz in seinem Magen weniger wird.

„Stimmt“, kommentiert er Inos Aussage, legt die Gabel neben den Teller und öffnet den mysteriösen Brief, um vorzulesen.

 
 

„Sehr geehrter Sumi - san,

durch eine Kundin bin ich auf Ihre Kunstwerke aufmerksam geworden. Sie liegt mir dauernd in den Ohren, wie toll die von Ihnen angefertigte Darstellung ihrer Katze geworden ist. Als ich selber einen Blick darauf geworfen habe, konnte ich ihr nur zustimmen.

Finden Sie nicht es wäre an der Zeit, dass wir uns zusammensetzen?

Sollten auch Ihre anderen Kunstwerke von dieser Qualität sein, könnte ich mir vorstellen, Sie mit in meine Ausstellung 'Jung und unverbraucht – Neue Künstler stellen sich vor' mit aufzunehmen.

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Chrystal Guren“

 

Erstaunt senkt er den Brief und blickt mit großen Augen zu Ino, die mit ebenso großen Augen zurück guckt.

„Wow“, haucht sie.

„Ja“, kann er nur überwältigt zurückgeben.

Bei der angedeuteten Kundin kann es sich nur um Frau Shijimi handeln. Er hatte sie vor ungefähr einem Vierteljahr kennengelernt, als diese an einer Kreuzung stand und auf einen beschriebenen Stein blickte. Wegen diesem seltsamen Verhalten neugierig geworden, hatte er sie angesprochen. So erfuhr er, dass hier ihre über alles geliebte Katze Tora überfahren worden war. Die ältere Dame schien sehr niedergeschlagen und hatte Sai erzählt, wie einsam sie sich fühlte. Mehrere Minuten hatte er ihr zugehört, die Bilder angesehen, die sie in der Geldbörse aufbewahrte und aus einer Laune heraus angeboten, ein lebensgroßes Gemälde von Tora anzufertigen. Als sie schließlich das Gemälde in Empfang nahm drückte sie ihn tränenüberströmt und schluchzend an sich. Die Entlohnung für dieses Gemälde war nicht schlecht, sodass Ino und er sich einen Monat keinerlei Gedanken um ihre Finanzen machen mussten. Seitdem hatte er nie wieder etwas von der alten Dame gehört oder gesehen.

 

„… und dann kann ich mir die neuen Schuhe kaufen und auch diese niedliche Tasche, die ich letztens mit Sakura entdeckt habe“, reißt ihn Inos aufgeregte Stimme aus seinen Überlegungen.

Mit einem Kopfschütteln versucht er wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. „Was hast du gesagt? Ich war in Gedanken“, gesteht er seiner Freundin, die ihn daraufhin böse anfunkelt.

„Ich sagte, dass wir dann eine Menge Geld verdienen und ich mir endlich die Sachen kaufen kann, die ich haben möchte!“

Irritiert blickt er Ino an. Er kann ihr in ihren Überlegungen nicht folgen. „Womit verdienen wir viel Geld?“, fragt er daher.

„Na, mit deiner Ausstellung, wenn du da deine Bilder verkaufst“, sagt sie voller Inbrunst.

Verwirrt schüttelt er erneut den Kopf. „Hast du nicht zugehört? Es ist nichts sicher. Der Brief heißt nicht, dass wir Geld verdienen.“ Doch er merkt an ihrer wegwerfenden Handbewegung, dass seine Worte sie nicht erreichen.

„Papperlapapp, du wirst ausstellen, verkaufen und Geld en mass verdienen. Und ich bekomme meine Schuhe und Tasche.“ Voller Euphorie steht Ino auf, um ihren Teller in die Spülmaschine zu räumen. „Das muss ich sofort Sakura erzählen.“

Mit diesen Worten rauscht sie aus der Küche und nur Minuten später ist das Geräusch der sich schließenden Wohnungstür zu hören.

 

Währenddessen sitzt Sai immer noch in der Küche und lässt seinen Blick von dem Brief zum Fenster schweifen. In seine Irritation mischt sich eine Spur von Stolz, der durch Inos festen Glauben in sein künstlerisches Talent wächst, doch … irgendwie beschleichen ihn immer mehr Fragen: Wer von ihnen beiden das Problem mit der zwischenmenschlichen Kommunikation und Umgang hat. Ob Ino wohl versteht, dass dieser Brief nichts weiter als eine Einladung ist? Ob sie begreift, dass dieser Brief für ihn nun eine ganze Menge Arbeit bedeutet und sie sich noch weniger sehen? Um die Grübelei zu unterbrechen schlägt er sich sanft auf beide Wangen.

'Nicht denken. Nicht fühlen. Nur Handeln!', hört er die Stimme von Ne in seinem Kopf und erhebt sich entschlossen. „Euch zeig ich es!“

Oh ja, er würde es allen zeigen. Allen, die an seinem Talent gezweifelt hatten und es noch tun.

 

Schnell geht er mit dem Brief zum Telefon im Flur und wählt die darauf stehende Telefonnummer. Es ist Samstagmorgen und laut Öffnungszeiten, ist das ‘Crystal Dragon’ noch geöffnet. Nach fünfmaligem tuten, währenddessen er tatsächlich immer nervöser wird, wird der Hörer am anderen Ende abgenommen und eine piepsige Stimme meldet sich:

“Crystal Dragon. Yukimaru am Apparat, was kann ich für Sie tun?”

Kurz ist Sai irritiert von dieser jungen Stimme. War er auch wirklich richtig und hatte sich nicht verwählt? Schnell hält er den Hörer von seinem Ohr und switscht mit seinem Blick immer wieder zwischen Display und Briefkopf. Nein, er hat sich nicht geirrt.

“Äh, ja … hallo. Hier ist Sumi Sai. Ich habe heute einen Brief von Ihrer Galerie erhalten.

Also ich meine … also da stand was von einer Ausstellung für neue Künstler und ich hätte Interesse. Also …”, unsicher bricht Sai seine Ansprache ab und beißt sich kurz auf die Unterlippe. Er ist einfach kein Mann der vielen Worte und großen Reden. War er noch nie und wird er niemals sein. Er lebt lieber im hier uns jetzt und tut was getan werden muss.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier noch ein kleines Bild ... http://www.zerochan.net/1875072 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Inara
2016-12-16T06:31:28+00:00 16.12.2016 07:31
Ein schöner Anfang.
Endlich mal eine Fanfic mit Sai. Er wird viel zu selten gewürdigt.
Ich mag deine sensible, detailreiche Schreibweise.
Antwort von:  Chaosbande
17.12.2016 10:47
Hallöleee~
Anfangs wusste ich nicht, was ich von Sai halten soll, doch inzwischen ist er ein Chara der mir sehr ans Herz gewachsen ist und darum wurde es Zeit ihm eine eigene FF zu widmen.

Vielen lieben Dank für das Lob:) Das motoviert mich gerade enorm, wo ich mit nem dezenten Motivations- und Schreibblockade - Loch zu kämpfen habe :)

LG
Chaos
Von:  BrokenPride
2016-08-23T16:09:16+00:00 23.08.2016 18:09
Erst einmal - schön, dass es mal wieder eine FF zu Sai gibt <3 ich finde, dass es davon viel zu wenige gibt, weswegen ich auch unbedingt rein lesen musste. Der Anfang weckt auf jeden Fall interesse und ich finde, dass du sowohl Sai, als auch Ino recht gut getroffen hast. Ich bin gespannt wie es weiter geht, vor allem mit der Ausstellung und ich würde ja gerne mehr über diesen geheimnisvollen Ne erfahren... Eine Kleinigkeit ist mir allerdings aufgefallen und hat sich in mein Gehirn gebrannt, weil ich es so amüsant fand :D
Beinahe rechnet er damit, von Tassen beworfen zu werden, als er seinen Kopf durch den schmalen Türspalt schiebt. - Ich gehe davon aus, dass du meintest 'mit Tassen beworfen zu werden' - die Vorstellung, wie Sai von kleinen Teetassen beworfen wird war allerdings auch allerliebst und hat mir ein kleines bisschen den Tag versüßt!

Liebe Grüße
Pride
Antwort von:  Chaosbande
17.12.2016 10:52
Hallöle und huch!

Ich seh gerade ich hab hier ja gar nicht drauf geantwortet, dabei habe ich so herzlich gelacht über dieses Review. Beziehungsweise über meinen Fehler.
Gooooott, dieses Bild was du da projezierst *gacker*
Vielen Dank fürs drauf hinweisen ^^

LG
Chaos


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