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Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land

von

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Angriff der wildgewordenen Erbsen

Zur selben Zeit bei Yuan, Nero und Area: Nach einem durchschnittlichen Frühstück waren sie ebenfalls in Richtung Berg aufgebrochen und liefen den Weg zwischen den Obstbäumen entlang. Das Bild, was sich ihnen bot, war einfach traumhaft. Man könnte ein wunderschönes Panoramabild zaubern. Ihr Weg führte sie noch eine ganze Weile hier durch. Die Bäume hier waren prallgefüllt mit saftigen Früchten und Ähnlichem, selbst die Sträucher um sie herum waren mit saftigen Beeren bestückt. Alles hier sah einfach zum Anbeißen lecker aus. Yuan dachte weiterhin nur an Kyra, wie er mit ihr hier entlanglaufen könnte und zusammen den Sonnenuntergang betrachten konnte. Sie liefen weiter durch den Obstgarten und ließen sich durch nichts stören. Die Lage war entspannt und keine Gefahr weit und breit. So sollte es sein und sie konnten unbeschwert zum Berg laufen, den sie keine Sekunde aus dem Augen ließen.
 

Nach und nach wurde jedoch die fruchtbare Umgebung zu einer eher ungemütlichen und gespenstischen Gegend. Ihnen fiel es erst auf, als sie die saftigen Früchte nicht mehr vor sich hatten. Von den Bäumen hingen nun seltsame Hüllen, die an Erbsenschoten erinnern. Sie hingen von den Bäumen wie Kokons und jagten einem eine verdammte Angst ein. Sie blieben dicht zusammen und liefen durch diesen Geisterwald, der bis eben noch ein Obstgarten gewesen war. Nicht einmal die warmen Sonnenstrahlen drangen durch das Blattwerk. Die Gegend wirkte verlassen und trostlos. Auf ihrem Weg lief Nero über ein Skelett und sah es sich genauer an. „Etwas muss den Armen hier bei lebendigem Leib gefressen haben“. „Ich will nicht wissen, was es war!“, rief Yuan aus. Area erkannte einen kleinen Gegenstand und hob ihn auf. „Die Person hier war ein Forscher aus Forst Town“. „Muss einer aus dem Forschungsteam sein, die es nicht lebend zurück geschafft hatten“, gab Nero hinzu und war dafür, dass sie weiter liefen. Sie wollten lieber nicht wissen, wer den armen Mann aufgefressen hatte. Ihr Weg war noch sehr weit und beschwerlich. Nicht nur, dass sie nicht wussten, was für eine Art Tier den Mann auffraß, nein, sie mussten auch noch Hürden wie Klippen und Abhänge überwinden. Ihre Kraft wollten sie nicht einsetzten und so bewältigen sie die Hindernisse zu Fuß und kamen gut voran.
 

Nach einer gewissen Zeit beschlossen sie an einer recht gut geschützten Stelle das Lager aufzuschlagen und zu Mittag zu essen. Sie packten das Essen aus und aßen davon. Sie saßen im Kreis und hatten so halbwegs ein Ohr für Gefahr offen. Yuan wurde das Gefühl nicht los, dass sie von etwas beobachtet wurden und teilte den anderen diesen Verdacht mit. „Ich habe auch das dumpfe Gefühl beobachtet zu werden“, gab Area wieder und sah sich in der Gegend um.
 

Nero entdeckte etwas und zeigte den anderen, was er neben sich gefunden hatte.. „Was ist das?“, fragte Yuan ihn. „Hm... würde sagen pflanzliche Überreste.“ Nero sah sich die Überreste genauer an und stöhnte auf. „Was?!“, rief Area aufgebracht. „Unter den pflanzlichen Resten konnte ich auch Fleisch und Knochenreste finden!“. „Könnte dies die Antwort auf das Skelett sein?“, fragte Yuan. „Ja“. Nun mussten sie noch mehr aufpassen, da es so aussah, dass eine gewisse Pflanze hier Hunger auf Fleisch hatte. Aber keiner der Bäume konnte es sein, die machten nicht den passenden Eindruck.
 

Sie bauten das Lager wieder ab und liefen weiter durch diese unheimlichen Baumreihen mit den herabhängenden Kokons. Yuan rann wieder dieser Schauer über den Nacken, dass sie beobachtet wurden. Er drehte sich hastig um, konnte aber niemanden entdecken und wandte sich wieder zur Gruppe. Auch Nero beschlich das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden. Er sah sich gut um und behielt die Geräusche in seiner Aufmerksamkeit. Doch es gab einfach keine Spur, dass tatsächlich jemand sie verfolgte und beobachtete. Wo kam also das unangenehme Gefühl dann her? Sie liefen nun schneller durch den Waldabschnitt und in Richtung Berg.
 

Plötzlich blieb Nero stehen und orderte die anderen beiden an sich nicht zu bewegen, nicht mal den kleinsten Mucks. Er beobachtete seine Umgebung aus dem Augenwinkel und konnte eine Bewegung wahrnehmen und konzentrierte sich darauf. Leise sprach er dann zu den anderen hinter sich. „Ich hab den Beobachter gefunden. Es sind die Kokons“. „Wirklich?“, fragte Yuan genauso leise. „Ja, sie bewegen sich und sehen uns nach“. „Ich will nicht als Mahlzeit enden“, jammerte Area. „Auf mein Zeichen rennen wir los!“. Er beobachtete noch einen kleinen Moment die Feinde, dann, wie von einer Tarantel gestochen rannten sie los. Wie erwartet platzten die Kokons auf und was da heraus kam, war unglaublich. Sie wurden von einer Horde wildgewordener Erbsen verfolgt, die ziemlich hungrig aussahen. Sie rannten und rannten, sprangen durch Büsche und Sträucher. Es wurden immer mehr von den kleinen Biestern. Sie waren nicht abzuschütteln, klebten wie Kaugummi an ihren Schuhsohlen. Egal, was sie auch taten.
 

Sie mussten rennen, was auch passierte. Yuan gefiel es gar nicht, vor einem Feind davon zu laufen. So beschloss der Halbelf zu stoppen und eine Kehrtwende zu machen. Er stellte sich den Erbsen in den Weg und würde gleich Magie einsetzen. Unerwartet bekam er von Nero eine über den Kopf gezogen. „Sag mal hast du einen Knall?!“. „Nein, ich renne nicht gerne vor dem Feind weg!“, war seine Antwort und setzte einen Feuerball ein, mit dem er ein paar der Dinger niederbrannte. Fünkchen, welches sich in der Tasche von Nero befand, wurde raus gelassen und machte den Erbsen ebenso Feuer unter dem Hintern. Nero und Area hatten nun auch keine Wahl mehr und mussten den offenen Kampf wählen. Sie konnten die noch nicht aufgeplatzten Kokons von den Bäumen reißen und vernichten.
 

Immer mehr von denen tauchten auf und kreisten sie ein. Bald gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr und sie saßen wie Ratten in der Falle. Das wollte Area so gar nicht haben und konnte einen kleinen Teil der Erbsen vernichten und zu Kleinholz verarbeiten. Aber wie lange würden sie das durchhalten bevor ihnen das Mana ausging? Mit den Schwertern war der Kampf sinnlos. Die Feinde waren wie Ameisen und einfach nicht unterzukriegen. Fünkchen machte mehr von ihnen zu Mus, doch wurde zurück zu den anderen gedrängt. Sie kreisten sie immer mehr ein, der Kreis zog sich immer mehr zu. Yuan konnte sich das nicht mehr länger ansehen und baute eine Menge Mana auf. Area und Nero wussten was gleich folgen würde und wollten ihn davon abbringen, doch zu spät. Yuan öffnete die Schwingen und leuchtete auf: „Judgment!“. Die Erbsen gingen in einem hellen Lichtstrahl unter und so schaffte es Yuan den Weg frei zu machen. Doch er zahlte schnell den Tribut dafür und brach zusammen. Nur durch die Unterstützung von Nero konnte Yuan aufrecht laufen.
 

Doch lange blieben sie nicht alleine, weitere dieser Killererbsen erschienen hinter ihnen und verfolgten sie. Sie mussten einen Gang zulegen, um nicht wieder von ihnen eingekreist zu werden und so liefen sie weiter durch das Unterholz und konnten eine gut geschützte und verdeckte Höhle ausmachen. Die Erbsen rannten an ihnen vorbei und sie konnten sich hier drinnen ausruhen, und machten ein Feuer. Dass sich Yuan so verausgabt, war eigentlich nicht so geplant gewesen. Na ja, nun saßen sie in dieser Lage und mussten das Beste draus machen. Sie saßen um das Feuer und sahen dem Essen zu beim Kochen zu. Yuan lehnte sich gegen die Höhlenwand und ruhte sich aus. Er war ziemlich erschöpft und würde gleich einschlafen.
 

Kaum war das Essen fertig, war Yuan angelehnt eingeschlafen, Area sah zu ihm hinüber und legte ihm seinen Reiseumhang über und schmunzelte etwas. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und aß etwas von dem gekochten Essen. Leise sprach Nero zu seiner Schwester. „Wir sollten Shelar versiegeln, wenn das Ganze vorbei ist“. „Das ist eine gute Idee. Diese Natur hier ist einzigartig. Niemand mehr sollte diese Ruhe stören“, stimme sie zu und sah kurz zu Yuan hinüber, wie dieser leicht schnarchte. Er wirkte so friedlich und unschuldig wenn er schlief, doch musste er harte Schicksalsschläge ertragen. Wie den Verlust von Martel oder den seiner Mutter. War bestimmt nicht leicht für ihn, dann noch die Sache mit der Unterdrückung der Halbelfen in der Vergangenheit.
 

Am Morgen erwachte Yuan als Erster und fand die anderen schlafend vor. Er blickte hinüber zu dem Eingang, Fünkchen hielt Wache und würde jede dieser Erbsen zu Mus verarbeiten. Er erhob sich langsam von seinem Platz und erforschte die Höhle genauer. Sie führte tiefer hinein in den Berg und er entfernte sich immer mehr von den anderen und dem Lager. Er wollte wissen, was sich am Ende befand. Eine unbekannte Macht verspürte er unter der Haut, sie war sehr deutlich. Gestern konnte er sie noch nicht spüren, aber als er schlief war ihm ein seltsamer alter Mann erschienen. Er schien ihn nun hierher zu lotsen. Yuan lief weiter den Tunnelgang hinab und kam in einer größeren Höhle heraus. Sonnenlicht drang durch ein Loch in der Decke, Bäche verliefen durch den Raum und seltsam aussehende Pflanzen wuchsen an deren Uferrändern.
 

Yuan entdeckte eine kleine Blockhütte in der Mitte der Höhle und lief darauf zu. Eigentlich wurde er davon angezogen. Er kam dem Haus immer näher und stand nun vor der Tür. Da rief ihn eine Stimme, die er nur in seinen Gedanken hörte, und er griff nach dem Türgriff, öffnete vorsichtig und trat ein. Dahinter befand sich ein schwach beleuchteter Raum und dort, auf einer Matte, saß der alte Mann, den er in seinem Traum gesehen hatte. „Ich habe schon auf dich gewartet“. „Wer bist du?“, fragte Yuan. „Mein Name ist Noah“. „Was machst du hier?“. „Vor 25 Jahren wurde ein Expeditionsteam hierher geschickt, ich gehörte diesem an. Nach und nach wurden wir von der Natur zurück gedrängt, der Großteil wurde dabei getötet. Ich konnte hierher fliehen. Einige konnten entkommen“, erzählte Noah seine Geschickte. Yuan setzte sich dem alten Mann gegenüber. „Warum bist du noch hier?“. „Weil ich etwas beschützen muss. Auf dem Berg befindet sich etwas, was den Mächten des Bösen nicht in die Hände fallen darf. Ich weiß von deiner Sorge um deinen Freund Bescheid. Doch der Kampf ihn zurückzugewinnen, wird nicht leicht werden. Nightmare ist ein ernstzunehmender Feind. Ich habe im Lauf meines Lebens eine Technik entwickelt, die es mir erlaubt in den Geist des anderen einzudringen. Sanft oder gewaltsam. Ich möchte dir diese Technik beibringen, damit du Nightmare von innen heraus vernichten kannst“. Yuan sah ihn hellhörig an und spitzte die Ohren. „Doch sei gewarnt, gelingt es dem Feind deinen Geist zu zerstören wird dein Körper nur noch eine leere Hülle sein“. Das war natürlich ein sehr hoher Preis doch er musste es versuchen, um Kratos zu retten.
 

Noah erhob sich und half Yuan auf. „Komm, lassen wir deine Freunde nicht so lange warten.“ Mit diesen Worten verliesen sie das Haus und nahmen den Rückweg durch den Tunnel. Nach fünf Minuten erreichten sie das Lager. Die anderen beiden waren schon auf den Beinen und hatten sich regelrecht Sorgen um Yuan gemacht. Area sah die beiden kommen und fiel Yuan sogleich um den Hals. Nero gab ihm hingegen eine Ohrfeige und sah ihn wütend an. Yuan erklärte ihnen Noahs Lage und setzte sich an das Lagerfeuer. „Ihr wisst was sich auf dem Berg befindet?“. „Ja, der nächste Hinweis für die Waffe. Eure Feinde sind noch nicht hier vorbei kommen, wir müssen uns beeilen“, erklärte Noah.
 

„Willst du uns etwa begleiten?“, fragte Nero nach dem Ganzen und sah den alten Mann an. „Ja, ich werde euch die Stelle zeigen, wo es sich befindet und unterwegs werden wir eure Freunde wieder finden“. Sie bauten das Lager ab und machten sich leise auf den Weg zum Berg. Viele Fragen schossen Yuan durch den Kopf und er fragte sich, wie Noah das alles machte. Wie konnte er von ihnen wissen und davon das sie Kratos retten wollten?
 

Als sie durch den Wald liefen war ihnen bis jetzt noch keine einzige Erbse über den Weg gelaufen und sie machten eine kleine Rast, um zu verschnaufen. Da stellte Yuan die Frage: „Woher weißt du von uns von und der Mission?“. „Das ist leicht beantwortet, ich bin ein Traumwandler. Ich kann, wenn der Mensch träumt, in sein Unterbewusstsein eindringen und mir Erinnerungen ansehen. Leider kann ich nicht besonders weit eindringen, ohne dass der Mensch einen Albtraum erleidet“, erklärte es Noah so und sah in die Runde.
 

Sie liefen weiter nach der Rast und waren möglichst leise um die Erbsen nicht aufzuschrecken. Sie waren froh, heil aus dem Wald zu kommen, ohne dass Horden dieser Monstererbsen sie verfolgten. Fünkchen saß gelassen auf Neros Schulter und schlief. Sie würde schon anschlagen, wenn sie etwas Verdächtiges hörte. „Hast du das ganze Tal schon erkundet?“, fragte Area Noah und sah ihn an. „Ja, ich kenne recht viele Wege zu dem Berg und hinaus aus dem Tal. Als ich das erste Mal auf dem Berg ankam, fand ich dort eine Kiste mit interessantem Inhalt und wusste sogleich für was das ist und beschloss, es zu bewachen. Ich habe es gut versteckt“.
 

„Diese Gabe durch die Träume der anderen zu wandeln, erlangen doch nicht viele Menschen, oder?“, fragte Yuan ihn. „Nein, nur ein sehr kleiner Prozentsatz. Wenn wir schlafen, tauchen wir in die Träume der anderen ein und erreichen sie so zu jeder Zeit und überall auf der Welt und können mit ihnen reden. Die andere Fähigkeit in den Geist einzudringen lässt mich tiefer in einen Menschen sehen, aber selbst dieser Technik sind Grenzen gesetzt. Gehe ich zu weit in einen Menschen hinein, kann es passieren, dass ich ihm schade und das dieser für immer zerrüttet bleibt. Man kann damit die Persönlichkeit eines Menschen zerstören und das vollkommen“. „Mit anderen Worten, er könnte für immer ein sabberndes Elend bleiben“, drückte Yuan es aus. „Ja“, gab Noah weiter. Diese Technik sollte Yuan wirklich erlernen, um Kratos zu retten? Dabei hatte der Halbelf seine Bedenken. Was, wenn er bei Kratos zu weit ging? Er vermochte sich nicht vorstellen was Raine oder die anderen mit ihn machen würden, wenn das ganze schief ging. Noah sprach weiter, während sie durch den Wald liefen. „Es gibt einmal die sanfte Methode und einmal die gewaltsame Methode. Bei beiden wird Augenkontakt hergestellt und ein Bannkreis erscheint, um andere daran zu hindern, den Augenkontakt zu unterbrechen. Bei der Gewaltsamen ist der Unterschied, dass das Gegenüber praktisch durch den Bannkreis gefesselt wird.“ Nun wusste Yuan wie das Ganze ablaufen sollte, aber konnte er es überhaupt erlernen? Das war seine nächste Befürchtung und er hatte Zweifel daran.
 

Plötzlich schlug Fünkchen an. Das war das Signal zum Rennen. Diese verdammten Erbsen gaben wohl nie Ruhe! Sie rannten bis sie einen Ausgang vor sich hatten. Dummerweise befand sich hinter dem hellen Licht eine steile Klippe. Hier hieß es gleich, dass sie fliegen mussten. Fünkchen verwandelte sich und ließ Noah aufsteigen. Sie erreichten die Klippe, erhoben sich in die Luft und konnten sich so in Sicherheit bringen. Nero wandte sich um und sah wie sich die Erbsen in den Tod stürzten. Auf jeden Fall waren sie endlich aus dem Wald draußen und in Sicherheit. Vorerst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Icestorm
2016-11-07T15:59:34+00:00 07.11.2016 16:59
Woa, mit einem erbsenangriff hätt ich nicht gerechnet. Hmm... Dieser Noah... Irgendwie find ich den cool. Und erst die fähigkeit. Das würde ch auch gerne können. Gelungenes Kapi :D
LG
Icestorm :3
Antwort von:  OdessaLP
08.11.2016 09:48
Danke für die Blumen^^


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