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Die Kräfte in dir

von

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Sichtwechsel zu Yuri

Yuraki war total geschockt, als ich ihr die Wahrheit über mich erzählte. Ihre Hände drückten kurz unangenehm an meinem Hals. Ich war mir sicher, dass sie meinen Herzschlag spürte und sie sich so daran erinnerte, dass ich trotzdem noch ein Mensch war. Der Druck an meinem Hals wurde schwächer, aber ich wagte es nicht ihre Hände von mir zu reißen. Sie schien unentschlossen darüber, was sie als nächstes tun sollte. Wenn sie mich wirklich hätte töten wollen, hätte sie es schon längst getan. Ich entschied mich weiter zu erzählen. „Nachdem sie mich so sehr verändert hatten, erkannte ich, dass die Akademie meine neuen Fähigkeiten für ihre eigenen Zwecke ausnutzen würde. Schließlich floh ich, genau wie du, in die Standart-Dimension. Am liebsten würde ich nie wieder an diesen Ort zurückkehren, aber ich muss. Mein Bruder Yuya soll nun nach mir das nächste Experiment werden. Mit ihm haben sie Erfolg, das kann ich garantieren. Nur der Wille meines geliebten Bruders ist nicht so stark wie meiner. Deshalb muss ich ihm so schnell wie möglich helfen. Ich will nicht, dass er zu einer willenlosen Hülle wird.“ Yuraki schaute auf und direkt in meine Augen. Sie suchte etwas, dass ihr sagte, dass ich die Wahrheit sprach. Deshalb fügte ich meinen Worten noch etwas hinzu: „Wenn du mir nicht glaubst, dann töte mich jetzt.“ Ihre Hände drückten nun noch fester als zuvor. Ich schloss die Augen und wartete auf mein Ende. Der Druck erhöhte sich erneut und ich spürte, wie immer weniger Sauerstoff meine Lungen erreichte. Doch dann lösten sich Yurakis Hände von meinem Hals und ich atmete erleichtert auf. Etwas benebelt öffnete ich meine Augen, genau rechtzeitig, denn Yuraki fiel mir gerade einfach in die Arme. „Yuraki?“ Erfolglos versuchte ich sie wach zu rütteln. Das war wohl alles etwas zu viel für sie gewesen, was sogar sehr verständlich war. Ich legte sie hin. Sie war sicherlich auch erschöpft gewesen. „Ruh dich gut aus Yuraki.“, flüsterte ich. Die nächsten Stunden verliefen ereignislos, sodass ich mir auch mal kurz etwas Ruhe gönnen konnte. Doch dann hörte ich etwas. Zu meinen Fähigkeiten gehörte auch ein ausgezeichnetes Gehör. Jemand schlich um mein Versteck und das nicht gerade geschickt. Lautlos schlich ich hoch oben auf den kahlen Wänden entlang. Dann sah ich, wer mich gestört hatte und es gefiel mir überhaupt nicht, was ich da sah. Ein Soldat der Akademie. Ich hatte angenommen, dass man die Suche nach mir längst abgebrochen hatte, aber dem schien nicht so zu sein. Ohne ein Geräusch zu machen, landete ich hinter dem Soldaten. Es war wohl das beste, wenn ich ihn ausschalten würde, damit er keinen weiteren Ärger machen konnte. Ich schlug ihm mit voller Kraft ins Genick, welches sofort ein lautes Knacken von sich gab. Ich hatte ihm einen schnellen Tod gewährt. Nachdem ich mich versichert hatte, dass nicht noch mehr von denen hier herumlungerten, ging ich zurück ins Versteck. Yuraki schlief tief und fest. Ihr Gesichtsausdruck war friedlich. Dennoch fragte ich mich, ob sie hinter dieser Fassade ein Geheimnis versteckte. Es ist schon komisch, dass die Duellsoldaten auftauchten, wenn sie bei mir war. Ihre Geschichte ist glaubwürdig, immerhin wurde mir in der Akademie von ihr erzählt. Dennoch könnte es sein, dass sie trotzdem noch für den Professor arbeitet. Irgendwie konnte ich Yuraki noch nicht ganz vertrauen. Wenn sie aufwacht werde ich meine Fähigkeiten benutzen, um einmal tief in ihre Seele zu schauen. Dann werde ich Gewissheit haben, ob ich ihr mein Vertrauen wirklich schenken kann. Ich schloss die Augen, um auch etwas Schlaf zu finden. Sicherheitshalber befand ich mich die ganze Zeit nur im Halbschlaf, damit ich für weitere Soldaten gewappnet war. Doch hauptsächlich lauschte ich nur Yurakis langsamen Atmen. Die Bäume wiegten sacht im Wind. Irgendwo miaute eine Katze. Es war so friedlich. Doch dann, zwei Stunden später, hörte ich Schritte. Erst dachte ich, dass jemand einzelnes war, der wohl noch durch die Straßen lief, aber ich irrte mich. Den vielen Schritten nach zu urteilen, waren es mindesten ein Dutzend. Und dadurch, dass diese Schritte langsam und vorsichtig gesetzt wurden, war ich mir sicher, dass das keine normalen Leute waren. Sie waren wieder da, die Soldaten der Akademie. Dennoch rührte ich mich erstmal nicht, ich bewegte mich keinen Millimeter. Als sie schließlich langsam das Haus umringten, stand ich auf. Wie schon vorher, lief ich auf den Wänden entlang. Da der Mond gerade von einer großen Wolke verdeckt war, lag ich perfekt im Schatten. Ich hatte Recht gehabt, es waren sogar mehr als ein Dutzend. Yuraki schlief, also war es wohl mehr oder weniger meine Aufgabe sie zu beschützen. Ich wollte sie ja eigentlich auch nicht in meine Angelegenheiten reinziehen, aber so wie es aussah, war es unmöglich. Ich beobachtete die Angreifer noch etwas länger. Schließlich spannte ich die Muskeln an. Das bisschen Schlaf würde sich jetzt auszahlen. Vollkommen lautlos stürzte ich mich hinab auf den ersten Soldaten, welcher überrascht schon den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, doch dazu kam er erst gar nicht. Der Kontakt zu mir machte aus ihm einen toten Mann. Ohne Zeit zu verlieren, stürmte ich auf den nächsten zu, welcher mich bemerkt hatte. Der Griff in meine Manteltasche dauerte keine zwei Sekunden. Das was ich da heraus geholt hatte, sah eigentlich aus wie eine Miniduelldisk, doch das täuschte. Es war eine Art Dolch. Mit einer schwungvollen Bewegung holte ich aus und warf ihn. Der Dolch fand sein Ziel und der Soldat starb augenblicklich. Noch während er fiel, zog ich den Dolch mit einem Ruck aus seinem Körper. Mit einem dumpfen Ton schlug er auf dem kalten Boden auf. Obwohl ich recht leise gewesen war, hatte man mich mittlerweile doch bemerkt. Der Rest der lebenden Soldaten kam auf mich zu. Ich rannte ihnen entgegen. Dem ersten Faustschlag wich ich mit Leichtigkeit aus und brachte einen weiteren Gegner zu Fall. Wenn sie nicht mehr als das drauf hatten, würde das hier nicht lange dauern. Doch dann spürte ich brennenden Schmerz auf meinem Rücken. Ich drehte mich um. Ich war nicht der Einzige der mit unfairen Mitteln kämpfte. Auch sie hatten Waffen, welche meinem Dolch sehr ähnlich sahen. „Na das wird doch noch spannend.“, sagte ich. Als ich auf den nächsten Soldat zu rannte, war der Schnitt auf meinem Rücken schon längst verschwunden. Der nächste Angriff kam von einem Soldat mit einer Waffe, die von der Größe her schon einem Schwert ähnelte. Flink duckte ich mich und riss ihm die Waffe schon aus der Hand. Noch in geduckter Haltung, führte ich eine elegante Drehung aus und schlug meinem Angreifer mit seiner eigenen Waffe direkt in den Bauch. Ein Wimmern erfüllte die Luft, als er zu Boden ging. Um seinen gefallenen Kameraden zu rechen, schoss ein anderer auf mich zu und erwischte mich am Arm. Es brannte nur kurz, dann war die Wunde in einem Wimpernschlag verschwunden. Schließlich griffen sie zusammen an. Dem ersten wich ich aus indem ich meinen Oberkörper nach hinten bog. Doch damit rannte ich dem zweiten genau in die Arme und ich wurde erneut verletzt. Langsam reichte es mir. Ich hatte keine Lust mit diesen Soldaten zu spielen. Dann geschah alles ganz schnell. Meine Beine bewegten sich, aber schienen den Boden kaum zu berühren. Die Bewegungen meiner Gegner kamen mir plötzlich langsam und träge vor. Als ich wieder zu Stillstand kam, fielen alle bis auf einen der Duellsoldaten um. Der letzte von ihnen saß vor mir auf dem Boden. In seinem Gesicht lag nur eines: Angst. Ich grinste, weshalb er noch ein Stück von mir zurückwich. Dann schoss ich vor und versenkte meinen Dolch direkt in seinem Herz. Damit war es vorbei. Ich überflog kurz mein Umfeld. Blut hatte sich auf dem Boden verteilt und färbte ihn rot. Es war Zeit zurück ins Versteck zu gehen und nach Yuraki zu sehen. Noch immer wachsam wendete ich mich ab, was sich als großer Fehler herausstellte. Erst als eine Schwertspitze aus meinem Bauch ragte, wusste ich, dass ich die Situation unterschätzt hatte. Mein Blut lief an dem kalten Stahl hinab und tropfte zu Boden. Die Klinge verließ mich in einer flüssigen Bewegung und ich ging auf die Knie. Ich schaute auf und erblickte mehr Soldaten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht gewusst, wie rau diese Nacht werden würde.



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