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Verspätete Rache

von

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Disclaimer: Nicht meins. Leider. Nur die Charaktere wurden ausgeliehen zu meinem persönlichen Vergnügen.
 

Ich weiß, ihr könnt es kaum glauben, aber hier ist tatsächlich das nächste Kapitel^^ Ich wünsche euch viel Spaß dabei.
 

Ich möchte die Gelegenheit nutzten und ein riesiges Dankeschön an meine wundervolle Beta Akane-chan/Nimue loswerden. Ohne sie wäre diese Story nicht so geworden, wie sie jetzt ist.
 

Und natürlich vielen Dank an alle, die diese Story immer noch lesen. Ihr seid klasse.
 

-*-*-
 

Verspätete Rache 12
 

-*-*-
 

K wanderte ruhelos in seinem kleinen Apartment auf und ab. Er hielt sein Handy gegen das Ohr gepresst, lauschte den Erklärungen die sein ehemaliger Kollege ihm durchgab und mit jedem Satz wurde er ein kleines bisschen verzweifelter.
 

"Ja. Danke...." Er legte auf und starrte lange Zeit einfach nur ausdruckslos die Wand ihm gegenüber an, bevor er sich langsam auf den nächsten Sessel sinken ließ.
 

Als sein Freund einige Minuten zuvor angerufen hatte, war K voller Hoffnung gewesen, endlich mit der Lösung des Falls weiterzukommen. Doch leider hatte er schnell merken müssen, dass dies ein Trugschluss war. Zu der Zeit, als Kitazawa der Lehrer von Eiri war, hatte sein jüngerer Bruder allem Anschein ebenfalls in New York gelebt. Doch direkt nach dessen Tod war der jüngere der Kitazawa Brüder spurlos verschwunden.
 

K seufzte. Alle Wege endeten in einer Sackgasse und so sehr er sich auch bemühte, er fand keine neuen Anhaltspunkte. Allmählich gingen ihm die Ideen aus.
 

Die Fangschaltung zum Beispiel hatte überhaupt nichts gebracht. Alle Anrufe, die er von diesem Verrückten aufgezeichnet hatte, waren im Sande verlaufen. Er hatte mögliche Standorte in den verschiedensten Teilen des Landes ausgemacht, einige davon auch im Ausland. Dieser Kitazawa war alles andere als dumm. Er hatte entweder damit gerechnet, dass Eiri sich Hilfe suchen würde, oder er war von Natur aus vorsichtig.
 

K ballte wütend die Fäuste. Die ganze Angelegenheit war längst zu etwas Persönlichem zwischen Kitazawa und ihm geworden, auch wenn der andere noch nichts davon wusste, und er würde nicht zurückstecken. Dass es ihm nicht möglich sein sollte, diesen Kerl ausfindig zu machen, ging ihm gegen den Strich und verletzte ihn in seiner beruflichen Ehre.
 

Eiri würde ihm noch einige Fragen beantworten müssen. Es gab bestimmt einige Dinge, die er ihm noch nicht erzählt hatte und die ihm weiterhelfen mochten. Hoffentlich rief er bald zurück. Als K knapp eine Stunde zuvor versucht hatte, den Schriftsteller zu erreichen, hatte dieser ihn ziemlich schroff abgefertigt.
 

Er hatte sicherlich einen guten Grund dafür gehabt, da war K sich sicher. Er hoffte nur, dieser Grund würde sie nicht in Schwierigkeiten bringen.
 

-*-*-
 

"Das geht ein bisschen zu weit, finden Sie nicht?"
 

Kawakita hob erstaunt die Augenbrauen, als der erwartete Ausbruch gänzlich ausblieb. Es war offensichtlich, dass er mit einer weitaus heftigeren Reaktion gerechnet hatte und Eiri beeilte sich, die augenblickliche Verwunderung des Mannes zu seinem Vorteil auszunutzen.
 

"Aber um Sie von Ihrer Neugier zu erlösen: nein, ich hatte niemals eine Affäre mit Tohma Seguchi. Er ist der Mann meiner Schwester. Glauben Sie wirklich, ich würde mich zwischen die beiden drängen?"
 

"Ich habe nicht gesagt, dass eine mögliche Annäherung von Ihnen ausgegangen sein muss. Es gibt auch andere Möglichkeiten, Mr. Uesugi", warf Kawakita mit sanfter Stimme ein. Es war klar, dass er sich von seiner Überraschung erholt hatte und alles tun würde, um den Schriftsteller doch noch aus der Reserve zu locken. "Vielleicht war es ja Tohma Seguchi, der etwas von Ihnen wollte."
 

Eiri biss die Zähne zusammen und unterdrückte das dringende Bedürfnis, seinem Gegenüber einen Schlag zu verpassen. Sein Wunsch schien sich wohl deutlich auf seinem Gesicht abzumalen, denn Kawakita drückte sich unwillkürlich ein wenig tiefer in seinen Sessel und musterte ihn mit neu erwachter Besorgnis.
 

"Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber so ist es ganz und gar nicht." Wie kam dieser widerliche Schnüffler er nur dazu, ihn und Tohma dermaßen in den Dreck zu ziehen? Mit welchem Recht stellte er derartig abartige Behauptungen auf?
 

"Wollen Sie mir denn sagen, wie es ist?", fragte Kawakita interessiert nach. "Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Tohma Seguchi beschreiben?"
 

Am liebsten hätte er den Mann rausgeworfen. Doch er durfte Tohmas Leben nicht in Gefahr bringen, nur weil er nicht in der Lage war, sich zu beherrschen. Wenn er jetzt verhaftet wurde, weil er einen Polizeibeamten tätlich angegriffen hatte, dann würde er Kitazawa direkt in die Hände spielen. Und das war das letzte, was er wollte.
 

Soweit würde es nicht kommen. Gewaltsam zwang er sich, ruhig zu bleiben. Erstaunlicherweise gelang es ihm sogar. Äußerlich völlig gelassen hob Eiri die Augenbrauen und warf den beiden Beamten einen leicht amüsierten Blick zu. "Hatten wir das nicht schon einmal? Wie ich Ihnen bereits sagte, verstehen wir uns sehr gut, aber wir sind kein Paar. Und wir waren auch niemals eins."
 

Der Polizist sah ihn noch für einige Sekunden abschätzend an, dann öffnete er den Mund, um seine nächste Frage anzubringen, wurde jedoch von einem durchdringenden Schrillen unterbrochen. Leicht verärgert kramte er in seiner Tasche nach seinem Handy.
 

"Ja? Hat das keine Zeit? Ich bin gerade... in Ordnung. Ich komme sofort." Kawakita seufzte leise und stand auf. "Wir müssen uns leider verabschieden, Mr. Uesugi. Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben."
 

"Kein Problem." Eiri begleitete die beiden Männern zur Tür. Auf der Schwelle drehte Kawakita sich noch einmal um und bedachte den Schriftsteller mit einem Blick, der diesen unwillkürlich an eine Katze erinnerte, die gerade zum Sprung auf die wehrlose Maus ansetzte.
 

"Wir sehen uns wieder, Mr. Uesugi. Ganz bestimmt."
 

Die Tür fiel ins Schloss und Eiri ging langsam zurück ins Wohnzimmer. Erschöpft sank er in den nächsten Sessel. In den letzten Minuten nicht die Nerven zu verlieren, hatte ihn alle Selbstbeherrschung gekostet, zu der er noch fähig war. Jetzt, wo die Anspannung allmählich von ihm abfiel, fühlte er sich müde und leer. Wenn es noch lange so weiterging, würde er unter der ständigen Ungewißheit noch zerbrechen.
 

Von den Selbstvorwürfen ganz zu schweigen. Eiri vergrub das Gesicht in den Händen und stöhnte gequält auf. Für dieses Mal hatte er die Wölfe von seiner Tür vertreiben können, doch was war beim nächsten Mal? Was würde ihn das nächste Mal vor einer Katastrophe bewahren?
 

-*-*-
 

"Um Himmels willen, Shuichi! Was machst du denn hier?" Hiro stoppte sein Motorrad neben der Parkbank, auf der er von Weitem seinen Freund erkannt hatte und beugte sich mit einem besorgten Stirnrunzeln zu dem pinkhaarigen Sänger hinunter. Dieser schniefte nur leise und sah weiterhin bedrückt zu Boden.
 

"Shui, was ist los? Erzähl's mir. Hast du wieder Krach mit Eiri?" Hiro setzte sich neben seinen Freund und legte ihm den Arm um die Schultern. Gleich darauf fand er sich platt auf dem Rücken liegend unter einem hysterisch weinenden Shuichi wieder, der immer und immer wieder etwas von Eiri, Polizei und einem Karton stammelte, dem Hiro irgendwie wirklich keinen Sinn abgewinnen konnte.
 

Tröstend klopfte er dem anderen auf den Rücken und setzte sich langsam wieder auf. Nachdem ihm das gelungen war, löste er behutsam Shuichis Arme von seinem Nacken und schob ihn energisch von sich weg. "Also?"
 

Stockend und immer wieder von heftigen Schluchzern unterbrochen, erzählte Shuichi schließlich seinem besten Freund, was vorgefallen war. Hiro seufzte und lehnte sich müde gegen die Bank in seinem Rücken. Manchmal hatte er es so satt, wie Eiri seinen Freund behandelte. Aber leider konnte er nichts dagegen tun. Selbst wenn er sich einmischte, würde Shuichi immer wieder zu dem Schriftsteller zurückkehren.
 

"Mach dir nicht zu viel daraus, Shuichi. Eiri steht sicherlich unter sehr großer Anspannung. Seguchi ist sein Schwager, schon vergessen? Das er verschwunden ist, hat ihn sicherlich sehr mitgenommen."
 

"Oh." Dieser kleine Laut sagte Hiroshi, dass sein Freund vollkommen vergessen hatte, was mit ihrem Chef passiert war. Er seufzte lautlos und hörte weiter zu.
 

"Warum schließt er mich immer noch aus seinem Leben aus? Ich will ihm doch nur helfen!" Shuichi schniefte noch einmal und sah dann hoffnungsvoll zu seinem Freund auf. "Ob ich zurückgehe und noch einmal mit ihm darüber spreche?"
 

"Laß lieber noch ein wenig Gras über die Sache wachsen, ehe du ihn noch einmal darauf ansprichst. Der Besuch der Polizei hat ihn bestimmt nicht versöhnlicher gestimmt."
 

Shuichi nickte beklommen. Hiro hatte ja recht. Es war nicht so, dass ihm dies nicht klar gewesen wäre, aber dennoch... warum konnte Eiri ihn nicht ein einziges Mal wie einen gleichberechtigten Partner behandeln?
 

"Du kannst heute bei mir übernachten", bot Hiro ihm überraschend an und grinste zufrieden, als er Shuichis verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte. Der Junge war so in Gedanken versunken gewesen, dass es einige Sekunden dauerte, ehe er in die Realität zurückfand.
 

"Danke, Hiro. Du bist ein echter Freund," murmelte der pinkhaarige Sänger nachdenklich und zog geräuschvoll die Nase hoch. Hiro seufzte noch einmal und reichte ihm ein Taschentuch. Als der andere es ihm zurückgeben wollte, schüttelte er rasch den Kopf.
 

"Das kannst du ruhig behalten. Und jetzt laß uns fahren. Ich bin müde!"
 

-*-*-
 

Eiri nahm den Hörer auf und tippte in rascher Folge die Ziffern, die ihn mit K verbinden würden. Während es klingelte, nahm er ein Glas aus dem Schrank und füllte es bis zum oberen Rand mit Whiskey. Er nippte daran und wartete ungeduldig darauf, dass der andere abnahm.
 

"Ja?"
 

"Wir müssen uns dringend unterhalten, K." Eiri leerte den Rest des Glases in einem Zug. Hustend hielt er den Hörer beiseite, bis er wieder normal atmen konnte. Dann nahm er das ziemlich abrupt unterbrochene Gespräch wieder auf. "Als Sie vorhin versucht haben mich anzurufen, war die Polizei bei mir."
 

"Erzählen Sie mir alles", forderte K ihn ohne Umschweife auf und Eiri gehorchte. Als er geendet hatte, war K fassungslos. "Ich... ich rufe nachher zurück. Das muss ich jetzt erst einmal verdauen." Leicht benommen legte er auf.
 

Warum hatte Eiri ihm niemals erzählt, dass er zusammen mit Tohma in New York gewesen war, um das Grab von diesem Kitazawa zu besuchen? Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Polizei von dieser gemeinsamen Reise erfuhr. Und was dann?
 

Eiri war zusammen Tohma in New York gewesen. Sie hatten zusammen gewohnt. Und das nicht zum ersten Mal. Eiri hatte sein Zimmer im teuersten Hotel der Stadt aufgegeben, um die Zeit seines Aufenthalts in Tohmas Villa zu verbringen. Allein dieses winzige Detail war ein gefundenes Fressen für die Polizei.
 

K stöhnte. Seine Gedanken waren ein einziges Chaos. Glaubte Eiri wirklich, dieses undurchdringliche Gespinst aus Lügen und Halbwahrheiten würde niemals auffliegen? Wie naiv konnte man eigentlich sein?
 

tbc



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