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Endormis

von

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Ein neues altes Zuhause

Protagonist: James Potter
 

***
 

Am nächsten Morgen wurden wir vom Weinen eines Babys geweckt. Geradezu instinktiv richtete ich mich auf und wollte schon zu Harry ins Zimmer gehen, als ich feststellte, dass ich mich nicht in meinem Schlafzimmer in Godrics Hollow befand. Einen Momentlang war ich verwirrt, während das Weinen langsam erstarb. Erst dann fiel mir wieder ein, dass ich die Geschehnisse der letzten Tage nicht bloß geträumt hatte. Harry war kein Baby mehr und das Weinen war auch nicht seins, sondern das von Emma, die mittlerweile wahrscheinlich schon längst von Jana und Sirius versorgt wurde.
 

Gedankenversunken und ein wenig niedergeschlagen ließ ich mich wieder auf das Bett sinken und starrte einfach nur ins Leere.
 

„Was ist los?“, wollte Lily wissen und ich wandte mich zu ihr um.
 

Auch sie war von Emmas Weinen wach geworden. Sie hatte sich aufgerichtet und sah mich etwas besorgt an. Ich brauchte jedoch einen Moment, um ihr zu antworten.
 

„Ich hatte nur gerade das Gefühl gehabt, das alles nur geträumt zu haben“, erzählte ich ihr schließlich. „Ich dachte, wenn ich gleich zu Harry ins Zimmer gehe, wäre alles wieder so wie früher.“
 

Sie senkte betrübt den Kopf und auch sie schwieg für einen Augenblick.
 

„Mir ging es die letzten Tage schon ähnlich“, gestand sie mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und habe mich gewundert, warum Harry nicht weint. Jedes Mal, wollte ich schon aufspringen und nach ihm sehen, ob es ihm gut geht und dann erst ist mir wieder eingefallen, dass er ja kein Baby mehr ist, dass wir in Hogwarts sind und er im Gryffindor-Turm schläft. … Und die kleine Emma war diese Nacht schon ein paar Mal wach.“
 

Ich nickte bloß und wieder trat ein Moment der Stille zwischen uns ein. Davon hatte sie am Morgen danach nie etwas erzählt und ich hatte es nicht einmal mitbekommen. Normalerweise wurde ich immer wach, wenn Lily unruhig schlief und nun fühlte ich mich ein wenig schuldig deswegen, dass mir das nicht aufgefallen war.
 

„Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich und streichelte ihr zärtlich über die Wange. „Irgendwie hat es sich noch so irreal angefühlt, als wir in Hogwarts übernachtet haben. Ich glaube, ich habe das alles gar nicht so richtig bis zu mir vordringen lassen. Es kam mir wohl alles wie ein einziger komischer Traum vor.“
 

Sie schüttelte nur verständnisvoll den Kopf.
 

„Du musst dich nicht entschuldigen“, entgegnete sie. „Es war einfach viel zu viel Aufregung und du hattest deinen Kopf voll mit anderen Sorgen. Ich wollte dich nicht auch noch mit meinen Problemen belasten.“

„Ich hätte es dir niemals übel genommen“, versuchte ich sie zu besänftigen.

„Ich weiß.“
 

Einen weiteren Augenblicklang sagte keiner von uns beiden etwas. Wir saßen einfach nur da und grübelten, jeder für sich, vor uns hin.
 

„Glaubst du, Harry denkt jetzt, wir wöllten ihn nicht bei uns haben, weil er gestern Abend wieder zurück ins Schloss sollte?“, durchbrach Lily schließlich die Stille.
 

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ein bisschen könnte ich diesen Gedanken schon verstehen. Zwar hatte Harry sich schließlich geschlagen gegeben, als Remus ihn ins Schloss zurückgebracht hatte, doch er sein Blick hatte etwas enttäuscht ausgesehen. Dennoch brachte ich es Lily gegenüber nicht fertig, diese Vermutung zu äußern.
 

„Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll für ihn ist, wenn er jetzt schon so viel Zeit mit uns verbringt“, fuhr Lily langsam fort, als ich nach einer Weile noch nicht geantwortet hatte. Doch so richtig glücklich schien sie mit dieser Formulierung nicht zu sein. „Ich meine ...“ Sie brach ab und überlegte einen Moment, wie sie sich besser ausdrücken konnte. „Ich glaube, Remus hatte womöglich auch recht, wenn er sagt, dass Harry seine Hausaufgaben vernachlässigen könnte, wenn er die Ferien bei uns verbringt.“

„Findest du wirklich, dass er so viel verpassen würde? Wäre es nicht auch ein bisschen verständlich, dass er sich gerade schlecht auf die Schule konzentrieren kann?“

„Schon …“ Wieder brauchte sie einen Moment, um ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie schließlich fortfuhr. „Aber bei uns geht doch auch noch alles drunter und drüber. … Es ist alles so seltsam. … Ich wüsste noch gar nicht so richtig, wie ich mit Harry umgehen sollte. … Wir haben doch noch gar keinen Alltag wiedergefunden!“
 

Mein Hals fühlte sich an, als hätte sich ein riesiger Kloß in ihm gebildet, sodass es mir unmöglich war, zu antworten. Es fühlte sich seltsam an und ich kam mir auch etwas schäbig vor, und dennoch musste ich mir eingestehen, dass es wohl durchaus ein wenig stimmte, was sie sagte. Ich konnte darauf nur nicken und nahm zärtlich ihre Hand, ohne etwas zu sagen.
 

„Ich will mein Baby wiederhaben!“, schluchzte sie und lehnte sich an meine Schulter, wo sie sich eine Weile lang einfach nur ausweinte. Mir fiel keine sinnvolle Antwort ein. Also legte ich nur meine Arme um sie und hielt sie fest, während sie ihren Tränen freien Lauf ließ.
 

Erst nach einer Weile beruhigte sie sich langsam wieder. Ich drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
 

„Wir sollten wohl langsam aufstehen“, schlug ich mit etwas belegter Stimme vor. Ich wusste nicht, was ich sonst noch hätte sagen können.
 

Sie nickte bloß und löste sich von mir. Ein paar Tränen glitzerten noch immer in ihren Augen. Ich wischte sie ihr aus dem Gesicht und gab ihr noch einen Kuss, bevor wir uns schließlich erhoben und uns umzogen, um uns dann zu Sirius und Jana zu gesellen, die in der Küche schon damit beschäftigt waren, das Frühstück vorzubereiten.
 


 

Ein paar Stunden später tauchten wir hinter einer dichten Gruppe von Bäumen auf, nur vielleicht einen knappen Kilometer außerhalb von Godrics Hollow. Emma fing verstört an zu weinen und Jana wiegte sie beruhigend hin und her, um sie wieder zu besänftigen. Ich wusste, dass auch Jana nicht gerne apparierte und für die kleine Emma musste es sich geradezu furchterregend anfühlen. Aber da Jana mit ihrem kleinen Haus in Little Whinging nicht an das Flohnetzwerk angeschlossen war, war es nun einmal die einzige Möglichkeit für uns, um zum Haus unserer Eltern zu gelangen.
 

Sirius, Lily und ich warteten geduldig, bis sich Emma wieder beruhigt hatte. Dann traten wir hinter den Bäumen hervor, auf die Straße. Kein Auto war unterwegs und auch keiner der Bewohner der paar vereinzelten Häuser, die entlang dieser Landstraße standen. Diese Gegend hier war schon immer ruhig und idyllisch gewesen. Kaum jemand verirrte sich zufällig hier her.
 

Wir mussten nicht weit laufen, bis Hardwins Place in Sichtweite kam. Wenn Jana nicht gestern Abend noch erzählt hätte, dass sie das Haus mit dem Fideliuszauber belegt hatte, hätte ich es nicht einmal bemerkt und mir wohl auch keine Gedanken darüber gemacht.
 

Von außen sah das Haus nicht anders aus, als die übrigen Häuser. Es besaß einen kleinen Vorgarten mit einer Blumenrabatte, die ein wenig wild vor sich hin wucherte und den Eindruck machte, als wären die Besitzer schon ein paar Wochen im Urlaub und hätten vergessen, einen Nachbarn darum zu bitten, sich um die Blumen zu kümmern.
 

Muggel, die an diesem Haus vorbeigingen, wären nie auf die Idee gekommen, dass hier Zauberer gelebt haben könnten.
 

Im Inneren des Hauses, war jedoch alleine schon der Eingangsbereich größer, als man das von außen hätte vermuten können. Die Decke zum ersten Obergeschoss hin war offen, sodass man auf den Eingang hinabblicken konnte. Von diesem führten links und rechts zwei Korridore ab, die in die einzelnen Zimmer führten.
 

Hinter dieser Größe steckte ein Dimensionszauber, den einer von Janas und meinen Vorfahren hier gewirkt haben musste. Vermutlich hatte er eine größere Familie gegründet, als in diesem Haus normalerweise Platz gefunden hätte und so besaß das Haus nun in seinem Inneren die Größe eines stattlichen Landsitzes, während es äußerlich noch immer den Eindruck eines gewöhnlichen Einfamilienhauses machte.
 

Auch im Inneren erweckte alles den Eindruck, als wären meine Eltern nur für ein paar Wochen verreist und es hätte sich nur niemand um die Blumen gekümmert. Die Pflanzen, die dekorativ an den Wänden entlang standen, waren ein bisschen welk und auf den Bilderrahmen der alten Familienportraits lag nur eine sehr feine Staubschicht. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dann hätte ich niemals vermutet, dass schon seit Jahren niemand mehr in diesem Haus gewohnt hatte.
 

Doch zu meiner Überraschung war das Haus in all den Jahren offenbar nicht vollkommen unbewohnt gewesen. Zu unserer Rechten, aus einem kleinen Flur, der in die Küche und das Esszimmer führte, kam uns Kirbie entgegen gewackelt.
 

„Mr James, Mrs Lily“, quiekte sie aufgeregt. „Kirbie hatte ja gar keine Ahnung, dass Sie heute nach Hause kommen würden!“

„Kirbie!“, rief ich begeistert. „Ich hab‘ gar nicht mehr damit gerechnet, dich noch einmal wiederzusehen! Wie geht es dir? Und wie geht es Corbie? Ist sie auch da?“
 

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass unsere alten Hauselfen noch lebten. Ich konnte mich noch erinnern, dass sie schon seit ein paar Generationen unserer Familie dienten und sie mussten ja jetzt schon an die 200 Jahre alt sein, schätzte ich.
 

„Kirbie geht es ganz gut“, erzählte sie. „Aber die arme Corbie … sie ist gestern Abend verstorben, Mr James.“

„Oh…“
 

Das schockte mich dann doch und auch Jana und Sirius wirkten sehr betroffen.
 

„Aber du hast doch letztens gesagt, ihr ginge es noch nicht so schlecht!“, wandte sich Jana etwas vorwurfsvoll an Sirius.

„Naja, ich dachte, sie wird vielleicht langsam etwas senil“, verteidigte er sich. „Aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie schon so bald versterben könnte! … Ich hab‘ sie extra noch davon abgehalten, sich zu überarbeiten!“

„Corbie war eben schon sehr alt, Mr Sirius“, piepste Kirbie verständnisvoll. „Es war Zeit für sie.“
 

Ohne auf ein weiteres Wort zu achten, wandte ich mich ab und ging in die Küche. Es wirkte ein wenig chaotisch hier, als hätte auch Kirbie schon so ihre Schwierigkeiten, alles in Ordnung zu halten. Sie hatte eingekauft, sicherlich mit der Absicht, die Einkäufe nachher zu Jana zu transportieren, doch sie lagen noch auf dem Arbeitsbereich verteilt umher. Außerdem hatte sie wohl die Absicht gehabt, etwas für Jana und Sirius zu kochen, wobei ihr jedoch zwei Eier und ein paar Tomaten auf den Boden gefallen waren, der Topf war schon kurz vorm Überkochen und in der Spüle war der Abwasch vom Vortag noch nicht fertig.
 

Mit einem Wink meines Zauberstabes versuchte ich Kirbie ein bisschen Arbeit abzunehmen, doch ich hatte Haushaltszauber nie so gut hinbekommen und das Essen auf dem Herd kochte davon nun erst recht über. Ich drehte die Temperatur also einfach manuell herunter und wandte mich dann wieder um, auf der Suche nach Corbie.
 

Sie war nicht hier, doch ich fand sie in dem kleinen Zimmerchen, welches sich an die Küche anschloss und das liebevoll für sie und Kirbie eingerichtet worden war. Als Kind hatte ich mich beim Spielen öfter hier drinnen versteckt, nur um schließlich Ärger mit meiner Mutter zu bekommen, mit der Begründung, dass ich es schließlich auch nicht mögen würde, wenn jemand ungefragt in meinem Zimmer verstecken spielen würde. Anschließend hatte sie mir immer gesagt, ich solle mich bei Corbie und Kirbie entschuldigen, doch die hatten mir das niemals übelgenommen.
 

Corbie lag auf ihrem Bettchen und sah so aus, als würde sie nur schlafen. Ich fühlte ihren Puls und musste, etwas enttäuscht, feststellen, dass Kirbie sich nicht geirrt hatte. Es schnürte mir förmlich die Kehle zu. Auch wenn Corbie „nur“ eine Hauselfe gewesen war, hatte ich sie und Kirbie doch immer als Familienmitglieder betrachtet und Corbies Tod machte mich nun ebenso sehr betroffen, wie der Tod meiner Eltern damals.
 

Sie wirkte friedlich und hatte offenbar nicht gelitten. Ich nahm an, dass sie einfach im Schlaf gestorben sein musste, denn ich glaubte nicht, dass Kirbie es noch geschafft hätte Corbie in das Bettchen zu legen.
 

Eine kleine Weile saß ich nur starr da und betrachtete sie, nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es führte mir vor Augen, wie viel Lily und ich doch in den letzten Jahren verpasst hatten. Noch immer fühlte es sich an, als wäre das alles bloß eine gute Woche her. Corbie und Kirbie waren abwechselnd täglich bei uns vorbeigekommen und hatten uns mit unseren Einkäufen versorgt, weil wir selber das Haus nicht hatten verlassen dürfen. Die beiden waren noch so fit gewesen, dass ich mir niemals wirklich Gedanken darüber gemacht hatte, wie alt sie wohl schon waren. Und jetzt war Corbie einfach tot!
 

Ich grübelte eine Weile lang vor mich hin und starrte ins Leere. Ich hörte, wie Lily, Jana und Sirius hinter mir das Zimmer betraten, doch ich wandte mich nicht sofort zu ihnen um. Erst Janas sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
 

„Wir sollten sie beerdigen“, schlug sie vor. Ich konnte nur nicken und endlich erhob ich mich wieder.
 

Behutsam umwickelte ich Corbies kleinen Körper mit der Decke des Bettes, hob sie auf und ging mit ihr nach draußen in den Garten. Hinter dem Haus, unter einer kleinen Gruppe von Apfelbäumen, würde ich sie begraben.
 

Es gab hier bereits ein weiteres Grab für eine Hauselfe. Pucky, hatte sie geheißen. Ich hatte sie nie kennen gelernt. Als Kind hatte ich meine Eltern einmal nach diesem Grab gefragt, doch ich erinnerte mich nicht mehr daran, was sie mir über die Hauselfe erzählt hatten. Ich vermutete einfach, dass meine Mutter sie hier beerdigt haben musste. Die Stelle schien mir daher nur umso besser geeignet dafür, Corbie auch hier zu bestatten.
 


 

Es fühlte sich ein bisschen so an, als wäre nichts mehr so wie früher. Es war komisch das Haus meiner Eltern wieder zu betreten, nachdem ich Corbie gerade beerdigt hatte. Noch immer fiel es mir schwer zu begreifen, wie nur so viel Zeit vergangen sein konnte, obwohl mir doch alles so vorkam, als wäre es erst wenige Tage her. Harry war plötzlich 13 Jahre alt und ging nach Hogwarts und meine Lieblingshauselfe war tot.
 

Ich nahm an, dass es Lily natürlich immer noch genauso gehen musste, doch sie versuchte sich davon nichts anmerken zu lassen. Ich bewunderte sie ein wenig dafür, dass sie sich offenbar aktiv bemühte, die Situation zu akzeptieren und weiter zu machen. Jedenfalls überredete sie Kirbie dazu, sich ihren verdienten Ruhestand zu gönnen. Sie liebte es, selber zu kochen und womöglich verhalf ihr diese Möglichkeit zu ein bisschen mehr innerer Ruhe, wenn auch nur minimal.
 

Überhaupt hatte ich das Gefühl, als hätte Lily irgendwie Hummeln im Hintern. Sie verbrachte den ganzen restlichen Tag über damit, durch das Haus zu streifen und sämtliche Zimmer zu ordnen, wie sie es sich vorstellte. Ich hielt es für besser, sie nicht davon abzuhalten, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass es sie auch ziemlich erschöpfte.
 

Sie ordnete die Küche neu und bereitete das Mittagessen vor, nur um nach dem Essen direkt damit weiter zu machen, alle persönlichen Gegenstände zu sortieren, die Jana für uns eingelagert hatte. Sie legte eine Zimmeraufteilung fest, richtete sich unser neues Schlafzimmer ein und hätte anschließend auch direkt mit dem Zimmer weitergemacht, das für Harry bestimmt war, wenn Sirius sie nicht davon abgehalten hätte.
 

„Ähm, Lily“, rief er ihr zu. „Ich denke nicht, dass du Harrys alte Spielsachen in seinem Zimmer drapieren musst.“
 

Lily, die gerade dabei war, eine Kiste mit Bauklötzen einzuräumen, blinzelte etwas irritiert.
 

„Aber er hatte sie doch die ganzen letzten Jahre über nicht“, erwiderte sie.

„Ja, ja, das ist schon richtig“, stimmte er ihr zu. „Aber ich wollte dich nur kurz daran erinnern, dass er jetzt schon 13 ist und, soweit ich mich richtig erinnere, spielen 13-jährige in der Regel nicht mehr mit Bauklötzen.“

„Ach ja…“, sah Lily ein und starrte deprimiert auf die Kiste vor ihren Füßen.

„Aber du könntest sie vielleicht Emma überlassen“, schlug Sirius vor. „Die spielt dann bestimmt in ein paar Monaten oder so damit.“

„Und du könntest Harry ein Set mit Quidditchbällen besorgen“, warf Jana ein. „Dann kann er in den Ferien trainieren.“

„Quidditch ist gut“, bestätigte Sirius optimistisch. „Aber ich bin sicher, du kannst auch nichts falsch machen, wenn du ihm einfach die Möglichkeit gibst, sich nach dem Schuljahr sein Zimmer selber zu gestalten.“
 

Mit diesen Worten packte er sie an den Schultern und schob sie aus dem Zimmer. Lily sah aus, als wäre sie den Tränen nahe und sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Ich überlegte, was ich ihr sagen könnte, doch mir fiel nichts Sinnvolles ein. Schließlich jedoch schluckte sie ihre Trauer herunter und nickte nur, bevor sie sich schließlich daransetze, Harry ein Quidditch-Set zu bestellen und sämtliche von Harrys alten Spielsachen wanderten in das Kinderzimmerchen, das Sirius und Jana für Emma gestaltet hatten.
 

Lily kam auch in den nächsten Tagen nicht zur Ruhe, selbst nachdem sie das ganze Haus von vorn bis hinten umgekrempelt hatte. Es war ihr ein Bedürfnis, die Weasleys aufzusuchen. Harry hatte erzählt, dass er von Rons Familie so herzlich aufgenommen worden war. Wir hatten vorher nie wirklich etwas mit dieser Familie zu tun gehabt, weshalb Lily sich unbedingt dafür bedanken wollte.
 

Nachdem Lily also Freundschaft mit den Weasleys geschlossen hatte, suchte sie als nächstes Augusta Longbottom auf, nur um ihr ihr Beileid zu bekunden, was mit Frank und Alice geschehen war. Mrs Longbottom war darüber zwar sehr perplex, jedoch auch so begeistert von Lily, dass sie uns von nun an regelmäßig alle paar Tage zum Tee zu sich einlud.
 

Sirius ging unterdessen seinen eigenen Erledigungen nach. Nachdem, wie erwartet, schon am nächsten Tag der Tagesprophet über seinen Freispruch berichtet hatte, war seine erste Amtshandlung die, sich sofort einen neuen Zauberstab zuzulegen. Danach kehrte er zurück und hatte neben dem Zauberstab auch noch eine Tarnung für mich mit besorgt.
 

„Wozu ist die denn?“, wollte ich wissen.

„Ich brauch dich mal“, erklärte er. „Ich muss noch mal los. Und damit dich niemand erkennt...“

„Und was hast du vor?“

„Erklär ich dir auf dem Weg.“
 

Er grinste etwas schief, doch er ließ sich weder von mir noch von Jana irgendwelche weiteren Informationen entlocken.
 

Fünf Minuten später betraten wir zu zweit vom Tropfenden Kessel aus die Winkelgasse.
 

„Also was willst du jetzt eigentlich hier?“, wollte ich schließlich wissen.

„Ich brauche Verlobungsringe“, antwortete er.
 

Ich starrte ihn verdutzt an.
 

„Nur für den Fall, dass es dir doch entgangen sein sollte“, erklärte ich und legte ihm mit einem gespielt mitleidigen Blick meine Hände auf seine Schulter. „Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Ich bin schon glücklich verheiratet.“

„Oh, das bricht mir jetzt das Herz!“, erwiderte er, doch er war nicht imstande, seine gekränkte Miene aufrechtzuhalten und fing an zu lachen. „Natürlich nicht für dich, du Trottel! Ich hab‘ vor, Jana zu überraschen und ich brauche dafür deine Meinung als Trauzeugen.“

„Oh na dann… Klar doch!“
 

Ich grinste breit, während wir einen kleinen Laden am Ende der Gasse ansteuerten, der Ringe verkaufte.
 

Als wir nach Hause zurückkehrten, fanden wir Lily im Wohnzimmer auf dem Sofa, wo sie offenbar eingeschlafen war. Direkt neben ihr hielt, in eine Babydecke eingewickelt, auch Emma ihr Mittagsschläfchen. Sirius und ich setzten uns dazu.
 

Ich strich Lily eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ohne, dass sie davon aufwachte. Es war normalerweise ungewöhnlich für sie, mitten am Tag einzuschlafen, doch sie war die letzten Tage über so ruhelos gewesen, dass sie diese Pause jetzt wohl gut gebrauchen konnte.
 

Ich schnappte mir den Tagespropheten, der vor mir auf dem Stubentisch lag und überflog ihn. Wirklich viel Interessantes stand nicht darin.
 

Minister Fudge musste offenbar Rede und Antwort stehen, wie es überhaupt zu diesem Irrtum hatte kommen können, dass ein Unschuldiger 12 Jahrelang in Askaban gefangen gehalten worden war und wie er nun den wahren Schuldigen hatte laufen lassen können. In seiner Haut hätte ich absolut nicht stecken wollen, auch wenn mein Mitleid sich auf der anderen Seite ziemlich in Grenzen hielt. Ich überflog den Artikel, doch von Peter hatte er noch keine neue Spur. Man hatte seine Mutter aufgesucht und ausgefragt, doch natürlich wusste sie von nichts.
 

Ich hatte wirklich Mitgefühl mit Mrs Pettigrew. Sie war eine wirklich herzensgute Person. Ihr Mann war bereits verstorben, als Peter noch ein kleiner Junge gewesen war und so war ihr einziger Sohn ihr ein und alles gewesen. Es musste für sie wohl schon kaum zu ertragen gewesen sein, zu hören, Peter wäre angeblich in einer Explosion gestorben, die Sirius verursacht hätte. Nun aber zu erfahren, dass Peter noch lebte und dass er der Schuldige war, musste noch schlimmer sein als man sich vorstellen konnte.
 

Ich überlegte, ob ich sie vielleicht anschreiben sollte, aber vermutlich würde es sie an den Rand des Wahnsinns treiben und so entschied ich mich, dass es wohl besser war, nicht zu ihr Kontakt aufzunehmen.
 

Ich warf die Zeitung wieder zurück auf den Tisch vor mir und streckte mich. In diesem Moment kam Jana mit einem Tablett mit Tee und Keksen ins Wohnzimmer und stellte es vor uns ab. Gerade war sie dabei jedem von uns eine Tasse zu reichen, als Emma just in diesem Augenblick aufwachte und Hunger bekam und sie sich ihr zuwandte.
 

Etwa eine halbe Stundelang unterhielten wir uns kaum miteinander. Nur Jana sprach liebevoll mit der Kleinen, während sie trank. Plötzlich läutete es an der Tür und ich sah überrascht vom Tagespropheten auf. Lily, neben mir, blinzelte und richtete sich noch etwas verschlafen auf.
 

„Jana, hattest du nicht gesagt, du hättest das Haus mit dem Fideliuszauber belegt?“, erkundigte ich mich irritiert.

„Ja, hab‘ ich“, erwiderte sie und sie schien nicht minder überrascht zu sein. „Vielleicht könnte seine Wirkung nachgelassen haben?“

„Hm… wer weiß!“
 

Ich hatte immer angenommen, dass der Fideliuszauber ewig halten würde. Doch ich hatte mich damals, als Lily und ich ihn angewandt hatten, nicht so eingehend damit beschäftigt, um mir dessen wirklich gewiss zu sein. Ich legte also die Zeitung beiseite und erhob mich, während Jana und Sirius noch immer voll und ganz mit Emma beschäftigt waren.
 

Niemand stand vor der Haustür, als ich sie öffnete und schon dachte ich, der Fideliuszauber müsse tatsächlich seine Wirkung verloren haben und ein Kind hätte sich einen Spaß erlaubt, doch dann:
 

„Harry Potter, Sir!“, piepste eine aufgeregte Stimme und ich wandte meinen Blick völlig verdutzt nach unten.
 

Da stand ein Hauself vor mir und strahlte mich bis über beide Ohren an. Ganz offensichtlich war er in die Freiheit entlassen worden, denn er trug zwei nicht zusammenpassende Socken, die eine davon eine schlichte Schwarze und die andere mit einem grell bunten Muster. Dazu trug er eine quietschgelbe Kinder-Sporthose, die er sich eng am Bauch festgeschnürt hatte. Sein Oberkörper war frei, doch über sein linkes Ohr hatte er sich einen Teewärmer gestülpt.
 

Als er meinen überraschten Gesichtsausdruck bemerkte, wurde ihm offenbar klar, dass ich nicht Harry war, denn plötzlich wirkte er ein bisschen peinlich verlegen.
 

„Oh, verzeihen Sie, Sir“, piepste er. „Dobby hat gedacht, Sie wären…“

„Schon gut, schon gut“, unterbrach ich ihn. „Ich bin James Potter. Aber woher kennst du Harry?“
 

Der kleine Kerl, namens Dobby, machte große Augen.
 

„Dobby wusste nicht, dass Harry Potters Familie noch lebt, Sir“, quiekte er aufgeregt. „Dobby dachte…“

„Ja, ich schätze, da bist du sicherlich nicht der Einzige“, winkte ich ab. „Sagen wir, meine Frau und ich haben ein wenig verschlafen. Ist ‘ne lange Geschichte. Aber ich bin wirklich neugierig, woher du eigentlich Harry kennst.“
 

Ich setzte mich kreuzbeinig auf die Türschwelle, um auf einer Höhe mit ihm zu sein, während Dobby mir so aufgeregt und wild durcheinander seine Geschichte erzählte, dass ich nicht alle Einzelheiten wirklich begriff. Wenn ich ihn richtig verstand, dann hatte er Harry offenbar vor nicht ganz zwei Jahren in seinem Zimmer bei Lilys Schwester aufgesucht, um ihn vor einer Verschwörung in Hogwarts zu warnen. Diese Verschwörung musste Harry dann offenbar schließlich aufgedeckt haben und dem Hauselfen dann anschließend zur Freiheit verholfen haben. Ich blinzelte irritiert.
 

„Was, du hast Harry deine Freiheit zu verdanken?“, wunderte ich mich.

„Ja, Sir!“, erwiderte Dobby und er wirkte nicht im Mindesten traurig darüber.
 

Mein Vater hatte mir einmal die Geschichte erzählt, dass meine Mutter nach der Hochzeit mit ihm offenbar zunächst Gewissensbisse gehabt hatte, Hauselfen zu halten und sie hatte sie in die Freiheit entlassen wollen, nur um festzustellen, dass die Hauselfen dies gar nicht wollten. Stattdessen hatten sie sie angefleht, bleiben zu dürfen und meine Mutter hatte sich schließlich damit abgefunden, den Hauselfen die Arbeitsbedingungen dafür so angenehm wie möglich zu machen. Dieser kleine Kerl vor mir jedoch wirkte tatsächlich sogar stolz darauf, dass er in Freiheit war.
 

„Dobby ist gerne frei“, erzählte er glücklich. „Doch Dobby sucht trotzdem Arbeit.“
 

Mein Mundwinkel zuckte belustigt.
 

„Sag mal, du bist doch der Hauself der Malfoys, oder?“, wollte Sirius wissen. Er und Lily waren dazu gekommen und verfolgten ebenso neugierig die Unterhaltung. „Ich glaube, ich habe dich damals auf der Hochzeit von Narzissa gesehen, kann das sein?“

„Ja, Sir“, erwiderte Dobby und es schien ihn zu bedrücken. „Die Familie Malfoy waren Dobbys alte Meister.“

„Na, ich kann dich verstehen, warum du von denen wegwolltest!“, kommentierte Sirius und ein Grinsen breitete sich wieder auf dem Gesicht des Hauselfen aus.

„Danke, Sir“, quiekte er. „Dobby freut sich auch, frei zu sein. Dobby will kein Sklave sein. Aber er möchte trotzdem arbeiten … und er möchte Lohn für seine Arbeit.“
 

Er war nun ein bisschen leiser geworden. Sicherlich hatte er schon mehrere Zaubererhaushalte aufgesucht, auf der Suche nach Arbeit und war an diesem Punkt schließlich immer wieder abgewiesen worden. Auch ich hatte noch nie einen Hauselfen erlebt, der bezahlt werden wollte, aber, wenn ich es mir recht überlegte, fiel mir kein Grund ein, der dagegensprechen sollte.
 

„Öhm“, überlegte ich. „Also ich hab‘ noch keine Erfahrungen, was ich dir da anbieten könnte, aber was hältst du davon, wenn ich dir erstmal erzähle, wie die generellen Arbeitsbedingungen hier so sind? Und wenn die dir dann so angenehm sind, kannst du mir ja erzählen, wie viel Lohn du dir vorgestellt hast.
 

Dobby machte große Augen und so fuhr ich einfach ohne Weiteres fort und versuchte alles aufzuzählen, was meiner Mutter wichtig gewesen war.
 

„Also Du könntest dir auf jeden Fall ein eigenes Zimmer aussuchen, wenn du möchtest. … Unsere beiden alten Hauselfen haben damals das Zimmerchen neben der Küche bevorzugt, aber du könntest dir auch ein anderes aussuchen, wenn du willst. … Du hättest Zugriff zur Haushaltskasse und kannst dir auch selbstständig Arbeitssachen holen, wenn du das für nötig hältst. … Du kannst dir deine Pausenzeiten legen, wie du möchtest. … Du könntest freie Wochenenden bekommen. … Öhm…“
 

Weiter kam ich gar nicht, denn Dobby hüpfte vor Freude aufgeregt vor mir herum.
 

„Es ist mehr, als Dobby verlangen würde, Sir“, quiekte er, völlig aus dem Häuschen.

„Wie jetzt? ‚Mehr als du verlangen würdest‘?“, wiederholte ich verblüfft. „Heißt das, dass unsere alten Hauselfen die ganze Zeit frei waren, ohne es zu ahnen?“
 

Sirius, hinter mir, fing an in sich hinein zu kichern.
 

„Dobby mag die Freiheit, Sir, aber er will nicht zu viel, Sir“, erzählte Dobby. „Er mag lieber arbeiten.“

„Also was hast du dir an Lohn so vorgestellt?“, wollte ich wissen und konnte mich selber kaum noch zurückhalten, nicht gleich laut loszulachen über den kleinen Kerl.

„Eine Galleone in der Woche und einen freien Tag im Monat“, piepste er. „Dann ist Dobby schon glücklich.“
 

Ich konnte nicht mehr an mir halten. Ich musste lachen.
 

„Ich mag den kleinen Kerl“, brachte ich hervor und wandte mich zu Lily und Sirius um. „Ich würde ihn behalten!“
 

Sirius stieß ein bellendes Lachen aus.
 

„Oh schau mal, Mummy, ein Kätzchen!“, spottete er und fuchtelte gespielt aufgeregt mit seinen Armen über dem Kopf. „Darf ich es behalten, Mummy? Bitte, bitte, bitte!“
 

Ich überging ihn und guckte stattdessen eher Lily an, die die ganze Zeit über noch gar keine Meinung dazu abgegeben hatte. Ihrem Blick nach zu urteilen, schien sie sich schwer entscheiden zu können, was sie davon halten sollte. Ein bisschen wirkte sie enttäuscht, doch gänzlich abgeneigt schien sie auch nicht zu sein.
 

„Ich möchte wenigstens für das Mittagessen verantwortlich bleiben“, sagte sie schließlich mit einem leichten Schulternzucken und mehr Zustimmung bedurfte es nicht.

„Abgemacht, Dobby“, wandte ich mich wieder an den Hauselfen. „Komm rein, ich zeig dir das Haus.“
 


 

Ich hatte das Gefühl, dass es mit Dobby im Haus so schnell nicht langweilig werden könnte. Der kleine Kerl war lustig und womöglich würde Emma in ein oder zwei Jahren einen dankbaren Spielgefährten haben, wenn sie nichts lieber tun wollte, als ihm Kleidung anzuziehen. Das stellte ich mir jetzt schon witzig vor.
 

Lily setzte sich an diesem Abend etwas zeitiger ab, als alle anderen. Als ich ihr etwa eine Viertelstunde später folgte, fand ich sie in unserem Schlafzimmer, kreuzbeinig auf dem Bett sitzend mit einem dicken Buch vor ihr.
 

„Was ist los?“, fragte ich. „Ist Dobby dir zu aufgedreht?“
 

Sie schüttelte den Kopf.
 

„Ich fühl mich nur nicht besonders gut, heute“, antwortete sie.
 

Ich setzte mich zu ihr und fühlte ihr die Stirn.
 

„Aber du wirst nicht krank, oder?“, vergewisserte ich mich.

„Ich glaube nicht“, erwiderte sie etwas matt, ohne mich dabei aber wirklich anzusehen. Sie las immer noch in ihrem Buch.
 

Ich folgte ihrem Blick und stellte fest, dass es offenbar das Buch war, aus dem sie auch das Rezept für den Endormis-Trank hatte.
 

„Glaubst du, der Trank hat noch Nebenwirkungen?“, wollte ich wissen.

„Das nicht“, entgegnete sie und sah nun tatsächlich von dem Buch auf. „Aber es ist komisch. Ich … ich bin schwanger.“
 

Ich war so überrascht darüber, dass ich sie einen Momentlang nur verdutzt anstarren konnte.
 

„Und dem Test zufolge bin ich auch schon ungefähr in der achten Woche“, fuhr sie fort und jetzt verstand ich auch, was sie so komisch fand und weshalb sie so fieberhaft in dem Buch nach einer Antwort suchte.

„Du meinst …“, schlussfolgerte ich, „dass du schon vorher schwanger gewesen sein musst?“

„Ich wollte es dir erzählen. Ich wollte nur noch Harry ins Bett bringen und dann stand Voldemort plötzlich in der Tür. … Ich dachte, nach all den Jahren, …“
 

Sie brach ab und fand offenbar keine Worte mehr. Sie starrte nur wieder auf das Buch. In mir jedoch machte sich unterdessen ein Glücksgefühl breit, welches ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gehabt hatte. Ich konnte nicht mehr anders, als zu grinsen.
 

Schließlich nahm ich Lily das Buch aus der Hand und klappte es zu.
 

„Wen kümmert es eigentlich, wie das sein kann?“, wollte ich von ihr wissen und nahm sie in den Arm. „Ich meine; wer fragt denn schon danach?“
 

Ihr fiel offenbar selber keine Antwort darauf ein. Jedenfalls sagte sie nichts. Stattdessen ließ sie meine Umarmung zu und musste nun selber grinsen. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und hatte das Gefühl, dass ich wohl in der nächsten Zeit wohl kaum noch glücklicher sein könnte.
 

***
 

Autorenkommentar:
 

So... lange hat's gedauert! Aus irgendeinem Grund tu ich mich immer am schwersten damit, eine FF zum Abschluss zu bringen. Das Ende soll ja möglichst auch rund werden! Der Epilog fehlt immer noch, aber da ich mich jetzt zumindest schonmal entschieden habe, wie ich ihn jetzt final gestalten will, stell ich denn jetzt dieses Kapitel schonmal ein und hoffe, der Epilog folgt dann endlich mal die Tage :D
 

Als kleine Entschädigung weil es so lange gedauert hat, folgen hier außerdem auch noch die Out-Takes: :D
 

Diese Unterhaltung ist entstanden, weil ich vor lauter Verzweiflung darüber, dass ich nicht weiter kam, mit meiner Beta-Leserin (MeriRene) auf facebook gechattet hab. Dabei haben wir ein bisschen rumgeblödelt. Eigentlich wollte ich diese Unterhaltung wirklich gerne einfließen lassen, aber dann hat sie doch nicht so hübsch in das Kapitel ansich gepasst. Deswegen nun auf diesem Weg :D
 

Viel Spaß :D
 

***
 

[...]

James: "Wie kommt es eigentlich, dass Corbie und Kirbie in ihrem Alter eigentlich niemals kleine Hauselfen bekommen haben?"

Sirius: "Na ganz offensichtlich hat es ihnen niemand aufgetragen."

James: "Wie jetzt? Niemand hat es ihnen aufgetragen? Hat dir etwa jemand aufgetragen, du solltest unbedingt ein Kind mit Jana bekommen, oder was?"

Sirius: "Ich bin aber kein Hauself!"

James: "Ach, ich wünschte, du wärst einer... ... Man muss es denen echt sagen, dass sie sich fortpflanzen sollen?"

Sirius: "Na ja, es ist wie ein Befehl... Sie brauchen einen Befehl..."

James: "Aber du kannst doch nicht einfach... Ich meine wie...?"

Sirius: "Vielleicht.... ich befehle dir Nachkommen zu schaffen..."

James: "Und wer hat es eigentlich dir befohlen, Sirius?"

Sirius: "Ich bin immer noch kein Hauself!"

James: "Naja vielleicht kann das ja noch werden. Sirius, mach mir ein Sandwich!"

Sirius: „Aber Sirius weiß gar nicht, wie das geht, Mister James.“

James: „Du bist ein schlechter Hauself, Tatze, weißt du das?“

Sirius: „Ich habe niemals den Anspruch erhoben überhaupt ein Hauself zu sein.“

James: „Dann solltest du das vielleicht mal tun. Sandwiches machen ist nämlich ganz einfach! Du nimmst eine Scheibe Toast und-“

Sirius: „Na siehst du, du weißt immerhin schon, wie man Sandwiches macht. Dann wäre doch der Beruf des Hauselfen doch eher eine passende Karriere für dich!“

James: „Ne, ich werd‘ bestimmt kein Hauself!“

Sirius: „Na, dann sind wir uns ja wieder einig, dass wir beide keine Hauselfen sind!“

James: „Hmpf…“

Sirius: „… Aber wo ich gerade so darüber nachdenke, vielleicht wissen die Hauselfen ja tatsächlich nicht, wie man sich fortpflanzt, wenn ihre Herrschaften es ihnen nicht sagen.“

James: „Möchtest du Dobby vielleicht gerne die Geschichte mit den Bienchen und den Blümchen erzählen?“

Sirius: „Was für eine Geschichte?“

James: „Sag bloß, deine Eltern haben dir nie die Geschichte mit den Bienchen und den Blümchen erzählt! Sirius, ich bin ehrlich geschockt! Weißt du wenigstens, wie man verhütet?“

Sirius: „Ich dachte nicht, dass man das Thema Aufklärung so verniedlichen muss. Aber ich bin dennoch aufgeklärt, danke.“

James: „Na, ich wollt‘ ja nur mal sichergehen. Aber wie will man denn sonst dieses Thema beginnen, wenn nicht mit einer niedlichen kleinen Geschichte?“

Sirius: „Naja wenn du die Geschichte doch schon kennst, erzähl du sie doch Dobby! Da ergeben sich doch gleich ganz neue berufliche Perspektiven: Hauselfen-Schwangerschafts-Motivations-Trainer!“

[...]



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