Zum Inhalt der Seite

Schicksalsfluch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

„Dexonias!“, schrie Haru laut. Er kniet vor einer Leiche und hielt sie in den Armen. „Dexonias! Ich will das nicht mehr!“ Die Leiche war vollkommen verbrannt und man konnte kein Gesicht mehr erkennen. Um sie herum lagen Überreste eines Hauses. Alles sah nach einer Gasexplosion aus. Dexonias schaut Haru emotionslos an und verschwand mit folgenden Worten: „Ich kann dir nicht mehr helfen. Du weißt was du tun musst.“ Haru beginnt zu weinen und schrie durch die Gegend.
 

Acht Monate zuvor:

Haru saß mit seinen Freunden Yamato und Kenta bei sich zuhause und spielte mit ihnen Videospiele. Kenta war der sportlichste von ihnen. Er gehörte zum Fußballverein der Hayama-Oberschule. Yamato stattdessen war ruhig und liebte es Bücher zu lesen. Wegen seiner Brille sah er arrogant aus, doch eigentlich war er sehr freundlich. Sie spielten ein Ego-Shooter an der Konsole. „Du Hund!“, beleidigte Haru Kenta. „Das war mein Kill.“ Kenta lachte. „Ich habe aber den Punkt erhalten.“ Yamato blieb still und zeigte seinen Freunden wie gut er im Spiel war. Dadurch wurde er von ihnen als Feind angesehen und sofort fertig gemacht. „In einer Woche sind wir Elftklässler. Freut ihr euch schon?“, fragte Yamato. Haru und Kenta ignorierten ihn und versuchten beim Spiel jeweils den anderen zu überholen. „Ich habe gewonnen!“, schrie Kenta glücklich. Haru richtete sich Yamato zu und beantwortete seine Frage. „Natürlich freue ich mich. Seit ich euch kenne ist die Schule immerhin toll.“ „Schleimer.“, lachte Kenta. „Ich freue mich auf die neuen Schüler. Hoffentlich gibt es viele für den Verein.“, fügte er hinzu. „Mir geht es genauso.“, erklärte Yamato. „Kenta! Kenta! Kenta!“, schrie Kanon, Harus kleine Schwester, als sie am Zimmer vorbei lief und die Freunde entdeckte. Sie sprang auf Kenta und umarmte ihn. Er begrüßte sie lachend. „Wir bekommen anscheinend keine Umarmung.“, murmelte Yamato. Haru stimmte ihm zu. „Ihr seid eben nicht Kenta.“, erklärte Kanon mit glücklicher Stimme. „Ich bin aber dein Bruder. Besitze ich somit nicht den selben Rang wie er?“, fragte Haru neugierig. Sie überlegte und schüttelte ihren Kopf. „Niemals! Niemand wird den selben Rang wie Kenta besitzen.“ „Na, Kenta? Wie fühlt es sich an ein Gott zu sein?“, fragte Yamato seufzend. „Wunderbar.“ Die Stimmung im Zimmer wurde unruhig. „Nebenbei. Worüber redet ihr?“, fragte Kanon um das Thema zu wechseln. „Über die Schule. Wie du weißt sind wir in einer Woche Elftklässler.“, erklärte Haru. Kanon setzte sich neben Kenta und die Freunde sprachen weiter. „Ach Kenta. Vorhin meintest du, dass du dich auf neue Schüler für den Fußballverein freust. Sind dennoch viele ältere Schüler gegangen?“, fragte Yamato neugierig. Kenta nickte. „Aber wir haben Hoffnung, dass wir genauso viele neue Schüler bekommen.“ Haru legte ein neues Spiel ein und fragte Kanon, ob sie mitspielen möchte. Sie bejahte sofort. Während dem Spiel erklärte Yamato worüber er sich freuen würde. „Neue Bücher. Die Bibliothek braucht unbedingt neue Bücher! Ich habe bereits alle gelesen.“ Kenta lachte. „Also ich freue mich zudem noch auf neue Schülerinnen. Hoffentlich sind Hübsche dabei.“ Plötzlich wurde Kanon sauer. „Nein Kenta! Das darfst du nicht! Du hast doch mich!“ Stille. Eine unangenehme Stille herrschte im Zimmer. Die Jungs wussten nicht was sie sagen sollen und blieben deswegen still. Kenta grinste lediglich. „Ich weiß. Dich kann niemand ersetzen.“ Kanon war überglücklich. „Er hat nur das gesagt was sie hören wollte.“, dachte sich Yamato. Die Freunde spielten weiter. Am Abend gingen Yamato und Kenta nach Hause. Kanon kam nochmal vor dem Schlafen gehen in Harus Zimmer und sprach ihn an. „Haru? Mag mich Kenta eigentlich?“ Er verstand sofort die Situation und sah sie mit einem aufrichtigen Blick an. „Natürlich mag er dich. Sogar sehr. Aber du kennst ihn ja.“ Sie nickte. „Sieht er mich denn nicht nur als deine Schwester an?“ „Wahrscheinlich. Aber keine Sorge. Die Gefühle eines Menschen können sich verändern.“ Sie war glücklich als er das sagte und umarmte ihn. Sie bedankte sich bei ihm und ging in ihr Zimmer zurück.

Schule

Die Schule hatte begonnen. Haru und Kanon zogen sich an und frühstückten. „Heute bist du Schülerin der Zina-Mittelschule. Freust du dich schon?“, fragte Haru. Kanon nickte. „Siebtklässlerin. Ich werde eine Siebtklässlerin.“, jubelte sie während dem Essen. Die beiden packten ihre Sachen und verließen das Haus. Unterwegs trafen sie auf Yamato und Kenta. „Kenta! Kenta! Kenta!“, schrie Kanon und rannte auf ihn zu. Sie sprang auf ihn und umarmte ihn. Yamato ignorierte diese Situation und ging weiter. „Der Gott hat seinen Anhänger wieder.“, murmelte er. Haru grinste nur. Kanon ließ Kenta los und lief mit den Jungs weiter. Nach einer Weile trennten sich ihre Wege. Die Jungs gingen weiter und erreichten schließlich die Schule. Bevor die Schüler in die Klasse gehen durften sollten alle in die Aula. Dort sprach der Direktor einige Worte und begrüßte alle neuen Schüler. Anschließend war die Einweihungsfeier der neuen Schüler. Haru entdeckte ein hübsches Mädchen unter einem Baum. Der Wind wehte ihre Haare sanft über ihr Gesicht. Ihre grünen Augen schimmerten im Glanz der Sonne und die herabfallenden Blätter gaben dem Bild ein Gefühl der Eleganz. Das Mädchen befand sich bei zwei anderen Schülerinnen, mit denen sie anscheinend sehr gut zurecht kam. Eins der Mädchen umarmte die beiden und wurde lauter. „Lasst uns unsere gemeinsame Zeit hier genießen.“ Yamato und Kenta sprachen Haru an, sodass er die Mädchen aus den Augen verloren hatte. Sie sagten ihm, dass es Zeit wäre in die Klasse zu gehen. Er nickte. In der Klasse wurde zunächst die neue Sitzordnung festgelegt. Haru bekam den Platz in der dritten Reihe am Fenster. Kenta erhielt zweite Reihe Mitte und Yamato ganz hinten an der Tür. Da sich jeder in der Klasse bereits aus dem letzten Jahr kannte wurde direkt mit dem Unterricht begonnen. Schließlich war Pause. „Haru, Yamato. Lass uns in die Cafeteria gehen.“, schlug Kenta vor. Die beiden willigten ein und zu dritt gingen sie zur Cafeteria. Als sie sie betraten sahen sie die lange Schlange und waren dementsprechend gelaunt. „Wir belassen es bei dir, Haru. Wir warten am Tisch.“, sagte Yamato. „Hey! Was soll das?!“, fragte Haru schockiert. „Hast du vergessen was wir letztes Jahr entschieden haben? Du bist an der Reihe.“, lachte Kenta. „Aber...“ Bevor Haru seinen Satz beenden konnte zeigte ihm Yamato ein Blatt Papier mit einer Liste. „Laut dieser Liste bist du an der Reihe das Essen für uns zu holen. Beschwere dich nicht. Du warst es immerhin, der diese Liste ausgedacht hast.“, erklärte er. Haru seufzte. Die Jungs grinsten und suchten sich einen Tisch aus. Er stellte sich an die Schlange und erinnerte sich daran wie er die Liste erfunden hat. Damals war er sauer auf die beiden, weil sie oftmals das Geld für das Essen vergessen haben. Deswegen musste er meistens bezahlen. Damit dies nicht mehr passiert dachte er sich die Liste aus. Laut Liste sollten sie sich täglich abwechseln. Diesmal war er wieder an der Reihe. Vor ihm stand ein Mädchen, welches sich nicht entscheiden konnte was sie bestellen möchte. Ihm kam das Mädchen bekannt vor und stellte fest, dass es das Mädchen war von vorhin war, welches so laut war. „Was soll ich holen? Das? Oder das hier? Ich kann mich nicht entscheiden!“ Haru bemerkte, dass die Schüler hinter ihm langsam sauer wurden. Deshalb sprach er das Mädchen an. „Ich empfehle dir das Tagesmenü. Es ist sehr lecker.“ Das Mädchen drehte sich zu ihm um und bedankte sich. Sie bestellte das Tagesmenü. Nun war er an der Reihe. Er bestellte sich ebenfalls das Tagesmenü, allerdings drei mal. Das Mädchen von eben sprach ihn an. „Vielen Dank nochmal. Willst du dich zu uns setzen?“ Er nickte. „Mein Name ist Nana.“ „Ich bin Haru.“ Yamato und Kenta beobachteten die Situation. „Was soll das? Was macht er da mit unserem Essen, Kenta?“ „Alter Haru. Mein Essen!“ Haru begleitete Nana zu ihrem Tisch und entdeckte dort das hübsche Mädchen, welches er unter dem Baum sah. Er setzte sich zu ihnen. Nana erzählte den Mädchen was vorgefallen war. „Verstehe. Aber eine Frage habe ich.“, sagte das eine Mädchen. Haru war gespannt auf die Frage. „Wieso hast du drei Mahlzeiten? Hast du so viel Hunger?“ Er sah sein Essen verwirrt an, worauf die Mädchen zu lachen begannen. „Ähm... Nein. Eins ist für mich. Die anderen beiden sind für...“ „uns beide.“, sagte Kenta, als er und Yamato erschienen. „Wollt ihr euch zu uns setzen?“, fragte Nana. Die beiden nickten und gesellten sich zu ihnen. Die Gruppe stellten sich gegenseitig vor. Das Mädchen, welches Haru nach dem Essen gefragt hatte, war Mai. Das andere Mädchen, welches er unter dem Baum entdeckte, hieß Mika. Die Gruppe fing an sich miteinander zu unterhalten. „Ihr drei seid Elftklässler?“, fragte Mai neugierig. Die Jungs nickten. „Verstehe. Kenta erscheint mir jedenfalls nicht wie einer.“ „Was soll das heißen?“ Nana fing grundlos an zu lachen. „Das war ein Kompliment. Sie will damit sagen, dass du reifer aussiehst.“ Er beruhigte sich wieder. „Ich liebe Bücher.“, erklärte Yamato und wechselte das Thema. Plötzlich wurden Mais Augen größer. „Wirklich? Ich auch.“ Yamato war glücklich. Endlich jemand, mit dem er über Bücher reden konnte. Augenblicklich fingen die beiden an darüber zu reden. Die anderen vier rollten ihre Augen und dachten alle dasselbe: „Jetzt wird es nerdig.“ Die Gruppe beendete das Essen und ging in ihre jeweilige Klasse zurück. Auf dem Weg zur Klasse sprach Haru seine Freunde an. „Ich möchte mich mit den Mädchen anfreunden. Ich habe das Gefühl, dass wir uns sehr gut verstehen werden.“ „Da stimme ich dir zu.“ „Bin der selben Meinung.“

Ratschlag

Haru, Yamato und Kenta haben sich dazu entschieden sich mit den Mädchen anzufreunden. „Wisst ihr wie man sich mit einem Mädchen anfreundet?“, fragte Haru. Die anderen beiden schüttelten ihre Köpfe. „Verdammt! Kann doch nicht so schwer sein.“, meckerte Yamato. Die Schule war mittlerweile vorbei und die Freunde gingen nach Hause. „Ich werde mal meinen Vater fragen.“, erklärte Haru. „Ist gut. Wir sollten alle Informationen sammeln.“, fügte Yamato hinzu. Die Freunde verabschiedeten sich. Haru kam zuhause an und besuchte die Bar, die unter der Wohnung war. Dort arbeitete Masaru, Harus Vater, als Barkeeper. Die Bar, Vertrautes Heim, gehörte seinem Vater und war dafür bekannt, dass die Gäste Ratschläge zu ihren Problemen und Sorgen erhalten. Haru setzte sich an die Theke und wurde von seinem Vater angesprochen. „Hallo Haru. Wie war dein erster Schultag?“ „Er war in Ordnung.“ Masaru mixt währenddessen einige Getränke und schenkt seinem Sohn einen Cocktail. „Einmal Lollipop mit extra Erdbeeren für den jungen Herr.“ Haru schaut sich den Cocktail skeptisch an. „Wieso?“ „Du hast ihn früher oft getrunken. Deshalb.“ Er dachte sich nichts dabei und fing an den Cocktail zu trinken. „Also Haru. Was ist los?“, fragte Masaru. „Wieso soll etwas los sein?“ „Immer, wenn du den Lollipop Cocktail getrunken hast, obwohl du ihn nicht wolltest, hattest du etwas auf dem Herzen.“ Haru seufzte. „Du kennst mich anscheinend richtig gut.“ „Ich bin immerhin dein Vater.“ Ein Kunde setzte sich an die Theke und bevor er etwas sagte machte ihn Masaru einen Cocktail. „Einmal Wodka Deluxe für Toni.“ Der Kunde bedankte sich. Masaru richtete sich seinem Sohn wieder zu. „Also Haru. Worum geht es?“ Haru seufzte. „Es geht um ein Mädchen.“ Toni begann zu lachen. „Dein Sohn ist also schon in diesem Alter.“ „Sei ruhig Toni und lass Haru zu ende erzählen.“ „Genauer gesagt geht es um drei Mädchen.“ Toni lachte erneut. „Dein Sohn ist ja mal ein richtiger Kavalier.“ Masaru sah ihn mit einem zornigen Blick an und sofort wurde er ruhig. „Es geht um drei Mädchen. Gut, weiter.“ „Heute haben wir, also meine Freunde und ich, in der Cafeteria drei Mädchen kennengelernt. Wir haben uns sehr gut verstanden und wir möchten uns mit ihnen anfreunden. Allerdings wissen wir nicht wie das geht.“ Masaru verstand die Situation. „Benimmt euch einfach normal. Wie immer.“, erklärte er. „Oder ihr geht mit ihnen täglich essen.“, fügte Toni hinzu. „Wenn Liebe durch den Magen geht, dann sicherlich auch Freundschaft.“, sagte Masaru zuversichtlich.
 

Währenddessen bei Yamato: Er ging zur Bibliothek und suchte sich alle Bücher raus, die erklären wie man sich mit Mädchen anfreundet. „Dass es so viele Bücher darüber gibt hätte ich selbst nicht gedacht. Ist anscheinend ein großes Thema.“, stellte er fest als er den Berg von Büchern vor sich sah. Er blätterte durch die Bücher und suchte nach einer Lösung. Nachdem er schließlich alle Bücher durch hatte saß er schockiert auf dem Stuhl. „Ernsthaft?! Das soll die Lösung sein?! Sich normal benehmen...“
 

Währenddessen bei Kenta: Er traf unterwegs auf Kanon und nutzte diese Chance aus. „Sag mal Kanon. Wie freundet man sich mit Mädchen an?“ Sie wurde direkt sauer. „Am besten gar nicht.“, erklärte sie und ging heim. Kenta blieb stehen und war verwirrt.
 

Am selben Abend rief Haru seine Freunde an und erzählte ihm vom Ratschlag. Alle drei waren damit einverstanden. Am nächsten Tag in der Schule verwirklichten sie ihren Plan und fingen damit an mit den Mädchen täglich zu essen.

Freundschaft

Haru, Yamato und Kenta haben sich dazu entschieden täglich mit Mika, Mai und Nana zu essen. Ihr Ziel sei es sich mit ihnen anzufreunden. Mittlerweile waren drei Wochen vergangen und bis jetzt gab es keine Anzeichen, dass sich die Jungs mit den Mädchen angefreundet haben. Doch sie gaben nicht auf. „Ich bin demnächst bei einer Aufführung.“, erzählte Nana. Mika und Mai freuten sich für sie. Die Jungs verstanden nichts. „Aufführung? Was für eine Aufführung?“, fragte Haru neugierig. „Eine Tanzaufführung.“ „Tanzaufführung? Kannst du etwa tanzen?“, fragte Yamato. „Ja. Ich habe letztens an einem Casting teilgenommen und wurde angenommen. Nun spiele ich bei einer Tanzaufführung mit.“ Die Jungs waren erstaunt. „Das finde ich interessant.“, sagte Haru. „Ich lade euch ein.“, sagte sie und sah ihre Freundinnen an. „Ehrlich? Vielen Dank.“, freute sich Mika. Die Jungs freuten sich für die Mädchen und verspürten ein Gefühl der Traurigkeit. Nana drehte sich zu ihnen und lächelte. „Kommt ihr auch?“ Die Jungs waren verblüfft. „Ist das denn in Ordnung?“, fragte Haru besorgt. „Wieso soll es denn nicht in Ordnung sein? Wir sind doch Freunde.“ Mika und Mai lächelten die Jungs an. „Wir wollen auch, dass ihr mitkommt. Wir sind immerhin Freunde.“ Die Jungs waren schockiert. „Verstehe. Wir sind bereits Freunde. Und wir haben es nicht einmal bemerkt.“, murmelte Yamato. Nana fing an zu lachen. „Was redest du da denn für Unsinn?“ „Wir waren von Anfang an Freunde.“, erklärte Mika. Die Jungs mussten sich zurückhalten nicht zu weinen. „Deswegen müsst ihr doch jetzt nicht weinen.“, seufzte Mai. Die Jungs konnten ihre Tränen nicht mehr unterdrücken und weinten. Die Mädchen sahen sich verwirrt an. „Haben wir etwas falsches gesagt?“, fragte Mika besorgt. „Nein. Wir sind nur glücklich.“, erklärte Haru. Die Mädchen lächelten. „Jungs... müssen die so sein?“, fragte sich Mai und las in ihrem Buch. Einige Minuten später haben sich die Jungs wieder beruhigt. „Seid ihr fertig?“, fragte Mai. Die Jungs nickten. „In Ordnung. Also ich lade euch alle zur Tanzaufführung ein. Ich hoffe ihr werdet kommen.“, sagte Nana mit einem Lächeln. Samstag Mittag war es dann soweit. Die Freunde besuchten die Tanzaufführung und waren von Nanas Tanz beeindruckt. Nach der Aufführung nahm Haru die Mädchen als Dank mit zur Bar 'Vertrautes Heim'. Yamato und Kenta kamen ebenfalls mit. Die Freunde betraten die Bar und wurden von Masaru begrüßt. „Hallo Haru. Hast du Freunde mitgenommen?“ Sie setzten sich an die Theke und Masaru stellte sich den Mädchen vor. „Ich bin Masaru. Harus Vater. Wenn mein Sohn euch Probleme macht kommt zu mir.“ Haru wurde sauer. „Hey! Erzähl ihnen so etwas nicht.“ Er lachte. „Mal nebenbei Haru. Sind das die drei Mädchen, nach denen du mich letztens gefragt hast?“ Haru wurde rot im Gesicht und die Mädchen lachten. „Verstehe. Verstehe.“ Er begann Cocktails zu mixen und sprach Kenta an. „Hey Kenta. Was geht? Wie läuft der Verein?“ „Ganz gut. Wir haben neue Schüler bekommen. Die sind schon gut, aber sie betrachten mich als ihren Anführer.“, erklärte er. „Kenta hat also seine kleine Gang gegründet. Schön zu hören.“, lachte Masaru. Er erblickte Yamato und sprach ihn an. „Wie ich sehe hast du noch deine Brille. Bist du immer noch blind?“ „Und was ist mit dir? Noch keinen besseren Job gefunden?“ Die Mädchen waren verwirrt. „Reden die immer so miteinander?“, fragte Mika besorgt. Kenta nickte. „Yamato mag zwar der ruhigste von uns drei sein, doch bei Masaru wird er frech.“ Den Freunden wurde jeweils ein Cocktail gegeben. „Für die Jungs jeweils Cinderella und für die Mädchen Tropic Star.“ „Vielen Dank. Was ist in diesem Cocktail?“, fragte Nana neugierig. „Ananassaft, Orangensaft und Maracujasaft. Im Cinderella nebenbei Ananassaft, Orangensaft, Kokossirup und Sahne.“, erklärte Masaru. Die Freunde fingen an ihre Cocktails zu trinken. „Der schmeckt super.“, stellte Mika fest. „Vielen Dank.“ Masaru wendete sich den Mädchen zu. „Also Mädels. Erzählt mal etwas von euch. Ich bin neugierig.“ „Solltest du aber nicht sein Papa.“, hallte durch die Bar. Er drehte sich um und entdeckte Kanon. „Kanon! Bist du mit deinen Hausaufgaben fertig?“ Sie nickte nur. Er machte ihr ebenfalls einen Cocktail. Sie stellte sich zwischen Kenta und Mika und sah sie mit einem zornigen Blick an. Mika verspürte ein unangenehmes Gefühl. „Willst du dich auf meinen Schoß setzen?“, fragte Kenta plötzlich, weil es keinen Hocker mehr gab. Kanon war wieder glücklich und willigte ein. Sie setzte sich auf seinen Schoß und nahm ihren Cocktail in die Hand. „Weißt du Kanon. Kenta hat eine Gang gegründet und ist der Anführer. Deswegen solltest du aufpassen.“, erklärte Masaru lachend. „Das ist mir egal. Wenn Kenta der Anführer ist, dann bin ich seine Dienerin.“ Stille. Eine unangenehme Stille herrschte in der Bar. „Verstehe. Aber weißt du Kanon. Um eine Dienerin zu sein musst du zuerst einmal erwachsen sein.“ „Wieso?“, fragte Kanon neugierig. Die Freunde wussten nicht was sie sagen sollen und überließen es erneut Masaru. „Weil das Kenta so will. Nicht wahr?“ Er nickte. „Dann werde ich warten.“ „Was für eine Familie.“, murmelte Mai. „Also Mädels. Was haltet ihr von den Jungs?“, fragte Masaru. Die Jungs und Kanon waren schockiert. „Sie sind nett.“, erklärte Mika. „Ihr seid nett. Mehr nicht.“, sagte er und sah die Jungs an. „Ich hätte eine Frage.“, begann Mai. Er wurde neugierig und war auf ihre Frage gespannt. „Wieso arbeiten Sie nicht?“ Er war schockiert. „Mai hat Recht. Ich muss weiter arbeiten.“ Mit diesem Satz stand Haru auf. „Es wird langsam spät. Sollen wir euch noch nach Hause bringen?“ Die Mädchen konnten auch selber gehen und bedankten sich bei der Familie. Yamato, Kenta und die Mädchen gingen nach Hause. Haru blieb noch eine Weile in der Bar und sprach seinen Vater an. „Wieso hast du dich so verhalten?“ Masaru trocknete einige Gläser ab. „Du magst vielleicht sauer sein. Aber ich habe die Stimmung zwischen euch allen verbessert.“ Haru verstand nicht was er damit meinte. „Als ihr herein gekommen seid war mir schon bewusst, dass zwischen euch allen etwas los war. Anscheinend wegen der Freundschaft. Ihr Jungs habt es vielleicht nicht mitbekommen, aber die drei Mädchen waren etwas angeschlagen. Ich bin mir sicher, dass ihr etwas getan habt was sie traurig gemacht haben.“ Haru verstand was er meinte. In dem Moment wo sie erwähnten, dass sie dachten, sie wären keine Freunde, waren die Mädchen angeschlagen. „Verstehe. Deswegen hast du dich so daneben benommen.“ Masaru nickte. „Es ist nun mal schwer mit Menschen zu reden, wenn man diese nicht lange genug kennt.“ „Das hast du doch von Mama. Sie ist diejenige, die sich von uns am besten mit Menschen auskennt.“ „Selbst, wenn eure Mutter nicht da ist kümmert sie sich dennoch um euch. Durch mich.“ Haru bedankte sich und verließ die Bar. „Haru wird langsam erwachsen. Ich hoffe er wird keinen Fehler machen bezüglich der Mädchen.“

Durch die Stadt

Es waren zwei Monate vergangen. Weil die Schule heute früher aus hatte beschlossen die Freunde in die Stadt zu gehen. Sie gingen durch die Fußgängerzone und sahen sich die einzelnen Geschäfte an. Nach einer Weile entdeckten Yamato und Mai einen Bücherladen. Sofort rannten die beiden hinein und die anderen warteten draußen. „Das war irgendwie vorhersehbar.“, lachte Nana. „Ob zwischen den beiden jemals mehr wird?“, fragte Haru neugierig. „Auf keinen Fall. Yamato interessiert sich nur für Bücher.“, erklärte Kenta. „Und Mai ebenfalls.“, fügte Mika hinzu. Yamato und Mai durchstöbern die Regale. „Wo nach suchst du?“, fragte sie neugierig. „Nach etwas, was ich noch nicht kenne. Du?“ „Ich auch.“ Mai entdeckte ein interessantes Buch. „Yamato. Komm mal her.“ Er kam zu ihr. „Schau mal.“, sagte sie und gab ihm das Buch. „'Das Konzept des Schicksals' Das klingt interessant.“ Die beiden sahen sich an. „Wollen wir es uns holen?“, fragte sie. „Nimm du es. Du hast es gefunden.“ Sie nickte und kaufte sich das Buch. „Wenn ich damit fertig bin leihe ich es dir aus.“ „In Ordnung.“ Die beiden verließen den Laden und gesellten sich wieder den Freunden zu. Anschließend gingen sie weiter. „Was für ein Buch hast du dir geholt?“, fragte Mika neugierig. Mai zeigte ihr das Buch. „'Das Konzept des Schicksals'? Klingt kompliziert.“ Eine Weile später entdeckte Kenta einen Sportladen und traf dort einige Schüler seines Vereins. Er ging zu ihnen und betrat mit ihnen den Laden. Die anderen warteten wieder. „Kenta. Was hältst du von diesen Schuhen?“, fragte ein Schüler. „Mal schauen.“ Er nahm die Schuhe in die Hand. „Sie sind in Ordnung. Aber hast du nicht bereits welche?“ „Doch. Aber ich dachte mir, dass ich mir Ersatz hole.“ Ein anderer Schüler zeigte Kenta einen Ball. „Ist der nicht toll?“ „Ich denke schon.“ Die Schüler zeigten ihm abwechselnd Sachen, die er dann bewerten sollte. Schließlich verließen sie das Geschäft. „Vielen Dank Kenta.“ „Wir gehen jetzt nach Hause.“, sagten die Schüler und verabschiedeten sich. Kenta ging zu seinen Freunden zurück. „Waren das die neuen Schüler?“, fragte Yamato. Er nickte. „Sie betrachten mich als ihren allwissenden König.“ Nana fing an zu lachen. „Deine kleine Gang also. Wie Masaru sagte.“ Die Freunde gingen weiter. Unterwegs knurrte Mikas Magen. „Oh. Tut mir Leid.“ Die anderen lachten. „Wollen wir etwas essen gehen?“, fragte Haru die Gruppe. „Da fragst du noch?“, fragte Kenta lachend. Sie kamen an einer Nudelbar vorbei. Sie gingen hinein und bestellten sich jeweils einen Teller. Sie setzten sich an einen Tisch und unterhielten sich. „Wie gefällt euch die Schule?“, fragte Yamato neugierig. „Ganz gut. Sie gefällt mir.“, sagte Mika. „Der Unterricht ist zu leicht.“, erklärte Mai. „Aber nur für dich.“, lachte Nana. Die Freunde gingen weiter. Eine Weile später entdeckten sie eine Spielhalle und gegenüber ein Kleidungsgeschäft. Die Jungs gingen in die Spielhalle und Mika und Nana ins Kleidungsgeschäft. Weil Mai keine Lust hatte mit den Mädchen zu shoppen begleitete sie die Jungs. „Schaut euch das an! Spiele soweit das Auge reicht!“, schrie Kenta. „Ein Paradies.“, fügte Haru hinzu. Die Jungs stürmten auf die Automaten zu und Mai setzte sich in eine Sitzecke und las ihr neues Buch.
 

Währenddessen bei den Mädchen: Mika und Nana durchstöberten die Kleidung. „Warte bei der Garderobe. Ich bringe einige Sachen.“, rief Nana. Mika nickte und ging zur Garderobe. Sie sah sich um und wurde plötzlich von Nana mit Kleidung beworfen.“Zieh das mal an.“ Sie konnte sich gegen Nanas Drang nicht wehren und zog sich die Sachen an. Sie verließ die Garderobe. „Umwerfend!“ Nun war Nana an der Reihe. Sie zog sich einige Sachen an und zeigte Mika ihr Aussehen. „Wie sehe ich aus?“ „Hübsch. Das steht dir.“ Die Mädchen amüsierten sich im Laden.
 

Währenddessen bei den Jungs: Die Jungs hatten bereits alle Automaten und Spiele gespielt. „Sollen wir mal Mai fragen, ob sie mit uns spielen will?“, fragte Haru besorgt. Kenta sah ihn verwundert an. „Ob sie das überhaupt will?“ Yamato ging zu ihr und sprach sie an. „Mai? Willst du eine Runde mit uns spielen?“ Sie sah ihn mit einem ignoranten Blick an. „Mit euch spielen?“ Er nickte. „Nein.“ „Ach komm schon. Nur eine Runde. Danach belästige ich dich auch nicht mehr.“ Sie seufzte und lag das Buch beiseite. „Von mir aus. Aber nur eine Runde.“ Er freute sich. „Was spielen wir?“, fragte sie. Er brachte sie zu einem Ego-Shooter. „'Zombie Gunner' Was für ein offensichtlicher Name.“, murmelte sie. „Ziel des Spiels ist es Zombies abzuschießen. Jeder Zombie macht 100 Punkte. Große Zombies geben 250 Punkte. Eine Runde dauert fünf Minuten. Ab und zu gibt es Gegenstände, die die Punkte pro Zombie erhöhen oder die Zeit verlängern.“, erklärte Yamato. Mai nickte. „Wir zeigen es dir erst einmal.“, sagte Haru und spielte als Erster. Er nahm das Gewehr, welches den Controller darstellt, in die Hand und setzte ein ernstes Gesicht auf. „Wenn Haru bei einem Spiel ernst macht ist er unschlagbar.“, erklärte Kenta. „25 Zombies in 30 Sekunden. Das ist bei ihm normal.“, fügte Yamato hinzu. Haru begann das Spiel zu spielen und zeigte wie gut er war. Manche der anderen Gäste kamen zu ihm und bewunderten ihn. „96,450 Punkte. Ein neuer Rekord!“, rief Kenta erstaunt. Haru gab Mai das Gewehr und grinste. „So geht das.“ Sie nickte nur. Einige der Gäste waren verwundert, weil nun ein Mädchen das Spiel spielen wird. „Ich gebe ihr höchstens 20.000 Punkte.“, murmelte einer. „Was gibst du ihr Haru?“, fragte Kenta neugierig. „Bin mir nicht sicher. Weil es ihr erstes Mal ist denke ich sie schafft bis 30.000 Punkte.“ Mai schloss die Augen und balancierte ihren Atem. Einige Gäste machten sich darüber lustig. Plötzlich öffnete sie ihre Augen und zeigte ihr Können. In der Spielhalle herrschte Stille. Jeder beobachtete Mai beim spielen. Sie ergatterte viele Gegenstände und erhöhte somit sowohl Punkte als auch Zeit. Die Jungs wussten nicht was sie sagen sollten, während es immer mehr Punkte wurden. Schließlich lief die Zeit ab und jeder bestaunte die Punktzahl. „274,500 Punkte. Ein neuer Rekord!“, schrie Kenta schockiert. Der Besitzer der Spielhalle sprach Mai an und verewigte sie in einem Bild, welches er an die Maschine befestigte. Mai wurde als beste Spielerin der Spielhalle gekrönt. Sie war mit der Situation überfordert. Mika und Nana betraten die Spielhalle und erfuhren von Yamato was vorgefallen war. Nana entdeckte ein Tanzspiel und zeigte daran wie gut sie war. Mit etwa 3 Millionen Punkte wurde sie ebenfalls zur besten Spielerin der Spielhalle gekrönt. Die beiden Mädchen erhielten eine Trophäe.

Schwester

Die Freunde waren bei Haru zu hause und lernten dort gemeinsam. Vorgeschlagen hatte es Mai, weil Nana einen Test verhauen hatte. Die Jungs nahmen sich dem Vorschlag an und nun waren alle bei Haru im Zimmer. „Mai. Bitte hilf mir bei dieser Aufgabe.“, bat Nana. Mai setzte sich zu ihr und half ihr. „Mal nebenbei. Wieso wollt ihr eigentlich mit uns zusammen lernen? Ihr seid eine Klasse höher als wir.“, fragte sie die Jungs. „Weil es dann lustiger ist.“, erklärte Kenta. „Eher weil Kenta zu faul zum lernen ist.“, murmelte Yamato. „Er ist nicht faul! Er ist nur zu intelligent!“, rief Kanon, als sie am Zimmer vorbei kam. Bevor jemand etwas sagen konnte setzte sie sich neben Kenta und beobachtete Mika. Weil die Jungs daran gewohnt waren, dass Kanon bei ihnen war, unternahmen sie nichts dagegen. „Kenta? Du magst nicht zu lernen?“, fragte Mika. „Wer mag das schon?“, lachte er. Mai sah ihn mit einem Todesblick an und er nahm seinen Satz zurück. „Verstehe. Wie bist du denn im Verein?“ „Sehr konzentriert. Ich bemühe mich nichts falsch zu machen.“, erklärte er. „Wieso versuchst du es dann nicht auch beim lernen?“ Kanon mischte sich ein. „Was hast du vor?“ Im Zimmer herrschte plötzlich Stille. Mika wusste nicht was sie sagen sollte. „Ich habe nichts vor. Ich will doch nur, dass Kenta...“ Kanon unterbrach sie. „Nein! Das darfst du nicht!“ Sie griff nach ihrer Hand und schrie sie an. „Du sollst verschwinden! Verschwinden!“ „Kanon!“, schrie Kenta. „Lass Mika in Ruhe!“ Sie ließ sie los und wurde leiser. „Aber...“ Er unterbrach sie. „Kein aber! Wenn es dir Leid tut, dann mach uns was zum essen.“ Sie stand auf und verließ das Zimmer. „Ist sie in Ordnung?“, fragte Mika besorgt. „Keine Sorge. Sie liebt es zu kochen. Dabei wird sie sich sicher wieder beruhigen.“, erklärte Haru. Mika machte sich dennoch Sorgen und stand auf. „Ich werde mit ihr reden.“ Die anderen nickten lediglich. Sie verließ das Zimmer und betrat die Küche. Dort saß Kanon am Küchentisch und weinte. Mika ging auf sie zu und wurde von ihr entdeckt. „Was willst du?“, fragte Kanon unfreundlich. „Ich mache mir Sorgen um dich.“ „Wieso? Ich habe dich nicht darum gebeten.“ Mika kam näher und umarmte sie. „Du liebst Kenta, nicht wahr?“ Kanon war empört und schubste sie weg. „Na und? Was interessiert dich das?“ Mika lächelte. „Ich finde das wundervoll. Ich werde dich unterstützen.“ „Aber liebst du Kenta nicht auch?“, fragte sie neugierig. „Aber nein. Ich habe keine Gefühle für ihn. Ich versichere es dir.“ Sie wischte ihre Tränen aus den Augen. „Du magst ihn nur als Freund?“ Mika nickte. „Verstehe. Aber ich war so gemein zu dir.“ „Das macht mir nichts. Du hattest immerhin einen guten Grund dafür. Ich bin dir nicht sauer.“ Kanon lächelte. „Aber Kenta sieht mich nur als kleine Schwester seines Freundes an. Seit damals.“ Mika wurde neugierig. „Damals?“ Kanon nickte.
 

Sechs Jahre zuvor: Die sechsjährige Kanon wurde in der Schule oftmals von älteren Jungs geärgert. Sonst war Haru immer da um sie zu beschützen, doch seine Hilfe verschlimmerte das Problem lediglich. Denn jedes Mal, wenn Haru den Schülern drohte zum Lehrer zu gehen, wurde Kanon schlimmer geärgert. Eines Tages sollte Kenta sie von der Schule abholen, weil Haru keine Zeit hatte. Er besuchte ihre Schule und bemerkte, dass sie von einigen älteren Schülern geärgert wurde. Er mischte sich ein und sprach die Schüler an. „Was macht ihr da?“ „Ist das dein neuer Beschützer?“, fragte einer der Jungs lachend. Kanon fing an zu weinen. Kenta wurde sauer und griff dem Jungen am Kragen. „Ja das bin ich. Habt ihr ein Problem damit?“ Die Jungs gingen einige Schritte zurück. „Ähm... nein.“ Kenta ließ den Jungen los und sah sie mit einem zornigen Blick an. „Dann verschwindet und lasst eure Finger von Kanon!“ Die Jungen nickten und rannten panisch davon. Kenta drehte sich zu Kanon um und fragte sie, ob sie in Ordnung sei. Da verspürte sie ein seltsames Gefühl in ihrem Herz. „Ja. Mir geht es gut.“
 

Gegenwart: Kanon erzählte die Geschichte zu ende. „Das war eine wundervolle Geschichte. Also hat dich Kenta gerettet und du hast dich in ihn verliebt.“ Sie nickte lächelnd. „Ich habe dich echt gern.“, erklärte Kanon. „Ich dich auch. Wollen wir Freundinnen sein?“ Kanon bejahte und umarmte sie. „Nun gut. Genug geredet. Wollen wir den anderen dann mal etwas zu essen machen?“, fragte Mika glücklich. Kanon nickte und die beiden Mädchen bereiteten ein nahrhaftes Essen zu. Sie brachten das Essen ins Zimmer und Kanon entschuldigte sich bei Kenta für ihr Benehmen. Er nahm ihre Entschuldigung an und sie setzte sich neben ihn. Mika machte sich neben Haru bequem und alle gemeinsam genießen das Essen.

Vergangenheit

Die Freunde saßen in der Cafeteria und unterhielten sich. „Also habt ihr drei euch mit Kanon angefreundet.“, sagte Haru. Mika nickte glücklich. „Nach dem Essen habe ich ihr von Mai und Nana erzählt und sie fand die beiden interessant.“, erzählte sie. „Sie wollte, dass ich ihr etwas vor tanze.“ „Und ich sollte ihr das komplette Wissen der Mittelschule lehren.“, erzählten Nana und Mai. Haru lachte. „Tut mir Leid. Sie ist etwas energisch. Wahrscheinlich hat sie deswegen Kenta am meisten gern, weil er genauso ist.“ Kenta ignorierte ihn und kümmerte sich ausschließlich um sein Essen. Mai fing ein neues Thema an. „Ihr drei seid euch ziemlich nahe. Kennt ihr euch schon so lange?“ „Stimmt. Ihr drei seid immer so ruppig zueinander.“, stellte Nana fest. Yamato erklärte die Situation. „Die haben es eben verdient.“ „Sagte der Streber.“, fügte Haru hinzu. Mika wurde neugierig. „Erzählt mal. Wie habt ihr euch kennengelernt?“ Die Jungs schauen sich still an. „Zwei Deppen haben den dritten Deppen geschlagen.“, erklärte Kenta lachend. Mai wurde sauer. „Spaß beiseite. Erzählt es uns.“ Die Jungs entschuldigten sich und erzählten ihnen die Geschichte.
 

Grundschule, zehn Jahre zuvor: Die Jungs waren in der ersten Klasse und kannten sich nicht, obwohl sie in der selben Klasse waren. Sie haben sich immer gegenseitig nicht beachtet. Eines Tages saß Yamato in der Pause und las ein Buch. Kenta war bereits ein großer Fan von Fußball und spielte in diesem Moment mit einigen Schülern. Unabsichtlich schoss Kenta einen zu kräftigen Ball und verfehlte das Tor. Der Ball flog in Yamatos Richtung. „Pass auf!“ Er drehte sich um und bekam den Ball direkt ins Gesicht. Er flog einige Meter vom Tisch und knallte gegen die Wand. Kenta rannte zu ihm und nahm sich den Ball. „Was ein Glück. Der Ball ist noch in Ordnung.“ Yamato stand auf und war sauer. „Du machst dir mehr um den Ball sorgen als um das Opfer? Du Depp!“ Kenta fühlte sich angegriffen und bezeichnete ihn selber als Depp. „Ich kann doch nichts dafür, wenn der Ball dich getroffen hat. Du warst einfach im Weg.“, erklärte er. Yamato wurde wütend und schlug ihm den Ball aus den Händen. „Hey! Was soll das?“, schrie Kenta. „Dein beschissener Ball interessiert mich nicht!“ Er schubste Yamato um, als er wieder aufstand. Doch er stand wieder auf und sprang auf ihn. Eine Schlägerei entstand. Die beiden entfernten sich einige Meter voneinander für den finalen Schlag. Sie rannten aufeinander zu. Plötzlich tauchte ein anderer Junge auf und versuchte die beiden zu stoppen. Yamato und Kenta konnten ihren Schlag nicht mehr stoppen und verpassten dem Jungen jeweils einen kräftigen Schlag. Der Junge wurde verletzt und brach zusammen. Yamato und Kenta brachten ihn panisch zum Krankenzimmer und kümmerten sich um ihn. Der Junge stellte sich vor. „Ich bin Haru. Vielen Dank, dass ihr euch um mich kümmert.“ Die beiden stellten sich ebenfalls vor. „Es tut mir Leid. Wir wollten dich nicht verletzen.“ „Er hat Recht. Wir haben dich versehentlich mitgenommen.“ Haru fing an zu lachen. „Das macht nichts. Dadurch haben wir uns kennengelernt.“ Alle drei sahen sich fröhlich an und wurden schließlich Freunde.
 

Gegenwart: „Was für eine Geschichte.“, staunte Nana. „Aber wieso musste es eine Schlägerei sein?“, fragte Mai neugierig. „Aber diese Situation hat euch zu dem gemacht was ihr jetzt seid. Zu guten Freunden.“, stellte Mika fest. „Ihr drei seid ebenfalls gute Freunde.“, erklärte Haru. „Unsere Geschichte ist nicht so aufregend wie eure. Falls du danach fragen wolltest.“, sagte Mai. „Wir haben euch unsere erzählt, also erzählt uns eure.“, bat Yamato. Die Mädchen willigten ein.
 

Kindergarten, 11 Jahre zuvor: Die Mädchen waren im Kindergarten und gehörten alle der selben Gruppe an. Sie kannten sich nur flüchtig und hatten nie etwas miteinander zu tun. Mika spielte mit Puppen, Mai und Nana saßen am selben Tisch. Während Mai ein Bilderbuch ansah malte Nana ein Bild, während sie sang. Ihr Gesang belästigte Mai jedoch. „Kannst du mit dem Singen aufhören?“ „Aber wieso?“ „Ich muss mich konzentrieren.“ Nana nickte. Keine zwei Minuten später fing sie wieder an zu singen. „Ich habe gesagt, dass du aufhören sollst.“ Sie wurde wieder still. Doch wieder keine zwei Minuten später sang sie erneut. Mai konnte das nicht mehr ertragen. „Sei ruhig dumme Ziege!“ Nana war schockiert. „Selber dumme Ziege.“ Mai nahm ihr den Stift weg und beschmutzte ihr Bild. „So und jetzt sei leise.“, sagte sie. Nana war sauer und nahm ihr das Buch weg. Sie warf es weg und grinste dabei. „Jetzt musst du dich nicht mehr konzentrieren.“ Mai griff ihr an die Haare und beleidigte sie. Nana wehrte sich und griff zurück an. Die anderen Kinder bekamen das mit und die Kindergärtnerin bestrafte die beiden. Sie sollten den Rest des Tages in der Ecke stehen und den anderen Kindern beim spielen zu sehen. Sie waren aufeinander sauer. Plötzlich kam Mika auf sie zu und stellte sich zu ihnen. Sie sahen sich neugierig an. „Was wird das?“ „Wieso bist du hier?“ Mika drehte sich um und lächelte. „Jetzt seid ihr nicht mehr alleine.“ Mai und Nana fingen an zu lachen. „Du hast recht. Vielen Dank.“ „Vielen Dank.“ Die Mädchen stellten sich gegenseitig vor und verbrachten den restlichen Tag gemeinsam in der Ecke. Dadurch wurde sie Freunde.
 

Gegenwart: „Von wegen wieso es eine Schlägerei sein musste.“, murmelte Kenta. „War bei euch doch genauso.“, lachte Yamato. „Nana tat mir damals echt weh.“ „Du mir aber auch.“ „Wo die beiden das erwähnen. Kenta hat mir voll ins Gesicht geschossen.“ „Du hast mich getreten. Also sind wir quitt.“ Haru und Mika fingen plötzlich an zu lachen und die anderen waren verwundert. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Kenta. „Anscheinend haben wir uns alle durch Gewalt kennengelernt.“, erklärte Haru. „Wie gut, dass wir sechs uns nicht ebenfalls durch Gewalt kennengelernt haben.“, fügte Mika hinzu. Die anderen verstanden wieso sie lachten.

Kindergarten

Die Freunde standen vor dem Kindergarten 'Lisas Garten' und waren sprachlos. „Wollen wir das wirklich?“, fragte Kenta besorgt. „Ich glaube schon.“, sagte Yamato unsicher. „Dann gehen wir mal rein.“, sagte Mika mit einer fröhlichen Stimme.
 

Zwei Tage zuvor: Die Freunde saßen in der Cafeteria. „Mir fällt etwas auf.“, begann Yamato. „Kann es sein, dass die Cafeteria unser Stammplatz ist?“ Die Freunde blieben still. „Jetzt wo du es erwähnst. Harus Zimmer gehört dann wahrscheinlich auch dazu.“, sagte Kenta. „Warum eigentlich immer nur bei mir?“, fragte Haru neugierig. „Weil wir anderen anscheinend kein eigenes Zuhause haben.“, erklärte Nana lachend. „Wir müssen mal etwas anderes machen.“, sagte Haru um von seinem Zimmer weg zukommen. „Und das wäre?“, fragte Yamato. „Übermorgen hat die Schule geschlossen. Wieso unternehmen wir nicht etwas zusammen?“, fragte Mika glücklich. Die anderen nickten. „Hast du eine Idee?“, sprach sie Haru an. „Kindergarten! Wir helfen im Kindergarten aus!“ Eine unangenehme Stille brach am Tisch aus. „Kindergarten? Wieso sollen wir das tun?“, fragte Kenta skeptisch. „Weil ich noch nicht an der Reihe war!“ Er verstand nicht was sie meinte. Haru erklärte ihm die Situation. „Die Liste der Ausflüge.“ Kenta verstand nun. Die Liste der Ausflüge wurde erschaffen, damit jeder der Freunde an der Reihe sein konnte, einen Ausflug zu planen. Die anderen Freunde müssten diesem Ausflug zustimmen, ob sie wollen oder nicht. Bei Kentas Ausflug waren sie im Stadium und sahen sich ein Spiel an. Yamato und Mai hatten sich denselben Ausflug ausgedacht: Eine Büchermesse. Mit Nana gingen sie auf ein Konzert und mit Haru verbrachten sie den Tag im Kino und sahen sich eine komplette Filmreihe an. „Nun bin ich an der Reihe.“, erklärte Mika. „In Ordnung. Du warst bei unseren Ausflügen anwesend, also sind wir verpflichtet auch bei deinem zu sein.“, sagte Haru zufrieden. Sie bedankte sich und war glücklich.
 

Gegenwart: Die Freunde betraten den Kindergarten und wurden sofort von der Kindergärtnerin begrüßt. „Ich bin Lisa. Ihr müsst die Schüler sein, die heute aushelfen wollen. Nicht wahr?“ Mika bejahte zufrieden. „Dann kommt mal mit. Ich stelle euch den Kindern vor.“ Die Freunde folgten ihr zu einem großen Zimmer. Vor der Tür sprach Kenta Yamato an. „Falls wir das hier nicht überleben. Es tut mir Leid, dass ich dir damals den Ball ins Gesicht geschossen habe.“ Yamato rollte nur die Augen. Die Freunde betraten den Raum und erblickten eine ganze Horde von Kindern. Alle lächelten die Freunde an und begrüßten sie. „Yamato. Ich nehme es zurück.“, sagte Kenta. „Mir egal.“, dachte Yamato. „Kinder. Diese älteren Jungen und Mädchen sind heute hier um mit euch zu spielen.“, sagte Lisa. Die Kinder freuten sich. Die Gruppe trennte sich. Mai und Yamato machten sich in der Sitzecke bequem. Sie lasen den Kindern Bücher vor. Kenta spielte mit einigen Jungs Fußball. Nana brachte den Mädchen tanzen bei. Haru spielte mit einem Mädchen Familie und Mika half Lisa bei den anderen Sachen. Ein kleines Mädchen sprach Haru an. „Du Haru? Hast du eine Freundin?“ Er war sprachlos und entdeckte Mika mit der Wäsche. Das Mädchen bemerkte das. „Haru? Magst du Mika?“ Das Mädchen, mit dem er Familie spielte, wurde ebenfalls neugierig. „Liebst du Mika?“ In diesem Moment lief sie an ihnen vorbei und blieb stehen. Mika und Haru wurden rot im Gesicht. Die Freunde bekamen diese Situation mit. „Natürlich mag ich sie.“ Sie lief weiter. „Und was magst du an ihr?“, fragte eins der Mädchen. Mika blieb wieder stehen und wurde rot im Gesicht. Bevor Haru antworten konnte unterbrach Lisa die Situation. „Kinder. Es ist Zeit zum essen.“ Die zwei Mädchen ließen Haru in Ruhe und gingen an den Tisch. Die restlichen Kinder setzten sich ebenfalls an den Tisch. Die Freunde kamen dazu. Haru und Mika saßen sich gegenüber und beobachteten sich gegenseitig. Die anderen Freunde bemerkten das. „Kinder sind schlimm. Denn sie kennen keinen Scham.“, murmelte Mai. Den restlichen Tag konnten Haru und Mika die Augen voneinander nicht lassen.

Seltsame Gefühle

Die Freunde saßen in der Cafeteria und genießen ihr Essen. „Ich gebe zu. Das letzte Mal im Kindergarten war richtig gut.“, sagte Kenta mit einem fröhlichen Gesicht. Haru und Mika sahen sich gegenseitig in die Augen und wurden rot. „Es war auch lustig. Die zwei Mädchen, die bei Haru klebten.“, erzählte Nana. Haru und Mika wurden rot im Gesicht. „Dass sie ernsthaft gefragt haben, ob er Mika liebt.“, lachte Kenta. Haru verschluckte sich als er das hörte. Plötzlich stand Mika auf. Stille herrschte am Tisch. „Es tut mir Leid. Es tut mir Leid, dass ich im Kindergarten aushelfen wollte.“ Sie rannte auf die Toilette und versteckte sich in einer Kabine. Sie hielt ihre Hand an ihre Brust. „Was ist das für ein Gefühl?“ Sie verstand nicht was mit ihr los war. Die Freunde am Tisch blieben still. Haru bemerkte ein seltsames Gefühl in der Brust. „Wir schauen nach ihr. Bleibt ihr bei Haru. Wir sehen uns später.“, sagte Mai und ging mit Nana zu ihrer Freundin. Die Freunde blieben den Rest der Schulzeit getrennt. Nach der Schule warteten die Jungs am Eingangstor. „Ob sich Mika beruhigt hat?“, fragte Kenta besorgt. „Bestimmt.“, hoffte Yamato. Die Mädchen kamen dazu und es schien alles wieder gut zu sein. Doch als Mika Haru erblickte blieb sie stehen. Mai drehte sich zu ihr um. „Mika? Ist etwas?“ Plötzlich rannte Mika an den Freunden vorbei. Mai und Nana reagierten sofort. „Entschuldigt uns.“, sagte Nana. Die beiden rannten ihrer Freundin hinterher. Die Jungs blieben stehen. „Was ist gerade passiert?“, fragte Yamato neugierig. Sie gingen nach Hause. „Keine Sorge Haru. Alles wird sich wieder einrichten.“, erklärte er zuversichtlich. Haru nickte. Allerdings blieb diese Situation auch die nächste Woche so. Jedes Mal, wenn Haru und Mika sich getroffen hatten rannte sie weg. Er verspürte immer denselben Schmerz in der Brust. Eines Tages betrat er die Familienbar 'Vertrautes Heim' und entdeckte dort Izumi, seine Mutter, an der Theke. Er gesellte sich zu ihr. „Hallo Haru.“, sagte Masaru zufrieden. Er mixte direkt einen Cocktail für seinen Sohn. „Einmal Lollipop mit extra Erdbeeren für Haru.“ „Danke.“ In dem Moment, in dem Haru den Cocktail annahm, wussten seine Eltern, dass er etwas auf dem Herzen hatte. „Erzähl schon.“, bat ihn Masaru. Haru blieb still. „Masaru. Noch einen Cocktail. Das hier wird länger dauern.“, sagte Izumi. „In Ordnung.“ Er mixte schnell einen Cocktail und gab ihn ihr. „Einmal Pina Colada für Izumi.“ Sie widmete sich ihrem Sohn zu. „Haru. Dein Vater mag zwar mit seinen ganzen Bar Ritualen nerven, doch er ist sehr zuverlässig, wenn es darum geht dir und deiner Schwester zu helfen.“ „Vielen Dank.“, grinste Masaru. Haru ließ den Cocktail los. „Es geht um ein Mädchen. Ihr Name ist Mika. Papa kennt sie bereits.“ Izumi unterbrach ihren Sohn. „Masaru. Erzähl mir etwas von ihr.“ „Sie ist hinreißend.“ „Verstehe. Haru, erzähl weiter.“ Er erzählte ihr die Situation im Kindergarten. „Verstehe. So ist das also.“, sagte Izumi. „Du weißt was mit Mika los ist?“ „Natürlich weiß ich das.“ Masaru begann zu lachen. „Haru, deine Mutter kennt sich dank ihrem Job mehr mit Menschen aus, als sonst jemand, den ich kenne. Vertrau ihr.“ Haru nickte. „Erzählst du es mir, Mama?“ Izumi dachte darüber nach, während sie ihren Cocktail trank. „Nein. Finde es selbst heraus.“ Er war schockiert. „Aber...“ Sie unterbrach ihn direkt. „Du hast noch eine Frage, nicht wahr?“ Er sah seinen Vater an, welcher nur grinst und einige Gläser trocknet. Sein Grinsen sollte folgendes bedeuten: „Siehst du Haru. Deine Mutter weiß alles.“ Haru atmete tief ein und aus. „Es stimmt. Es gibt noch etwas was ich dich fragen muss.“ Izumi trank ihren Cocktail aus und bevor sie etwas sagte wurde ihr ein neuer gemixt. „Ich bin ganz Ohr.“, sagte sie. Er erzählte ihr vom Schmerz in der Brust. Seinem Herzrasen und dass er nicht versteht was das bedeutete. „Ist doch logisch.“, erklärte sie. „Du bist in diese Mika verliebt.“ Harus Welt brach innerhalb von Sekunden zusammen. „Ich bin in Mika verliebt?“ Masaru stellte ihm ein Glas hin und schüttete ein besonderes Getränk hinein. „Damit kannst du den Schock herunter spülen.“ Haru trank das Glas aus und verspürte ein warmes Gefühl im Herzen. „Hast du ihm das Elixier gegeben?“, fragte Izumi lachend. „Natürlich.“ Haru verstand endlich was er für Mika empfand. „Dieses Elixier. Was war das?“, fragte er. „Das so genannte Elixier der Erkenntnis. Dieses Elixier hilft der Person zu erkennen was sie fühlt.“, erklärte Masaru. „Ich habe erkannt, dass ich in Mika verliebt bin.“ „Gut gemacht.“, sagte Izumi stolz. „Aber was soll ich jetzt machen? Kannst du mir das sagen Mama?“ „Denk selbst darüber nach.“ „Wieso gestehst du es ihr nicht einfach?“, schlug Masaru mit einem grinsen vor. Haru wurde rot und Izumi sah ihn mit einem zornigen Blick an. „Dein Vater hat Recht. Aber bevor du das tust musst du zunächst einmal die jetzige Situation lösen.“ Haru nickte. „Und wie mache ich das?“ „Wie deine Mutter gesagt hat. Denk selbst darüber nach.“, erklärte Masaru. Haru bedankte sich und ging auf sein Zimmer. Masaru trocknete sein benutztes Glas ab. „Kaum bin ich vier Monate auf Dienstreise schon schlägt sich mein Sohn mit solchen Problemen herum.“, sagte Izumi. „Als Geschäftsfrau ist es wohl anstrengend.“ „Was du nicht sagst. Aber es freut mich, dass er mit mir darüber redet.“ „Von uns beiden bist du eben das reifere Elternteil.“, erklärte Masaru. „Das stimmt nicht. Du bist einfach nur doof.“ Masaru nickte. „Wie du mal wieder Recht hast.“

Falsches Verhalten

Haru nahm den Ratschlag seiner Eltern zu Herzen und erzählte am nächsten Tag Yamato und Kenta, dass er in Mika verliebt sei. Die beiden freuten sich für ihn. Er erzählte ihnen was seine Eltern sagten. „Ich versuche heute noch einmal mit Mika zu sprechen.“ „Zuerst die Situation lösen. Dann sind die Gefühle an der Reihe. Deine Mutter ist echt gut darin.“, sagte Kenta. „Aber sie hat Recht. Ihr Rat bezieht sich allgemein auf zwischenmenschliche Beziehungen.“, erklärte Yamato. In der Cafeteria versuchte Haru sich an den Tisch der Mädchen zu setzen. Doch als Mika ihn entdeckte rannte sie schon davon. Doch er gab nicht auf. „Ich muss mich wohl mehr hineinsteigern.“, dachte er. In der nächsten Pause besuchte er ihr Klassenzimmer und versuchte sie so abzufangen. Er blieb an der Tür stehen und entdeckte Mika an ihrem Tisch sitzen. Sie wurde von einer anderen Schülerin auf ihn aufmerksam gemacht, worauf sie panisch auf stand. Sie rannte aus der hinteren Tür des Zimmers. Haru folgte ihr. Sie rannte auf die Toilette, weswegen er sich zurückziehen musste. Nachdem die Schule aus war blieb er am Eingangstor stehen und wartete auf sie. Yamato und Kenta gingen ohne ihn nach Hause und wünschten ihm Glück. Die Zeit verging und Mika ließ sich nicht blicken. Er entdeckte Nana und Mai und sprach sie an, als sie bei ihm vorbei liefen. „Wisst ihr wo Mika ist?“ Die Mädchen sahen sich besorgt an. „Sie ist bereits nach Hause gegangen.“, erklärte Nana. „Tut mir Leid.“ Sie gingen weiter und ließen Haru zurück. „Was passiert hier? Wieso flüchtet sie vor mir?“ Verärgert ging er nach Hause in die Familienbar. Dort saß wieder Izumi an der Theke und trank einige Cocktails. Diesmal war Kanon ebenfalls da. Er setzte sich an die Theke und schlug mit der Hand auf sie. Masaru mixte ihm sofort einen Cocktail und gab ihn ihm ohne sein Ritual. „Was ist los?“, fragte er besorgt. „Mika geht mir aus dem Weg.“, erklärte Haru. „Wieso tut sie das denn?“, fragte Kanon neugierig. Izumi erklärte ihr die Situation. „Haru ist in Mika verliebt? Das ist doch toll.“, sagte sie stolz. „Also. Mika geht dir aus dem Weg. Weißt du wieso?“, fragte Masaru. „Nein. Deswegen bin ich doch hier.“ Er erzählte seiner Familie was vorgefallen war. „Verstehe. Dafür gibt es nur einen Grund.“, erklärte Izumi. Haru wurde neugierig. „Vielleicht kann sie dich einfach nicht ausstehen.“ Kanon und Masaru hörten ganz genau wie Harus Welt gerade zerbrach. Sie blieben still und taten so als hätten sie nichts mitbekommen. Haru wurde richtig sauer und schlug erneut auf die Theke. „Das kann nicht sein! Ich muss es von ihr erfahren!“ Er stand auf und ging verärgert auf sein Zimmer. Masaru trocknete ein Glas ab und seufzte dabei. „Izumi, das wolltest du doch oder?“, fragte er. Izumi grinste nur und trank ihren Cocktail. Kanon verstand nichts. „Deine Mutter weiß was mit Mika los ist. Aber sie hat sich dazu entschieden es ihm zu verschweigen, damit er das selbst herausfindet.“, erklärte ihr Masaru. „Sie wusste, wenn sie das sagt, dann würde er endlich von selbst handeln, anstatt immer nach Hilfe zu suchen.“ Kanon verstand es endlich. Haru lag in seinem Bett und dachte darüber nach wie er handeln sollte. „Soll ich sie normal ansprechen? Oder jemanden anderen schicken? Sie zu einem bestimmten Ort bringen lassen? Ich weiß nicht. Mir fällt bestimmt noch etwas ein.“ Am nächsten Tag versuchte er Mika anzusprechen, doch sie rannte wieder weg. Wenn er auf sie zu kam flüchtete sie. Er versuchte es so oft wie nur möglich. Er fasste einen Entschluss. In der Pause ging er auf sie zu, während sie am Getränke Automat stand und packte sie am Arm. Er zerrte sie in ein leeres Klassenzimmer und drückte sie an die Wand. „Jetzt reicht es langsam!“, schrie er. Sie versuchte sich zu befreien, doch gab schließlich auf. „Was ist mit dir los? Wieso rennst du vor mir weg? Wieso ignorierst du mich? Habe ich etwas getan, weshalb du mich hasst? Ich kann das nicht mehr länger ertragen.“ Plötzlich begann Mika zu weinen. Er ließ sie schockiert los. „Es tut mir Leid. Habe ich dir weh getan?“ Mika schüttelte den Kopf. „Wieso weinst du dann?“ „Es tut mir Leid.“, murmelte sie. Er verspürte einen großen Riss in seinem Herzen. „Es tut mir Leid. Ich weiß nicht was ich machen soll.“, sagte sie weinend. Er blieb still und hörte ihr einfach nur zu. „Ich hasse dich nicht. Ich ignoriere dich auch nicht.“ Sie wischte ihre Tränen weg, doch kaum waren sie weg kamen neue. Sie fing noch lauter an zu weinen. „Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich komme mit meinen Gefühlen nicht klar. Aber ich verstehe was sie mir sagen wollen.“ Haru verstand nicht was sie damit meinte. „Ich liebe dich.“, kam plötzlich von ihr.

Sie versuchte weg zu rennen, doch er griff nach ihr, zerrte sie an seinen Körper und umarmte sie. „Ich liebe dich. Aber ich weiß, dass du nicht dasselbe fühlst.“, weinte sie. Plötzlich küsste er sie und umarmte sie wieder. „Du Dummerchen. Auch ich liebe dich. Die ganze Zeit schon.“ Sie war glücklich und erwiderte den Kuss. Die Atmosphäre war perfekt bis überraschenderweise ein lautes Klatschen zu hören war. Haru und Mika sahen sich verwirrt an und drehten sich zur hinteren Ecke des Zimmers um. Dort standen ihre Freunde und klatschten. Die beiden wurden rot im Gesicht. „Was habt ihr denn hier verloren?“, fragte Haru schockiert. „Wir haben uns getroffen um über euch zu reden.“, erklärte Mai. „Wir haben uns Sorgen gemacht und wollten die Situation klären.“, fügte Yamato hinzu. „Wir kamen auf die Idee euch beide in einen Schrank zu sperren, doch leider ist das jetzt nicht mehr von nutzen.“, lachte Kenta. Haru und Mika sahen sich überrascht an und fingen an zu lachen. Die anderen lachten mit.

Anwesenheit

Haru saß an der Theke und trank den Lollipop Cocktail aus. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, fragte Masaru neugierig. Haru seufzte und erzählte die Geschichte.
 

Eine Woche zuvor: „Also sind Haru und Mika ein Paar.“, sagte Masaru während er einen Cocktail mixte. Haru bejahte. „Ich freue mich für dich.“, sagte Kanon glücklich. „Danke.“ „Und wie hast du die Situation nun gelöst?“, fragte Izumi. „Genau so wie du es mir gesagt hast. Ich habe mir selbst Gedanken darüber gemacht und dann danach gehandelt.“ „Das hört sich gut an.“ Er stand auf und umarmte seine Mutter. „Vielen Dank, Mama. Ohne dich hätte ich es nie so weit geschafft.“ Sie schmunzelte lediglich und trank ihren Cocktail weiter. Haru stand auf und ging auf sein Zimmer. „Hast du das gehört? Er dankt dir.“ „Im Gegensatz zu dir habe ich auch etwas geleistet.“, erklärte Izumi. „Wie du mal wieder Recht hast.“, sagte Masaru während er ein Glas abtrocknete.

Am nächsten Tag traf Haru auf seine Freunde. Er begrüßte Mika wie sonst auch. „Fällt dir etwas bei denen auf?“, fragte Yamato Mai. „Nur, dass sie sich genauso benehmen wie immer.“ Die Freunde betraten die Schule und ihre Wege trennten sich. In der Cafeteria saßen die Freunde wieder wie üblich an ihrem Tisch. Haru und Mika saßen sich gegenüber, doch so richtig romantisch sahen sie auch wieder nicht aus. Sie benahmen sich wie immer, als wären sie noch Freunde. Plötzlich griffen beide nach einer Servierte, sodass sich ihre Hände berührten. Augenblicklich ließen beide die Servierte los und wurden im Gesicht rot. Die anderen mussten diese Situation mitansehen und seufzten. „Seid ihr Babys oder was?“, dachte Mai. Als die Freunde aufstanden und die Verliebten sehr nahe aneinander gekommen waren entfernten sie sich wieder und wurden rot. „Sie sind tatsächlich Babys.“, dachte Mai. Selbst auf dem Weg nach Hause kamen sie sich nicht näher. „So langsam frage ich mich, ob die beiden doof sind.“, sagte Yamato. „Die haben sich doch bereits geküsst. Die sind doch schon viel weiter als nur nebeneinander stehen oder gegenseitige Hände zu berühren.“, beschwerte sich Mai. Die nächsten Tage verlief die Situation genauso. Allerdings gab es kleine Änderungen. Haru und Mika schafften es nebeneinander zu laufen und kamen schon fast dazu währenddessen Händchen zu halten. „Die sind ein hoffnungsloser Fall.“, murmelte Mai.
 

Gegenwart: „Verstehe. Ihr traut euch also nicht den ganzen Kram zu machen, den Paare normalerweise tun.“, stellte Izumi fest. „Ich weiß nicht was ich machen soll, damit sich das bessert.“ „Benimm dich normal. Du darfst auf keinen Fall nervös werden. Denn das ist das Problem, welches viele Paare besitzen.“, erklärte Masaru. „Dein Vater hat Recht.“, sagte Izumi. „Versuch doch einfach dasselbe wie als ihr zusammen gekommen seid.“, schlug Kanon vor. „Kanon! Das ist eine tolle Idee!“, lobte sie ihr Vater und gab ihr dafür einen extra Cocktail. „Fülle deine Tochter nicht mit Cocktails zu. Am Ende wird sie noch wie ich.“, warnte Izumi ihren Mann. „Willst du denn genauso wie deine Mutter eine Cocktail Sucht haben?“, fragte er Kanon mit fröhlicher Stimme. In diesem Moment zeigte Izumi ihren Todesblick. Masaru bekam Angst und entschuldigte sich. „Zurück zu Haru.“ Er richtete sich seinem Sohn zu. „Schneller Themawechsel.“, dachte Izumi. „Kanon hatte eine tolle Idee. Versuch es doch einfach nochmal.“ Haru nickte und verschwand auf sein Zimmer. Kanon verließ ebenfalls die Bar. Izumi richtete sich Masaru zu. „Also... Wie war das noch einmal mit der Cocktail Sucht?“ Masaru fühlte sich plötzlich so klein und rief innerlich nach Hilfe.

Am nächsten Tag nahm Haru sich den Rat seines Vaters zu Herzen. Er ging in der Pause zu Mikas Klassenzimmer. Sie entdeckte ihn sofort und fragte was er hier wollte. „Ich muss mal mit dir reden. Hast du Zeit?“ Sie nickte und begleitete ihn auf den Schulgang. „Ich habe gemerkt, dass wir uns gar nicht wie ein Paar verhalten. Und in der Gegenwart des anderen nicht zurecht kommen.“ Sie nickte. „Ist mir auch aufgefallen.“ „Deswegen bin ich hier. Ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe und glücklich bin dein Freund zu sein.“ Sie umarmte ihn. „Ich bin ebenfalls glücklich. Und ich liebe dich auch.“ Sie gaben sich einen Kuss und lächelten sich an.

Familie

Haru und Mika fingen endlich an sich wie ein Paar zu benehmen. Händchen halten während dem Weg zur Schule, nebeneinander sitzen in der Cafeteria und regelmäßiges Teilen des Essens standen auf dem Tagesplan. Die anderen Freunde waren immer dabei, aber sie fühlten sich nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil. Sie waren glücklich, dass endlich alles wieder gut war. Die Freunde betraten die Bar 'Vertrautes Heim' und setzten sich an die Theke. „Hallo meine Freunde.“, begrüßte sie Masaru. „Ihr wollt sicher alle einen Cocktail.“ „Mach uns doch einfach welche wie sonst auch.“, beschwerte sich Yamato. „Du bist heute ja ungeduldig.“ „Wir warten.“, meckerte Kenta. „Du auch noch? Hauptsache sind die Mädchen zuverlässig.“ Er richtete sich zu Mai und Nana. „Und wie geht es euch so?“ „Mir geht es gut.“ „Mir auch, aber...“ Masaru unterbrach Mai. „Aber was?“ „Wo bleibt unser Cocktail?“ So eben explodierte seine Welt. „Diese Jugend von heute. Immer schnell.“ Er mixte die Cocktails und verteilte sie. „Würde ich dich nicht kennen, wäre ich schon längst gegangen.“, sagte Yamato. Masaru richtete sich Haru und Mika zu. „Na ihr Turteltauben. Wie fühlt es sich an ein Paar zu sein?“ „Es ist wunderbar. Ich kann es kaum in Worte fassen.“, erklärte Mika begeistert. „Geht mir genauso.“, fügte Haru hinzu. „Nebenbei. Wo sind Kanon und Mama?“ „Die schlafen. Beide hatten heute einen anstrengenden Tag.“ „Verstehe.“ „Aber keine Sorge. Ich bin ja noch da.“, grinste Masaru. „Genau das bereitet mir Sorgen.“, lachte Kenta. „Wie frech. Aber du hast Recht.“ Die Zeit verging und die Freunde verließen die Bar. Haru brachte Mika noch nach Hause. Unterwegs kamen die beiden ins Gespräch. „Wie wäre es, wenn du mal mich besuchst? Immerhin sind wir sonst immer bei dir.“, fragte Mika. „Das ist eine tolle Idee. Wie wäre es mit morgen?“ Sie nickte glücklich. Bei ihr zuhause gaben sie sich einen Abschiedskuss und Haru kehrte nach Hause zurück. Dort erzählte er Masaru, dass er morgen zu Mika gehen würde. „Übernachtest du auch bei ihr?“, fragte er neugierig. Haru war schockiert. „Bitte was?“ „Morgen ist doch Freitag.“, erinnerte er ihn. „Oh. Stimmt. Nein werde ich nicht.“ Haru ging auf sein Zimmer. Wegen dem was sein Vater sagte konnte er zunächst nicht einschlafen. „Bei ihr übernachten... Die Vorstellung daran ist schön. Aber nein! Das dürfen wir nicht!“, dachte er. Nach einem langen Kampf mit sich selbst schlief er schließlich ein. Am nächsten Tag war es schließlich so weit. Haru begleitete Mika nach der Schule zu ihr nach Hause. Er blieb vor der Tür stehen und war angespannt. „Was ist los?“, fragte sie neugierig. Er schüttelte seinen Kopf und versuchte seine Nervosität zu verdecken. „Nichts.“ Die beiden betraten die Wohnung und Mika zeigte ihm ihr Zimmer. Er sah es sich an und war erstaunt. Auf dem Bett lagen viele Plüschtiere, auf dem Schreibtisch standen zwei Bilder von ihren Freundinnen, neben dem Schreibtisch stand ein großes Regal mit Kochbüchern sowie kleinere Gegenstände. Auf der Kommode standen Blumen und ein Bild, welches Haru in die Hand nahm. Zusehen war eine junge Frau und ein kleines Mädchen. „Wer ist das?“, fragte er neugierig. „Meine verstorbene Mutter.“ Er stellte es zurück und entschuldigte sich. „Dir muss es nicht Leid tun.“, erklärte sie. Er nickte und setzte sich auf ihr Bett. Zufällig warf er beim setzen ein Hasen Plüschtier um. Mika hob es zügig wieder auf und zeigte es ihrem Freund. „Das ist Tina. Sie habe ich zu meinem 5. Geburtstag von meiner Mutter erhalten.“ „Ein niedlicher Hase.“ Sie nickte glücklich. „Es war das letzte Geschenk, welches ich von meiner Mutter bekommen habe.“, erklärte sie und war leicht bedrückt. Haru stellte das Plüschtier zurück und streichelte ihre Hand. „Du musst mir nicht davon erzählen.“ Sie sah ihn mit einem ernsten und doch bedrückten Gesicht an. „Du hast mir bereits so viel über dich erzählt und gezeigt. Ich kenne deine ganze Familie und konnte mir dadurch ein Bild machen wie du früher gelebt hast. Doch von mir weißt du noch gar nichts.“ „Du kannst kochen. Und liebst den Haushalt. Du hilfst gerne anderen Menschen. Du magst Kinder. Du liebst deine Freunde.“, zählte Haru auf. „All das bist du. Also sag nicht, dass ich von dir gar nichts weiß.“ Sie fing an zu lächeln und küsste ihn, während sie ihn umarmte. Er erwiderte den Kuss. Die beiden vergaßen die Umgebung und gaben sich gegenseitig hin. Plötzlich öffnete sich die Haustür und eine ältere Männerstimme war zu hören. „Ich bin wieder zuhause.“ Die beiden nahmen die Stimme jedoch nicht mit. Eine Person öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. „Mika? Bist du da?“ Die beiden entdeckten die Person und Mika schrie laut auf. „Papa!“ Haru verspürte in diesem Moment das Gefühl in Kürze zu sterben. „Was ist hier los? Wer ist das?“, fragte ihr Vater überrascht. Mika sah ihn mit einem verunsicherten Blick an. „Da-Da-Das ist Haru.“ Sie drehte sich zu Haru um und zog ein gezwungenes Lächeln auf. „Und da-da-das ist mein Vater.“ Haru wurde von ihrem Vater angestarrt. „Haru ist...“ Mika unterbrach ihn. „Mein Freund.“ Haru vernahm eine tödliche Präsenz aus der Richtung ihres Vaters. „Ähm... hallo.“, sagte er verunsichert. Ihr Vater starrte ihn mit großen überraschten Augen an. Er drehte sich um und verließ das Zimmer mit folgenden Worte: „Verstehe.“ Haru und Mika sahen sich entsetzt an. „Wir hätten die Tür nicht zu machen sollen.“, dachte Haru. Mika zeigte ihm mit ihren Augen, dass sie dasselbe dachte wie er. „Sollte ich vielleicht gehen?“, fragte er besorgt. „Ich denke schon.“ Die beiden verließen das Zimmer und gingen am Esstisch vorbei. Dort saß ihr Vater und starrte die beiden an. „Mika. Bereite bitte das Essen vor.“ Sie nickte verunsichert. „Deine Name war Haru, oder?“ Er nickte. „Komm setz dich.“ Mika vernahm seine Bitte und schaute zu ihnen rüber. Sie sah Haru an und versuchte ihm durch ihre Augen etwas zu sagen. „Du solltest das tun was mein Vater dir sagt.“ „Aber...“ „Vertrau mir. Er wird dir nichts tun... glaube ich.“ Haru war sprachlos. „Was ist los? Setz dich schon.“, bat ihn ihr Vater. Er willigte ein und setzte sich ihm gegenüber. Er wurde von ihm angestarrt und fühlte sich hilflos. „Wieso bin ich jetzt schon beim Endboss?“, fragte er sich panisch. „Hast du Angst?“, fragte ihn ihr Vater. „Wie bin ich bloß in diese Situation gelangen?“, fragte sich Haru. Er suchte in seinen Erinnerungen nach der Antwort wie es dazu gekommen ist. „Verstehe. So ist das also.“, dachte er. „Weil ich die Prinzessin in meine Gruppe einlud und mit ihr ins Schloss ging öffnete sich das Tor zum Endboss.“ Er seufzte innerlich. „Ich sollte damit aufhören meine Gedanken mit Videospiel Logik zu verbinden.“ Haru schüttelte seinen Kopf. „Nein. Ich habe keine Angst.“ Seine Angst war so viel, dass sie eine Massenvernichtung auslösen könnte. „Gut. Denn ich möchte mich entschuldigen, dass ich vorhin einfach so herein geplatzt bin.“ Harus Welt blieb stehen. „Gab der Endboss gerade auf?“, fragte er sich. „Lasst uns nochmal von Neu beginnen.“, erklärte der Vater. Haru nickte. „Also mein Name ist Riko und ich bin Mikas Vater.“ Haru stellte sich ebenfalls vor. „Ich bin Haru und der Freund ihrer Tochter.“ „Du musst nicht so förmlich mit mir reden.“, lachte Riko. Haru verstand immer noch nicht was gerade passiert. Er fragte sich, ob er das alles nur träumt. „Nun gut. Da wir uns jetzt kennen können wir ja mal ernst machen.“ Er bekam Angst. „Der Endboss zeigt seine zweite Form!“ Während die beiden miteinander sprachen bereitete Mika das Essen zu. Sie konnte zwar nichts hören, doch sie erkannte an Harus Blicken was gerade los war. „Du bist also Mikas Freund. Wie hast du das denn geschafft?“, fragte Riko neugierig. Haru erzählte ihm wie er Mika erobert hatte. „Wirklich?! So hast du sie bekommen?!“, lachte Riko. Er lachte so laut, dass selbst Mika mithören konnte. „Was erzählt er da meinem Vater?“, fragte sie sich verärgert. „Dass du meine Tochter auf diese Weise erobert hast. Respekt. Allerdings...“ Riko stoppte mitten im Satz und drehte sich zu seiner Tochter, die ihm ein zorniges Gesicht zeigte. „Allerdings was?“, fragte Haru neugierig. „Egal. Nebenbei, wie lange kennt ihr euch?“ Haru überlegte. „Es müssten jetzt sieben Monate sein.“ „Und wie lange seid ihr ein Paar?“ „Zwei Monate.“ Riko nickte. „Normalerweise geht das nicht so schnell. Sich richtig kennen zu lernen, sich zu verlieben und schließlich ein Paar zu werden dauert normalerweise viel länger.“ „Ist das jetzt schlimm?“, fragte Haru neugierig. Riko schüttelte seinen Kopf. „Natürlich nicht. Meine Tochter hat ihren Seelenpartner gefunden. Gilt doch sicher auch für dich.“ Haru nickte. „Ja. Ihre Tochter hat mein Leben verändert.“ Mika kam mit dem Essen und bekam den letzten Satz von Haru mit. „Ich habe dein Leben verändert? Wie habe ich das denn gemacht?“ Er nahm sie an der Hand und lächelte. „Das frage ich mich auch.“ Sie lächelte und setzte sich neben ihm. „Hattet ihr eine schöne Unterhaltung?“, fragte sie neugierig. Haru nickte. Nach dem Essen blieben die drei noch am Tisch sitzen und Riko richtete sich seiner Tochter zu. „Mika. Dein Freund hier besitzt einen aufrichtigen und selbstbewussten Charakter. Unsere erste Begegnung mag vielleicht daneben gewesen sein, aber ich kann ihn gut leiden.“ Er sah sie mit einem ernsten Blick an. „Sag mir Mika. Bist du glücklich?“ Sie nahm Harus Hand und lächelte ihn an. „Ich bin glücklich. Solange er bei mir ist bin ich immer glücklich.“ Riko richtete sich Haru zu. „Du hast sie gehört. Willkommen in der Familie.“ Haru war überglücklich. Ab sofort war er ein Teil der Familie.

Ausflug

Es waren nun Ferien. Die Freunde hatten sich entschieden gemeinsam einen Ausflug zu machen. Sie wollten zur Mikona-Plattform auf dem Berg Mikona und dort die tolle Aussicht genießen.
 

Fünf Tage zuvor: Die Freunde saßen in der Cafeteria. „In zwei Tagen sind Ferien. Was sollen wir machen?“, fragte Haru die Runde. „Das übliche.“, erklärte Yamato. Mai wurde neugierig. „Und was ist das übliche?“ „Lernen, Videospiele spielen, Fußball spielen, Bücher lesen, tanzen und Küsse verteilen. Eben dasselbe was wir sonst auch immer machen.“ „Ich soll Küsse verteilen? Das überlasse ich dem Duo.“, lachte Kenta. Haru und Mika wussten sofort, dass sie gemeint waren. „Das übliche ist zwar schön und gut, aber auf Dauer ist das doof.“, erklärte Mai. Die Freunde stimmten ihr zu. Nana zeigte den Freunden einen Flyer, den sie seit einiger Zeit las. „Wie wäre es damit?“ Die Freunde sahen sich den Flyer an. 'Besuchen Sie die Mikona-Plattform und erleben eine wunderbare Aussicht.' „Das klingt super.“, stellte Mika fest. Die anderen nickten. „Also steht es fest. Wir gehen zur Mikona-Plattform.“, sagte Haru stolz. „Und wann wollen wir den Ausflug machen?“, fragte Kenta neugierig. „Die Hausaufgaben dauern bei euch etwa zwei Tage schätze ich. Also in fünf Tagen.“, erklärte Mai. Obwohl sie die Wahrheit sagte beschwerten sich die Freunde bezüglich ihrer Bemerkung. „Ich frage Kanon nachher, ob sie mitkommen will.“, sagte Haru. Die anderen nickten. Anschließend gingen alle in ihre jeweilige Klasse zurück.
 

Gegenwart: Die Freunde wanderten los. Jeder hatte einen Rucksack und Verpflegung dabei. Zunächst blieb die Gruppe zusammen. Sie durchquerten gerades Gelände und unterhielten sich während ihrer Reise. „Kennt ihr schon das neue Spiel von Zupona?“, fragte Kenta neugierig. „Welches meinst du? Sie brachten zwei Spiele raus.“, erklärte Yamato. „Deloran.“ „Ach dieses Spiel.“, sagte Yamato. „Was ist das für ein Spiel?“, fragte Haru. „Es ist ein Rollenspiel. Man spielt Asuma, einen Schüler, der einer Gruppe von Schatzjägern beitritt. Die Aufgabe ist es dann Artefakte in einer anderen Welt zu sammeln. Nach und nach trifft man auf andere Schatzjäger und wird in eine größere Sache verwickelt.“, erklärte Kenta. „Das klingt interessant.“, staunte Haru. Mika, welche die ganze Zeit neben ihm war, rollte nur die Augen. „Videospiele...“ „Dieses Spiel ist erst seit einem Monat draußen und schon hat es den Rekord der Verkäufe gebrochen.“, erklärte Yamato. „Das Spiel besitzt den Modus für eine alternative Geschichte, in der man die Handlung jedes Mitglieds der Gruppe durchspielen kann. Und im Multiplayer kann man mit Freunden gemeinsam die Handlung durchspielen.“, feierte Kenta. Haru war fasziniert. „Das klingt echt gut. Ich werde es mir demnächst holen.“ Mika sah ihn verwundert an. „Wirst du dann nur noch mit ihnen spielen?“ „Du kannst doch mitspielen.“, schlug Kenta vor. „Da gibt es eine Scharfschützin mit deinem Namen.“, fügte er hinzu. Ihre Augen funkelten wie Sterne. „Mit meinem Namen? Wirklich? Wie toll das ist!“, freute sie sich. Die Freunde erreichten einen Wald. Kanon rannte zu den Jungs und sprach Kenta an. „Kenta! Kenta! Kenta! Wollen wir ein Wettrennen machen?“ Er lachte nur. „Bist du dir sicher, dass du mithalten kannst?“ Sie nickte. „Einverstanden. Wir rennen so weit bis wir nicht mehr können. Derjenige der zuerst aufgibt hat verloren.“, erklärte Kenta lachend. Sie stimmte zu. Mika übernahm die Zählung. Auf ihren Ruf rannten die beiden los. Den Freunden wurde sofort klar, dass Kanon keine Chance gegen ihn hatte. Kanon setzte sich auf einen Baumstamm und versuchte wieder zu Kräften zu kommen. Kenta gesellte sich zu ihr, während sie auf die anderen warteten. „Du hast dich gut geschlagen.“, lobte er sie. Sie lehnte sich an ihm an. „Können wir kurz so bleiben?“ Er nickte. Nach einigen Minuten waren die anderen bei ihnen angekommen. „Wollen wir eine Pause machen?“, schlug Nana vor. Die anderen nickten und setzten sich auf die Baumstämme in der Nähe. Yamato und Mai kamen ins Gespräch bezüglich des Buches, welches sie damals gekauft hatte. „Das Buch 'Das Konzept des Schicksals' war gut. Fandest du auch, Mai?“, fragte Yamato. „Auf jeden Fall. Ich habe viel gelernt.“ Nana träumte vor sich hin und die anderen vier genossen die kühle Luft. „Wollen wir dann weiter?“, fragte Haru. Die Freunde nickten und standen auf. Die Gruppe durchstreifte den Wald und sahen sich die Natur an. Die Jungs unterhielten sich weiterhin über dieses Rollenspiel. Weil Mika nicht mitreden konnte verbrachte sie die Zeit mit den Mädchen. „Kanon. Du bist in Kenta verliebt. Nicht wahr?“, fragte Mai. Kanon und Mika waren schockiert. „Woher? Woher weißt du das?“ „Ist doch offensichtlich.“, erklärte sie. „Ich habe es auch schon bemerkt.“, lachte Nana. Kanon seufzte. „Ja ich liebe ihn.“ „Verstehe. Lass mich dir einen Rat geben.“ Kanon ging näher an Mai heran und war gespannt. „Wenn du jemals vor hast es ihm zu gestehen, dann...“ Sie starrte Mika an. „...dann flüchte nicht.“ Mika beschwerte sich sofort. „Ich bin gar nicht geflohen!“ „Natürlich bist du geflohen.“, erklärte Mai. „Du bist geflohen.“, fügte Nana hinzu. Kanon verstand nicht worum es ging. Die Mädchen waren relativ weit von den Jungs getrennt, also beeilten sie sich zu ihnen zu gelangen. „Verstehe. Also ist Deloran ein Open World Spiel. Sehr interessant.“, sagte Haru erstaunt. „Und PvP gibt es auch.“, erklärte Kenta. Haru freute sich. „Je mehr du mir von diesem Spiel erzählst umso mehr will ich es haben.“ Die Gruppe erreichte nach einer Weile eine Hütte im Wald und machten dort erneut eine Pause. Mika packte ihr selbstgemachtes Essen aus und reichte jedem seine Box. „Hast du die wirklich alle selbst gekocht?“, fragte Kanon neugierig. „Natürlich. Ich mag das eben.“ Mira lächelte und man spürte, dass sie glücklich war. „Ob ich eines Tages auch so gut kochen kann wie du?“, fragte Kanon. „Natürlich. Wenn du willst unterstütze ich dich dabei.“, schlug Mika vor. Die beiden Mädchen lächelten und unterhielten sich weiter über das Essen. Nana genoss das Essen und träumte wieder vor sich hin. „Mal eine Frage Mai. Weißt du worüber Nana so träumt?“, fragte Yamato neugierig. Sie schüttelte ihren Kopf. Nach dem Essen packte Mika die Boxen wieder ein und die Freunde gingen weiter. „Wie weit noch?“, fragte Kanon. „Sind bald da.“, sagte Kenta. Er gab Haru seinen Rucksack und nahm Kanon auf Huckepack. „Ich trage dich den Rest.“ Sie nickte glücklich. Keine halbe Stunde später erreichte die Gruppe endlich die Mikona-Plattform. Kenta ließ Kanon runter und die Freunde begaben sich zur Mauer, welche die Plattform umkreist. Sie konnten die Stadt sehen und waren vom Anblick fasziniert. Haru und Mika hielten wieder Händchen und waren glücklich.

Verabredung

Die Freunde saßen in der Bar 'Vertrautes Heim' und tranken Cocktails. Masaru trocknete einige Gläser ab und Kanon hatte sich neben Kenta gemütlich gemacht. Die Mädchen unterhielten sich und Masaru sprach die Jungs an. „Wie mir Mai erzählt hat habt ihr Jungs euch beim Ausflug vorwiegend um ein Videospiel unterhalten.“ „Und was ist daran schlimm?“, fragte Kenta neugierig. „Schlimm ist es nicht.“ „Und wieso sagst du es uns dann?“, fragte Yamato skeptisch. „Wegen Haru.“ Er war verwundert. „Wieso wegen mir? Was habe ich getan?“ Masaru lachte. „Du hast nichts getan. Genau das ist das Problem.“ Die Jungs verstanden nicht. „Haru. Freundschaften sind wundervoll. Doch du hast eine Freundin. Lass nicht zu, dass die Freundschaft überhand nimmt.“, erklärte Masaru. „Wie meinst du das? Ich soll mehr Zeit mit Mika verbringen?“ Er nickte. „Da hat er nicht Unrecht.“, stimmte ihm Kenta zu. „Ihr seid schon seit drei Monaten zusammen. Hattet ihr in dieser Zeit jemals eine Verabredung gehabt?“, fragte Yamato. Haru überlegte. „Hattest du nicht. Denn sonst würdest du nicht darüber nachdenken.“, sagte Masaru. „Eine Verabredung? Aber wir sind doch schon zusammen.“ Die anderen drei seufzten. „Haru. Wenn du eine Freundin hast, dann solltest du mit ihr auch auf eine Verabredung gehen. Das machen Paare.“, erklärte Masaru. Plötzlich schrie Mika laut auf. „Ein Date?!“ Die Jungs drehten sich zu ihr um und sie wurde rot im Gesicht. „Anscheinend geht es bei den Mädchen um dasselbe.“, kicherte Masaru. Haru und Mika sahen sich an. Stille brach aus. Mai mischte sich ein und sprach Haru an. „Mach schon.“ Er verstand nicht worauf sie aus war. „Bitte Mika um ein Date.“, flüsterte Yamato ihm zu. Er schluckte und sammelte seinen Mut. „Mika.“ Sie starrte ihn mit einem erwartungsvollen Blick an und nickte. „Gehst du mit mir auf eine Verabredung?“ Die Freunde warteten gespannt auf die Antwort. Mika nickte lächelnd. „Wie wäre es mit morgen?“, schlug Kanon vor. Haru und Mika waren einverstanden. „Also hat unser Paar eine Verabredung. Wie schön.“, staunte Masaru. Die Freunde tranken ihre Cocktails aus und gingen langsam nach Hause. Mika wurde von Haru nach Hause gebracht. Am nächsten Tag war es dann soweit. Er zog sich lässig an und begab sich zum Bahnhof, welcher der Treffpunkt war. Zehn Uhr war die Zeit, allerdings war er schon 20 Minuten früher da. Er schaute jede Minute auf die Uhr und wartete geduldig. „Bloß nicht nervös werden. Das ist nur dein erstes Date. Das Date mit meiner Freundin. Ich darf nur auf keinen Fall nervös werden.“ Plötzlich entdeckte er Mika angerannt und war von ihrem Aussehen sprachlos. „Ich werde doch nervös.“, dachte er. Sie trug die Kleidung, die sie damals in der Stadt gekauft hatte. „Guten Morgen Haru.“, sagte sie mit einem fröhlichen Gesicht. Er war von ihrem Aussehen immer noch sprachlos. Sie bemerkte, dass er sie anstarrte. „Sehe ich komisch aus?“ Er schüttelte sofort seinen Kopf. „Nein! Du bist wunderhübsch.“ Sie lächelte und bedankte sich. „Deine Kleidung steht dir ebenfalls.“ Haru stellte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Wollen wir dann los gehen?“ Sie nickte. Sie gingen in die Stadt und kamen ins Gespräch. „Ich weiß gar nicht was man bei einem Date macht.“, sagte Haru. „Ich auch nicht.“, lachte Mika. „Dann sollten wir einfach dasselbe machen wie sonst auch, wenn die anderen da sind.“, schlug er vor. Sie willigte ein. „Das klingt gut. Vielleicht ist unser Date nicht so romantisch wie andere. Aber dafür haben wir unseren Spaß.“, sagte sie. Das Paar kam an einem Schmuckgeschäft vorbei. Mika zeigte auf eine Halskette im Schaufenster. „Die ist wunderschön.“ Haru sah sich die Kette genauer an. Es war eine Halskette mit einem glänzenden Herz als Anhänger. „Willst du sie haben?“, fragte er. Mika war sprachlos. „Du kaufst sie mir?“ Er nickte. Sie betraten das Geschäft und Haru wurde von der Verkäuferin angesprochen. „Wollen Sie ihrer Freundin etwas kaufen?“ Er nickte und zeigte auf die Halskette im Schaufenster. Die Frau nahm die Kette und zeigte sie ihren Kunden. Mika war begeistert. „Wollen Sie sie anprobieren?“, fragte die Frau. Mika nickte und bekam die Kette von Haru angezogen. Sie war glücklich. „Ihre Freundin ist hübsch. Und die Kette steht ihr ausgezeichnet.“, sagte die Verkäuferin. Haru bedankte sich und bezahlte. Das Paar verließ das Geschäft und Mika gab Haru einen Kuss. „Vielen Dank Haru. Ich liebe dich.“ „Freut mich, dass sie dir gefällt.“, sagte er stolz. Die beiden gingen weiter und Mika konnte ihre Augen nicht von der Kette lassen. „Hast du Hunger?“, fragte er. Sie nickte. Er suchte sich ein passendes Lokal. „Wie wäre es mit Nudeln?“, schlug er vor. „Auf jeden Fall!“ Die beiden betraten eine Nudelbar und bestellten sich etwas zum essen. Sie setzten sich an einen Tisch und kamen ins Gespräch. „Wie geht es deinem Vater?“, fragte er neugierig. „Ihm geht es gut. Er arbeitet zwar lange, aber wenn er zuhause ist, dann möchte er, dass ich von dir erzähle.“ „Also mag er mich.“, staunte er. „Ja sehr sogar. Er hat mir bereits gesagt, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn wir heiraten.“ Haru verschluckte sich. „Heiraten?! Bitte was?!“ Mika verspeiste ruhig ihr Essen. „Genau so habe ich auch reagiert, als er mir das sagte.“ Haru fing an zu lachen. „Seltsam. Vor allem, wenn man die erste Begegnung betrachtet.“ „An diesem Tag hat er mir gesagt, als du schon weg warst, dass er sich gefreut hätte, wenn du bei uns übernachtet hättest.“ „Und wo hätte ich schlafen sollen?“ „In meinem Zimmer, sagte er.“ Haru verschluckte sich erneut. „Bitte was?!“ „Genau so habe ich ebenfalls reagiert.“ „Versteht er überhaupt was er da sagt?“, fragte Haru neugierig. „Er hat auch gesagt, dass er sich Enkel wünscht.“, erzählte Mika. Haru verschluckte sich das dritte Mal. „Geht es ihm noch gut?“ „Genau dasselbe fragte ich ihn auch.“ Die beiden beendeten ihr Essen und blieben noch etwas sitzen. „Wir sind noch Schüler. Soweit hinaus denken wir nicht.“, erklärte Haru. „Das habe ich ihm auch gesagt.“ „Und was hat er dazu gesagt?“ „Er meinte nur, dass wir ja noch viel Zeit hätten.“ Haru seufzte. „Wenigstens das war von ihm gut gesagt.“ Mika nickte nur. Die beiden standen auf und bezahlten. Anschließend verließen sie die Nudelbar und gingen weiter. Sie kamen am Park an und entschieden sich dafür in ihm zu spazieren. Mika entdeckte an einem Baum ein kleines Mädchen, welches allein weinte. Sie ging zu dem Mädchen und sprach sie an. „Wieso weinst du? Was ist denn los?“ Haru schätzte das Mädchen auf etwa sieben und beobachtete die Situation. Er konnte nicht genau verstehen was das Mädchen sagte, aber Mika übersetzte es ihr. „Haru. Das Mädchen hier hat ihren Teddy verloren. Sie hat ihn von ihrer verstorbenen Mutter erhalten. Wir müssen ihr helfen.“ Haru erinnerte sich daran, dass Mika ihm mal erzählt hatte, dass ihre Mutter ihr einen Plüschhasen geschenkt hatte. „Verstehe. Wir helfen ihr.“, sagte er. Mika bedankte sich und nahm das Mädchen an die Hand. „Weißt du wo du deinen Teddy verloren hast? Oder zuletzt gesehen hast?“ Nun konnte Haru sie auch verstehen. „Ich wollte meine Oma besuchen. Ich lief über eine Kreuzung und im Park war Teddy dann weg.“ Sie zeigte in die Richtung, aus der sie kam. „Der Park geht nicht mehr weit. Lasst uns in die Richtung gehen.“, schlug Haru vor. Die beiden Mädchen willigten ein und zu dritt begaben sie sich auf die Suche. Sie schauten sich die Gegend an, doch entdeckten keinen Teddy. Von weiten entdeckte Haru eine Kreuzung. „Ist das die Kreuzung, von der du sprachst?“, fragte er das Mädchen. Sie nickte. Sie kamen der Kreuzung immer näher und schließlich entdeckte Mika einen Teddy an einer Mauer, welche am Rand stand. Sie nahm den Teddy, woraufhin das Mädchen bestätigte, dass es ihr Teddy war. Ihr wurde er überreicht und sie bedankte sich bei den beiden. Sie verabschiedete sich von den beiden und begab sich wieder in Richtung zu ihrer Oma. „Das war eine gute Tat.“, sagte Mika stolz. Haru nickte. Sie folgten dem Weg und bei der Kreuzung geradeaus weiter. Einige Zeit später entdeckte Mika an einem Straßenende einen hübschen Baum. „Haru! Schau mal dort!“ Sie zeigte auf den Baum. Selbst Haru war von diesem Baum fasziniert. Denn er stand perfekt. Die Sonnenstrahlen ließen die Blätter glänzen und der Wind wehte sie umher. Dieses Bild sah wie ein hübsches Panorama aus. „Lass uns dort hin!“, schlug Mika vor und rannte zum Baum. Haru grinste und war froh, dass sie Spaß hatte. Sie rannte los und überquerte die Straße. Plötzlich kam ein schnelles Auto auf sie zu und erwischte sie. Der Aufprall schleuderte sie nach vorne, sodass sie mit voller Wucht auf dem Boden einschlug. Haru war schockiert und rannte zu ihr. Er kniete sich zu ihrem bewegungslosen Körper und berührte sie. Er drehte sie zu ihm und entdeckte an ihrem Körper Blut, viel Blut. Auch an seinen Händen war Blut. „Was ist hier los?!“, fragte er sich und nahm Mika in die Arme. An diesem Tag, der siebte Juli, starb sie.

Die Tage danach

Es war der 8. Juli, Mikas Beerdigung. Harus Familie, die Freunde und Mikas Vater waren anwesend. Die Freunde standen vor ihrem Sarg und konnten nicht glauben was passiert war. Nana wisch immer wieder ihre Tränen weg. Kenta und Kanon sahen sich den Sarg an und wussten nicht was sie machen sollten. Mai sprach Haru an. „Es tut mir Leid. Hätte ich Mika nicht auf diese Idee gebracht wäre sie jetzt nicht...“ Yamato unterbrach sie. „Nein Mai. Ich bin daran Schuld. Ich habe ihn dazu aufgefordert.“ Haru blieb ruhig. Riko, Mikas Vater, kam auf ihn zu und sprach ihn an. „Wie ich erfahren habe hast du die letzten Momente mit meiner Tochter erlebt. War sie denn glücklich?“ Yamato und Mai verstanden, dass Riko diese Frage stellte, damit Haru sagen konnte, ob sie Recht hatten. „Ja. Hatte sie.“, erklärte Haru. Er richtete sich zu Yamato und Mai. „Sie sagte, dass sie euch beiden dankt, da ihr diese Verabredung erst ermöglicht habt.“ Mai fing an zu weinen und wurde von Yamato in den Arm genommen. „Verstehe. Sie hat dir bestimmt auch davon erzählt, was ich zu ihr sagte.“ Haru nickte. „Du musst wissen Haru. Das habe ich ihr nicht ohne Grund alles gesagt. Auch nicht, weil ich dich mag.“ Haru richtete seinen Blick zu ihm. „Sondern, weil mir bewusst wurde, dass Mika dich über alles liebte. Seit ihre Mutter gestorben ist gab es nie jemanden, den sie liebte. Sie hatte natürlich ihre Freundinnen. Aber ich meine eine Liebe, die so stark ist wie die Liebe zu ihrer Mutter.“ Riko legte seine Hand auf Harus Schulter. „Haru. Du warst für Mika sehr wichtig. Wahrscheinlich das wichtigste was sie jemals hatte. Deswegen möchte ich dir danken, dass du meiner Tochter eine so wichtige Person warst und mit ihr eine wunderbare Zeit verbracht hast.“ Haru konnte seine Tränen nicht mehr unterdrücken. Die Freunde drehten sich zu ihm um und beobachteten die Situation. Haru hatte noch nie so viel geweint. Als Riko ihn alleine lassen wollte griff Haru nach ihm. „Warte bitte.“ Riko blieb stehen. Haru wischte seine Tränen weg und sprach ihn an. „Vielen Dank. Vielen Dank, dass du eine wunderbare Tochter erzogen hast.“, sagte er und gab seinen Tränen wieder hin. Selbst Riko konnte seine Tränen nicht mehr unterdrücken und nahm Haru in den Arm. Die beiden brachten die Freunde ebenfalls zum weinen. Als die Beerdigung vorbei war zog sich Haru auf sein Zimmer zurück. Dort dachte er über Mika nach und versuchte zu schlafen. Am nächsten Tag wachte er wie sonst auf und zog sich an. Er besuchte die Familienbar und setzte sich an die Theke. Kanon und Izumi waren ebenfalls anwesend. Seine Familie verstand nicht wieso Haru so fröhlich war. „Bist du in Ordnung?“, fragte Izumi besorgt. Haru trank seinen Cocktail aus und lächelte. „Natürlich bin ich in Ordnung.“ „Hast du heute etwas vor, weswegen du so fröhlich bist?“, fragte Masaru neugierig. Haru nickte. „Ich werde heute Mika treffen. Ich habe ihr bereits eine Nachricht geschrieben, aber noch keine Antwort bekommen. Vielleicht schläft sie noch.“ Masaru, Izumi und Kanon sahen sich besorgt an. „Hast du es vergessen?“, fragte Kanon vorsichtig. „Was denn vergessen?“ Izumi legte ihre Hand auf Kanon und übernahm für sie das reden. „Haru. Mika ist tot. Gestern war ihre Beerdigung.“ Haru blieb still. „Mika soll tot sein? Das ist aber ein schlechter Scherz, Mama.“ Die Freunde kamen in die Bar. Haru sprach sofort Mai an. „Hallo Mai. Hast du etwas von Mika gehört?“ Sie war verwirrt. „Sie antwortet mir nicht. Ich habe auch schon versucht anzurufen. Anscheinend schläft sie noch.“ Die Freunde sahen sich besorgt an. „Mika ist tot. Gestern war doch ihre Beerdigung.“, erklärte Yamato. „Dass Mama diesen schlechten Scherz brachte war ja noch amüsant. Aber, dass du jetzt auch noch damit kommst...“, beschwerte sich Haru. „Aber...“, begann Kenta. Doch Haru unterbrach ihn. „Ich will nichts mehr davon hören, dass Mika tot sein soll. Sie ist nicht tot. Sie lebt. Aber ihr wollt das einfach nicht verstehen.“ Nana ging auf ihn zu und gab ihm eine Ohrfeige. „Du bist derjenige, der einfach nicht versteht.“ Die anderen blieben still. „Wieso? Wieso hast du das getan?“, fragte er. Nana gab ihm erneut eine Ohrfeige und begann zu weinen. „Tu nicht so als wärst du der einzige der leidet. Wir alle leiden.“ Er verstand nicht. „Was meinst du?“ Nana holte aus und wollte ihm nochmal eine Ohrfeige geben. Doch sie unterbrach es. „Mika ist tot! Sie kommt nie wieder! Versteh das endlich!“, schrie sie. Plötzlich verspürte Haru einen starken Schmerz in der Brust. Er erinnerte sich an alles und verstand endlich, dass Mika tot war. Sein Herz fing an innerlich zu bluten und er spürte wie seine Lebenskraft langsam verschwindet. Er stand plötzlich auf. „Verstehe. Mika ist tot.“ Er verließ die Bar mit folgenden Worten: „Tut mir Leid. Und danke Nana.“ Nana wischte ihre Tränen weg. „Haru! Wir sind immer bei dir!“, rief sie ihm hinterher, doch er hatte nur Gedanken für Mika. Das war das letzte Mal, dass die Freunde ihn gesehen haben. Die ganze nächste Woche zog sich Haru in seinem Zimmer zurück und vernachlässigte das Essen. Er distanzierte sich von allen, selbst vor seiner Familie. Eines Abends sah er sich Bilder von ihm und Mika an. Er konnte die Situation, dass sie tot war, nicht aushalten. Deshalb ging er nachts, als seine Familie schlief, zur Küche und holte sich ein Messer heraus. Er nahm es mit in sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett. „Ich kann so nicht weiter leben. Ohne Mika.“ Er starrte die Decke an. „Mika. Ich bin gleich bei dir.“ Er richtete das Messer an seine Kehle. Plötzlich erschien ein grelles Licht vor ihm. Vor Schreck ließ er das Messer fallen und nahm die Hände vor seine Augen. Als das Licht wieder verschwand und er die Hände wegnahm stand ein Mädchen in seltsamer Kleidung vor ihm. Es trug ein pinkes Kleid mit schwarzen Rüschen sowie eine schwarze Schleife. Über dem Kleid trug sie eine Schürze mit allen vier Mustern von Spielkarten. Auf dem Kopf hatte sie eine pinke Mütze mit Hasenohren und um ihren Hals war eine goldene Taschenuhr. Das Mädchen streckte sich und schaute sich im Zimmer um. „Wieso ist es hier so dunkel?“, fragte sie. Haru war sprachlos. Das Mädchen bewegte sich durch das Zimmer und entdeckte die Konsole. „Du hast die Spheron? Das ist eine gute Konsole. Welche Spiele hast du denn?“ Ohne zu fragen schaute sich das Mädchen die Spiele an. „'Deloran.' Ist das das neue Spiel von Zupona?“ Sie las die Beschreibung des Spiels und war scheinbar fasziniert. „Das klingt echt gut. Macht es dir etwas aus, wenn ich es einlege?“ Haru reagierte endlich und nahm ihr das Spiel aus der Hand. „Hey! Was soll das? Ich wollte es doch nur spielen.“, beschwerte sich das Mädchen. „Das ist mein Zimmer. Fass hier nichts an. Was machst du hier? Warte... wer bist du überhaupt? Und wie bist du hier hergekommen?“ Das Mädchen grinste. „Wenn du mir das Spiel gibst, verrate ich dir alles.“ Haru verstand nicht was das jetzt mit dem Spiel zu tun hatte, aber er gab es ihr zurück. „Also. Erzähl.“ Das Mädchen legte das Spiel auf den Boden und stellte sich vor. „Mein Name ist Dexonias. Ich bin die Wächterin des Schicksals.“ Haru dachte er hätte sich verhört. „Warte. De-was? Wächterin? Schicksal?“ „Dexonias. De-xo-ni-as. Der Name ist doch nicht so schwer.“ Haru setzte sich gerade hin. „Dexonias. Okay. Also wer bist du nochmal?“ „Die Wächterin des Schicksals.“ „Und das bedeutet was?“, fragte er. „Dass ich aufpasse, dass alles so bleibt wie es vorherbestimmt ist.“ Haru nickte. „Verstehe. Und wieso bist du hier?“ Dexonias zeigte auf ihn. „Wegen dir. Du interessierst mich.“ Er verstand nicht was sie damit meinte. „Bist du jetzt nur hier um mir zu sagen, dass du mich magst?“ Sie sah ihn zornig an. „Wer hat gesagt, dass ich dich mag. Ich sagte nur, dass du mich interessiert. Mehr nicht.“ Er seufzte. „Also was willst du?“ Sie wurde plötzlich ernster. „Verfluchst du das Schicksal? Willst du deine geliebte Mika wieder sehen? Sehnst du dich nach einer Zukunft mit deiner Geliebten?“ Haru stand auf und sprach: „Wenn es das Schicksal war, welches mir Mika wegnahm, dann verfluche ich es. Wenn es eine Möglichkeit gibt sie wieder zu sehen ergreife ich die Chance. Wenn es eine Zukunft gibt, in der Mika und ich glücklich sind, dann suche ich sie.“ Dexonias grinste und gab ihm die goldene Taschenuhr, welche sie um ihren Hals trug. „Mit dieser Taschenuhr kannst du deinen Wunsch erfüllen. Sie wird dir die Kraft geben, die du brauchst, um deine Suche erfolgreich zu beenden.“ Haru nahm die Uhr und sah sie sich an. Dexonias erklärte ihm die Funktionsweise der Taschenuhr. „Die Taschenuhr besitzt die Kraft dein Bewusstsein in die Vergangenheit zu reisen. Dreh an der Hinterseite das Rädchen nach rechts und stelle dir einen Zeitpunkt in der Vergangenheit vor, an den du reisen willst. Hast du den Zeitpunkt im Kopf, dann drücke auf das Rädchen. Fünf Sekunden dauert es bis die Uhr ihre Kraft aktiviert.“ Sie zeigte auf die Uhr und erklärte ihm die einzelnen Funktionen. „Die Taschenuhr zeigt dir neben der Uhrzeit auch den Tag und das Jahr an, in dem du dich befindest.“ Haru entdeckte einen grünen Balken in der Uhr. „Wofür ist dieser Balken hier?“ „Das ist die Energieleiste der Uhr.“ Er wurde neugierig. „Energieleiste?“ „Die Uhr besitzt eine begrenzte Menge an Energie. Diese Energie wird verbraucht, wenn du die Kräfte der Uhr benutzt. Aber Vorsicht! Wenn die Energieleiste leer ist gibt es keine Chance mehr das Schicksal zu verändern.“ Haru verstand nun worauf er sich einließ.

Erste Reise

„Noch eine Frage zu dieser Zeitreise. Das Bewusstsein wird in die Vergangenheit gereist. Das bedeutet was?“, fragte Haru neugierig. „Wenn du dein Bewusstsein an den Haru in der Vergangenheit schickst, dann befindest du dich im Körper dieses Harus. Du besitzt alle Erinnerungen an Erlebnisse, die noch nicht passiert sind.“, erklärte Dexonias. Allerdings verstand er das nicht ganz. „Und was ist dann mit der Uhr?“ „Keine Sorge. Die Uhr selber reist mit dir. Dein früheres Ich besitzt dann die Uhr, obwohl es sie noch gar nicht bekommen hat.“ Trotz dieser Erklärung war es für Haru zu kompliziert. „Ob das alles nur ein Traum ist?“, dachte er. Egal, ob das Traum oder Realität war, er drehte an der Uhr und dachte an einen Zeitpunkt. Weil es ein Traum sein könnte hatte er keine großen Hoffnungen. „Viel Glück.“, wünschte ihm Dexonias. Die Uhr machte ein Klick-Geräusch und plötzlich spürte Haru ein seltsames Gefühl. „Was ist das? Was geht hier vor?“ Er hatte das Gefühl als würde ihn irgendetwas aufsaugen und innerlich zerreißen. Alles vor ihm wurde schwarz und er konnte weder etwas sehen noch hören. Sein kompletter Tastsinn schien verschwunden zu sein. Aus Angst schloss er seine Augen. Einige Sekunden später vernahm er wieder Geräusche und den Hauch von Wind. Er öffnete langsam die Augen und befand sich im Park. Er entdeckte Mika und das kleine Mädchen, welches den Teddy verloren hatte. Er sah sich um und ihm kam alles vertraut vor. In seiner Hand hielt er die Taschenuhr und war schockiert. „Es hat funktioniert... Das bedeutet... das war alles Realität!“, dachte er. „Haru.“ Mika drehte sich zu ihm um. „Das Mädchen hier hat ihren Teddy verloren. Sie hat ihn von ihrer verstorbenen Mutter erhalten. Wir müssen ihr helfen.“ Haru konnte nicht glauben, dass Mika am Leben war. Er ging auf sie und umarmte sie. Mika verstand die Situation nicht. „Haru? Was ist los?“ „Nichts. Ich bin nur so glücklich, dass du da bist.“ Sie nickte verwirrt. „Ich bin auch glücklich, dass du da bist. Aber was ist mit dem Mädchen und ihrem Teddy?“ Haru richtete sich dem Mädchen zu. „Mein Name ist Haru. Wie heißt du?“ Das Mädchen nannte ihren Namen: Anna. „Okay Anna. Das hier ist meine Freundin Mika. Wir helfen dir deinen Teddy zu suchen.“ Anna nickte dankend. Die drei begannen ihre Suche. „Weißt du Anna. Mika hat von ihrer verstorbenen Mutter einen Plüschhasen geschenkt bekommen.“ Anna war begeistert und Mika etwas verwirrt. Bevor sie ihn fragen konnte wieso er dem Mädchen davon erzählte sprach er weiter. „Sie hat immer auf diesen Hasen aufgepasst. Denn ihr ist er sehr wichtig. Der Teddy ist dir doch auch sehr wichtig, oder?“ Anna nickte. „Siehst du. Deswegen darfst du ihn nicht verlieren. Er könnte das Letzte sein, das du von deiner Mutter noch hast. Also musst du dich um ihn, wie Mika es mit ihrem Hasen tut, gut kümmern.“ „Das werde ich. Ich verspreche es.“ Mika lächelte Anna an. „Das ist gut. Aber vergiss nicht. Alles was dir wichtig ist, egal ob es der Teddy ist oder eine Person, du solltest immer auf sie aufpassen.“ Dabei hielt sie Harus Hand und sah ihn an glücklich an. Anna bemerkte das und wurde neugierig. „Ist dir Haru wichtig?“ Mika nickte. „Sogar sehr wichtig.“ „Werde ich auch jemanden treffen, der mir so wichtig sein wird?“, fragte sie die beiden. „Auf jeden Fall. Du musst nur warten.“, erklärte Haru. Die drei kamen langsam bei der Kreuzung an und Mika entdeckte den Teddy. Sie gab ihn Anna und sagte ihr folgendes: „Pass auf, dass du deinen Teddy nicht wieder verlierst.“ Anna nickte und umarmte sie. „Vielen Dank Mika.“ Sie umarmte Haru ebenfalls. „Dir auch vielen Dank.“ Sie ging einige Schritte zurück und grinste die beiden an. „Ich hoffe, dass ich eines Tages so werde wie ihr.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich. „Anna war ein freundliches Mädchen.“, sagte Mika. Haru nickte. Er sah sich die Kreuzung an und wusste sofort was passieren würde. „Verstehe. Das meinte Dexonias also damit. Ich habe Erinnerungen an Situationen, die noch passieren. Ich muss etwas tun.“ Er hatte eine Idee. „Mika. Willst du ein Plüschtier?“ Sie war verwundert. „Ein Plüschtier? Wieso?“ „Damit du eine Erinnerung an diesen Tag hast.“ Mika fand die Idee gut. „Dann möchte ich einen Teddy.“ Haru nickte und die beiden gingen bei der Kreuzung nach links. „Gerade aus weiter wäre der Baum gewesen. Da das jetzt nicht mehr passiert ist Mika gerettet. Und die Energie habe ich auch kaum verbraucht.“, dachte er zufrieden. Das Paar kam nach einer Weile bei einem Plüschtier Geschäft an und betraten es. Der Verkäufer begrüßte die beiden. „Willkommen in meinem Geschäft. Was hätten Sie denn gerne?“ Während Mika nach einem Teddy suchte kümmerte sich Haru um den Verkäufer. „Hallo. Wir suchen einen Teddy. Haben Sie welche?“ Der Verkäufer lachte. „Natürlich habe ich Teddys. Jede Menge sogar. Hier steht ein kleines Regal mit Teddys, doch auf der oberen Etage sind noch viel mehr. Wollen Sie sich alle anschauen oder soll ich Ihnen das Informationsbuch geben?“ „Informationsbuch? Was ist das?“, fragte Haru neugierig. „Ein Buch, in dem alle Plüschtiere gelistet sind. Dort steht auch wo die Plüschtiere im Geschäft zu finden sind.“ Er rief Mika herbei und sagte ihr was ihm der Verkäufer eben sagte. „Ein Buch über Plüschtiere? Wie toll ist das denn?!“ Der Verkäufer lachte. Er öffnete die Kategorie der Teddys und zeigte sie Mika. „Bitte lassen Sie sich Zeit beim suchen.“ Sie nickte. „Macht es dir etwas aus, wenn ich mich umsehe?“, fragte sie Haru. „Mach das. Ich sage Bescheid, wenn ich einen gefunden habe.“ Er nickte und sah sich im Geschäft an. Er lief durch die Regale und war von den vielen Plüschtieren sowohl fasziniert als auch überfordert. Er blieb vor einem Regal von Plüschhasen stehen und entdeckte einen, der ihm bekannt vorkam. „Der sieht ja genauso aus wie der, den Mika hat.“, stellte er fest. Er sah sich in diesem Regal weiter um. Einige Minuten später wurde er von Mika gerufen. „Hast du einen gefunden?“ „Ja. Den da.“ Sie zeigte auf ein Bild. Der Verkäufer sah sich den Teddy an und lächelte. „Den wollen Sie? Dann einen kurzen Augenblick.“ Keine zwei Minuten später kam er mit dem Teddy wieder und gab ihn Mika. „Bitte schön Fräulein.“ Sie bedankte sich und Haru gab dem Mann das Geld. „Ich danke Ihnen für ihren Besuch.“ Das Paar verließ das Geschäft. „Es ist 16 Uhr.“, sagte Haru als er auf die Taschenuhr schaute. Mika nickte. „Ich muss langsam nach Hause. Ich muss für meinen Vater noch etwas kochen.“, sagte sie. „Verstehe. Dann bringe ich dich nach Hause.“, schlug Haru vor, worauf sie zustimmend nickte. Sie folgten Hand in Hand dem Weg. Sie gingen durch kleine Seitengasse, welche trotz ihrer Schmale sehr schön anzusehen waren. Sie liefen durch einige Häuserblöcke. Bei einer kleinen Kreuzung blieb Mika stehen. „Von hier aus komme ich auch allein nach Hause. Ist ja nur noch ein Block und eine Straße.“, sagte sie. Haru nickte. „Mir hat der Tag heute gefallen. Danke, dass du mich gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen will.“ Haru lächelte glücklich. „Mir hat der Tag auch gefallen. Wenn du willst können wir öfter ausgehen.“ „Unbedingt.“, sagte sie mit fröhlicher Stimme. Sie gab ihm einen Kuss und verabschiedete sich. Mika ging weiter und Haru schaute ihr zu wie sie nach Hause ging. „Ich habe es geschafft. Mika ist gerettet.“, dachte er und war glücklich. Er drehte sich um und ging ebenfalls nach Hause. Plötzlich hörte er einen lauten Knall. Er drehte sich besorgt um und entdeckte auf der Straße, die Mika überqueren musste um zuhause zu sein, ein Auto, welches ihm bekannt kam. „Ist das Auto nicht...“ Er stoppte mitten im Satz und reagierte panisch. Er rannte zum Auto und fand Mika auf der Straße liegend. Sie verlor eine Menge Blut und alles deutete darauf, dass sie tot war. Haru war schockiert.

Andere Welt

Mika war erneut gestorben und Haru war schockiert. „Dexonias! Du hast mich belogen!“, schrie er. Plötzlich landete er in seinem Zimmer. Dort saß Dexonias an der Konsole und spielte das Spiel Deloran. Haru verstand nicht wieso er wieder in seinem Zimmer war. „Oh hallo. Ich war so frei und habe dein Zimmer mitgenommen.“ „Was ist hier los? Wieso bin ich meinem Zimmer?“ „Genau genommen sind wir nicht in deinem Zimmer. Und anders gesehen wieder doch.“, erklärte sie. „Was bedeutet das?“ „Schau doch mal aus dem Fenster.“, sagte sie. Vorsichtig ging er auf das Fenster zu und schaute hinaus. Was er sah konnte er nicht glauben. Sehr viele weiße Pünktchen, große und dunkle Wolken, mehrere Brocken aus Stein, eine anscheinend ewige Dunkelheit. „Sind wir im Weltraum?“ Dexonias lachte. „Nein sind wir nicht. Auch, wenn ich zugeben muss, dass diese Welt eurem Weltraum sehr ähnelt.“ „Diese Welt?“, fragte Haru. Sie drehte sich zu ihm und grinste. „Willkommen in meiner Welt Dexoras.“ „Deine Welt? Das ist deine Welt?“ „Aber sicher. Dexoras ist die Welt des Schicksals.“ Haru wurde neugierig. „Welt des Schicksals?“ „Siehst du die weißen Pünktchen, die wie Sterne aussehen? Das sind alles Schicksale. Und siehst du diese Wolken? Das sind die Bestimmungen.“ „Schicksale und Bestimmungen? Sind doch das selbe.“ Dexonias fing an zu lachen. „In deiner Welt mag das vielleicht sein, aber das stimmt nicht. Um es mit deinen Worten zu erklären: Das Schicksal ist eine Macht, die das Leben einer Person beeinflusst. Die Bestimmung allerdings ist eine Macht, die das Schicksal einer Person bestimmt.“ Haru verstand nicht was das bedeutete. „Die Wolken, also die Bestimmungen, legen ein Schicksal, also die Pünktchen, für eine Person fest. Doch wer bestimmt nun, welches Schicksal für welche Person ist? Das machen die Bestimmungen.“ „Anders ausgedrückt... die Wolken haben Mikas Tod bestimmt.“, fasste Haru zusammen. Dexonias klatschte in die Hände. „Du hast es verstanden. Aber du willst ja ihr Schicksal verändern. Also was musst du dann tun?“ „Die Wolken dazu bringen für Mika ein neues Schicksal fest zulegen.“ Dexonias nickte. „Und genau das ist das Problem. Denn die Wolken erschaffen immer beinahe perfekte Schicksale.“ Haru grinste. „Sie sind doch nur beinahe perfekt. Also brauche ich nur eine Lücke zu finden und schon ist das Schicksal geändert.“ Sie nickte. „Wie die Lücke aussieht weiß selbst ich nicht. Also streng dich an.“ Er nickte. Sie setzte sich wieder zur Konsole und spielte das Spiel. „Nebenbei. Ist deine Frage, ob ich dich angelogen habe, nun beantwortet?“ „Woher weißt du das?“ „Schon vergessen? Du hast herumgeschrien, dass ich dich angelogen habe. Aber mal Ehrlich. Dachtest du wirklich, dass du mit nur einem Versuch das Schicksal ändern kannst? Genau deswegen habe ich dir die Welt erklärt.“ Haru setzte sich auf sein Bett und seufzte. „Du bist hinterlistig.“ „Sei nett zu mir. Immerhin erlaube ich dir als erstes Lebewesen seit Millionen von Jahren meine Welt zu betreten.“ „Du bist mehrere Millionen Jahre alt?!“, fragte Haru schockiert. Dexonias sah ihn zornig an. „Hast du nicht etwas zu tun?“, fragte sie verärgert. Er nickte und holte die Taschenuhr aus der Hosentasche. „Aber ehrlich. Du siehst wie eine Mittelschülerin aus.“ „Ich betrachte dies als Kompliment.“, murmelte sie. Haru drehte an der Uhr und verschwand in der Zeit. Dexonias seufzte. „Wegen ihm habe ich viel Zeit bei Deloran verloren.“ Er wachte wieder im Park auf. „Haru.“ Mika drehte sich zu ihm um. „Das Mädchen hier hat ihren Teddy verloren. Sie hat ihn von ihrer verstorbenen Mutter erhalten. Wir müssen ihr helfen.“ Er nickte und ging zum Mädchen. Er stellte sich ihr erneut vor und begleitete sie auf die Suche nach dem Teddy. „Ich muss also die Lücken finden. Finde ich die richtige bringe ich die Wolken dazu Mika ein neues Schicksal zu geben. Doch wo soll ich mit der Suche nach den Lücken anfangen?“ Die drei begaben sich zur Kreuzung und Mika entdeckte den Teddy. Wie beim letzten Mal wurden Haru und Mika von Anna umarmt. Das Paar besuchte wieder das Plüschtier Geschäft und Haru kaufte Mika den Teddy. Sie kamen wieder bei der kleinen Kreuzung an. „Von hier aus komme ich auch allein nach Hause. Ist ja nur noch ein Block und eine Straße.“, sagte Mika. „Ich wollte dich nach Hause bringen. Also mache ich das auch.“ Sie nickte glücklich. Die beiden kamen ins Gespräch. „Mir hat der Tag heute gefallen. Danke, dass du mich gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen will.“, sagte Mika zufrieden. Haru lächelte glücklich. „Mir hat der Tag auch gefallen. Wenn du willst können wir öfter ausgehen.“ „Unbedingt.“, sagte sie mit fröhlicher Stimme. Als sie auf die Straße zu kamen entdeckte Haru ein Auto. Er griff schnell nach Mikas Hand und hielt sie davon ab über die Straße zu laufen. „Achtung. Ein Auto kommt.“, warnte er sie. Das Auto fuhr an ihnen vorbei und Mika bedankte sich bei ihm. Sie gingen weiter. „Das ist schon mal geschafft.“, dachte er. Da bemerkte er etwas. „Einen Moment. Was ist, wenn sie heute überlebt, aber morgen dafür stirbt? Ich muss mal Dexonias danach fragen.“ Weil er in Gedanken versunken war rannte Mika zu einem Karton mit einer Katze, den sie eben entdeckte. Sie bückte sich zu der Katze und streichelte sie. „Wie niedlich.“ Haru ging zu ihr und sah sich die Katze an. „Eine niedliche Katze.“, dachte er. Plötzlich schnappte sich die Katze Mikas Teddy und rannte damit davon. „Mein Teddy! Gib meinen Teddy zurück!“, rief sie der Katze hinterher. Sie stand auf und rannte ihr nach. Haru hatte ein schlechtes Gefühl und folgte ihr. Die Katze rannte die Häuserblöcke entlang zu einer großen Straße und blieb dort sitzen. „Mein Teddy!“ Mika rannte auf sie zu und versuchte nach ihr zu greifen. In diesem Moment sprang die Katze mit dem Teddy zur Seite und Mika konnte sich nicht mehr stabilisieren und fiel auf die Straße. Haru rannte auf sie zu und versuchte sie von der Straße wegzuzerren. Doch plötzlich kam ein Bus und überrollte sie. Dabei spritzte ihr Blut in alle Richtungen und färbte die Spur der Reifen rot. Haru fiel auf die Knie und war schockiert. Bevor er etwas machte landete er wieder in seinem Zimmer. Er versuchte sich zu beruhigen. „Wieso bin ich wieder hier?“ „Betrachte dein Zimmer als Kommandozentrale. Jedes Mal, wenn du es nicht schaffst, deine Geliebte zu retten, teleportiere ich dich ins Zimmer.“, erklärte Dexonias während sie weiter das Spiel spielt. „Verdammt! Ich bin gestorben.“, fluchte sie. Haru setzte sich auf sein Bett. „Ich habe mal eine Frage bezüglich des Schicksals.“ Er wartete, dass sie sich umdrehte. „Frag ruhig. Ich höre zu.“ Er nickte. „Mika starb am 7. Juli. Kann es passieren, dass sie am 8. Juli stirbt, wenn sie den Siebten überlebt?“ Dexonias spielte weiter. „Das ist nicht möglich. Wenn das der Fall wäre, dann hätte sie zwei Schicksale. Doch jede Person, nein, jedes Lebewesen kann immer nur ein Schicksal haben.“ „Das bedeutet?“ Sie seufzte. „Hab vergessen, dass das alles zu hoch für dich ist. Es bedeutet folgendes: Das Schicksal sagt, dass deine Geliebte am 7. Juli stirbt. Schaffst du es, dass sie diesen Tag überlebt veränderst du ihr Schicksal und sie lebt.“ Er verstand es schließlich. Sie drehte sich zu ihm um. „Willst du eine Pause machen und mit mir eine Runde Deloran spielen?“ Er schmunzelte. „Tut mir Leid. Ein anderes Mal vielleicht, versprochen.“ Sie nickte. „Versprochen ist versprochen. Also dann viel Glück weiterhin.“ Er bedankte sich und drehte erneut die Taschenuhr.

Katze

Haru drehte an der Taschenuhr und wachte diesmal im Plüschtier Geschäft auf. Er stand vor dem Regal mit den Plüschhasen. „Wenn wir den Teddy holen, dann darf ich nicht zulassen, dass die Katze ihn klaut.“ Er wurde von Mika hergerufen. „Jetzt beginnt es.“, dachte er. „Hast du einen gefunden?“, fragte er. „Ja. Den da.“ Sie zeigte auf ein Bild. Der Verkäufer sah sich den Teddy an und lächelte. „Den wollen Sie? Dann einen kurzen Augenblick.“ Keine zwei Minuten später kam er mit dem Teddy wieder und gab ihn Mika. „Bitte schön Fräulein.“ Sie bedankte sich und Haru gab dem Mann das Geld. „Ich danke Ihnen für ihren Besuch.“ Das Paar verließ das Geschäft. „Es ist 16 Uhr.“, sagte Haru als er auf die Taschenuhr schaute. Mika nickte. „Ich muss langsam nach Hause. Ich muss für meinen Vater noch etwas kochen.“, sagte sie. „Verstehe. Dann bringe ich dich nach Hause.“, schlug Haru vor, worauf sie zustimmend nickte. Bei der kleinen Kreuzung blieb Mika wieder stehen. „Von hier aus komme ich auch allein nach Hause. Ist ja nur noch ein Block und eine Straße.“, sagte sie. „Ich wollte dich nach Hause bringen. Also mache ich das auch.“ Sie nickte glücklich. Die beiden kamen während dem gehen ins Gespräch. „Mir hat der Tag heute gefallen. Danke, dass du mich gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen will.“, sagte Mika zufrieden. Haru lächelte glücklich. „Wie oft ich dieses Gespräch noch führen muss?“, fragte er sich. Weil er nichts sagte wurde Mika neugierig. „Geht es dir etwa nicht so?“ Er verstand, dass sie mit ihm sprach. „Doch. Doch. Mir gefällt jeder Tag, solange ich bei dir bin.“ Sie freute sich. Haru überlegte was er machen sollte. „Das mit dem Auto ist das einfachste. Doch dann kommt diese blöde Katze. Was soll ich bei ihr machen? Den Teddy kurz davor nehmen? Nein. Mika lässt das sicherlich nicht zu. Immerhin habe ich ihn ihr geschenkt. Sie die ganze Zeit festhalten? Nein. Das kann ich doch nicht machen. Die Katze ignorieren? Sie würde diese Katze nie ignorieren. Einfach einen anderen Weg gehen? Aber dann würde sie mich fragen wieso ich das vorgeschlagen habe. Verdammt!“ Mika bemerkte, dass Haru sich seltsam benahm. „Haru? Ist alles in Ordnung?“ Er nickte. „Natürlich. Ich bin doch bei dir.“ Sie grinste. „Können wir öfter ausgehen?“ „Wenn du das willst.“ Sie freute sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er blieb sprachlos stehen. Sie bemerkte, dass ihn der Kuss aufmerksam gemacht hatte. „Willst du etwa noch einen?“ „Ähm... nein.“, sagte er verunsichert. „Aber dein Blick sagt etwas anderes.“, kicherte sie. Sie drückte sich an ihn und küsste ihn auf den Mund. „Na? Wie hat dir das gefallen?“ Er grinste. „War schon gut.“ „Nur gut? Das finde ich aber schade.“ Sie gab ihn wieder einen Kuss. Er erwiderte ihn und gab sich ihr hin. Plötzlich erinnerte er sich wieder daran was sein Ziel war. Er stoppte den Kuss und sah Mika mit einem fröhlichen Gesicht an. „Wollen wir dann weiter gehen?“ Sie nickte zufrieden und hielt seine Hand. „Ich darf mich nicht ablenken lassen. Ich muss das Schicksal ändern.“, dachte er. Sie kamen auf die Straße zu und ließen das Auto vorbeifahren. „So das schon mal geschafft. Gleich kommt wieder die Katze. Ich muss aufpassen.“ Sie gingen weiter und Mika entdeckte eine Katze in einem Karton. „Schau mal Haru! Eine niedliche Katze.“ Haru nickte und dachte nur folgendes: „Verzieh dich Katze.“ Das Paar ging näher an die Katze. „Warte. Gib mir deinen Teddy. Dann kannst du sie besser streicheln.“, sagte Haru. Mika willigte ein und gab ihm den Teddy. Anschließend streichelte sie die Katze. „So. Die Gefahr ist beseitigt.“ Mika nahm die Katze auf den Arm und kuschelte mit ihr. „Mika und die Katze. Ein schönes Bild.“, dachte er. Die Katze begann mit Mikas Halskette zu spielen. Haru hatte wieder ein schlechtes Gefühl. Bevor er etwas unternehmen konnte schnappte sich die Katze die Kette und rannte damit weg. „Meine Kette! Gib die Kette zurück!“, rief Mika der Katze hinterher. Sie rannte der Katze hinterher und Haru fluchte laut. „Verdammt!“ Er folgte ihr. Die Katze rannte die Häuserblöcke entlang zu einer großen Straße und blieb dort sitzen. „Meine Kette!“ Mika rannte auf sie zu und versuchte nach ihr zu greifen. Wie beim letzten Mal sprang die Katze zur Seite und Mika knallte auf die Straße. Wie letztes Mal kam Haru zu spät und musste mitansehen wie Mika vom selben Bus wieder überrollt wurde. Er landete innerhalb von Sekunden in seinem Zimmer. „Diese verdammte Katze!“, fluchte Haru. Dexonias sah ihn zornig an. „Wieso habt ihr jetzt mitten auf der Straße herumgeknutscht? Ich verstehe das nicht.“ „Natürlich verstehst du das auch nicht. Du bist immerhin...“ Er unterbrach seinen Satz und Dexonias sah ihn neugierig an. „Was auch immer du bist. Du wirst niemals wissen was Liebe ist.“, schimpfte er. Sie beschäftigte sich wieder mit ihrem Spiel. „Ich mag vielleicht keine Ahnung von Liebe haben. Aber dafür weiß ich sehr viel vom Schicksal. Und dein herumknutsche hat absolut nichts gebracht. Es war reine Verschwendung.“ Haru wurde wütend. „Du bist doch die Wächterin des Schicksals. Wieso gibst du mir denn nicht mal einen Tipp? Wenn du so viel über Schicksal weißt, dann kannst du das sicher machen.“ Dexonias seufzte. „Wieso lässt du nicht mal die Kette weg?“ „Die Kette weglassen? Wieso soll...“ Er stoppte mitten im Satz. „Warte. Das ist eine gute Idee.“ „Immer wieder gern geholfen zu haben.“, murmelte sie. Er drehte an der Uhr und verschwand mit folgenden Worten: „Was auch immer du bist. Vielen Dank.“ Sie drehte sich um, doch er war bereits weg. „Was soll das heißen was auch immer ich bin. Ich bin die Wächterin des Schicksals. Ist doch klar.“ Sie beschäftigte sich wieder ihrem Spiel zu. „Oh. Verdammt. Ich habe völlig vergessen ihn zu fragen, ob er mitspielen will. Na ja. Auch egal.“ Plötzlich tauchte Haru wieder auf. Selbst Dexonias war erschrocken. „Wie schnell war das denn?“ Haru fluchte. „Diese verdammte Katze!“ „Was hat sie denn jetzt gemacht?“ Haru erzählte ihr was passiert war. Er nahm den Teddy und die Kette an sich und ging mit Mika zur Katze. Es verlief alles gut bis die Katze Mikas Handtasche klaute. Wie bei den anderen Malen wurde sie vom Bus überrollt. Dexonias seufzte. „Du bist ein Idiot. Ich gab dir einen Rat und dann ignorierst du ihn.“ „Ich habe deinen Rat doch befolgt. Ich habe die Kette weggelassen.“ „Wie gesagt: Ein Idiot.“, wiederholte sie sich. Sie stand auf und ging auf ihn zu. Ihr Gesicht war sehr nahe an seinem und schaute tief in seine Augen. Ihm wurde das unangenehm. „Ich meinte. Du sollst die Kette komplett weglassen. Den Teddy womöglich auch.“ Er war sprachlos. „Willst du mir sagen, dass ich meiner Freundin kein Geschenk machen darf?“ Dexonias bejahte und setzte sich wieder zur Konsole. „Ich soll mit Mika auf ein Date gehen und ihr nichts schenken?“ „Du übersiehst da etwas. Das Date ist längst vorbei, weil deine geliebte Mika gestorben ist. Dein Ziel ist nicht ihr etwas zu schenken, sondern ihr Leben zu retten. Habe ich Recht?“ Haru nickte. „Ja. Du hast Recht. Also soll ich die Kette und den Teddy komplett weglassen. Ich versuche es.“ Dexonias war zufrieden und Haru drehte wieder an der Uhr.

Alternatives Date

Haru drehte an der Uhr und wachte am Bahnhof auf. „Es ist bald zehn Uhr. Also müsste Mika bald da sein.“, dachte er. Er sah sich die Umgebung an. „Wir sind letztens nach links in Richtung des Parks gegangen. Am besten gehen wir diesmal in die andere Richtung.“ Schließlich erschien Mika und begrüßte ihn. „Guten Morgen Haru.“ Er lächelte und begrüßte sie zurück. „Du bist wunderschön.“, sagte er ihr. „Danke. Aber dir steht die Kleidung auch.“ Er stellte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Wollen wir dann los gehen?“ Sie nickte. Das Paar ging vom Bahnhof aus nach rechts. In dieser Richtung lag ein Einkaufszentrum. Während sie dem Weg folgten kamen sie ins Gespräch. „Ich weiß gar nicht was man bei einem Date macht.“, lachte Mika. Er nickte und schlug folgendes vor: „Lass uns einfach zusammen sein.“ „Du hast Recht.“, sagte sie zufrieden. „Nebenbei. Was meinst du was die anderen machen?“, fragte sie. „Die anderen?“ „Yamato, Mai, Nana und Kenta.“ Haru stellte fest, dass er die komplett vergessen hatte. Für ihn war nur Mikas Leben wichtig. „Vielleicht spielen Yamato und Kenta das Spiel Deloran.“, sagte er. „Ist das nicht dieses Spiel, in dem eine Scharfschützin meinen Namen hat?“ Er nickte. In diesem Moment dachte er an Dexonias. „Sie spielt ja auch die ganze Zeit das Spiel. Ob sie mit den beiden spielt?“ Sie kamen schließlich am Einkaufszentrum an. „Lass uns da rein gehen!“, schlug sie vor. Er nickte zustimmend. Das Paar betrat das Einkaufszentrum und schaute sich die Geschäfte an. Mika entdeckte einen Handyanhänger. „Der ist aber süß.“ Haru sah ihn sich an. „Er sieht ja genauso aus wie die Halskette.“, dachte er. Er sah sie an und bemerkte, dass sie ihn unbedingt haben möchte. „Ein Anhänger ist keine Kette. Und die Katze treffen wir auch nicht.“, dachte er. „Willst du ihn haben?“, fragte er sie. Mit einem glücklichen Blick starrte sie ihn an. „Schenkst du ihn mir?“ Er nickte. „Vielen Dank! Ich liebe dich!“, sagte sie und gab ihm einen Kuss. Das Paar betrat das Geschäft und Mika nahm den Anhänger an sich. Sie gingen zur Kasse und wurden von der Verkäuferin angesprochen. „Ein Geschenk für Ihre Freundin?“ Haru nickte. „Verstehe. Soll ich den Anhänger einpacken?“ „Müssen Sie nicht tun.“, erklärte Mika. Die Verkäuferin akzeptierte. Haru bezahlte und Mika befestigte den Anhänger an ihr Handy. „Das sieht süß aus.“, staunte sie. Das Paar verließ das Geschäft und gingen weiter. Haru erinnerte sich daran was ihm Dexonias sagte. „Dein Ziel ist nicht ihr etwas zu schenken, sondern ihr Leben zu retten.“ Er betrachtete den Anhänger. „War das jetzt ein Fehler?“ Das Paar kam an einem Lokal vorbei. „Lass uns da etwas essen.“, schlug Mika vor. Er nickte und folgte ihr. Sie betraten das Lokal und setzten sich an einen Tisch. Sie nahmen die Speisekarte in die Hand und suchten sich eine Mahlzeit aus. „Schon etwas gefunden?“, fragte er. „Noch nicht. Und du?“ „Ich habe schon.“ Er zeigte ihr was er ausgesucht hatte. „Du liebst gebratene Nudeln, nicht wahr?“, lachte sie. „Natürlich. Welcher Mensch liebt denn keine gebratene Nudeln?“ Sie sah ihn kichernd an. „Was liebst du mehr? Mich oder gebratene Nudeln?“ Er reagierte empört. „Was für eine schwere Frage.“ „Wie antwortest du?“, fragte sie lachend. „Ich würde sagen gebratene Nudeln.“ Sie war entsetzt. „Wieso habe ich jetzt gegen sie verloren?“ „Weil ich sie essen kann.“, erklärte er. Sie lachte. „Jetzt wo du es erwähnst. Ich denke, dann entscheide ich mich auch für sie.“ „Willst du damit sagen, dass du statt mir gebratene Nudeln vorziehst?“ Sie lachte. „Natürlich.“ Diesmal war er entsetzt. „Wieso das denn?“ „Weil ich sie essen kann.“, erklärte sie. Die beiden fingen an zu lachen. Eine Bedienstete kam zu ihnen an den Tisch und nahm die Bestellungen der beiden entgegen. „Bitte haben Sie Geduld.“ Haru bedankte sich. „Also haben wir beide gebratene Nudeln bestellt.“, stellte Mika fest. „Immerhin lieben wir sie beide.“ „Wie du gesagt hast: Welcher Mensch liebt denn keine gebratene Nudeln.“, lachte sie. Einige Minuten später wurde ihr Essen gebracht und sie fingen an zu essen. Nach dem Essen blieben sie noch etwas sitzen. „Vielen Dank Haru.“ „Wofür?“, fragte er neugierig. „Dass du mir den Anhänger geschenkt hast. Dass du mit mir ausgegangen bist. Einfach für alles was du getan hast.“ Er war sprachlos „Ich bin dir auch dankbar. Dass du eine so gute Freundin bist.“ Sie grinste glücklich. Daraufhin bezahlten sie und verließen das Lokal. Sie kamen an einer Spielhalle vorbei. „Wollen wir da rein?“, fragte Mika. Haru war schockiert. „Ich dachte, dass du dich dafür nicht interessierst.“ „Willst du nicht?“ Sie sah ihn mit einem enttäuschten Blick an. „Doch. Natürlich will ich.“ Augenblicklich lächelte sie wieder. „Dann lass uns endlich reingehen.“ Sie zerrte ihn in die Spielhalle. Dort spielten sie gemeinsam viele Spiele und amüsierten sich. Nach einigen Stunden verließen sie die Spielhalle wieder. „Es ist 16 Uhr. Ich muss bald nach Hause.“, erklärte Mika. Haru nickte und schlug vor mit dem Bus zurück zu fahren. Sie liefen zur Bushaltestelle und stiegen in den nächsten Bus ein. Sie setzten sich auf die hintersten Plätze und hielten Händchen. „Der Tag heute war schön. Vielleicht nicht romantisch, aber dafür hatten wir eine Menge Spaß.“, sagte Mika glücklich. „Du hast Recht. Mir hat der Tag auch gefallen.“ Er sah aus dem Fenster und dachte nach. „Bis jetzt scheint alles gut zu sein. Nun muss Mika nur noch Heil nach Hause kommen.“ Mika ließ seine Hand los und holte ihr Handy heraus. „Ich rufe meinen Vater an.“, erklärte sie. Haru nickte. Sie drückte einige Knöpfe und Haru schaute ruhig aus dem Fenster. Plötzlich entstand ein Unfall. Der Bus krachte mit einem anderen Bus zusammen. Mika wurde nach vorne geschleudert und knallte mit dem Kopf gegen den vorderen Sitz. Haru verletzte sich ebenfalls und war kurz bewusstlos. Als er wieder aufwachte befand er sich in seinem Zimmer auf dem Bett. „Bist du wach?“, fragte Dexonias. Er setzte sich panisch auf. „Was ist passiert? Wieso bin ich hier?“ „Es gab einen Unfall mit dem Bus. Deine Geliebte knallte mit dem Kopf gegen den Vordersitz und starb. Du hast dich ebenfalls verletzt und wurdest bewusstlos. Weil ich nicht zulassen kann, dass du stirbst, habe ich dich hier her geschickt.“ Er legte sich wieder hin. „Wieso? Es war doch alles gut.“ Dexonias gab ihm einen Tipp. „Mach es doch einfach wie ich bei Deloran.“ Er drehte sich zu ihr. „Was meinst du?“ „Wenn ich eine Aufgabe nicht alleine bewältigen kann, dann suche ich mir eine Gruppe, die mir dabei hilft.“ Er setzte sich wieder auf. „Du meinst, dass ich vielleicht Hilfe benötige?“ Sie nickte. „Deine Aufgabe ist doch Mika zu retten. Wenn du das alleine nicht schaffst, dann holst du dir einfach eine Gruppe.“ „Ich wende mich einfach an meine Freunde.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Dann muss ich dich warnen.“ Haru wurde neugierig. „Alles was du deinen Freunden erzählst wird verschwinden, wenn ihr eure Aufgabe nicht löst. Wenn deine Geliebte stirbt musst du deinen Freunden erneut alles erzählen.“ Er nickte. „Das habe ich mir schon gedacht. Trotzdem werde ich das durchziehen.“ Dexonias drehte sich wieder ihrem Spiel zu. „Dann wünsche ich dir gutes Gelingen.“ Haru drehte an der Uhr und verschwand. „Verdammt! Nicht schon wieder!“, fluchte sie. „Ich habe vergessen ihn zu fragen, ob er seine Freunde dazu bringt mit mir Deloran zu spielen. Na ja egal.“

Freunde

Haru wachte auf dem Berg Mikona auf. Er und seine Freunde hatten gerade die Pause bei den Baumstämmen beendet. Er befand sich bei den Jungs und wurde von Kenta über das Deloran angesprochen. Mika verbrachte die Zeit mit den Mädchen und somit waren die Jungs unter sich. Da die Mädchen immer langsamer wurden waren die beiden Gruppen etwas weiter voneinander entfernt. Dies nutzte Haru aus um seinen Freunden alles zu erzählen. „Yamato. Kenta. Hört mir jetzt bitte zu.“ Die beiden wurden neugierig. „Ich komme aus der Zukunft. Genauer genommen kommt mein Bewusstsein aus der Zukunft. Ich bin hierher gereist um euch um Hilfe zu fragen. Denn ich versuche Mikas Leben zu retten. Laut dem Schicksal stirbt sie am 7. Juli. Ich brauche unbedingt eure Hilfe. Ich schaffe das nämlich nicht mehr alleine.“ Yamato und Kenta sahen sich verwirrt an. „Was erzählst du da für einen Mist?“, fragte Yamato. „Willst du uns verarschen?“, fügte Kenta hinzu. „Ich erzähle euch die Wahrheit. Dexonias, die Wächterin des Schicksals, kam auf diese Idee.“ Die Jungs sahen sich an. „Es wird langsam kindisch.“, sagte Kenta. „Aber ich erzähle euch wirklich die Wahrheit!“ „Hast du denn einen Beweis?“, fragte Yamato skeptisch. Haru zeigte ihm die Taschenuhr. „Diese Uhr gab mir Dexonias. Sie hat die Fähigkeit mein Bewusstsein in die Vergangenheit zu schicken.“ Yamato sah sich die Uhr genauer an. „Diese Wächterin gab dir diese Uhr?“ Haru nickte. Kenta sah sich die Uhr ebenfalls an. „Also das reicht mir als Beweis.“ Er und Haru starrten ihren Freund an. Yamato seufzte. „Ich glaube dir.“ Haru grinste. „Also du sagtest, dass Mika am 7. Juli stirbt. Woran stirbt sie?“, fragte Yamato. „An vieles.“, erklärte Haru. Kenta wurde neugierig. „Ich frage nur ungern. Aber wie viel ist vieles?“ Den Jungs wurde erzählt woran Mika schon alles gestorben war. „Verstehe. Wie ist das alles passiert?“, fragte Yamato. „Yamato ist kalt.“, murmelte Kenta. „Ich kann Haru verstehen, dass es schwer für ihn ist uns davon zu erzählen. Aber wenn wir nicht wissen was bereits wie passiert ist, dann machen wir am Ende doch die selben Fehler.“ Kenta nickte. „Da hast du Recht.“ Haru erzählte ihnen alles was passierte. „Diese Wächterin sagte dir also, dass du diese Lücke in Mikas Schicksal finden musst. Wenn du das geschafft hast, dann verändert sich ihr Schicksal. Mit anderen Worten: Mika muss den 7. Juli überleben, damit ihr Schicksal geändert wird.“, fasste Yamato zusammen. Haru bejahte. Die Jungs blieben stehen. „Was ist mit Mai und Nana?“, fragte Kenta neugierig. „Wirst du es ihnen auch erzählen?“, fügte Yamato hinzu. „Weiß nicht. Zunächst brauche ich eure Hilfe.“, erklärte Haru. „In Ordnung. Wir denken uns etwas aus. Tun wir erst mal so, als würden wir nichts wissen.“, schlug Yamato vor. Die Jungs nickten. Schließlich holten sie die Mädchen ein. „Tut uns Leid. Wir waren in Gespräche vertieft.“, erklärte Nana. „Musstet ihr lange warten?“, fragte Mika. „Ist schon gut. Wir waren auch in ein Gespräch vertieft.“, sagte Yamato. „Ging es wieder um dieses Spiel?“, fragte Mika neugierig. Kenta nickte. Die Gruppe wanderte weiter. Nach einer Weile erreichten sie eine Hütte im Wald. Dort machten sie wieder eine Pause und Mika packte ihr selbstgemachtes Essen heraus. Jeder bekam seine eigene Box. „Hast du die wirklich alle selbst gekocht?“, fragte Kanon neugierig. „Natürlich. Ich mag das eben.“ Mika lächelte und man spürte, dass sie glücklich war. „Ob ich eines Tages auch so gut kochen kann wie du?“, fragte Kanon. „Natürlich. Wenn du willst unterstütze ich dich dabei.“, schlug sie vor. Die beiden Mädchen lächelten und unterhielten sich weiter über das Essen. Die Jungs setzten sich etwas abseits von der Gruppe hin. „Mika starb zunächst in der Stadt. Und dann auf dem Weg nach Hause.“, dachte Yamato laut. „Immer nach 16 Uhr muss sie nach Hause gehen.“ Kenta hatte eine Idee und sprach Haru an. „Wie wäre es, wenn Mika einfach bei dir übernachtet?“ Er wurde rot und Yamato schnipste mit seinen Fingern. „Das ist gut. Wenn sie in der Stadt überlebt, aber auf dem Weg nach Hause stirbt, dann darf sie einfach nicht nach Hause gehen.“ „Und da Mika am 8. Juli nicht mehr stirbt, wenn sie den Tag überlebt, haben wir das Schicksal geändert.“, fügte Kenta hinzu. Haru willigte den Vorschlag ein. Doch plötzlich hinterfragte er ihn. „Und was sollen wir dann davor machen?“ Yamato und Kenta dachten nach. „Sie darf weder die Halskette noch den Teddy besitzen.“, murmelte Yamato. „Und den Handyanhänger auch nicht.“, fügte Kenta hinzu. „Nein. Der Handyanhänger ist nicht das Problem. Sondern der Bus. Sie darf auf keinen Fall in einen Bus steigen.“ Yamato richtete sich an Haru. „Weißt du vielleicht welchen Bus genau ihr genommen habt?“ „Meinst du die Linie?“ „Nein. Jeder Bus besitzt doch eine Nummer. Die meine ich.“ Haru überlegte, doch ihm fiel die Nummer nicht ein. „Ich glaube ich habe sie überhaupt nicht beachtet.“ „Das musst du aber. Diese Nummer kann dir helfen Mika zu retten.“, erklärte Yamato. „Was machen wir jetzt? Haru kennt die Nummer nicht. Soll er dann trotzdem den Bus nehmen?“, fragte Kenta neugierig. „Nein. Sicher ist sicher.“ „Als nächstes brauchen wir eine Aktivität. Eine Aktivität, bei der weder eine Halskette noch ein Teddy vor kommt.“, erklärte Kenta. „Das mit dem Bus können wir zunächst mal nicht ändern, aber wir müssen das im Hinterkopf behalten.“ Haru war sprachlos. Er hätte nie gedacht, dass die beiden sich so sehr ins Zeug legen für ihn. Die beiden sahen sich verwirrt an. „Was ist los?“ „Ja Haru. Was ist los?“, fragten die beiden. „Ich kann nicht glauben, dass ihr euch so viele Gedanken darüber macht. Nur um mir zu helfen.“ Yamato stand auf. „Versteh das jetzt nicht falsch. Aber wir machen das nicht für dich. Jedenfalls nicht nur.“ Kenta stand ebenfalls auf. „Wir wollen auch nicht, dass Mika stirbt. Deswegen helfen wir dir.“ Haru bedankte sich. Nach dem Essen packte Mika die Boxen wieder ein und die Freunde wanderten weiter. Schließlich erreichten sie die Plattform und sahen sich die Aussicht an. „Ich habe eine Idee.“, flüsterte Yamato zu den Jungs.

Pläne

„Ich habe eine Idee.“, flüsterte Yamato zu den Jungs. Haru und Kenta sahen ihn neugierig an. „Du hast gesagt, dass am 7. Juli sonst immer euer Date war. Doch diesmal kommen wir alle mit.“ „Und wohin?“, fragte Kenta neugierig. „Wir grillen im Park.“ „Aber im Park taucht Anna auf.“, erklärte Haru. Die Jungs sahen sich verwirrt an. „Wer ist Anna?“ „Das Mädchen mit dem Teddy.“ „Verstehe. Dann eben auf der großen Wiese westlich vom Bahnhof.“, schlug Yamato vor. Die Jungs nickten. „Dann müssen wir es den Mädchen nur noch sagen.“, erklärte Kenta. „Dann mach mal.“, sagte Yamato. „Was? Wieso ich?“ „Weil du eben meintest, dass die Mädchen noch davon erfahren müssen. Deswegen.“ Kenta seufzte. „Na gut. Dann mache ich das.“ Er ging auf die Mädchen und stellte ihnen die Frage. „Am 7. Juli grillen? Gerne. Aber wieso genau an diesem Tag?“, fragte Mai neugierig.“ „Weil es schönes Wetter gibt.“, erklärte er. „Aber die Tage davor haben doch auch schönes Wetter.“, sagte Nana. „Ich weiß. Aber dennoch. Am 7. Juli. Ist das in Ordnung für alle?“ Die Mädchen nickten und er ging zu den Jungs zurück. „So. Es ist ausgemacht.“ Die Freunde kümmerten sich gemeinsam um alles und schließlich war es der entscheidende Tag. Die Freunde bauten ihre Sachen auf und grillten. Sie zündeten ein Lagerfeuer an und amüsierten sich. Mika hatte mit ihrem Vater abgesprochen, dass sie heute bei Haru übernachten durfte. Es war mittlerweile nach 16 Uhr. Haru und Mika waren alleine am Lagerfeuer. Die anderen wollten gemeinsam die Statuen und Gebäude auf der Wiese anschauen. „Das war deine Idee. Nicht wahr?“, fragte Mika. „Nein. Von Yamato.“, erklärte Haru. „Verstehe.“ Es blieb still. „Ich bin mal auf der Toilette.“, sagte sie. Er stand sofort auf. „Soll ich dich begleiten?“ Sie lachte nur. „Musst du nicht. Pass auf das Feuer auf.“ Er nickte und sie ging los. Er setzte sich wieder hin und sah sich das Feuer an. „Er verhält sich seit dem Ausflug auf dem Berg seltsam. Selbst jetzt ist er anders.“, murmelte sie.

Währenddessen dachte Haru über die Situation nach. „Ich hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen. Wer weiß was passieren könnte.“ Er stand auf und rannte ihr hinterher, ließ dabei aber das Feuer an. Mika kam von der Toilette zurück, nahm allerdings einen anderen Weg zurück. Als sie am Lagerfeuer ankam war Haru nicht mehr da. „Wo ist er denn?“ Plötzlich schlug das Feuer unkontrolliert um sich. „Ich muss es schnell ausmachen.“

Zur gleichen Zeit kam Haru bei den Toiletten an, doch er fand Mika nicht. Er drehte sich um und entdeckte von weitem Rauch. Zügig rannte er zum Lagerfeuer zurück und erkannte Mika wie sie mit dem Feuer kämpfte. Er beeilte sich, doch plötzlich fing der Stock, den sie in der Hand hatte, an zu brennen und das Feuer ging auf ihre Kleidung über. Panisch versuchte sie das Feuer zu löschen, doch dadurch wurde es nur umso stärker. Als Haru schließlich am Feuer angekommen war entdeckte er Mika, welche auf dem Boden lag und vollkommen in Flammen aufging. In diesem Moment landete er in seinem Zimmer. Er kniete sich hin und schlug auf den Boden. „Verdammt!“ Dexonias saß wie immer an der Konsole und spielte ihr Spiel. „Diesmal ist es deine Schuld.“, erklärte sie. Er starrte sie an. „Was meinst du?“ „Ich meine niemand lässt ein offenes Feuer alleine.“, sagte sie als sie sich zu ihm umdrehte. Er setzte sich hin und beruhigte sich. „Ich habe eine Frage.“ „Dann frag.“, murmelte sie. „Du sagtest, dass ich jedes Mal meinen Freunden wieder die Situation erklären muss.“ Sie nickte. „Ist es möglich, dass ich zu einem Zeitpunkt gelange, in dem sie bereits von all dem wissen?“ Sie drehte sich erneut zu ihm um. „Guter Einfall. Sogar sehr gut. Aber leider muss ich dich enttäuschen.“ „Wieso ist das nicht möglich?“, fragte er. Sie drückte auf Stopp und legte ihm zwei Stifte sowie einen Radiergummi auf den Boden. „Ich erkläre es dir. Also passe gut auf.“ Er nickte. „Der Radiergummi ist dein Bewusstsein. Die Stifte sind die Zeitlinien. Du befindest dich derzeit auf Stift A, also der Zeitlinie A. Oder auch die originale Zeitlinie. Wenn du dein Bewusstsein nun in die Vergangenheit schickst gehst du auf Stift B über, also der Zeitlinie B. Diese beiden Zeitlinien sind von der Vergangenheit her identisch. Aber merk dir folgendes: Zeitlinie B ist lediglich eine Kopie von Zeitlinie A. Deswegen wird Zeitlinie A nicht beeinträchtigt, wenn du in Zeitlinie B einen Fehler machst. Nun kommt die Antwort auf deine Frage. Es liegt an der Taschenuhr selbst.“ Haru war verwirrt. „Wieso die Uhr?“ Sie führte ihre Erklärung weiter. „Die wahre Kraft der Taschenuhr ist die Erschaffung einer Kopie der originalen Zeitlinie. Deswegen kannst du nicht an einen Zeitpunkt gelangen, an dem deine Freunde schon Bescheid wissen.“ Haru war schockiert. „Ob nun alles was in der Kopie passiert Real ist oder nicht. Das belasse ich bei dir.“ Er brach sprachlos zusammen. „Wieso? Wieso erzählst du mir so etwas erst jetzt?“ „Du hast nie danach gefragt.“, erklärte sie. Er nahm sich das Fotoalbum und durchblätterte es. „Willst du mir sagen, dass es keine Möglichkeit gibt Mika zu retten?“ Dexonias seufzte. „Doch natürlich gibt es sie. Ich habe doch gesagt, dass du die Lücke finden musst.“ Haru schlug auf den Boden. „Also soll ich einfach so weiter machen wie bisher?“ Sie setzte sich wieder zur Konsole und spielte das Spiel. „Wäre schlau. Es sei denn du gibst auf.“ Haru stand auf und sah die Taschenuhr an. „Ich gebe niemals auf.“ Er drehte an der Uhr und verschwand. „Er ist wirklich interessant. Ich habe eine gute Wahl getroffen.“, grinste sie.

Haru wachte wieder auf dem Berg Mikona auf. Er befand sich wie letztes Mal mit Yamato und Kenta im Gespräch über das Spiel Deloran. Die Mädchen waren bereits weiter weg und Haru erzählte ihn die Situation. Diesmal zeigte er ihnen direkt die Taschenuhr, worauf sie ihm schneller glaubten. „Verstehe. Also kam ich auf die Idee zu grillen.“, sagte Yamato erstaunt. „Aber es hat nicht funktioniert.“, erklärte Haru. „Warum wohl. Du Idiot hast ja auch offenes Feuer alleine gelassen. Daran bist du selber Schuld.“, schimpfte Kenta mit ihm. „Lass gut sein, Kenta. Er hat es verstanden.“, beruhigte ihn Yamato. „Also brauchen wir eine neue Idee. Wie wäre es mit einem Schwimmbad?“ Die Jungs starrten sich verwirrt an. „Wieso ausgerechnet ein Schwimmbad?“ „Da gibt es weder Halsketten, Plüschtiere, Katzen, Busse noch Feuer.“, erklärte er. „Verstehe. Das ist eine gute Idee.“, stellte Haru fest. „Okay. Wer erzählt es den Mädchen?“, fragte Kenta. Die beiden sahen ihn an. „Was? Wieso wieder ich?“ Yamato lachte. „Was heißt hier wieder?“ Kenta zeigte auf Haru. „Er sagte, dass ich beim letzten Mal schon war. Deswegen wieder.“ Yamato seufzte. „Mag sein. Aber das gilt nicht für dieses Mal.“ Kenta akzeptierte. „Na gut. Dann mache ich es eben.“ Die Gruppe kam bei der Plattform an und Kenta sprach die Mädchen an. „Schwimmbad? Gerne. Aber wieso genau am 7. Juli?“, fragte Mai. „Gibt es ein Problem damit?“, kam Kenta entgegen. Die Mädchen schüttelten ihre Köpfe. Kenta grinste und ging zu den Jungs zurück. „Es ist geregelt. Aber beim nächsten Mal bin ich nicht dran.“ „Auf keinen Fall.“, schmunzelte Yamato.

Schließlich war es soweit. Die Freunde gingen gemeinsam ins Schwimmbad und hatten ihren Spaß. Diesmal blieb Haru immer bei Mika. Sie kam auf die Idee vom zehn Meter Turm zu springen. Yamato und Kenta hatten ein schlechtes Gefühl dabei. Haru versuchte sie aufzuhalten und kletterte auf den Turm. Allerdings stand sie bereits auf dem Brett. In dem Moment, als sie springen wollte, rutschte sie auf dem Brett aus und fiel zur Seite runter. Dadurch klatschte sie auf dem Boden auf und war sofort tot. Haru landete direkt in seinem Zimmer, bevor er überhaupt reagieren konnte. „Ich gebe nicht auf!“, sagte er zu Dexonias, bevor sie überhaupt ihren Mund auf machen konnte. Er drehte erneut die Uhr und wachte wie letztes Mal bei Yamato und Kenta auf. Wieder erzählte er ihnen die Situation und zeigte die Uhr. Nach langer Überlegung hatte diesmal Kenta einen Vorschlag. „Der Freizeitpark! Dort gibt es weder Halsketten, Plüschtiere, Katzen, Busse noch Feuer oder zehn Meter Türme.“ Die Freunde nickten und wieder mal sollte Kenta, diesmal weil es seine Idee war, den Mädchen davon berichten. Sie willigten ein und am entscheidenden Tag wurden sie von Izumi zum Freizeitpark gefahren. Sie sagte, dass sie sie um 18 Uhr wieder abholen würde. Die Freunde verbrachten den Tag im Freizeitpark und amüsierten sich. Doch in einer Achterbahn lockerte sich der Sicherheitshebel von ihr und sie fiel in einem Looping herunter, um direkt danach von der Bahn erwischt zu werden. Haru landete erneut in seinem Zimmer. Aus Frust schlug er wieder auf den Boden. „Ich gebe nicht auf! Aber ich brauche mehr Hilfe.“ Dexonias sagte schon nichts mehr und spielte einfach ihr Spiel weiter.

Wiederholung

Haru wachte wieder auf dem Berg Mikona auf. Er wollte nun Mai und Nana ebenfalls einweihen. Diesmal wartete er bis zur Hütte im Wald. Als Mika die Essensboxen auspackte und von Kanon angesprochen wurde bat Haru den Rest mit zu ihm in die Hütte zu gehen. Dort erzählte er allen vier von der Situation. Zunächst wollten sie ihm nicht glauben. Also zeigte er ihnen die Taschenuhr. „Also mir genügt die Uhr nicht als Beweis. Verrat mir etwas, das noch passieren wird.“, erklärte Mai. „Aber das geht doch nicht. Wegen dem Raum-Zeit-Kontinuum.“, warnte sie Kenta. „Keine Sorge. Dieses Problem besitze ich nicht.“ Er zeigte auf Mika und Kanon. „Mika holt gleich ihr Wasser heraus. Und Kanon lässt ihre Gabel fallen.“ Die Freunde waren gespannt. Und tatsächlich passierte das. „Okay. Ich glaube dir. Aber wirklich jetzt?! Mika wird am 7. Juli sterben?“, fragte Mai besorgt. Er nickte. „Das ist ja furchtbar.“, sagte Nana entsetzt. Die Freunde stimmten ihr zu. „Doch nicht nur das.“, erklärte sie. „Es muss für dich furchtbar sein.“ Sie richtete sich an Haru. „Was meinst du?“ Sie legte ihre Hand an seinen Arm. „Wie oft musstest du ihren Tod schon mit ansehen?“ Die anderen verstanden was sie meinte. Haru nahm ihre Hand und sah sie mit einem ernsten Blick an. „Oft. Aber ich gebe nicht auf.“ „Du liebst sie also so sehr. Das freut mich zu hören. Aber überanstrenge dich nicht. Wir alle können dir vielleicht helfen. Aber deinen Schmerz können wir dir nicht nehmen.“ „Vielen Dank Nana. Ich passe auf.“ Mai wechselte zurück auf das Thema. „Wir brauchen einen Plan. Einen Plan, an dem nichts davon gibt, was bereits für ihren Tod gesorgt hat. Das wird schwer.“ „Aber gemeinsam finden wir eine Lösung.“, erklärte Nana zuversichtlich. Die Gruppe kam schließlich auf eine Idee: Durch den Wald wandern. Doch auch diese Idee schlug am Ende fehl. Denn Mika wurde von einem großen herabfallenden Ast erschlagen. Die nächste Idee war folgende: In den Zoo. Dort geschah allerdings ebenfalls ein Unfall. Denn im Streichelzoo wurde Mika von einem Ziegenbock plötzlich angegriffen und durch mehrfaches Rammen getötet. Was auch immer die Gruppe für eine Idee hatte, sie schlug stets fehl. Er befand sich wieder mal in seinem Zimmer und lag auf dem Bett. Dexonias spielte Deloran und wurde neugierig. „Hast du aufgegeben?“ „Nein. Ich denke nur nach.“, erklärte er genervt. „Brauchst du einen Ratschlag?“ „Nein. Verdammt! Lass mich in Ruhe!“, schrie er sie an. Sie seufzte und beschäftigte sich wieder mit dem Spiel. „Wie kannst du überhaupt spielen, wenn wir in Dexoras sind?“, fragte er. „Es gibt hier doch keine Leitung.“ Dexonias fing an zu lachen. „Das weiß ich auch. Ich nutze einfach die Materie dieser Welt als Strom.“ Haru verstand nicht was sie damit meinte. War ihm aber auch egal. „Meine Freunde haben mir überhaupt nicht geholfen. Ich versuche es wieder alleine.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Wie du deinen Weg machst ist egal, solange du ans Ziel kommst.“ Er nickte und betrachtete die Uhr. „Ich gebe nicht auf! Ich darf nicht aufgeben!“ Er benutzte sie und verschwand. Dexonias drückte auf Pause und starrte aus dem Fenster. „Ob es ihm gelingen wird seine Geliebte zu retten?“ Haru wachte morgens in seinem Zimmer auf. Er war anscheinend gerade aufgestanden. Er blickte auf die Taschenuhr. „Es ist erst Neun Uhr. Habe also noch viel Zeit.“ Es war der 6. Juli. Der Tag, an dem er aufgefordert wurde mit Mika auszugehen. Er zog sich an und traf im Esszimmer auf seine Schwester. Sie begrüßte ihn, doch er nickte ihr nur zu. „Wann gehen wir los?“, fragte sie. Er drehte sich zu ihr um. „Was? Wohin?“ Kanon schaute ihn zornig an. „Du hast mir gestern versprochen heute mit mir in die Stadt zu gehen.“ Er erinnerte sich daran. „Ähm... natürlich. Ich habe es nicht vergessen. Wollen wir gleich los?“ „Gib mir eine halbe Stunde.“, sagte sie und ging ins Badezimmer. Er setzte sich ins Wohnzimmer auf das Sofa. „Stimmt ja. Heute gehe ich mit Kanon in die Stadt ein Spiel kaufen. Auf dem Weg nach Hause ruft mich dann Kenta an. Er erzählt mir dann, dass er im Spiel Deloran ein legendären Gegenstand gefunden hat. Kanon wird auf den Anruf aufmerksam und ich gebe ihr das Handy. Sie macht mit ihm ein Treffen aus und zwingt mich mitzukommen. Auf dem Weg zu ihm treffen wir Nana und Mai, welche ebenfalls zu Kenta wollen. Kurz darauf ruft mich Mika an und erzählt mir, dass sie Yamato getroffen hat. Sie erzählt mir zudem, dass Yamato ihr die Scharfschützin zeigte, die ihren Namen trägt. Ich erzähle ihr, dass wir uns bei Kenta treffen. Sie und Yamato wollen auch mit. Wir treffen uns unterwegs und entdecken Kenta auf uns zu kommen. Er sagt uns, dass wir in die Familienbar gehen könnten. Die anderen fanden die Idee gut, also gehen wir wieder nach Hause. Und anschließend sitzen wir an der Theke und ich werde aufgefordert Mika nach einem Date zu fragen.“ Kanon kam schließlich zurück. „So bin fertig.“ Haru stand auf und nickte. „Dann mal los.“ Sie verließen das Haus und kamen in die ganze Situation. Nun saßen die Freunde an der Theke. Masaru trocknete einige Gläser ab und Kanon hatte sich neben Kenta gemütlich gemacht. Die Mädchen unterhielten sich und Masaru sprach die Jungs an. „Wie mir Mai erzählt hat habt ihr Jungs euch beim Ausflug vorwiegend um ein Videospiel unterhalten.“ Haru seufzte und stellte seinen Cocktail weg. Masaru wurde neugierig. „Was ist los Haru? Willst du den Cocktail etwa nicht?“ Haru schaute ihn an und blieb still. Yamato und Kenta wurden ebenfalls neugierig. „Papa. Ich weiß was du sagen willst. Ich habe eine Freundin und darf sie deswegen nicht unbeachtet lassen.“ Masaru war begeistert. „Sieh mal einer das an. Du hast eben meine Gedanken gelesen.“ „Kann ich nicht. Ich kenne das nur schon bereits.“, dachte er. Plötzlich schrie Mika laut auf. „Ein Date?!“ Haru seufzte erneut. „Worum es wohl bei den Mädchen geht?“, fragte Yamato neugierig. Mai sprach Haru an. „Ihr hattet noch nie eine Verabredung, obwohl ihr bereits zusammen seid.“ Mika wurde rot im Gesicht. Plötzlich stand Haru auf. „Und? Dann hatten wir eben nie eine. Es ist nicht so als würden wir eine brauchen.“ Stille herrschte im Raum. „Ähm... tut mir Leid.“, sagte Mai verunsichert. Mika stand ebenfalls auf. „Haru hat Recht. Wir brauchen keine Verabredung.“ Masaru fing an zu lachen. „Das Paar hat gesprochen. Also ist das Thema beendet.“ Haru und Mika setzten sich wieder hin. Die Freunde fingen wieder an miteinander zu sprechen. Das Thema Verabredung war somit beendet. „Es findet kein Date statt. Also was soll ich für morgen machen?“, fragte er sich. Es wurde langsam spät und die Freunde verließen die Bar. Haru stand an der Tür und verabschiedete sich von allen. Er ging wieder rein. Mika reagierte dementsprechend traurig. Die anderen beobachteten die Situation. Am späten Abend rief ihn Mika an. „Haru? Willst du dich morgen mit mir treffen?“ „Morgen? Da stirbt sie aber. Ich muss das verhindern.“, dachte er. „Ja gerne.“, sagte er. Sie freute sich. „Tut mir Leid für vorhin. Ich war in Gedanken versunken.“ „Ist schon in Ordnung. Passiert jedem Mal. Also bis morgen.“ Sie legte auf und schrieb ihm per Nachricht den Treffpunkt und die Uhrzeit. „Wieso ausgerechnet am Bahnhof um zehn Uhr?“, fragte er sich und rief sie nochmal an. Sie ging ran und fragte was los sei. „Können wir uns wo anders treffen? Wie wäre es bei der Schule?“ Sie akzeptierte und verabschiedete sich. Er legte sich in sein Bett und betrachtete die Konsole. „Ob Dexonias gerade das Spiel spielt?“, fragte er sich.

Verlangen

Am nächsten Tag trafen sich Haru und Mika an der Schule. „7. Juli. Der entscheidende Tag. Ein komplett neues Szenario.“, dachte er und begrüßte sie. Sie freute sich und schaute sich die Schule an. „Hier haben wir uns vor acht Monaten kennengelernt.“ Er nickte. „Als du damals mit drei Mahlzeiten an unseren Tisch kamst dachte ich zuerst, dass du einen sehr großen Appetit hast.“, kicherte sie. „Ehrlich? Das dachtest du?“ „Ja. Aber dann habe ich dich kennengelernt und fand dich schon von Anfang an sympathisch. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in dich verlieben würde.“ Haru lachte. „Dann ging es mir genauso. Ich habe dich lange Zeit nur als gute Freundin gesehen, doch dann wurde es mehr als Freundschaft.“ „Wie bei mir.“ Das Paar nahm sich gegenseitig die Hand. „Wollen wir weiter?“, fragte Haru. Mika nickte. Sie liefen die Straße entlang und unterhielten sich über die gemeinsame Zeit. Sie setzten sich öfter auf Bänke und betrachteten die Gegend. Sie verzehrten Essen unterwegs und amüsierten sich. Es war mittlerweile 16:30 Uhr. Haru dachte er hätte es endlich geschafft. Denn sonst starb Mika immer etwa fünf Minuten nach 16 Uhr. Das Paar kam an einem Brunnen vorbei und Mika war von ihm begeistert. Sie stellte sich zu ihm und betrachtete das Wasser. „So wunderschön.“, staunte sie. Haru gesellte sich zu ihr und sah mit ihr gemeinsam den Brunnen an. Plötzlich brach Mika zusammen. Er machte sich Sorgen und kniete sich zu ihr. „Was ist los? Was hast du?“ „Ich weiß nicht. Aber es tut weh.“, klagte sie. „Wo tut es weh?“, fragte er besorgt. Sie zeigte auf ihr Herz. Besorgt rief er einen Krankenwagen her und die Sanitäter brachten Mika ins Krankenhaus. Haru fuhr mit. Sie wurde in einen Raum gebracht und er musste davor warten. Der Arzt und einige Schwestern waren vor kurzem in dem Raum gegangen. Nach einer halben Stunde kam der Arzt wieder raus und wurde von Haru angesprochen. „Was ist mit Mika? Geht es ihr gut?“ Der Arzt schüttelte seinen Kopf. „Ihr Herz hat gerade eben aufgehört zu schlagen. Es tut mir Leid.“ Haru brach vor Tränen zusammen und befand sich wieder in seinem Zimmer. Dexonias drehte sich zu ihm um und reichte ihm ein Taschentuch. In diesem Moment griff er nach ihrem Arm. „Wieso?! Wieso verdammt nochmal?!“ Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch er drückte seine Hand immer fester. Er starrte sie mit einem wütenden und gleichzeitig traurigen Blick an. „Sag es mir!“, schrie er sie an. „Was soll ich dir sagen?“, fragte sie. Er schrie sie wieder an. „Stell dich nicht dumm! Du weißt ganz genau was ich meine!“ „Willst du wissen wieso Mika gestorben ist?“ Sie seufzte. „Sie starb an Herzversagen.“ Er schrie sie erneut an. „Aber wieso?!“ „Dann lass mich los. Ich sag es dir.“ Er ließ sie los und sie setzte sich ihm gegenüber. Sie zeigte aus dem Fenster und richtete ihren Finger auf die Wolken. „Die waren das.“ Haru blickte aus dem Fenster und betrachtete die Wolken. „Ich habe dir mal erzählt, dass diese Wolken bestimmen welches Schicksal für welche Person da ist und dass ihre Erschaffung von Schicksale beinahe perfekt sind.“ Haru nickte. „Und sie haben bestimmt, dass deine Geliebte am 7. Juli einige Minuten nach 16 Uhr sterben wird.“ Er nickte erneut. „Weil du es geschafft hast, dass sie bis nach dieser Uhrzeit überlebte trat Herzversagen ein. Anders formuliert: Sie haben einen Fehler, der eingetreten ist, beseitigt.“ Haru war schockiert. „Du meinst also, dass die Wolken das Schicksal geändert haben?“ „Nein. Das haben sie nicht getan. Sie haben etwas viel schlimmeres getan. Sie haben dir eine präzise Uhrzeit gegeben. Der 7. Juli um 16:30 Uhr. Das ist das endgültige Todesdatum.“ „Verdammt!“, schrie er und schlug auf den Boden. Dexonias nahm die Uhr und schaute sie sich an. „Noch hast du eine Menge Versuche. Oder gibst du auf?“ Haru sah sie mit einem ehrgeizigen Blick an und sprach in einem ernsten Ton. „Aufgeben? Ich gebe nicht auf.“ Er nahm die Uhr wieder an sich und stand auf. „Solange eine Chance besteht das Schicksal zu verändern ergreife ich sie!“ Dexonias fing an zu lachen. „Wäre ich ein Mensch hätte ich mich schon längst in dich verliebt.“ Er war etwas verlegen. „Aber, weil ich kein Mensch bin wird das niemals passieren.“ Haru ignorierte sie einfach und drehte an der Uhr. Als er verschwand drehte sich Dexonias wieder ihrem Spiel zu. „Habe ich ihm gerade gestanden, dass ich ihn mag?“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Auf keinen Fall!“ Sie ließ den Controller liegen und begab sich zum Fenster. Sie blickte hinaus und sah sich ihre Welt an. „Wo ich schon darüber spreche. Ich habe in den Millionen von Jahren, die ich schon lebe, noch nie so viel Freude empfunden. Liegt das an diesem Jungen? Was ist er für mich? Ist er nur ein Zeitvertreib? Oder ist er ein Freund?“ Sie stützte sich auf dem Fensterbalken ab. „Ein Freund? Wäre toll, wenn wir Freunde wären.“ Plötzlich tauchte Haru wieder im Zimmer auf und schlug wütend auf den Boden. „Verdammt!“ Dexonias drehte sich um und ging auf ihn zu. „Was ist passiert?“ „Wieder Herzversagen.“ Sie setzte sich zu ihm. „Verstehe.“ Er richtete sich wieder auf. „Aber ich gebe nicht auf!“ Er verschwand wieder, bevor ihm Dexonias etwas sagen konnte. Sie setzte sich an die Konsole und spielte ihr Spiel. Es geschah nun öfter, dass er wieder auftauchte. Jedes Mal, wenn Dexonias ihn ansprechen wollte, war er schon wieder verschwunden. „Ich spiele einfach weiter, bis er mich von sich aus anspricht.“ Er tauchte wieder und wieder auf. „Wie viel Zeit wohl bereits vergangen ist? Hier bleibt die Zeit ja stehen.“ Sie bemerkte etwas. „Das Spiel hat doch eine Zeitangabe, die anzeigt wie lange ich schon spiele. Und ich habe damit angefangen, als Haru zum ersten Mal die Uhr benutzte.“ Sie drückte auf den Controller umher und betrachtete die Spielzeit. „162 Stunden, also fast eine Woche.“ Die Zeit verging und Dexonias beachtete schon nicht mehr, dass Haru ständig auftaucht und verschwindet. „Jetzt brauche ich nur noch die Statue von Xenon und dann habe ich alle Schätze.“ Plötzlich tauchte Haru auf und lehnte sich gegen das Bett. „Schon wieder. Immer dasselbe.“ Er fing an zu lachen, worauf Dexonias sich umdrehte. „Wieso lachst du?“ Als sie sein verzweifeltes Gesicht erblickte erschrak sie. „Was um Himmels willen?!“ Er sprach sie mit emotionsloser Stimme an. „Mika ist wieder gestorben.“ Dexonias begann sich Sorgen zu machen. „Geht es dir gut?“ „Ob es mir gut geht? Natürlich geht es mir gut. Mir geht es sogar sehr gut.“ Doch seiner Stimme nach zu beurteilen ging es ihm schlechter als jemals zuvor. „Zeig mir die Uhr!“, sagte sie zu ihm. Doch er stand einfach auf und fing wieder an zu lachen. „Ich werde Mika retten. Halt mich nicht auf.“ Sie wurde sauer. „Zeig mir die Uhr!“ Er ignorierte sie jedoch. Da packte sie die Uhr und nahm sie ihm weg. „Hey! Gib mir gefälligst die Uhr zurück!“ Als sie die Uhr betrachtete war sie schockiert. „Du hast sie so oft benutzt?!“ Plötzlich schubste er sie weg und nahm die Uhr wieder an sich. „Das geht dich überhaupt nichts an, blöder Hase.“ Sie knallte mit dem Po auf den Boden und tat sich weh. Entsetzt sah sie ihn an. „Du hast dich verändert.“ Haru schrie sie an. „Ich habe mich überhaupt nicht verändert!“ „Oh doch. Das hast du. Du verlangst nach Rache.“ „Nach Rache? Bist du doof?“ Sie setzte sich auf und verzog ihr Gesicht, da sie Schmerzen hatte. „Rache an den Bestimmungen. Weil sie dir deine Geliebte immer wieder weg nehmen.“ „Ja. Sie haben mir Mika genommen. Immer und immer wieder. Doch genau genommen bist du daran Schuld!“ Sie war schockiert. „Ich habe die Schuld? Wieso?“ Er kam auf sie zu und packte sie an ihren Kragen. „Würde es dich nicht geben würde diese Welt hier erst gar nicht existieren! Und dann wäre Mika noch am Leben!“ Er warf sie auf den Boden. Sie fing an zu weinen. „Ich dachte wir wären Freunde.“ Er starrte sie an. „Freunde? Wir beide? Du bist das schlimmste was ich jemals getroffen habe.“ Er drehte an der Uhr und verschwand mit folgenden Worten: „Hättest du mich damals bloß nicht gerettet.“ Sie brach in Tränen aus und lehnte sich gegen das Bett. „Wieso? Wieso passiert das?“, fragte sie.

Entschluss

Haru wachte am 6. Juli in seinem Zimmer auf und war gerade aufgestanden. Er wusste nun was ihn alles erwarten würde und zog sich dadurch. Als die Freunde nach Hause gehen wollten verabschiedete er sie, bat aber Mika noch kurz da zu bleiben. „Ich habe mir gedacht, dass wir morgen einen ruhigen Tag bei dir zuhause machen. Was hältst du davon?“ Sie akzeptierte seinen Vorschlag und gab ihm einen Kuss. „Dieses Mal muss es funktionieren. Ich habe bereits alles mögliche versucht. Aber noch nicht diese Möglichkeit.“ Am nächsten Tag besuchte er sie bei ihr zuhause. Dort sahen sie sich einen Film an und spielten einige Brettspiele. „Soll ich uns etwas kochen?“, fragte sie neugierig. Er nickte und blieb am Tisch sitzen. Während Mika sich um das Essen kümmerte starrte er die Wand an. „War ich zu gemein zu Dexonias? Ich habe ihr anscheinend echt wehgetan. Sie sagte, dass sie dachte wir wären Freunde. Sind wir das?“ Er blickte auf die Uhr. „15:45 Uhr. Es ist bald soweit.“ Er beobachtete Mika beim kochen. Sie war sehr gut gelaunt. Es machte ihr anscheinend Spaß. Mika sprach ihn an. „Haru? Mir fehlt die Sojasoße. Könntest du sie kurz einkaufen gehen?“ Er stand auf und ging zu ihr. „Wofür brauchst du sie?“ „Ich mache gebratene Nudeln.“, grinste sie und gab ihm Kleingeld. „Bitte beeil dich.“ Er nickte und verließ das Haus. „Dass ausgerechnet ich Sojasoße besorgen muss.“ Er betrat das Geschäft und kaufte die Sojasoße. Als er das Geschäft verließ blickte er neugierig auf die Taschenuhr. „16 Uhr. Verdammt!“ Er rannte besorgt los und versuchte so schnell wie er kann zurück zu sein. Kaum erblickte er das Haus schon explodierte es. Das Feuer ging schnell von alleine aus, allerdings war das ganze Haus zerstört. Vor Schock ließ Haru die Tüte fallen und rannte zu Mika. Den Überresten des Hauses zufolge war es eine Gasexplosion. In den Trümmern entdeckte er eine vollkommen verbrannte Leiche und ging schockiert auf sie zu. „Mika...“ Er ging langsam auf die Leiche zu und konnte seinen Augen nicht trauen. „Mika...“ Er kniete sich vor die Leiche und nahm sie in die Arme. Er sah sie sich genauer an. Doch sie war vollkommen verbrannt. Selbst das Gesicht war nicht mehr zu erkennen. „Dexonias!“, schrie er laut. Plötzlich tauchte Dexonias auf und die Zeit blieb stehen. Sie sah sich in der Umgebung an und schwieg. „Dexonias! Ich will das nicht mehr!“ Sie sah ihn mit einem emotionslosen Blick an. „Gibst du also am Ende doch auf.“ „Es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht verletzen!“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Darum geht es jetzt nicht.“ „Bitte hilf mir!“, flehte er sie an. Sie drehte sich um. „Ich kann dir nicht mehr helfen.“ „Die Uhr ist noch nicht aufgebraucht!“ Sie drehte sich wieder zu ihm um. „Dann weißt du was du machen musst.“ Mit diesen Worten verschwand sie. Haru legte Mika auf den Boden und stand auf. „Mein Entschluss steht fest.“ Er benutzte die Uhr und wachte kurz darauf in der Cafeteria auf, am ersten Schultag. Vor ihm stand Nana, welche sich nicht entscheiden konnte was sie bestellen möchte. Er blieb ruhig und dachte nach. „Es hat alles damit angefangen, dass wir uns kennenlernten. Wenn ihr Schicksal dadurch entstanden ist, dann hätten wir uns nie treffen dürfen.“ Nach einigen Minuten entschied sich Nana für Spaghetti. „Spaghetti! Sind was tolles!“ Haru bestellte sich drei Tagesmenüs und kehrte damit zu seinen Freunden zurück. Auf dem Weg zu ihnen beobachtete er Mika und verspürte ein Gefühl der Traurigkeit. „Da kommt unser Mann mit dem Essen!“, jubelte Kenta. „Hat ja lange gedauert.“, beschwerte sich Yamato. Haru schmunzelte und versuchte die Erinnerungen an Mika zu verdrängen. „Habt ihr bereits hübsche Mädchen gesehen?“, fragte Kenta lachend. „Wie gesagt. Mich interessieren nur Bücher.“ „Ich habe keine gesehen.“, sagte Haru. Als er das sagte fiel ihm Mika ins Gedächtnis. „Sie ist nicht hübsch. Sie ist wunderschön.“, dachte er. Nach dem Essen gingen die Jungs auf ihre Klasse zurück. Dabei liefen sie an den drei Mädchen vorbei. In der Klasse angekommen sprach Kenta seine Freunde an. „Habt ihr die drei Mädchen gesehen, an denen wir eben vorbei gegangen sind?“ Selbst Yamato war von ihnen fasziniert. Schließlich kam der Lehrer und der Unterricht ging weiter. Nach der Schule ging Haru in die Bar. Dort setzte er sich an die Theke wurde von seinem Vater angesprochen. „Hallo Haru. Wie war dein erster Schultag?“ „Er war in Ordnung.“ Als Masaru einen Cocktail mixen wollte wurde er von Haru aufgehalten. „Ich hätte gern eine Cola.“ Er nickte und gab seinem Sohn die Cola. „Danke.“ Er trank die Cola aus und ging auf sein Zimmer. In den nächsten Monaten besuchte er ausschließlich mit Kenta und Yamato die Orte, an denen sie mit den Mädchen waren. Die Zeit verging und es war schließlich der 7. Juli. Haru stand am Eingangstor und wartete auf seine Freunde. Kenta und Yamato hatten noch etwas zu erledigen, weswegen sie etwas später kommen würden. Er sah sich in der Gegend um und bemerkte, dass die drei Mädchen an ihm vorbei liefen. Doch Mika blieb vor ihm stehen und starrte ihn an. Mai und Nana drehten sich zu ihr um. „Mika? Was hast du denn?“ Haru bemerkte, dass ihn Mika anstarrte, doch er dachte sich nichts dabei. Plötzlich sprach sie ihn an. „Entschuldigung. Aber kennen wir uns?“ Innerlich war er schockiert. Doch er reagierte vollkommen anders. „Du verwechselst mich bestimmt mit jemanden.“ Sie entschuldigte sich und ging zu ihren Freundinnen zurück. Keine zwei Meter weiter drehte sie sich wieder um und ging zu ihm. „Kann es sein, dass du Haru bist?“ Er war schockiert. „Ähm...“ Er wusste nicht was er sagen sollte. Kenta und Yamato kamen schließlich und bekamen die Situation mit. „Es tut mir Leid. Aber ich spüre seit längerer Zeit ein vertrautes Gefühl, wenn ich dich sehe.“, erklärte sie. Er blieb still. Mai wurde neugierig. „Kennst du diesen Jungen?“ „Ich weiß nicht. Aber ich glaube schon.“ Haru schmunzelte. „Wie ich bereits sagte. Du verwechselst mich mit jemanden.“ Sie starrte ihn an. „Ich habe das Gefühl, dass du eine wichtige Person für mich bist. Immerhin sehe ich dich in meinen Träumen und mein Herz schmerzt, wenn ich dich nicht sehe.“ Er war schockiert. „Mein Herz sagt mir, dass ich dich liebe. Aber das ist doch seltsam.“ Panisch nahm er die Taschenuhr aus der Hose und griff nach dem Rädchen. Plötzlich blieb für die Freunde die Zeit stehen und Dexonias erschien. Die Freunde erschraken. Dexonias sprach Haru an. „Das wird das letzte Mal sein, dass du sie benutzen kannst. Bist du dir sicher?“ Er richtete seinen Blick auf Mika und dann wieder zu Dexonias. „Ja bin ich. Solange sie am Leben bleibt bin ich glücklich.“ Sie schnipste einmal und die Taschenuhr befand sich in ihren Händen. „Hör endlich auf so zu denken. Damit schadest du nur dir selber.“ Die Freunde konnten alldem nicht folgen. Dexonias bemerkte das und entschuldigte sich. „Mein Name ist Dexonias. Ich bin die Wächterin des Schicksals.“ Haru sah sie mit einem zornigen Blick an. „Mach das nicht.“ Sie ignorierte ihn jedoch und sprach Mika an. „Haru versucht dich zu retten. Allerdings hat er es bereits sehr oft vergeigt.“ Sie wurde neugierig. „Mich retten? Wovor denn?“ Dexonias richtete sich an alle Freunde. „Vor deinem Tod, welcher heute in einer Stunde geschehen wird.“ Mika war schockiert. Sie richtete sich an Haru. „Wieso machst du das?“ Da Dexonias schon alles ausgeplaudert hatte konnte er es nicht mehr verheimlichen. „Weil ich dich liebe. All das was du mich vorhin gefragt hattest. Es stimmt.“ „Nachdem er dich hunderte Male sterben gesehen hat entschied er sich dafür, dass es besser wäre, wenn ihr euch nicht getroffen hättet. Dadurch würde er dein Schicksal, heute zu sterben, verändern.“ Mika gab Haru eine Backpfeife. „Du Idiot!“

Dexonias

Mika gab Haru eine Backpfeife und schrie ihn an. „Du Idiot!“ Die anderen blieben still. Sie fing an zu weinen und bezeichnete ihn erneut als Idioten. Haru verstand nun gar nichts mehr. „Was ist los?“ Er bekam wieder eine Backpfeife und wurde angeschrien. „Du bist ein Idiot! Denkst nur an dich selbst und nimmst meine Gefühle nicht wahr. Hast du noch nie!“ Haru wendete sich an Dexonias. „Es scheint als hätte sie die Erinnerungen von allen anderen Mikas erhalten.“, erklärte sie. „Du hast nie daran gedacht wie ich mich fühle!“ Sie berührte sein Oberteil und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. „Als ob ich jemals glücklich sein könnte ohne dich! Das geht nur mit dir! Also sage nicht, dass es besser wäre, wenn wir uns nie getroffen hätten. Dass du glücklich bist, solange ich lebe. Versteh doch endlich, dass ich ohne dich nie glücklich werden kann!“ Sie gab ihm einen Kuss und lehnte sich an ihn an. „Ich bin glücklich dich getroffen zu haben.“ In diesem Moment richtete Dexonias die Taschenuhr auf Haru. „Wirst du sie benutzen?“ Er sah zuerst Mika an und dann sie. „Nein. Ich werde sie nicht benutzen.“ Dexonias nickte. „Wenn du das unbedingt willst. Aber merk dir eins. Es kann immer noch sein, dass sie in einer Stunde stirbt.“ Die Freunde waren schockiert. „Was? Aber wieso?“ „Hat er denn nicht ihr Schicksal geändert?“, fragten Mai und Kenta. „Nun. Ich weiß es nicht.“, erklärte Dexonias. Haru sprach sie an. „Dexonias. Sag uns die Wahrheit.“ Sie lächelte. „Was meinst du?“ „Ich habe die ganze Zeit geahnt, dass du die Wahrheit kanntest. Sonst hättest du nichts von einer Lücke erzählt.“ Dexonias grinste. „Verstehe. Also hast du es durchschaut. Ja du hast Recht. Ich kenne die Lücke. Aber verraten tu ich sie dir nicht.“ Plötzlich rannte Mika auf sie zu und schnappte sich die Uhr. „Ich selber bin die Lücke. Nicht wahr?“ Dexonias blieb still. Bevor jemand etwas sagen konnte benutzte Mika die Uhr. Haru wollte sie aufhalten, doch da war sie bereits verschwunden. Sie wachte am Tisch in der Cafeteria auf. Sie stand auf und wurde von Mai angesprochen. „Was ist los?“ „Ich suche jemanden.“, erklärte sie. Sie entdeckte Haru gerade zu Kenta und Yamato gehen. „Warte hier.“, sagte sie zu Mai und rannte an Nana vorbei. „Hey. Haru. Da kommt ein Mädchen auf dich zu.“ Er drehte sich um und wurde plötzlich von Mika umarmt. „Was machst du da? Wer bist du?“ Sie sah ihn mit einem ernsten Blick an. „Hör schon auf damit. Ich habe alles von Dexonias erfahren.“ Er seufzte. „Und wieso bist du jetzt hier?“ „Wegen dir!“ Er nickte. „Verstehe. Und wieso sind wir immer noch hier?“, fragte er sie. „Ich weiß nicht.“ Plötzlich hörte sie die Stimme von Dexonias. „Du musst ihn küssen.“ Ohne weiter darüber nachzudenken gab sie ihm einen Kuss. In diesem Augenblick blieb die Zeit stehen und die Schule zerbrach in Scherben. Sie wurden ins große Nichts gezogen erwachten in Harus Zimmer. Vor ihnen saß Dexonias und spielte das Spiel Deloran. „Wo sind wir hier?“ Haru brachte Mika zum Fenster. „In Dexonias Welt, Dexoras.“ Mika war begeistert. Er klärte sie über die Welt auf. Anschließend richtete er sich an Dexonias. „Nebenbei. Wieso sind wir hier?“ „Geschafft!“, schrie Dexonias glücklich. Sie drehte sich um und zeigte auf den Monitor. „Ich habe Deloran gerade komplett durchgespielt.“ „Glückwunsch.“, freute sich Mika für sie. „Vielen Dank. Aber euch beiden auch Glückwunsch.“ Haru verstand nicht was sie damit jetzt meinte. „Ihr habt es geschafft. Das Schicksal wurde geändert.“ Haru und Mika waren zwar froh darüber verstanden aber nicht wie das jetzt passiert war. „Ich erkläre es euch mal. Haru hat versucht Mikas Schicksal zu verändern, in dem er in es eindrang. Er versuchte das Schicksal, welches von den Bestimmungen vorherbestimmt wurde, von innen heraus zu verändern. Deswegen haben die Bestimmungen ihn als Bedrohung für ihr Schicksal betrachtet. Das ist der Grund wieso Mika so oft gestorben ist. Aber wie habt ihr nun das Schicksal geändert? Genau genommen war es Mika selbst. Wie sie vorhin selbst sagte. Sie selber ist die Lücke. In dem Augenblick, in dem sie die Uhr benutzte verlor sie ihr Schicksal. Also gaben die Wolken ihr ein Neues.“ Die beiden verstanden nur die Hälfte. „Zusammengefasst: Mika hat ihren eigenen Tod verhindert und bekam ein neues Schicksal in dem sie lebt.“ Haru und Mika waren glücklich und umarmten sich. „Somit ist meine Aufgabe hiermit beendet und ich kann zurück.“, sagte Dexonias stolz. „Warte. Was meinst du damit?“, fragte Haru. „Ich werde nicht mehr benötigt. Deswegen kehre ich in meine ursprüngliche Form zurück.“, erklärte sie. „Heißt das, dass wir uns nie wieder sehen?“, fragte Mika besorgt. Dexonias nickte. „Aber keine Sorge. Ihr beiden seid die einzigen, die sich an alles erinnern könnt. Also Haru. Wenn du mir die Uhr zurückgibst, dann verschwinde ich und ihr landet wieder dort wo alles begonnen hatte.“ „Nein!“, schrie er. „Ich will nicht, dass du verschwindest!“ Dexonias grinste. „Aber ich muss gehen. Meine Aufgabe ist erfüllt.“ „Wir sind doch Freunde!“, erklärte er. „Also betrachtest du mich als Freundin. Schön zu hören.“ Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Die Zeit mit dir werde ich niemals vergessen. Dank dir habe ich so viele neue Gefühle kennengelernt.“ Sie löste sich langsam auf. Haru stellte fest, dass sie ihm die Uhr wegnahm, als sie ihn umarmte. „Nein! Geh nicht!“, flehte er sie an. „Deine Frage von damals. Ob ich dich mag.“ Sie lächelte. „Ja. Das tu ich.“ Schließlich war sie verschwunden und Haru und Mika wurden erneut ins große Nichts gezogen. Als sie wieder aufwachten befanden sie sich auf der Straße, welche zu dem hübschen Baum führte. „'Dann landet ihr dort wo alles begonnen hatte'... das meinte sie also damit.“, murmelte Haru. Mika suchte nach der Taschenuhr, doch sie war weg. Haru fand sie ebenfalls nicht. „Also ist es nun wirklich vorbei.“, sagte sie. „Das Schicksal wurde geändert.“ Er nickte. „Danke Dexonias. Danke.“, riefen die beiden.
 

Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück