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Dead Inside

Sasu/Saku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi Leute

Sorry, dass es dieses mal so lange gedauert hat, aber ich hab ein mega krasses Kreatief hinter mir. Ich habs in dieser Zeit einfach nicht auf die Reihe gebracht irgendwas gescheites zu Papier zu bringen und ehrlich, ich bin echt froh, dass ich endlich dieses Kapitel zu ende bekommen hab... Das war ein Kampf sag ich euch...

Naja, auf jedenfall, wie immer einen Herzlichen Dank an alle, die immer so lieb sind, mir ein Feedback zu hinter lassen, ich freu mich über jedes einzelne. ( Dürfen auch gern mehrere sein^^)


Soo, jetzt schluss mit dem gejammer, Geschreibe und gebettel^^

viel Spaß beim lesen


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Zusammenbruch

Rot. Dunkelrot bahnte sich das dünne Rinnsal meines Blutes seinen Weg über mein Handgelenk und tropfte zu Boden. Plopp Wie in Trance sah ich dabei zu, wie sich der nächste Blutstropfen von meiner blassen Haut, die im krassen Gegensatz zu dem dunklem Rot schon fast gespenstisch wirkte, abperlte und seinem Vorgänger folgte und wieder mit einen leisen Plopp auf den Fliesenboden meines Bades aufkam. Ich wusste nicht wie lange ich schon hier saß und wieder und wieder mit der scharfen Rasierklinge meine Haut am Unterarm aufritzte. Wiedermal hatte ich komplett mein Zeitgefühl verloren. Doch das störte mich nicht weiter. Es war doch egal wie lange ich hier schon saß. Es war egal, wie oft ich in dieser Zeit immer wieder die Rasierklinge an meine empfindliche Haut angesetzt und zugesehen hatte, wie mein Lebenssaft wie Fäden über meine blasse Haut lief um dann schlussendlich zu Boden zu fallen. Es war egal. Es war einfach alles egal. Hauptsache es lenkte mich von dem Schmerz ab, den ich tief in mir verspürte. Ich wollte ausbrechen. Einfach aus diesen Gefühl des Verrates und den darauffolgenden Schmerz, den ich eigentlich schon längst gewöhnt sein musste, ausbrechen. Wie Gift breitete er sich in meinen Körper, ließ meinen Magen sich schmerzhaft verkrampfen. Schnürte mir eng den Brustkorb zusammen. Schloss sich erdrückend um mein wild schlagendes Herz, das wiedermal so töricht gewesen war andere näher an sich heran zu lassen. Ich war so dumm. Warum hatte ich auch zugelassen, die drei näher an mich heran zu lassen. Hatte ich meine Lektion immer noch nicht gelernt? Nein. Ich dachte alles unter Kontrolle zu haben. Dachte ich hätte sie genauestens ihr Verhalten mir gegenüber beobachtet, wenn wir wieder mal in diesen stinkenden Imbiss gesessen hatten. Ich hatte wirklich daran geglaubt endlich wieder Personen gefunden zu haben, denen ich wirklich vertrauen konnte. Noch immer verspürte ich diese leichte Zufriedenheit, die sich bei dem Gedanken in mir ausgebreitet hatte. Ich war wirklich so dumm gewesen. Hätte ich Sai nicht getroffen und hätte Sasuke mir nicht seine wahren Absichten gezeigt, wäre ich Idiotin ihnen noch weiter auf den Leim gegangen. Diese Erkenntnis tat weh. Sehr weh.
 


 

Ein leiser Laut entkam meiner Kehle, als ich abermals die Klinge anhob und sie erneut an meinen Unterarm ansetzte. Ich ertrug diesen Schmerz, dieses Gefühl schon wieder nur ausgenutzt worden zu sein nicht mehr. Er sollte verschwinden. Er sollte mein zerbrechliches Herz, ja gar meine geschundene Seele in Ruhe lassen. Gleichzeitig wollte ich aus meiner Haut, meinen Körper und aus diesem dunklen Loch in das ich wieder mal gefallen war ausbrechen. Ich wollte raus. Ich wollte endlich da raus! Diesen Schmerz, der mich innerlich auffraß einfach aus mir heraus schneiden. Es war so leicht. So verdammt einfach. Ich musste nur den Druck der Klinge auf meiner sensiblen Haut erhöhen und schon gab diese nach, wie als würde man durch Papier schneiden. Einfach so. Warum hatte man diese überhaupt, wenn man sie so leicht durchdringen konnte? Rote Blutstropfen perlten sich aus dem neuen Schnitt, der bei weitem noch nicht tief genug war. Immer mehr rotes Blut drang aus der Wunde, als ich den Druck noch etwas weiter erhöhte und schon beinahe fasziniert dabei zusah, wie mein Blut sich wieder seinen Weg über mein Arm und Handgelenk bahnte, bevor es ebenfalls zu seinen Artgenossen zu Boden tropfte. Plopp

Es war schon fast eine Befriedigung zu sehen, wie ich diesen Schmerz, der bei jedem neuen Schnitt, denn ich mir immer wieder selbst zufügte, einfach aus mir heraus sickerte. Ich würde nicht aufhören, bis ich auch das letzte bisschen Schmerz aus mir heraus geschnitten hatte. Ich würde nicht aufhören, bis ich nichts mehr fühlte. Bis ich wieder innerlich komplett ruhig und leer war. Es war angenehm. So verdammt angenehm, nichts mehr zu fühlen und erst jetzt bemerkte ich, wie ich diese innerliche Ruhe vermisst hatte. Es tat so verdammt gut nichts mehr zu fühlen. So verdammt gut. Freunde? Wer brauchte die schon. Mann hatte ja wieder einmal gesehen was dabei heraus kam, wenn man anfing sich anderen zu öffnen. Es war eindeutig besser allein zu sein. Niemand konnte dich dann verletzten oder ausnutzen. Ich war gerne allein. Es machte mir nichts im geringsten was aus. Ich brauchte niemanden. Ich kam sehr gut alleine klar.
 


 

Ein plötzliches schepperndes Geräusch das von meiner Haustür stammte, die erst aufgeschlossen und dann lieblos zugeschlagen wurde, erregte meine Aufmerksamkeit und ließ mich kurz unmerklich zusammen zucken. Es gab nur eine die neben mir einen Schlüssel zu meiner Wohnung besaß und ihre klappernden Absätze auf den Laminatboden verrieten sie sofort, ehe ich ihre laute Stimme vernahm, die nach mir rief. Sie klang aufgebracht. Ein klares Zeichen, dass dieses Aufeinandertreffen kein angenehmes werden würde. Als ihre laute Stimme abermals nach mir rief und langsam näher kam, kam endlich wieder Regung in meinen Körper und leichte Panik überfiel mich. Sie sollte mich nicht so sehen. Sie sollte nicht erfahren, was ich hier tat. Es war mein kleines dunkles Geheimnis, dass niemanden was anging. Es reichte ja schon, dass Ino vor mehr als ein paar Wochen leichten Verdacht geschöpft hatte, als sie darauf bestanden hatte meine Wunde zu verarzten, als sie mal wieder unangekündigt vor meiner Haustür aufgetaucht war und mich in so einer Situation vorgefunden hatte und das brauchte ich beim besten willen nicht ein zweites mal. Tsunade würde sich ohnehin von mir nicht so billig abspeisen lassen, da sie im Gegensatz zu der Yamanaka mehr Erfahrung in Sachen Selbstverletzung hatte, da sie mehrere Patienten betreute, die so dämlich waren, sich dabei erwischen zu lassen. Das würde mir nicht passieren. Es ging keinem was an!
 


 

„Sakura!“
 


 

Man hörte eindeutig die unterdrückte Wut aus ihrer Stimme heraus, als sie anfing die Räume nach mir abzusuchen, weil sie mich nicht gleich auf Anhieb entdeckt hatte. Dies hörte ich an ihren viel zu lauten und hohen Absätzen, die durch die aufgebrachtheit ihrer Trägerin unheilvoll auf den Boden donnerten, dass dieser durch ihr Gewicht sogar leicht vibrierte. Nachher konnte ich mir wohl wieder was von meinem Untermieter anhören, der sich bestimmt in seiner Ruhe gestört fühlte und dabei war ich ja nicht mal die Verursacherin von dieser Störung. Jetzt schon wieder mehr als genervt, beseitigte ich in Rekordzeit alle verräterischen Flecken von Boden und schaffte es sogar noch kurz meinen geschundenen Arm unters Wasser zu halten, um das frische und auch das schon getrocknete Blut von meiner Haut zu waschen, als ich auch schon die Bedrohung vor meiner Badezimmertür ausmachen konnte. Schnell trocknete ich meinen Arm ab, ignorierte dabei, wie frisches Blut schon wieder aus der Wunde perlte und schob schnell noch meinen langen Ärmel von meinem schwarzen Pulli über die Schnitte und öffnete, mich innerlich schon auf die mehr als ansträngende Auseinandersetzung mit meiner Tante vorbereitend, die Tür. Sofort sah ich mich ihren wütenden funkelnden Rehbraunen Augen gegenüber und es brauchte keinen Blinden um zu erkennen, dass Tsunade stinksauer und kurz vor einem Wutanfall stand. Die übergroße Ader, die ihre Stirn mehr als verunstaltete war nicht zu übersehen und sprach Bände.
 


 

„Sakura, warum hast du mir nicht geantwortet!“
 


 

Ihr lautes Stimmorgan fegte über mich hinweg und fast hätte ich genervt mit den Augen gerollt. Herrgott noch mal. Was für eine Laus war ihr den heute schon wieder über die Leber gelaufen? Kurz zuckte ich zur Antwort mit meinen Schultern und ging an ihr vorbei, in dem genauen wissen, dass sie es überhaupt nicht leiden konnte, wenn ich sie ignorierte. Mir war es aber egal, ob sie mich nun gleich anfauchen würde, denn das sie es tat stand außer Frage.
 


 

„Was führt dich zu mir, liebes Tantchen?“
 


 

Ich wusste nicht wieso ich mit meinen spöttisch ausgesprochenen Worten noch mehr Öl ins Feuer schmiss als ohnehin schon und das wütende Auf schnauben hinter mir bestätigte, dass ich eindeutig langsam den Bogen mehr als überspannte. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie wie eine Bombe explodieren würde? Es war nur eine Frage der Zeit. Deshalb war ich etwas überrascht, als sie kurz tief durchatmend versuchte sich wieder etwas zu beruhigen. Seit wann bitte schön hinderte sie sich selbst daran ihre Wut lautstark von sich zu geben? Sonst machte es ihr doch bei ihrem mehr als hitzigen Temperament auch nichts aus, um jemanden gehörig zusammen zu schreien. Warum hielt sie sich gerade jetzt zurück? Obwohl, eigentlich erahnte ich den Grund ihrer Wut schon und es wunderte mich sowieso, dass sie nicht schon früher bei mir aufgetaucht war, um ihren Missmut über mein Verhalten kund zu geben.
 


 

„Wir müssen reden, Sakura!“
 


 

Was sie nicht sagte. Sonst würde sie hier wohl kaum stehen und mal wieder einfach unangekündigt in meine Wohnung eindringen. Es ging mir sowieso langsam auf die Nerven, dass sie sich einfach die Freiheit heraus nahm, einfach in meine Wohnung zu kommen, wie es ihr beliebte. Klar sie unterstützte mich bei der Miete, da ich durch den lausigen Studien-Gehalt mir nicht mal diese Wohnung hätte leisten können. Trotzdem gab ihr dass noch lange nicht das Recht einfach hier ohne meine Erlaubnis einzudringen. Doch egal wie oft ich auch dieses Thema anschnitt wurde es von ihr komplett ignoriert. Schließlich musste sie nach mir sehen, wenn ich mich schon nicht bei ihr blicken lasse und da sie genau wusste, dass ich ihr sowieso nicht freiwillig aufmachen würde, wenn sie klingelte, lud sie sich eben so bei mir ein. Dabei war es ihr völlig egal, ob mir dies passte oder nicht. Und glaubt mir, es passte mir ganz und gar nicht. Ich war schon lange kein kleines Kind mehr, dass man ständig kontrollieren musste, doch auch dies wurde fließendlich von Tsunde ignoriert. Alles musste immer nach ihren Kopf gehen und wahrscheinlich war auch dass der Grund warum sie beim Glücksspiel nie Erfolg hatte.
 


 

„Und worüber willst du reden?“
 


 

Ich sah zu Tsunade, als ich mich in meinem Wohnzimmer auf mein Minzgrünes Sofa nieder ließ und sie den gleichfarbigen Sessel mir gegenüber für sich beanspruchte. Dabei ließ ihr stechender Blick keine Sekunde von mir ab. Ich spürte ihren Zorn sehr deutlich, den sie aber immer noch zu unterdrücken versuchte. Wir wussten doch beide, dass sie mindestens in Fünf Minuten es nicht mehr länger aushalten und unter ihrer Wut meine ganze Wohnung zusammen schreien würde. So war sie eben. Bei ihr brauchte man nie lange, um sie auf die Palme zu bringen. Ich sprach aus Erfahrung.
 


 

„Die Universität hat mich angerufen!“
 


 

Eins musste ich ihr lassen. Tsunade kam immer gleich auf den Punkt. Ihr Blick verdunkelte sich bei diesen Worten noch mehr, was mich jedoch immer noch nicht im geringstem störte. Auch wusste ich auch ohne genauere Erläuterung Tsunades, um was es in diesen Anruf gegangen war. Schließlich erschien ich seit guten zwei Wochen nicht mehr zu meinen Kursen, denn da würde ich nur wieder auf Ino stoßen, die mich nur mit ihrem Schmierentheater nerven würde und darauf hatte ich noch weniger Lust als auf dieses nervige Studium, dass ich eh nie machen wollte und von Tsunade dazu aber regelrecht gezwungen wurde. Natürlich hatte die Universitäts-Leitung Tsunade von meinen Fehlstunden unterrichten müssen, dass war mir von vornherein klar gewesen. Ich hatte auch gleich gewusst, dass sie dies Fuchsteufelswild machen würde, schließlich wollte sie, dass ich in ihre und auch meiner Mutters Fußstapfen trat und zu einer erfolgreichen Ärztin wurde, wie sie eine war. Doch dies war mir egal. Im Moment war mir einfach alles egal. Ich wollte nur meine Ruhe. Niemanden sehen. Niemanden hören. Und auch mit niemandem reden. Ich wollte allein sein. Mich in meiner Wohnung verkriechen und in Ruhe meine Wunden lecken. Und niemand, absolut niemand sollte mich dabei stören. Selbst jetzt sehnte ich schon das Ende dieser mehr als angenehmen Gesprächs herbei und ganz ehrlich, wäre sie nicht diejenige die diese Wohnung mit finanzierte, hätte ich sie schon längst wieder vor meine Tür gesetzt. Dabei war es mir auch egal, ob wir Verwandt sind oder nicht.
 


 

„Hast du vielleicht irgendwas dazu zu sagen?!“
 


 

Ihre Stimme wurde etwas schärfer, strenger, weil ich mich bis jetzt nicht dazu geäußert hatte. Wenn sie geglaubt hatte, ich würde mich jetzt und hier um Kopf und Kragen plappern und sie mit Entschuldigungsbekundungen überhäufen und ihr zudem noch mein Herz ausschütten, warum ich dies tat, hatte sie sich gewaltig geschnitten. Stattdessen zuckte ich nur wieder teilnahmslos und schon fast zu unbekümmert mit den Schultern, dass nun endgültig das buchstäbliche Fass zum überlaufen brachte. Mit unbewegter Miene und störrischen Blick ließ ich den Wutanfall Tsunades über mich ergehen und zuckte nicht einmal mit der Wimper. Auch sprach ich ihr in dieser Zeit kein einziges mal dagegen. Es würde die Sache sowieso nur noch verschlimmern, dass wusste ich aus Erfahrung. Schwer atmend und mich immer noch bitterböse anstarrend hielt Tsunade irgendwann in ihren Tobsuchtanfall inne, als sie mir alles an den Kopf geknallt hatte, was sie zu diesem Thema zu sagen hatte. Einerseits konnte ich sie ja verstehen. Sie wollte aus mir was machen, wo meine Mutter stolz auf mich wäre. Sie wollte mir damit meine Zukunft sichern, doch dabei übersah sie ein ganz wichtiges Detail. Ich machte dieses Studium nicht weil es mir Spaß machte. Ich tat es, weil Tsunade es von mir wollte. Es beinahe schon von mir verlangte. Dabei hasste ich Krankenhäuser. Jedesmal musste ich gegen die Übelkeit ankämpfen, wenn mir der sterile Geruch und die mehr als stickige Luft entgegen schlug. Dazu kamen noch das ganze Elend und das Leid der Patienten, dass ich nicht ertragen konnte. Wie konnte man denn bitte mit Menschen zu tun haben, von denen man wusste, dass die meisten niemals wieder gesund werden würden? Jeden Tag sah man wortwörtlich dem Tod ins Auge, kämpfte verbissen gegen ihn an und ich fühlte mich einfach für diese Aufgabe und auch für diese riesige Verantwortung nicht im geringsten gewachsen.
 


 

Schließlich war ich ja nicht mal in der Lage, mein eigenes Leben, mein eigenes Leid auf die Reihe zu kriegen, wie also konnte ich dann versuchen anderen Menschen zu helfen, ihr Leben zu retten, wenn ich nicht mal mir selbst helfen konnte? Tsunade verstand dies nicht. Es schien sie nicht mal zu interessieren. Sie sah nur den Erfolg und mein großes Potenzial, dass mich mal zu einer guten Ärztin machen würde. Dabei fragte sie mich nicht mal, ob ich dies eigentlich wollte. Es war ihr schlichtweg egal. Sie sah nur dass was sie sehen wollte und deswegen würde sie mich nie verstehen. Sie war genauso wie alle anderen auch. Sie verfolgte ihre eigenen Ziele und wie es mir dabei ging war Nebensache. Ich hatte dies so satt. Warum konnte ich mich nicht endlich selber entscheiden was für mich gut war und was nicht. Ich brauchte niemanden, der mir vorschrieb, was ich zu tun und zu lassen hatte. Ich war verdammt noch mal alt genug, um alleine klar zu kommen. Warum verstand das keiner?
 


 

„Sag mir einfach nur warum, Sakura. Ich wollte für dich immer nur das beste. Warum machst du mir es so schwer dir zu helfen?“
 


 

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Tsunade hatte so viel Wehmut und auch leichte Verzweiflung in ihrer Stimme, dass mir die bissigen Worte, die ich schon auf der Zunge hatte, im Hals stecken blieben. Ich konnte einfach nicht in Worte fassen, wie ich mich wirklich fühlte. Zum ersten mal seit langem, wollte ich sie nicht mit schroffen Worten verletzen, wie ich es eigentlich für gewöhnlich tat. Ich wollte nicht schon wieder diese Enttäuschung in ihren Augen sehen, die mir jetzt schon entgegenschlug. Unwillkürlich versteifte ich mich am ganzen Körper und mied es sie anzusehen. Musste urplötzlich sogar mit den Tränen kämpfen. Auch wenn es mir schleierhaft war, warum sie mir gerade jetzt die Kehle zuschnürten und sieden heiß in meinen Augen brannten. Warum nur hatte ich plötzlich so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber? Es war mir doch sonst egal, was Tsunade zu mir sagte. Warum also saß ich hier und kämpfte mit den verdammten Tränen.
 


 

„Hast du vielleicht irgendwelche Probleme? Hast du deswegen die Uni geschwänzt?“
 


 

Heftig schüttelte ich mit meinen Kopf und spürte wie sich der Druck tief in mir drin immer weiter aufstaute. Ich hatte gedacht, ich hätte den Schmerz überwunden indem ich mir selbst ein Leid antat, doch jetzt in diesen Moment spürte ich, dass ich ihn so nur wieder unterdrückt und ein weiteres mal verdrängt hatte. Ich wollte es nicht. Ich wollte wirklich nicht vor Tsunade weinen, gar vor ihr irgendwie Schwäche zeigen, doch ich konnte es nicht mehr aufhalten. Dicke Tränen fanden ihren Weg über meine Wangen und ein leises fast schon verzweifeltes Schluchzen entschlüpfte mir, als der emotionale Damm in mir brach. Ich hatte gedacht, dass ich mit diesen Schmerz alleine umgehen musste. Aber als ich plötzlich Tsunades Arme um mich spürte und wie sie mich fest an sich drückte, mich tröstete und mich einfach nur hielt, wusste ich dass ich damit falsch gelegen hatte. Endlich erkannte ich, dass ich mich nach der Nähe einer anderen Person gesehnt hatte. Die Wärme und die Sicherheit die sie mir in diesen Moment schenkte, waren Balsam für meine Seele. Ich merkte nicht mal, wie ich mich enger an sie drückte und meinen Tränen nun ganz ihren freien Lauf ließ. Es tat so gut. Es tat so verdammt gut, diese aufgestauten Emotionen, die ich wiedermal in mich hineingefressen hatte, heraus zu lassen, auch wenn kein einziges Wort über meine Lippen kam.
 


 

Ausnahmsweise hackte Tsunade nicht nach dem Grund über meinen emotionalen Zusammenbruch nach. Sie nahm es einfach still hin, sprach ebenfalls kein Wort und hielt mich einfach nur weiter fest in den Arm. Zum ersten mal an diesen Tag war ich dankbar, dass Tsunade zu mir gekommen war. Sie mich ohne ein weiteres Kreuzverhör einfach nur fest hielt und mir nur durch ihre beruhigende Geste, indem sie mir mit ihrer Hand über den Rücken strich, wieder Kraft zum weiter machen schenkte. Es war das erste mal, dass ich einer anderen Person etwas von meinen Schmerz zeigte. Ihr zeigte, wie schwach ich doch in Wirklichkeit war und es machte mir nicht mal was aus, dass ich mich so gehen ließ. Im Gegenteil. Ich war froh, dass ich nicht alleine war. Ich war einfach nur froh, dass Tsunade da war, obwohl ich ihr immer wieder sagte, dass ich dies nicht wollte. Wie oft hatte ich ihr gesagt, dass ich alleine klar kam. Dass ich sie nicht brauchte. Dabei stimmte das gar nicht. Ich kam nicht alleine klar. Noch nie. Und in diesen Moment war ich ihr mehr als dankbar, dass sie meine Worte nie ernst genommen hatte. Dass sie sich immer wieder mir aufdrängte. Nach mir sah. Mich nicht aufgab. Ich war ihr so unglaublich dankbar. Dankbarer als jemals zuvor, dass sie mich nicht alleine ließ.
 


 

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Es gibt Tage, da will man nicht reden, sondern einfach nur in den Arm genommen werden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2017-02-12T23:49:56+00:00 13.02.2017 00:49
Emotionen kannst du wirklich gut wiedergeben.
Vielleicht schafft sie es Tsuna von Sai zu erzählen. Diese würde ihn sicher zum Mond schießen.
Hoffentlich leidet Sasu nicht zu sehr unter schlechtem Gewissen. Das war einfach zu früh.
Bitte beeil dich mit schreiben.
Antwort von:  Kitty_cat
16.02.2017 08:08
VieleN lieben Dank für deine lieben kommis. Hab mich echt über jedes gefreut 😊
jaja was wird wohl als nächstes passieren? Lass dich überraschen ^^ auch werd ich versuchen mich mit den schreiben zu beeilen. Kann abr nichts versprechen

Lg Kitty_cat
Von:  KazumyChan
2017-02-07T22:40:48+00:00 07.02.2017 23:40
Ein spannendes Kapitel.
Ich hoffe du schreibst weiter so schöne Kappis :)
Lg
Von:  Cosplay-Girl91
2017-02-07T22:28:27+00:00 07.02.2017 23:28
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
Lg
Von:  Montegirl
2017-02-07T22:01:40+00:00 07.02.2017 23:01
Sehr emotional. Wirst du dieses Verhältnis so aufrecht erhalten, oder wird sakura wieder zur bösen nichte?
Von:  jillianZ
2017-02-07T21:36:05+00:00 07.02.2017 22:36
Ein äußerst Gefühlvolles Kapitel. Kann mich so gut in sie hinein versetzen. Mach weiter so lg❤
Von:  Anitasan
2017-02-07T18:57:35+00:00 07.02.2017 19:57
Wow so emotional, so gefühlvoll, so mitreißend.
Das war einfach nur genail und wunderschön geschrieben.
Ich kann Sakuras Schmerz regelrecht spüren und leide mit ihr.
Dennoch glaube ich dass sie Sasuke Unrecht getan hat.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so, tolle Kapitel.
Gruß Anitasan


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