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Dead Inside

Sasu/Saku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi hi

Und ihr bin ich schon mit dem nächsten Pitel. Ich hoffe euch gefällt meine ff bis hier hin und ich würde mich freuen wenn ihr sie auch weiter verfolgt.^^

vielen lieben dank für die lieben kommis die ihr mir da gelassen habt. ich hab mich wie immer mega drüber gefreut. soo jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen.

eure Kitty_cat Komplett anzeigen

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Tiefer Schmerz

Das energische Klopfen und das leichte quietschende Geräusch der immer wieder herunter gedrückten Türklinke drangen an mein Ohr. Ich schenkte dem aber keine Beachtung und kauerte mich in meinem Bett liegend zusammen. Reagierte auf keinster weiße auf das Klopfen und die Rufe Tsunades, die vor meiner verschlossenen Schlafzimmertür stand und mich schon das gefühlteste Hunderste mal aufforderte Sie herein zu lassen. Ich kam ihrer Aufforderung natürlich nicht nach. Wollte nur von ihr in Ruhe gelassen werden. Zitternd rang ich nach Atem, als ein tiefer Schmerz sich in meiner Brust ausbreitete und mir die Luft zu atmen nahm. Mit meiner rechten Hand fasste ich an meine Brust, genau über meinen Herz und krallte meine Finger dort fest in mein Oberteil. Ein schwacher Versuch so den tiefen stechenden Schmerz etwas zu lindern, der mein Herz fest zusammen drückte. Jeder weitere kräftige Schlag spürte ich so intensiv gegen meinen Brustkorb hämmern, dass es noch mehr weh tat. Mein Magen verkrampfte sich und der dicke Kloß in meinem Hals erschwerte mir das Schlucken, als siedeheiße Tränen meinen Wangen hinunter liefen und den Stoff meines Kopfkissens benetzten. Ich wollte dass es aufhörte. Ich wollte diesen Schmerz nicht spüren. Viel zu lange musste ich ihn schon ertragen. Ich dachte ich hätte ihn mittlerweile überwunden. Hätte ihn mit der Leere in meinem Inneren verdrängt. Doch nur die Erwähnung des Namens meiner Mutter reichte aus, um ihn noch stärker als zuvor zurück kehren zu lassen und mir sogleich den Atem zu rauben. Ich wollte die Leere zurück. Die Taubheit. Ich begrüßte alles, nur um diesen Schmerz nicht mehr zu ertragen.
 


 

„Sakura, bitte. Mach die Tür auf!“
 


 

Mein starrer von den Tränen leicht verschwommener Blick glitt zur Tür und wieder mal konnte ich beobachten, wie Tsunade auf der anderen Seite die Türklinke herunter drückte. Ihre Stimme hatte einen belegten traurigen und leicht reumütigen Klang, doch ich machte keine Anstalten mich in irgendeiner Weiße zu bewegen. Im Gegenteil. Ich zog meine angewinkelten Beine noch mehr an meinen Oberkörper heran und machte mich so klein wie nur irgend möglich. Sie sollte mich doch endlich in Ruhe lassen. Schließlich war sie es doch, die daran Schuld war, dass dieser tiefe stechende Schmerz erneut Besitz von meinem Körper ergriff und mich quälte. Wäre sie doch bloß nicht hier aufgetaucht. Warum konnten Sie mich nicht endlich in Frieden lassen?
 


 

Immer und immer wieder schafften sie es auf meinen Gefühlen herum zu trampeln und mir so das Leben zur Hölle zu machen. Konnten sie sich nicht einfach um ihren eigenen Kram kümmern? „Sakura, bitte…“, versuchte Tsunade wieder in einen verzweifelten Ton, mich doch zu überreden, sie rein zu lassen. Doch was würde das bringen? Was konnte sie schon tun, dass dieser Schmerz aufhörte mein wild schlagendes Herz zu zerreißen. Nichts. Sie konnte gar nichts dagegen tun. Sie würde es wohl sogar noch schlimmer machen und darauf konnte ich getrost verzichten.
 


 

„Sakura…“
 


 

Sie gab einfach nicht auf. Merkte sie nicht, dass sie mit ihrem gebettel nicht bei mir durch kam? „Geh weg! Lass mich allein!“, rief ich meine letzte Kraft für eine wütende Stimme aufbringend, die in meinen Ohren wie ein verzweifelter Schrei klang. Ich wollte niemanden um mich herum haben. Wollte keinen Trost. Kein Mitleid. Ich wollte einfach nur hier bewegungslos liegen und darauf warten das der drückende stumpf pochende Schmerz verging und die wohltuende ersehnte Leere zurück kam und mein Herz wieder hinter einer dicken Mauer einschloss, dass ich um dieses so mühsam über Jahre aufgebaut hatte. Ich wollte nichts mehr fühlen. Denn Gefühle bedeuteten Schmerz. Einen Schmerz, den ich nicht ertrug. Zu lange hatte er mich gepeinigt und mich immer und immer wieder an den Rand des Wahnsinns gebracht. Ich wollte nichts mehr fühlen. Gefühle machten einen schwach. Machten mich schwach.
 


 

„Es tut mir Leid Sakura. So leid.“
 


 

Ja. Das tat es mir auch. Ich hatte mir meinen Tag auch anders vorgestellt und meine liebe Tante hatte ihn mir gehörig versaut. Warum zum Teufel konnten sie sich nicht alle einfach von mir fern halten? Warum mussten sie immer und immer wieder auftauchen und mir das Leben zur Hölle machen? Ich verstand es einfach nicht. Sie sollten sich doch alle aus meinem Leben verpissen und mich dass machen lassen, was ich für richtig hielt. Ich schrieb ihnen doch auch nicht vor, wie sie ihr Leben gestalten sollten. Also dann sollten sie verdammt noch mal damit aufhören, sich in meins einzumischen.
 


 

„Ich muss jetzt leider wieder gehen. Ich habe noch einen wichtigen Termin mit einen Patienten im Krankenhaus. Aber wenn was ist oder du meine Hilfe brauchst, dann ruf mich gefälligst an ja, Sakura?! Ich werde kommen und dir helfen. Wir könnten auch mal wieder zusammen was unternehmen. Eis essen gehen. Shoppen. Frauengespräche führen. Egal was! Aber bitte melde dich bei mir“, plapperte Tsunade sich um Kopf und Kragen und sie hörte sich so unglaublich müde an. Frustriert. Enttäuscht, weil ich sie abwies. Wie immer. Sie wartete wohl auf eine Antwort von mir, doch ich sagte nichts. Blieb einfach nur stumm liegen und starrte einen leeren Punkt in meine Zimmerecke an. Stille herrschte. Eine kleine Weile später hörte ich sie geknickt und enttäuscht seufzen. Hatte sie wirklich gedacht ich würde auf ihr sinnloses Geplapper antworten? Ich hätte am liebsten aufgelacht. Wie naiv war sie denn?
 


 

Ich horchte auf, als ich ihre leisen Schritte vernahm, die sich von meiner Zimmertür weg bewegten. Sie hatte also endlich aufgegeben und trat den Rückzug an. Ich lauschte weiter in die darauf folgende Stille und als ich Fünf Minuten darauf auch nichts mehr hörte, atmete ich erleichtert aus. Sie war weg und ich endlich wieder allein.
 


 

Lange lag ich noch so da und versuchte mein verkrampftes Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mein Puls rauschte mir unangenehm in den Ohren und selbst an meinem Hals und Handgelenken spürte ich das stetige Pochen sehr deutlich. Meine Tränen waren schon lange wieder versiegt und teilnahmslos starrte ich weiter in die Leere meines Zimmers, nichts wirklich wahr nehmend. Ich lauschte der angenehmen Ruhe um mich herum und nahm nur am Rande das Ticken meines Weckers wahr, der neben mir auf den kleinen Nachttisch stand, genau neben der kleinen Tischlampe. Ich wusste nicht wie lange ich schon hier lag und mich nicht ein einziges mal bewegt hatte. Mein Zeitgefühl hatte mich komplett verlassen und ehrlich gesagt war es mir egal. Ich schloss meine Augen und hörte in mich hinein. Nahm meinen Körper bewusster wahr. Spürte wie ich die Luft tief einatmete, mein Brustkorb sich dabei dehnte und die Luft dann anschließend wieder entweichen zu lassen. Spürte das kräftige Pochen meines geschundenen Herzens und nahm den Schmerz wahr, der sich langsam wieder abschwächte und sich in die Leere ein weiteres mal in mir ausbreitete. Ich hieß diese willkommen. Viel lieber spürte ich gar nichts, als von diesem inneren Schmerz langsam und qualvoll aufgefressen zu werden.
 


 

Irgendwann drehte ich mich auf den Rücken und strich mir verschlafen durch meine mittellangen Haare. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich eingeschlafen war. Kurz blickte ich zur Seite auf meinen Wecker und bemerkte, dass es schon neun Uhr Abends war. Eigentlich sollte ich mal was essen, doch mir war nicht danach. Schon bei dem Gedanken daran, drehte sich mir leicht mein Magen um. Nein. An Nahrungsaufnahme war nicht mal dran zu denken. Schwerfällig erhob ich mich und strich meine leicht zerknitterten Klamotten glatt und verließ mein Zimmer auf den Weg ins Bad. Dort spritzte ich mir eiskaltes Wasser ins Gesicht und erschrak fast als ich danach in den Spiegel schaute. Tiefe schwarze Augenringe zeichneten sich unter meinen Augen ab und meine Haut war ebenfalls blasser als sonst. Angewidert von mir selbst wendete ich mich von meinem Spiegelbild ab und drehte mich zur Tür um. Dabei streifte mein Blick kurz das kleine Schränkchen, in dem ich meine Handtücher aufbewahrte. Die Rasierklinge, die ich dort vor neugierigen Blicken versteckte glitzerte mich auffordernd an. Ich verharrte in meiner Bewegung und sah sie kurz stumm an. Spürte den nachhall des Schmerzes in meiner Brust, der noch immer nicht gänzlich verschwunden war. Der mir leichte Übelkeit bescherte. Ich griff nach der Klinge und wog sie leicht in meiner Hand. Überlegte ob der süße Schmerz den sie mir schenkte den dumpf pochenden Schmerz in meinem Herzen überdecken könnte. Mich ihn vergessen lassen würde. Kopfschüttelnd legte ich sie an ihren Platz zurück. Ich brauchte etwas stärkeres um den Schmerz wieder zu betäuben. Plötzlich hielt ich es in meiner Wohnung nicht mehr aus. Die vier Wände um mich herum versuchten mich mit einen mal zu erdrücken. Mir wurde heiß und schwindelig. Der Druck in meiner Brust verstärkte sich. Mein Atem kam schnell und stockend.
 


 

Ich muss hier raus!
 


 

Fluchtartig verließ ich meine Wohnung und erst an der frischen Luft atmete ich wieder tief durch. Versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. Kurz sah ich mich um und lief dann einfach in irgendeine Richtung los. Das es langsam dunkel wurde war mir egal, ich mochte die Nacht eh lieber als den Tag. Öfters lief ich spät Abends durch die Straßen Konoha´s und genoss es, dass keine gaffenden und herum brüllenden, hektischen Menschen und Autos mehr die Straßen verstopften. Zu dieser Uhrzeit waren die meisten zu Hause und ich genoss die Ruhe um mich herum. Hörte stillschweigend den Geräuschen um mich herum zu und steuerte den erst besten Laden auf meinen Weg an, der Vierundzwanzig Stunden geöffnet hatte. Der Kassierer hinter den Tresen sah mich kurz über seine Zeitung desinteressiert an, als die Türglocke bimmelte, als ich eintrat. Schnell hatte er sich wieder seiner Zeitung zugewandt und ich verschwand zwischen den Regalen.
 


 

Suchend sah ich mich kurz in dem Laden um, bevor ich den Gang erreichte wo ich hin wollte. Vor den vielen Flaschen mit Alkohol blieb ich stehen und rümpfte kurz missbilligend die Nase. Die hatten nicht mal eine große Auswahl aber was war von so einen kleinen Tante Emma Laden schon zu erwarten. Ich griff nach der Jack Daniel´s Flasche, dass einzig beste was sich hier anbot. Es war zwar nicht meine Lieblingsmarke, doch es würde seinen Zweck erfüllen. Es würde meinen Schmerz betäuben. Das war alles was zählte. Mit meiner Errungenschaft trat ich zur Kasse und ließ den Flaschenboden absichtlich etwas lauter auf die Theke aufkommen. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit von dem etwas älteren Kassierer, der seinen Blick von der Zeitung nahm und stattdessen mich anstarrte. Er sah von mir zu der Flasche und dann wieder zurück. Ich konnte beobachten wie er missbilligend seinen Mund verzog und leicht seine Augen zusammen kniff. Dabei vertieften sich die Falten um Mundwinkel und Augen. Er hielt wohl nicht viel von meinem Einkauf. Doch das war mir egal. Es konnte ihm ja schnuppe sein, was ich kaufte und was nicht. Auffordernd hob ich meine rechte Augenbraue und sah ihn unverwandt an, als ich meinen Geldbeutel raus holte um zu zahlen. „Biste nicht noch zu jung um diesen Mist in dich reinzuziehen?“, fragte er mich unverblümt mit einer tiefen rauen Stimme, die von Sarkasmus nur so strotzte.
 


 

„Ich bin volljährig. Dass muss wohl reichen!“
 


 

Skeptisch zog er nur seine ergrauten Augenbrauen hoch. Er glaubte mir wohl nicht. „Das kann mir jeder weiß machen. Zeig deinen Ausweis her Mädel.“ Genervt kam ich seiner Aufforderung nach und hielt ihm meinen Personalausweis vor die Nase. Schon provozierend langsam setzte er seine Brille, die er auf seine Stirn platziert hatte auf die Nase zurück und nahm sich meinen Ausweiß in die Hand. Meine Laune verbesserte sich nicht gerade, als er quälend langsam mein Profilbild mit meinem Gesicht verglich. War er jetzt bald fertig? Der alte Sack ging mir jetzt gehörig auf die Nerven. „Ok, Mädel. Dass scheint alles seine Richtigkeit zu haben. Trotzdem solltest du in deinen jungen Jahren dich nicht mit Alkohol voll laufen lassen. Das ist ungesund!“ Herrgott noch mal. Er sollte mir den Scheiß verkaufen und mir keine Predigten halten. Gleichgültig sah ich ihn an, als er mir meinen Ausweis zurück gab und mich danach abkassierte. Dass ich nichts auf seine Worte erwiderte kratzte wohl an seinen alten Stolz, denn beim hinausgehen hörte ich ihn „ Die Jungendlichen von heute. Unhöfliches Pack, allesamt!“ schimpfen, doch ich überhörte es einfach.
 


 

Ziellos wanderte ich durch die Straßen weiter und genoss einmal mehr die Ruhe um mich herum. Selten stieß ich mit einen Passanten auf der Straße zusammen und wenn doch, dann senkte ich meinen Blick und vermied es denjenigen entgegen zu schauen. An einer Brücke die nahe dem Konoha Park war, hielt ich inne und schwang mich auf das Steingeländer, dass breit genug war um sich bequem hinzusetzten. Kurz schweifte mein Blick nach unten in die Tiefe und auf das dunkle Wasser des Flusses, der geschätzt 10 Meter unter mir fröhlich seinen Weg hinunter floss. Leicht mit den Füßen baumelnd schraubte ich den Deckel von der Flasche ab und musterte kurz das Emblem auf der Flasche, das mir schon immer gut gefallen hat.
 


 

„Also gut Jack. Dann betäub mich mal.“
 


 

Flüsterte ich die leicht sarkastisch klingenden Worte, als ich den Flaschenmund an meine Lippen setzte und einen großen herzhaften Zug nahm. Meine Kehle fing sofort an wegen dem Whiskey zu brennen, doch spürte ich die Wärme, die sich in meinen Magen ausbreitete und wie sich ein angenehmes Kribbeln über meine Haut zog. Leicht verzog ich mein Gesicht, als ich kurz hustete, da ich mich erst an das Brennen im Hals gewöhnen musste. Ich hatte diesen Whiskey noch nie pur getrunken und er schmeckte einfach nur widerlich. Was mich aber nicht davon abbrachte erneut die Flasche an meine Lippen zu drücken. Es war einfach noch nicht genug. Immer wieder nahm ich ein paar Schlucke und mittlerweile hatte ich mich an den Geschmack und an das brennen im Hals gewöhnt und langsam zeigte er seine Wirkung. Benebelte langsam meine Sinne, machten meine Glieder etwas schwerer und das wichtigste, betäubte langsam den Schmerz in meiner Brust.
 


 

Tsunade hatte wohl unbewusst und ohne groß nachzudenken meine Mutter erwähnt, doch was sie in mir damit auslöste, hatte die Blonde nicht bedacht. Die schrecklichen Bilder von dem Unfall, -der schon Jahre zurück lag-, waren mit einen Ruck wieder an die Oberfläche gekommen und hatten mich wieder übermannt. Diese schrecklichen Bilder von zertrümmerten Autoteile, zersplittertes Glas, Blut und Tod. Ich war nie über das Ereignis hinweg gekommen, dass sich an diesen Tag ereignete. Ein Betrunkener hatte sich mitten am Tag ein Wettrennen mit der Polizei geliefert. In seiner Flucht hatte er eine rote Ampel überfahren und mit 160 Stundenkilometer ein gerade vorbei fahrendes Auto gerammt. Unser Auto. Ich konnte mich noch gut an die paar Sekunden erinnern, bevor das Auto uns erfasst hatte. Hörte immer noch die panischen Schreie meiner Mutter, die mich anwies mich festzuhalten, sah deutlich ihre weit aufgerissenen Augen, die so viel Angst und Panik gleichzeitig ausgestrahlt hatten und im nächsten Moment hatte uns das Auto frontal von der Seite gerammt und unser Wagen hatte sich durch die Wucht mehrmals überschlagen. Ich konnte mich noch gut an den Lärm, dass darauffolgende rumsen und quietschen des Metalls erinnern, als es über den Asphalt schlitterte.
 


 

Meine Mutter war sofort Tod gewesen. Das andere Auto hatte direkt die Fahrseite erwischt und sie wurde von den Trümmerteilen sofort zerquetscht. Ich sah sie immer noch vor mir, wie sie leblos und blutüberströmt in dem Wrack lag, dass vor ein paar Minuten noch unser Auto gewesen war. Sah ihr dunkelblondes Haar, dass ihr wirr ins Gesicht und um den Kopf fiel. Hörte mich schreien, weinen und nach meiner Mutter rufen. Denn wie durch ein Wunder hatte ich überlebt und war schwerverletzt ins Krankenhaus gekommen. Damals hatte ich noch nicht realisieren können, dass meine Mutter nicht mehr am Leben war. Dass sie nie mehr zu mir zurück kam. Sie nicht mehr in den Arm nehmen konnte. Ich ihre warme Liebe und Fürsorge nicht mehr spüren würde. Damals war es das erste mal gewesen, als ich in ein tiefes schwarzes Loch gefallen war. Das erste mal von vielen weiteren.
 


 

Siedeheiße Tränen kämpften sich bei der Erinnerung in mir hoch und ich spülte sie mit dem Alkohol wieder hinunter. Ich hatte den Tod meiner Mutter nie überwunden und nur eine kleine Erwähnung von ihr reichte aus um mich wieder in den Abgrund stürzen zu lassen, aus dem ich mich wieder und immer wieder hochgekämpft hatte. Abermals schluckte ich die im Hals brennende Flüssigkeit hinunter und betäubte so den Schmerz und meine Sinne. Wie durch einen Tunnelblick sah ich auf das durch die Dunkelheit schwarze Wasser hinunter und aus irgendeinen Grund fing ich an zu kichern. Das lag wohl an den ganzen Alkohol den ich schon konsumiert hatte. Mein gekichere schwoll zu einem Lachen an und dieses war wohl in der ganzen Gegend zu hören. Mir war es jedoch egal. Sollten all die Idioten, die hier noch vorbei kamen sich doch denken was sie wollten und sich dann wieder verpissen. Es hatte keinen zu interessieren warum ich auf diesem verdammten Steingeländer dieser verdammten Brücke saß und wie eine Irre in die Nacht hinein lachte. Es tat gut. So verdammt gut.
 


 

Es dauerte lange bis ich mich wieder beruhigte und tief Luft holend wischte ich mir eine Lachträne aus meinen Augenwinkeln. Mein Blick glitt abermals hinunter auf das kühle Nass und plötzlich fragte ich mich warum ich dieses Dasein nicht einfach beendete. Ich bräuchte nur zu springen und dann wäre es vorbei. Es war zwar nur ein daher gedachter Gedanke, der sich jedoch immer mehr und mehr verfestigte. Warum eigentlich nicht? Dann wäre ich das triste Dasein dass ich jeden Tag aufs neue dar legte endlich los. Würde keinen Schmerz und weiteren Verlust ertragen müssen. Würde endlich meine ersehnte Ruhe haben. Wäre frei. Ich starrte auf das schwarze Wasser hinunter und rutschte unbewusst bis zum Rand des Geländers vor. Berechnend sah ich nach unten und vermutete stark, dass ich mindestens Zehn Meter freien Fall haben würde. Der Fluss war nicht so tief. Ich würde auf den Grund aufschlagen. Mein Kopf würde auf den spitzen Steinen am Grund aufprallen, die durch das Wasser schon zu sehen waren. Oder Ohnmächtig werden und dann ertrinken. In Gedanken spielte ich mir mehrere Szenarien durch wie ich da unten ankommen würde. Es würde wehtun. Das stand fest. Trotzdem hatte ich eine Entscheidung getroffen. Ich würde springen. Meinen traurigen Dasein ein Ende bereiten. Tief holte ich Luft. Sammelte meinen letzten Mut zusammen, schloss meine Augen und machte mich zum Sprung bereit.
 


 

„Hey, was zum Teufel soll das werden?!“
 


 

Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte mich ertappt zu den Fremden um. Dabei pochte mein Herz so laut und schnell gegen meine Brust, dass es schon fast weh tat. Wieder mal. Aber das war eine andere Art von Schmerz. Stumm sah ich ihm in seine Pechschwarzen Augen. Wusste nicht was ich sagen sollte.
 


 


 

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Die Zeit heilt alle Wunden, aber nichts kann die Narben entfernen, die für immer an den Schmerz erinnern.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wie fandet ihr´s? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2017-02-09T16:33:26+00:00 09.02.2017 17:33
Sie braucht dringend eine Therapie. So kann man das nicht weiter gehen. Ihre Lebenseinstellung ist viel zu gefährlich. Hoffentlich kann Sasu sie da raus holen.
Von:  Xiaolie
2016-07-30T12:44:37+00:00 30.07.2016 14:44
Nein, nein, nein, nein! 😣
Kein Cliffhanger, das kannst du doch nicht machen ! 😢
Von:  Cosplay-Girl91
2016-07-28T22:06:14+00:00 29.07.2016 00:06
Tolles Kapitel :)
Sehr spannend.
Mach weiter so.
Lg
Antwort von:  Kitty_cat
29.07.2016 12:38
Danke😊
Von:  Anitasan
2016-07-28T19:19:00+00:00 28.07.2016 21:19
Sehr sehr gut.
Wirklich klasse geschrieben.
Mach weiter so.
Gruß Anitasan
PS: Dein Os ist fast fertig.
Antwort von:  Kitty_cat
29.07.2016 12:38
Danke dir.

Uii da bin ich ja mal mega gespannt 😉
Von:  piranja11
2016-07-28T19:05:12+00:00 28.07.2016 21:05
Hey, ich fande es echt emotional, freue mich wenn du schnell weiter machst bitte...

lg
Antwort von:  Kitty_cat
29.07.2016 12:38
Danke.
Ich versuch mein bestes schnell weiter zu schreiben 😉


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