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Lebe um der Liebe willen 2

BulmaXVegeta
von

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Classic

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Bulma wusste nicht wo sie hinsollte. In ihrem Zimmer war sie ihm zu nahe. Das Büro konnte sie nicht abschließen. Irgendwo hinfahren und sich eine Klippe runterstürzen, damit hatte sie zunächst abschließen wollen. Egal wo sie hinginge, er würde sie finden. War er wirklich dazu in der Lage sie zu töten? Körperlich ja, das hatte sie gerade am eigenen Leib erfahren müssen. Aber konnte er sie in seiner blinden Wut töten? Was wäre passiert, wenn er nicht im letzten Moment losgelassen hätte? In ihrer Verzweiflung begab sie sich leise in das geheime Lesezimmer ihrer Mutter. Klischeebehaftet wie ihre Mutter war, musste man im Elternschlafzimmer ein Buch hervorziehen, um die geheime Tür zu finden. Auch das Elternschlafzimmer hatte sie lange nicht betreten. Sie schnappte sich das Buch, das sie herausziehen musste, um den Knopf zu betätigen. Der Bücherschrank sprang hervor. Sie versuchte möglichst leise die Leiter hochzuklettern, damit er nicht merkte wo sie war und ihr nachgehen konnte. Am oberen Ende der Leiter fand sie es noch genauso vor, wie als ihre Mutter es das letzte verlassen hatte. Die Kuscheldecken lagen sorgfältig gefaltet auf der niedrigen Kommode. Der grüne Ohrensessel war oberflächlich etwas ausgeblichen. Das Kissen lag etwas zerknautscht in ihm. Das einzige Kissen, das ihre Mutter vor ihrem ewigen Abschied nicht aufgeschüttelt hatte. Durch das Dachlukenfenster schien die Sonne auf den runden Tisch mitten im Raum. Darauf lag ein Buch. Daraus lugte ein Schmucklesezeichen, das Bulma ihrer Mutter geschenkt hatte, als sie noch ein Kind gewesen war. In dem Glasstein am unteren Ende des Lesezeichens war ein B eingraviert, damit ihre Mutter nie vergessen würde, wer ihre kleine brave Tochter war. Nie hätte Bulma gedacht, dass sie es sein würde, die Schwierigkeiten hätte, sich an ihre Eltern zu erinnern. Ihr Aussehen war unauslöschlich, aber ihre Stimmen konnte sie nur noch wie ein Rauschen in ihrem Kopf abspielen. Das Buch war Romeo und Julia von Shakespeare. Das Buch in dem die Liebe zweier Jugendlichen sie in den Tod getrieben hat. Sollte sie das gleiche Schicksal ereilen? Musste sie auch wegen ihrer Zuneigung zu ihm sterben? Hatte sie nicht schon vor Monaten Julias Part übernommen. Die schleichende, psychische Zerstörung, die sie dazu zwang wie Julia den „Gifttod“ zu wählen? Und hatte der Kuss Romeos sie nicht aus dem Schlaf geweckt, damit sie endlich eine gemeinsame Zukunft haben könnten. Sie war zu jedoch zu spät aufgewacht. Romeo hatte das goldene Gift schon geschluckt und war in die Dunkelheit gefallen. War der entscheidende Kuss, der sie von ihrer Liebesqual erlösen sollte, der letzte Ausweg? Musste sie sich ihm jetzt stellen und das Gift in sich aufnehmen, um friedlich im Tod vereint zu sein? Wenn er sie jedoch mit dem Gift tötete, das er versprüht hatte, wäre sie nicht mit ihm im Tod vereint, sondern mit den Menschen, die sie wirklich liebte. Ihre Eltern, ihre liebevolle Mutter und…

Yamchu. Auch wenn ihre Beziehung zueinander niemals einfach war, so hatte sie gewusst, dass er sie immer innig geliebt hatte, sein restlichen Leben mit ihr verbringen wollte. Schneller als gedacht, war es eingetreten und er hatte sie allein gelassen. Allein gelassen mit diesem Monster, das sich Romeo schimpfte.

Bulma drückte sich in das zerknautschte Kissen und versuchte die Reste ihrer Mutter in sich aufzusaugen. Wenn es darauf angekommen war, war ihre Mutter immer für sie dagewesen. Und auch jetzt konnte sie im heiligsten Tempel ihrer Mutter die Zuflucht finden. Hier würde er sie niemals finden. Ungeachtet dessen, dass er ihr Ki spüren konnte, würde er nicht vermuten, dass sie sich hinter den Wänden aufhielt. Dazu war seine Sicht zu kurz, zu verkümmert, durch das fortwährende Brennen seiner Augäpfel. Das Meer war beinahe leergeweint und der Himmel färbte sich ihrer Stimme gleichend. Die Lichtpunkte im Himmel waren heute nicht zu sehen. Sie wurden ersetzt durch dicke, dichte Tropfen des Ozeans. Die schwarze Tiefe in ihrem Meer verlor langsam den Glanz und wurde matt. Das Feuer durchzog den Himmel und ließ sein Grollen in voller Lautstärke in ihren Ohren klingeln. Sie ignorierte es und die Lider fielen zu.

Er konnte nicht fassen, war er getan hatte. Fassungslos hatte er stundenlang auf seine Hand gestarrt. Er spürte noch immer ihre verletzliche Haut darauf, spürte ihre in Panik schlagende Halsschlagader in seiner Eigenen. Noch mehr schockierte ihn, dass er, während er immer mehr zugedrückt hatte, Befriedigung empfand. Er hatte es genossen sie zu quälen. Sie hatte sie ihn ein Monster genannt. Ihr angsterfüllter Blick, nachdem er die Besinnung zurückerlangt hatte, war das unglücklichste, das er je wahrnehmen musste. Das und ihr Wunsch, sie hätte ihn sterben lassen sollen, setzte sich langsam zu einem einheitlichen Bild zusammen. Er war wirklich ein Monster. Ein alles-in-sich-hineinfressendes und nur Gift spuckendes Monster. Alles hatte begonnen, als sich das goldene Gift sich einen Weg in seine Blutbahn gebahnt hatte. Ein Gift, das sich noch bevor alles eine dramatische Wendung genommen hatte, in ihm festgesetzt hatte. Das Gift hatte ihn vollends im Griff, während die Frau in seiner Nähe alles verloren hatte. Das Gehirn, vom Gift befallen, hatte nicht gesehen, was sich anbahnte. Bis das Gift sich einmal in seinem Leben nach außen gekehrt hatte und seine menschliche Seite zum Vorschein gebracht hatte. Das war die Nacht in der er das Leben der Frau zurückgeholt hatte. Danach hatte der goldene Parasit angefangen ihn von innen aufzufressen, seine Menschlichkeit in die letzte Ecke seines Verstandes zurückgedrängt und er konnte nur einen Blick von der Realität während der dunkelsten Zeiten des Tages erhaschen. An diese Einblicke klammerte er sich. Meistens waren sie in Blau getaucht, manchmal so tief wie das Meer, das aber nicht stark genug war, um gegen sein Feuer anzukämpfen. Er musste dieses Gift loswerden. Er machte sich auf die Suche wie.

Mitten in der Nacht wachte Bulma davon auf, dass sie unbedingt mal auf Toilette musste. Im nächtlichen Schein erkannte sie, wo sie sich befand. Das Lesezimmer ihrer Mutter. Dann folgten die Erinnerungen an das Monster und, dass er versucht hatte sie zu töten. Das Meer hatte sich noch nicht erholt, aber ein paar Wellen fanden ihren Weg. Bebend stand sie auf, wandte sich zur Leiter und kletterte sie behutsam herunter. Leise schaute sie sich erst im Elternschlafzimmer um, ob er sie nicht suchte. Sie huschte schnell ins Bad und erleichterte sich. Im Spiegel sah sie ihre verquollenen Augen und einen langen roten Striemen über ihren Hals. An den Stellen, wo er sie mit seinen Fingerkuppen im Griff hatte, begannen sich schon die ersten Ergüsse zu bilden. Als sie den Striemen mit dem Finger berührte, schmerzte er und sie hatte sofort wieder das Gefühl zu ersticken. Sie keuchte, begann zu husten und nach Luft zu schnappen. Im Spiegel sah sie ihr leidendes Gesicht. So sah sie also aus, wenn sie starb. Wahrlich kein schöner Anblick. Die Augen vor Panik verzerrt. Der Mund zu einem stummen Schrei geformt. Leblose Augen. Das Erdbeben war zurückgekehrt und erfasste sie mit der höchsten Stärke. Dann fragte sie sich. Hatte sie das alles verdient? Hatte das Leben sie nicht schon genug gestraft? Oder war es ihr Schicksal, dass nicht sie allein entscheiden durfte, wie sie aus dem Leben trat? Hatte ihr der tote Gott aus dem Jenseits ein Monster geschickt, dass sie zu sich in die Hölle holen sollte?

Aus dem Schatten löste sich eine Gestalt. Sie kam langsam auf sie zu. Bulma war zu beschäftigt sich ihren Freitod schnellstens herbeizuwünschen, sodass sie die Gestalt nicht bemerkte. In dem Schränkchen des Spiegels suchte sie nach Tabletten, Rasierklingen, egal was. Irgendwas, das ihr die eigene Entscheidungsgewalt über ihr Leben zurückgab. Die Erschütterungen gaben ihr nicht die Möglichkeit die Freitodbehälter zu öffnen. Immer wieder fielen sie ihr ins Porzellan. Sie gab die Todesdosis auf und suchte nach den Klingen, die ihr Vater nie benutzt hatte. Der Schatten hinter ihr wurde unterdessen immer größer. In ihrem Kopf hörte sie nur noch das eigene wallende Blut rauschen. Für den Rest war sie taub. Als die Schritte anschwollen, hatte sie gerade eine Klinge aus einer kleinen Kartonverpackung herausgezogen. Der Schatten stand jetzt direkt hinter ihr. Sie schlug die Spiegeltür zu, setzte die Klinge am roten Striemen an, plante schon den Schnitt von Erguss zu Erguss. Traute sich noch einen letzten Blick ins Meer, erkannte dabei die Augen des Schattens hinter ihr und begann zu schreien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Daskleine
2016-07-13T20:00:14+00:00 13.07.2016 22:00
Oh mist... so'n Zimmer hätt gern jeder..der Schatten.. Romeo? Das Monster.. ihr Held??


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