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Lebe um der Liebe willen 2

BulmaXVegeta
von

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The Beginning

The Beginning
 

Bulma stand in der Küche. Durch die Folie, die das zerstörte Wohnzimmer und die Außenfassade von der Freiheit trennte, raschelte im Wind. Heute war es sehr stürmisch. Die sonst so warme Sonne hatte sich hinter dicken und finsteren Wolken verzogen. Die Wolken ergossen sich auf den Boden. Immer wieder wurde das düstere Unwetter von einem Blitz durchzogen, auf den sogleich ein kräftiges Grollen folgte. Während es auf die schnittfeste Folie trommelte, bereitete Bulma einen nahrhaften Brei zu. In einer Teekanne hatte sie bereits Kamillentee aufgebrüht. Der Ingwer und ein bisschen Honig in einer Schüssel, standen gleich daneben. Sie griff nach dem Pulver, das sie aus der Apotheke gekauft hatte und schaute auf die Kochanleitung: Päckchen A in kochendes Wasser einrühren. Mischung gut verrühren bis der Brei glatt gerührt ist. Den Topf von der Kochstelle nehmen und abkühlen lassen. Wenn der Brei lauwarm ist, Päckchen B und C einrühren. Serviervorschlag: Mit geriebener Orangenschale verquirlen, nach Belieben mit Honig süßen. Oder für einen herzhaften Geschmack mit etwas Salz abschmecken und Salatgurken raspeln. Nach der Zubereitung sofort verzehren. Immer frisch zubereiten. Dieses Medikament ist nicht zur Aufbewahrung geeignet.

Bulma ließ den Brei abkühlen und verrührte noch Päckchen B und C mit der klebrig aussehenden Masse. Der Brei hatte eine leicht orangene Farbe. Er roch aber fast nach nichts, nur nach getrocknetem Rettich. Neugierig nahm sie sich einen Teelöffel und stippte die Spitze in den Topf. Etwas skeptisch leckte sie die erbsengroße Menge von dem Löffel. Einen Moment lang ließ sie den Brei auf ihrer Zunge verweilen. Sie presste die Zunge gegen den Gaumen und begann diese kreisend zu bewegen. Sofort bildete sich Speichel in ihrem Mund und der Brei zerfiel in seine Einzelteile. Er schmeckte wie gewöhnlicher Kartoffelbrei, der etwas fad war. Sie war nur froh, dass sie diese Pampe nicht essen musste und verfrachtete die Mischung in eine Schüssel.

In der zweiten Packung befand sich ein Sirup, der dunkel war und streng roch. Diesen sollte sie mit normalem Leitungswasser, auch lauwarm, verrühren, bis sich der Sirup vollständig aufgelöst hat. Shake, Tee, Brei und Besteck stellte Bulma auf ein Tablett und schaute auf die Uhr. 18 Uhr. „Er hat den ganzen Tag geschlafen, wenn er jetzt nicht wach ist, wann dann?“ dachte sie sich. Ihr Blick fiel auf das Sirupgetränk. Das hatte sie noch nicht probiert. Kurz nippte sie daran und ließ sogleich einen Abdruck ihrer Lippen am Glasrand zurück. Direkt nach dem Schlürfen verzog sich ihr Gesicht. Sie verkniff die Augen und begann gleich scharf einzuatmen. » Scheußlich!« brachte sie hervor. Der Drink schmeckte einfach nur bitter und sehr erdig. In ihrem Mund bildete sich geschwind ein pelziger Belag. Sie besann sich und schluckte dennoch runter. Beim Schlucken fühlte es sich nicht nach Wasser an, sondern dickflüssiger. Ein überraschendes und unangenehmes Gefühl zugleich.

Sie fühlte sich schlecht, da sie ihm diese Brühe zumuten musste, aber es war zu seinem Besten. Der Gedanke daran, wie er gleich auf ihre köstlichen Zubereitungen reagieren würde, brachte sie aber auch ein wenig zum Schmunzeln. Bevor sie aus der Küche in den Hausflur verschwand griff sie sich noch schnell einen grünen Apfel und verstaute ihn ihrer Jogginghose. Hurtig, aber nicht zur Eile angetrieben, lief sie die Treppe zum ersten Stock hoch und bog direkt um die nächste Ecke. Vor dem Zimmer hielt sie noch einmal kurz inne. Wie würde sie ihn auf der anderen Seite der Tür vorfinden. Würde er schlafen, wie die letzten Tage oder würde er endlich mal wieder seine Augen öffnen? Sie nahm sich noch einmal zusammen und drückte die Türklinke herunter. Sie Tür schwang auf. Die einzige Lichtquelle im Zimmer war ein kleines Spotlight, das den Spiegel auf der anderen Seite des Zimmers bestrahlte. Die schummrige Atmosphäre, die dadurch in dem Zimmer hervorgerufen wurde, verstärkte Bulmas Gefühl, dass der Prinz etwas Mystisches an sich hatte. Er lag mit Rücken zu ihr, die Füße ein wenig angewinkelt. Seine Schlafpose glich der ihren aufs Haar. Mit dem Tablett ging sie um das Bett herum und stellte es auf den Nachttisch. Die Spritze mit seinen Antibiotika lag noch unberührt neben der Tischlampe. Sie berührte ihn sanft an der nackten Schulter. Er verzog nur das Gesicht und schlief weiter.

» Vegeta« flüsterte sie und strich ihm über die Schulter. Etwas perplex öffnete er die Augen und schaute sie unverwandt an.

» Ich hab dir was zu essen gemacht, damit du wieder zu Kräften kommst.« sagte sie und lächelte dabei. Sein Blick folgte ihrer Hand auf das Tablett und auf die darauf drapierten Nahrungsmittel, oder eher, was Nahrungsmittel zu sein glaubten. Er rümpfte die Nase, drehte sich um und schloss die Augen wieder.

» Du musst jetzt endlich was essen. Seit deiner Entlassung hast du nichts als Wasser getrunken und nicht mehr. Wenn du gesund werden willst, musst du jetzt anfangen zu essen.«

» Lass mich.« kam nur genervt von der anderen Seite.

» Ihr Saiyajins esst doch sonst auch mehr als euer Eigengewicht. Dann musst du das jetzt wieder trainieren.«

» Sag mir nicht was ich zu tun habe!« giftete er zurück.

» Vegeta, ich mache mir doch nur Sorgen um dich.«

Er ignorierte sie weiter gekonnt und tat als sei er wieder eingeschlafen. Ihren traurigen Blick konnte er nicht sehen, aber auf seinem Rücken spüren. Sollte ihn dieses Erdenweib doch endlich in Ruhe lassen. Die Schande, die er im Krankenhaus zu ertragen hatte, war schon groß genug. Wie könnte er sich dann noch von einer schwächlichen Frau helfen lassen? Immerhin war er der Prinz der Saiyajins.

» Vergiss deine Medikamente nicht.« sagte sie kurz angebunden und verließ stolzierend das Zimmer. Er konnte ihren geknickten Ton in der Stimme gut heraushören, aber es war ihm egal. Er war immer auf sich allein gestellt, hatte nie andere Menschen an sich herangelassen. Damit würde er jetzt nicht anfangen.
 

Gegen 10, als die Sonne längst untergegangen war und der Nachthimmel langsam zwischen den Gewitterwolken aufblitzte fasste sie sich erneut zusammen und wollte noch einmal nach ihm sehen. Er schlief schon wieder und hatte das Tablett nicht angerührt. Nur die Teetasse war leer. Die Teekanne aber war noch immer randvoll. Als sie näher herantrat und ihn noch einmal wecken wollte, damit er endlich etwas aß, trat sie auf etwas Kleines. Es knirschte unter ihrem Fuß und stach ihr ein wenig zwischen den Zehen. Die Spritze lag auf dem Boden und war unter ihrem Gewicht zerbrochen. Verletzt hatte sie sich nicht, aber ein kleiner Glassplitter steckte verkeilt zwischen ihren Zehen. Die Spritze war leer.

Immerhin hatte er seine Mittel genommen, also lag ihm etwas daran wieder gesund zu werden. Sie ließ die Tasse und die Teekanne stehen, nahm das Tablett und die Aufbaunahrung mit und ließ ihn weiterschlafen. Auf einen Zettel schrieb sie: Je Eine morgens und abends. Diesen legte sie auf den Nachttisch und legte eine neue Antibiotika Spritze dazu.

Am frühen Morgen brühte sie einen neuen Tee auf und bereitete eine neue Mahlzeit aus der Aufbaunahrung zu. Als sie das Essen wieder in Vegetas Zimmer brachte, schlief er noch immer. Da es noch sehr früh war, ließ sie in Ruhe und dachte noch nicht weiter über die unangetastete Spritze nach.

Bulma wollte später noch einmal nach ihm sehen. Sie zog sich ihre Joggingschuhe und ein Sportoutfit an. In ihre Gesäßtasche packte sie ihren Kommunikator und stöpselte sich die Kopfhörer in die Ohren. Sie musste erstmal raus aus dieser Stimmung. Sie machte sich zwar immer noch Sorgen um ihn, da er sie aber nicht an sich heranließ und unterdessen sowieso nur schlief, konnte sie für eine Stunde joggen gehen. Auf ihrer Weltreise hatte sie sich angewöhnt jeden Morgen ein paar Kilometer laufen zu gehen und ihren Gedanken zu entkommen. Als sie im Stadtpark ankam, die Kopfhörer auf volle Lautstärke, merkte sie, dass sie heute nicht richtig fit war. Seit ihrer Rückkehr war sie nicht mehr laufen gewesen und auch ihr Alltag von der Weltreise war völlig aus den Fugen geraten. Sie hatte zwar damit gerechnet, dass Zu Hause wieder alles anders sein würde, aber, dass sie so stark in ihrer Erwartungen erschüttert wurde, hatte sie nicht geplant. Nur ein paar Tage mit ihm zusammen, hatte ihr schon so viel neue Kraft geraubt. Auf einer Bank, die aus einem Baumstamm geschnitzt wurde, begann sie sich zu dehnen. Immer wieder verharrte sie in ihren Bewegungen und musste an diesen unausstehlichen Parasiten denken, zu dem sie sich ungewollt hingezogen fühlte. Was denkt der sich eigentlich dabei so ein Großkotz zu sein? Sie dachte noch einmal daran zurück, was vor ein paar Monaten passiert war und wie schlecht es ihr zu dem Zeitpunkt ging. Hatte sie sich schon vorher so zu ihm hingezogen gefühlt oder war das erst nach ihrer Rettung passiert? Sie war sich nicht sicher, ob auch jeder Andere, der mit ihr zusammengewohnt hätte, seinen Part hätte übernehmen können und sie sich einfach generell eine zwischenmenschliche Beziehung gewünscht hatte. Hätte sie, wenn Yamchu nicht gestorben wäre, ein schönes Leben gehabt? Wäre sie dann überhaupt in die Depression verfallen? Hätte sie durch jemand anderen vielleicht eine Stütze gehabt, die sie alle ihre Schicksalsschläge zu überwinden geholfen hätte? War Vegeta dadurch vielleicht ein weiterer Grund, dass sie dazu fähig gewesen ist so weit zu gehen? Sie dachte an ihre Begegnungen zurück. Gesprochen hatten sie nur das Nötigste. Sie hatte schon versucht sich ihm anzunähern, aber er hatte immer wieder abgeblockt oder sie schlechtweg ignoriert. Zu vertieft war er schon immer darin gewesen, Goku zu übertreffen und sich nur auf seinen Stolz zu konzentrieren. Er hatte sie öfter mal aus heiterem Himmel körperlich angegangen, sie gegen Wände gedrückt, sie minutenlang durchdringend, aber nicht verstehend, angestarrt. Was mag ihm damals durch den Kopf gegangen sein? Hatte es ihn überhaupt interessiert, wie sie sich fühlte? Nein, sagte sie sich selbst. Aber warum dann immer wieder diese unerwarteten Angriffe? Sie seufzte, brach ihre Dehnübungen ab, schüttelte einmal den Schweiß aus den Haaren, stellte ihr Lieblingslied an und lief weiter.
 

Vegeta sah sich im schummrigen Zimmer um. Die Rollläden waren halb heruntergelassen, da sonst die Sonne in sein Zimmer geknallt wäre. Das musste Bulma gemacht haben, denn er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal das Bett verlassen hatte. Neben der Tischlampe stand ein neues Tablett mit dieser komischen Brühe, die er gestern schon abgelehnt hatte. Der Tee war kalt, das konnte er spüren, ohne daran zu nippen. Sein Magen schmerzte, knurrte aber nicht. Wie als wäre sein Hungergefühl für immer verschwunden. Sein Mund fühlte sich dagegen sehr trocken an. Das Schlucken tat weh, da sich kaum Speichel bildete. Jeder Atemzug brannte, aber das versuchte er gekonnt zu ignorieren. Dem Tee konnte er sich trotz seines hungerlosen Körpers nicht verwehren und trank ihn in einem Zug leer. Eigentlich hatte er sich noch einmal nachschenken wollen, gleich die ganze Kanne leertrinken wollen, aber als er sie anzuheben versuchte, war sie schlichtweg zu schwer. Er ließ sie etwas ungalant wieder auf den Tisch schlagen, verschüttet wurde dabei jedoch nichts. Im Augenwinkel erkannte er die Spritze, die er nehmen sollte. Jeden Morgen und Abend Eine stand auf einem Zettel in weiblicher Handschrift. Eigentlich wollte er nach ihr greifen, aber er konnte seinen Arm nicht so weit ausstrecken. Sein Magen verkrampfte sich wieder und hinderte ihn zusätzlich daran. Unter Schmerzen krümmend verzog er sich wieder unter die Decke und wartete bis der Schmerz abschwoll. Dann zog ihn die unendliche Müdigkeit wieder zu sich und schlief er schon wieder ein.
 

Bulma war gleich nachdem sie zu Hause angekommen war, schnurstracks in ihr Zimmer unterwegs gewesen, um ihren verschwitzten Körper zu waschen. Auf dem Weg dahin, kam sie aber unweigerlich an Vegetas Zimmer vorbei. Sie entschied sich doch einmal reinzuschauen, ob er denn endlich wach sein würde, wenn sie sich nach seinem Befinden erkundigte. Natürlich schlief er. Diesmal auf dem Rücken, den Kopf in ihre Richtung gewandt. Ein erholsamer Schlaf schien es diesmal nicht zu sein, denn er atmete schwer und ballte immer wieder die Hände. Auf dem Nachttisch sah sie die Spritze. Sie war wie heute Morgen unangetastet. Die Teetasse war aber leer. Daher wusste sie, dass er wenigsten kurz wach gewesen war. Sie ergriff die Chance, nahm die Kappe von der Spritze, nahm Vegetas rechten Arm fest in ihren Griff und wollte gerade in der Armvene ansetzen, da schlug er blitzschnell mit Panik in ihnen die Augen auf und griff nach ihrem Unterarm.

» Was denkst du was du da tust?« bellte er und quetschte ihren Arm, dass es wehtat. Bulma war überrascht über seine plötzliche Reaktion und verstummte erst mal. Er schaute sie wütend an, als er merkte was sie vorgehabt hatte.

» Vegeta, du tust mir weh.« sagte sie bei dem Schmerz schon fast weinerlich und wollte sich aus seinem Griff wenden. Aber er hielt ihren Arm wie einbetoniert fest. Wo hatte er plötzlich diese Kraft her? Er konnte nicht mal ein paar Minuten wach bleiben, geschweige denn sich aufsetzen und jetzt drohte er ihren Arm zu zerquetschen.

» Was soll das?« fragte er unheilschwanger.

» Die ganze Zeit nörgelst du, dass du keine Hilfe brauchst, kümmerst dich aber nicht darum, dass du wirklich keine mehr benötigst. Du musst diese Medizin nehmen, sonst geht’s nur noch bergab mit dir. Denkst du nicht es ist jetzt gut mit deinem Stolz?«

» Was geht dich das an?« schnaubte er.

» Du bist nicht unsterblich, wann begreifst du das endlich?«

» Wie sehr willst du mich eigentlich noch demütigen?«

» Demütigen?« fragte sie ungläubig. Er schüttelte den Kopf, ließ dabei ihren Arm, der an der besagten Stelle rot und angeschwollen war los und blitzte sie böse an.

» Bin ich dir so eine Last, dir so zuwider? Auch wenn mir nur deine Gesundheit am Herzen liegt?« fragte sie.

In seinem Blick konnte sie die Antwort auf ihre Frage schon sehen. Es war unmissverständlich, dass er sie gerade verachtete.

»Findest du nicht, dass wir schon genug Scheiße durchgemacht haben? Warum hast du mir das Leben gerettet, wenn dir offensichtlich gar nichts an mir liegt.«

Bulma rieb sich den schmerzenden Arm und er wandte den Blick ab.

»Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß.« brüllte er und schmiss die Schüssel mit dem Brei um. Tonscherben lagen auf dem Boden. Diese Aktion war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Beiderseits. Bulmas Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Dann nahm sie sich ihren Schlüssel zum Herzen und schloss die Tür zu. Das verwüstende Feuer in ihm loderte so stark, dass sie sich nur weiter verbrennen würde, wenn sie nicht die Notbremse ziehen würde. Die Flammen stiegen ihm schon förmlich aus den Augen.

» Schön! Vielleicht hätte ich dich sterben lassen sollen, dann wäre ich dich endlich losgewesen.« schluchzte sie und verließ blindwütig das Zimmer. Gleich nachdem sie es gesagt hatte, bereute sie es zutiefst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Daskleine
2016-07-13T19:31:50+00:00 13.07.2016 21:31
Uiii.. rollentausch.. So so..


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