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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

von

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Eine Welt im Umbruch

46. Eine Welt im Umbruch
 

Es war nun Nachmittag und ich war heilfroh als ich Gandalf entdeckte welcher mir entgegen kam. „Ich will wieder nach Hause und das so schnell wie möglich“, flehte ich ihn an.
 

„Warum so hastig?“, erkundigte sich der Zauberer.

„Das geht sie nichts an“, blockte ich ihn etwas grob ab.

„Die anderen werden nicht erfreut sein, dass ihr gehen wollt.“

„Es ist besser so, Gandalf. Je länger ich hier bleibe desto mehr scheine ich zu einer Zwergin zu werden.“

„Das muss ja nicht unbedingt etwas schlechtes sein, oder?“ Er wirkte recht belustigt. „Sie haben ja recht aber… Es macht mir Angst.“ Ich dachte an den Ring und meine Gier danach. Es war richtig idiotisch von mir gewesen ihn mir ansehen zu müssen. Wusste ich doch wozu der Ring fähig war.

„Ich kann euch leider nicht zurückschicken“, entschuldigte er sich. Diese Worte aus seinem Worten rissen mir den Boden unter den Füßen weg. Mir war richtig kalt. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein, unmöglich.

„Wie Bitte? Aber Sie… Sie haben es ja noch nicht einmal versucht. Ich bitte Sie. Ich flehe Sie an mich wieder nach Hause zu schicken. Sie sind meine einzige Hoffnung.“ Beflissen ignorierte ich den Fakt, dass es noch einen anderen Magier gibt. Er schien zu zögern und mit sich zu ringen.

„Dann werde ich Euch weg schicken. Doch vorher muss einiges geklärt werden.“ Bevor er weitersprechen konnte unterbrach ich ihn. Pure Erleichterung durchströmte mich. Es ging also doch!

„Ich weiß... Nein, ich will keine Feuerbestattung, sondern einen Sarg. Meine Wertsachen, bis auf den Ring, sollen Bilbo gegeben werden“, erklärte ich ihm hastig, damit er es sich nicht anders überlegte.

„Und wollt ihr Euch nicht verabschieden?“

„Sie wissen doch Bescheid dass ich gehe und meine Begräbniskosten sind schon lägst geklärt, seitdem ich diesen komischen Vertrag unterschieben habe, den mir Balin gegeben hatte“

„Und was soll ich Saruman sagen?“ Ich erstarrte und brauchte einige Momente bis ich verstand was der alte Mann von mir wollte. Stimmt Saruman wird sich wundern, weshalb ich nicht bei ihm bin.

„Haben sie einen Zettel?“ Diesen hatte er. So kritzelte ich mit dem Stift eine kleine Nachricht drauf. Ich nahm mir vor etwas kleines, gemeines zu schreiben. Auch wenn er nett auf mich gewirkt hatte war es sicher nur Tarnung um seine wahre Natur zu verbergen. Das Einzige was er durchschimmern ließ war seine Arroganz. Ich schrieb ein Zitat welches zu diesem Verräter passte. ´Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird.´ Den Zettel faltete ich und überreichte ihn dem Zauberer.

Dieser wirkte nicht gerade glücklich über meinem Entschluss, doch er akzeptierte ihn. Wir begaben uns ins Haus und ich legte mich in mein Bett nieder. Er sprach nun einige Worte. Der Raum verdunkelte sich und eine gewisse Wärme durchströmte mich. Ehe ich mich versah war ich in einem anderen Raum angelangt. Das spürte ich anhand der Unterlage auf welcher ich lag. Bis auf mein Atmen und das stetige Piepen gab es keine Geräusche im Raum.
 

Gandalf Sicht:
 

Ich sprach den Zauber und ihr Körper erschlaffte. Wie sollte ich es nur den anderen erklären? Ihnen hatte ich doch versprochen die Bitte der Zwergin abzuschmettern. Mein Weg führt mich zum Berg. Die Zwergin hielt ich dabei fest im Arm. Fíli wie auch Kíli kamen mir entgegen. Große Verwunderung war auf ihren Gesichtern zu sehen.

„Was macht Morga hier, Gandalf?“

„Sie ist von uns gegangen.“

„Sie ist tot?“, flüsterte Fíli entsetzt.

„Ja, das ist sie. Sie weilt nicht mehr in unserer Welt“, erklärte ich ihnen bedauernd. „Was sollen wir machen?“, fragte sich der jüngere Zwergenprinz. Leider konnte ich ihm keine Antwort geben mit der er zufrieden sein würde.

„Am besten ist es, wenn wir sie in einen steinernen Sarg überlassen, wie es die Tradition verlangt“, beschloss Fíli.

„Das lasst mal lieber sein“, schritt die Elbin Idhril ein und kam schnellen Schrittes auf uns zu. Sie überprüfte Morgas Körper.

„Also habe ich mich nicht getäuscht. Ihr Körper lebt noch, auch wenn ihr Geist nicht mehr inne wohnt“, stellte sie fest. Ich spürte, dass sie eine starke Magierin war. Zwar nicht so stark wie Lady Galadriel aber dennoch nicht zu verachten.

„Woher?“, entfuhr es mir.

„Ich habe es daran erkannt wie Ihr sie getragen habt Mithrandir und an ihrer Aura, welche ich nun mittlerweile gut kenne“, entgegnete sie kühl und schien mich abschätzend zu mustern.

„Sagtet ihr nicht sie sei tot“, kam es dunkel von Fíli.

„Ihr Körper lebt noch, aber nicht mehr lange, da sie den Willen verloren hat in dieser Welt zu leben. So habe ich nicht die Unwahrheit gesprochen.“

„Was können wir machen um sie zurück zu holen?“, verlangte er und legte seine Hand an seine Zwergenaxt.

„Lasst sie gehen. Es war ihr Wunsch und ihr müsst ihn akzeptieren, auch wenn ihr anders denkt“, erklärte ich ihnen entschieden. Ja, es wäre mir möglich ihren Geist aus ihrer Welt heraus zu reißen und ihn in diesen Körper zurück zu zwingen, doch dann würde ich eindeutig gegen ihren Willen handeln. Ich würde sie ihrer Familie und ihrer Heimat berauben, nach der sie sich so sehr gesehnt hatte. Das würde sie zerstören, nach all dem, was sie erlebt hatte. Sie verdiente es glücklich zu sein.

„Sie ist nun mit ihrer Familie vereint. Also lasst ihr dieses Glück“, fuhr ich weiter.

„Wir sind ihre wahre Familie, Gandalf!“, schrie Fíli mich an. Man sah ihm an das er seine Wut zügeln musste um mich nicht überstürzt anzugreifen.

„Lass das Bruder. Das wird sie nicht wieder zurück bringen“, versuchte Kíli seinen älteren Bruder zu beruhigen, doch das schien wenig von Erfolg zu sein. Am Rande bemerkte ich den Zwergenkönig Thorin. Dieser betrachtete scheinbar unbewegt den Körper von der Zwergin aus der Ferne.
 

Die Elbin nahm den seelenlosen Körper in den Arm und wirkte sehr bekümmert. Sie schien die Zwergin sehr in ihr Herz geschlossen zu haben in dieser doch recht kurzen Zeit.

„Mein armes Kind“, sagte sie und strich der Zwergin eine lockige Strähne aus der Stirn. Nicht nur sie trauerte. Es kamen noch andere um zu sehen was los war. Darunter bemerkte ich eine rothaarige Zwergin, welche so von den Anblick erschüttert war, dass sie von einem braunhaarigen Zwergen weg gebracht wurde. So verklang ihr Schluchzen in der Ferne. Nun kam Fíli und nahm den Körper entgegen. Sein Blick war so voller Trauer. Er legte sie in ihr Zimmer auf das Bett. Der Raum war mittlerweile vom Staub befreit. Er setzte sich neben ihr und hielt ihre Hand.

„Bitte wach auf. Ich flehe dich an.“ Wie erwartet, regte sie sich nicht. Ich wollte ihm ein paar tröstende Worte spenden doch es kam nicht dazu weil Thorin herein kam.

„Es ist nur deine Schuld, Onkel. Hättest du sie nicht verstoßen dann… dann wäre sie geblieben“, wütete er drauf los. Grenzenloser Zorn war in dem jungen Zwergen Prinzen zu sehen.

„Hört auf zu streiten. Thorin kann nichts dafür. Wir sollten überlegen wo wir sie begraben“, mischte ich mich ein. Dieser Streit durfte nicht ausufern.

„Ist das nicht etwas anmaßend, dies zu bestimmen, Tharkûn?“, fuhr mich Fíli wütend an und verwendete den Namen, welchen die Zwerge normalerweise mir gegenüber verwendeten.

„Es ist nicht Thorins Schuld. Es war ihr alleiniger Wille, dieses Leben zu beenden um mit ihrer Familie wieder vereint zu sein. Und ihr wisst doch wie stur ihr Zwerge sein könnt, wenn ihr etwas Bestimmtes wollt.“

„Ich weiß“, hörte ich den Prinzen wispern. Er berührte sanft ihre Wange. Er schien sich ihr Gesicht einprägen zu wollen.



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