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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

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Alte Geschichten

18. Alte Geschichten
 

Ich setzte mich dann zu Balin.

„Sag mal, du kennst doch Thorin“, begann ich vorsichtig.

„Das tue ich in der Tat. Warum fragst du Hannah?“, erkundigte er sich neugierig. „Was muss ich machen, damit er nicht mehr ein Kind in mir sieht“, wollte ich wissen.

„Du musst dich nicht mehr verstellen Hannah. Wir alle haben schon längst gemerkt, dass du noch lange keine hundert Jahre alt bist“, machte er mich darauf aufmerksam.

„Bei den Menschen gelte ich schon seit langem als erwachsen. Ich hasse es wieder als Kind behandelt zu werden“, brummte ich genervt. Mir fiel wieder etwas ein. Ich wollte doch weiter an meinen Plänen schmieden um Thorin und seine Neffen zu retten. Das Blöde war nur, dass ich keine Ahnung hatte wie der Erebor aussah wo die Schlacht der Fünf Heere stattfinden würde. So bat ich Balin darum mir eine Karte vom Berg zu zeichnen, was er auch tat. Ich gab ihn dazu mein Notizbuch und schlug eine freie Seite auf.

„Der Erebor war einst ein schöner Berg gewesen. Bis zu dem Tag an dem der Drache ihn vor 171 Jahren angriff. Wir verloren viele gute Zwerge. Zwerge wie Thorins Mutter. Wir brachen dann ins unbekannte auf. Thorin war damals gerade mal 24 Jahre alt als er seine Heimat verlassen musste.“ Der alte Zwerg seufzte tief. Mir fiel auf das Thorin nur ein Jahr jünger war als ich, als er seine Heimat verließ.

„Seid ihr dann gleich zum Ered Luin gereist?“, erkundigte ich mich wissbegierig. „Nein das waren wir nicht. Wir reisten zuerst ziellos herum bis wir uns nieder ließen. Dann geschah das nächste Unglück. Thrór wurde von Azog geköpft, aber nicht nur das. Azog schrieb seinen Namen auf dessen Kopf. Natürlich waren wir alle empört darüber. Wir rüsteten uns innerhalb von drei Jahren auf einen Krieg mit ihnen vor und führten ihn ganze sechs Jahre lang.“ Wie es aussah hatten sie sich viel länger vorbeireitet als ich mich auf dieses Abenteuer.

„Die letzte Schlacht war dann die entscheidende. Das war vor rund 151 Jahren. Zum einen besiegten wir die Orks in Moria und zum anderen zogen wir um. Wir besiedelten den Ered Luin, wo Thráin mit seinen Sohn Thorin diese Siedlung errichtete. Diese wurde, wie du weißt, nach Thorin benannt. Thorin war gerade mal 95 Jahre alt als sein Vater Thráin verschwand und er den Thron übernehmen musste.“ Gerade mal, fand ich sehr übertrieben. Wäre Thorin ein Mensch gewesen, hätte man sich eher gewundert, weshalb er noch auf den Thron säße. Bei den Zwergen galt er zu der Zeit als fast erwachsen.

„Weißt du weshalb Thráin ging?“, bohrte ich nach.

„Das weiß keiner. Meine Vermutung ist, dass es ihm zu viel wurde aber sicher bin ich mir nicht. So, ich bin mit der Karte fertig.“ Ich nahm die Karte entgegen und besah sie mir. Die war sehr schön gezeichnet. Leider stellte ich fest das ich keine der Beschriftungen lesen konnte, welche er geschrieben hatte. Natürlich hätte ich raten können was da stand aber ich wollte es wissen.

„Du Balin kannst du die Karte bitte neu beschriften?“, bat ich deshalb darum.

„Ist meine Handschrift so unleserlich?“, wunderte er sich laut. Ich errötete ganz stark.

„Das nicht aber… naja ich kann kein Zwergisch lesen“, beichtete ich ihm verlegen und sah mich um ob jemand zuhörte.

„Das muss dir doch nicht peinlich sein ein Analphabet zu sein.“

„Ich bin kein Analphabet. Auch wenn mein Westron nicht perfekt ist, würde ich mich nicht als solchen bezeichnen.“

„Ein Analphabet ist doch jemand der seine Muttersprache nicht beherrscht und da du eine Zwergin bist.“ Gegen seine Argumentation kam ich nicht an.

„Dann bin ich halt einer. Kannst du mir das hier bitte neu beschriften, damit ich es lesen kann?“, bat ich ihn darum.

„Von mir aus.“ Er schrieb die Übersetzung darunter. Endlich konnte ich es lesen. Artig bedankte ich mich bei ihm und holte kleine Steine von draußen rein. Diese legte ich auf das aufgeschlagene Buch und versuchte mir ein paar Kampfstrategien zu überlegen.

„Was machst du da?“, erkundigte sich Ori interessiert.

„Nachdenken, das siehst du doch“, knurrte ich leicht genervt.

„Über was denkst du da nach?“

„Nun, wie du weißt ist dieser Azog hinter uns her. Das heißt irgendwann werden wir ihn wieder sehen und das spätestens wenn wir im Erebor sind. Ich überlege nur wie wir am besten gegen ihn ankommen.“ Er besah sich die Karte näher an.

„Und hast du einige Pläne?“

„Nicht wirklich. Es ist so frustrierend.“

„Frag doch einen der Älteren um Rat“, schlug er mir vor. Keine schlechte Idee. Ich packte die Steine weg und wollte zu den anderen vor dem Haus gehen doch ich verharrte an der Tür.

„Was machen wir nun? Wenn wir sie weiter mit uns reisen lassen wird sie weiterhin in gefährliche Situationen gebracht werden, aber wir können sie auch nicht zurück lassen“, hörte ich jemanden sagen.

„Ja, Azog würde sie sicher umbringen, da er weiß dass sie zu uns gehört“, vernahm ich Balins Stimme, welcher nun bei denen da draußen war.

„Sie ist aber ein Kind“, sagte Thorin.

„Ich weiß. Aus diesem Grund ist es am besten, wenn sie bei uns bleibt. Wir können sie, solange es unsere Mission nicht gefährdet, beschützen“, meinte Dwalin.

„Findest du es gut ihr das Kämpfen beizubringen Dwalin?“

„Egal was wir machen, Thorin, wird sie alles daran setzen mitzumachen. Das Einzige was wir machen können ist den Schaden zu begrenzen.“ Sie wechselten das Thema und ich beschloss lieber schlafen zu gehen. Sie sollten ja nicht erfahren, dass ich zufällig ihr Gespräch belauscht habe. So lag ich noch eine weile wach und dachte über das gehörte Gespräch nach. Scheinbar wurde ich auch von den anderen als Kind angesehen. Das ärgerte mich sehr. Ich würde es ihnen noch beweisen, dass ich schon lange keines mehr war. Nach einer Weile übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein.



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