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A Fork Stuck In The Road

Aliens, Armdrücken & andere Absurditäten
von

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Like I Never Outgrew My Old Playground

Sie waren auf dem Dachboden und verstaubt gewesen, als Hajime nach Jahren das erste Mal wieder nach ihnen suchte. Ihm war nie bewusst gewesen, wie viele er hatte. Ihm war nie bewusst gewesen, dass sie mit ihm gewachsen waren.

 

Ihm war nie bewusst gewesen, dass sie irgendwann aufgehört hatten, mit ihm zu wachsen.

 

Schlussendlich hatte er einen neuen gekauft, obwohl er schon in dem Moment, in dem er an der Kasse stand, wusste, dass es eine idiotische Idee war und überhaupt nicht lohnenswert. Aber der ganze Ausflug war eine idiotische Idee, da machte es auch keinen Unterschied mehr. Und jetzt, wo er einmal davor stand, merkte Hajime, dass er das alte Hobby ernsthaft vermisste.

Vielleicht würde es sich auf lange Sicht doch lohnen.

 

 

Vielleicht war es aber wirklich nur eine idiotische Idee, und in dem Gedanken fühlte Hajime sich mehr als bestärkt, als ihm am zweiten Morgen ihres verrückten Trips sechs entgeisterte Gesichter über ein Frühstück aus kalten Gemüsespießen und matschigem Reis hinweg entgegenstarrten.

„Käfersammeln“, echote Oikawa mit diesen lächerlich weit aufgerissenen Augen, die wohl erstaunt aussehen sollten, Hajime aber immer an den glubschenden Goldfisch erinnerten, den er als Kind bei einem Sommerfest gewonnen hatte und der dann ganze eineinhalb Jahre sein Haustier gewesen war – weil der Fisch und Oikawa so viel Ähnlichkeit hatten, hatte er ihn Fishykawa getauft. Oikawa hatte ihn gehasst. (Fishykawa hatte immer noch ein kleines Grab in Hajimes Garten. Wann immer Oikawa zu Besuch war, legte er extra schnell gepflückte Wiesenblumen vor das verwitterte, morsche Holzgrabmal, um ihn zu ärgern.)

„Käfersammeln“, bestätigte Hajime achselzuckend. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Sawauchi die Arme hinter dem Kopf verschränkte, „Das dürfte genauso schief gehen wie der Survival-Trip, huh?“, fragte er amüsiert. Ja, würde es, und das wusste Hajime natürlich. Um diese Jahreszeit fand man noch lange keine Käfer, zumindest nicht, wenn man nicht sehr genau suchte – und selbst dann waren es nur die paar Arten, die den Winter in einer Winterstarre überbrückten oder als Kokons.

 

„Egal. Es geht ums Prinzip. Und vielleicht haben wir Glück und finden irgendetwas.“

 

„Wie nostalgisch“, kommentierte Hanamaki grinsend. Hajime war sich nicht sicher, ob er es ernst meinte, oder einfach nur mal wieder spotten wollte (vermutlich beides), „Hätte mir jemand Bescheid gesagt, hätte ich meine alten Kescher mitbringen können. Es muss zehn Jahre her sein, dass ich das letzte Mal losgezogen bin.“

„Meine Mutter wollte mich nie gehen lassen“, erzählte Kaneo mit einem verlegenen Lachen, „Ich hab mich als Kind viel zu schnell verlaufen! Sie hatte Angst, dass ich verloren gehe, und wenn ich nur in den Park um die Ecke laufe.“

 

Jeder von ihnen hatte Käfersammelerlebnisse auf die eine oder andere Art. Shido erzählte, dass er als Kind immer von seinen älteren Brüdern gejagt worden war, die den kleinen Käfer eben fangen wollten, Matsukawa hatte lieber zugesehen, statt sich selbst zu beteiligen, und Sawauchi hatte eine Weile lang gezielt Schmetterlinge gejagt, aber doch recht bald das Interesse verloren und sich lieber dem Angeln zugewandt.

„Iwa-Chan hat ständig mit diesem ollen Netz herumgefuchtelt, wenn wir rausgegangen sind“, erzählte Oikawa und blies schmollend die Wangen auf, „statt mit mir Volleyball zu trainieren! Das war furchtbar! Und wenn er diese hässlichen, riesigen Krabbelviecher eingefangen hat, hat er sie mir unbedingt unter die Nase halten müssen.“

Er hielt inne, ein beinahe träumerischer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht.

„Einmal hat er mich so mit seinem neuesten Fund erschreckt, dass ich ihn versehentlich mit meinem Volleyball zermatscht habe.“

Danach hatte Hajime ihm einen neuen Ball kaufen müssen, aber seinen wunderbaren Hirschkäfer hatte das nicht wieder zum Leben erweckt. Es war ihm eine Lehre gewesen, allerdings, und der Tag, an dem er beschlossen hatte, den Kescher zuhause zu lassen, wenn er sich mit Oikawa im Park traf.

 

Und auch, wenn Volleyball zuerst nicht so ganz sein Ding gewesen war, es war hängen geblieben, im Gegensatz zum Käfersammeln.

 

 

Obwohl sie früh mit dem Frühstück und aller Morgenroutine fertig waren, reizten sie die Zeit voll aus, die sie im Camp bleiben durften. Das, zusätzlich mit einem längeren Fußweg über Stock und Stein, bis sie einen potentiell guten Platz zum Käfersammeln fanden, führte dazu, dass sie erst nach Mittag anfangen konnten. Normalerweise wäre es wohl klüger gewesen, die Mittagsstunden und die damit einhergehende Hitze zu vermeiden, aber nachdem eben nicht Juli sondern März war, war es auch nur einerlei, und die zusätzlichen Stunden brachten immerhin ein bisschen mehr Wärme mit sich, die bei den immer noch kalten Temperaturen auch bitterlich nötig waren.

„Käfersammeln ist im Wesentlichen eine ziemliche Geduldprobe“, begann Hajime, nachdem sie sich alle auf einer kleinen Lichtung zusammengerottet hatten. Er hatte seine alten Kescher verteilt, wobei die teilweise kleinen Kindergrößen in den Händen von hochgewachsenen Jugendlichen einfach nur albern aussahen. Kaneo hatte den kleinsten bekommen, doch er hatte es mit Humor genommen und nur gutmütig verkündet, dass er eben nichts zu kompensieren habe. (Hatte Hajime auch nicht! Er hatte nur gerne einen Kescher in einer sinnvollen Größe, und im Gegensatz zu Kaneo, der sein neues Spielzeug ziellos durch die Gegend schwang, wusste er wenigstens, wie er damit umgehen musste.)

„Und eine Frage von Aufmerksamkeit. Wenn ihr durch die Gegend walzt und euch nicht anständig umseht, seht ihr erstens nichts, das ihr fangen könntet, und zweitens verjagt ihr die Insekten höchstens.“ – „Was völlig egal ist, immerhin sind hier eh noch keine, nicht wahr, Iwa-Chan?“

 

„Wir können immer noch so tun als ob!“, beharrte Kaneo und wedelte mit seinem Kescher empört durch die Luft. Es sah albern aus, und Hajime sah, wie Hanamaki und Matsukawa beide grinsend das Gesicht verzogen. Sawauchi setzte seinen das ist albern-Blick auf, ein Anblick, der nun auch Hajime zum Grinsen brachte.

„Genau, Trashykawa, streng deine Fantasie ein bisschen an. Du kannst dir ja auch vorstellen, wir würden Aliens suchen.“ – „Iwa-Chan!!! Das ist Jahre her, so etwas Dummes mache ich nicht  mehr!“

 

Die Tatsache, dass Oikawa ausnahmsweise einmal die Wahrheit sagte, machte Hajime nur noch wütender. 

 

„Ich bin dafür, einen Wettbewerb draus zu machen“, unterbrach Hanamaki mit einem blöden Grinsen. Hajime machte sich nicht die Mühe, zu ihm hinüberzusehen, denn jede weitere Erklärung kam, ganz wie er erwartet hatte, von Matsukawa: „Wahlweise daraus, wer die meisten Käfer oder anderen Schund findet, oder daraus, wer sich am Überzeugendsten zum Idioten macht. Wobei den Wettbewerb sowieso Yuda gewinnen wird.“ – „Hey!!!“

Hajime stemmte grinsend die Hände in die Hüften.

„Gut, machen wir einen Wettbewerb draus. Was kriegt der Gewinner eigentlich?“

Die Antwort war, natürlich, nichts.

 

 

Bei allem nichts war ein Wettkampf aber immer noch ein Wettkampf. Es wunderte Hajime nicht, dass jeder einzelne plötzlich viel entschlossener aussah, als sie sich schließlich trennten und begannen, durch den Wald zu streifen. Hajime hatte noch lange einige der anderen im Blick. Sawauchi hatte sein Handy vor der Nase und tippte eifrig auf dem Touchpad herum. Als er Hajimes Blick auffing, grinste er breit und selbstbewusst, während er mit dem Handy wedelte. Neugierig, was er da gefunden hatte, trat Hajime näher – es war ein Artikel über das Überwintern von Insekten.

Natürlich kam Sawauchi auf sinnvolle Ideen, während die anderen ratlos durchs Gebüsch krochen. Hajime hätte es zu gerne Betrug genannt, aber nachdem er selbst nicht besser war, verkniff er es sich und erwiderte sein Grinsen nur amüsiert.

 

So hatte er wenigstens richtige Konkurrenz.

 

Es war wirklich nostalgisch, so durchs Dickicht zu streifen. Hajime brauchte nicht lange, bis er einen ersten Kokon entdeckte, von dem er vorsichtig ein Foto machte. Ein Stück weiter in einem Astloch entdeckte er winterstarre Käfer, die er ebenfalls fotografierte, sorgsam darauf achtend, ihnen nicht zu nahe zu kommen und sie versehentlich frühzeitig aufzuwecken. Es waren keine großen Funde, und definitiv nichts, mit dem er sich als Kind vor seinen Käfersammlerfreunden hätte brüsten können, aber gerade war Hajime mit dem Resultat seiner Suche ausgesprochen zufrieden – es war unwahrscheinlich, dass die anderen überhaupt etwas fanden, außer Sawauchi half ihnen auf die Sprünge, und selbst dann fehlte ihnen die Routine, die Hajime immer noch hatte, selbst wenn sie etwas eingerostet war.

Und es war vor allem ausgeschlossen, dass Oikawa etwas finden würde, und das befriedigte Hajime ungemein.

Wo man vom Teufel sprach – hinter der nächsten Biegung entdeckte er Oikawa, der allen Ernstes über den Boden kroch, sein Blick hochkonzentriert. Er hatte die Unterlippe leicht vorgeschoben, was Hajime als Zeichen dafür nahm, dass er jetzt schon frustrierte, weil er nichts fand. Dann plötzlich erstarrte er, und im nächsten Augenblick landete sein Kescher auf dem Boden und er sah hektisch auf.

„Iwa-Chan! Ich hab etwas gefunden!“

Hajime konnte es nicht fassen.

Hajime konnte es nicht fassen, und als er Oikawas großen Fund sah, konnte er vor allem ein Lachen nicht mehr zurückhalten, das seinen alten Kindheitsfreund dazu brachte, eine gar tragische Schnute zu ziehen.
 

„Das ist Baumrinde, Idiot.“

 

 

Sie streiften lang genug durch den Wald, um hungrig zu sein, als sie wieder zusammenkamen. Oikawa war immer noch unglaublich beleidigt, dass er überhaupt nichts gefunden hatte, während Hanamaki und Matsukawa völlig zufrieden damit schienen, dass sie zufällig eine Raupe beim Fressen entdeckt hatten. Das Tierchen hatten sie mitgebracht, aber sofort wieder ausgesetzt, nachdem ihr Fund bestätigt war. Sawauchi hatte es wie Hajime gehalten – er hatte Fotos gemacht und weit mehr gefunden, als Hajime ihm zugetraut hätte.

Trotzdem gewann Hajime. Aber daran hatte er auch noch nie gezweifelt.

„Wir brauchen ein Mittagessen“, kommentierte Shido ausgesprochen hilfreich, als sie ihre Telefone wieder wegsteckten. Sein Magen knurrte, wie um seine Worte zu unterstreichen, und prompt lief er wieder einmal rot an. Der Anblick war beinahe vertrauter als seine normale, helle Gesichtsfarbe.

„Die Verlierer holen es“, schlug Sawauchi mit einem gehässigen Grinsen vor, „Und dann suchen wir uns nen netten Platz zum Picknicken. He, Kaneo, wohin müssen wir heute eigentlich noch?“ – „Zurück nach Sendai. Herberge. Zwei Zimmer. Wir können aber so früh oder spät antanzen, wie wir wollen.“

„Gut. Dann essen wir jetzt und machen uns dann auf den Weg“, bestimmte Hajime. „Wer holt nun das Zeug?“

Shido und Kaneo, beide genauso gnadenlos schlecht wie Oikawa, meldeten sich freiwillig. Es wurde abgesprochen, dass sie einen hübschen Platz zum Picknicken suchen sollten, und schließlich Oikawa an ihrem alten Treffpunkt abstellen, um den Lieferservice abzuholen, sobald er zurückkam.

 

Es dauerte nicht lange, den passenden Platz zu finden. Ein Bach plätscherte durch den Wald. Sie legten ihre Schlafsäcke als Picknickdecke aus, und verfielen in oberflächliche Gespräche, die nur dazu dienten, die Zeit totzuschlagen, bis das Essen kam – glücklicherweise bald genug, und glücklicherweise waren Shido und Kaneo weitsichtig genug, dass sie sogar Proviant für die Fahrt mitgebracht hatten.

„Wisst ihr“, kommentierte Sawauchi nachdenklich, den Blick auf den Bach zu seiner Linken gerichtet, „Wir könnten ja versuchen, ob wir Fische fangen können. Dann kommen diese ollen Netze immerhin zum Einsatz.“

 

Es war eine Selbstverständlichkeit, dass der Vorschlag angenommen wurde.

 

Barfuß, mit hochgekrempelten Hosenbeinen und Kescher bewaffnet, ging es also in das kaum mehr als knöcheltiefe Wasser, kaum, dass die gefüllten Reisbällchen verspeist waren.

„Ich glaube kaum, dass wir hier so viel mehr finden.“ – „Wart’s ab, Hanamaki. Irgendwas geht uns schon ins Netz.“ Sawauchi grinste und schulterte seinen Kescher bequem, „Und sei es nur Oikawa, der auf dem nassen Boden ausrutscht und ins Wasser platscht.“ – „Das tu ich nicht, Ucchi!“

Sie begannen zu zanken, und Hajime, den Göttern sei Dank einmal nicht Oikawas Streitpartner, wandte nur zu gerne seine Aufmerksamkeit von dem Theater ab und widmete sich lieber dem klaren Wasser, das seine Knöchel umspülte. Lange würde er in der Kälte nicht hier bleiben wollen.

 

Und im nächsten Moment sah er eine kleine, flinke Bewegung unter Wasser und jede Kälte war vergessen.

 

 

Es war nicht Oikawa, der am Ende ins Wasser stürzte. Es war Hanamaki, der mit einem erschrockenen Schrei auf dem Hintern landete. Matsukawa war sofort zur Stelle, um ihm aufzuhelfen.

Natürlich zog Hanamaki ihn zu sich hinunter. Hajime hätte es auch getan.

Es wurde eine Kette daraus – vor Lachen nicht darauf achtend, wo er hintrat, war Kaneo der nächste, der im Wasser landete, und er zog Shido zu sich hinunter, der allen Ernstes noch naiv genug gewesen war, ihm ebenfalls aufhelfen zu wollen. Wer an diesem Punkt noch nicht im Wasser lag, wurde knallhart runtergezogen, und so landete auch Hajime lachend in dem kalten Bach, und keine Minute später hing Oikawa lachend und nass an seiner Schulter.

 

In dem Moment, in dem er mit seinem überraschten Fischglubschen aus dem Wasser hochgerumpelt war, nass bis in den Haarschopf, weil er sich der Länge nach hingelegt hatte, hatte er Fishykawa ähnlicher denn je gesehen.

 

Hajime hätte zu gerne ein Foto davon gehabt.

 

 

Sie fingen natürlich keinen einzigen Fisch.

 

Dafür durften sie sich mitten in der Pampa umziehen, um ihre nassen Klamotten loszuwerden. Immerhin half die Fahrradfahrt, die auf ihr unfreiwilliges Bad folgte, gut dabei, die verfrorenen Körper wieder aufzuwärmen.

Als sie endlich an der Herberge ankamen, gab es natürlich regelrechten Krieg um die Duschen, den Hajime selbstverständlich gewann – Oikawa hatte das größte Pech und war der letzte, der ins Bad durfte, was im Wesentlichen daran lag, dass er auch derjenige war, der am Längsten brauchte.

Das Gejammer war trotzdem groß, und Hajime hörte es trotz laufendem Wasser noch, aber es war ihm relativ egal. Sobald Oikawa erst seine Dusche hatte, würde er immerhin ruhig sein und bleiben.

 

Letztlich blieben sie alle still, als das Licht erst einmal aus war. Abgesehen von den üblichen Geräuschen, die Schlafende verursachten, war es völlig ruhig. Hajime starrte Löcher an die Decke.

„Du bist noch wach, Hajime.“

Keine Frage, eine Feststellung. Er brummte, drehte sich zu Kaneo um. Er konnte im Dunkeln gerade noch so entdecken, wie der Junge auf dem Bett neben seinem ihn ansah, aber der Blick in seinen Augen war unlesbar.

„Du auch.“

Kaneo lachte leise.

„Nicht nur ich. Tooru ist auch noch wach. Und Issei.“ – „Yudacchi, ich schlafe!“

Matsukawa protestierte nicht, er schnaubte nur amüsiert, ehe er sich herumdrehte und sich mit der Bewegung sichtbar vom Gespräch abwandte. Hajime blinzelte irritiert in die Nacht. Er hatte wirklich geglaubt, die anderen würden schlafen.

 

Einige Minuten herrschte Stille nach dem kurzen Austausch. Hajime wusste nichts zu sagen. Scheinbar auch niemand sonst. Schließlich war es Kaneo, der die Stille durchbrach:

„Shibata ist nicht wirklich weit entfernt von hier, oder?“

Hajime schwieg. Nicht einmal eine Stunde mit dem Auto. Wenn er einen Führerschein machte… aber dafür brauchte er Geld, das er nicht hatte, und entsprechend einen Job neben dem Studium. Lohnte es sich überhaupt, Geld in etwas zu investieren, für das ihm dann die Zeit fehlen würde?

„Nein. Die Fahrten sind trotzdem teuer.“ – „Hm.“

In Kaneos Stimme schwang so viel Wehmut mit, dass sogar Hajime sie problemlos heraushören konnte. Er erinnerte sich nicht mehr daran, wann er das letzte Mal wirklich ohne Oikawa gewesen war.

„Iwa-Chan hat mir nie erzählt, was er studieren will“, kam es erstickt vom anderen Ende des Zimmers. Obwohl seine Stimme nur so halbwegs hinter seinem Kopfkissen hervorkam, klang Oikawa unglaublich vorwurfsvoll. Hajime schnaubte.

„Sportmedizin.“ – „Echt?! Hajime, Arzt ist ganz schön hochtrabend!“

Er zuckte mit den Schultern. Wusste er selbst. War nicht, als wäre er blöd.

 

„Iwa-Chan wird ein schrecklicher Arzt! Wenn du immer so böse guckst, wird niemand bei dir in Behandlung sein wollen~!“ – „Dann ist es ja umso besser, dass du es schon gewöhnt bist, Shittykawa.“

„IWA-CHAN!!!“

Mit einem Satz saß Oikawa kerzengerade im Bett, und seine Augen waren so weit aufgerissen, dass Hajime es selbst in der Dunkelheit sah. Kaneo gab einen Laut von sich, der halb nach unterdrücktem Lachen und halb nach unterdrücktem Schluchzen klang und Hajime verzog unwillig das Gesicht, froh, dass die Dunkelheit kaschierte, wie verräterisch heiß sein Gesicht gerade wurde.

„Iwa-Chan, du kannst doch nicht–!“

Hajime unterbrach den Protest mit einem gezielt geworfenen Kissen in Oikawas Gesicht, und als es wieder hinunterfiel, glubschte er immer noch genauso ungläubig wie vorher, und zusätzlich öffnete und schloss er nun wortlos den Mund.

Wie ein Fisch auf dem Trockenen.

 

„Halt die Klappe und geh schlafen, Fishykawa.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jeon_Jungkook
2017-04-16T11:06:31+00:00 16.04.2017 13:06
Und hallo zu Iwa-chans POV! 
Das mit dem Käfersammeln hat so gut zu ihm gepasst. Weil er hat das in der Kindheit sicher oft getan. Zumindest sieht man das ja auch immer oft genug Fanarts. Und dass Oikawa davon auch nicht begeistert ist... Es wundert mich nicht! Die kleine Anekdote über ihre Kindheit fand ich auch perfekt eingearbeitet! Besonders dass Oikawa den Käfer mit dem Volleyball zermatscht hat! XD Man merkt sehr gut, dass er vom Käfer Sammeln keine Ahnung hat! Deswegen kann er ja auch nur ein Stück Rinde als Käfer finden XDD
 
Auch die Szene mit dem ach war sehr amüsant und während dem erneuten Lesen ist mir nun gerade immer mehr aufgefallen, dass du Yuda und Kaneo sehr oft im Doppelpack genannt hast! Gib zu! Da steckt mehr hinter ;P
 
Das Ende mit dem Schlafen / bzw Nicht - Schlafen fand ich auch sehr süß! Und dass Iwa-chan für Oikawa Sportmedizin studieren wird war voll niedlich! Einfach toll!
Von:  Kim_Seokjin
2016-07-16T20:05:22+00:00 16.07.2016 22:05
Bevor ich weiter lese, muss ich gleich sagen, dass ich mich auf dieses Kapitel am Meisten gefreut habe. Iwa-chan. <3

Ich war ernsthaft am Grübeln, was wohl an dem Tag anstehen würden, wenn Iwaizumi dran sein würde und habe nicht an Käfer sammeln gedacht. Oikawa's Gesicht dabei und die kleine Geschichte mit dem Goldfisch ist herrlich und irgendwie auch süß.

Käfer sammeln ist echt so ein Jungending oder? Und in Japan wahrscheinlich nicht ganz so verschrieen wie hier. Wenn du hier so etwas machst, bist du ja gleich ein Freak auch als Kleinkind. Oikawa hat dann sicherlich immer sehr unjugenhaft geschrieen. Jetzt kriege ich sicherlich nie wieder aus dem Kopf, dass er Angst vor Spinnen hat. :'D
Und so kam Iwa-chan dann zum Volleyball, irgendwie tut er mir ja Leid.

(Hatte Hajime auch nicht! Er hatte nur gerne einen Kescher in einer sinnvollen Größe, und im Gegensatz zu Kaneo, der sein neues Spielzeug ziellos durch die Gegend schwang, wusste er wenigstens, wie er damit umgehen musste.)
Herrlich! Einfach nur herrlich! <3

Ah und nun kenne ich auch endlich den Wetteinsatz. Verständlich, dass es nichts ist, die Wetten viel zu oft, wenn es um wirklich Einsätze ging, dann wären sie blank oder müssten eine Liste führen, welche Wettschulden noch einzufordern sind.

„Das ist Baumrinde, Idiot.“
Als ich gelesen habe, dass Oikawa etwas gefunden hatte, war ich wirklich gespannt und als dann dieser Satz kam, lag ich am Boden vor Lachen. XD

Bei der Bach-Szene musste ich natürlich auch Lachen und hatte sie wirklich bildlich vor Augen.

Und die Bettszene... jetzt brauchte ich wirklich Taschentücher. ;v;
Antwort von:  Puppenspieler
21.07.2016 23:28
Woah, mist, ich hab die Kommis voll nicht gesehen!;_____; Sorry! Und tausend Dank für deine Kommentare!!!!!!!!

Haha... xD Ja, das Käfersammeln... ich glaube, das hab ich aus anderen FFs geklaut. :'D Oder es kommt daher, dass es dieses eine Flashbackbild gibt, wo Iwa-Chan den Kescher in den Händen hat. xD
Hach. Fishykawa ist das beste an der ganzen Geschichte... :'D

Ich glaube schon. xD In japan ist das übrigens SUPER BELIEBT; ich hab ein bisschen recherchiert, damit Iwa-chan auch genug Fachkenntnisse hat.;) Hier würde das ja keiner tun... ewww.
Haha, ach, Iwa-Chan ist glücklich, wie es ist! Ganz bestimmt! (Solange Oikawa keinen Mist baut...)

Ich finde ja, nichts ist der schönste Wetteinsatz. Besser jedenfalls als Aphrodi und ich, die wir nur um FFs wetten. ;D TU DAS NIEMALS!

Sehr schön!*^* Ich freue mich, wenn ich euch zum Lachen bringen kann! XD

...und zum weinen. :'D Awww, es tut mir Leid!:'D Aber es freut mich, dass es anrührt. :'3 ♥
Von:  Yo-Yoshi-Ku
2016-07-15T01:41:21+00:00 15.07.2016 03:41
Gerade gestern noch bei den beiden Myriad-Kapiteln wo Oikawa's Knie absolut kaputt ist - und hier will Iwa-chan jetzt Sport-medizin studieren.
Wie herrlich ironisch das zusammenpasst, hehe. = v=)

Echt süß das sich alle auf's Käfer - und Fische - fangen einlassen! :D
Das Oikawa nix zusammenbringt war schon fast abzusehen - mich hats ja sogar am meisten gewundert, dass der auch im Wald rumgestapft und am Boden rumgekrochen ist um was zu finden! x'D
(Ich hät mich wohl nicht dreckig machen wollen. :'D)

Ich vergönns den Jungs, dass sie jetzt aber dann mal wieder richtige Betten haben - UND DUSCHEN. OTL
N echt adorables Kapitel~! ; v;)
...und ich kann mir Fishykawa (den animalischen) und IRL!Fishykawa beide sehr gut vorstellen - gelobt sei der Manga, welcher schon oft mit genialen Tooru-Gesichtsausdrücken um sich geworfen hat! :'D <3
Antwort von:  Puppenspieler
15.07.2016 03:43
Oh ja, das... das kommt ironisch. XDDDDDD' Mist!

Natürlich kriegt Oikawa nichts hin. û___u Aber er war wohl zu stolz, um kampflos aufzugeben. xD Oder hat sich vom Gruppenzwang anstecken lassen, wer weiß schon, was in dem hübschen Köpfchen vor sich geht!
(Ich hätte mich geweigert! Ich hasse Käfer!XD)

DAS HABEN SIE ABER AUCH VERDIENT! xD
Fishykawa ist wunderbar. :'D Es braucht mehr Fishykawa für die Welt!!!

Danke für den Kommentar!*^* ♥♥♥ Ich freu mir grad nen Keks!


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