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Puppe

von

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Er hatte ihn gefunden als er mit einem Teil seiner Elite von einem heiklen Attentat zurück kam. Im Normalfall lies er sie so etwas allein durchziehen, wähend er mit dem Großteil seiner anderen Todesser einen Überfall durchführte um als Ablenkung zu dienen und einfach Angst und Schrecken zu verbreiten.
 

Wer Angst hatte tendierte dazu sich lieber zu verstecken als zu kämpfen, also minimierte er die gegnerischen Kräfte dreifach: Durch Angst, geheime Attentate und im Kampf. Es war der Grund warum seine Macht immer mehr wuchs, er war der Hauptbestandteil der Albträume der meisten Zauberer Englands. Die Attentate waren notwendig, es durfte keine berühmten Märtyrer geben, man sah ja an den Potters was daraus wurde. Alle Hoffnngen auf ein Kind laden, also wirklich, als ob der Junge ihn besiegen konnte. Er war nicht schlecht, man sollte ihn da nur nicht falsch verstehen und er hatte ein unverschämtes Glück, aber aus dem Jungen hätte so viel mehr werden können. Nein, manche Personen starben am besten still und heimlich und es hatte den wundervollen Nebeneffekt das gerade diese verschwinden und häufigen ‘natürlichen’ Tode, von bis dahin kern gesunden Stützenfiguren, für noch mehr Unruhe und Angst sorgten. Kurzum er liebte seinen Job, wenn man es denn als solchen bezeichnen konnte. Es war eine Lebenseinstellung, eine Leidenschaft und es lies sich in der momentanen Zeit so wunderbar mit seinen politischen Zielen vereinen. Er hätte wirklich nicht gewusst was er gemacht hätte wenn seine Übernahme friedlich verlaufen wäre.
 

Sie waren durch einen Wald gelaufen, auf dem Grundstück des gerade eben verstorbenen Ordnsmitgliedes, um an die Grenze der Schutzschilde zu kommen, als sie darüber gestolpert waren.
 

Er lag dort wie eine weggeworfenen Puppe. Die Arme und Beine in Winkeln verdreht die teilweise eindeutig von gebrochenen Gelenken sprachen oder einfach nur verdammt unbequem sein mussten und doch lag er dort bewegungslos ohne jegliche Miene zu verziehen. Die Kleider waren zerfetzte Lumpen, wenn man es großzügig ausdrücken wollte und sein Körper war bedeckt mit einer Mischng aus Blut und Schlamm. Es klebte in Klumpen überall, selbst im Haar das zusätzlich mit Zweigen, Blättern und Kletten übersät und heillos verknotet war. Das einzige was annähernd eine Ahnung von dem Potenzial der Figur verleihte, waren die Augen, grün, verschleiert und gebrochen. Trotzdem wunderschön.
 

Während einem auf den zweiten Blick die Porzelangleiche Haut auffiel, die an einigen wenigen, sehr wenigen, Stellen durch den Schmutz zum Vorschein kam. Die von Verunreinigung aufgehellten rabenschwarzen Haare waren ein einziger Knoten. Lippen die wie gemalt in einem weich geschnittenen Gesicht saßen und eine ausgeglichene Statur.
 

Normalerweise war er kein Mensch der weggeworfene Sachen anderer mitnahm, er hatte genug Geld, doch mit etwas Mühe und Geduld würde man in der Lage sein sie wieder in Topform zu bringen, diese kleine hübsche Puppe die er unverhofft gefunden hatte.
 

Also hatte er sie mit genommen. Das Säubern war eine Tortur gewesen, mehr als einmal hätte er das verklebte Haar am liebsten verschwinden lassen, doch er hatte sich dazu durch gerungen es nicht zu tun. Ja, es würde wieder nachwachsenm mit Tränken noch schneller, doch wer wusste schon was man der kleinen Puppe alles eingeflöst hatte und er wollte nun wirklich keine kahle Puppe, es war schon genug das sie trotz der vielversprechenden Knochenstrucktur, die er gesehen hatte, haltlos mager war.
 

Als er seine Puppe mit genommen hatte, hatte Bellatrix angeboten sie für ihn zu säubern und zwischendurch war er wirklich versucht sie zu rufen und ihr Angebot doch noch an zu nehmen, doch das hier war seine Puppe und er hatte es nicht gerne wenn andere Leute seine Sachen anfassten, auch nicht seine Elite.

Am Ende war es die Mühe wert gewesen.
 

Nun lag sie sauber und in dicke Decken eingepackt in seinem Bett und schlief durch die Schmerzen, die mit den Heilzaubern, die er über ihn gelegt hatte, einher gingen. Die Schäden waren immens gewesen und er würde eine Weile weder Laufen noch richtig Heben können. Die Gelenke benötigten eine besondere Art der Heilung, was dazu führte das sie zwar innerhalb weniger Minuten wieder zsammen gefügt wurden, die entstehenden Fugen am Anfang aber zu schwach waren, sodas sie der Belastung des Hebens nicht standhielten. Dadurch würde er dafür sorgen müssen das er abends Zeit hatte die Gelenke seiner Puppe langsam zu bewegen, um deren Beweglichkeit zu erhalten während die Kraft Stück für Stück in diese zurück kehrte.
 

Er machte sich darüber jedoch keine großen Gedanken, er würde seine Puppe reparieren und sich an ihr erfreuen, daran hatte er keinen Zweifel.
 

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Er wusste nicht was passiert war und nicht wann, er hatte das Gefühl für Zeit vollkommen verloren. Aber es führte nur dazu das er noch verwirrter war. Seitdem er das erste mal nach dem Volrfall wieder aufgewacht war, war alles anders.

Das erste war er selbst, er war ruhig, anteilnahmslos und selbst wenn er es versuchte er konnte sich nicht dazu durchringen zu reagieren, schon weil sein Körper genauso schwer zu sein schien wie sein Geist. In einer gewissen Weise war es beängstigend, er war allem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und doch war die Unruhe die dieser Gedanke aus löste gedämpft unter dieser Gleichgültigkeit. Nicht das es für ihn etwas neues wäre anderen ausgeliefert zu sein. Trotzdem war es nicht schlimm, verwirrend ja, beunruhigend sicher, aber trotzdem waren die letzten Jahre in denen er sich bewegen, hätte verteidigen können so wesentlich schlimmer.
 

Als er das erste mal seine schweren Lieder auf gezwungen hatte, war er dem Gefühl nach sauber gewesen und lag zwischen dicken Decken eingekuschelt in einem Bett. Es war warm, weich und einfach bequem, etwas das er so nicht kannte. Bis dahin dachte er das es keine weicheren Betten als die in der Krankenstation gab, doch dieses Bett war so viel weicher, wie eine Wolke, bestimmt.
 

Das wirklich erschreckende war jedoch das er nicht alleine war, den um das Bett herum wanderte ein Mann mit seiner Konzentration fest auf den Blättern in seiner Hand. Er kannte ihn, kannte die dunkeln Haare, die durchtrainierte Figur, das aristokratische Gesicht und vor allem die Augen. Auch wenn er den anderen noch nie so entspannt gesehen hatte, ganz ohne seine schwarzen standartmäßigen Roben.
 

Doch es ergab keinen Sinn wenn dieser Mann, der war der er dachte das er war, sollte er nicht in der Lage sein seine Augen zu öffnen, nie wieder. Oder zumindest sollte er in irgend einem nassen, zugigen Kerker sein, nicht in diesem wundervollen Bett. Es ergab keine Sinn.
 

Leider wurde es von diesem Punkt nur noch komischer. Voldemort nannte ihn seine Puppe und kümmerte sich um ihn. Wirklich kümmern. Der Mann badete ihn, zog ihn an, fütterete ihn, da er sich noch immer nicht bewegen konnte und trug ihn überall hin. Er nahm ihn wirklich überall hin mit, außer zu den Todessertreffen, er hatte gesagt das er dorthin erst mit konnte wenn er sich bewegen konnte. Also verbrachte er die Zeit alleine auf seinem Stammplatz, auf dem Sofa nah am Kamin, im Büro des anderen. Soviel er wusste, wusste außer ein paar Leuten aus der Elite niemand von ihm, zwar war er zu den einzelnen Meetings anwesend, doch sein Sofa war so platziert das ihn niemand sehen konnte. Dadurch hatte er viel erfahren, Informationen für die der Orden morden würde und tat. Wenn er sich bewegen könnte und zurück ginge würden sie ihn mit offenen Armen wieder aufnehmen und ihm sein Versagen verzeihen.
 

Trotzdm konnte er sich nicht dazu durchringen diesen Gedanken auch nur annähernd gut zu finden. Er hatte unter dem Orden so gelitten, nicht das er es je anders gekannt hätte, bis jetzt und nun das er es anders kannte wollte er nicht mehr zurück. Es war beängstigend, in einer gewissen Weise, er wusste nicht was noch auf ihn zu kam und doch konnte es nicht schlimmer sein als das was er hinter sich hatte. Also würde er hier bleiben, auch wenn er sich irgendwann wieder bewegen konnte, wie Voldemort ihm während ihrer abendlichen Übungen versichert hatte und auf das beste hoffen.
 

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Wieder ein Meeting, es war ermüdend. Seine Spione hatten nichts interessantes zu berichten, da der Orden noch immer damit beschäftigt war den Longbottomjungen auszubilden, nachdem sie sich seiner Puppe entledigt hatten. Laut Berichten war sein kleiner ihnen nicht effektiv und rückstichslos genug gewesen. Es würde interessant werden zu sehen was sie aus dem Jungen machten, schon alleine weil sie bei ihm nicht die gleichen Trainingsmethoden anwenden konnten wie bei ihrer letzten Waffe schließlich war dort eine Großmutter die einschritt. Doch auf grund dessen waren sie extrem ruhig. Natürlich hatte es seine Vorteile schließlich konnte er sich auf das Infiletrieren konzentrieren, aber nun waren die Meetings so langweilig.
 

Mit einem genervten Seufzen lies er seine Hand wieder durch die schwarzen Locken seiner Puppe gleiten. Seine kleine Puppe hatte einen weiten Weg hinter sich. Es hatte lange gedauert bis sie seine Beweglichkeit wieder hergestellt hatten.

Regelmäßige, vorsichtige, stärkende Übungen und langsames mit einbeziehen. Das erste das der Junge alleine halten konnte war ein Glas Wasser gewesen.
 

Nicht das er sich im beisein anderer viel bewegte, er war seine perfekte kleine Puppe, still, ruhig und mittlerweile anhänglich. Auch wenn sich diese Eigenheit nur Nachts zeigte wenn sich der kleine wärmesuchend in seine Arme kuschelte. Es hatte sich zu einer der besten entscheidngen seines Lebens gemausert diese kleine zerbrochene Puppe aufzuheben und zu reparieren.
 

Die leichte Bewegung der feingliedrigen Hand seines kleinen hatte sofort seine Aufmerksamkeit, er bewegte sich nicht ohne Grund und so war es kein Wunder das im selben Moment in schimmernder Schild vor ihnen beiden auftauchte, an dem ein grüner Blitz abprallte. Während er seine Hand also belohnend in den Nacken seiner Puppe gleiten lies und diesen anfing zu massieren, beobachtete er wie der Verräter um sich schlug während er von einem unsichtbaren Gewicht zu Boden gedrückt wurde und der Zauberstab zerbrochen daneben lag.
 

Eine perfekte kleine Puppe die er da hatte, eine wunderbare kleine Puppe.
 

Seine Puppe.
 

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Er wusste was er war, er war eine Puppe, die Puppe des dunklen Lords.
 

Für die meisten wäre es eine Horrorvorstellung dessen war er sich sicher, doch für ihn, für ihn war es eine Wohltat, eine Rettung
 

Seit er sich erinnern konnte war er eine Marionette, keine Puppe wie hier, sondern eine Marionette, hängend an Schnüren und bewegt von anderen.
 

Er hatte keine Meinung, keinen Besitz, keine Nutzen außer zu folgen.
 

Sie hatten ihn herumgezeigt wie eine Trophäe, hatten ihn durch Prüfungen gezerrt und in Kämpfen an vorderste Front gestellt, nur um ihn nach dem sie ihn nicht mehr brauchten oder seiner für den Moment überdrüssig wurden in einen Schrank zu hängen, die Tür zu schließen und ihn zu vergessen.
 

Das war woraus sein Leben bestand, Duneklheit, Schmerz und die lachenden Gesichter derer die sich daran erfreuten mit ihm zu spielen.
 

Sie hatten ihm in seinem Leben nie etwas gegeben, nichts materielles und auch nicht emational, werder Verständnis noch Sympathie oder gar Liebe und doch hatten sie ihm alles genommen.
 

Am Ende hatten sie beschlossen das seine Darbietung nicht genug war, hatten ihn über seine Belastungen hinaus gefordert. Bis sein Körper aufgegeben hatte. Sie hatten ihm die Gelenke gebrochen, die Fäden gekappt und hatten ihn entsorgt, wie Abfall, wie ein nutzloses Stück Holz, wie eine kaputte Marionette.
 

Hier jedoch, hier war er eine Puppe und das war der ganze Unterschied, so simpel und doch bedeutete es so viel. Er bekam Kleidung, regelmäßige Mahlzeiten, konnte sich im ganzen Haus bewegen und schlief in einem weichen Bett. Man behandelte ihn mit Vorsicht und Respekt, wie etwas von Wert, man lies ihm seine eigene Meinung. Es ging sogar so weit das der dunkle Lord ihn nach seiner Meinng fragte und seine Äußerungen ernst nahm und in betracht zog. Doch meistens benügte er sich damit still zu bleiben und zu beobachten. Schließlich war er eine Puppe, der stille Begleiter des dunklen Lords, von Tom.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hampelmann
2016-07-07T20:26:55+00:00 07.07.2016 22:26
Eine sehr interessante Fanfiction!
Natürlich ist der Charakter von Voldemort etwas gestreckt, dass er überhaupt interesse an einer Puppe hätte, und sie so menschlich umkümmern könnte, aber mir hat der Ansatz trotzdem sehr gefallen.
Gerade auch Harrys Gedanken haben mir sehr zugesagt, die Wortspielerei mit der 'Marionette' und der 'Puppe' war hübsch eingesetzt und ich mag es, wie du der Puppe Harry trotzdem ihren eigenen Willen gelassen hast.
Da sieht man einmal, wie einfach es sein kann, Harry dazu zu bewegen, die Seiten zu wechseln und kampfunwillig oder nicht seine Kraft für Tom einzusetzen. Ich traue es den extremeren Teilen des Ordens absolut zu, so zu handeln in ihrer Angst; gut also, dass du niemanden namentlich erwähnt hast! Einigen hätte ich es auch nicht zugetraut, und so ist es einfach völlig offen und jeder kann es sich selbst interpretieren. ;)
Danke fürs Hochladen und Teilen! ♥


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