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When i look at you

von

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Ruffy beeilte sich, um auf den schnellsten Weg zu Nami zu gelangen. Er war schon etwas spät dran, da er eine halbe Stunde verschlafen hatte. Dabei fuhr er an den verschiedenen neugebauten Häusern mit Vorgärten vorbei. Auf den Straßen waren schon viele Menschen unterwegs und gingen ihrem Alltag nach. Er hatte sich wirklich gefreut als Nami ihn gefragt hatte, ob sie nicht zusammen zur Uni fahren wollten. Als er das Einfamilienhaus näher kommen sah, trat er automatisch noch ein Stückchen schneller in die Pedale. Angekommen stieg er von seinem Fahrrad hinab und stellte es an ihren Gartenzaun. Da Nami anscheint noch im Haus war, ging er schnurstracks zu ihrer Türklingel und betätigte sie.
 

Keine Minute später öffnete Nami ihm die Tür. Sie sah etwas zerknirscht aus und er bedachte sie mit einem besorgten Blick.

„Alles in Ordnung“, harkte er deshalb nach.

Nami seufzte und schüttelte ihren Kopf.

„Mein Fahrrad ist kaputt und ich habe kein anderes mehr. Tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass du wohl alleine mit dem Fahrrad zur Uni fahren musst. Ich werd dann wohl den Bus nehmen müssen“, entschuldigte sie sich bei ihm.

Doch Ruffy hatte eine Idee wie sie trotzdem zusammen zur Uni fahren könnten.

„Mir fällt das etwas ein. Hol einfach deine Tasche und komm dann raus. Ich warte hier solange“, erklärte er.

Skeptisch drein schauend, fragte Nami: „Was hast du denn vor?“

Doch Ruffy grinste nur geheimnisvoll.

„Lass dich überraschen.“

Obwohl Nami nicht ganz zufrieden mit der Antwort war, machte sie das, was er verlangte. Sie schnappte sich ihre Tasche, zog sich ihre Sandalen an und schloss die Tür hinter sich, um mit Ruffy mit gehen zu können.

Dieser stand schon wartend an seinem Fahrrad und sie ging etwas näher zu ihm.

„Und was jetzt“, meinte sie verwirrt.

„Ganz einfach. Du setzt dich vorne auf meinen Rahmen vom Fahrrad und ich kutschier dich zur Uni“, bot Ruffy ihr an.

„Hör mal, das ist wirklich nett von dir aber ich kann wirklich den Bus nehmen. Das ist kein Problem für mich“, lehnte sie den Vorschlag dankend ab.

„Nichts da, wir machen das jetzt so und ich lass keine Widerrede zu.“ Nami bemerkte an Ruffys Gesichtsausdruck, dass er es ernst meinte und kein nein akzeptieren würde.

Also gab sie sich einen Ruck und kam seinem Wunsch nach. Nachdem Ruffy sich auf sein Fahrrad gesetzt hatte und er sicher sein konnte, dass Nami sich auf dieses setzten konnte, ohne dass sie umfallen würden, setzte sich Nami auf sein Rahmen drauf. Vorsichtig griff er um sie herum ans Lenkrad und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

„Bereit“, fragte er sie, um sicher zu gehen, dass sie es bequem hatte.

Trotz, dass ihr die Sache immer noch nicht ganz geheuer ist, nickt sie ihm kurz zu, um ihn anzudeuten los zu fahren.

Zufrieden fuhr Ruffy mit dem Fahrrad los und das nicht zu langsam. Er genoss es Nami so nahe sein zu können. Ihre Haare wehten leicht im Wind und ab und zu schloss sie wohl aus Angst ein Auge zu, da er inzwischen immer schneller fuhr. Er liebte es den Fahrtwind im Gesicht zu spüren und unwillkürlich stieg auch Namis Parfum in seine Nase. Es war eine Mischung aus Orangen und Vanille. Genüsslich zog er diesen ein und musste sich eingestehen, dass ihm der Duft gefiel.
 

Nach anfänglicher Skepsis und Angst, weil Ruffy mittlerweile ein rasantes Tempo angenommen hatte und es mehr als knapp aussah wie er gerade so noch einigen Personen ausweichte und um die Kurven lenkte, fand sie immer mehr Freude daran sich von ihm kutschieren zu lassen. Normalerweise wollte sie sich auf die Umgebung konzentrieren aber etwas anders lenkte sie davon ab. Er war ihr wirklich nah, sodass sie ein wenig seinen warmen Atmen an ihrem Ohr vernehmen konnte, was eine leichte Gänsehaut verursachte und ein angenehmes Kribbeln in ihrer Magengegend. Allerdings hatte sie keine Ahnung, weshalb er so eine Wirkung auf sie hatte. Es war ihr ein Rätsel und wenn sie ehrlich zu sich war, wollte sie auch nicht darüber nachdenken. Sie wollte einfach nur den Moment genießen. Viel zu schnell für ihren Geschmack kamen sie bei der Uni an.
 

Vor der Uni hielt er an und macht eine kleine Handbewegung, um ihr anzudeuten auf zustehen.

„Mei Lady wir sind da. Sie dürfen also aus ihrer Kutsche aussteigen“, meint Ruffy belustigt zu ihr.

„Ach darf ich das? Was ist, wenn die Mei Lady noch eine Weile herumfahren möchte“, geht Nami darauf ein und spielt mit einer ihrer Haarsträhnen.

„Dann wird sie wohl mit ihrem Fahrer zu spät zu ihrem Kurs kommen und eine Menge Ärger dafür kassieren. Und das wollen wir doch nicht oder“, erwidert er mit wackelnden Augenbrauen.

Nami legt einen Zeigefinger an ihre Wange und macht eine grüblerische Miene ehe sie sich kichernd an ihn wendet: „Nö, ich kann doch nicht zulassen, dass mein Untergebener bestraft wird und ich möchte auch keinen Ärger haben.“

„Feigling“, neckt Ruffy sie wovon er von Nami nur die Zunge herausgesteckt bekommt und beide aufgrund dessen in einen Lachflash fallen.
 

Beide bekommen gar nicht mit, wie sich ihnen jemand nähert. Erst als sie beide angesprochen werden, nehmen sie ihre Freundin wahr.

„Na sowas. Wusste gar nicht, dass ihr zusammen zur Uni kommt“, werden sie von Vivi angesprochen.

Verlegen, dass sie ihre beste Freundin nicht gleich bemerkt hatte, steigt Nami schnell von Fahrrad ab. Liebevoll schließt sie ihre Freundin in eine herzliche Umarmung.

„Ruffy war so nett mich mit zunehmen, weil mein Fahrrad defekt ist“, stellte sie gleich die Situation da. Weiß sie doch ganz genau, dass Vivi wieder mehr in die Situation hinein interpretiert als tatsächlich ist.

„Ja, da wir sowieso den gleichen Weg zur Uni haben“, unterstützt er Namis Aussage und bindet sein Fahrrad am Fahrradständer neben den anderen Fahrrädern an ehe er Vivi ebenfalls in eine freundschaftliche Umarmung zieht.

Überrascht blickt sie zwischen den beiden hin und her, weiß sie doch, dass Nami sonst immer mit Sanji zur Uni kommt. Aber von ihm fehlt jegliche Spur.

„Und wo ist Sanji? Ich meine, sonst bringt er dich doch immer“, will Vivi wissen.

„Der ist mit Zorro unterwegs. Irgendetwas besorgen und da sind sie heute schon sehr zeitig los gefahren“, erklärt sie schlicht.

„Ach alles klar. Na dann lasst uns mal ins Gebäude gehen. Unsere Kurse gehen ja gleich los“, schlägt Vivi fuhr.

Da sie wissen, dass Vivi Recht hat, laufen sie zusammen ins Unigebäude.
 

Namis Saal ist in der zweiten Etage, während Ruffys und Vivis Kurs in einem Zimmer im Erdgeschoss stattfindet. Beide waren so nett und haben Nami noch ihrem Saal begleitet. Eigentlich wollte Ruffy mit Vivi nach unten gehen aber Vivi hatte ihm zu verstehen gegeben, dass sie noch kurz etwas mit Nami besprechen wollte. So läuft Ruffy alleine die große Wendeltreppe hinab.
 

Nami und Vivi haben es sich am großen Geländer bequem gemacht, indem sie sich an diesem abstützen. Beide sahen Ruffy noch ein bisschen nach bis Vivi ihren Kopf zu Nami schelmisch dreht.
 

„Was läuft da zwischen dir und Ruffy“, fragt sie ganz direkt ohne großes Umschweifen.

Kopfschüttelnd über diese Frage rollt sie nur mit den Augen. War doch klar, dass Vivi sie darauf ansprechen würde.

„Gar nichts läuft da. Wir verstehen uns und ich mag ihn. Mehr ist da nicht“, rechtfertigte Nami sich.

„Ich wusste bis vor kurzen nicht mal, dass ihr euch wirklich kennt. Ich meine, ihr habt euch ein paar Mal oberflächlich gesehen aber nie ernsthaft miteinander geredet. Wie kommt das so plötzlich?“

„Ich habe dir doch von den Typen erzählt, der mich vor ein paar Wochen umgerannt hat?“

„Ja und was hat das damit zu tun“, versteht Vivi die Frage doch nicht.

„Das war Ruffy und auf der Party von seinem Bruder, da bin ich ausversehen auf der Suche nach dem Badezimmer in seinem Zimmer gelandet und er kam herein. Wir haben uns etwas unterhalten und ich muss gestehen, dass ich ihn da schon sehr sympathisch fand. Jedenfalls hat Nojiko ihrem ehemaligen besten Sandkastenfreund in ihrem Kurs wieder getroffen und ihn zu uns eingeladen. Sie meinte, dass er seinen kleinen Bruder mit bringen würde und ich mich doch mit ihm beschäftigen könne. Natürlich war ich nicht ganz einverstanden damit aber das spielt jetzt keine Rolle. Jedenfalls handelte sich dabei um Ace und sein kleinen Bruder Ruffy. Wir beide haben dann in meinem Zimmer einen Film gesehen und uns näher unterhalten. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und deshalb kennen wir uns okay“, klärte sie, sie auf.
 

Obwohl sie ihr sonst immer alles erzählte. Hatte Nami nie etwas von den Abend erwähnt, weshalb Vivi doch etwas überrascht war aber nicht näher darauf einging.

„Und jetzt seid ihr sozusagen Freunde?“

„Ja..sozusagen“, kam es etwas zögerlich von ihr.

Nachdenklich sah Nami wieder zu Ruffy. Sie waren doch Freunde oder? Wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, in welcher Beziehung sie zu einander standen. Über sowas hatten sie nie geredet. Ruffy war einfach da und weil sie sich so gut verstanden, hingen sie miteinander ab. Zumindest war das der Grund, weshalb Nami ihn gefragt hatte, ob er mit ihr zur Uni fahren wollte. Sie mochte ihn und hatte ihn gern um sich herum.
 

Vivi ließ das Thema für den Moment ruhen und wendete ihren Blick ebenfalls zu Ruffy, der bereits die Wendeltreppe verlassen hatte und nun in Richtung seines Saals ging. Von dem Geländer aus hatte man eine gute Aussicht auf diesen.
 

Nami weitete ihre Augen, als sie sehen konnte, wie sich eine schwarzhaarige junge Frau an Ruffys Arm heftete. Sie bemerkte einen kleinen Stich in ihrer Brust und ein beklemmendes Gefühl als sie die beiden betrachtete. Aber wieso? Es war doch nichts Schlimmes daran, das Ruffy womöglich eine Freundin hatte. Wieso störte es sie dann? Verwirrt wendet sie sich von dem Anblick ab, kann sie diesen doch nicht länger stand halten.
 

Misstrauisch beäugt Vivi die Reaktion ihrer besten Freundin und hat das Gefühl, dass da mehr zwischen den beiden ist, als sie zugeben möchte. Aber sie wollte Nami auch nicht bedrängen, wusste sie doch, dass sie dicht machen würde, wenn sie sich in eine Ecke gedrängt fühlte. Dennoch wollte sie die Situation aufklären. Schließlich wusste sie ganz genau, was da zwischen Ruffy und Boa war.
 

„Das ist Boa Hancock“, murmelt Vivi und Nami sieht sie verdutzt an, weil sie nicht gleich weiß, wo von Vivi redet.

„Die Frau, die sich an Ruffys Arm festhält“, deutet sie in ihre Richtung.

„Sie geht in seinen Kurs und seitdem ihr Ruffy mal bei einer Aufgabe geholfen hat, hängt sie sich an ihn dran. Sie ist total verknallt in ihn und merkt nicht, dass sie sich zum Affen macht. Ruffy findet sie ganz nett aber mehr ist da nicht. Er liebt sie nicht und hat ihr das versucht klar zu machen aber wie du siehst, gibt sie einfach nicht auf“, bemüht sich Vivi ihr die Lage zu erklären.
 

Innerlich fällt Nami ein Stein vom Herzen und sie lächelt etwas unsicher. Sie hofft, dass Vivi nicht mitbekommen hatte, dass es ihr ganz und gar nicht gefiel, dass diese Frau so an ihm hing. Hatte sie doch keine Lösung parat, warum sie das so störte. In einer hinteren Ecke ihres Unterbewusstseins wollte sie es vielleicht auch gar nicht wissen, würde sie das Wissen doch in ein Gefühlschaos stürzen lassen. Lieber verdrängte sie also den langsam aufkeimenden Verdacht.

„Ich werde dann mal Ruffy helfen gehen. Boa los zu werden. Wir sehen uns dann morgen. Ich hab heute nämlich ein Date mit Corsa“, schwärmte Vivi fröhlich und riss sie so aus ihren Gedanken.

„Echt? Toll, ich meine, viel Spaß und viel Glück heute. Du hast es dir verdient“, freute sich Nami ehrlich für ihre Freundin und schenkte ihr noch eine letzten Umarmung bevor sie sich auf den Weg machte. Vivi versuchte schon seid einem halben Jahr Corsa endlich näher zu kommen und wie es schien, war sie ihren Wunsch endlich etwas näher gekommen. Sie gönnte es ihr aus vollem Herzen.
 

*****
 

Er wusste nicht, warum er immer so ein Pech haben musste. Da hatte er einen so schönen guten Morgen gehabt nur, um jetzt wieder von Boa belästigt zu werden. Warum gab sie ihn denn nicht endlich auf. Nichts ahnend war er die Wendeltreppe hinunter gelaufen als sich zwei schlanke Arme um seinen Arm gewickelt hatten.

„Ruffy, was für ein Zufall, dass wir uns hier treffen“, faselte sie mit Herzchen in den Augen. Dabei waren sie im selben Kurs. Wie sollte das also Zufall sein?

„Hallo Boa“, fiel dementsprechend kühl die Begrüßung aus.

Trotzdem ließ sie sich davon nicht abhalten und quasselte weiter auf ihn ein.

„Weißt du heute Morgen, da hab ich an dich gedacht und dir extra etwas zu Essen gemacht, was wir dann gemeinsam essen können. Außerdem ist heute ein so toller Tag, dass wir das doch in dem nahe gelegenen Park machen könnten. Solange geht unser Kurs ja heute zum Glück nicht nur bis zum Mittag und es wäre ja wirklich eine Verschwendung den Tag nicht nutzen zu wollen und…“

Ruffy hörte ihr schon gar nicht mehr zu und schaltete auf Durchzug. Er wusste, dass sie sowieso nichts stoppen konnte also versuchte er es erst gar nicht. Seine Nerven waren ihm dafür auch zu schade also er ließ er sie machen.

Abrupt wird er zurückgehalten und wird enttäuscht von ihr angesehen.

„Hörst du mir überhaupt zu“, erkundigt sie sich betrübt.

Ein gekünsteltes Lächeln aufgesetzt, möchte Ruffy ihr schon antworten als ihm Vivi zu fuhr kommt.

„Nö, hört er nicht, wie du siehst. Und wenn du mich fragst, ist das auch kein Wunder bei deinem Gesülze“, gibt Vivi ihr unfreundlich zu verstehen.

Sofort gefrieren Boa alle Gesichtszüge ein.

„Wie bitte?“ Kann sie doch nicht ganz glauben, wie Vivi mit ihr spricht.

„Ich sagte, dein Gesülze kann sich niemand antun oder hast du was mit den Ohren“, stichelt Vivi weiter. Hat sie doch eine große Abneigung gegenüber Boa.

Wütend funkelt Boa sie an und würde sie am liebsten in der Luft zerreißen.

„Wie kommst du eigentlich dazu, so mit mir zu reden? Du kleines Flittchen. Vielleicht sollte ich dir mal zeigen, was es bedeutet, sich mit mir an zulegen“, faucht Boa sie an.

Doch Vivi lässt sich nicht davon beeindrucken. „Dann mach doch. Ich habe keine Angst“, entgegnet sie ihr taff.

Das lässt Boa sich nicht zweimal sagen und stapft auf Vivi zu. Die sich schon auf einen Angriff von Boa vorbereitet. Doch bevor die zwei aufeinander los gehen können, geht Ruffy dazwischen.

„Das reicht jetzt okay? Was ist nur los mit euch? Nur weil ihr euch nicht mögt, müsst ihr euch nicht immer an zicken“, unterbricht er den Streit.

Nachgebend murmelt Boa noch etwas von:“Die fängt doch immer an“, und verschwindet in den Saal, um sich auf ihren Platz zu setzen.

Erleichtert, dass sie weg ist, wendet er sich Vivi zu.

„Ich weiß, du wolltest mir nur helfen aber das muss nicht immer so ausarten, dass du Boa nieder machst“, bittet er sie.

„Anders versteht sie es doch nicht“, zischt Vivi verständnislos. Aber als sie Ruffys mahnendes Gesicht sieht, beruhigt sie sich und nuschelt: „Einverstanden.“

„Wo das jetzt geklärt ist, lass uns ebenfalls in unseren Kurs gehen“, lächelt Ruffy sie versöhnlich an und erhält ein zaghaftes Nicken von ihr.
 

*****
 

Fertig und erschöpft verlässt Nami das Unigelände. Draußen streckt sie sich kurz ausgiebig und lässt ihren Blick für einen Moment über den blauen Himmel schweifen. Die Sonne scheint ihr angenehm ins Gesicht und es ist angenehm warm. Kurz überlegt sie sich, wie sie nun am besten nach Hause gelangen könnte. Ruffy war ja so freundlich gewesen sie heut Morgen mit zunehmen aber sein Kurs ist schon etwas früher zu Ende gewesen und er hatte sicherlich nicht, die ganze Zeit auf sie gewartet. Was sie auch verstehen kann. Weshalb sie wohl den Bus nehmen würde. Langsam ging sie zur Bushaltestelle herüber, stoppte aber als sie jemanden ihren Namen rufen hören konnte.

Neugierig wand sie sich in die Richtung aus der die Stimme kam. Ihre Mundwinkel hoben sich als sie ihn erblickte. Lässig stand er am Fahrradständer gelehnt mit einem Korb und einer Picknickdecke und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

„Was machst du denn noch hier“, will sie freudig wissen und fixiert ihn mit ihren braunen Augen.

Etwas verlegen wich er ihrem Blick aus, weil er nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde.

„Weißt du, ich habe gedacht, dass du dich vielleicht freuen würdest, wenn ich dich abhole und dich mit zum See führen würde“, kommt es etwas unsicher von Ruffy.

Nachdenklich runzelt sie kurz die Stirn. Normalerweise hatte sie eigentlich vorgehabt mit Sanji etwas zu unternehmen aber er hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Was darauf hindeutete, dass er noch mit Zorro unterwegs war. Außerdem fand sie die Geste wirklich süß, dass er sie extra abholte und mit ihr etwas unternehmen wollte. Wie könnte sie ihm da also absagen?

„Na dann sattel mal deine Kutsche und lass uns zum See fahren“, gibt Nami ihm kichernd den Befehl.

Ruffys Gesicht erhellt sich und er kommt dem nach. Schnell ist das Fahrrad abgeschlossen.

„Wenn ich bitten dürfte, Mei Lady“, macht er eine verbeugende Bewegung und kann sich ein Schmunzeln selbst nicht verkneifen.

Als beide auf dem Fahrrad sind, fährt Ruffy los. Er kennt sich gut aus und weiß, welche Abkürzungen er durch den Park nehmen muss, um schneller an den See zu gelangen und so sind sie schon nach wenigen Minuten an diesem.
 

Mit dem Korb und der Picknickdecke bewaffnet, suchen sie sich weiter vorne am Steg ein Plätzchen, um sich nieder zu lassen. Der See ist idyllisch und umgeben von grünen Wiesen und Wäldern. Eine herrliche Stille herrscht hier und nur wenige Menschen befinden sich ebenfalls am See. Genießerisch schließt Nami ihre Augen und lässt ihre Füße im Wasser baumeln, während Ruffy dabei ist den Korb aus zu packen. Er hat sich viel Mühe gegeben und einiges an Obst mitgebracht wie Erdbeeren, Weintrauben, Orangen und Melone. Dazu gibt es noch verschiedene Kekse und Waffeln und Orangensaft hat er ebenfalls mit besorgt. Nami ist wirklich perplex darüber wie viel Mühe sich Ruffy gegeben hat und traut sich kaum etwas zu nehmen.

„Du kannst dich ruhig bedienen“, meint Ruffy belustigt als er ihre Unsicherheit bemerkt.

„Das ist wirklich lieb, dass du dir so viel Mühe gemacht hast“, meint Nami ehrlich beeindruckt.

„Keine Rede wert. Das hab ich doch gern gemacht und jetzt lass uns etwas essen“, winkt er ab. Er wollte Nami eine Freude machen und anscheint hatte er damit voll ins Schwarze getroffen.

Zaghaft greift sie sich ein paar Erdbeeren und schiebt sie sich in den Mund. Ruffy hingehen nimmt sich etwas von den Keksen. Angeregt unterhalten sie sich und lassen sich nebenbei die Leckereien schmecken. Als sie fertig gegessen haben, setzen sie sich nebeneinander an den Steg und lassen ihre Füße im Wasser umher kreisen.

„Weißt du, es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich an einem See gewesen bin“, flüstert Nami leise und schaut etwas betrübt aufs Wasser bevor sie weiter spricht: „Es ist schon drei Jahre her. Es war das letzte Mal, dass wir mit Bellmere an einem See gewesen sind.“ Dabei rollt eine kleine Träne über ihre Wange.

Besorgt schellt sein Blick zu ihr und er legt seine Hand tröstend auf ihre.

„Weißt du? Sie ist immer noch bei dir und auch jetzt ist sie hier“, deutet ihr Ruffy an und kommt ihr etwas näher.

„Sie ist genau hier“, und zeigt mit seinem Zeigefinger auf ihr Herz.

Ruffys Worte sind unheimlich süß und die Vorstellung, dass sie hier war, gab ihr etwas Tröstliches. Er hatte Recht, Bellmere war in ihrem Herzen und damit war sie immer bei ihr.

„Danke, Ruffy“, wisperte sie und wischte sich schnell die Träne von ihrer Wange.

„Sorry, dass ich gerade so ein Sensibelchen bin.“

„Nein, das ist doch ganz normal und es stört mich nicht“, schüttelt Ruffy seinen Kopf.

Ihr wird ganz warm ums Herz bei seiner Aussage. Aber sie kann nicht nachvollziehen, wieso er so liebevoll mit ihr umgeht.

„Wieso machst du das“, will Nami wissen.

„Was meinst du?“

„Na das hier zum Beispiel. Du organisierst für mich ein Picknick, was ich unglaublich niedlich finde. Du fährst mich zur Uni, weil mein Fahrrad kaputt ist oder tröstest mich wie damals und jetzt als ich so unsagbar traurig bin wegen Bellmere. Du bist immer da für mich, dabei kennst du mich doch noch gar nicht so lange, warum?“ Mit erwartungsvollem Blick sieht sie zu ihm.

Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, weiß er doch nicht, was er erwidern soll. Natürlich tut er das alles für sie, weil er sie liebt aber das kann er ihr doch unmöglich sagen. Möchte er doch nicht, dass Nami sich von ihm abwendet und sie keine Zeit mehr mit einander verbringen können. Also tischt er ihr lieber eine Lüge auf, um das Gute was zwischen ihnen ist zu bewahren.

„Weil wir Freunde sind und ich dich mag“, gesteht er leise und hofft, dass sie die Lüge nicht erkennen würde.

„Freunde“, wiederholt Nami geistesabwesend. Schon wieder dieser Stich in ihrer Brust. Was ist nur los mit ihr? Sie sind doch Freunde. Sich selbst keinen Reim daraus machend, schließt sie kurz ihre Augen, um sich etwas zu sammeln. Vielleicht wurde sie ja einfach nur krank und interpretierte zu viel in die Sache hinein. Sie sollte sich einfach Zuhause etwas ausruhen und sich hinlegen.

„Wärst du mir böse, wenn du mich nach Hause fährst“, harkt sie vorsichtig nach.

„Hab ich was Falsches gesagt?“ Wundert er sich doch über Namis plötzliche Reaktion und hat Angst etwas Dummes gesagt zu haben.

„Nein, du hast nichts Falsches gesagt. Ich bin einfach nur etwas müde“, meint sie und streicht ihm kurz beruhigend über den Arm.

„Na, wenn das so ist, dann fahre ich dich heim“, erwidert Ruffy und lässt sich seine innere Enttäuschung, dass der Nachmittag schon endet, nicht anmerken.
 

Dankbar lächelt sie ihn an und mit ein paar Handgriffen ist alles zusammengepackt. Nachdem das Fahrrad vom Schloss befreit ist, wartet er darauf, dass Nami aufsteigt. Doch kurz bevor sie aufsteigt, bleibt sie an einem Stein hängen und greift haltsuchend nach Ruffys Arm. Der nicht schnell genug reagieren kann und sich mitziehen lässt. Gleichzeitig kippt das Fahrrad zur Seite, was völlig von den beiden ignoriert wird. Zum Glück war die Landung nicht allzu schmerzhaft, ist Ruffy doch auf der weichen Wiese gelandet und Nami über ihn. Im Sturz hatte Nami ihre Augen geschlossen und lugte nun peinlich berührt über das Missgeschick aus einem Auge zu ihm.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir“, hauchte er und wagte es kaum zu atmen.

Geistesabwesend nickte sie kaum merklich und starrte ihn wie gebannt in seine dunklen Augen. Ihr Herz schlug ein paar Takte höher, als sie feststellte wie nah sie ihm war. Nur wenige Zentimeter trennten sie von seinen Lippen und sie konnte bereits den warmen Atem an ihren Lippen spüren. Ohne nach zudenken, was er tat, strich er ihr mit seinem Fingern eine Strähne hinter ihr Ohr. Wenn er sich nur ein Stück nach vorne beugen würde, dann, er biss sich auf die Unterlippe. Sollte er den kleinen Abstand wirklich überbrücken? Er schluckte schwer, um den Drang zu widerstehen. Aber ein Blick in ihre rehbraunen Augen genügte, um ihn in ihren Bann zu ziehen und alles andere auszublenden. Im Moment gab es nur sie und ihn. Vergessen waren die Sorgen und Zweifel. Zögerlich näherte er sich ihren Lippen und als Nami erwartungsvoll ihre Augen schloss, war es um ihn geschehen. Zaghaft berührten sich ihre Lippen und ein sanfter Kuss entstand. Er hatte das Gefühl als hätte er etliche Schmetterlinge in seinem Bauch und ein Glücksgefühl stieg in ihm auf.
 

Doch so schnell wie dieser Moment gekommen war, so schnell verging er auch wieder als ein Piepen sie wieder in die Realität zurückholte. Völlig geschockt von sich, löst Nami sich von seinen Lippen und erhebt sich von Ruffy. Wie in Trance sieht sie auf ihr Handy und ihr wird ganz übel als sie eine Nachricht von Sanji öffnet.
 

Hey Schatz,

kommst du mich im Restaurant abholen? Ich hab eine Überraschung für dich.

Ich liebe dich
 

Schuldgefühle wallen ihr auf und auch Ruffy ergeht es nicht anders als er aus dem Augenwinkel Sanjis Namen liest. Was hat er nur getan? Sanji würde ihm das nie verzeihen und er sich auch nicht. Er war sein Freund und er hinterging ihn so schamlos. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Gar nichts, er hat sich von seinen Gefühlen leiten lassen und dafür hasste er sich gerade selbst. Sowas durfte nie wieder passieren. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte und war völlig überfordert mit der Situation.
 

„Ich, ..ich..tut..mir..leid..Ruffy..ich kann..das nicht…“, stammelt Nami völlig aufgelöst und macht auf den Absatz kehrt, um von hier weg zu kommen. Im Moment ertrug sie seine Nähe nicht und kann nicht fassen, dass sie sich dazu verleiten lassen hat ihn zu küssen. Wie konnte das nur passieren und wie sollte sie das Sanji beibringen?
 

Traurig sieht Ruffy ihr hinterher und weiß, dass er einen großen Fehler begangen hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Dassy
2019-08-11T03:30:29+00:00 11.08.2019 05:30
Mein Gesichtsausdruck war tatsächlich gerade wie dieser emoji mit dem offenen Mund und weit aufgerissenen augen... Wtf Ruffy?
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
17.08.2019 13:52
Stell ich mir irgendwie witzig vor ;)
Von:  CARRION
2016-09-23T16:32:44+00:00 23.09.2016 18:32
Ach .... Sanji der schürzenjäger hat sein Herz doch schnell wieder verschenkt 🙈🙈 *weg mit ihm
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
31.10.2016 19:32
Ich glaube so einfach ist das leider nicht. Sanji liebt Nami wirklich sehr und es bricht ihm das Herz sie zu verlieren. Deshalb wird es noch ordentlich Ärger geben mit Ruffy.
Vielen Dank für deine ganzen Reviews und dir eine schöne restliche Woche :)

Liebste Grüße
Von:  Hiyori-chan
2016-09-18T20:08:25+00:00 18.09.2016 22:08
Oh nein😦
Wenn Sanji doch nur nicht wäre😔
Es war doch gerade so schön!😦
Hoffentlich erfährt Sanji nichts davon, sonst könnte das echt böse enden😓
Nami muss sich noch ihrer Gefühle gegenüber Ruffy klar werden, die beiden sind ein echt süßes Paar😚
Ein super Kapitel, schreib bitte ganz schnell weiter😚
Man liest sich😙

Lg Hiyori-chan♥
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
31.10.2016 19:26
Hallo liebe Hiyori-chan,

ja wenn es Sanji nicht gäbe, dann wäre es wohl nicht so kompliziert aber so entwickelt sich ein kleines Gefühlschaos zwischen den dreien.
Nami hat unbewusst Gefühle für Ruffy entwickelt und sie braucht Zeit, um sich einzugestehen, was sie will und was genau das für Gefühle sind. Aber bis dahin werden die Beiden jetzt etwas auf Abstand gehen.
Jedenfalls freue ich mich, dass du immer noch dabei bist und mir immer fleißig Reviews hinterlässt.

Liebste Grüße und dir einen schöne Woche :*
Von:  Black-Heart-OP
2016-09-13T22:04:51+00:00 14.09.2016 00:04
Uh...😣 Das hört sich nach ner menge Ärger. Das könnte für die zwei jetzt echt böse enden. Wenn Sanji das erfährt platzt er vor Wut! Bin gespannt wie es weiter geht. Besonders auf Ace und Marco freue ich mich. War wider schön ausgedrückt. Freu mich aufs nächste Kapi.

GLG Black
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
31.10.2016 19:24
Huhu Black;),

ja es kommt eine Menge Trubel auf und der Kuss wird nicht ohne Folgen bleiben. Ich weiß Ace und Marco kam grad etwas zu kurz aber im neusten Kapi gibt es wieder etwas zu den beiden.
Danke für die lieben Worte wieder und das es dir gefallen hat. :)

Liebste Grüße :)
Von:  Lexischlumpf183
2016-09-13T19:25:11+00:00 13.09.2016 21:25
Schönes Kapi, find ich gut das Nami die Eifersucht packt, allerdings könnte der Kuss jetzt echt Probleme machen. Selbst wenn Sanji jetzt Dummheiten macht, was wahrscheinlich unausweichlich ist 😉, würde Nami wohl nicht bei Ruffy Trost suchen. 😖 aber da du bestimmt superschnell weiterschreibst 😁 werde ich es ja erfahren, wie sie das aus der Welt schaffen 😁😁😁
Antwort von:  FlipFlops-Mausi
31.10.2016 19:21
Guten Abend Lexi, (hoffe ist okay, dass ich dich so abkürze :D),

danke für das liebe Review wieder. Der Kuss steht jetzt erstmal zwischen den Beiden und sorgt dafür, dass sie sich aus dem Weg gehen werden. Aber das ist wichtig, damit Nami sich über ihre Gefühle klar wird.
Sanji wird das nicht auf sich sitzen lassen, das kann ich dir schon mal versprechen.

Liebste Grüße und dir noch eine schöne Woche :)
Antwort von:  Lexischlumpf183
31.10.2016 21:14
Klar, hab kein Problem mit abgekürzten Namen 😁 hab gerade dein neues Kapi gelesen und warte auf Fortsetzung von Nami, Ruffy und Sanji aber schreib jetzt erstmal was zum aktuellen Kapi 😃
Von:  Nami88
2016-09-13T19:00:06+00:00 13.09.2016 21:00
Ich glaube langsam entwickelt nami Gefühle für Ruffy 😉 auch wenn sie es sich nicht eingestehen will und der beste Beweis War die Reaktion bei Boa xD wer weiß vielleicht betrügt nami ja auch ruffy 😅
ich muss sagen vivi und boa verfeindet passt irgendwie ^^ auch wenn ruffy sicher kein Bock auf den ständigen Stress der beiden hat 😅
und als jemand nach nami gerufen hat und einen Picknick Korb und Decke bereit hatte, dachte ich erst an sanji ^^
da man so was ruffy gar nicht zutraut 😉
So schnell kann ein schöner nachmittag im Chaos enden 😯
warum musste auch sanji in diesem Moment schreiben? Klar das auch beide schuldgefühle haben, aber was soll man gegen Gefühle machen? Name wird schon noch erkennen das sie sich in ruffy verliebt hat. Aber jetzt werden sich beide wo erst einmal aus dm weg gehen und was ruffy wo für eine Überraschung hat?
Und mal sehen ob boa noch auf nami eifersüchtig wird.
Wer weiß, vielleicht hat sie die Aktion am See mit bekommen und sagt alles sanji 😉

Dir noch eine schöne Woche Maus 😙

Antwort von:  FlipFlops-Mausi
31.10.2016 19:16
So Maus

jetz komme ich mal dazu dir auf dein Review zu antworten. Ja entwickelt langsam Gefühle für Ruffy unbewusst und sie kommen sich näher.
Ich dachte mir Vivi als gute Freundin von Ruffy will ihn halt vor dieser Irren beschützen aber ihn nervt es wirklich, da sie sich öfter anzicken.
Tja in Ruffy steckt halt mehr als man denkt :P
Bis Nami sich das eingesteht dauert es noch etwas und erstmal werden sie sich aus dem Weg gehen da hast du leider Recht aber das muss erstmal sein.
Boa bekommt auf jeden Fall ihren Auftritt noch aber wie und wann das bleibt mein Geheimnis ;) Was ich dir aber schon verraten kann, sie sorgt für Ärger ;)
Nee von der Aktion am See hat sie aber nichts mitbekommen :)
Liebste Grüße :*
Antwort von:  Nami88
31.10.2016 20:17
Du machst es aber auch noch spannend, da freue ich mich ja schon richtig ^^


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