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Bis ans Ende der Welt

Inspector Gadget Fanfiction
von

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Alptraum

Sophie saß noch eine Weile benommen am Strand und blickte auf die Wellen.

Titus.

Er hatte sie tatsächlich gerettet.

Sie hatte sich nicht getraut zu sagen, dass sie eigentlich schon mit dem Leben abgeschlossen hatte und wenig Vertrauen in ihn gesetzt hatte. Sie hatte bloß noch gebetet.

Anscheinend wurden ihre Gebete erhört.

Sophie schien ihm wohl doch mehr zu bedeuten als er es immer zugab.

Bei diesem Gedanken wurde sie rot und kicherte verliebt.

Vielleicht bestand ja doch noch eine Chance für sie beide.

Vielleicht gab es für beide noch ein happy end.

Sie hoffte es inbrünstig, aber wusste, dass die Ausgangssituation ihre Wünsche nicht grade begünstigte.

Sanft legte sie eine Hand auf ihren schmerzenden Brustkorb und fühlte das Pochen ihres Herzens.

Bei dem Versuch sie zu retten hatte Titus wohl ein paar ihrer Rippen angeknackst.

Sophie war ihm deshalb aber nicht böse, sie freute sich sogar.

Denn der Schmerz zeigte ihr, dass all das hier real war und sie noch lebte.

„Ach Titus...“ seufzte sie. Wie gerne würde sie einmal ein vernünftiges Gespräch mit ihm führen, in dem sie einfach nur zwei Teenager sein konnten und sich nicht bekriegen mussten.

Aber bevor das funktionieren konnte würde noch viel Zeit vergehen, das war Sophie klar.

Sie wollte Titus lange in die bernsteinfarbenen Augen sehen, ohne dass es zu merkwürdigen Situationen führte, er Witze riss und sich weg drehte.

Sie wollte ihn umarmen, ihr Gesicht in seiner Brust vergraben und seinen Geruch und die Geborgenheit genießen.

Aber all das schien so unmöglich.

Deprimiert blickte sie zum Horizont, wo sich grade die Sonne zu senken begann.

Ein Sonnenuntergang am Strand. Etwas Romantischeres gab es nicht und sie war alleine.

Um den Anblick nicht mehr ertragen zu müssen wandte sie den Blick ab und sah auf ihre zerstörte Taucherbrille.

Sie musste unbedingt mit Professor Rotoskop sprechen. Ihr Equipment benötigte definitiv einige Verbesserungen. Vielleicht konnte er da ja was machen.

Sie konnte es sich nicht leisten erneut in eine solch brenzlige Situation zu gelangen.

Das Gesicht von Titus, das sie halb besorgt, halb verdutzt angeblickt hatte ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Sie benötigte dringend eine Ablenkung.
 

Als hätte man ihre Gedanken gehört kam das Gadget-mobil aus dem Wasser geschossen und stoppte am Strand. Im Greifer befand sich das Grammophon, dessen Diamanten im Licht der untergehenden Sonne wunderschön glitzerten.

Quietschend ging die Türe auf und ein zufriedener Gadget trat hinaus, gefolgt von Fino.

„Sophie! Du glaubst nicht was ich erlebt habe!“ begann er und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft. „Ich war im Museum und am Broadway, aber die wussten nichts von einem Grammophon, also musste es MAD haben. Schließlich habe ich einen MAD Agenten entdeckt, der mich beschattet hat und ihn bis zum Meer verfolgen können, wo er ins Wasser tauchte.

Und als ich in den Wagen bin um ihn zu verfolgen fällt mir doch tatsächlich das Grammophon hier auf das Dach. Vermutlich mussten sie Ballast abwerfen um mit ihrem Heißluftballon fliehen zu können. Ein Glück, dass es sich um das gesuchte Objekt handelt, was sie so achtsam weg geschmissen haben! Mission geglückt!“

Während der Ausführung ihres Onkels schüttelte Fino nur dauernd seinen Kopf.

Sophie hatte die Ahnung, dass der vermeintliche MAD Agent in Wahrheit mal wieder Fino in Verkleidung gewesen war. Doch das konnte der Hund ihr später genauer erläutern.

„Und du hast, wie ich sehe den Sonnenuntergang und das Meer beobachtet, damit MAD Agenten nicht so einfach aus dem Wasser abhauen können. Gut gemacht Sophie!“ Fügte ihr Onkel nun noch hinzu und setzte sich neben sie in den Sand. „Irgendetwas verdächtiges beobachtet, oder den Heißluftballon entdeckt, Sophie?“

„Nein, nichts.“ Log sie ihren Onkel an und verdrängte ihre Nahtod Erfahrung und das Treffen mit Titus. „Wie wäre es wenn wir das Grammophon ins Museum bringen und dann nach Hause fliegen?“ Für heute hatte sie genug Abenteuer gehabt, sie wollte eigentlich nur noch schlafen und vergessen. Morgen war ein neuer Tag, vielleicht ging es ihr dann ja besser.

„Alles klar, auf zur Endstation! “ Gähnte ihr Onkel und stand auf.
 

Der Rest der Mission war schnell beendet. Sophie, Fino und Gadget überreichten dem Museums Kurator das wertvolle Stück, welcher sich zutiefst bei ihnen bedankte, und danach flogen sie zurück nach Hause, wo ihre Betten warteten.

Vollkommen fertig erreichte Sophie ihr Zimmer. So müde war sie selbst nach ihrer letzten Mission nicht gewesen und die hatte bis drei Uhr morgens und nicht bis um kurz vor elf Uhr abends gedauert.

Beinahe schlafwandelnd begann sich Sophie umzuziehen und die Zähne zu putzen.

Als ihr Blick in den Spiegel fiel sah sie zwei bernsteinfarbene Augen zurück blitzen.

Neben ihrem Spiegelbild wurde das Antlitz von Titus reflektiert, der sie süß anlächelte.

Verwundert und errötend blinzelte Sophie und mit dem Blinzeln verschwand auch der junge Mann.

Sie hatte damit gerechnet, dass es sich um einen Streich ihres Geistes handelte, der noch über den Tag sinnierte, war aber dennoch leicht enttäuscht.
 

Sophie schlief unruhig und träumte sehr schlecht.

Die bernsteinfarbenen Augen hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, doch sie blickten nicht sanft, sondern funkelten böse. Aus der Dunkelheit um sie herum manifestierten sich Wände; Sie schufen ein Labyrinth aus dem das Entkommen beinahe unmöglich war.

Sobald sie meinte einen Weg gefunden zu haben erschien das Gesicht von Titus in der Schwärze über ihr, lachte böse und versperrte ihren Weg.

Als sie schließlich versuchte die Wände zu erklimmen verwandelten sich diese in Seife und sie fiel.

Alles um sie herum war schwarz. Sie wusste nicht wie lange sie schon fiel, aber es dauerte an.

Mit einem schmerzhaften Schlag endete ihr Fall abrupt und sie sank langsamer.

Wasser. Sie befand sich unter Wasser.

Dieselbe Situation wie heute Nachmittag.

Auch diesmal konnte Sophie sich nicht bewegen, keine Luft holen, nur mitansehen wie sie immer schwächer wurde.

Über ihr tauchte nun auch Titus in das Wasser ein und schwamm knapp einen Meter entfernt.

Mit einem verachtenden Blick sah er auf sie herab und blockierte zugleich den Weg nach Oben.

Sophie versuchte zu schreien, doch aus ihrer Lunge kam nur ein Gurgeln.

Titus lachte. Er lachte laut und so böse, dass sie Gänsehaut bekam.

Zu allem Übel kam er nun auch noch näher und legte seine Hände um ihren Hals um ihren Tod zu beschleunigen.

„Gute Nacht Schnuckelchen!“ Hörte sie noch, während sie um sich schlug und sich alles um sie herum auflöste und einem dumpfen Schmerz wich.

Sophie öffnete die Augen.

Schweißgebadet lag sie neben ihrem Bett und hatte sich den Kopf wohl am Nachttisch gestoßen.

Vorsichtig betastete sie die schmerzende Stelle, als sie sich zurück in ihr Bett setzte.

Schien alles soweit in Ordnung zu sein. Das gab wohl eine kleine Beule, aber mehr auch nicht.

Ein kurzer Blick auf den Wecker zeigte ihr, dass sie noch genug Zeit zum Schlafen hatte.

Der Alptraum hatte sie gegen 2 Uhr morgens aus dem Bett geschmissen.

Verschlafen rieb sich Sophie die Augen.

So einen schlimmen Traum hatte sie seit Jahren nicht mehr gehabt. Wieso ausgerechnet heute?

Und wieso ausgerechnet die Situation, die sie gerade erst so ähnlich erlebt hatte?

Obwohl… Titus hatte sie doch gerettet und nicht getötet.

Aber wieso überhaupt hatte er das Grammophon nicht geborgen, das war schließlich sein Auftrag.

Warum hatte er sich um sie gekümmert und nicht gehandelt wie im Traum?

Schließlich war er doch böse, oder etwas nicht?

Er war ihr Erzfeind. Erzfeinde retten einander nicht das Leben.

Vielleicht war das der Ursprung des Traumes. Sophie wusste nicht was sie von ihm halten sollte. War er nun ihr Erzfeind, ihr Freund, oder sogar mehr?

Diesen Zwiespalt hatte der Traum wohl aufgegriffen um ihr vor Augen zu führen wie Titus reagiert hätte, wäre er Kralle. Doch das war er nicht. Zum Glück.

Titus handelte nicht ausschließlich zu seinen eigenen Gunsten, sondern hatte Herz.

Und das schlug scheinbar für sie.



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