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Biographie

incipit 2015 - cadit 2019
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Kennenlernen (Mina PoV)

Ziellos wanderte ich durch die Straßen von Seoul. Seit wir gelandet waren, hatte ich keine Minute für mich gehabt. Es gab immer jemanden, der irgendetwas mit mir unternehmen wollte. Noch dazu verbrachte ich gerade sehr viel Zeit mit Seoyoung, was nach einer Weile doch ziemlich anstrengend werden konnte. Deswegen hatte ich heute einfach meine Tasche genommen und war losgelaufen. Wohin ich lief, wusste ich genauso wenig, wie ich den späteren Rückweg kannte. Der Gedanke, dass ich mich verlaufen könnte, kam mir gar nicht. Viel zu angenehm war es, alleine durch die Gegend zu spazieren. Irgendwann kam mir dann die Idee, ich könnte mit der U-Bahn in einen anderen Stadtteil fahren. Natürlich setzte ich meine Idee sofort in die Tat um und fuhr mit der Bahn einfach irgendwohin. Als ich das Gefühl hatte, ich sollte aussteigen, tat ich es einfach.
 

Ich verließ die U-Bahnstation und atmete die kühle Luft ein. Ich beobachtete, wie mein Atem in kleinen Wolken emporstieg. Nachdem ich mich kurz umgeschaut hatte und merkte, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich gerade war, entschloss ich, einfach weiter zu laufen. Nach einem kleinen Fußmarsch sah ich den Eingang zu einem Park. Kurzerhand entschloss ich, in den Park zu gehen. Ich lief einfach noch ein Stück weiter, bis ich einen Baum sah, unter den ich mich setzten konnte. Auch wenn der Boden noch ein wenig gefroren war, setzte ich mich auf das feuchte Laub. Es interessierte mich einfach nicht, was die vorbeikommenden Touristen und Einheimischen über mich denken würden. Ich hatte einfach das Gefühl, als wäre hier ein guter Ort um für ein Weilchen auszuruhen.
 

Ich holte mein Handy aus der Tasche und machte ein Foto von diesem Ort, in der Hoffnung ihn später wieder zu finden. Nachdem ich das Foto gemacht hatte, steckte ich mein Handy wieder zurück in meine Tasche, schloss ein wenig die Augen und versuchte den Lärm der Stadt ein wenig auszublenden. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, ich vermisste die Ruhe meines kleinen verschlafenen Örtchens in Deutschland ein wenig. Hier würde es schwer werden Ruhe zu finden. Dafür war Seoul einfach zu hektisch. Etwas anderes hatte ich um ehrlich zu sein auch gar nicht erwartet.

Irgendwann drifteten meine Gedanken ab und ich begann von dem Tag zu träumen, an dem ich meinen ersten Sprachkurs haben würde. Wen ich wohl alles kennen lernen würde? Ob ich mich mit allen gut verstehen würde? Würde ich vielleicht sogar jemanden kennenlernen, mit dem ich später eine Beziehung führen würde? Allein der Gedanke daran, dass ich vielleicht meinen späteren Partner treffen würde, ließ meine Wangen rot werden und zauberte mir gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht.
 

Ich wurde unsanft aus meinem Tagtraum gerissen, als ich spürte, wie etwas an mir hochsprang. Als ich die Augen öffnete sah ich direkt in zwei kleine, schwarze Knopfaugen. Direkt danach spürte ich kleine Krallen auf meinen Wangen, die langsam nach unten rutschten. Mehr aus Schreck, als aus Schmerz schrie ich auf. Ich versuchte den kleinen Köter von mir runter zu bekommen, doch der Hund schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, mir heute das Gesicht zerkratzen zu wollen. Wo waren denn die Hundebesitzer, wenn man sie Mal brauchte?
 

„Commé des! Lass das!“, hörte ich einen Mann schreien. Da war also der Hundebesitzer! Ich spürte, wie der Hund von mir abließ und traute mich, aufzustehen und wütend in die Richtung zu schauen, aus der ich den Besitzer des Hundes schreien hören hatte. Was oder eher wen ich dort sah, ließ meine Kinnlade geschockt nach unten fallen. Da stand Kim Kibum, den meisten besser bekannt als SHINees Key. Seine blöde Fußhupe hatte mich gerade angefallen. Das würde mir kein Mensch glauben.
 

„Are you ok? Did he hurt you?“, fragte Key. Ich blinzelte schnell verwirrt. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass er mich auf Englisch ansprechen würde. „Ich bin ok“, meinte ich auf Koreanisch. „Sicher? Deine Jacke sagt was anderes und dein Gesicht übrigens auch.“, meinte Key entschuldigend.
 

Ich schaute an mir runter und sah, dass meine Jacke an einigen Stellen aufgerissen war. Ich fluchte auf Deutsch. Das war die einige Winterjacke, die ich gerade hier hatte. „Was?“, fragte Key. „Nichts.“, meinte ich gereizt: „Dein Hund hat nur die einzige Winterjacke die ich gerade in Korea habe kaputt gemacht. Wie soll ich den restlichen Winter ohne Jacke überleben?“ „Ganz ruhig, ich kaufe die eine neue Jacke.“, schlug Key vor: „Hier in der Nähe hat es einen netten, kleinen Laden, der gerade wirklich schöne Winterjacken verkauft. Wir können schnell hin gehen. Ich bin Stammkunde.“
 

„Na gut, lass uns gehen“, meinte ich. Auch wenn es mir gewaltig gegen den Strich ging, mit ihm mitgehen zu müssen, folgte ich dem jungen Mann. Immerhin brauchte ich eine neue Jacke.
 

Auf dem Weg meinte Kibum dann: „Ich bin übrigens Kim Kibum.“ „Ich weiß“, platzte es aus mir heraus: „Du bist SHINees Key.“ „Du bist ein Fan?“, fragte der Sänger verwundert. „So was in der Art. Ich bin gerade dabei mir das mit dem Fansein noch mal anders zu überlegen“, motzte ich. „Ach komm schon. So schlimm hat dich Commé des nicht erwischt. Ich steh auch für alles gerade, was mein kleiner Sohn dir angetan hat.“, meinte Kibum freundlich lächelnd.

Sofort kam mir Seoyoung in den Sinn. Ihr Geburtstag war in wenigen Tagen und gegen SHINee als Geschenk hätte sie bestimmt nichts einzuwenden. Mir kam auch wieder das Buch der Antworten in den Sinn. Es hatte mir diese Situation voraus gesagt. Wenn ich jetzt einfach das tat, was das Buch gesagt hatte, würde vielleicht alles wahr werden, was es voraus gesagt hatte.
 

„Weißt du, mir kommt da gerade was in den Sinn. Meine Freundin hat bald Geburtstag und sie ist ein wirklich großer Fan von Taemin.“, begann ich. „Lass mich raten, du hoffst, dass ich was organisieren kann.“, erriet Key meine Gedanken. „Naja, du bist immerhin Almighty Key. Wenn einer was organisieren kann, dann du“, meinte ich und setzte den süßesten Hundeblick auf, den ich zustande brachte. „Warte“, meinte der Sänger und zückte sein Handy. Er schrieb eine kurze Nachricht und meinte: „So, geregelt. Er hat keine andere Wahl, als ja zu sagen.“ „Danke. Seoyoung wird sich wirklich freuen.“, meinte ich und klatschte erfreut in die Hände.
 

Wir betraten den Laden und wurden direkt von einer freundlich lächelnden Dame begrüßt. Ihr lächelnd schwand ein bisschen, als Key ihr eröffnete, das er eine Jacke für mich kaufen wollte, doch die Frau behielt ihre professionelle Verkäuferinnenfassade aufrecht. Die Jacke war Recht schnell gefunden und passte mir auch wie angegossen. Key bezahlte sie und wir verließen gemeinsam den Laden.
 

„So, dann bräuchte ich noch deine Kakaotalk-ID, sodass wir für den Geburtstag von deiner Freundin alles regeln können“, meinte Key. Schnell gab ich ihm meine ID und er schrieb mir schnell eine kleine Nachricht, um sicher zu gehen, dass auch ich ihm schreiben konnte, wenn sich irgendetwas Neues ergab.
 

Gerade als der junge Mann gehen wollte, fiel mir etwas ein. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo ich mich gerade befand. Aus Reflex hielt ich Key am Saum seiner Jacke fest. „Kibum-ssi, kannst du mir vielleicht noch einen Gefallen tun?“, fragte ich schüchtern. „Welchen denn?“ „Kannst du mir helfen nach Hause zu kommen? Ich habe keine Ahnung wo genau wir uns gerade befinden.“, gab ich zu. Key lachte laut auf, rief jedoch sofort ein Taxi.
 

Als wir jedoch den Fahrer erblickten, mussten wir schwer schlucken. Es war ein älterer Herr, der alles in allem ein wenig schmierig wirkte und mich sofort von oben bis unten musterte. Man sah ihm beinahe an, wie er mich vor seinem inneren Auge auszog. Ich schaute hilfesuchend zu Kibum, welcher mich besorgt musterte. Ich wollte jedoch nicht wie eine kleine Heulsuse dastehen, weswegen ich die Tür des Taxis öffnete und mich hineinsetzte. Kibum sagte dem Fahrer nach kurzem Zögern und einem prüfenden Blick in meine Richtung, zu welcher Adresse ich wollte. Danach gab er dem Taxifahrer genug Geld für die Fahrt, sodass ich nichts bezahlen musste. Wir verabschiedeten uns noch voneinander, ehe das Taxi los fuhr.
 

Keine zwei Minuten später erhielt ich eine Nachricht.
 

Mina, alles in Ordnung? Der Taxifahrer hat ein wenig komisch gewirkt. LG Kibum
 

Ich lächelte und antwortete:
 

Bisher ist alles ok. Danke der Nachfrage. LG Mina
 

Während der ganzen Fahrt schrieb Key mir kleine Nachrichten, um sicher zu gehen, dass ich noch lebte und der Fahrer nicht versuchte mich zu vergewaltigen. Als ich an meinem Ziel angekommen war, schenkte ich dem Fahrer noch einen angewiderten Blick, ehe ich das Taxi verließ und direkt zu Seoyoungs Wohnheim rannte.
 

Ich hämmerte wie verrückt gegen die Zimmertür meiner Freundin, welche mir verwirrt öffnete. „Alter Mina, ist wer gestorben?“, fragte sie verwirrt und besorgt zugleich. „Seoyoung, du wirst nicht glauben, was mir gerade eben passiert ist.“, meinte ich und begann zu erzählen.



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