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Der verlorene Bruder

von

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Prolog

Es war früher Morgen als der Junge hochschreckte. Er schwitze und sah sich verwirrt um. War das gerade ein Schrei gewesen? Er sah neben sich. Timo war fort. Der rothaarige stand auf und zog sich etwas an. Langsam trat er ans Fenster und sah hinaus auf den Dorfplatz. Es war recht still für diese Uhrzeit. Das war komisch. Plötzlich riss jemand die Tür auf. „Brandon! Schnell, wir müssen hier weg!“, rief Timo. Der Junge Mann nahm seinen kleinen Bruder bei der Hand und zog ihn hastig raus auf die Straßen. „Komm schon, Brandon!“, rief er. Der rothaarige verstand das alles nicht. Der Rothaarige wollte nicht und stellte sich quer. „Aber meine Kuscheltiere sind doch noch da drin!“, rief der kleine. Timo drehte sich um und hockte sich zu seinem Bruder. Er streichelte ihm durch sein feuerrotes Haar und schüttelte den Kopf. „Ich sah sie heute morgen von weiter Ferne kommen und habe deine Kuscheltiere an einen sicheren Ort gebracht. Mach dir keine Sorgen. Wir hohlen sie später!“, sagte der Ältere und lächelte. Dann stand er wieder auf und zog den Jüngeren hinter sich her. Dieser ging nun mit ihm. Sie rannten durch das Dorf. Es lag da wie eine Geisterstadt. Nur die beiden waren auf den Straßen. Hinter ihnen hörte man schon das Geschrei der Angreifer. Als die beiden am Rand des Dorfes angekommen waren, entdeckte Timo ein kleines Kind. Es weinte. Er hob es hoch und ließ die Hand seines Bruders los. Dies war ein Fehler wie sich schließlich raus stellte. Brandon stolperte über eine alte Wurzel. Hinter ihm die feindlichen Truppen. Der kleine Junge hatte Glück im Unglück. Sie verfehlten seinen Oberkörper. Trotzdem durchfuhr den kleinen ein stechender Schmerz. Er schrie laut auf und fing an zu weinen. „Brandon!“, rief eine Stimme. Timo sprang mit erhobenen Schwert auf den Feind zu und erschlug zwei von ihnen. Sie erwischten ihn ein paar mal mit ihren Schwertern, doch ihm gelang es viele von ihnen auszuschalten. Als der braunhaarige am Ende seiner Kräfte war, schnappte er sich seinen kleinen Bruder und rannte so schnell er konnte Richtung Wald. Die übriggeblieben Truppen hechteten den beiden nach. Bei Einbruch der Nacht hatten sie es endlich geschafft sie abzuhängen. Im Dickicht fanden sie einen sicheren Platz. Der Ältere ließ Brandon runter und versorgte gerade noch so seine Wunde. Um seine eigenen Machte er sich keine Gedanken. Der kleine weinte noch immer. Sie hatten ihm den linken Fuß abgeschlagen. Es schmerzte so sehr und der rothaarige wollte sich nicht beruhigen. „Kleiner, beruhige dich. Hier!“, Timo streichelte ihm durchs Haar und hielt ihm eins seiner Kuscheltiere hin. Sein kleiner Bruder schnappte sich den kleinen Hasen und drückte ihn an seine Brust. Kurz darauf waren beide tief und fest eingeschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte der kleine Junge und tippte den Älteren an. Dieser war sonst immer früher wach als er selbst. „Timo?“, fragte der Kleine unsicher. Er rüttelte ihn. Eine Reaktion bekam er jedoch nicht. Er ging davon aus, dass sein großer Bruder sich von dem harten Kampf erholen musste und deswegen schlief. Der Junge hatte sehr große Angst und drückte sich an Timo. Hier war alles so unbekannt und das machte ihm riesige Angst. Er war noch nie im Wald gewesen. Timo hatte nur immer davon erzählt und ab und an auch ein Waldbewohner mitgebracht. Manchmal brachte er auch Kätzchen mit. Das erfreute seinen kleinen Bruder immer sehr. Er spielte dann stundenlang mit den Tierchen. Der Ältere saß meist daneben und sah erfreut zu.

Aus Angst und Verzweiflung fing der Kleine wieder an zu weinen. Alles war so unbekannt. Und genau das machte dem 3 jährigen Angst. Die Ungewissheit ob sein Bruder noch am Leben war. Er hoffte es so sehr. Nach kurzer Zeit packte er die Hand des Älteren und drückte diese fest. Als es erneut dämmerte wollte der Junge irgendwie auf sich Aufmerksam machen. Sie waren schon viel zu lange allein hier. Wenn Timo nicht geholfen wurde, würde der junge Mann sterben. „H-Hilfe!“, rief der kleine so laut er konnte. „Hilfe!“, erneut erklang Brandons Stimme. Doch auf seine Hilferufe gab es keine Antwort.

Nach einer Zeit regte sich jedoch etwas. Schritte nährten sich. Brandon bemerkte es und richtete sich auf. Er war langsam müde geworden und hatte sich an seinem Bruder angelehnt. „Hallo? Hilfe!“, sagte er mit zarter, jedoch noch lauter Stimme. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Die Schritte kamen näher. Plötzlich bekam der Junge Angst und drückte sich an seinen Bruder. Erneut fing er an zu weinen. Das Rascheln wurde lauter und kam näher...

Timos Verschwinden

Er rannte und rannte den langen, dunklen Weg entlang. Wann würde dieser Enden und wann würde er es endlich schaffen seine Verfolger Abzuhängen. Lauter Fragen schossen durch seinen Kopf. Was würde passieren, wenn sie ihn bekamen? Was würden sie mit ihm machen? Ihn umbringen? Ihn foltern? Er würde es ihnen niemals sagen. Nach einem Kilometer kam er an einer riesigen Wiese an. Nun gab es keinerlei Möglichkeiten sich zu verstecken. Er rannte weiter, als er das bedrohlich nahe Geschrei seiner Verfolger hörte. Noch im Laufen sah er sich um und überlegte was er tun sollte. Die Stimmen kamen immer näher. Es dauerte nicht lange bis ihn jemand an der Schulter packte und ihn zurück riss. Er schrie auf. Was sollte er jetzt nur tun?

„Brandon!“, hörte er eine Stimme rufen und spürte kurz darauf eine Menge Wasser in seinem Gesicht. Es war eiskalt und der Junge schreckte hoch. Die kalte Flüssigkeit lief seinem Oberkörper hinunter. Er war ein wenig zusammen gefahren und hatte sich erschreckt. Nun starrte er in das Gesicht des Älteren. „Mach das nie wieder, Timo!“, knurrte er leise. Dieser lachte darauf nur. „Du sollst aufstehen.“, sagte er zu seinem Bruder. „Komm, Kleiner. Du wolltest dich doch hier um gucken“, Timo lächelte. Brandon riebt sich die Augen und setzt sich an den Rand des Bettes. Er griff nach einer, wie es aussieht aus Metall gefertigte, Prothese. „Warte, ich helfe dir dabei.“, Timo hockt sich vor seinen kleinen Bruder und half beim Anziehen der Prothese. Der Rothaarige sah dem Älteren zu. Als Timo fertig war, lächelte sein kleiner Bruder und stand auf. Er konnte schon recht gut laufen. Der 5 jährige verließ den Raum. Sein großer Bruder aber setzte sich auf das Bett und wartete einige Momente ab bevor er seinem Bruder folgte.

Brandon war in die kleine Küche gegangen und hatte sich etwas zu essen genommen. Ein paar Früchte, wie fast jeden Tag. Timo brachte sie immer von seinem Halbtagsjob mit. Er arbeitete als Jäger. Der Rothaarige hatte sich immer gefragt warum sein älterer Bruder Tiere tötete. Timo liebte, wie der Jüngere, Tiere und Pflanzen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, Timo töten zu sehen. Jedenfalls bei Tieren konnte er das nicht.

Manchmal brachte sein Bruder noch Tiere mit nachhause. Das passierte aber recht selten. Darüber war der rothaarige Junge nicht sehr erfreut. Brandon blieb aber auch keine Zeit mit den Tierchen zu spielen. Er machte sich jeden Morgen auf und sammelte Kräuter. Wenn Timo von seinem Job wiederkam, machte er seinem Bruder immer etwas zu essen. Brandon liebte Timos Essen. Er wusste nicht warum. Sein Bruder hatte eine eigene Art dieses zu zu bereiten. Es machte dem Jungen immer Spaß seinem Bruder zuzusehen. Timo meinte einmal, dass man nicht durch gucken sondern durch anpacken etwas lernt. Das hatte Brandon dann getan. Nun half er dem Älteren immer beim Essen zubereiten. Der 5 jährige stellte fest, dass das Essen so viel besser schmeckte.

Mit der Zeit wurde Brandon älter und stärker. Timo lehrte ihm die Schwertkunst und alles das, was er selbst konnte. Der ehemals kleine Junge ging nun mit seinem großen Bruder Jagen. Es machte ihm nun nichts mehr aus Tiere sterben zu sehen. Er sagte immer zu sich, dass sie nur das nehmen würden, was sie zum Leben brauchten und das stimmte. Und dann kam dieser eine Tag, an dem sich das Leben des rothaarigen jungen Mannes auf einen Schlag ändern sollte.

Es war eines morgens im Herbst, Jahr 716. Brandon wachte, wie jeden Morgen, recht früh auf. Es war komisch, weil Timo ihn immer weckte. Das Haus war still. Er stand auf und ging, wie gewohnt, in die Küche. Die Nacht hatte er wieder einen Traum gehabt. Er war nicht sehr schön gewesen. Selbst wenn der junge Mann nun daran dachte, lief ihm ein eiskalter Schauer dem Rücken runter.Er hasste das. Furchtbar. Mit der Zeit wunderte er sich, warum Timo noch nicht aufgestanden war. War seine älterer Bruder etwa ohne ihn losgezogen? Seltsam. Das tat er sonst nie. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte sich Brandon dazu durchringen in das Zimmer seines Bruder zu gehen und nach ihm zu schauen. Er betrat das Zimmer des Älteren und sah sich um. Das Bett war leer. Ein Zettel lag auf der Bettdecke. Das ganze Zimmer war durchwühlt und verwüstet. Brandon wunderte sich. Sonst hatte sein Bruder immer Ordnung gehalten. Er ging zum Bett und nahm den Zettel. Er lass was darauf stand und konnte seinen Augen nicht trauen. Er ließ den Zettel fallen und fiel auf die Knie...



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