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Night out

von

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Der Feind meines Feindes

Derek wandte sich im Bett Scott zu. Er wollte ihn nicht wecken, denn er wusste, er brauchte seinen Schlaf in dieser schweren Zeit, aber er brannte darauf, mit ihm zu sprechen.

Derek selbst hatte in dieser Nacht nämlich kaum ein Auge zu tun können, da ihn die Damian-Sache beschäftigte.

Endlich konnte Derek an Scotts Herzschlag hören, dass dieser aufzuwachen schien.
 

Scott öffnete die Augen und blickte in die grünen Augen seines Bettnachbarn, die ihn ein wenig gruselig musterten. Der Alpha grinste, rieb sich den Schlaf fort und erkundigte sich:

„Was ist denn mit dir los, mein Großer? Willst du kuscheln, oder was? Ich weiß aber nicht, wie wir das Stiles erklären sollen!“

„Lass´ den Quatsch!“ forderte Derek ein wenig kläglich: „Ich hatte eine üble Nacht und bin nicht zu Späßen aufgelegt! Ich will mit dir über Damian sprechen. Ich habe versprochen ihm zu helfen, doch ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das anstellen soll, ohne Abrams gegen uns aufzubringen. Ich würde dem Jungen ja ein wenig Geld geben und sagen, dass er abhauen soll, aber früher oder später würden die Leute seines Vaters ihn ausfindig machen und dann wäre es aus mit ihm. Die einzige Lösung ist, dass Abrams in freiwillig gehen lässt, doch das scheint er nicht vorzuhaben, obwohl er seinen Sohn doch ganz offensichtlich so wie er ist nicht akzeptieren kann. Was soll ich denn nur tun?“
 

Scott richtete sich im Bett auf und blickte Derek ernst an:

„Du hast wirklich eine Schwäche für solche Fälle, richtig?“ stellte er fest:

„Wenn dein nächstes Wort `Isaak´ ist, dann trete ich dich!“ Drohte Derek

„Isaak!“ sagte Scott:

Derek trat ihn nicht, aber er knurrte:

„Dieser Fall ist doch ganz anders gelagert. Und ICH bin heute ein Anderer. Und abgesehen davon: Isaak hat auch nie versucht, mich ins Bett zu kriegen.“

„Aber sonst?“ erwiderte Scott: „Ein hilfloser Junge, der von seinem Vater misshandelt wird? Und er sieht ihm auch noch irgendwie ähnlich, zum Teufel!“

„Als ich Isaak und die anderen verwandelt habe, war ich ein ziemliches Ungeheuer; ein neuer Alpha auf dem Machttrip! Ich mache mir über diese Zeit meines Lebens wirklich keine Illusionen und ich danke Gott jeden Tag dafür, dass dir das, was ich dir damals geraubt habe schließlich doch noch geschenkt wurde und das du nun der Alpha bist, denn ich hatte dafür nie die Stärke. Isaak, Boyd und Erica zu verwandeln, war der reine Egoismus von mir. Sie waren leichte Beute und darum habe ich sie rekrutiert. Mit Damian ist das doch wohl ein bisschen was anderes. Ich verfolge heute keine eigennützigen Ziele. Ich will ihm einfach nur helfen, weil er nun einmal Hilfe braucht und weil da sonst keiner ist, der sich um ihn kümmert. Und übrigens: Er erinnert mich kein Stück an Isaak. Wenn überhaupt dann erinnert er mich an...“

„Stiles!“ beendete Scott seinen Satz: „Mich nämlich auch!“

„Wenn es Stiles wäre, würde ich mir auch wünschen, dass da einer wäre, der ihn rettet!“

Derek flüsterte beinahe.

Scott nickte:

„Ich weiß, was du meinst. Du hast meine volle Unterstützung. Wir tun, was nötig ist. Vielleicht kostet es uns den Erfolg in diesen Verhandlungen, aber möglicherweise kann man die Welt manchmal eben bloß retten, indem man einen Wolf nach dem Anderen rettet?“

Derek schüttelte den Kopf:

„Ich will mich noch nicht geschlagen geben. Irgendwo in dieser Angelegenheit ist eine große Lösung für alle Probleme versteckt und wir werden sie finden. Ich will später noch einmal versuchen, mit Damian zu sprechen, weil ich mehr Informationen brauche. Vielleicht kannst du Abrams und seine Leute ablenken, während ich mich mit dem Jungen treffe.“

„Wir werden sehen, was sich machen lässt!“ erwiderte Scott.
 

Mit dem Rückhalt seines Alphas fühlte Derek sich gestärkt. Aufatmend fragte er:

„Wie sieht` s aus mit Frühstück?“

Scott schenkte ihm ein mattes Lächeln:

„Ich komme gleich nach!“ versicherte er.
 

Als er allein war, holte Scott sein Handy hervor:

„Hey Sohn! Was für eine nette Überraschung am Morgen!“

Die muntere, liebevolle Stimme von Melissa McCall trieb ihm augenblicklich die Tränen in die Augen:

„Hey Mom! Ich musste einfach mal deine Stimme hören.“

Sie brauchte keine Werwolfsohren, um zu hören, dass es Scott nicht gut ging. Ihre Mutterinstinkte waren mehr als ausreichend:

„Was ist passiert Junge. Wie laufen eure Verhandlungen. Wurde jemand verletzt. Du bist doch nicht verletzt, oder?“

Scott musste trotz seiner gedrückten Stimmung ein wenig lächeln:

„Nein Mom, zum Glück wurde niemand verletzt. Ich habe einfach nur gerade das Gefühl, ich schaffe das alles nicht. Alle haben so große Erwartungen an mich, aber ich bin doch bloß ich: Ein Collegejunge, der seinen Abschluss wahrscheinlich nur deshalb schaffen wird, weil sein bester Freund zufällig ein Genie ist. Ich bin zwanzig Jahre alt, habe noch keine Ahnung, wie das Leben läuft, während hier Leute, die mindestens doppelt so alt sind wie ich, mich anschauen, als hätte ich irgendwelche Antworten für sie. Ich bin doch bloß ein ziemlich dummer Junge! Welche Hilfe kann ich denn für irgendjemanden sein?“

Seine Mutter lachte leise:

„Hey, hör mal! Ich habe doch keinen dummen Jungen in die Welt gesetzt. Du bist immer schon zu bescheiden gewesen! Erzähl doch erst mal ganz genau, was eigentlich passiert ist.“

Scott gab einen detaillierten Bericht ab, über den Verlauf der Verhandlungen, Territorialansprüche, Reparationszahlungen, jahrzehntelange Fehden, persönliche Befindlichkeiten und Animositäten und natürlich die besondere Komplikation, welche durch Damian entstanden war.“

„Hmm!“ machte seine Mutter: „Du erwartest jetzt vielleicht, dass ich dir dabei helfe, irgendeinen klugen Plan mit dir auszutüfteln. Oder irgendein raffiniertes Hintertürchen ausfindig zu machen, aber das werde ich nicht tun. Ich glaube, der beste Rat, den ich dir geben kann ist der, dass du genau das tust, wofür du gekommen bist. Ich will nicht sagen, dass ich diese ganze Werwolfsache auch nur im Ansatz verstehe, was ich aber verstanden habe ist, dass du ein wahrer Alpha bist. Du hast Macht und Autorität, ohne, dass du sie von einem Anderen stehlen musstest. Du hast die Gelassenheit, die Sanftmut, die Aufrichtigkeit, die Klugheit des Herzens, die diesen Wölfen fehlt. Das ist es, was du ihnen anbieten kannst. Entweder, sie nehmen es an, oder sie lassen es, doch mehr kannst du nicht tun. Und wenn du es versuchst, wirst du scheitern!“

Also gut, nun hatte seine Mutter es geschafft: Scott heulte wie ein Schlosshund. Woher nahm sie nur die Gewissheit, dass all´ diese wunderbaren Dinge, die sie gerade über ihn gesagt hatte stimmten?

Als er sie genau das fragte, lachte sie bloß:

„Weil ich dich geboren und aufwachsen sehen habe. Weil ich dich besser kenne, als du dich selbst. Glaub´ deiner alten Mutter doch einfach!“

„Du bist nicht alt!“ versicherte Scott: „Aber du bist voreingenommen. Ich bin dein Sohn. Ist es da nicht so etwas wie ein Urinstinkt, mich großartig zu finden, egal was für einen Blödsinn ich mache?“

„Nein, mein Urinstinkt ist, dich zu lieben, ganz gleich, was du tust. Aber ich kann trotzdem sehen, dass das, was du tust wundervoll ist.“ erwiderte Melissa McCall überzeugt.

„Danke Mom! Ich liebe dich!“ sagte Scott mit einem Kloß in seinem Hals.
 

Beim Frühstück steckte Derek Damian unauffällig einen Zettel zu, in dem er ihn aufforderte, sich in der Mittagspause; bitte, bitte unauffällig mit ihm noch einmal in dem Schuppen im Wald zu treffen und betete, dass dies kein Fehler sein möge.
 

Nach dem Frühstück verabschiedeten sich Kendra und Ethan, denn sie mussten im LGBT Community Center die beiden Vormittagskampfsportkurse geben: erst der Eltern-Kind-Karateunterricht und danach Selbstverteidigung für Seniorinnen und Senioren:

„Die alten Herren sind allesamt heiß auf Ethan.“ erklärte Kendra lachend: „Und die Damen lieben es, ihn nach Strich und Faden zu vermöbeln!“

„Ich hasse Dienstage!“ stöhnte Ethan, doch Kendra schüttelte den Kopf und erklärte den Anderen schmunzelnd: „Glaubt ihm kein Wort! Er ist verrückt nach den Alten und er liebt es, mit den Kindern zu arbeiten.“ Sie legte dem Freund einen Arm um die Taille und meinte: „Na komm! Auf in den Kampf!“

Malia und Danny bekamen noch je einen Abschiedskuss und dann waren die vier Touristen wieder unter sich.
 

Das Wetter war herrlich und es waren trotz der frühen Stunde bereits fünfundzwanzig Grad, so dass sie entschieden, zum Baker Beach zu fahren, um den Tag am Strand zu verbringen. Peter bestand darauf, schwimmen gehen zu wollen, doch Stiles erklärte ihm:

„Du kannst im Pazifik nicht schwimmen, egal, wie warm die Luft ist. Das Wasser ist saukalt. Und dann gibt es da ja auch noch die Strömung!“

Peter lachte:

„Du meinst, DU kannst da nicht schwimmen, kleiner Mensch. Ich kann!“
 

Am Strand angekommen suchten die vier sich ein Plätzchen in der Sonne in Sichtweite zur Golden Gate Bridge und breiteten ihre Handtücher aus. Malia hatte ihren Bikini drunter, ließ nun die Hüllen fallen und Stiles wurde für einen kurzen Moment daran erinnert, was ihm einmal an ihr gefallen hatte. Sie fing seinen Blick auf und höchstwahrscheinlich auch irgendwelche verräterischen Hormone, die er ausdünstete, denn sie schenkte ihm ein kleines, schiefes Grinsen, ehe sie sich auf ihrem Handtuch ausstreckte.
 

Die Jungs mit ihrer empfindlichen menschlichen Haut schmierten sich großzügig mit Sonnencreme ein. Stiles half Danny beim Rücken, doch ehe dieser die Chance hatte, sich zu revanchieren, hatte Peter dem verdutzten jungen Mann bereits die Flasche aus der Hand gerissen und erbot sich großzügig, dies für ihn zu übernehmen.

Stiles seufzte, doch er ließ es geschehen und er musste zumindest vor sich selbst eingestehen, dass Peter etwas mit seinen Händen anzufangen wusste. Der Werwolf ließ ihm eine kleine Massage angedeihen und die war überaus angenehm.

Doch natürlich überschritt Peter nach einer Weile wieder einmal die Grenze des Schicklichen, so dass Stiles nach dessen Handgelenken greifen und erklären musste:

„Besten Dank, Peter aber ich denke dieser Bereich ist ausreichend durch meine Badeshorts vor der Sonne geschützt!“

„Naja.“ erwiderte Peter mit einem kleinen Grinsen: „Wenn einer so blass ist, wie du, kann er gar nicht vorsichtig genug sein.“

Er war Stiles sehr nah gerückt und atmete in seinen Nacken. Stiles drehte sich ruckartig um und grollte:

„Wolltest du nicht im Pazifik ertrinken gehen? Na los! Tu dir keinen Zwang an!“

Peter lachte und erhob sich tatsächlich.
 

Stiles atmete auf, legte sich auf den Bauch und döste nach einer Weile ein.

Irgendwann wurde er jedoch unsanft davon geweckt, dass ein nasser, eiskalter Werwolf halb auf, halb neben ihm zum liegen kam:

„Bist du irre!“ kreischte er: „Willst du, dass mein Herz stehen bleibt?“

„Du hattest recht, Stiles. Das Wasser ist wirklich scheisskalt. Und du bist so schön aufgeladen von der Sonne. Ich muss mich einfach ein bisschen aufwärmen!“ erklärte Peter unschuldig

„Runter von mir! Aber ein bisschen plötzlich! Malia, walte deines Amtes als mein Bodyguard!“ forderte Stiles:

„Du hast ihn gehört, Dad!“ reagierte Malia prompt: „Deine Begattungsversuche sind unerwünscht und nur ganz nebenbei: Als deine Tochter kommt mir gerade mein Frühstück wieder hoch!“

Peter zog sich tatsächlich auf sein eigenes Handtuch zurück und grummelte:

„Ihr Kinder seid wirklich unglaublich verklemmt und spießig.“

„Was ist los Peter?“ Wollte Stiles wissen: „Hat die Nacht mit Emanuel dich nicht ausgelastet?“

Peter hob den Kopf und schenkte Stiles ein mitleidiges Lächeln:

„Ist das so bei meinem Neffen? Ist er so ein müder, trauriger Wolf, der nach einer lebhaften Nacht erst mal für Tage nicht mehr kann? Das tut mir leid für dich, Stiles. Du könntest es besser treffen!“

Stiles war mit einem Mal aufgesprungen, baute sich vor Peter auf und brüllte:

„Lass Derek aus dem Spiel, du blöder Penner!“
 

Und weil er nicht wusste, was er sonst noch sagen sollte, weil er Derek in diesem Moment so wahnsinnig vermisste und weil er Peters blöde Visage einfach nicht mehr ertragen konnte, stürmte er einfach davon:

„Reife Leistung, Peter! Kannst du eigentlich nicht anders, als so ein verdammter Riesenarsch zu sein, oder ist das einfach bloß ein Hobby von dir!“ schimpfte Danny.

Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er hinter Stiles her. Als er ihn eingeholt hatte, griff er ihn bei den Schultern, sah, dass er weinte und zog ihn in seine Arme:

„Ist O.K.! Hör´ doch nicht auf den dämlichen Peter. Dem ist jedes Mittel recht, um dir unter die Haut zu gehen!“

„Ich weiß!“ erwiderte Stiles: „Aber weil meine Haut nun mal gerade so dünn ist, hat er leichtes Spiel.“

Danny führte Stiles zu einem Felsen in der Nähe. Dort nahmen die beiden Platz, Dannys Arm um Stiles Schultern geschlungen und sie blickten eine Weile auf den Ozean.
 

Malia, die bei ihrem Vater zurückgeblieben war, hielt ihm in der Zwischenzeit eine Gardinenpredigt:

„Warum kannst du Stiles nicht einfach in Frieden lassen? Warum versuchst du, ihm wehzutun? Ich dachte, du hast ihn gern? Ist man da nicht netter zu einem Menschen?“

Peter antwortete nicht, sondern starrte stattdessen verdrossen vor sich hin.
 

Als Stiles und Danny später zurückkehrten erhob sich Peter, stellte sich mit gesenktem Kopf vor Stiles hin und murmelte:

„Es tut mir leid, Kleiner. Ich bin zu weit gegangen. Wenn du es willst, reise ich heute noch ab.“

Stiles war kurz versucht zu schreien: `Tu das! Verschwinde bloß! Was kümmert` s mich?´, doch dann ließ er sich doch von Peters aufrichtig wirkendem Bedauern erweichen:

„Bleib!“ erwiderte er: „Aber hör´ auf, mich zu ärgern.“

Und weil er etwas gutzumachen hatte, machte Peter sich auf den Weg zu einem Imbissstand in der Nähe, um für alle ein fettiges, schweres, aber köstliches Mittagessen heranzuschaffen.
 

Nach dem Mittagessen wartete Derek unruhig in dem Schuppen und dachte schon, Damian würde nicht mehr kommen, als sich plötzlich doch noch die Tür öffnete:

„Entschuldige dass es so lange gedauert hat, aber mein Vater hat mich nicht aus den Augen gelassen. Ich konnte nur weg, weil dein Alpha irgendwann ein Ablenkungsmanöver gestartet hat.“

erklärte der Junge. Dann legte er den Kopf schief und fragte: „Warum wolltest du mich sehen. Hast du es dir etwa anders überlegt?“

An seinem vielsagenden Blick konnte Derek sehen, wovon der Bursche sprach. Er schüttelte den Kopf und erwiderte:

„Du lässt nicht locker oder?“

„Ich wäre kein gutes Raubtier, wenn ich meine Beute einfach so ziehen lassen würde!“ erwiderte Damian.

Derek musste lachen:

„In deinem Szenario bin ICH also deine Beute? Überschätzt du dich da nicht ein wenig?“

Damian antwortete nicht, doch er schenkte ihm einen Blick, der im Grunde alles sagte. Und damit erinnerte er Derek mit einem Mal mehr an Stiles, als je zuvor. Er schüttelte dieses Gefühl rasch wieder ab und erklärte streng:

„Lassen wir den Blödsinn und kommen zur Sache. Wir haben nicht viel Zeit, denn wir wollen ja nicht, dass deine Abwesenheit auffällt. Ich will dir helfen, dass du von deinem Vater wegkommst und ein besseres Leben führen kannst, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie wir das anstellen sollen.“

„Warum willst du mir helfen? Was springt für dich dabei raus? Wenn du mich nicht mal flachlegen willst, warum interessiert es dich dann, was aus mir wird“ erkundigte sich Damian misstrauisch: „Will dein Alpha vielleicht, dass ich in sein Rudel komme, damit ich dann den ganzen Mist mache, den sonst keiner tun will? Oder was ist es sonst?“

Derek seufzte:

„Manchmal tun Leute einfach etwas für Andere, ohne dabei irgendeinen Hintergedanken zu haben. Sicher könntest du Teil von Scotts Rudel werden, wenn du wolltest, aber du hättest dort nichts auszustehen. Er ist ein großartiger Alpha und alle Mitglieder seines Rudels behandelt er mit Achtung.“

Damian schüttelte den Kopf:

„Ich kenne niemanden, der etwas einfach so tut, ohne etwas dafür zu wollen.“
 

Oh, Mann, dachte Derek, plötzlich sehr müde. Das würde mühsam werden:
 

„Ich habe jetzt keine Zeit, dir irgendwelche Reden über gut und böse zu halten. Ich muss jetzt einfach ein paar Dinge von dir wissen, O.K.?“

„Spielen wir wieder unser Frage-Antwort-Spiel, wie beim letzten Mal?“ wollte Damian wissen.

Derek schüttelte energisch den Kopf:

„Nein, diesmal nicht! Ich frage, du antwortest: so läuft das diesmal, kapiert?“

Damian nickte folgsam und Derek wollte wissen:

„Wie würde dein Vater reagieren, wenn ich ihm Geld geben würde, damit er dich gehen lässt?“

„Du willst mich ihm abkaufen?“ fragte Damian ungläubig:

„Nicht abkaufen, freikaufen!“ erwiderte Derek: „Für dich entstünden mir gegenüber dadurch keine Verpflichtungen. Also? Würde das etwas nutzen?“

„Wenn du vorhast, meinen Vater zu beleidigen und von ihm umgebracht zu werden.“ gab Damian nüchtern zurück.

Also nein!

„Warum will dein Vater dich eigentlich nicht gehen lassen, wenn du ihm doch so zuwider bist?“ Wollte Derek wissen:

„Schätze er denkt, dass er mich wieder hinkriegen kann. Versucht hat er es zumindest.“ gab Damian düster zurück:

„Wie meinst du das? Was hat er getan?“ Erkundigte sich Derek:

„Er hat meinen Liebhaber umgebracht; Christian. Er war der Adjutant von Lucius.“

Tränen glitzerten in Damians Augen.
 

Damit wusste Derek ziemlich genau, woran er war. Wenn Abrams keine Hemmungen kannte, die rechte Hand des rivalisierenden Rudelführers Lucius zu töten und annahm, dass sein Sohn nun mit ihm schlief, dann war sein Leben sehr konkret in Gefahr.
 

„Dein Verlust tut mir leid, Junge.“ erklärte Derek: „Seit ihr lange ein Paar gewesen?“

Damian schüttelte den Kopf:

„Das mit uns fing gerade an. Wir haben ein paar Mal miteinander geschlafen. Mein Vater kam schnell dahinter.“

„Hat der Konflikt zwischen den Rudeln von Lucius und deinem Vater auch mit dem Tod dieses Christian zu tun? Denn diese Sache ist ja bislang in unseren Gesprächen noch gar nicht zur Sprache gekommen.“ wollte Derek wissen.

Darüber musste Damian nachdenken. Schließlich sagte er:

„Das ist eine Sache, über die beiden nicht gern offen sprechen, weil Lucius dann eingestehen müsste, dass sein Adjutant schwul gewesen ist und mit meinem Vater ist es dasselbe mit mir. Aber ja: ich bin mir sicher, dass dieser Mord für viel böses Blut zwischen diesen beiden gesorgt hat.“

In Dereks Kopf begann sich eine nebulöse Vorstellung davon zu entwickeln, wie dieser ganzen Rudelrivalität möglicherweise beizukommen sei. Eine Sache musste er jedoch noch wissen:

„Wann hat der Mord an deinem Liebhaber stattgefunden?“

„Es ist etwas über acht Monate her!“ gab Damian zurück.
 

Genau der Zeitpunkt, an dem die schon jahrzehntelangen schwelenden Konflikte zwischen den beiden Rudeln endgültig zu eskalieren begonnen hatten und der Krieg erklärt wurde!
 

„Ich danke dir Junge. Ich denke, wir sind jetzt hier fertig!“ sagte Derek: „Sie zu, dass du ungesehen zurück kommst.“
 

Derek kehrte erleichtert zum Tagungshaus zurück und wollte unbedingt mit Scott sprechen. Er sah die Angreifer nicht kommen, ehe es zu spät war. Er wurde links und rechts von Abrams Schergen gepackt, so dass er sich nicht wehren konnte. Plötzlich stand Abrams selbst vor ihm. In seiner Verwandlung sah er aus wie Peter es getan hatte, damals als er ein Alpha gewesen war: furchterregend und dämonisch! Der Alpha holte mit seinen Klauen aus und trieb diese tief in Dereks Bauch:

„SCOTT!“ rief Derek so laut er kannte. Und dann noch einmal: „SCOTT!“ Ehe es ihm unmöglich wurde, weiter um Hilfe zu rufen, weil Abrams ihm die Kehle zerfetzte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry!
Cliffhanger :-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hatschepueh
2016-06-12T11:51:34+00:00 12.06.2016 13:51
Oh je. Gerade als man denkt es könnte eine Lösung in Sicht sein wird Derek angegriffen. Stiles flippt aus wenn er davon hört. Hoffentlich erfährt er es von Derek selber wenn alles schon wieder in Ordnung ist und Scott muss nicht irgendeine Hiobsbotschaft schicken.
Könnte an den Nachwirkungen von Schwarze Magie liegen aber ich muss aufpassen das ich Peter nicht langsam liebgewinne. ><
Antwort von:  GingerSnaps
12.06.2016 15:08
Ich schaffe es noch, dass ihr alle Peter-Fans werdet:-) Auf der anderen Seite, wo ich meine Geschichten veröffentliche, bekomme ich nämlich ähnliche Kommentare.
Und gut, dass hier mal jemand daran glaubt, dass ich Derek leben lasse. Anderswo habe ich schon jede Menge OMGs geerntet:-)
Fortsetzung folgt.
Bald!

Liebe Grüße
Ginger
Antwort von:  Hatschepueh
12.06.2016 15:23
Du meinst auf Fanfiktion.de? Ich hab vor kurzem gesehen das deine Geschichten auch dort zu finden sind. Hab mir die Kommentare dort allerdings noch nicht durchgelesen aber wäre interessant zu wissen was andere denken. Und bin ich wirklich die einzige die daran zweifelt das du einen Charakter endgültig sterben lassen würde? Ich hab eher Probleme damit mir vorzustellen das du irgendjemanden und am wenigsten einen Hauptcharakter sterben lässt.


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