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Und plötzlich tut sich die andere Seite der Welt auf...

von
Koautor:  Arinaa

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Die andere Seite

Eisiger Wind brachte mich zum Frösteln, während ich kurz vor dem offen stehenden Tor der Kirche innehielt. Um mich herum sah es aus wie in einer Traumwelt. Ich lebte den Traum einer jeden Frau, die Hochzeit mit dem perfekten Mann, der wie gemacht für einen scheint. Mein Brautkleid bauschte sich im Wind und brachte jeden zum Aufblicken. Mein Herz raste, als er sich langsam zu mir umdrehte. Nachdem ich am Altar angekommen war, Hand in Hand standen wir nun vor dem Beginn unseres größten Abenteuers, begann die Zeremonie.

Das sollte der schönste Tag meines Lebens werden. Glaubte ich zumindest. Ein lauter Knall ertönte, der mir fast das Trommelfell zerriss. Die bunt bemalten Scheiben der Kirche zersprangen mit einem lauten Klirren und alle standen im Regen aus bunten Glasscherben. Adrenalin rauschte durch meine Adern und ließ alles in Zeitlupe vor mir ablaufen. Schließlich traten schwarze Gestalten hervor und packten mich.

Die Gäste der Hochzeit liefen verzweifelt zu dem Ausgang der Kirche. Niemand wusste, was hier eigentlich geschah. Was wollten diese Typen bloß von mir? Hatte ich irgendwann irgendetwas falsch gemacht? Panik stieg in mir auf und ich versuchte fieberhaft, mich aus ihrem Griff zu befreien. Warum geschieht das alles jetzt? Warum mir? Warum ausgerechnet heute? Ich liebte ihn, war das denn nicht genug, dass so etwas nicht passierte?

Ihre Hände waren kalt und sie hielten mich mit eisernem Griff fest. „Hilfe! Warum hilft mir keiner?“, schrie ich, durch die Panik überschlug sich meine Stimme fast. Vorsichtig spähte ich zu meinem Traummann, doch er kämpfte schon mit anderen, schwarz gewandeten Gestalten. Eine Welle der Energie erfüllte den ganzen Raum, und ich sah, wie sein Äußeres sich veränderte. Seine Haare wurden lang und blutrot. Sein Gesicht wurde weiß wie der Schnee und seine Augen schwarz und kalt. Wohin war die ganze Liebe, die ich gestern noch in seinen Augen zu sehen geglaubt hatte? So kalte, gefühllose Augen hatte ich noch nie gesehen. Es war, als würden sie mich in sich hineinziehen. Wie konnte das sein? Was war hier eigentlich los? Wer ist das? Die Kälte in seinen Augen und ihre Anziehungskraft ließen mich vor Angst zittern und für einen Moment vergaß ich die schwarz gewandeten Gestalten, die mich fest hielten.

Doch bevor ich ihn noch länger betrachten konnte, spürte ich ein dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und alles wurde schwarz. Als ich erwachte, sah ich grüne Blätter eines Baumes, die Sonne fiel in kleinen Punkten auf den Boden. Neben mir saßen fünf schwarz gewandete Gestalten. In meinem Kopf pochte immer noch Schmerz. Wieder schossen mir viele Fragen durch den Kopf: Wo war ich hier? Warum hatten sie mich hierher gebracht? Was ich aber am Meisten wissen wollte, war, was sie von mir wollten. Ich hatte ein flaues Gefühl im Bauch. Es war wohl doch kein Traum gewesen … ich seufzte. Vorsichtig stand ich auf, doch ich verlor das Gleichgewicht und fiel in die Arme von einem der Männer (anhand ihrer Statur vermutete ich, dass sie Männer waren).

Sein Mantel war weich und in seinen Armen war es warm. Reiß dich zusammen, sagte ich mir im Stillen. Als ich nach oben blickte, sah ich direkt in die Augen der Person, die mich aufgefangen hatte. Ein filigranes Muster aus roten Ranken stahl sich von seiner linken Wange bis zu seinem linken Augenwinkel. Auf seiner rechten Wange verlief eine Narbe, die so aussah, als hätte er einen Schwerthieb abbekommen. Seine Augen leuchteten sanft in einem Himmelsblau, das man nur an den schönsten Sommertagen sehen konnte. Sein Mund verzog sich zu einem hinreißend verschmitzten Lächeln. „Wolltest du etwa schon ohne uns aufbrechen?“, fragte er mit frecher Stimme, „wie unhöflich … ohne ein nettes Danke oder so?“ „Was bitte hab ich euch zu verdanken?“, zischte ich und riss mich sofort von ihm los, was ein Fehler war. Rücklings fiel ich auf die Erde und schlug meinen Kopf am nahestehenden Baum an. „Verflucht!“, murmelte ich vor mich hin. Dann brach er in schallendes Gelächter aus, ich wurde rot und noch sah schnell weg.

Während auch die anderen aufstanden und ihre Kapuzen abnahmen, kam ich mühsam wieder auf die Beine. „Was habt ihr mit mit mir gemacht? Warum müsst ihr das ausgerechnet mir antun? Wohin habt ihr mich gebracht? Wenn ihr eine Hochzeit und die Träume einer Frau zerstören wollt, sucht euch jemand anderes. Ich werde nach Hause gehen!“ schrie ich, drehte mich um und stapfte schnell davon. Hauptsache ich kam schnell von diesen unheimlichen Männern weg. Sie waren mir nicht so ganz geheuer.

Der Wald wurde immer dichter und am Boden wucherte dorniges Gestrüpp, das mir die Knöchel völlig zerkratzte. Wütend ignorierte ich das alles. Wohin um alles in der Welt hatten diese Männer mich gebracht? In diesem Wald hatte ich doch immer in meiner Kindheit gespielt … genau genommen müsste ich ihn besser kennen als jeder andere. Aber dieser Teil des Waldes war mir unbekannt. Das war es, was mir am meisten Angst machte. Tief in Gedanken merkte ich nicht, dass mein Kleid sich an einem Ast verheddert hatte und ging einfach weiter. Das Geräusch zerreißenden Stoffes brachte mich in die Wirklichkeit zurück.

Mit den schlimmsten Erwartungen sah ich an mir herunter. Meine Knöchel waren voller blutiger Kratzer, auch meine Schuhe waren völlig ruiniert. Das schöne, weiße Kleid hatte nun einen Riss, vom Saum des Kleides bis hin zu meinem linken Oberschenkel. Außerdem war ich über und über mit Erde verschmiert. Diese verfluchten Kerle! Das war alles nur ihre Schuld. Dann kam mir wieder das Bild von ihm in den Sinn, wie er sich veränderte, wie er seinen eiskalten, gefühllosen Blick auf mich gerichtet hatte. Da war nichts mehr von der Liebe gewesen, gar nichts. Wahrscheinlich haben sie ihn in ein anderes Wesen verwandelt, weil sie mir aus unerfindlichen Gründen Böses tun wollten. Aber andererseits hatten sie vielleicht recht und er hatte nichts Gutes vor. Ich brauchte Antworten und ich wollte sie. Davor wegzulaufen half mir und allen anderen nicht weiter, ich musste mich dem stellen. Auch wenn ich daran zerbrechen würde.

Nun musste ich also wieder zurück. Doch aus welcher Richtung war ich denn gekommen? Außerdem glaubte ich nicht, dass sie dort noch immer sein würden. Vorhin hatte ich meinen Standpunkt unmissverständlich klar gemacht. Langsam wurde es dunkel und echt kalt. Unschlüssig stand ich nun im Wald. Als sich dann kalte Hände auf meine Schultern legten, zuckte ich zusammen. Voller Angst drehte ich mich um. Vor mir stand ein Teenager mit zerzausten Haaren und schneeweißer Haut. „Hast du dich verlaufen?“, fragte er mit sanfter Stimme, doch ein gefährlicher Unterton schwang mit. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und ich bekam eine Gänsehaut. „N-nein!“, log ich munter los, „ich weiß genau, wo ich hin muss!“ Dann wich ich einen Schritt zurück, um ein bisschen Distanz zwischen uns zu bekommen.

Er trat einen Schritt vor: „Wirklich? Darf ich dich begleiten?“ Schwer musste ich schlucken: „Nein! Ich möchte alleine sein.“ Mit diesen Worten gewann mein Selbsterhaltungstrieb die Überhand, ich drehte mich um und begann, um mein Leben zu rennen. Leider vergebens. Mühelos überwand er die Distanz und baute sich drohend vor mir auf. „Wer bist du?“, flüsterte ich leise das, was mir in diesem Moment durch den Kopf ging, „und was willst du von mir?“

Flackerndes Licht erfüllte den Wald und eine Feuerkugel versengte die Stelle, an der der Kerl vorhin noch gestanden hatte. Erschrocken zuckte ich zurück. Dann landeten die Männer von vorhin neben mir. Einer schüttelte den Kopf und ein anderer seufzte. „Wie kann sie nur mitten in der Nacht in das Revier eines Vampirs laufen?“, meinte der Blauäugige schmunzelnd. Alle fünf sahen sich kurz an und nickten. Dann packte mich der Blauäugige am Handgelenk und zog mich mit sich. Während wir liefen, fragte er ohne mich anzusehen: „Sag mal, bist du jetzt so verzweifelt, dass du deinem Leben ein Ende setzen willst? Spinnst du eigentlich?“ Die Wut in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Was … nein! Ich wollte zu euch zurück, weil ich eingesehen habe, dass es falsch von mir war! Ihr hättet mir wenigstens alles erklären können!“, verteidigte ich mich, nun ebenso aufgebracht wie er. „Was glaubst du, was ich versucht habe?“, antwortete er, „nur nicht auf die Meine-Liebe-dies-und-das-ist-passiert-Weise. Wenn du uns die Chance gegeben hättest, irgendetwas zu erklären, wären wir jetzt nicht in dieser Lage.“

Leider musste ich einsehen, dass er vollkommen recht hatte. „Du hast recht“, antwortete ich leise, „es tut mir leid. Aber was wollt ihr von mir? Ihr habt mich aus meinem Leben heraus gerissen, meinen Traum zerstört! Wenn ihr mich nicht …“ „Mach dir keine Sorgen. Wenn wir dich nicht entführt hätten, wäre die Lage jetzt viel, viel schlimmer“, sagte er auf einmal viel sanfter. Sein Stimmungsumschwung überraschte mich und ich wusste nicht mehr, was ich darauf sagen sollte. Also war es besser, zu schweigen. Auf dem Weg irgendwohin stolperte ich immer wieder über meine Füße. Die Müdigkeit übermannte mich immer wieder, aber er zog mich ungeduldig immer weiter. Anschließend standen wir vor einem großen Stadttor. Es war golden, glänzte im Schein des Mondes kalt. Die Wächter vor dem Tor waren Zentauren. Muskelbepackt und mit einem Langspeer ausgestattet. Sollte das ein Witz meiner Fantasie sein? Weil ich vollkommen übermüdet war? Oben auf den Türmen in unmittelbarer Nähe des Tores saßen Gargoils. Als sie sich bewegten, hätte ich fast aufgeschrien, wenn der Blauäugige mich nicht davon abgehalten hätte.

„Verhalte dich so unauffällig wie möglich!“, zischte er mir warnend zu, „hier ist es etwas anders. Es gibt alles mögliche, Magie mit eingeschlossen. Hier ist es normal, dass zum Beispiel Gargoils sich bewegen. Warte hier bitte, ich muss kurz mit den Wachen reden.“ Dann ging er geradewegs auf die Zentauren zu und begann, mit ihnen in einer mir unbekannten Sprache zu reden. Mein Blick viel auf den Himmel. Im Wald war es mir nicht möglich gewesen, ihn zu sehen. Er war vollkommen klar, tausende Sterne leuchteten am Himmel. Drei Monde leuchteten voll am Himmel. Der erste schimmerte gelblich, der zweite weißlich und der dritte rötlich.

Ich merkte nicht, dass er wieder neben mir stand, bis er das Wort ergriff: „Sieht wundervoll aus, nicht wahr?“ Erschrocken zuckte ich zusammen, bevor ich antwortete: „Ja“, meinte ich leise, dann ergriff er wieder das Wort: „Wir sollten rein. Normalerweise ist das Tor jetzt bis morgen gesperrt, für Magier meiner Gilde gibt es allerdings Ausnahmen.“ Dann zog er mich in die Stadt hinein. Scheinbar hatte er es eilig, ohne langsamer zu werden zog er mich hinter sich her Wir gingen in eine alt aussehende Herberge.

Als wir den großen Raum betraten, schlug uns Wärme und der Geruch nach Bier und verschiedenen Speisen entgegen. „Hast du Hunger?“, fragte er, woraufhin ich den Kopf schüttelte. Dann fiel mir wieder der Anstand ein und ich sagte „Nein, danke.“ „Warte bitte kurz hier“, bat er mich und ließ mich dann stehen. „Warte was hast du vor?“, rief ich ihm hinterher, „was hast du vor?“ Er konnte mich nicht mehr hören. Weil ich nicht wusste, was er vorhatte, beobachtete ich ihn vom Eingang aus, wie er mit dem Wirten redete. Mir dauerte es schon viel zu lange, als er wieder zu mir kam. „Sorry, aber wir müssen uns wohl ein Zimmer teilen. Mehr habe ich nicht erreicht.“ Dann führte er mich zu unserem Zimmer.

Als wir vor der Tür standen, nahm ich ihm den Schlüssel aus der Hand und schloss die Tür auf. Dahinter war eine Abstellkammer. Fragend schaute ich ihn an, als er zu lachen begann. Nachdem er sich beruhigt hatte, erklärte er mir das System, das dahinter steckte: „Eine Abstellkammer ist heraus gekommen, weil du nichts anderes erwartet und es dir so vorgestellt hast. Diese Türen sind magisch. Es kommt immer nur das raus, was du dir vorstellst …“ „Kann ich es noch einmal versuchen?“, fragte ich voller Tatendrang. Er zuckte lässig mit den Schultern und tat so, als wäre es ihm gleich: „Wenn du möchtest.“

Das gesamte Zimmer war mir so vor Augen, wie ich es gerne hätte. Langsam steckte ich den Schlüssel in das Schloss der Tür. Meine innere Anspannung war enorm und es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren. Wie in Zeitlupe öffnete ich vorsichtig die Tür, atmete tief durch und trat dann erst ein. Mit vor Staunen offenem Mund betrat ich den Raum. Alles war haargenau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Der Boden war mit weichem, rotem Teppichboden ausgelegt, unter einem Fenster, das mit schweren, roten Vorhängen ausgestattet war, befanden sich zwei Einzelbetten, getrennt durch ein kleines Tischchen, auf dem eine kleine Lampe stand. An den Wänden hingen Malereien von bildschönen Landschaften, darunter war eine gemusterte Tapete zu sehen. Das angrenzende Bad war sehr modern. „Wow“, entfuhr es mir verblüfft und dann sah ihn an: „Wie kann das möglich sein?“ „Wie kamst du hier her? Wie können in dieser Welt Vampire und dergleichen existieren? In unserer Welt gibt es mehr, als wir sehen können. Kräfte, die wir niemals ganz verstehen werden. Hier ist die Magie, hier lebt sie“, antwortete er, in seiner Stimme lag auf einmal eine Begeisterung, die ich nicht verstand.

„Aber … was habt ihr jetzt … mit mir vor?“, fragte ich, als mir einfiel, warum und wie ich hier gelandet war. „Du musst hier lernen, dich selbst zu verteidigen und die Oberfläche anderer zu durchschauen. Nicht alles ist so, wie es scheint.“ „Aber was hab ich mit der ganzen Sache zu tun? Warum hat er ausgerechnet mich gewählt?“, fragte ich zweifelnd. „Das wissen wir auch nicht“, antwortete er, „seine Gründe wissen wir nicht.“ Mir fiel auf, dass er automatisch in den Plural wechselte, und nicht nur von sich selbst sprach. „Ich werde hinaus gehen und auf die anderen warten“, riss er mich aus meinen Gedanken, „wenn du möchtest, kannst du hier bleiben und dich ein wenig ausruhen. Es war ein sehr langer Tag.“ „Warte!“, rief ich ihm hinterher, doch er hörte mich nicht mehr.

Das ließ mir etwas Zeit, um selbst Entscheidungen zu treffen und über das Geschehene nachzudenken. Immerhin war es viel auf einmal gewesen. Also machte ich mir in Gedanke eine Liste:
 

1. Aus der Hochzeit wurde nichts.

2. Mit meinem Traummann war etwas passiert, das nur diese Magier wussten.

3. Ich wurde von Magiern gerettet.

4. Es gibt eine Welt, in der Magie und dergleichen existiert.

5. Ich musste lernen, mit dieser existierenden Magie klarzukommen.
 

Doch was ist, wenn ich das alles nicht wollte? Es war mir im Grunde genommen egal, ob diese Typen Probleme mit diesem Kerl haben. Doch mein Gewissen hielt mich zurück. Das war das Einzige, was mich daran hinderte, zu gehen. Außerdem war mir die Welt unbekannt, und bei der letzten Flucht war ich in die Arme eines Vampirs gerannt. Die ganze Sache wollte mich noch immer nicht richtig in den Kopf. Mein Verstand sträubte sich gegen das alles hier. Und dennoch wirkte es so real.

Zudem wollte ich mir nicht eingestehen, dass dieser Kerl von vorhin … dass ich ihm mehr vertraute, als ich wollte. Habe ich denn aus dieser ganzen Sache nichts gelernt? Schon komisch, dass ich ihnen so sehr vertraue.

Meine Gedanken gingen sehr lange im Kreis, sie rasten, doch irgendwann übermannte mich die Müdigkeit und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Ich träumte von der geplatzten Hochzeit, nur dass sie ganz anders ausgegangen war: Die Flitterwochen verbrachten wir auf einer unbekannten Insel, mit weißen Sandständen und Palmen. Nach der Hälfte der Zeit geschah es schließlich: Er zeigte sein wahres Gesicht, die Liebe in seinen Augen war komplett verschwunden. Seine Haare wurden lang und blutrot, seine Augen schwarz und kälter als Eis. Mit aller Kraft kämpfte ich gegen seinen eisernen Griff, bis er meinen Blick auffing. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich zitterte am ganzen Leib. Nach und nach verlor ich mich im Schwarz seiner Augen. Alles was ich hörte, war mein eigener Schrei … und mit einem Ruck saß ich in dem Bett, orientierungslos, verschwitzt und voller Angst.

„Alles in Ordnung?“, fragte mich eine vertraute Stimme. Ich brauchte einige Zeit, um mich zu orientieren und meine Gedanken zu sortieren. Dann erst antwortete ich mit etwas zitternder Stimme: „Ja, habe nur schlecht geträumt.“ „Okay“, antwortete er leise, „wenn etwas ist, sag Bescheid.“ „Werde ich machen“, flüsterte ich und hing schließlich meinen Gedanken nach. Der Schlaf wollte nicht kommen. Schließlich hörte ich den Blauäugigen das Zimmer verlassen und ihn mit anderen reden.

„Er hat sie ausgewählt, weil sie große, magische Kraft in sich trägt“, meinte eine fremde Stimme. „So ist es“, antwortete die Stimme des Blauäugigen, „ich wusste nicht, was ich sagen sollte, als sie mich deswegen fragte. Ich sagte ihr, wir wüssten es nicht.“ „Aber sie muss die Wahrheit erfahren“, meldete sich eine weitere unbekannte Stimme zu Wort, während ich leise aus dem Bett stieg. Danke, er sprach mir aus der Seele.

Dann riss ich die Tür auf. Alle zuckten zusammen. „Wie viel hast du gehört?“, fragte der Blauäugige erschrocken. „Alles“, antwortete ich mit düsterer Stimme und warf ihm einen bösen Blick zu, „aber … wenn ihr mir nun die ganze Geschichte erzählt und mich nicht mehr belügt, … dann werde ich euch helfen, ihn zu besiegen.“ „Ist es in Ordnung, wenn wir es morgen besprechen?“, fragte einer der Magier gähnend. „Hauptsache ihr belügt mich nicht mehr“, antwortete ich, ging in mein Zimmer zurück und schloss die Tür wieder.

Wenn ich ihm eines Tages gegenüber stand, würde ich denjenigen retten, den ich als mein „Traummann“ bezeichnet hatte. Ich würde ihm ins Gesicht sehen … und kämpfen. Um der Liebe willen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute,
Diese Kurzgeschichte hatte ich eigentlich für den "Landeswettbewerb deutscher Sprache und Literatur" geschrieben, aber es hat leider nicht für einen Preis gereicht.
Wenn sie euch gefällt, schreibt es in die Kommentare und wenn ihr wollt, schreibe ich sie auch noch weiter.
Viel Spaß beim Lesen ^^
Eure Mai Komplett anzeigen

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