Zum Inhalt der Seite

Discovering you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

my hope – your smile

 

In feinen Rinnen floss das Wasser über den glatten, blau-schwarzen Fels, perlte an den scharfen Kanten mit kleinen Tröpfchen ab und wuchs schlussendlich am Boden zu seichten Pfützen zusammen. Seine Kleidung war durchweicht, er konnte die Nässe kühl auf seiner Haut spüren. In langen Strähnen drückte sein Haar sich eng an seine Wangen. Durch den Regen erschien es dunkler.

 

Wie lange er bereits dort stand, vermochte er nicht zu sagen. Minuten. Stunden.

 

Sein Blick, aus dunklen tiefgründigen Augen, glitt immer wieder über die vielen in den Stein eingravierten Namen. Einige von ihnen riefen eine Erinnerung hervor.

 

Obito Uchiha.

 

Er war nur wenige Jahre älter als er selbst gewesen. Er erinnerte sich an einen aufgeweckten, enthusiastischen Jungen, den man immer zuerst gehört hatte, bevor die Augen ihn erblickt hatten. Sie hatten sich flüchtig gekannt, nie viele Worte miteinander gewechselt. Aber vielleicht wäre es irgendwann anders gewesen. Irgendwann. Eine Frage, die niemals eine Antwort finden würde.

 

Andere Namen waren nichts weiter als Zeugnisse des Mutes und der Unerschrockenheit von Konohagakures Shinobi. Helden, die ihr Leben in den großen Weltkriegen, bei der Erfüllung von Missionen und bei der Verteidigung des Dorfes gelassen hatten. Gestorben voller Stolz und Ehre.

 

„Da bist du. Was machst du bei diesem Wetter hier draußen?“

 

Itachi wandte sich langsam zu der vertrauten Stimme herum: „Ich gedenke den Toten.“

 

Sein bester Freund kam näher heran, bis er direkt neben ihm stand, die Augen nun gleichfalls auf das Denkmal vor ihnen gerichtet.

 

Schweigend verharrten sie beide nebeneinander, während der Regen unaufhörlich, einem Schleier gleich, über sie fiel. Itachi hob seinen Blick verstohlen, betrachtete die Mimik seines einige Jahre älteren Cousins. Unergründlich lagen seine Augen auf dem kühlen Stein, verbargen geschickt jeden Gedanken. Fühlte er die gleiche Schwermut? Die gleiche Betroffenheit?

Das, was ihm sonst so leicht bei jedem zu gelingen schien – hinter die Fassade zu blicken – war bei Shisui eine beinahe unlösbare Aufgabe.

 

Plötzlich hoben sich die Mundwinkel des Älteren zu einem feinen Lächeln. Itachi stutzte und ein fragender Glanz legte sich in seine Augen. Ein Lächeln?

 

„Irgendwann ...“, hörte er seinen besten Freund schließlich sprechen, während dieser sich zu ihm wandte. „Irgendwann wird es nicht mehr nötig sein Namen auf diesem Stein einzugravieren. Ich will das Kämpfen beenden.“

 

Itachis Augen weiteten sich kaum merklich. Das Kämpfen beenden. Er erinnerte sich daran diese Worte bereits einmal gehört zu haben. Damals, als er noch ein Kind gewesen war. Doch seit dem … Er senkte seinen Kopf etwas.

 

„Zeig mir nicht diesen Blick, Itachi! Du musst immer fokussiert bleiben. Nie die Hoffnung verlieren.“

 

Sein Kopf war wieder in die Höhe geschnellt und wieder begegnete ihm dieses Lächeln.

Ein Ausdruck so voller Zuversicht und Vertrauen.

Ein Ausdruck, der ihn sein Leben lang bereits begleitete.

Ein Ausdruck, dessen er sich nie hatte erwehren können.

Ein Ausdruck, der ein wärmendes Gefühl in ihm entstehen ließ.

Er glaubte es. Er glaubte ihm.

 

Bedächtig war das Nicken, bei welchem sich sein Blick zurück auf das Denkmal heftete. Ein sachtes Glimmen von Hoffnung glänzte in den dunklen Augen auf: „Du hast Recht.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wisteria
2017-01-12T16:20:43+00:00 12.01.2017 17:20
Moin,
das ist echt gut! Man merkt wie nahe sie sich stehen und es hat was trauriges.
LG
Antwort von:  RedFlash
06.05.2017 10:09
Same thing as above ... böses Animexx.

Danke für deinen lieben Kommentar und das es dir gefallen hat. Das freut mich sehr. :)

Liebe Grüße, RedFlash


Zurück