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Sieht so aus, als hätten wir es doch nicht geschafft

von

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Ich dachte wirklich, wir könnten es schaffen...

Ich dachte wirklich, wir könnten es schaffen...
 

„Chat?“, flüsterte sie und wurde von einer neuerlichen Hustenattacke geschüttelt. Sie spuckte Blut.

„Ja? My Lady?“ Seine Stimme klang rau und mitgenommen, erschöpft.

Mit einer letzten Anstrengung zog sie sich zu ihm und kniff die Augen zusammen als der Schmerz durch ihre Schulter jagte.

„Sieht so aus als hätten wir es doch nicht geschafft.“, sagte sie und ein Anflug seines schelmischen Lächelns kehrte auf seine aufgeplatzte Lippe zurück.

„Ja. Sieht wohl so aus.“, brachte er hervor und das Blut lief ihm aus dem Mundwinkel. Er war übel zugerichtet. Übler noch als sie selbst. Er hatte eine Platzwunde über dem Auge, seine Lippe war offen und die klaffende Wunde in seinem Bauch ließ ihn langsam aber sicher ausbluten. Nicht, dass sie viel besser aussah. Ihre Schulter war ausgerenkt und sie war sich sicher, dass sie innere Blutungen davon getragen hatte, außerdem war ihr Rücken mit Schnittwunden übersäht die sie davon getragen hatte als sie sich vor Alya geworfen hatte.

„Ich dachte wirklich, wie könnten es schaffen.“, murmelte sie.

„My Lady…“, flüsterte er und legte einen Finger an ihre Wange.

„Ich kann mich nicht mehr bewegen.“; flüsterte sie erschöpft.

„My Lady…“ Chat musste husten und hielt sich die andere Hand vor den Mund um das Blut aufzufangen.

„Chat, nicht!“ Erschöpft streckte sie die Hand nach ihm aus und wie schon so oft zuvor nahm er sie und führte sie an seine Lippen um sie zu küssen.

Seine Augenlieder begannen zu flackern und sich langsam zu senken. Sie sah wie er mit sich kämpfte und darum rang bei Bewusstsein zu bleiben, doch es war bereits zu spät. Es war nicht spektakulär, das Leben wich leise wie es ihm geschenkt worden war mit seinem letzten Atemzug aus seinen Lungen und die Spannung wich aus seinem Körper.

„Nein! Nein! Chat! Nein! Sieh mich an! Chat! Bitte!“ Und die ersten Tränen begannen über ihre Wangen zu laufen. Sie erinnerte sich daran wie es gewesen war ihn zu verlieren, Als er sich vor sie geschmissen hatte und langsam verblasst war, damals hatte sie die Wut gepackt, jetzt war es die reine Verzweiflung. Diesmal gab es nichts was sie tun konnte. „Bleib bei mir!“, flüsterte sie, doch er war schon fort. „Wie soll ich denn nur ohne dich leben du dummes Kätzchen!“ Ihre Hand lag noch immer in seiner. Langsam zog sie sie vorsichtig aus seinem Griff und legte sie an seine Wange. „Das kann ich nicht!“ Mehr und mehr Tränen liefen über ihre Wangen und ihre Sicht verschwamm. Wütend wischte sie sie sich aus dem Gesicht, wenn dies das letzte war was sie sehen würde, dann wollte sie sich diesen Anblick genau einprägen. Selbst, wenn er sie nicht anlächelte. Selbst, wenn er sie nicht ansah. Selbst, wenn sie ihn bereits für immer verloren hatte. Sie schluchzte.

„Ich dachte, wenn das alles endlich vorbei ist würde ich ja sagen.“, flüsterte sie. „Wenn das alles endlich vorbei ist und wir nicht mehr in Gefahr sind.“ Wenn er sie gehört hätte, hätte er sie überschwänglichst in den Arm genommen und einen schlechten Wortwitz gemacht, doch er rührte sich nicht.

„Chat!“ Mit letzter Kraft stemmte sie sich auf, ignorierte dabei den scharfen Schmerz in ihrer Schulter und ihrem Rücken bis sie seinen an der Wand lehnenden Körper umarmen konnte. „Es tut mir leid!“, flüsterte sie und drückte ihre Lippen auf seine.



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