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Male Alpha

von

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Und hier Kapitel Nummer zwei :)

Es hat leider etwas länger gedauert als geplant, aber ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim lesen!

Was Rechtschreibfehler etc. angeht: Ich lese in den nächsten Tagen nochmal drüber :)
 

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Stiles drückt Play und stellt seinen Laptop auf den Boden, direkt neben ein Paar dreckiger Socken mit hellblauem Karomuster. Seufzend lässt er sich rücklings auf sein Bett sinken und starrt an die weiße Decke. Er kann besser nachdenken wenn er das kleine Chaos in seinem Zimmer nicht im Auge hat.
 

Das Gespräch mit seinem Vater hat nicht wirklich etwas gebracht. Stiles hatte ihn ihm Büro besucht, da sein Vater natürlich Mal wieder die Spätschicht übernommen hatte und einfach direkt nach merkwürdigen Vorkommnissen gefragt (das war schließlich keine Seltenheit) und sein Dad hatte ihm, nach dem üblichen Hin und her, von zwei neuen Wildunfällen und ein paar suizidalen Haustieren berichtet.
 

Wäre Stiles jemand anderes hätte er das wohl ziemlich seltsam gefunden, denn mal ehrlich – er hatte noch nie von klein Kitty gelesen die sich wegen dem falschen Futter das Leben nahm-, doch nach dem etwas fragwürdigen Vogel-Erlebnis in der Schule vor zwei Tagen, konnte er darüber nur die Schultern zucken. In dieser Hinsicht war er sowieso schon immer ein wenig abgestumpft.
 

Das nächste Lied beginnt. Stirnrunzelnd dreht Stiles sich auf die Seite und stellt das Vorige als Endlosschleife ein. Es ist irgendein französischer Song mit Dreivierteltakt den Allison eine Zeit lang ständig gehört und ihm auf Nachfrage als Datei geschickt hat. Das war auch so eine Sache um sich besser konzentrieren zu können. Er spricht kein Französisch, also lenkt ihn der Text nicht ab (bei Stille kann er sich noch weniger konzentrieren). Er lehnt sich wieder zurück und verschränkt laut seufzend die Arme im Nacken.
 

Er hat nie Probleme damit gehabt Luke (seine nun tote Boa) mit lebendigen Mäusen zu füttern, mit Menschen war das jedoch wieder eine andere Geschichte. Tot waren sie echt okay, aber er kann es kaum ertragen wenn jemand starke Schmerzen hat. Seit Scotts Verwandlung hat er das leider ziemlich oft gesehen (er würde sich trotzdem niemals daran gewöhnen!). Mit einem Schaudern denkt er an die Tattoo-Session im Hale-Haus, womit er jedoch ungewollt wieder beim Thema seiner, sich häufenden, Gedanken angekommen ist. Derek.
 

Beim Tätowieren hat es ein paar merkwürdige Momente zwischen ihnen gegeben, jedenfalls kommt es Stiles so vor. Als Derek und Scott sich über Tattoos und ihre Bedeutung unterhalten hatten, war Stiles neben Derek gestanden und hatte flapsig eingeworfen dass tätowieren bedeutet etwas zu markieren. Er hatte Derek angegrinst und ihm zugezwinkert und der Dunkelhaarige hatte ihn so erstaunt angesehen, dass Stiles am liebsten im Erdboden versunken wäre, weil er verdammt nochmal versucht hatte mit DEREK HALE zu flirten (oder irgendeine Abart davon). Scott hatte von dem Ganzen nichts mitbekommen. Er hatte ihnen gegenüber gesessen und erzählt dass die zwei hässlichen Balken eine Belohnung(!) dafür sein sollten, dass er es geschafft hat Allison während der Ferien nicht anzurufen oder sie anderweitig zu belästigen. Scott hatte so niedergeschlagen ausgesehen, dass Stiles ihm nicht gesagt hatte was für eine bescheuerte Idee es war, sich aus so einem Grund ein verdammtes Tattoo stechen zu lassen. Derek war ziemlich verständnisvoll gewesen (das ist mehr als Stiles von sich behaupten kann), auch wenn sein Gesicht ab und an, wenn Scott nicht hinsah einen Ausdruck annahm den man wohl mit „Na wenn du meinst.“, deuten konnte.
 

Stiles hatte gehen wollen als ihm klar wurde, dass Derek nicht vorhatte Scott mit einer Art „magischen Nadel“ zu tätowieren, sondern dass er die Balken mit einem Bunsenbrenner auf Scotts Haut verewigen würde. Er hatte das WIRKLICH nicht sehen wollen, aber Derek hatte ihm am Arm zurückgehalten und ihn an der Brust wieder weiter in den Raum gedrückt und ja. Das war der nächste Moment. Die Berührung war sanft gewesen. Sanft, aber bestimmend. Derek hatte die Hand langsamer als nötig sinken lassen, war mit seinen Fingerspitzen für einen Moment auf seiner Hüfte verharrt und Stiles hatte sich auf die Lippe gebissen, während der Dunkelhaarige ihm fest in die Augen gesehen hatte. Es hatte ein seltsames Gefühl in ihm hinterlassen. Stiles war dem Druck nach ein paar Sekunden widerwillig gefolgt, doch anstatt einfach die zwei Schritte auf Scott zuzugehen war er auf unsicheren Beinen hinter Derek vorbeigegangen und hatte dabei eher ungewollt mit der Hand seinen Rücken und seine Schulter gestreift. Oder gewollt. Stiles wusste es selbst nicht.
 


 

Er wird aus seinen Gedanken gerissen, als er neben sich die Stimme des anderen hört.
 

Stiles fährt erschrocken nach oben und rutscht, wenig anmutig, auf dem Bett nach hinten bis sein Rücken die Wand berührt, „Whow, Alter! Nicht cool!". Derek steht plötzlich im Raum, direkt neben seinem Schreibtisch und sieht ihn, ob seiner Reaktion, mit gerunzelter Stirn an. Stiles versucht seinen Atem etwas zu beruhigen und knetet seine Hände, während der Dunkelhaarige sich ohne ihn aus den Augen zu lassen auf den schwarzen Stuhl setzt.
 

„Wie bist du reingekommen?", ächzt er und lockert sich ein bisschen.
 

„Das Fenster war offen."
 

Stiles blickt sich um und sieht dass es tatsächlich sperrangelweit offen steht. Er hat es als er heimkam nicht geöffnet, es muss also den ganzen Tag offen gestanden sein. Unvorsichtig. Er hätte nicht so viel Ritalin schlucken sollen -er ist schon seit über fünfunddreißig Stunden wach.
 

„Ach, und das ist eine Einladung einfach bei mir einzusteigen?“, sagt er widerspenstig, auch wenn es ihn eigentlich nicht stört und macht eine unwirsche Geste in Dereks Richtung.
 

„Ist das so ein Werwolf-Ding? Verliert ihr eure Kräfte und verwandelt euch in einen Hund, wenn ihr ganz normal die Tür benutzt?", er stockt und reißt die Augen auf, „Geht das?! -Also", er verzieht das Gesicht und macht eine ruppige Bewegung mit der Hand „, in einen Wolf natürlich. Das wäre echt total cool! Das könnte nützlich sein, um -"
 

"Wenige.", unterbricht Derek seinen Redeschwall mit ruhiger Stimme und sieht für einen Moment irritiert aus. Eine Furche bildet sich zwischen seinen Augenbrauen und er presst die Lippen leicht aufeinander, als würde er sich fragen warum er das gerade gesagt hat.
 

"Hm?", macht Stiles, in der Hoffnung ihn zum Weiterreden zu animieren, und tatsächlich -
 

"Manche Werwölfe können die Gestalt eines normalen Wolfes annehmen.", erzählt Derek bereitwillig und beugt sich in seinem Stuhl etwas nach vorne. Er wirkt gedankenverloren und Stiles lässt ihm Zeit. Er rutscht an die Bettkante sodass er Derek genau gegenüber sitzt. Es trennt sie nur noch ein halber Meter. Würde er die Hand nach Derek ausstrecken, könnte er ihn problemlos berühren. Die Stimmung ist wieder ein bisschen merkwürdig. Nicht angespannt – eher das Gegenteil. Stiles spürt wie ein Lächeln an seinen Mundwinkeln zupft und versteckt es hinter seinen Händen, als er sein Kinn auf ihnen abstützt. Er lässt die Augen langsam über Dereks Gesicht wandern, dazu hat er nicht oft die Gelegenheit. Es ist markant und scharf geschnitten, was Derek immer ein bisschen ernster und härter aussehen lässt als er eigentlich ist. Stiles versteht dass sich manche Menschen davon einschüchtern lassen, ihm ging es am Anfang ähnlich, bis er gelernt hat ihn besser zu lesen. Scott nennt ihn manchmal spaßhaft „den Werwolf-Flüsterer.“, aber Stiles weiss, dass er einfach nur ein guter Beobachter ist. Er will Derek verstehen, etwas das anscheinend nicht viele versuchen. Meistens wenn Derek ihm droht glänzen seine Augen schalkhaft und wenn er sich dann von Stiles abwendet (das tut er immer) kann er sehen, wie der Dunkelhaarige versucht ein Grinsen zu unterdrücken. Stiles hat dadurch schnell die Berührungsängste verloren. Wenn Derek dann tatsächlich einmal lächelt oder lacht (was eindeutig viel zu selten passiert – er hat ein verdammt schönes Lächeln), wirkt er so warm und lebendig, dass Stiles einfach nicht anders kann als sich zu ihm hingezogen zu fühlen (ja verdammt!). Vielleicht ist er nur einer dieser bemitleidenswerten Menschen die sich einbilden dass andere sie mögen, nur weil sie einen gelegentlich beschützen, doch Stiles ist sich manchmal sicher dass Derek auch etwas für ihn übrig hat.
 

„Meine Mutter konnte es.“, offenbart Derek leise, aber deutlich und reißt Stiles damit zum wiederholten Male aus seinen Gedanken. „Ich weiß aber nicht wie es funktioniert.", fügt er nach einem Moment der Stille nachdenklich hinzu und lässt die Schultern sinken. Stiles nickt einfach nur. Derek sagt es, als hätte er versagt, als wäre es eine Schwäche nicht zu wissen wie etwas funktionierte und am liebsten hätte Stiles ihm mitfühlend die Schulter getätschelt, aber er weiß dass Derek nicht der Typ Werwolf (haha) ist der sich trösten lässt, deswegen denkt er nicht weiter darüber nach. Ablenkung heißt der Schlüssel.
 

Stiles steht auf und streckt seinen Rücken, was ein unschönes Knacksen verursacht, „Komm mit. Wir bestellen jetzt Pizza und schauen nen Film. Ich hab echt Hunger.“. Er deutet mit dem Kopf auf die Tür „und nebenbei bringe ich dir bei wie man die benutzt. Das ist gar nicht schwer, glaub mir.“
 

Er dreht sich nicht um, aber er weiß dass Derek ihm verwirrt hinterhersieht, als er das Zimmer verlässt und gut gelaunt die Treppe herunterpoltert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hatschepueh
2016-04-20T11:07:53+00:00 20.04.2016 13:07
Wieder ein schönes Kapitel. Es passiert zwar nicht viel aber das stört nicht sondern passt einfach. Und das Ende wo Stiles Derek zu einem Filmabend einlädt ist vielleicht sogar das Beste. Damit hat die FF es in meine Fovou Liste geschafft. Das ist einfach Stiles. Da steht ein (nicht ganz so grummeliger) Werwolf plötzlich in seinem Zimmer und anstatt zu fragen was er will lädt er ihn einfach so ein.


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