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Zwischen Magie und Liebe

von

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In der Gilde angekommen, steuerte Rinerva als erstes die Bar an. An dieser stand, wie erwartet, Mirajane und spülte die Krüge.

"Hey, Mira.", begrüßte sie die junge Dame und lehnte sich an den Tresen.

"Na? Wie war die erste Nacht im eigenen Haus?", fragte die ältere der beiden direkt.

"Ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen. Gewöhnungsbedürftig ist es trotzdem noch. So ganz allein in so einem doch recht großen Haus. Minoru ist zwar auch da, aber es erscheint dennoch sehr leer.", antwortete Rinerva und tätschelte Minorus kleinen Kopf. "Aber das wird schon noch, da bin ich zuversichtlich.", lächelnd setzte sie ihren Exceed auf dem Hocker neben ihr ab und nahm das Glas Wasser, welches Mira ihr zuschob, dankend an.

"Das klingt doch alles sehr angenehm. Solltest du dennoch gerne einmal Besuch haben, dann gib einfach Bescheid. Ich bin eine gute Unterhalterin.", lächelte Mira. Mit einem freundlichen Nicken stimmte Rinerva diesem Angebot zu und nahm einen Schluck ihres Wassers.

"Aber sag' mal, Mira.", wechselte Rinerva das Thema. "Kannst du mir das mit diesen Aufträgen erklären? Natsu und Gajeel haben mir eben einen kleinen Teil dazu gesagt, aber nicht genug um es wirklich verstehen zu können."

Verstehend nickte Mira und deutete Rinerva, ihr zu folgen. Dies tat die junge Magierin sogleich und folgte der schönen Bardame zu einer großen Pinnwand neben der Treppe zum ersten Stock.

"Das hier ist unser Questboard. Hier können alle aus unserer Gilde einen Auftrag wählen und erledigen.", erklärte Mira kurz.

"Und kann man Aufträge auch allein bewältigen?", war Rinervas nächste Frage.

"Im Grunde schon, aber es werden meist Teams ab vier Personen gewünscht. Aufträge, welche allein ausgeführt werden, haben wir hier sehr selten. Es wäre also zu empfehlen, dass du dich erst einmal einem Team anschließt. Zumindest so lange, bis wir wissen ob du nicht vielleicht auch eher einem S-Rang Magier entsprichst und die Quests im zweiten Stock zu deinen Verpflichtungen gehören.", überlegend tippte sie gegen ihr Kinn und sah sich die aushängenden Aufträge an.

"Soll ich vielleicht erst einmal zu Makarov und mit ihm darüber sprechen?", bot Rinerva an und erntete ein zustimmendes Nicken.

"Dann mache ich das schnell. Ist er heute da?"

"Er müsste oben im Büro sein."

"Gut, dann geh ich mal. Kannst du, bis ich wieder da bin, auf Minoru aufpassen?"

"Natürlich. Das ist kein Problem. Sag' es bloß nicht Happy, aber ich habe gerade ganz frische Forellen gekauft. Da wird er sich sicher freuen einen davon zu bekommen.", grinste sie und machte schon auf dem Absatz kehrt.

Ein kurzes kichern Rinervas und auch sie machte sich auf den Weg nach oben.

Oben angekommen klopfte Rinerva höflich an die Bürotür des Masters und wartete auf eine Reaktion aus dem Inneren des Raums.

"Herein!", rief die bekannte, dunkle Stimme von der anderen Seite der Tür und veranlasste Rinerva dazu die Tür zu öffnen und über die Türschwelle zu gehen.

"Hast du einen Moment Zeit, Master? Ich habe eine Frage zu etwas, dass ich nicht verstehe.", bat sie im höflichen Ton.

"Rinerva, mein Kind. Setz' dich doch.", bot er ihr an, was sie auch sogleich tat.

"Wie kann ich dir helfen?", fragte der alte Mann und widmete sich nun komplett seiner Gegenüber.

"Ich bin vorhin auf Natsu und Gajeel getroffen, welche auf dem Weg zu einer Mission waren. Meine Frage ist nun, ob ich auch Aufträge erledigen kann und wenn ja, was ich dafür tun muss.", schilderte sie ihr Anliegen.

"Also vorab schon einmal. Du kannst natürlich auch Aufträge annehmen, das ist gar keine Frage. Dennoch ist es so, dass wir immer noch nicht ganz über deine Kräfte Bescheid wissen. Ich würde dich daher darum bitten, dich erst einmal einem Team anzuschließen und mit diesem auf Mission zu gehen. Es scheint zwar vielleicht wie eine Art der Überwachung, doch ich verlasse mich sehr auf die Meinung meiner Kinder. Das einzige was sie an dir "überprüfen" sollen ist, wie stark du bist, wie du im Team arbeitest, wie du dich auf Missionen verhältst. Zudem sollen sie dir etwas Sicherheit gewähren. Du warst ja schließlich noch nie auf einer Mission. Sobald wir auch wissen wo wir dich Kategorisieren können, das heißt, ob du bevorzugt vielleicht auch für S-Rang Missionen geeignet bist, können wir auch über Einzelmissionen sprechen.", erklärte Makarov ruhig und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

"Danke, jetzt habe ich es verstanden. Dennoch...weiß ich nicht wo ich mich anschließen soll. Ich kenne noch immer nicht alle, beziehungsweise hatte ich noch keinen wirklichen Kontakt zu den meisten.", bemerkte Rinerva und spürte eine leichte Nervosität in sich aufsteigen.

"Mach dir da keine Sorgen. Ich bitte Mirajane darum alle zu versammeln und dann stellen sich alle Freiwilligen vor, sollen dir die wichtigsten Informationen über ihre Teams erläutern und dann wird sich die Entscheidung schon leichter fällen lassen.", sagte Makarov zuversichtlich und nahm damit auch Rinerva ein wenig ihrer Nervosität.

"Ich danke dir, Master. Dann gehe ich jetzt wieder und störe dich nicht weiter. Danke, dass du dir die Zeit für mich genommen hast.", lächelte sie und erntete ein breites Grinsen des Älteren.

"Ach was. Für euch nehme ich mir immer die Zeit. Der Rat kann mich mal. Die bekommen ihre Berichte dann, wenn sie fertig sind.", lachte der Master laut, griff dennoch schon wieder nach einem Stapel Papiere und legte diesen vor sich auf den Tisch.

"Wir sehen uns.", lächelte sie und verließ den Raum.

"Puh...Das kann ja etwas werden. Ich hab' noch nie mit anderen zusammen gekämpft.", murmelte die junge Frau auf dem Weg nach unten. Etwas mulmig zumute war ihr schon, dennoch konnte sie nicht ewig hier herumsitzen. Ihr Haus war gebaut und ihre Finanzen nahmen stetig ab. Sie musste nicht nur aus finanziellen Gründen auf Missionen, sondern musste sie auch endlich mal hier rauskommen. Sie war ein Drache, welcher einfach kämpfen musste.

"Da bist du ja, Rinerva!", hörte die genannte eine Stimme unter ihr rufen. Schnellen Schrittes stieg Rinerva die Stufen herab, um sehen zu können, wer sie da gerufen hatte. Eine kleine, junge Frau mit Haaren, so blau wie die See und ebenso zerzaust, mit einem gelben Haarband verziert, kam auf Rinerva zugelaufen.

"Ähm...Levy, richtig?"

"Richtig!", lächelte sie und blieb vor Rinerva stehen. Der Größenunterschied der beiden Frauen war klar zu erkennen. Rinerva war mindestens einen Kopf größer als die Mcgarden.

"Weshalb hast du mich gesucht?", wollte Rinerva wissen.

"Ich habe dich gesucht, da ich dich etwas Fragen wollte. Es könnte dir vielleicht unangenehm sein."

"Frag mich ruhig."

"Ähm, also. Ich bin angehende Schriftstellerin und ich möchte dich fragen, ob ich vielleicht deine Geschichte zu Papier bringen darf?"

Rinerva stutze. Ihre Geschichte sollte zu einem Buch geschrieben werden, welches im Nachhinein jeder lesen kann?

"Ä-ähm, also...Das kommt wirklich aus dem Nichts, das muss ich zugeben.", kicherte sie verlegen.

"Tut mir Leid. Wenn es dir zu unangenehm ist, dann frage ich nicht noch einmal. Ich finde das, was du uns erzählt hast nun mal wirklich interessant und würde gerne mehr erfahren.", entschuldigte sich die kleine Dame.

"Nein, so schlimm ist es gar nicht. Ich bin nur überrascht, dass sich jemand SO sehr für meine Geschichte interessiert...Wenn...wenn du wirklich genug Zeit dafür hast, dann erlaube ich es dir. Ich erzähle dir alles, so dass es am Ende eine packende Reise wird.", grinste Rinerva und gab somit ihr Einverständnis.

"Wirklich?!..Oh, ich freue mich so! Danke, dass ich es machen darf. Treffen wir uns die Tage mal bei dir? Dann kann ich in aller Ruhe mitschreiben, während du mir aus deinem Leben erzählst." Fröhlich klatschte Levy in die Hände.

"Klar. komm einfach vorbei, wenn es dir passt. Die nächsten Tage habe ich nichts zu erledigen.", schlug Rinerva vor.

"Alles klar. Wir sehen uns dann. Ich muss jetzt mit den anderen noch auf eine kurze Mission.", verabschiedete sich Levy von Rinerva und begab sich zu ihrem Team, welches schon am Tor wartete.

"Und was mache ich jetzt?", flüsterte Rinerva und sah sich im Saal um. Alle sahen sehr beschäftigt aus. Einige hatten sich in ihre Teams aufgeteilt und sahen auf ihre ausgewählten Aufträge.

,,Auch nichts zu tun, huh?", ertönte eine dunkle Stimme neben ihr.

,,Hey, Gray. Nein, leider nicht. Ich darf keinen Auftrag annehmen, solange ich mich noch keinem Team angeschlossen habe. Und was lässt dich so tatenlos herumstehen?"

,,Mein Team hat entschlossen sich aufzuteilen und vereinzelt auf Mission zu gehen. Dabei haben sie jedoch vergessen mit Bescheid zu geben und so stehe ich nun herum und sehe zu, wie alle anderen Teams abziehen und Geld verdienen." mit den Augen rollend lehnte sich der Eismagier am Treppengeländer an und seufzte gelangweilt.

,,Hmm...was nun?", rätselte Rinerva und sah sich nachdenklich im Saal um. Rinerva fiel dabei die Aufteilung der einzelnen Teams auf. Während die einen in Viererteams loszogen, verließen ein paar andere Teams die Gilde lediglich zu zweit. Gray schien das ebenso aufgefallen zu sein, denn er sah im selben Moment in Rinervas Richtung wie sie ihn seine.

,,Denkst du gerade an das gleiche wie ich?", grinste Rinerva und an Grays schiefem Grinsen konnte sie erkennen, dass er die gleiche Idee hatte, wie sie. Ohne weiter herumzustehen sprangen beide die Treppe empor und quetschten sich zusammen durch die Bürotür des Masters. Dieser blickte verdattert von seinen Papieren auf, als er das rumpeln vor ihm vernommen hatte. Rinerva und Gray waren über die Beine des jeweils anderen gestolpert und zu Boden gegangen. Eilig und mit breitem Grinsen im Gesicht stemmten sie sich wieder auf ihre Beine und sprachen, wie aus einem Mund.

,,Wir möchten bitte zusammen auf zu Mission aufbrechen."

Noch immer etwas überrumpelt starrte Makarov die beiden stumm an. Wenige Sekunden später schien er sich wieder gefangen zu haben und räusperte sich.

,,Wie kommt diese Entscheidung denn plötzlich zustande? Hast du mir nicht eben noch gesagt, du wüsstest nicht, mit wem du auf Mission gehen sollst, Rinerva?", sagte er und verzog skeptisch eine Augenbraue.

,,Es hat sich so ergeben.", war die knappe Antwort der jungen Magierin.

,,Und da meine Kameraden meinten mich nicht in Kenntnis setzen zu müssen, dass wir getrennt auf Mission gehen, dachte ich Rinerva jetzt einfach mit zu nehmen. Ich kann sie auch allein überprüfen und ich suche auch eine leichte und schnelle Mission aus. So bekommen Sie schneller erste Infos über ihr Können.", versuchte Gray den Master zu überzeugen. Dieser ließ sich einige Zeit zum antworten und Rinerva begann schon erste Zweifel zu hegen, doch als sie neben sich einen entschlossen grinsenden Gray vorfand, versiegten diese Zweifel wieder um ein wenig.

,,Na schön. Ihr dürft zusammen auf Mission gehen. Es gibt jedoch eine Bedingung die ihr erfüllen müsst."

,,Das sollte kein Problem darstellen. Also, was ist die Bedingung?", schnaufte Gray gefasst.

,,Ihr lasst euch von nichts und niemandem ablenken. Ihr erledigt eure Mission und kommt sofort wieder zurück. Sollten Zwischenfälle aufkommen oder die Mission in irgendeiner Weise anders laufen, als vorab gedacht, erwarte ich nach eurer Rückkehr einen detaillierten Bericht. Gray, du schreibst noch einen Extrabericht über deine Beobachtungen."

,,Das ist einzuhalten, oder?", stellte Gray die Frage an Rinerva gerichtet.

,,Ich bin handschriftlich gut begabt, also sollte das kein Problem sein. Ich danke dir sehr für die Chance, Master. Ich werde mein bestes tun um die Mission erfüllen zu können."

,,Dann los mit euch. ich erwarte euch in Kürze zurück in der Gilde." Damit scheuchte er die beiden aus seinem Büro, woraufhin diese gleich zum Questboard eilten und den am besten passenden Auftrag herausfischten.

"Hier, Mira. Den hier machen Rinerva und ich.", meldete Gray und legte das Stück Papier vor der Bardame auf den Tresen.

,,Ganz schön einfach. Seit wann machst du Missionen unter deiner Liga, Gray?", witzelte Mira und grinste schief.

,,Der alte hat uns nur leichte Aufträge erlaubt und dieser hier ist zudem auch noch schnell erledigt, was eine andere Bedingung von ihm war.", erläuterte Gray seine Wahl.

,,Ich verstehe. Dann wirst du jetzt gut geprüft werden, Rinerva. Gray hat sehr scharfe Augen, also bietet er damit den perfekten Beobachtungsbericht über dein Können."

Mit einem kurzen Nicken nahm Rinerva das gesagte zur Kenntnis und schnappte sich ihren Exceed.

,,Wir sind dann in ein paar Tagen wieder zurück. Pass gut auf die Gilde auf, Mira.", verabschiedete sich Gray und verließ mit seiner Partnerin und dessen Exceed die Gilde.

Auf dem Weg zum Bahnhof besprachen sie kurz den Operationsort und wo sie den Auftraggeber treffen werden. Die genaueren Details besprachen sie lieber sobald sie in ihrem Abteil saßen. Ging ja schließlich niemand anderen etwas an. Als sie ihre Karten gekauft hatten und zu ihrem Gleis verwiesen wurden, warteten die drei auf ihren Zug bis nach Alabasterstadt. Von dort aus müssten sie mit der Kutsche in ein abgelegenes, wie Rinerva es gerne nannte, Kaff und irgendwo dort sollte der Auftraggeber auf sie warten. Schien an sich einfach, doch ohne Namen oder genauerem Standort könnte das noch ziemlich nervig werden.

,,Warst du schon einmal in Alabasterstadt?", stellte Gray seine Frage an seine temporäre Partnerin, als der Zug langsam zum stehen kam und sie endlich einsteigen konnten.

,,Wenn ich mich recht erinnere bin ich einmal durchgekommen, aber ich glaube das war nur zur durchreise, also weiß ich im Grunde gar nichts über diese Stadt. Du?"

Rinerva wusste weshalb Gray diese Frage gestellt hatte. Zum einen würde es die Suche nach dem Auftraggeber erleichtern, da man so bessere Anhaltspunkte finden konnte, andererseits könnte man sich im Falle einer Trennung zu einem Treffpunkt einigen.

,,Es ist schon sehr lange her. Soweit ich gehört habe, soll sich die Stadt in den letzten Jahren sehr verändert haben." Kurz übersetzt; sie waren am Arsch.

,,Dann können wir es nur noch damit versuchen herum zu fragen, wer solch einen Auftrag stellen würde. Wenn das nicht klappt, bleiben wir definitiv nicht nur für ein paar Tage fort.", seufzte Rinerva, jetzt schon leicht genervt. Diese Situation fing an sie an einen bestimmten Soldaten zu erinnern, der ihr ständig aufgebunden wurde.

,,Ich sehe schon. In dieser Sache sind wir beiden uns ziemlich ähnlich. Ich kann's auch nicht leiden, wenn ich gleich zu Anfang so viel ünnötige Arbeit aufgezwungen bekomme.", lachte Gray bitter und kratzte seine Wange.

,,Sieh' mal, Ri!", rief Minoru, kaum das der Zug losgefahren war und sah begeistert aus dem Fenster. Die angesprochene besah sich dem Panorama vor ihr und fühlte sich sogleich, wie in einem Gemälde. Vor ihr erstreckte sich ein großer See, umringt von den höchsten Bäumen die sie je zu sehen bekam. Die Sonne, welche weit oben am Himmel steht und somit direkt auf den See hinunter schien, verlieh dem Gesamtbild eine solch beruhigende Atmosphäre, dass Rinerva sich im nächsten Moment tief entspannt fühlte und sich noch weiter in ihren Sitz rutschen ließ. Sie beobachtete noch eine ganze Weile die sich ständig verändernde Aussicht und seufzte jedes mal warmherzig auf, wenn Minoru sie mit leuchtenden Augen und einem glücklichen schnurren betrachtete. Zwischendurch sah sie mal kurz zu Gray rüber, welcher wohl irgendwann eingeschlafen sein musste und sogleich bemerkte sie ebenfalls eine gewisse Müdigkeit in ihr aufsteigen, was sie dazu verleiten ließ, sich auch eine kurze Pause zu gönnen.



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