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Superheld? Nope!

von

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Ein Sack voller Flöhe

Eines meiner Lieblingskapitel :)
 

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Sie versteckte sich!

Schon wieder!

Aber auch da Salli sich dessen bewusst war und sich dabei ziemlich schäbig und unreif fühlte. Für sie war es jetzt das beste so.

Alleine auf dem Boden eines kleinen Flures sitzend, hatte sie die Wand hinter sich und vor sich eine verglaste Front die einem einen atemberaubenden Blick auf die Stadt bot. Sie konnte von hier sogar einen Teil des Daches ihres Nachbarhauses erkennen.

Seufzend ausatmend zog sie die Beine etwas fester an den Körper und legte ihr Kinn auf ihre verschränkten Arme.

Ob sie jemals wieder nach Hause könnte?

Vermutlich nicht!

Diese Typen wussten wo sie wohnte, und Salli war so blöd gewesen ihnen direkt in die Arme zu laufen.
 

„Hallo?“ Wurde Salli aufgeschreckt, sah darauf zur Seite auf, wo unerwartet ein Mann mittleren Alters und eine blonde Frau stand deren Outfit sehr an den style ihrer Mutter erinnerte. „Wer? Was? Können wir Ihnen helfen?“ Fragte die Frau erneut und war deutlich überrascht hier jemanden anzutreffen.

„Ich.. ähm..“ Stammelte Salli überrumpelt und stand rasch auf. „Entschuldigung!“ Lächelte sie milde und strich sich die Kleidung zurecht. „Ich hab nur gerade die Aussicht genossen.“

„Und Sie sind?“ Fragte die Frau erneut und klang dabei etwas strenger als bisher, während der Mann hinter ihr nur milde Lächelte und sich scheinbar bewusst im Hintergrund hielt.

„Salli! Salli Langley!“ Antwortete die blonde und machte nicht einmal den Versuch der blonden vor sich die Hand zur Begrüßung zu reichen. Ihr Blick war ohnehin viel zu deutlich als das sie auf diese Geste anspringen würde.

„Langley?“ Fragte sie kurz und wirkte plötzlich nachdenklich. ~Langley? Könnte das? Na der Name wird sicher häufiger vorkommen!~ „Und was machen Sie hier Miss Langley? Außer natürlich die Aussicht zu genießen?“

„Na eigentlich verstecke ich mich gerade. Aber falls Sie wissen wollen was ich hier in diesem Gebäude mache! Da müssen Sie schon Agent Barton fragen!“
 

„Barton ist hier?“ Fragte nun der Mann und sah die Frau darauf an.

„Er hat mich hier her gebracht!“ Meinte Salli darauf und ließ beide wieder zu ihr sehen.
 

„Jarvis?“ Sprach nun die Frau plötzlich worauf sich die KI meldete.

„Ja Miss Potts!“

„Ist was passiert von dem wir wissen müssten?“ Fragte die Frau leicht besorgt, worauf Salli sich fragte ob es hier öfters passierte das etwas Passierte.

„Es liegen keine Unregelmäßigkeiten vor!“

„Und wer ist dann...? “Fragte sie weiter und meinte damit Salli die etwas zurückhaltend den Kopf zurückzog.

„Miss Salli Langley. Sie kam vor einigen Stunden mit Agent Barton im Tower an. Miss Langley!“ Wand sich nun die Stimme an Salli und ließ sie aufsehen. „Sie werden gebeten Miss Potts zu folgen.“
 

„Ich ähm..!“ Stammelte Salli darauf und sah wieder zu der blonden die ebenfalls etwas überrumpelt wirkte. Sie atmete aber kurz durch und setzte sich wieder in Bewegung.

„Na wenn der Herr es so wünscht!“ Murmelte sie und ging an Salli vorbei ohne weiter Notiz von ihr zu nehmen.
 

„Hi!“ Lächelte der Mann der nun neben Salli getreten war, als auch er sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. „Banner. Freut mich!“ Grüßte er erneut und reichte ihr eine Hand, als auch Salli weiterging.

„Hallo!“ Gab sie etwas perplex von sich und erwiderte die Geste.

„Warum hat Barton Sie hier her gebracht? Sie müssen die Frage verzeihen. Aber wenn so etwas vorkommt, dann ist meistens etwas im Busch.“ Lächelte er und ließ Salli aufhorchen.

„Weiß nicht genau warum er mich her gebracht hat.“

„Und warum haben Sie sich...versteckt?“

„Weil mir alle ziemlich auf den Geist gegangen sind. Ich hab ne Auszeit gebraucht!“

„Bedeutet Sie haben Stark schon kennengelernt?“

„Ja!“ Gluckste Salli leicht und wusste worauf er mit seiner Frage hinaus wollte.
 

Der Weg den Salli nun mit ihren beiden neuen Begleitern bestritt, ging so schien es ihr einmal mitten durch das Gebäude. Dieses war zwar nicht anders aufgebaut als jedes andere Hochhaus in der Stadt, aber Salli fühlte sich hier trotzdem nicht sonderlich wohl.

Jeder Gang sah beinahe gleich aus, alles war auf Hochglanz poliert und bei jedem Schritt fühlte Salli sich seltsam beobachtet.
 

„Mr. Stark!“ Waren die ersten Worte der blonden Frau als sie wieder in dem Raum erschien in dem Salli schon einmal war. Auf den ersten Blick war aber niemand anzutreffen.

„Miss Potts!“ Erklang die zurückhaltende amüsierte Stimme von Stark der im selben Moment aus einem der Winkel des Raumes auftauchte. Die Begrüßung der Frau ließ ihn leicht verwundert wirken. Scheinbar kannten sich die beiden sehr gut. „Wieder da!“ Feixte er weiter und machte sich scheinbar über die aufbrausende Stimmung der blonden lustig.

„Gerade angekommen ja!“ Brummte sie und legte ihre Sachen auf der Couch ab. „Du hast gar nicht erwähnt das wir Besuch erwarten?“

„Hatten wir auch nicht!“ Grinste Tony immer breiter und schien die beiden Anwesendem im Raum nicht weiter zu beachten, als er die Frau kurzerhand zu sich zog und ihr einen Kuss gab. "Du warst lang weg! Hast mir gefehlt!" Meinte er nun knapp und aufgesetzte überheblich, was nur geschah um die Frau noch verlegener zu machen. Durch das Verhalten der beiden wurden Salli und Banner lediglich dazu Animiert sich abzuwenden.
 

„Wenn ich mal kurz unterbrechen dürfte!“ Meinte Salli und kratze sich verlegen an der Stirn. „Aber hat es einen Grund das ich her kommen sollte?“ Salli fühlte sich nicht wohl dabei hier zu sein und dieses Gefühl teilte sie wie sie hören konnte mit dem Mann der neben ihr stand.

„Ja und nein!“ Wand sich Tony von der Frau ab und sah zu Salli. „Dein Wachhund meinte ich soll ein Auge auf dich haben solange er nicht anwesend ist. Hat gemeint du hättest einen Hang dazu abzuhauen.“ Grinste er leicht und sah kurz zu Banner. „Solange du hier bist, solltest du die immer bei dir haben.“ Damit reichte er ihr eine Karte die Salli nur flüchtig begutachtete. „Sie erlaubt dir dich in den Bereichen frei zu bewegen die nicht strengster Sicherheitsauflagen unterliegen. Ich denke außerdem das du zumindest über Nacht hierbleiben wirst. Das Zimmer das man für dich vorbereitet hat befindet sich im 87. Stock. Aber der genaue Weg steht auf der Karte.“ Deutete er auf Sallis Hand die darauf die Karte drehte, wo die Nummer eines Stockwerkes und die eines Zimmers stand. „Miss Potts und Dr. Banner scheinst du ja schon kennengelernt zu haben. In den Bewohnten oberen Stockwerken des Towers wird dir also vorerst niemand weiter begegnen der dir Fremd sein sollte. Hill ist geschäftlich unterwegs und Thor.. Na ja ich denke mal der wird nicht mal wirklich auf der Erde sein.“ Überlegte er laut und sah dabei aus dem Fenster. „Alles weiter denke ich wird Agent Barton mit dir besprechen!“ Beendete er seinen Satz und wand sich wieder ab. „Ach ja!“ Meinte er noch und sah noch einmal zurück. „Bevor ich es vergesse. Solltest du noch einmal Interesse daran haben das..“ Meinte er und deutet auf seinen Kopf. „genauer untersuchen zu lassen. Sag einfach Jervis Bescheid!“ Grinste er nun wieder und ließ Salli dadurch die Augen leicht aufziehen.

„Danke!“ War alles was sie dazu sagen konnte und umschloss die Karte in ihren Händen. „Ich werd dann mal..“ Meinte sie weiter und hob ihre Hand mit der Karte leicht an und ging bereits einen Schritt zurück. Dass man sie aber nicht weiter aufhielt, nutzte sie als Chance, drehte sich und ging zu einem der Aufzüge der sie von dieser Ort bringen würde.
 

Das Zimmer war nicht gerade groß!

Salli musste sich eingestehen das sie mit etwas mehr gerechnet hatte.

Immerhin war sie hier im Avengers Tower und dessen Erbauer war ein deutlicher Verfechter von Luxus.

Nicht das Salli mehr gewollt hätte, aber sie war einfach über diese Schlichtheit überrascht.

Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis sie das Zimmer erreicht hatte, was mehr daran lag, das sie nicht wirklich hier hin wollte. Der Lift hatte sie nur wenige Stockwerke hinab geführt und die vier Gänge die von der Lifttür abgingen waren so beschildert das man sich nicht verlaufen konnte. Trotzdem hegte Salli ein inneres Unbehagen.

Es konnte sich aber auch nur darum handeln das sie drei Avengers vor einigen Stunden erzählt hatte, das sie Gedanken lesen konnte.
 

Da das Licht automatisch angegangen war, nachdem sie mit der Karte von Stark die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet hatte, konnte sie nun einen genauen Blick in das Innere erkennen.

Ein rechteckiger heller Raum mit Glasfront von denen aber nur ein Teil durchsichtig waren, beherbergte nicht mehr als ein breites Bett und eine graue Couch mit einem kleinen Tisch direkt gegenüber.

Ein Gesteck aus frischen Blumen zierte den Tisch und machte dieses Zimmer wenigstens etwas wohnlich. Die Tür hinter sich schließend ging Salli auf das Bett zu, auf dem ein säuberlich gestapelter Haufen Kleidung lag. Ihn auseinanderziehend, begutachtet Salli eine einfach schwarze Hose und ein weißes Shirt sowie eine ebenfalls Schwarze Sportjacke und frische Wäsche. Die Augenbrauen leicht hinauf ziehend, kam Salli nicht drumherum sich die Etiketten anzusehen und musste dabei feststellen, das alles exakt ihre Größe hatte.

Tief einatmend fragte sie sich zwar kurz woher Stark das wusste, aber da niemand hier ihr Antworten würde, verwarf sie die Frage wieder.

Ihr Zimmer weiter erforschend, gab es nur eine weitere Tür die von hier aus abging und diese führte so wie sie es gedacht hatte in ein kleines Badezimmer. Seine Hotelmäßige Ausstattung war schlicht, aber es war auch hier alles vorhanden was man brauchte.
 

„Na Wunderbar!“ Seufzte die blonde etwas lauter als sie in dem Bad vor dem Spiegel stand und sich das erste Mal wieder betrachtete. Sich die Mütze vom Kopf ziehend fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare um sie einigermaßen wieder zu ordnen. Sich aus ihrer Hosentasche einen verirrten Zopfgummi ziehend band sie sich die Haare zurück und drehte das Wasser auf um sich das Gesicht zu waschen. Das Wasser auf der Haut fühlte sich befreiend an, aber Salli fühlte sich nicht so.

Wieder aufsehend, betrachte sie sich erneut im Spiegel, sah sich dabei selbst in die Augen und musste nach einer Weile unter einigen mal blinzeln den Blick abwenden.

Ihre Situation war nicht einfach, und wo sie sich sonst in die Einsamkeit geflüchtet hatte, war dies auf einmal auch keine Rettung mehr.
 

Das Licht gelöscht waren mehrere Stunden vergangen seit Salli hier her kam und in denen sie das alleine sein längst nicht mehr so genoss wie sonst.

Sorgen und Ängste wucherten ungehindert in ihr und mit jeder Minute in denen sie nichts tat um sich abzulenken wurde es schlimmer.

Sie hatte zwar kurzzeitig die Nachricht von Jarvis erhalten das man sie zum Essen in einen der oberen Stockwerke einlud. Aber diese Einladung schlug sie aus. Sie hatte weder Hunger, noch hegte sie den Wunsch sich mehrere Blicke und somit auch Gedanken auszuliefern.

Ihr Gefängnis war ein sicherer Ort den sie wünschte zu verlassen aber es auch nicht wollte.
 

Im Schein der indirekten Beleuchtung vor der Glasfront auf dem Boden sitzend sah Salli seit geraumer Zeit der Sonne beim Untergehen zu und darauf den zahlreichen Lichtern die dieser Stadt ihren Namen verliehen.

Sich müde über die Augen fahrend, sah Salli auf zu dem Bett und überlegte ob sie sich schlafen legen sollte.

Die Nacht hier auf dem Boden verbringend war keine Lösung und so erhob sie sich und setzte sich zuerst auf die Bettkante.

Nachdenklich mit den Fingern spielend, erhob sich Salli nach einer Weile wieder, ging noch einmal kurz ins Bad und löschte nachdem sie zurück kam das Licht um sich ins Bett zu legen.
 

Erholsamer Schlaf war jedoch etwas das der jungen blonden nicht vergönnt war.

Kaum die Augen geschlossen, so kam es Salli vor. Verfiel sie in einem unruhigen Schlaf, der sie binnen Sekunden zurück in die Halle brachte und sie wieder auf den Stuhl fesselte. Die triste Umgebung kaum erkennend, sah sie zuerst eine Gestalt vor sich die näher kam und die sich als Jegor preisgab.

Hinterhältig grinsend ging er zu ihr, griff sie augenblicklich an der Kehle und zog sie zu sich empor. Nach Luft schnappend, umspülte sie Angst und Panik die sich in Ekel verwandelte als Jegor sie zu sich zog und ihr erneut über die Wange leckte.

„Vedma!“ Grinste er ihr entgegen, worauf Salli die Augen aufschlug und sich schwungvoll in ihrem Bett aufrichtete.
 

Keuchend sich in der Dunkelheit nicht zurechtfindend, dauerte es einen Moment bis Salli begriff das sie geträumt hatte, aber selbst danach konnte sie sich kaum beruhigen.

Dieser Kerl würde sie auf ewig begleiten.

Schwer seufzen sah Salli eine Weile in die Dunkelheit, fuhr sich mehrmals durch die Haare und schwang nach einigem überlegen die Beine aus dem Bett.

Wieder an der Kante sitzend, winkelte Salli ihre Beine an und nahm das Kissen an sich. Es gegen sich drückend, legte sie zusätzlich ihren Kopf darauf und sah stumpf gegen den schemenhaft erkennbaren Boden. Erst nach einer Weile entschied sie sich auf die Uhr neben dem Bett zu sehen und erkannte das sie nicht einmal eine halbe Stunde geschlafen hatte.

„Super!“ Brummte sie und kratzte sich am Hinterkopf als es unerwarteterweise an der Tür klopfte.
 

Das ein Angreifer nie im Leben angeklopft hätte, drang nicht bis zu Salli vor. Ihr Organismus stellte sich augenblicklich auf Gefahr ein, als die Tür geöffnet wurde ohne das jemand um Einlass fragte.

Eine heiße Welle überflutet ihren Körper, zog sich vom Scheitel bis in die Sohle und ließ sie vor Schreck das Kissen fester an sich drücken.

„Salli?“ Erklang die vertraute Stimme des Bogenschützen und ließ Salli sofort durchatmen.

„Willst du mich zu Tode erschrecken?“ Brummte sie als Antwort und beobachtete wie er einen Schritt ins Zimmer ging und an der Konsole neben der Tür das Licht etwas hochdrehte eher er die Tür hinter sich verschloss. Er hatte sich wie sie umgezogen und wirkte auf den ersten Blick gelassen. Dennoch erkannte Salli sofort anhand seiner Augen wie erschöpft er war.

Er gehörte ins Bett und dennoch kam er hier her.

„Ich wusste nicht ob du noch wach bist?“ Lächelte er leicht entschuldigend und blieb vor der Tür stehen.

„Und deshalb klopfst du vorher an?“ Gluckste sie amüsiert und löste sich wieder etwas von dem Kissen.

„Entschuldige!“ Meinte er und sah kurz verlegen zu Boden.
 

Was war denn jetzt bei ihm kaputt?

Salli verstand sein Verhalten nicht, aber das er immer noch versuchte in ihrer Gegenwart an nichts zu denken, ließ sie den Blick ebenfalls kurz abwenden.

„Kein Thema. Ich denke ich werde ohnehin nicht schlafen. Nie wieder!“ Setzte sie nach und stellte ihre Beine auf den Boden.

„So schlimm?“ Das Salli auf diese Frage nur den Mund verzog war ihm Antwort genug wie es schien. Er ging aber dennoch einen weiteren Schritt auf sie zu und ließ Salli wieder aufsehen.

„Was willst du hier eigentlich? Mitten in der Nacht?“ Fragte sie, senkte den Kopf dabei leicht und hob ihre Augenbrauen gleichzeitig an. Diese Geste wirkte. Er blieb stehe, wirkte erneut verlegen und lächelte einmal kurz um sein Benehmen zu verschleiern.

„Ich wollte nur noch mal nach dir sehen. Du bist heute.....“ Unterbrach er und hielt es wohl für keine gute Idee sie auf ihre letzte Begegnung anzusprechen.

~so schnell verschwunden und hast selbst das Essen ausgelassen! Verdammt Barton konzentriere dich. Sie könnte mithören~ Sprach er seinen Satz in Gedanken zu Ende und ließ Salli die Lippen leicht aufeinander pressen.

„Wie eine bekloppte 16 jährige abgehauen?“ Versuchte sie einen Scherz zu machen und erhob sich. „Aber hey!“ Lachte sie gespielt und hob die Schultern leicht an. „Ich bin am Leben und sehe der Zukunft optimistisch entgegen!“

„Du bist ein miserabler Lügner!“ Stellte er fest und verschränkte die Arme.

„Ja das konnte ich noch nie.“

„Das wird wieder Salli! Du bist nicht die erste die...“

„Gedanken lesen kann? Sag mir jetzt nicht es gibt noch mehr wie mich!“ Entglitt es ihr und ließ sie geschockt zurück zu dem blonden sehen.

„Nein! Du bist die erste Telepatin von der ich je gehört habe. Aber es gibt andere Menschen die.. Begabt sind!“

„Begabt!“ Lacht Salli und verschränkte nun ebenfalls die Arme. „Ich würde das eher Fluch nennen!“ Lächelte sie erneut bitter und senkte den Kopf.

„Hör schon auf Salli!“ Ermahnte er sie plötzlich und wirkte dabei nicht mehr so gelassen wie gerade eben. „Wir wissen noch nicht mit was wir es hier genau zu tun haben. Aber ich verspreche dir wir werden uns darum kümmern.“

Zu ihm sehend waren seine Worte so aussagekräftig das Salli ihm beinahe geglaubt hätte, aber das er ihr dabei noch einen Schritt näher kam und ihr nun fast direkt gegenüberstand, lenkte sie ab. „Aber bis dahin hör auf dich selbst aufzugeben. So kenne ich dich nämlich nicht!“ Lächelte er nun wieder und sah ihr dabei direkt in die Augen.
 

Eine ganze Weile standen beide einfach so da, bis er den Blick abwand und sich beiläufig über den Nacken fuhr. Auch Salli zog darauf den Blick zur Seite und hörte wie er sich abermals innerlich ermahnte.

Dabei viel ihr aber etwas auf, das sie in der letzten Zeit nicht aufgefallen war.

„Sag mal!“ Begann sie und sah wieder zu ihm. „Wie heißt du jetzt eigentlich?“ Meinte sie und ließ ihn stirnrunzelnd zu ihr sehen. „Ich meine du wirst ja nicht gerade Agent mit Vornamen heißen!“

Ein ehrliches Lächeln bildete sich dabei in seinem Gesicht das Salli sofort in ihren Bann zog.

„Clint!“ Meinte er und drehte sich wieder zu ihr. „Mein Name ist Clint!“

„Nun den!“ Hob Salli eine Hand leicht und hielt sie ihm entgegen. „Freut mich Sie kennenzulernen. Clint!“ Grüßte sie gespielt und ließ ihn innerlich auflachen, während er ihre Hand in seine nahm.

„Freut mich ebenfalls!“

Sich gegenüberstehend wollte keiner der beiden die Hand des jeweils anderen loslassen, aber keiner wollte auch einen Schritt weiter voran gehen. Daher standen sie sich stumm gegenüber und sahen sich einfach nur in die Augen. Erst als Salli dabei seine Stirn und die darauf befestigte Klammer ins Auge fiel, durchbrach sie die Situation. Ihre andere Hand leicht hebend fuhr sie vorsichtig über die Klammer und ließ ihn sich dabei keinen Millimeter bewegen.

„Das ist alles meine Schuld!“ Schluckte sie hart und war dabei sehr leise geworden.

„Nein Salli!“ Hielt er sie zurück, nahm ihre andere Hand nun ebenfalls in seine und führte sie langsam hinunter. „Es war meine Aufgabe auf dich aufzupassen. Und ich habe kläglich versagt. Als es darauf ankam, konnte ich dir nicht helfen und hab zugelassen das sie dir das angetan haben.“ Bereits nach seinen ersten Worten, schnürte es Salli die Luft ab, ließ sie den Blick abwenden und sich in ihm sofort Tränen aufbauen. Mit dem Kopf schüttelnd, ertrug sie es daher kaum, als er seine Worte zu Ende sprach, sie losließ und anstelle dessen in seine Arme zog. „Also behaupte nicht es wäre deine Schuld!“ Flüsterte er ihr beinahe entgegen und legte ihr eine Hand auf den Hinterkopf um seinen Griff um sie noch zu verstärken.

„Nein!“ Keucht sie gegen seine Schulter, krallte sich an seinem Oberteil fest und schüttelte leicht den Kopf. „Wenn ich nicht abgehauen wäre.. wenn ich nicht..“

„Versuchs erst gar nicht Langley!“ Unterbrach er sie bestimmend und lächelte dabei gegen ihren Nacken. „Such die Schuld nicht bei dir. Wir kriegen das wieder hin. Und bis dahin!“ Meinte er und zog sich etwas von sich um sie wieder anzusehen. „Versuch zu schlafen. Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus.“
 

Er lächelte sie an, aber innerlich war er gerade am Durchdrehen. Seine versuche sich am Denken zu hindern, bewirkten genau das Gegenteil, aber Salli würde es ihm nicht sagen. Nicht weil sie seine Gedanken hören wollte. Sie wollte ihm einfach nicht wissen lassen das sie ihn hörte konnte.

Ihre eigene innere Zerrissenheit bewirkten das sie sich anspannte und seinem gedanklichen Wunsch nachging und selbst einen Schritt von ihm zurücktrat und auf seine Anweisung leicht nickte.

„Ist gut!“ Antwortet sie zusätzlich kaum hörbar, sah zu ihm auf und wollte wie er dennoch nicht ihre Hand aus seiner lösen die als letzte Verbindung zwischen ihnen bestand.

„Gut!“ Seufzte er beinahe und hob den Kopf demonstrativ in die Höhe, zog dabei seine Hand zurück und nickte ihr steif entgegen. Sie noch einmal kurz anlächelnd, rief er sich innerlich zur Ruhe, wand sich ab und ging zurück zur Tür.
 

Er wollte nicht gegen, aber er stand sich selbst im Weg um das zuzugeben und Salli die nicht wusste ob sie ihn aufhalten oder seinem Pflichtgefühl nachgeben sollte, stand einfach nur da und wusste nicht was sie machen sollte.

„Clint!“ Sprach sie kaum hörbar und brüchig, als er das Licht wieder gelöscht und den Türgriff bereits in der Hand hatte und ließ ihn sich sofort umwenden.

„Ja?“ Klang er erwartungsvoll obwohl er es unterdrücken wollte und war wie Salli froh über die gerade bestehende Dunkelheit.

„Kannst du...?“ Fragte sie noch leiser als zuvor, obwohl sie eigentlich nichts sagen wollte.

„Natürlich!“ Antwortet er Ruhig und so befreit, das man glauben könnte ihm sei ein Stein vom Herzen gefallen. Ohne weiter Reaktion ließ er von der Tür ab und setzte sich auf die Couch. „Bis du eingeschlafen bist. Ok?“

„Danke!“ Flüsterte sie gegen die Dunkelheit und wischte sich über die Augen, senkte beschämt den Kopf und setzte sich darauf wieder auf die Bettkante.
 

Es war ein seltsames Gefühl ihn hier bei sich zu haben und ein noch seltsameres ihn indirekt darum gebeten zu haben. Aber der Gedanke er könnte sie alleine lassen, ließ sie Handeln ohne wirklich darüber nachzudenken.

„Das funktioniert nur wenn du dich auch hinlegst!“ Mahnte er leicht, nachdem sie immer noch auf der Kante saß und auf den Boden gesehen hatte.

Wortlos ließ sie sich darauf zurückgleiten, zog die Beine unter die Decke und sah hinauf in die Dunkelheit.

Salli war froh das er hier war, aber obwohl sie selbst Müde war, ließ sie der Gedanke erneut Jegor im Traum gegenüberzustehen nicht einschlafen.

Minuten vergingen in denen sie einfach nur an die Decke sah und dabei versuchte sich nicht zu verraten.

Nach einer Weile verstummten Clints Gedanken die sich darum drehten das er nicht einschlafen durfte.

Er war wie sie geprägt von dem Tag, aber er hielt sich bislang zurück.

Dass er nun doch eingeschlafen war, ließ Salli leicht schmunzeln und sich auf die Seite rollen. Die Augen für eine Sekunde länger schließend, wollte sie diese nur kurz ausruhen, als ihr dabei sofort wieder ihr Traum einfiel.

Die Augen schlagartig öffnend, seufzte Salli gegen ihr Kissen und wusste nicht was sie machen sollte.

Sie wollte ja schlafen, aber konnte einfach nicht.
 

Sich zuerst zurück auf den Rücken drehend, schüttelte Salli nach einer Weile über sich selbst den Kopf und zog sich hoch. Sitzend geradeaus sehend, erkannte sie Clint auf der Couch und seine gleichmäßige ruhige Atmung die schwach bis zu ihr vordrang, verrieten ihr das er immer noch schlief. Wieder vergingen Minuten in denen sie ihn einfach nur ansah bis ihre Position ihr das Blut in den Beinen staute und sie sich deshalb zurück an die Kante setzte.

Auch hier wurde es nicht besser und so stand Salli auf und ging zuerst einen Schritt um ihre Beine wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Dastehend sah Salli zu der Couch, zurück zu ihrem Bett und darauf wieder zur Couch.

Was genau sie in diesem Moment trieb, wusste Salli selbst nicht so genau, aber aus unerfindlichen Gründen setzte sie sich müde in Bewegung und setzte sich nach wenigen Schritten ebenfalls auf die Couch.

Geräuschlos ihre Beine auch hier anziehend sah sie am anderen Ende des Möbelstücks nur eine Armlänge von Clint entfernt und beobachte ihn wie er schlief.

Er hatte seine Beine auf dem Tisch abgelegt, hatte die Arme verschränkt und den Kopf leicht zur Seite gelehnt. Sie konnte nicht sehen welchen Gesichtsausdruck er hatte, aber kaum das sie den Kopf auf ihre Knie abgelegt hatte, zog er die Luft fest ein und zog den Kopf straff in die Höhe.
 

Sich nicht rührend, sah Salli ihn einfach nur weiter an und erkannte trotz Dunkelheit wie er auf das Bett sah.

~Verdammt~ Dachte er als er sie nicht fand und ließ sie Reagieren.

„Ich bin hier!“ Wollte sie ihn beruhigen und bezweckte lediglich das er den Kopf schwungvoll zu ihr wand.

„Was.. !“ Zog er die Luft fest ein, straffte seine Haltung und fuhr sich schnell über die Augen. „Verdammt Langely!“ Murrte er, erhob sich und ließ Salli die Beine zurück auf den Boden stellen. „Auf dich aufzupassen ist schwieriger als auf einen Sack Flöhe!“ Brummte er schwer, ging auf sie zu und nahm sie unerwartete auf die Arme.

„Hey! Was..!“ Japste sie auf diesen Überfall und klammerte sich vor Schreck an seinem Hals fest.

„Ich hab seit zwei Tagen nicht geschlafen!“ Murrte er weiter und trug sie mit wenigen Schritten zurück zu ihrem Bett, wo er sie nicht ganz so elegant ablegte.

Sich leicht aufrichtend, sah Salli ihm entgegen, als er sie im selben Moment als er sie losließ ein Stück weiter in die Bettmitte schob. „Also bleib um Himmels willen liegen und schlaff endlich!“ Setzte er nach und legte sich direkt neben sie.
 

Salli fehlten die Worte für das was er gerade tat.

Sie war zu überrumpelt und das Drücken in ihrer Magengegend verhinderten ebenfalls das sie gezielt auf sein Handeln eingehen konnte.

Ihn beobachtend wie er einen Arm hinter seinem Kopf verschränkte, rückte sie noch etwas zurück und konnte nichts weiter tun als liegen zu bleiben.

„Ist ja gut!“ Murrte sie lediglich, zog die Luft tief in ihre Lungen und rückte sich die Decke zurecht.

Sie halb über sich legend, wusste Salli nicht wie lange genau sie da lag und nicht einmal präzise Denken konnte. Seine direkte Nähe war so fesselnd und so pressend das es alles andere verdrängte, bis sich ein dunkler Schleier über die blonde legte und sie endlich ebenfalls einschlief.
 


 


 

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ahi...^^

sagt mir wie es war... und die Auflösung.. oder auch das nächste ist längst fertig, mal schauen wir ich Zeit finde



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mikoKatange
2016-05-06T23:14:42+00:00 07.05.2016 01:14
Hey.

War wie immer ein tolles Kapitel. Bin mal gespannt wie die Nacht so verläuft.
Freue mich schon darauf wenn es weiter geht.

LG mikoKatange



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