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Superheld? Nope!

von

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Kurzschlussreaktion der anderen Art

Salli wollte sich jetzt nicht mit ihrer Mutter auseinandersetzten. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um so ein nichtiges Thema handelte wie baden.

Sich wieder auf die Couch setzten, legte sie ihren Kopf in beide Hände und hielt sich so die Augen zu. Wie als wolle sie nichts mehr von dem was hier geschah mitbekommen, versuchte Salli ihre Gedanken zu Ordnen und bekam daher nicht mit wie sich erneut jemand zu ihr begab.

Vermutlich wollte Salli einfach nicht noch eine Hiobsbotschaft erfahren. Ihr Tag war soweit am Ende wie er nur irgendwie sein konnte und dabei war noch nicht einmal Mittag. Ruhig, tief und gleichmäßig die Luft einatmend, versuchte sie sich selbst alles schön zureden, während sie überlegte was hier gerade passiert war.

Sie saß gerade noch zwei Männern gegenüber, hatte sie mit Informationen gefüttert und musste schlussendlich feststellen das sie auch nur irgendwelche Hochstapler waren.

In Sallis Leben passierte gerade so viel Mist das es locker für einen Monat Drehbuchstoff einer Dailysoap herhalten konnte. Und gerade hatte sie erfahren müssen das man vorhatte sie hier auf längere Zeit einzuquartieren. Eine Tatsache die sie ebenfalls vor sich schob und einfach nicht wahrhaben wollte.
 

„Salli?“ Jasons Stimme erschrak sie und ließ sie den Kopf hochschrecken, worauf er ein besänftigendes Lächeln aufsetzte. „Erzählst du mir was los ist?“ Forderte er mit sanfter Stimme, was Salli dazu animierte ihre Hände über Mund und Nase zu legen. Ihre Atmen, wärmte ihre Handflächen und ließ die blonde innerlich ruhiger werden. Überlegend die Hände schlussendlich betend vor ihrem Mund verschränkend, sah sie auf und musste erkennen das der blonde vor ihr kniete und so direkt auf Augenhöhe mit ihr war. Sein Blick war wie seine Stimme nicht fordernd oder aufdringlich, aber Salli konnte deutlich erkennen das ihre kleine Aktion gerade ihn misstrauisch gemacht hatte.

„Mir wächst das alles über den Kopf!“ Flüsterte sie gegen ihre Hände und schloss wieder die Augen. „Ich meine.. Ich bin hier her gekommen in der Absicht in drei Tagen wieder zu verschwinden und jetzt. Jetzt sind aus Tagen Monaten geworden und irgendwelche verrückten versuchen mich zu entführen.“ Sallis Stimme wurde heißer und obwohl sie alles dafür tat sich zu beherrschen, sammelten sich immer mehr Tränen in ihren Augen.

„Ich kann verstehen das dich das alles überfordert. Aber du musst auch verstehen das du jetzt nicht einfach zurück kannst.“ Ihn wieder ansehend, legte er derweil eine Hand auf ihre und drückte sie vorsichtig nach unten. „Ich kann nicht auf dich aufpassen wenn du nicht da bist!“ Lächelte er und wollte wohl einen Scherz machen der bei Salli nicht wirklich zog. Die blonde zog nur fest die Luft ein und straffte ihre Haltung etwas.

~was ist nur los mit dir. Verdammt tu das was Natasha dir geraten hat. Konzentrier dich. Nur ein Auftrag~ Seine Gedanken hallten in ihrem Kopf wieder und bewirkten das Salli die Luft für einen Moment anhielt.

„Ich...“ Begann sie mit zittriger Stimme und wusste nicht was sie sagen sollte. Sie konnte ihn nicht darauf ansprechen, hatte aber auch vergessen was er als letztes zu ihr gesagt hatte, daher huschte ihr Blick immer wieder wirr und fragend umher.

„Auch wenn du hier nicht gerne bist. Glaub mir es ist besser, wenn du hier bleibst.“ Hart schluckend schniefte Salli kurz und wollte sich über die Stirn fahren als ihr dabei auffiel das er seine Hand immer noch auf ihren hatte. Auf sie sehend, fühlte sie sofort die Berührung die ihr bis eben nicht aufgefallen war und bekam dadurch ein flatterndes Gefühl in ihren Innereien.

Ihren Blick bemerkend, zog er sofort seine Hand zurück und lenkte dadurch ihre Aufmerksamkeit wieder auf sein Gesicht das ihrem immer noch sehr nahe war. ~verdammt bitte sieh mich nicht so an. Nur ein Auftrag. Nur ein Auftrag~ Rief er sich immer wieder zur Ruhe und ließ Salli darauf mit zusammengepressten Lippen nickend den Kopf senken. „Die Polizei tut ihr bestes um herauszufinden was....“ Innehaltend sah Jason zu Salli die auf seine Aussage hin den Kopf wieder gehoben hatte und ihn mit schiefen Blick und hochgezogener Augenbraue deutlich machte das sie an seinen Worten zweifelte.

„Nie im Leben waren das Polizisten!“ Schniefte Salli und musste mit ansehen wie er die Augen fragend zusammenzog und zum Sprechen ansetzten wollte.
 

„Mr. Brown?“ Wurde er an seinem Vorhaben gehindert und ließ ihn wie Salli zur Tür sehen in der Margret stand und die Situation eher schockiert beobachtete. Sie musste kein weiteres Wort sagen, es genügte wie sie den Kopf leicht senkte und ihn dabei mit einem Blick strafte der jedem in die Flucht geschlagen hätte.

Sich erhebend, sah er Salli nicht noch einmal an. Ohne zu zögern nickte er der brünetten entgegen und verschwand ohne ein Wort zu sagen aus dem Zimmer das Margret sofort hinter ihm verschloss.

Tief die Luft einziehend straffte auch Salli die Haltung, verschränkte aber dabei die Arme und lehnte sich zurück, während sie auf ihre Mutter sah.

Den Kopf immer noch leicht gesenkt, sah Margret nun auch Salli mit diesem Blick an das Salli nicht wusste wie sie reagieren sollte. Für gewöhnlich dachte die blonde sich ihren Teil, aber jetzt gerade war die Luft so angespannt das sie aufpassen musste das sie nichts Falsches sagte.

„Mutter!“ Entgegnete sie ihr daher um die Situation etwas aufzulockern und um herauszufinden was sie hier wollte.
 

Glucksend sich wieder aufrichtend, ging Margret die bis eben einen Stapel Zeitungen in den Händen hielt auf ihre Tochter zu und reichte ihr einen kleinen Briefumschlag.

„Ich bin damit zwar nicht ganz einverstanden, aber in Anbetracht der letzten Ereignisse ist es vielleicht besser wenn du wieder erreichbar bist.“ Meinte sie und beobachte wie Salli den Umschlag öffnete und eine kleine weise Karte herauszog.

„Danke!“ Seufzte Salli und lächelte ihrer Mutter nach einem Moment entgegen.

„Wirklich! Dankeschön!“ Bestätigte sie erneut und hielt eine neue Simkarte für ihr Handy in den Händen. „Vermutlich damit ich beim nächsten Mal um Hilfe rufen kann.“ Scherzte sie und ließ Margret scharf zu ihr sehen als diese sich neben sich setzte. „Entschuldigung!“ Gab sie kleinlaut von sich und steckte die Karte in ihre Jackentasche.

„Ich hab Walter ein Bad für dich herrichten lassen. Nutzte die Zeit und seh dir die bitte einmal durch. Du musst nur ankreuzen was dir zusagt. Ich werde die Stücke dann besorgen lassen.“ Damit reichte Margret die Zeitschriften Salli die feststellen musste das es sich bei ihnen um Kataloge handelte.

„Was.. Ich verstehe nicht?“

„Spätzchen!“ Tadelte die brünette knapp und hob das Kinn. „Du wirst die nächste Zeit hier bleiben und da kannst du nicht mit den paar Sachen herumlaufen die du mitgebracht hast. Also such dir was aus.“ Das süßliche Lächeln gepaart mit dieser Aufforderung ließ Salli erneut die Luft anhalten und dabei gleichzeitig auf die Kataloge sehen.

„Was?“ Schnappte Salli nachdem sie die Luft wieder eingeatmet hatte und erhob sich abrupt.

„Wir haben in ein paar Tagen eine Gala. Ich denke zwar nicht das...“

„Was?“ Schnappte sie erneut und konnte nicht glauben was sie da hörte.
 

Nicht nur das man erwartetet das sie hier blieb. Ihr wurde auch noch aufgetragen sich dabei ja hübsch herzurichten und durfte dafür nicht einmal selbst shoppen gehen. Dazu kam das ihre Mutter tatsächlich anzunehmen schien das sie auf diese Gala mitging.

Mal abgesehen das man versuchte sie zu entführen und so eine Veranstaltung als nächster Zugriffsort passender nicht sein könnte, würde Salli ohnehin nicht dort hin gehen.

„Spätzchen du...“

„Oh vergiss mal dein Spätzchen!“ Wurde Salli lauter und brachte dabei Margret dazu sich ebenfalls zu erheben. „Jeder sagt mir ich soll hier bleiben weil es sicherere ist und du gehst ernsthaft davon aus das ich auf irgend eine Hochglanzparty gehe wenn da draußen ein Irrer herumläuft.“

„Junge Dame ich...“

„Weißt du eigentlich was ich die letzten Tage durchgemacht habe. Ich werde mich jetzt also nicht gemütlich in die Wanne legen und... Gott schon alleine der Gedanke daran ist kompletter Schwachsinn.“ Salli platzte gerade der Geduldsfaden und obwohl sie genau wusste das diese Ansprache noch ein Nachspiel haben würde, tat es einfach nur gut ihrer Mutter einmal die Meinung zu sagen.

„Salli Abbygail Langley!“ Rief ihre Mutter sie mit fester Stimme zur Ruhe und stützte ihre Hände gegen ihre Hüften. „Ich verbitte mir diesen Ton. Dein Vater und ich sind in größter Sorge deinetwegen. Wir haben deiner Bitte was dein Handy angeht zugestimmt, obwohl wir nicht der Meinung waren es sei eine gute Idee. Solange du also hier in diesem Haus verweilst, wirst du dich in Zukunft am Riemen reisen.“ Salli musste zugeben das sie ihre Mutter beinahe so selten Laut erlebte hatte wie ihren Vater, aber dieser hatte wenigstens immer etwas Sinnvolles von sich gegeben. „Das beinhaltet deine Kleidung sowie das Verhalten eines gewissen Sicherheitsmannes gegenüber.“ Setzte Margret wieder ruhig nach und ließ Salli erneut mit dem Kopf schütteln.

„Was hat Jason den jetzt damit zu tun?“ Fragte die blonde und beobachtet beinahe mit Schrecken wie Margret zu ihr kam und ihr mit einer Hand fürsorglich die Mütze auf dem Kopf zu Recht zupfte.

„Spätzchen. Ich kann verstehen das du dich hier etwas alleine fühlst solange Kathrin bei Michael ist. Aber ich gebe dir einen guten Rat den du dir besser zu Herzen nehmen solltest. Mr. Brown ist ein Angestellter deines Vaters. Er gehört damit zum Personal und das ist nicht der richtige Umgang für jemanden wie dich.“

„Äh.. Ich... ähh!“ War Salli sprachlos und hatte dazu das passende Gesicht aufgesetzt. Die Augen leicht aufgerissen und mit offenen Mund hatte sie keine Worte für das was ihre Mutter ihr gerade gesagt hatte.

„Ich möchte also nicht noch einmal sehen das du dich in seiner Nähe aufhältst, sollte es nicht zwingend nötig sein.“ ~Er ist unter deiner Würde~

Gerade als Salli ihre Sprache wieder gefunden hatte, hörte sie Margrets letzte Gedanken und die ließen in Salli etwas durchbrennen.
 

„Oh das hast du jetzt nicht wirklich gedacht?“ Schnappte Salli nach Luft und ging einen Schritt von ihre Mutter weg.

Das war doch die Höhe!

Wie um alles in der Welt konnte ihre Mutter nur so etwas denken, geschweige den Aussprechen. Wusste sie nicht das sie ohne Jason vermutlich nicht hier stehen würde?

Wut, Enttäuschung und Zweifel an der Person vor ihr übernahmen die Oberhand und wann immer das geschah, tat Salli aus Trotz etwas das nie gut gehen konnte.

Sie wollte Rache!

Rache für diese Äußerung und Rache für sich da sie es nicht zulassen wollte das ihre Mutter so mit ihr umging.
 

Wütend schnaubend drehte sie sich daher auf dem Absatz um und stapfte wutentbrannt aus dem Zimmer.

„Salli! Spätzchen!“ Rief ihr ihre Mutter hinterher und folgte ihr bis in die Lobby wo Jason stand und sich gerade mit Walter unterhielt.

„Mr. Brown!“ Rief Salli den blonden der ihrem Entschluss schutzlos ausgeliefert war.

Zu Salli sehend, erkannte er sofort anhand ihrer Stimme das etwas im Busch war, aber noch eher er sich ein genaues Bild davon machen konnte, stand Salli direkt vor ihr.

Seinen Kopf in beide Hände nehmend, war es für alle Anwesenden wie ein Donnerschlag als sie ihn kurzerhand zu sich zog und ihre Lippen auf seine legte.

Margret quiekte im Hintergrund mit spitzer Stimme auf und Walter konnte dem ebenso wenig entgegenbringen wie ein schlichtes „Oh“, während Salli sich wieder von Jason löste. „Unter meiner Würde! Das ist doch die Höhe. Und da denken die Leute bei mir stimmt was nicht!“ Zischte sie durch zusammengebissenen Zähnen und stapfte so schnell wieder davon wie sie gekommen war.
 

Zurück blieben drei Menschen die alle überfordert der blonden nachsahen, während man diese noch bis hoch in den ersten Stock wirre Sachen und Anschuldigungen schimpfen hörten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mikoKatange
2016-04-19T17:16:28+00:00 19.04.2016 19:16
Hey.

Das ist wirklich eine super Geschichte. Ich konnte nicht anders und musste mir vorstellen wie Salli sauer davon geht. Oh die Blicke der anderen hätte ich nur als zu gerne gesehen.
Mach bitte schnell weiter. Dein Schreibstill ist echt toll und die Länge der Kapitel ist perfekt.

LG mikoKatange


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