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Superheld? Nope!

von

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klärende Ungewissheit

Jason hatte Fragen, aber die behielt er für sich, ebenso wie Salli ihre für sich behielt.

Salli fühlte sich derweil miserabel, hatte Kopfschmerzen und war einfach nur unsicher.

Nach ungefähr zehn Minuten fahrt war die Lage so abgesichert das beide sagen konnten das ihnen niemand folgte, aber das machte es nicht besser.

Zumindest nicht für Salli die aus dem Fenster sah als der Wagen das Tor zum Anwesen passierte.

Den Wagen vor der Tür stoppend, sah Jason zu ihr während er sich abschnallte und von ihr dasselbe erwartete, doch tat Salli nichts dergleichen.

„Salli!“ Forderte er sie daher auf und bemerkte ihre erneut veränderte Haltung.

„Komm schon! Las uns rein gehen!“

„Wenn ich da jetzt rein gehe!“ Begann sie, sah Jason dabei nicht an und kämpfte kurz mit den Tränen. „Dann komm ich dort nie wieder raus!“ Schluckte sie und hob bitter Lachend den Kopf.

„Salli!“ Sprach er ruhig neben ihr und legte eine Hand auf ihre. „Wir können nicht hier drin bleiben!“ ~ich muss dringend mit Natasha reden~

Den Kopf in seine Richtung drehend, sah sie ihn und sein aufmunterndes Lächeln an und fragte sich wer diese Natasha war.

Seine Freundin war das erste was ihr einfiel und obwohl es ein gutes Dutzend an Möglichkeiten gab, fraß sich Salli an diesem Gedanken fest. Sich im Geiste mit Fragen überschlagen, bemerkte Salli ihr Denken und wurde dadurch seltsam sauer.

Sauer auf sich und auf die Welt, das sie dazu brachte den Blick zu ändern und wütend aus dem Wagen auszusteigen.

~was ist jetzt~ Hörte sie noch Jasons Gedanken, während sie zur Tür schritt und diese öffnete ohne sich umzudrehen.
 

Salli wusste nicht warum sie plötzlich sauer war.

Vermutlich war es einfach nur der Stress der durch die sicheren Wände dieses Hauses von ihr abfiel.

„Miss?“ Erkundigte sich Walter der eben durch die Lobby kam verwundert über das schnelle zurückkommen der jungen Frau und wand den Kopf zurück zur Tür aus der nun auch Jason kam. „Ist alles in Ordnung?“ Der Butler hatte schnell die Stimmung der blonden durchschaut und war daher alarmiert.

„Ist mein Vater hier?“ Waren ihre einfachen aber harten Worte, worauf Walter kurz erneut stutzte. „Walter?“ Forderte sie ihn auf und ließ nun keinen Spielraum mehr für Spekulationen.

Salli war sauer.

„Er befindet sich in seinem Arbeitszimmer.“ Gab er als Antwort, worauf Salli sich kurzerhand abwandte und in Richtung Arbeitszimmer schritt.

~was soll das denn jetzt?~ Fragte sich Jason der ihr hinterher sah und ihr kurz darauf folgte.
 

Salli handelte unüberlegt.

Das wusste sie ganz genau aber sie konnte nicht anders.

Die letzten Minuten waren so nervenaufreibend und beängstigend gewesen das sie nichts anderes wollte als Antworten. Zu viele Fragen befanden sich in ihrem Kopf und auf einige von ihnen hatte ihr Vater eine Antwort.

Das Zimmer war schnell erreicht, aber die geschlossene Tür signalisierte sehr deutlich das er nicht gestört werden wollte.

Ihren Vater während der Arbeit zu stören war eine Todsünde die sehr stark bestraft wurde.

Salli hatte das als Kind deutlich zu spüren bekommen und ihr letzter Aufenthalt hier hatte noch etwas mit Narrenfreiheit ihres Unfalls wegen zu tun. Ihr war jetzt allerdings alles gleichgültig und so stapfte die blonde zur Tür und trat ein ohne anzuklopfen.
 

Im Inneren traf sie wie erwartet ihren Vater hinter seinem Schreibtisch sitzend vor, sowie Natalie die gekleidet in einem modischen Businesskostüm vor ihm stand.

„Salli?“ Wurde sie verwundert von ihrem Vater begrüßt der durch das stürmische auftreten lediglich aufgesehen hatte. „Was....!“

„Ich verlange jetzt Antworten!“ Forderte die blonde und sah kurz zu der rothaarigen die als einzige die Situation begriff und sich stillschweigend aus dem Zimmer begab.

~was machen die so bald zurück? Was ist da schiefgegangen?~ Hörte sie die rothaarige beim Schließen der Tür, während Salli weiterhin auf ihren Vater sah der sich mittlerweile erhoben hatte.

„Hast du heute nicht deinen Termin?“ Fragte er beiläufig, trat um den Tisch herum und lehnte sich gegen das vordere Ende.

„Der ist ausgefallen!“ Zischte Salli über seine Gelassenheit und ballte ihre zittrigen Hände.

„So... Na da wird deine Mutter aber....“

„Sag mir was hier los ist?“ Unterbrach sie ihn hart und fixierte ihn so stark an das sie nah an den Punkt kam wo sich die Gabel in ihrem Kopf befand.

„Salli ich weiß nicht was du...“

„Lüg mich nicht an!“ Wurde sie erneut laut und bekam darauf einen auffordernden Blick zugeworfen der sie kurz innehalten ließ. „Ich will jetzt wissen was hier los ist? Ich will wissen warum die Polizei mich nicht befragt hat, warum mein verdammtes Handy abgestellt ist und warum drei wildfremde Personen gerade versucht haben mich zu entführen.“

„Was?“ Entglitt es Peter nach Sallis lautstarker Ansprache und stieß sich vom Tisch ab. „Was erzählst du mir da?“

„Du hast mich schon verstanden!“ Zischte sie erneut und fuhr sich über die Schläfe.

„Salli? Wer.. Was? Ist...?“ Stammelte er besorgt und kam auf seine Tochter zu, während diese sich zurückzog.

„Sag mir endlich was hier gespielt wird. Denn ich weiß verdammt nochmal das du etwas weißt!“

„Salli!“ Wurde Peter nun laut und stoppte so die blonde die gerade noch etwas nachsetzten wollte. Salli erlebte ihren Vater nie laut, das war eine Eigenschaft die an ihrem Vater beinahe unheimlich war. Er besaß eine Art jemanden mit Blicken oder Gesten zum Schweigen zu bringen, aber nie wurde er laut.

Dass er es jetzt tat verunsicherte Salli, als hinter ihr die Tür erneut aufgerissen wurde und Margret hereinstürmte.
 

Mit wenigen Schritten hatte die brünette ihre Tochter erreicht und zog sie mit einem „Schätzchen“ in eine Umarmung. „Du liebe Güte ist dir was passiert?“

Salli etwas von sich drückend, hielt sie diese an den Schultern und sah ihr direkt ins Gesicht. „Ist alles in Ordnung?“

„Ja!“ Versuchte Salli ihre Mutter zu beruhigen, löste sich aus ihrem Griff und sah zwischen ihren Eltern hin und her.

Die Besorgnis in ihren Gesichtern war deutlich herauszulesen, aber etwas in Salli verweigerte es ihr diese entgegen zunehmen.
 

„Ich verstehe nicht? Margret?“ Erkundigte sich Peter und ließ seine Frau darauf zu ihm eilen, während Salli sich umwand und Jason in der Tür erblickte. „Mr. Brown?“ Wand sich der ältere nun an den blonden der darauf mit ernsten Blick einen Schritt in das Innere setzte.

„Ich habe Ihre Tochter heute begleitet Sir. Wir wurden im Verlauf des Termins von zwei Männern verfolgt die es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf ihre Tochter abgesehen hatten.“ Seine Worte waren ruhig, gefasst und während Salli ihm direkt in die Augen sah, schreckte Margret näher an ihren Mann heran.

„Ich konnte sie überwältigen und hab Miss Langley darauf sofort hier her gebracht.“ Wieder fiepte Margret leise auf und wollte zurück zu Salli, was von einem Griff um eine ihrer Hände von Peter verhindert wurde.

„Margret sei bitte so gut und bring Salli nach oben. Ich muss mit Mr. Brown...“
 

„Verdammt nochmal hört auf über meinen Kopf hinweg zu entscheiden!“ Entglitt es Salli die sich schäumend vor Wut zurück zu ihrem Vater wand. „Ich werde jetzt garantiert nicht herumsitzen und darauf warten das Ihr alle mir erneut etwas verschweigt!“

„Salli genug jetzt!“ Unterbrach Peter erneut seine Tochter. „Du bist in Gefahr und nach deinem Unfall da...“

„Hör auf das einen Unfall zu nennen!“ Brüllte sie und ging einen Schritt rückwärts.

„Ich weiß nicht was...“

„Dad? Ich verlange jetzt eine Antwort, denn ich weiß, das das kein Unfall war.“
 

„Spätzchen?“ Tadelte Margret aufgelöst durch den Gefühlsausbruch ihrer jüngsten. „Was redest du da?“ ~es war ein Unfall. Was meint sie nur?~ Kam es von Margret und Salli wurde dadurch klar das man auch sie angelogen hatte.

„Mutter würdest du....“
 

„Margret bitte las uns einen Moment alleine!“ Peters Stimme durchzog den Raum wie ein Beil. Sie löschte jede noch so kleine Regung jedes einzelnen und ließ seine Autorität keinen Zweifel.

„Aber... Natürlich!“ Gab Margret nach, nachdem sie ihrem Mann entgegensah und dieser nur leicht den Kopf neigte. Sich zurückziehend, hielt sie kurz vor Salli, strich ihr über die Schultern und verschloss den Raum hinter sich.
 

„Dad was wollen die von mir?“ Fragte Salli leise mit einem Hauch Verzweiflung und ließ ihren Vater deutlich durchatmen.

„Ich weiß es nicht!“ Antwortet er und verschränkte die Arme.

„Und die Sache mit dem Anschlag?“

„Woher hast du das Salli?“ Seine Stimme war erst, aber Salli wollte jetzt Antworten.

„Was spielt das für eine Rolle. Fakt ist das ich Recht habe. Oder?“

„Ja!“ Hart schluckend hob Salli demonstrativ das Kinn um sich selbst Standfestigkeit einzureden.

„Aber..“

„Dein Unfall war nur halb ein Unfall!“ Begann Peter und wurde von Jason unterbrochen der sich leicht Räusperte.
 

„Sir! Denken Sie wirklich?“

„10 Minuten mit ihr und Sie wissen das man sie nur schwer von etwas wieder abbringen kann!“ Bremste Peter den blonden und ließ Salli sich umwenden. „Sie jetzt im unklaren zu lassen wäre daher grob fahrlässig.“
 

„Du wusstest das?“ Fassungslos zu Jason sehend, wollte Salli nicht glauben was sie da gerade erfuhr. Allem Anschein nach war der Mann den sie als Freund und Retter ansah mit allem Vertraut was passiert war und hatte es ihr bewusst verschwiegen.

Es war nachvollziehbar, aber es traf Salli dennoch mitten ins Herz.

Er war jemand den ihr Vater engagiert hatte und damit wurde er mit allen wichtigen Informationen versorgt die er brauchte.

Jason war jemand der...?

Salli wusste nicht wer er war. Das war eine Tatsache die sie mehr belastete als die Tatsache das jemand hinter ihr her war und das ließ ihre Stimmung erneut kippen.

Anfangs sauer war sie nun enttäuscht und verletzt.

„Miss Langley!“ Versuchte er zu beschwichtigen, doch ging die blonde nicht darauf ein.

„Was... was bedeutet nur halb?“ Lenkte sie das Gespräch weiter und sah wieder zu ihrem Vater.
 

„Ich kann dir nur soviel sagen das ich in der Firma mit einigen Ungereimtheiten konfrontiert war. Ich hab die Bedrohung unterschätze und so den Zorn einiger Leute auf mich gelenkt. Der Wagen der dich gerammt hat, hat gezielt gehandelt. Nur... Nur war es Zufall das du in dem Fahrzeug gesessen hast.“

„Dann.. Dann heißt das es hätte nicht mich, sondern..“

„Ja Salli. Es hätte mich treffen sollen.“ Salli war seltsam ruhig, obwohl sie innerlich aufschrie.

„Also wenn ich einen anderen... wenn ich nicht deinen Wagen genommen hätte dann?“

„Dann wäre vermutlich nichts passiert!“

„Na super!“ Keuchte Salli leicht und fuhr sich über den Mund. „Dann hab ich mir das selbst zuzuschreiben!“ Sprach sie mehr zu sich selbst und kämpfte mit den Tränen.

Wenn sie nicht so vehement darauf bedacht war ihrer Familie aufzufallen, dann würde sie jetzt nicht in dieser Situation feststecken. Sie hätte Kathrins Geburtstag über sich ergehen lassen und wäre längst wieder in New York.

„Das ist nicht deine Schuld Salli.“ Versuchte Peter Salli zu beruhigen und nahm die blonde ungewollt fest in die Arme.
 

„Das klärt aber nicht was die Männer heute wollten!“ Brachte sich Jason wieder ins Spiel und ließ Salli von ihrem Vater zurücktreten.

„Wir werden sofort die Polizei benachrichtigen müssen.“ Dachte Peter laut und sah Gedankenversunken auf seinen Schreibtisch.

„Mit Verlaub werde ich das in die Wege leiten. Immerhin habe ich die beiden gesehen.“

„Gut! Tun Sie das. Aber halten Sie mich auf dem Laufenden.“ Nickte Peter Jason entgegen und signalisierte dem Mann so das er sich sofort damit beschaffen sollte. Der blonde nickte kurz bestätigend zurück und sah darauf zu Salli, deren Blick er für einige Sekunden einfing.

Zu lange um unauffällig zu sein, aber zu kurz um der blonden Einblicke in seine Gedanken zu gewähren.
 

„Salli!“ Sprach ihr Vater, nachdem Jason den Raum verlassen hatte und sie immer noch auf die verschlossene Tür gesehen hatte.

„Ich weiß nicht was ich machen soll!“ Schniefte die blonde und wischte sich über die Augen bevor sie sich zu ihrem Vater drehte. „Ich meine.. Ich hab schon öfters mit verrückten und durchgedrehten zu tun gehabt. Immerhin leb ich in New York. Aber das... Dad ich...“

„Schon gut Salli!“ Beruhigte er sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. ~Ich muss mit Edlund reden. Wenn das hier Publik wird, dann weiß ich nicht wie wir da wieder raus kommen. Die Firma könnte einen erheblichen Imitschschaden davon tragen.~

Die Schultern straffend, waren Peters Gedanken das was Salli erwartet hatte, aber auch das was sie jetzt nicht hören wollte.

Glauben und Wissen sind zwei vollkommen unterschiedliche Sachen.

Salli wollte glauben das ihr Vater wirklich um sie besorgt war. Aber sie wusste das er ihr beistand, obwohl seine Gedanken ganz woanders waren.

Es gibt einfach Dinge in der Welt die will man nicht wissen.

„Ich werd mal nach Mutter sehen!“ Lenkte sie daher monoton und steif ab und drehte sich zur Tür um das Zimmer zu verlassen.
 

Salli wollte Antworten.

Bekommen hatte sie zerstörte Illusionen und dazugewonnene Sorgen.

Sie war vielleicht nicht mehr sauer, aber dafür tief geknickt was ihr eine melancholische Stimmung einbrachte in die sie sich immer tiefer verfing.

Den Gang hinunter stand Salli kurz vor der Lobby als sie an der Tür Jason und Natalie erkannte wie sie miteinander sprachen.

Sie war zu weit entfernt als das sie verstand was sie sagten, aber Salli legte auch keinen Wert darauf. Niemand schien sie gesehen zu haben, daher drehte sie auch den Absatz und würde einen anderen Weg hinauf finden müssen.
 

„Findest du Zeit dich um die beiden Männer zu kümmern?“ Wand Clint seinen Blick erneut auf die rothaarige vor sich, der er gerade die Situation geschildert hatte. „Ich hätte dort gerne jemanden der die Sache richtig angeht!“ Setzte er nach und drehte derweil sein Handy immer wieder in der Hand.

„Kann ich machen! Allerdings solltest du dich um die Sache mit der Polizei kümmern. Das Team ist auf so etwas angesetzt, also geh so vor wie wir es immer tun.“ Nataschas Blick war leicht gesenkt und dieses Signal verbunden mit ihrer Stimmlage, machte dem Agenten klar das sie auf etwas anspielen wollte.

„Ich kenne die Vorgehensweise. Miss Rushman! Warum also weißen Sie mich darauf hin?“ Wand er sich zu ihr und hob etwas den Kopf.

Wenn die rothaarige so anfing, dann hatte das etwas zu bedeuten. Und das konnte meistens nichts Gutes für ihn heißen.

„Das wissen Sie genau Mr. Brown.“ Betonte sie seinen Namen und nahm die Akte die sie bei sich trug in beide Hände. „Die kleine!“ Hob sie eine Augenbraue, nachdem er sie etwas verwundert ansah und nicht ganz zu verstehen schien.

„Salli?“

„Genau das Mr. Brown!“ Lächelte sie süffisant und strich sich die Haare zurück. „Sie kennen die Vorschriften. Und ich habe Augen im Kopf.“ Lächelte sie erneut und wand sich um, nachdem Mr. Langley nach ihr gerufen hatte. „Tu das wieso wir hier sind!“ Gab sie ihm leise auf den Weg, während sie mit anmutigen Schritten zurück an die Arbeit ging.
 

Ihr nachsehend fuhr Clint sich über den Hinterkopf und fand keinen Gedanken mit dem er sich herausreden konnte.

Egal was Natascha gesagt hatte!

Er wusste das sie recht hatte. Und zwar mit allem.



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