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Stormriders II - Suche nach den Heiligen Schwertern

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Kapitel 2

Kapitel 2

Der Weg zur Stadt war nicht mehr weit. Der Pfad, von Vieh und Wagen ausgeprägt, wurde immer breiter und Zhang Xue meinte, Menschenstimmen zu vernehmen. Er beschleunigte seine Schritte noch ein wenig und kam nach einer weiteren Stunde bei seinem Ziel an. Er hatte es also geschafft, nach nur einem und einem halben Tag Fußmarsch. Er war noch nie in der Stadt gewesen, kannte nur den Wald und die Tempelanlage. Aber nun, da er direkt am Stadttor stand, wünschte er sich, schon früher einmal dorthin gegangen zu sein. Die Stadt schien im Gegensatz zum grauen Tempel farbenfroher zu sein und wie viele Menschen es dort gab, das vermochte er sich nicht auszurechnen. Alles war in Bewegung, am Marktplatz schrieen Gemüse-, Vieh- und Waffenhändler durcheinander und versuchten ihre Ware an den Mann zu bringen. Eltern gingen mit ihren Kindern über den Platz, ihre Beutel gefüllt mit Gemüse, Fleisch, vielleicht auch Fisch und an den Häuserwänden lehnten ältere Leute, die von all dem Trubel nichts mitzubekommen schienen und sich einfach nur in der wärmenden Mittagssonne ausruhten. Lange würden sie allerdings nicht mehr dort sitzen können, da die Hitze bald unerträglich sein würde.

Anfangs noch ein bisschen beklommen wagte er seinen ersten Schritt durch das riesige Stadttor, das noch größer war als das Tor, das den Eintritt in den Tempel gewährte. Er fühlte sich bald jedoch recht wohl unter der Menschenmasse, da er von den Menschen nicht misstrauisch beäugt, sondern voll und ganz ignoriert wurde. Ihm war es immer unangenehm gewesen, wenn man ihn aus stechenden Augen ansah, so wie seine Mitschüler es immer getan hatten, wenn der Meister ihm aufgetragen hatte, eine neue Übung vorzuführen. Aber hier konnte er einfach durch die Straßen gehen, ohne dass jemand auch nur das geringste Interesse an ihm zeigte. Als er aber sehr nahe an einem Obststand vorbeigehen wollte, streckte ihm plötzlich jemand ein Apfel vors Gesicht und schrie: "Wollen Sie nicht einen Apfel kaufen? Das sind die besten, die Sie in dieser Stadt finden werden!" Zhang Xue sah ihn ungläubig an. Dann schüttelte er nur den Kopf und fragte zaghaft: "Gibt es hier Kämpfer aus der Hauptstadt?" Nun sah der Verkäufer ihn an. "Ich glaube ja, sie müssten in einer der Spelunken sein, solches Pack treibt sich dort den ganzen Tag herum." Ptee! Spuckte der Verkäufer aus, um so zu bekräftigen, dass er mit Leuten aus der Hauptstadt nicht viel zu tun haben wollte. "Und wo finde ich so eine Spelunke?" - "Das ist ganz einfach, immer geradeaus und dort, wo das Geschrei am lautesten ist, werden Sie sie wohl finden." Höflich verbeugte sich Zhang Xue und bedankte sich, um die Leute zu finden, gegen die er kämpfen sollte. Einige Augenblicke blinzelte der Verkäufer und fing dann an zu schreien: "Hey, Bursche! Die Informationen waren nicht kostenlos! Ach, verflucht, was soll's. Hätte ich ihn doch vorher ausgenommen. Naja, sollte der mir noch einmal über den Weg laufen, werde ich das aus ihm herausprügeln, so einfach ist das." Er nickte zufrieden und widmete sich wieder seinem Geschäft.

Es war nicht leicht, inmitten so einer Menschenmasse zu rennen, da er immer wieder und wieder einer Traube von Leuten ausweichen musste. Deswegen fiel er in ein Schritttempo zurück und ging schließlich gemächlich den Marktplatz entlang, in die Richtung, die der Verkäufer meinte. Und er fand auch, was er gesucht hatte, allerdings nicht in einer Spelunke, sondern mitten auf der Straße. Er entdeckte eine Ansammlung von Leuten, die scheinbar einen Kreis um etwas oder jemanden geformt hatten. Aus dem inneren dieses Kreises vernahm er ein lautes Lachen und Schreien. Das muss es sein! Dachte er bei sich und wurde wieder ein wenig schneller, um sich endlich mit einigen stärkeren Gegnern zu messen. Er erreichte die Menschenmenge und schlüpfte durch sie hindurch, bis er sich schließlich selbst im inneren des menschlichen Kreises wiederfand. Was er sah, ließ ihn erschauern. Drei Männer in protzigen Rüstungen lachten aus vollem Halse, während ein vierter damit beschäftigt war, einen Mann nieder zu schlagen und ihn mit diversen Flüchen beschimpfte. Der Mann kauerte sich am Boden zusammen, um so wenigstens die ärgsten Schläge ein bisschen abzufangen. Er wimmerte leise und schrie dann und wann, wenn der Schmerz unerträglich war laut auf. Zhang fühlte einen Zorn in sich hochkommen und rief mit lauter Stimme: "Hey, ihr! Was soll das? Aus welchem Grund schlagt Ihr den armen Mann fast tot?" Das lachen verstummte und auch der Peiniger des Mannes hielt inne. Vier Augenpaare starrten ihn erst einmal verwirrt an. Sie waren es nicht gewohnt, dass sich ein Mensch aus einer kleinen Stadt wie dieser vor ihnen aufbaute und noch dazu in solch unhöflichem Ton mit ihnen sprach. Der Soldat, der sich eben noch mit dem wehrlosen Mann beschäftigt hatte stieg nun über ihn drüber und blieb drei Schritte vor Zhang stehen. Er beäugte ihn ein wenig und stellte dann fest: "So, du bist aus dem Kloster, nicht wahr? Ja..." beantwortete er sich selbst die Frage. "Kein Zweifel, das Wappen deiner Rüstung trägt die Zeichen des Tempels. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass du Soldaten aus der Hauptstadt so respektlos ansprichst. Was willst du hier überhaupt in der Stadt?" Der Soldat baute sich ein wenig vor ihm auf, denn Zhang war ein wenig größer als er und er wollte respektvoller wirken. Aber Zhang blieb ganz ruhig und fragte noch einmal: "Was hat euch dieser Mann getan?" Verärgert, dass sein imposantes Wirken den Fremden vor ihm kein bisschen beeindruckte, ballte er seine linke Hand zur Faust und griff mit der rechten nach seinem Schwert. "Was soll er schon getan haben?" lachte er mit tiefer Stimme, die voller Hohn steckte. "Nichts hat er getan, er stand mir nur im Weg, nicht war Leute?" Die Frage richtete sich an seine drei Mitstreiter hinter ihm, die nun auch auf ihren Hauptmann zukamen und sich direkt hinter ihm in eine Reihe stellten. "Richtig!" riefen sie ihm Chor. Und nun war es an Zhang, die Fäuste zu ballen. Er würdigte die vier Soldaten keines Blickes, er starrte nur auf das Häufchen Elend hinter den Männern, wie es sich immer noch vor Schmerzen krümmte und wimmerte. Und das für nichts und wieder nichts. Er machte einen großen Schritt auf den Kommandanten zu und sah ihm direkt in die Augen.

"Ihr vier müsst die Leute sein, von denen mein Meister sprach, euch soll ich im Kampf besiegen." Ein wenig verdutzt starrten die vier ihn an und brachen dann in schallendes Gelächter aus. "Habt ihr das gehört? Er soll uns im Kampf besiegen, ist das nicht nett?" Die Männer mussten sich gegenseitig stützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Zhang aber blieb wie gewohnt ruhig stehen und wartete, bis die Männer sich wieder beruhigt hatten.

Als sie sich wieder gefangen hatten, blitzte der Anführer ihn aus bösen Augen an. "So, du willst also gegen uns kämpfen. Das ist der größte Fehler deines Lebens, glaub mir. Wenn wir mit dir fertig sind, wirst du dir Wünschen, du hättest dein Kloster nie verlassen." Daraufhin zog er sein Schwert und die anderen drei taten es ihm gleich. Der Kreis der Menschen wurde größer, weil niemand von den Schwertern getroffen werden wollte. Der Platz war groß genug zum kämpfen, die Soldaten umkreisten Zhang, bis sie meinten, ihn in ihrer Falle zu haben, dort konnte er nicht mehr heraus. Aber auch jetzt zeigte er keine Spur von Angst oder Nervosität. Im Gegenteil, er schloss die Augen und lauschte. Zunächst schienen die Soldaten verwirrt, aber die Verwirrung schlug schnell in Zorn um. Wie konnte er es wagen, sie nicht Ernst zu nehmen? Und schließlich stießen sie sich vom Boden ab und stürmten auf ihn zu. Kurz bevor sie ihn erreichten öffnete er die Augen wieder, zog sein Schwert, schnell wie der Blitz und machte eine einzige Umdrehung. Danach steckte er sein Schwert wieder zurück in die Scheide und blieb wieder so ruhig stehen, wie er es zuvor tat. Die vier Männer wussten erst nicht recht, wie ihnen geschah. Sie starrten sich entsetzt gegenseitig an und sanken dann zu Boden, wo sie reglos liegen blieben.

Nun erwachte auch das Publikum aus seiner Starre und jubelte dem jungen Kämpfer zu. Zhang ignorierte die Schreie und Rufe und drehte sich zu dem Hauptmann um. "Ich dachte ihr wäret stärker, ich habe nur mit dem Griff des Schwertes zugeschlagen und ihr liegt alle am Boden und wimmert vor Schmerz. Ihr habt kein Recht Schwächere zu schikanieren, wenn ihr selbst nicht stark genug seid, um auch nur einen Mann zu besiegen. Kehrt zurück in eure Hauptstadt und werdet stärker, dann sehen wir uns in einem richtigen Kampf wieder, und das nächste Mal werde ich die scharfe Seite des Schwertes benutzen, das könnt ihr mir glauben."

Er ließ von den Soldaten ab und ging auf den Mann zu, der aus zahllosen Wunden blutete, sich aber soweit wieder erholt zu haben schien, dass er aufstehen konnte.

"Ist mit dir alles in Ordnung?" fragte Zhang den Mann. Er nickte nur stumm und sah voller Bewunderung zu dem Mann auf, der fast einen Kopf größer war als er selbst. "Ihr habt mir mein Leben gerettet! Wie kann ich Euch nur danken?" hörte er den Mann sagen und wurde sofort an der Hand ergriffen und die Straße entlang gezerrt. "Was soll das?" fragte er ihn. "Ich werde Euch zu mir nach Hause einladen. Meine Frau und meine Kinder werden sicher sehr erfreut sein, meinen Retter kennen zu lernen!" Nach ein paar Minuten kamen sie vor einem Lehmhaus an, das statt einer Tür Reispapier im Eingang hatte. "Frau! Kinder! Kommt heraus und begrüßt unseren Gast!" rief er ins Haus hinein und sofort sprangen zwei kleine Knaben und ein kleines Mädchen heraus, gefolgt von einem großen Hund und der Frau des Hauses. "Wen hast du mitgebracht, Mann? Wer ist der Herr?" Stolz schob er Zhang ein wenig nach vorne und stellte ihn als "den großen Retter" vor. Dann veranlasste er die Frau Tee zu kochen und etwas Maisbrei aufzuwärmen. Sofort verschwand sie wieder im Haus und machte sich daran, das aufgetragene auszuführen. In der Zwischenzeit sprangen drei neugierige Augenpaare um den großen Fremden herum und stellten ihm aufgeregt Fragen. Zhang versuchte, die Fragen zu beantworten, geriet bei dem Redeschwall der Kleinen aber aus dem Konzept und beließ es dabei, immer nur zu nicken, wenn einer der Kinder seine Frage beendet hatte, um sofort bei der nächsten anzusetzen. Der Hund beschnupperte ihn eine Weile und trottete dann zurück ins Haus, um sich auf dem Kang auszubreiten. Kurz darauf vernahm Zhang auch schon die wütenden Rufe der Frau, der Hund solle sich aus dem Hause scheren. Es amüsierte ihn ein wenig, diese Familie zu beobachten. Nachdem der Vater der Meinung war, die Kinder hätten den jungen Mann genug begrüßt, klopfte er ihm auf die Schulter und sagte: "Kommt doch herein! Meine Frau wird den Tee bald fertig haben. Ruht Euch ein wenig aus, unsere Hütte ist zwar bescheiden, aber um einen Gast zu beherbergen reicht sie allemal aus."

Zhang nickte und folgte ihm ins Haus. Die Kinder trotteten, ähnlich wie der Hund, den beiden Männern hinterher und lachten fröhlich.

Das Innere des Hauses ließ niemals vermuten, dass dort eine fünfköpfige Familie wohnte. Es bestand nur aus einem Raum und es war sehr klein. Man konnte gerade so aufrecht stehen und der meiste Platz wurde vom Kang in Anspruch genommen. Im hinteren Teil des Hauses hat die Familie eine kleine Kochnische eingerichtet, die aus ein paar alten Backsteinen bestand. Er fragte sich, wie es sein konnte, dass die Kinder und die beiden Erwachsenen dann so fröhlich waren, wenn sie doch nichts besaßen. Ihr Geschirr war auch mehr schlecht als recht, es stapelte sich neben der Kochstelle und war schon sehr porös. Sie hatten nur einen Topf, indem sie den Maisbrei warm machten und manchmal, am chinesischen Neujahresfest, gab es sogar ein bisschen Fleisch. Zhang wusste nichts vom Stadtleben. Das einzige was er über die Stadt gehört hatte, war dass dort nur reiche Menschen lebten und alle sorglos leben konnten. Das hatten ihm seine Mitschüler immer erzählt. Sie kamen ja alle aus der Stadt, meist von Eltern aus der ersten Kaste, und sie hatten wohl noch nie einen Blick in eines dieser Lehmhäuser geworfen.

"Setzt Euch doch, edler Retter!" forderte ihn der Mann auf und deutete mit der rechten Hand auf den Kang. Zhang wollte dieser Familie nichts wegnehmen, weder den kostbaren Tee noch den Maisbrei, den die Kinder bestimmt nötiger hatten als er. Aber sein Meister hatte ihn gelehrt, dass man immer höflich sein muss zu seinen Mitmenschen und dass er eine Einladung annehmen solle, egal wie sehr es ihm widerstrebte. Also setzte er sich auf den äußersten Rand, um den Kindern und den Eltern genügend Platz zu lassen. Die Frau stand vor der Kochnische und wärmte den Maisbrei auf, rührte ab und zu mit einem Holzstück darin herum und holte dann die Schüssel, die noch am intaktesten erschien. Dann gab sie noch ein wenig Chinakohl dazu und überreichte sie ihrem Gast. "Es ist nicht das üppigste Mahl, aber es ist alles was wir Ihnen geben können. Ich hoffe, dass es Ihren Ansprüchen wenigstens ansatzweise entspricht." Sie verneigte sich kurz und ging wieder zurück an den improvisierten Herd, um sich an den Tee zu machen. Sie hatte dazu einen rostigen Kessel, den ihr ältester Sohn ihr gerade überreichte, da er erst einige Meter weit laufen musste, um Wasser zu holen. Sie setzte das Wasser auf und nahm bei den anderen Platz. Die Kinder schauten den großen Fremden immer noch mit großen Augen an und strahlten über das ganze Gesicht. Zhang konnte nicht anders, als den dreien zu zulächeln. Daraufhin fingen sie an zu jubeln. Es ist noch nie vorgekommen, dass so ein feiner Herr von ihnen Notiz nahm.

"Au! Lass das! Das tut weh!" stieß der Mann aus, nachdem seine Frau versuchte, das Blut von seinem Körper zu wischen und die Wunden zu versorgen. "Sie haben dich ganz schön hart erwischt, diese Brut! Wenn dieser Herr nicht so gütig gewesen wäre und dich vor ihnen beschützt hätte, wäre, Buddha weiß was passiert!" Sagte sie und ging wieder zu dem Backsteinhaufen, um den Kessel zu holen. Sie warf ein paar Teeblätter in ihre schönste Teeschale (die im übrigen am wenigsten ramponiert wirkte) und goss das heiße Wasser darüber. "Hier, trinkt!" Er nahm auch die Teeschale entgegen. "Vielen Dank!" sagte er und neigte den Kopf um ihr seinen Respekt zu zeigen. Sie starrte ihn ungläubig an und endlich wagte er es, die Familie zu fragen, aus welchem Grund sie sich so darüber wundern, dass er ihnen geholfen hat.

"Das liegt daran, dass wir Bewohner der dritten Kaste sind. Keiner aus den beiden anderen Kasten würdigt uns eines Blickes und wenn, dann nur um uns zu schikanieren. Wir sind Bauern, wir bestellen die Felder, wir säen, wir ernten, und das nicht nur für uns sondern für die gesamte Bevölkerung. Aber niemand dankt es uns. Wir sind eben nur dumme Esel, die die schwerste Arbeit machen. Die reichen Pferde sehen auf uns herab und lachen uns aus." Er senkte seinen Kopf und es war, als würde eine Spur von Hass in seinem Blick liegen. Aber dieser Hass verrauchte so schnell wie er gekommen war und der Mann legte wieder ein freundliches Gesicht auf.

"Was soll's!" sagte er. "Wir haben uns damit abgefunden. Aber es ist ein Geschenk Buddhas, dass Ihr hier aufgetaucht seid. Wenn Ihr nicht gewesen wärt, wäre ich womöglich tot und meine Familie wäre verloren gewesen. Ich stehe tief in Eurer Schuld!" und daraufhin machte er einen Kotau vor Zhang. Er erschrak, als er sah, dass sich der Mann vor ihm in den Staub warf und kam sofort vom Kang herunter und kniete sich vor ihm hin. Er ergriff die Schultern des Mannes und sagte: "Hört auf, ich bin kein Meister, nur ein Schüler! Es ist nicht recht, wenn Ihr vor mir einen Kotau macht!" Der Mann sah ihn an und sagte: "Aber ich verdanke Euch mein Leben. Was soll ich tun, damit ich meine Dankbarkeit beweisen kann?" Zhang zog den Mann zu sich herauf und antwortete ihm: "Ihr habt schon genug für mich getan. Glaub mir, allein die freundliche Geste, mich zu Euch einzuladen beweist Eure Dankbarkeit. Ich brauche keinen weiteren Beweis mehr. Es war meine Pflicht Euch zu schützen, denn das war es, was mein Meister mir aufgetragen hat. Ich soll die Menschen vor Schikane schützen." Nun wusste der Mann überhaupt nicht mehr, was er sagen sollte. Er nickte nur. "Ich muss jetzt aufs Feld, Unkraut jäten. Ich hoffe, dass Ihr es mir nicht Übel nehmt, wenn ich ein paar Stunden nicht da bin." Er drehte sich um, sichtlich verwirrt, wie es sein kann, dass ein so gutmütiger Mensch in seinem eigenen Hause sei. Plötzlich wurde er an der Schulter gepackt, so dass er zusammenzuckte vor Schreck. "Wenn Ihr erlaubt, begleite ich Euch und helfe beim Jäten." Ohne eine Antwort abzuwarten ging er aus dem Haus, blieb stehen, drehte sich um und sagte dann: "Worauf wartet ihr? Unkraut wächst schnell!" Und ging weiter in Richtung des Feldes. Die ganze Familie verweilte regungslos auf ihrer Stelle, sogar die lauten Kinder waren ruhig und sahen dem Fremden mit nun noch größeren Augen hinterher. Schließlich erwachte die Frau aus ihrer Starre und forderte ihren Mann auf, endlich aufs Feld zu gehen.



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