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Wege des Schicksals

von

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*Die zweite Vorlesung

Hallo zusammen,

 

ich weiss gar nicht, was ich zu dem Kapitel sagen soll...

 

Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Geschichte gelesen wird.

 

Ich wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitel auf dass die Verwirrung noch grösser wird. ;-)

 

Wieder ein Kapitel, das betagelesen wurde. *freu*
 

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 *Die zweite Vorlesung

 

 

Der Dienstag verläuft ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Da Yugi die Studenten, die er heute in seinen beiden Vorlesungen hat, ja schon aus dem Vorjahr kennt, muss er sich nicht mehr vorstellen und sie können gleich loslegen und erreichen heute sowohl in Geschichte als auch in Physik ohne Probleme die vorgegebenen Tagesziele.
 

In der Mittagspause versucht er dann Anzu zu erreichen. Doch sie geht nicht ans Telefon. Immerhin hat sie die Combox eingeschaltet. „Hallo Anzu. Hier ist Yugi. Ich dachte, dass wir uns heute eventuell treffen können, da ich morgen erst am Nachmittag in die Uni muss und darum heute Abend Zeit hätte. Melde dich doch, wenn du Zeit hast. Ich liebe dich.“
 

Als er am Abend nach der letzten Vorlesung nach Hause kommt, hilft Yugi seinem Grossvater wieder im Haushalt und spielt danach mit Jimmy und Scotty. Später zieht er sich in sein Büro zurück um die Unterlagen für die morgige Geschichtsvorlesung vorzubereiten.

Doch die ganze Arbeit kann ihn nicht davon ablenken, dass er noch immer nichts von Anzu gehört hat.

Als scheint sein Handy seine Gedanken zu hören, gibt es das typische Whatsapp-Piepen von sich. Die Nachricht ist von Anzu. Aber leider sagt sie ihm für heute Abend schon wieder ab.
 

‚Hallo Yugi. Ich habe heute leider keine Zeit.

Vielleicht sehen wir uns ja am Wochenende.

ily Anzu.’
 

Mit einem traurigen Blick legt er das Handy wieder zur Seite, als auch schon Scotty auf seinen Schoss springt.

Der kleine Kerl merkt genau, dass sein Mensch traurig ist und er weiss auch ganz genau wie er ihn wieder aufheitern kann. Laut schnurrend reibt er aufmunternd sein Köpfchen an Yugis Kinn.

Jimmy unterstützt seinen Bruder dabei tatkräftig. Er springt geschmeidig auf die Rückenlehne von Yugis Bürostuhl, steht von dort auf Yugis Schulter und leckt ihm mit seinem kleinen Zünglein über die Wange, was Yugi nun endgültig zum Lachen bringt. Die beiden sind einfach zu süss und wer kann da schon traurig bleiben, wenn sie sich so viel Mühe geben.

„Ach Jungs. Was würde ich nur ohne euch machen? Ihr seid meine beiden Schätze.“ Natürlich erwartet Yugi keine Antwort von ihnen. Doch beide Kater sehen ihn so an als würden sie ihn verstehen, bevor sie sich wieder an ihn schmiegen. Scotty liegt auf seinen Knien und Jimmy hat es wieder mal geschafft sich irgendwie um seine Schultern zu wickeln, obwohl das bei seiner Grösse langsam schwierig wird. Immerhin sind die beiden inzwischen ausgewachsene Britisch-Kurzhaar Kater.
 

Obwohl Yugi am Mittwoch erst um 13 Uhr seine erste Vorlesung hat, steht er zur gewohnten Zeit um kurz nach 6 Uhr auf. Erstens weil er sich so einen gewissen Rhythmus angewöhnen will und zweitens will er seinen Grossvater so gut wie möglich im Laden unterstützen, wenn er schon mal Zeit hat. Immerhin ist dieser nicht mehr der Jüngste.

Natürlich nutzen seine beiden Jungs den freigewordenen Platz im Bett wie jeden Morgen sofort aus und machen es sich wieder gemütlich, so wie es nur Katzen können.

Gähnend geht Yugi rüber in sein Badezimmer um mit Hilfe der Dusche etwas munterer zu werden. Es ist schon witzig, normalerweise verfolgen ihn seine Jungs überall hin. Nur am Morgen lassen sie sich Zeit und schlafen lieber weiter. Katze müsste man sein.
 

Nun etwas wacher und mit Jeans und einem dunkelgrauen T-Shirt bekleidet, geht Yugi in die Küche, wo ihm sein Grossvater schon sein Frühstück und den ersten Kaffee hingestellt hat. Da am Mittwoch immer frühmorgens die neuen Spiele geliefert werden, ist Yugi allein in der Küche. Bis Scotty hereinspaziert und nachdrücklich maunzend nach seinem Futter verlangt.
 

Nach seinem zweiten Kaffee sind endlich alle seine Lebensgeister in ihm geweckt, sodass er nun relativ munter in den Laden hinunter geht, wo sich schon die Kisten stapeln und Sugoroku mit dem Fahrer ein Schwätzchen hält und mit ihm einen Kaffee trinkt.
 

Schon seit Jahren beliefern die gleichen Fahrer den kleinen Spieleladen und man kennt sich daher gut und da es für die Männer immer einen Kaffee gibt und sein Grossvater sie mit Respekt und Freundlichkeit behandelt, stellen sie ihm die schweren Kisten sogar in den Laden und nicht vor die Tür, wie es normalerweise der Fall ist.
 

„Guten Morgen Grossvater, Herr Yamada“, grüsst Yugi freundlich die beiden Männer.

„Guten Morgen Yugi. Na gut geschlafen?“, fragt sein Grossvater mit einer so guten Laune, die am Morgen verboten sein sollte. „Wie immer gut, aber viel zu kurz“, Gibt er ehrlich zurück.

Als der Lieferant aufsteht um zu gehen begleitet ihn Sugoroku zur Tür um ihm diese aufzuhalten, während sich Yugi der leeren Tassen annimmt.

„Auf Wiedersehen, Herr Yamada“, verabschieden sich die beiden Mutos von dem Fahrer, welcher zum Abschied kurz grüssend die Hand hebt.
 

Yugi bringt die leeren Tassen hoch in die Wohnung, wo ihn nun auch Jimmy erwartet und nach seinem Frühstück verlangt. Was ihn kurz erstaunt, ist es doch eigentlich noch zu früh für den kleinen Morgenmuffel. Doch natürlich bekommt auch er sein Fressen bevor Yugi die Tassen in den Geschirrspüler räumt.
 

In der Zwischenzeit beginnt Sugoroku schon mal die neue Lieferung auszupacken und zu begutachten.

Als Yugi wieder in den kleinen Laden kommt, erblickt er seinen Grossvater zwischen vielen offenen Kisten, die schon halb ausgeräumt sind, was ihn zum Lächeln bringt. Während er im Türrahmen stehen bleibt um seinen Grossvater zu beobachten.

Wie oft hat er ihm schon gesagt, dass es einfacher wäre die vollen Kisten ins Lager zu bringen und erst dann auszupacken?

Schon so oft, dass er es nicht mehr zählen kann. Doch was neue Spiele angeht ist der alte Mann immer noch wie ein Kind. Neugierig und mit einer Vorfreude, die es ihm beinahe unmöglich macht, mit dem Auspacken länger als nötig zu warten.

„Na, hast du schon etwas gefunden was du noch nicht kennst?“ Mit einem nachsichtigen Lächeln geht er auf den in den Kisten kramenden Sugoroku zu.

„Ja, hier ist ein ganz interessantes Spiel und hier auch!“, mit glänzenden Augen sieht Sugoroku seinen Enkel an. „Die müssen wir dann erst mal ausprobieren bevor wir sie im Laden zum Verkauf anbieten.“

„Die sehen wirklich interessant aus.“ Yugi nimmt eines der beiden Spiele, die sein Grossvater zur Seite gelegt hat in die Hand und begutachtet sie genauer. Eine Art Trivial Pursuit und eine Scrabblevariante, die er noch nicht kennt. „Hast du denn schon geschaut was wir ins Lager bringen müssen und was du gleich hier im Laden verstauen willst?“, fragt er nach da er weiss, dass sein Grossvater auch schon am Sortieren ist, er aber nicht weiss, welcher Stapel nun wohin muss. „Ach so ja, der linke Stapel muss ins Lager.“ Kurz deutet er auf den grösseren Stapel bevor er wieder in den Tiefen einer Kiste verschwindet. Die heutige Lieferung ist ungewöhnlich gross. Doch aus Erfahrung wissen beide, dass nach Schulbeginn die meisten Spiele verkauft werden und darum bestellt Sugoroku in dieser Zeit vorsorglich mehr als sonst.
 

Nachdem alle Spiele verstaut und die leeren Kisten in Yugis Jazz verstaut sind, damit er sie auf dem Weg zur Uni gleich in die Sammelstelle bringen kann, sitzen die beiden gemütlich bei einer Tasse Kaffee zusammen. Da es heute so viel war ist es schon beinahe Zeit für das Mittagessen und sie haben sich ausnahmsweise beim Lieferdienst Pizza bestellt, die in einer halben Stunde geliefert werden soll.

Zum Glück kommen am Morgen nie allzu viele Kunden in den Laden. Bei dem Chaos wäre das ziemlich mühsam geworden. Doch zum Glück ist die Schule um die Ecke normalerweise erst am frühen Nachmittag aus, sodass die ersten Schüler in der Regel erst so ab 14 Uhr im Laden auftauchen.
 

„Sag mal Yugi. Weisst du schon, was du mit deinem Problemstudenten machen willst?“, fragt Sugoroku unvermittelt und sieht seinen Enkel fragend an, während er seine Tasse mit beiden Händen hält.

Seufzend lehnt sich Yugi auf seinem Stuhl zurück. Die leere Tasse auf den Tisch stellend.

Jimmy nutzt die Gelegenheit und springt ihm auf den Schoss um sich gemütlich hinzulegen. Darüber nachdenkend, was er antworten soll, streichelt Yugi den hellgrauen Kater.

„Ich werde erst mal sehen, wie er sich heute verhält. Weisst du, vielleicht hast du Recht und Atemu ist gar nicht so wie er auf den ersten Blick zu sein scheint.“

„Ach, der Junge heisst also Atemu?“ Der Name kommt ihm irgendwie bekannt vor. Nur woher?
 

„Ja, Atemu Sibuna. Habe ich dir das nicht gesagt?“, fragend blickt Yugi seinen Grossvater an. Wobei er sich wieder etwas aufrichtet, was Jimmy leicht murren lässt, da er dabei mit dem Streicheln aufhört.

„Nein, das hast du nicht. Solch einen ungewöhnlichen Namen hätte ich mir sicher gemerkt“, erwidert Sugoroku immer noch nachdenklich. In dem Moment klingelt es an der Tür. Der Pizzakurier ist endlich da. Genau zur rechten Zeit, haben die beiden Männer doch inzwischen richtig Hunger.
 

Eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn betritt Yugi das Universitätsgebäude. Seit gestern hat er einen festen Platz für sein Auto auf dem für Professoren reservierten Parkplatz. Es ist zwar schon ein seltsames Gefühl, da sie ihm den Stellplatz von Nagano gegeben haben, doch so muss er wenigstens nicht mehr auf einen Parkplatz in der Nähe hoffen. Vor allem wenn seine Tasche wieder besonders schwer ist und er spart sich auch die mühsame Sucherei nach einer Parklücke in den angrenzenden Strassen.
 

Auf dem Weg zum Kopierraum kommen ihm viele Studenten entgegen, die sich vermutlich auf dem Weg in ihre Hörsäle befinden. Manche sitzen auch auf dem Boden oder auf den Fensterbrettern und geniessen die restliche Mittagspause oder lernen.
 

Pünktlich zum Unterrichtsbeginn erreicht Yugi seinen Hörsaal, wo die Studenten schon auf ihn warten.

Kurz lässt er den Blick über die Gruppe gleiten. Sie haben ihn noch nicht bemerkt, was es ihm ermöglicht zu sehen wie sie sind, wenn er nicht da ist. Die meisten stehen schwatzend in kleinen Gruppen herum. Nur Hitomi steht etwas abseits bei einem Studenten, der allein auf dem Fensterbrett sitzt und zu lernen scheint.

Von seiner Position aus kann er nicht sehen bei wem sie steht oder was sie sagt. Doch er kann sehen wie ihre Hand unwirsch weg geschoben wird, als sie diese auf das Knie des jungen Mannes legt.
 

Atemu ist von Hitomi mehr als genervt.

Wie soll er sich auf seine Aufgaben konzentrieren, wenn ihn diese Schnepfe die ganze Zeit zutextet?! Und dann meint sie auch noch ihn betatschen zu müssen! „Was glaubst du eigentlich was du hier tust? Seit Montag gehst du mir auf den Wecker und kapierst nicht, dass du nur nervst! Lass mich gefälligst in Ruhe und such’ dir einen anderen Trottel, den du nerven kannst.“, zischt er Hitomi wütend an und blickt sie mit seinem verachtendsten Blick an. Was sie endlich dazu bringt sich abzuwenden und zu gehen, sodass er hoffentlich wenigstens in Ruhe noch den letzten Absatz lesen kann bevor der kleine Prof auftaucht.
 

Yugi versteht zwar nicht was gesagt wird, doch als sie weg geht sieht er ihr enttäuschtes und zugleich wütendes Gesicht. Da hat sie wohl gerade einen Korb bekommen.
 

Nun da Hitomi nicht mehr im Weg steht kann Yugi sehen, dass es sich bei dem Studenten um Atemu handelt. Doch er muss zweimal hinsehen. Sieht der doch heute ganz anders aus als am Montagmorgen, so normal. Statt Lederhosen trägt er eine verwaschene Bluejeans und die Bikerjacke ist einer grauen Jacke gewichen, die locker um seine Schultern hängt. Nur das Muskelshirt ist wie am Montag schwarz und betont unaufdringlich seinen gut gebauten Oberkörper. Was Yugi aber am meisten erstaunt ist die Brille die auf Atemus Nase sitzt und ihm unheimlich gut steht.

Anscheinend hat der andere am Montag Linsen getragen.
 

Atemu scheint den musternden Blick des anderen zu spüren, denn er schaut auf und sieht Yugi direkt in die Augen, wobei er ihn mit seinem Blick zu fesseln scheint.
 

Yugi weiss nicht wie lange sie sich angesehen haben, als ihn die anderen Studenten bemerken und respektvoll begrüssen.
 

Verwirrt, sich äusserlich aber nichts anmerken lassend, grüsst er seine Studenten zurück und schliesst die Tür auf. Dabei hat er das Gefühl, dass ihn die rubinroten Augen des anderen verfolgen.
 

Was war das?

Was war mit ihm los gewesen?

Wieso konnte er den Blick nicht senken?
 

Ohne sich noch einmal umzudrehen geht er zielstrebig auf sein Stehpult zu und versucht weiter seine wirren Gedanken zu ordnen, während er seine Unterlagen auspackt.
 

Diesmal denkt er gleich an die Anwesenheitsliste und lässt sie zum unterschreiben durch die Reihen wandern.
 

„Hier sind Arbeitsblätter, die wir heute bearbeiten werden. Wie Sie sehen, haben wir heute viel vor.“ Mit einem Lächeln verteilt Yugi die Unterlagen und nimmt die ausgefüllte Anwesenheitsliste wieder mit nach vorn.
 

Heute fühlt er sich schon viel sicherer als am Montag. Nur dieser arrogant musternde Blick von diesem rotäugigen Studenten macht ihn etwas nervös. Also entscheidet er sich dazu ihn wieder zu ignorieren und sich auf die anderen zu konzentrieren.
 

Was ihm auch ganz gut gelingt bis die Studenten Fragen beantworten sollen.

„Also, wie wir soeben gehört haben, haben die Griechen die erste Demokratieform erfunden. Weiss jemand wie sie bei Abstimmungen vorgegangen sind?“ Suchend wandert Yugis Blick über die Studenten, die ihn allerdings nur ratlos ansehen.
 

„Sie haben schwarze und weisse Steine genommen und jeder Stimmberechtigte hat einen davon in einen grossen Krug getan. So haben sie die Stimmen gezählt. Allerdings waren nur die männlichen Griechen wahlberechtigt“, beantwortet Atemu die Frage ohne sich per Handzeichen zu melden, was er eigentlich tun sollte. Dabei sitzt er so lässig auf seinem Stuhl als würde er ausdrücken wollen, dass die Frage wohl jeder beantworten kann, der nur ein wenig Grips hat.
 

„Das ist richtig Atemu“, nickt Yugi bestätigend. Irgendwie überrascht es ihn, dass der andere die Frage beantwortet hat und nicht einer der anderen Studenten. Hat er auf ihn doch am Montag nicht den Eindruck gemacht als würde er sich gross für den Unterricht interessieren. Im Gegenteil, da schien er eher gelangweilt zu sein.
 

Nach der ersten von drei Stunden überrascht Atemu Yugi schon wieder. Statt wie die anderen in die 5 Minuten Pause zu gehen nimmt er seine Tasche und holt ein Buch heraus, das Yugi als Geographiebuch erkennt.
 

Atemu nutzt die kurze Pause um mit den Hausaufgaben für den Geographiekurs weiter zu machen. Da er nach der Uni und zwischen der Arbeit kaum Zeit hat nutzt er jetzt dazu jede Gelegenheit. Wenn ihn diese nervige Göre vorher nicht so genervt hätte, könnte er jetzt sogar schon fertig sein und sich mit den Aufgaben für den Kommunikationskurs befassen.

Eigentlich ganz nett von dem Prof, dass er ihn nicht zwingt raus zugehen und ihn in Ruhe lässt.

Genau auf die Sekunde ist Atemu mit der letzten Aufgabe fertig und packt aufatmend seine Sachen wieder ein, um sich wieder den Geschichtsunterlagen zuzuwenden.
 

Nach einer kurzen Unruhe, die durch die zurückkommenden Studenten verursacht wird, beginnt Yugi die nächste Stunde.
 

Als er die Studenten in die nächste kleine Pause entlässt macht Atemu wieder das gleiche. Er nimmt seine Tasche und nimmt Unterlagen heraus. Diesmal glaubt Yugi das Kommunikationsbuch zu erkennen.

„Wollen Sie nicht rausgehen und auch etwas Pause machen?“ Yugi stellt sich vor Atemus Platz und sieht ihn mit verschränkten Armen direkt an.
 

Aus seinen Gedanken gerissen blickt Atemu ihn kurz erstaunt an. Hat er nach der ersten Pause wo Yugi nichts gesagt hat nicht damit gerechnet, dass dieser nun etwas sagt und nun auch noch so nah vor ihm steht.
 

„Wollen Sie mich etwa dazu zwingen?“, fragt er herausfordernd zurück und blickt dem Mann vor sich direkt in die amthystfarbenen Augen. So aus der Nähe kann er in den ausdrucksstarken Augen erkennen wie Yugi kurz unsicher wird, sich aber gleich wieder fängt. So ist das also.
 

Von der Gegenfrage kurz aus dem Takt gebracht braucht Yugi einen Moment bis er reagieren kann. „Nein. Es ist ein Vorschlag. Sie können gern hier ihre Pause verbringen und lernen.“ Mist, den zweiten Teil wollte er doch gar nicht sagen. Doch das kurze aufblitzen von Erleichterung in den roten Augen lässt ihn sich gleich besser fühlen. Anscheinend hat er mit seiner Aussage doch keinen Fehler gemacht.

Schade nur, dass der andere den Blick so schnell wieder verschlossen hat und sich nun auf sein Buch konzentriert. Womit ihm Atemu wortlos zu verstehen gibt, dass er seine Ruhe möchte.

Da Yugi das respektiert und den anderen auch nicht weiter stören will, geht er zurück zu seinem Pult, wo er die Unterlagen für nächste Stunde nochmals durchsieht.
 

Er lässt nach der Pause Atemu sogar unauffällig seinen Satz fertig schreiben bevor er mit der letzten Geschichtsstunde für heute beginnt.
 

„So, das war es für heute. Bitte beantworten sie bis nächste Woche Montag die Fragen auf den letzten beiden Seiten. Ich wünsche noch einen schönen Nachmittag beziehungsweise Abend“, verabschiedet Yugi die Klasse für diese Woche.
 

Als er seine Sachen zusammenräumt sieht er aus dem Augenwinkel wie Hitomi zu Atemu geht und ihn wohl etwas fragt. Was der andere jedoch mit undurchdringlicher Miene ignoriert.

Doch die junge Frau scheint hartnäckig zu sein. Zumindest lässt sie sich nicht beeindrucken und folgt Atemu zur Tür.
 

„Atemu, warten Sie bitte noch einen Moment. Ich muss kurz mit Ihnen etwas besprechen“, hält Yugi die beiden auf als sie an ihm vorbei gehen wollen.

Dieser bleibt tatsächlich stehen und blickt seinen Professor fragend an. Doch leider bleibt auch Hitomi stehen. Sodass sich Yugi gezwungen sieht sie deutlich wegzuschicken. „Hitomi, bitte lassen Sie uns alleine. Sie brauchen auch nicht zu warten, da das Gespräch etwas länger dauern könnte“, lächelt er sie schon fast entschuldigend an.

Es wirkt. Mit einem enttäuschten Blick auf Atemu geht sie schliesslich. Yugi schliesst hinter ihr die Tür und atmet kurz tief durch bevor er Atemu ansieht, der mit verschränkten Armen abweisend beim Pult steht und ihn mit einem durchdringenden Blick ansieht. „Was wollen Sie denn mit mir besprechen?“

„Wenn ich ehrlich bin gar nichts. Ich dachte nur, dass Sie vielleicht froh sind Hitomi für heute los zu sein. Wir sollten allerdings eine Weile warten. Nur für den Fall, dass sie doch noch auf Sie wartet. Sie können auch gern wieder Hausaufgaben machen, wenn Sie wollen. Natürlich können Sie auch gehen und sich zu Hitomi gesellen“, antwortet Yugi schulterzuckend und mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
 

Atemu kann es kaum glauben. Da hat ihn dieser kleine Prof einfach so grundlos von Hitomi erlöst und bietet ihm jetzt sogar an hier mit ihm zu warten.

Was soll das?

Was will der Kerl von ihm?

Das macht der doch nicht einfach so?

Doch er sagt nichts, sondern blickt Yugi nur an.
 

Kurz flackert etwas in Atemus Augen auf, was Yugi nicht deuten kann. Dafür hat sich der andere zu schnell wieder unter Kontrolle und als dieser ihm den Rücken zudreht um zu einem der Plätze zu gehen, scheint wieder alles beim Alten zu sein.

Als dieser dann sein Kommunikationsbuch auspackt scheint er Yugi endgültig auszublenden.
 

Um die Zeit totzuschlagen geht Yugi zu einem der Fenster und sieht auf den kleinen Universitätspark hinunter, wo viele Studenten im Gras sitzen und sich mit den unterschiedlichsten Dingen beschäftigen. Einer scheint sogar unter der grossen Linde zu schlafen.
 

Nach etwa zehn Minuten schweigen dreht sich Yugi wieder um. „Ich denke, dass Hitomi nun sicher weg ist. Was halten Sie davon, wenn wir nun auch gehen?“, fragend sieht er Atemu an, der jedoch erst zu Ende schreibt bevor er kurz bestätigend nickt und eilig seine Sachen zusammenpackt.

Offensichtlich will er immer noch nicht mit ihm sprechen.
 

Gemeinsam verlassen sie den Raum und Yugi schliesst die Tür zu. Als er sich wieder umdreht ist Atemu auch schon verschwunden. Was Yugi kurz erstaunt. Doch dann fällt ihm ein, dass 20 Minuten nach dem regulären Unterrichtsende diverse Busse fahren. Vermutlich muss Atemu einen von diesen erwischen und da die meisten Haltestellen bei einem normalen Gehtempo etwa 8 Minuten von der Uni entfernt sind muss dieser sich jetzt beeilen.

Warum er das so genau weiss? Ganz einfach, wenn sein Grossvater das Auto braucht oder dieses in der Werkstatt ist, muss er auch mit dem Bus fahren.
 

  

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So, das war also das neue Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen.

 

LG



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Polarstern
2023-10-13T18:13:05+00:00 13.10.2023 20:13
Jetzt habe ich mich weiter in der Story fest gelesen! Sehr spannend!
Sehr süß, wie sich die beiden Szene für Szene näher kommen und Yugi Atemu hilft, von seinem lästigen "Fangirl" loszukommen. ^^
Bin mal gespannt was noch so passiert, ich merke schon dass du so einiges geplant zu haben scheinst!

Das ist echt spooky, ich habe meinem Atemu/Yami auch eine Brille/Kontaktlinsen damals verpasst O.o
*nächstes Chapter lesen geht*
Antwort von:  mrs_ianto
13.10.2023 20:18
Ui, na dann viel Spass beim weiterlesen.
Von:  Usaria
2017-04-13T18:24:55+00:00 13.04.2017 20:24
Tolles Kapitel, auch wenn ich´s jetzt zum zweiten mal lese. So ein Frechdachs, plärt da einfach seine Antwort rein. Also wirklich!
So ist das also, da sehen sie sich eh schon drei Wochen nicht und dann hat Madam mal wieder keine Zeit. So funktioniert Beziehung hundert pro (zynisch gemeint), normalerweise mag ich ja Anzu/Tea, doch in dieser FF, ist sie unausstehlich.
Antwort von:  mrs_ianto
13.04.2017 20:39
Dankeschön.

Ja, Atemu ist schon ein Frechdachs. Aber sagt ja die Lösung erst, als sich sonst niemand meldet und warum sollte er sich da dann noch anständig melden? *seiner Meinung nach*

Ja, Madame ist unmöglich und natürlich funktioniert eine Beziehung so perfekt. *ironiemodus*
Von:  JinJin_One
2016-11-30T20:59:55+00:00 30.11.2016 21:59
Deine FF ist einfach toll und dein Schreibstil gefällt mir :)
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht und wann Yugi die Nuss knackt :D ;)

LG JinJin_One
Antwort von:  mrs_ianto
30.11.2016 22:07
es freut mich, dass dir mein Stil und noch wichtiger die Geschichte gefällt und wünsche dir noch viel Spass mit den nächsten Kapiteln.

LG mrs_ianto
Von:  Albert_Wesker
2016-04-11T21:52:54+00:00 11.04.2016 23:52
Yugi's Großvater erinnert mich irgendwie an Meinen... auch total verspielt xD
Ooohh, Atemu mit Brille - ein Bild für die Götter!! *sabber* und dann noch den Klugscheißer raushängen lassen, jaaa, dass passt sehr gut zu ihm.
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte zwischen den Beiden, hab ich das Gefühl ^^

Freu mich schon auf's nächste Kapitel!!
LG Albert_Wesker

Antwort von:  mrs_ianto
12.04.2016 18:20
Hallo.

Ich freue mich riesig über dein Feedback und dass dir die Geschichte gefällt und dass du dir jedesmal die Mühe machst etwas zu schreiben. "Was für ein Satz" LOL

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. ;-) Lol

Es freut mich, dass ich Atemu so gut treffen konnte und er nicht doch zu sehr OOC ist. Er MUSS einfach eine Brille haben, seit ich ein Bild von ihm mit Brille gesehen habe und er da so zum anbeissen aussah.

Bei den Blicken könntest du durchaus recht haben. Was die schon aus ihren Blicken lesen können ist schon fast unheimlich. ^^

LG

Von:  Seelendieb
2016-04-11T04:54:55+00:00 11.04.2016 06:54
einfach nur tolles Kapitel.


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