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Die Grotten von Necrandolas

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Leider zieht sich der Anfang etwas, aber ich hoffe ihr findet trotzdem Gefallen daran. Donnerstag lade ich das nächste Kapitel hoch :-) Komplett anzeigen

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Unterrichtsbeginn

Kapitel 2: Unterrichtsbeginn
 

„Nicht schon wieder“, grummelte Harry leise vor sich hin, als er bemerkte, dass am Hufflepufftisch wieder das Thema Zaubereiministerium angeschnitten wurde.

Er hatte es so satt. Egal was er tat, jedes Schuljahr gab es eine andere Möglichkeit über ihn zu tuscheln. Ob nun im negativen oder positiven Sinne.

„Einfach nicht hinhören, Harry“, flüsterte Hermine ihm zu, während sie die Hufflepuffs genau im Auge behielt.

„Wir können ja schon mal zum Klassenraum laufen. Zauberkunst beginnt in 15 Minuten“, schlug Ron vor und erhob sich.

Harry und Hermine taten es ihm gleich und sie verließen zu dritt die große Halle.

Die drei bogen gerade im zweiten Stock um die Ecke, als sie auf einmal Snape und Levin vor sich hatten. Levin war auf den Schwarzhaarigen zugegangen und hatte sich ihm in den Weg gestellt, woraufhin sie einen tödlichen Blick von diesem kassierte.

„Sev, warte! Was soll das?! Hör auf ständig vor mir wegzulaufen. Das ist sowas von albern!“, hörten die Schüler ihre neue Lehrerin zischen.

„Ich wüsste nicht, warum ich meine Zeit mit dir vergeuden sollte. Halte es meinetwegen für albern. Mir ist es schließlich völlig egal, was du denkst“, knurrte Snape gereizt und bemühte sich nicht laut zu werden.

Levin hingegen schluckte und atmete dann einmal durch, bevor sie versuchte besänftigend weiter zu sprechen.

„Bitte Severus, ich habe nicht vor mit dir zu streiten. Ich muss dringend mit dir reden. Jetzt!“

Snape wollte gerade antworten, doch sie kam ihm zuvor.

„Keine Angst, ich habe nicht vor dich zuzutexten. Es geht um was anderes als mein Verschwinden. Und ich muss das mit dir besprechen noch bevor der Unterricht beginnt.“

Die drei Gryffindors wussten nicht genau, was sie nun tun sollten. Unsicher standen sie an der Ecke und waren sogar ein Stück zurückgewichen, um nicht so schnell entdeckt zu werden. Die beiden Lehrer schienen sie nicht zu bemerken.

„Es kann ja wohl kaum so wichtig sein, dass es nicht auf später verschoben werden kann. Der Unterricht beginnt gleich. Du solltest dich beeilen, oder willst du deine Schüler warten lassen?“, entgegnete Snape nur spöttisch und wollte sich an ihr vorbeischieben.

Doch die Hexe stellte sich erneut vor ihn und hielt seinen Arm fest.

„Es kann eben nicht warten! Wir müssen es jetzt klären. Das ist viel wichtiger als Unterricht.“

Snape sah der Frau forschend in die Augen, bevor er nachgab und die Arme verschränkte.

„Du hast 2 Minuten.“

Levin verdrehte die Augen, sagte aber nichts weiter dazu. Sie sah sich um und führte den Tränkemeister in den nächstbesten Raum. Dann hörten Harry, Ron und Hermine nur noch das Klacken des Türschlosses.

Langsam kamen sie um die Ecke und schauten zu der verschlossenen Tür.

„Was war das denn?“, kam es von Ron.

„Ich weiß es nicht, aber es wäre keine gute Idee von den beiden erwischt zu werden, wie wir hier vor der Tür herumlungern“, antwortete Hermine und ging schnellen Schrittes den Gang entlang Richtung Klassenzimmer.

Harry und Ron warfen noch einmal einen Blick auf die Tür, bevor sie ihr folgten. Kaum waren sie im Raum für Zauberkunst angekommen, klingelte es auch schon zur Stunde.
 

Als Severus in den Raum getreten war, verschloss Syndia die Tür und sprach einen Stillezauber. Dann drehte sie sich zu Severus um, der ungeduldig da stand und so schnell wie möglich wieder verschwinden wollte. Ihm gefiel die Situation nicht. Er hatte es schon immer gehasst, wenn Syndia die Zügel in die Hand nahm und ihm Befehle gab.

„Also, was soll denn so wichtig sein?“, fragte der Schwarzhaarige in einem gleichgültigen Ton.

„Es geht um dich.“

Severus zog eine Augenbraue hoch.

„Was soll mit mir sein?“

„Es tut mir Leid, dass ich dich da in was reingezogen habe, aber...“

„Was hast du angestellt?“, unterbrach Severus sie und schaute sie abschätzend an.

„Um dir das zu erklären brauchen wir mehr Zeit, aber erstmal muss ich dich warnen. Durch mein Auftauchen ist deine Sicherheit gefährdet. Sobald er herausgefunden hat, dass ich hier bin und weshalb, wird er versuchen, den Menschen, die mir etwas bedeuten, etwas anzutun. Und die Schüler sind nicht blind. Sie werden schon längst erkannt haben, dass wir uns näher kennen. Dann wird es nicht lange dauern, bis er das auch erkannt hat und....“

„Wen meinst du mit 'er'? Wer ist hinter dir her?“, unterbrach Severus sie, der Schwierigkeiten hatte durch Syndias Redeschwall durchzublicken.

Diese atmete einmal durch, um wieder ein normales Sprechtempo anzunehmen. Dann trat sie auf den Slytherin zu.

„Zeig mir deinen linken Arm“, forderte sie ihn ruhig auf.

Verwundert weiteten sich Severus' Augen etwas und automatisch umklammerte er seinen linken Unterarm.

„Was...?“

„Ich weiß, dass du da das Dunkle Mal trägst“, unterbrach Syndia ihn flüsternd. „Er ist hinter mir her. Voldemort. Und umso gefährlicher ist es für dich. Wenn er herausfindet, dass du mir was bedeutest, braucht er dich nur zu ihm rufen und schon hat er dich. Und das nur um mich zu erpressen. Das kann ich nicht riskieren.“

Jetzt konnte Severus eindeutig Sorge und Angst in den Augen der Hexe lesen. Angst davor, dass ihm etwas zustoßen könnte. Langsam ließ der Tränkemeister seinen Arm los und schaute Syndia weiterhin an.

„Um meine Sicherheit werde ich mich schon selbst kümmern. Ich sehe keinen Sinn darin irgendetwas verheimlichen zu wollen. Erzähle den Schülern so viel von dir, wie du willst.“

Eine seiner Augenbrauen wanderte nach oben und seine Stimme nahm einen leicht sarkastischen Ton an. „Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin inzwischen alt genug, um auf mich selbst aufpassen zu können.“

Syndia musste lächeln.

„Aber eines verstehe ich nicht“, fuhr Severus fort, „Wenn der Dunkle Lord hinter dir her ist, wieso verlässt du dann das halbwegs sichere Amerika und betrittst die Insel, auf der er wütet? Und wenn es deiner Aussage nach, anscheinend zu gefährlich war mich zu kontaktieren, warum hast du dann in den USA ein so...unbeschwertes Leben geführt?“

Mit jedem Ton war Severus' Stimme wieder eisiger geworden und er sah Syndia ernst in die Augen. Besonders die letzte Frage beschäftigte ihn. Die beiden Briefe, die er von ihr erhalten hatte, deuteten darauf hin, dass sie in Amerika ein glückliches Leben geführt hatte, in dem sie Severus anscheinend nicht haben wollte. Wieder stieg Wut in ihm auf, doch er versuchte sie zu zügeln.

Syndia entging nicht, dass sich Severus' Blick verdunkelte und Wut und Verletzlichkeit in seinen Augen aufblitzten. Und wieder waren sie bei dem kritischen Thema angekommen. Beschwichtigend hob die Schwarzhaarige ihre Hände.

„Das ist was ganz anderes. Du verstehst das falsch...“

Sie wurde von der Schulglocke unterbrochen. Severus' Wut war inzwischen noch weiter angestiegen.

„Wir sollten die Schüler nicht warten lassen. Es macht keinen guten Eindruck, wenn du gleich zur ersten Stunde zu spät kommst“, blockte Severus ab.

Er ging an ihr vorbei zur Tür. Syndia ließ die Hände sinken und seufzte. Das war ja mal wieder super gelaufen. Es war nicht möglich mit ihm zu reden, ohne das er irgendwann blockte. Da hatte sie wohl noch ordentlich was vor sich.

Sie drehte sich um und ging durch die Tür, die Severus ihr aufhielt. Noch einmal warf sie ihm einen bittenden Blick zu, doch dieser wurde nur kalt erwidert. Was war nur aus ihm geworden? Seit wann verschloss er sich so stark, dass er sogar Okklumentik benutzte? Oder wandte er das nur gerade gegen sie an, weil er so wütend war und einfach nicht von ihr gelesen werden wollte? Sie hatte das Gefühl ihn nicht mehr so gut zu kennen wie früher und das machte ihr Angst.

Im Flur ging jeder in eine andere Richtung zu seiner Klasse, der eine wütend, die andere besorgt.
 

Harry, Ron und Hermine setzten sich im Zauberkunstraum in die zweite Reihe und warteten auf Professor Flitwick. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, die aber alle das selbe Thema betrafen: Snape und Levin.

Sie merkten zuerst gar nicht, wie ihr Professor die Klasse betrat und mit dem Unterricht begann. Hermine war die erste, die sich wieder dem Unterricht widmete.

„Nun, heute wollen wir mal versuchen Wasser herauf zu beschwören“, verkündete Flitwick. „Der Zauberspruch dafür lautet 'Aguamenti'. Dazu müsst ihr folgende Zauberstabsbewegung machen...“

Harry und Ron hörten nur zur Hälfte zu und sahen sich auch nicht die Zauberstabsbewegung an, die Flitwick nun vorführte. Wie gerne hätten sie erfahren, was die neue Lehrerin mit ihrem Tränkemeister zu tun hatte. Und vor allem, warum Snape sich so seltsam benahm. Dass er jemandem die kalte Schulter zeigte, war nichts Neues, doch dieser Frau gegenüber schien es eine andere Kälte zu sein. Was sollte so wichtig gewesen sein, dass es noch vor dem Unterricht geklärt werden musste?

Hermine stieß Harry in die Seite als sie bemerkte, dass er nicht mitbekommen hatte, dass sie nun den Zauber üben sollten. Dieser schrak aus seinen Gedanken und sah sie irritiert an. Hermine seufzte auf.

„Harry, du bist bald genauso schlimm wie Ron! Ich will nicht sagen, dass ich nicht auch neugierig bin, aber die Sache mit Snape und Professor Levin geht uns überhaupt nichts an.“

Harry wollte etwas erwidern, aber sie kam ihm zuvor.

„Das ist privat! Normalerweise haben wir uns bei Geheimnissen nur hinter gehängt, weil es nach Gefahr roch, aber in diesem Fall handelt es sich um einen ganz normalen Streit, der uns absolut nichts angeht.“

Enttäuscht schloss Harry wieder seinen Mund und stützte seinen Kopf auf eine Hand ab. Sie hatte ja recht. Es ging nur um einen Streit zwischen zwei Lehrern. Das war etwas total unwichtiges, was sie überhaupt nichts anging. Und trotzdem schaffte Harry es nicht, seine Neugierde zu unterdrücken. Warum eigentlich? Vielleicht weil es Snape war?

„Keine Löcher in die Luft starren Mr Potter und Mr Weasley! Üben Sie gefälligst den Aguamenti!“, kam es auf einmal verärgert von Flitwick und Harry und Ron zogen hastig ihre Zauberstäbe und murmelten den Spruch vor sich hin.

„Nein, ihr macht die Bewegung falsch“, korrigierte Hermine die beiden flüsternd.

Sie führte ihnen vor, wie der Zauber funktionierte und die beiden Jungs versuchten es ihr nachzumachen. Nach Harrys zehntem Versuch schoss tatsächlich Wasser aus seinem Zauberstab, während bei Ron noch immer nichts geschah.

Flitwick ging durch die Reihen und beobachtete die Schüler. Als er bei den drei Gryffindors angekommen war, nickte er Hermine zu, gab sich mit Harrys Zauber zufrieden und hielt beim Rotschopf inne. Dieser versuchte noch immer sichtlich verärgert Wasser hervorzubringen. Flitwick schüttelte kurz den Kopf und ging weiter.

„Na super!“, sprach der Weasley verärgert.

„Wenn du deine Wut nicht zügelst, wirst du es nie hinbekommen“, kam der Kommentar von der Braunhaarigen, der nur für noch größere Wut bei Ron sorgte.

Nach einer scheinbar unendlichen Zeit bat Flitwick die Schüler, ihre Übungen zu beenden.

„Nun ich sehe, dass sich einige noch etwas schwer tun.“

Ron gab ein Grummeln von sich.

„Von daher habt ihr die Aufgabe den Spruch bis zur nächsten Stunde zu üben, damit ihr ihn mir dann fehlerfrei vorführen könnt. Die Stunde ist beendet.“

Nach diesen Worten packten die Schüler eifrig ihre Taschen und verließen den Raum. Besonders Ron schien es eilig zu haben.

„Jetzt haben wir Verteidigung!“, rief er begeistert aus und forderte seine beiden Freunde auf, sich mehr zu beeilen.

„Dadurch wird sie auch nicht früher erscheinen, Ron“, gab Hermine belustigt von sich.

„Mag sein, aber wir bekommen dann noch einen Platz in der vordersten Reihe.“

Die junge Hexe schüttelte lächelnd den Kopf und ging hinter dem Rotschopf her, während Harry noch schnell seine Tasche schloss und ihr dann folgte. Zu dritt liefen sie durch den Korridor Richtung VgddK-Raum.

„Was ist, wenn sie wirklich so streng ist wie Snape“, gab Harry zu bedenken.

„Wir werden sehen“, kam es nur von Hermine.

Als sie vor dem Klassenraum ankamen, hatte sich bereits eine Traube von Schülern dort versammelt. Harry konnte Malfoy entdecken, der an der Wand lehnte und mit seinen Freunden redete.

„Da kommt sie“, rief Ron aus, woraufhin seine beiden Freunde seinem Blick folgten.

Levin ging mit strammen Schritten auf die Schüler zu, die sie nun alle ansahen. Ihr Gesicht war ausdruckslos und mit ihren schwarzen Augen schaute sie sich die einzelnen Schüler an. Ohne aufgefordert zu werden, traten die Schüler zur Seite und gaben den Weg zur Tür frei. Levin öffnete diese und ließ die Schüler an sich vorbei. Dabei beobachtete sie wieder jeden einzeln. Harry setzte sich in die vorderste Reihe, während Hermine und Ron sich neben ihn sinken ließen. Sobald alle Schüler im Raum waren, schloss Levin die Tür und trat zum Pult. Dort angekommen drehte sie sich um, sich dabei gegen die Tischkante lehnend. Ihre langen Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, der ihrem Gesicht mehr strenge verlieh.

Sie wartete darauf, dass die Schüler sich gesetzt hatten und Ruhe eingekehrt war.

„Okay“, begann sie zu sprechen, „dann wollen wir mal anfangen.“

In der Klasse war es totenstill.

„Ich bin Syndia Levin und bin erst vor kurzem in England angekommen. Ursprünglich bin ich Engländerin, bin aber schon sehr früh in die USA ausgewandert. Als ich mich entschloss wieder zurückzukehren, bekam ich gleich die Stelle als Lehrerin hier in Hogwarts angeboten.“

Levin nahm ein paar Zettel vom Pult und blätterte sie durch.

„Nun, wie ich sehe habt ihr letztes Schuljahr rein theoretischen Unterricht gehabt. Der praktische Teil muss dringend nachgeholt werden. Ja?“, fragte sie, als Hermines Hand sofort in die Höhe schoss.

„Professor, haben Sie in den USA auch als Lehrerin gearbeitet?“, fragte die junge Hexe interessiert nach.

Pflichtbewusst antwortete Levin: „Nein, habe ich nicht. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich im Bereich Verteidigung sehr viel Erfahrung habe und Ihnen einiges beibringen kann, falls das Ihre Sorge ist. Mir ist schon zu Ohren gekommen, was für Lehrpläne und... Lehrkräfte Sie bereits hinter sich haben und hoffe doch, dass Sie sich in meinem Unterricht besser einfinden können.“

Harrys Mundwinkel zuckte nach oben. Die Art und Weise, wie Levin ihren bisher katastrophalen Unterricht umschrieb, ließ sie sehr sympathisch wirken. Sie wirkte zwar streng und er war gespannt auf ihre Notengebung, aber wenigstens schien sie ein wenig menschlich zu sein.

Bevor Levin sich wieder ihrem Plan widmen konnte, fielen bereits weitere Fragen, die in den Raum gerufen wurden.

„Wie lange haben Sie in den USA gelebt?“

„Sind Sie in Hogwarts zur Schule gegangen?“

Seufzend legte Levin ihre Unterlagen auf den Tisch und verschränkte ihre Arme.

„Ich hätte mir gleich denken können, dass wir nicht mit dem Unterricht beginnen können, ehe ihr nicht eure Fragen losgeworden seid. Nein, ich bin nicht hier zur Schule gegangen, sondern auf ein Internat in Boston. Deshalb ist es schwer zu beantworten, wie lange ich in den USA gelebt habe, da ich zu der Zeit offiziell noch Engländerin war und in den Sommerferien immer zurückgekommen bin. Nach meinem Abschluss habe ich aber endgültig in Virginia gewohnt.“

Während sie Snape-typisch eine Augenbraue hob, fragte sie: „Genau genug?“

Harry und Ron warfen sich einen kurzen Blick zu. Diese Frau musste einfach mit Snape verwandt sein, aber wie zum Teufel sollten sie danach fragen? Ihnen wollte nicht einfallen, wie sie zu diesem Thema überschwenken könnten.

Dieses Mal kam eine zögerliche Meldung von Lavender und Levin nickte ihr zu.

„Ähm... i-ist Levin Ihr Geburtsname? Ich meine...“, verhaspelte sie sich fast vor Nervosität. „Es... es ist nunmal so, dass aus allen Familien Englands irgendwelche Mitglieder nach Hogwarts gegangen sind, aber Ihren Namen habe ich noch nie hier gehört. Ich bin nur überrascht... wenn Sie Amerikanerin wären, wäre das eine Erklärung gewesen, aber...“

'Geschickt.', dachte Harry anerkennend.

Die Frage aus der Sicht zu fragen, wäre ihm nie eingefallen. Allerdings war er bei Muggeln aufgewachsen und sie hätte ihn dadurch ohnehin durchschaut.

Das kurze Schmunzeln auf Levins Gesicht zeigte jedoch, dass sie sofort erkannte, was Lavender mit der Frage wirklich beabsichtigte. Angespannt saß Harry da und hoffte inständig, dass sie trotzdem antworten würde.

„Das scheint Sie alle wirklich brennend zu interessieren, was?“, fragte Levin ruhig und sah von Schüler zu Schüler, ehe sie seufzte. „Also gut. Sie würden ja ohnehin keine Ruhe geben, bis Sie es herausgefunden haben. Ja, ich bin mit Severus Snape verwandt.“

Ein Raunen ging durch die Klasse und Ron sah triumphierend zu Hermine.

„Um genau zu sein ist Professor Snape mein Bruder.“

Weiter konnte Levin erstmal nicht sprechen, da es durch das Keuchen und Getuschel der Schüler zu laut geworden war.

Flüsternd beugte sich Ron zu seinen Freunden und und fragte ungläubig: „Snape hat eine Schwester? Warum weiß da keiner was von? Haben Lupin oder Sirius das jemals erwähnt?“

Verneinend schüttelte Harry den Kopf und hielt sich davon ab, seine Gespräche mit den beiden durchzugehen. Er wollte sich nicht schon wieder runterziehen.

Nach einiger Zeit rief Levin über den Lärm hinweg: „Ich hoffe, dass wir jetzt, wo Sie Ihre Antwort bekommen haben, endlich mit dem Unterricht beginnen können.“

Auch wenn sie dabei nicht verärgert klang, hatte sie eine gewisse Autorität in ihre Stimme gelegt, sodass es sofort wieder ruhig wurde und die Schüler nur noch ab und zu verstohlene Blicke tauschten. Levin hatte ihre strengen Züge angenommen und sah auf die Unterlagen, die sie wieder in der Hand hielt.

„Also, wie gesagt, wir werden sehr viel in der Praxis nachzuholen haben. Und wir werden im Allgemeinen etwas tiefer in die schwarze Magie eintauchen.“

Sofort mussten die Slytherins grinsen, während einige Gryffindors skeptisch dreinblickten. Harry jedoch war durchaus zufrieden mit dieser Aussage. Sich gegen tiefere schwarze Magie wappnen zu können, war für ihn als Harry Potter durchaus von Vorteil. Die einzigen Bedenken, die er hatte, waren, dass er hier eine Snape vor sich hatte. Er hoffte nur, dass diese Frau nicht genauso begeistert von der schwarzen Magie war wie ihr Bruder.

„Gut, dann will ich euch mal einen kurzen Überblick für die nächsten Wochen geben“, begann Levin erneut zu sprechen und legte die Unterlagen zurück auf den Tisch, um die Schüler anzusehen. „Zu aller erst will ich euch den Standard-Spruch 'Protego' ungesagt beibringen, der vor vielen Flüchen schützen kann, aber leider nicht vor allen. Auch will ich euch einen Überblick über die meistgebrauchten Flüche geben und euch Schutzzauber dazu lehren. Wichtig ist bei diesen Übungen, dass ihr nun langsam lernt, auch ungesagt Zauber anzuwenden.“

Hermines Hand schnellte nach oben und Levin schaute zu ihr herüber.

„Ja Miss...“

„Granger, Professor. Macht es einen Unterschied in der Stärke eines Zaubers, ob er nun gesagt oder ungesagt ausgeführt wird?“, fragte Hermine, die wieder ihre Streberrolle eingenommen hatte.

Die Professorin sah sich Hermine genau an, ehe sie antwortete: „Wenn man das Anwenden ungesagt beherrscht, nein. Anfänger werden wohl geschwächte Zauber hervorbringen, doch wenn man die ungesagten Zauber problemlos ausführen kann, wird es keinen Unterschied machen. Es gibt allerdings einige Zauber, die nur funktionieren, wenn sie ungesagt ausgeführt werden. Noch weitere Fragen?“

Levin sah durch die Reihen von Schülern, und als keiner Anstalten machte sich zu melden, stieß sie sich vom Tisch ab und fuhr fort:

„Wenn es nichts weiter zu klären gibt, möchte ich nun mit der ersten Übung beginnen. Tut euch paarweise zusammen. Der eine soll seinen Partner ungesagt entwaffnen. Ist das gelungen, versucht der andere sein Glück. Los geht’s.“

Sofort wurden Stühle gerückt und die Schüler taten sich paarweise zusammen. Levin fiel auf, dass alle Schüler sich einen Partner aus ihrem eigenen Haus suchten.

„Wie wäre es, wenn wir die Paare ein bisschen mehr mischen würden? Ich denke nicht, dass Schüler aus einem anderen Haus beißen, oder?“ fragte sie in die Runde und zog gekonnt ihre Augenbraue hoch.

Die Schüler schauten zuerst verblüfft zu ihrer Lehrerin und dann gequält zu den anderen Schülern. Da keiner Anstalten machte den Auftrag zu erfüllen, ging Levin durch die Reihen und mischte die Paare zusammen. Als Levin Harry zu seinem Partner führte, sah er diesen geschockt an. Ausgerechnet Malfoy wurde ihm zugeteilt, der ebenso wenig erfreut aussah. Levin fiel sofort die kalte Atmosphäre auf und betrachtete die beiden Schüler genauer, welche sich hasserfüllt anstarrten.

„Gibt es irgendwelche Probleme, meine Herren?“, fragte sie die beiden streng.

Überrascht über diese kühle und strenge Tonwahl sah Harry zu seiner Lehrerin. Diese betrachtete ihn abschätzend und war Snape nun ähnlicher denn je.

„Nein, alles in Ordnung“, konnte er nur sagen, während er seiner Professorin weiterhin in die Augen sah.

Diese schaute nun zu Malfoy, der sie ebenfalls ansah und nur den Kopf schüttelte. Das schien sie nicht ganz zu überzeugen, denn sie blickte noch immer abwechselnd tief in die Augen der beiden Jungs, als könne sie so etwas in Erfahrung bringen.

„Ich würde Sie bitten, Ihre albernen Streitereien im Unterricht zu unterlassen und miteinander zu arbeiten, statt gegeneinander.“

Verblüfft sahen die beiden ihre Lehrerin an. Woher wusste sie von ihren Streitigkeiten? War das etwa so offensichtlich? Harry fühlte sich an die Okklumentikstunden bei Snape erinnert.

'Na super, sie scheint auch so ein Legilimentik-Freak zu sein. Scheint wohl in der Familie zu liegen.', dachte Harry genervt.

Wie zur Bestätigung lächelte Levin Harry leicht und kaum wahrnehmbar an, so als ob sie sich über seine Gedanken amüsieren würde. Dann wurde sie jedoch wieder ernst.

„Also, kann ich mich darauf verlassen, dass Sie vernünftige Partnerarbeit leisten?“

„Ja Professor“, kam es mürrisch von beiden Schülern wie aus einem Mund.

Zufrieden nickte Levin und drehte ihnen den Rücken zu, um die restlichen Schüler einzuteilen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Legoory
2016-04-07T20:14:18+00:00 07.04.2016 22:14
Sie ist also Snapes Schwester. Wer hätte das gedacht? Vor allem ist es dann erst recht seltsam wie das mit Voldemort zu tun hat. Hmmm.


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