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Remember me

von

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I love you

Heute war der Tag, an dem sich Naruto dazu entschlossen hatte, Kakashi endlich seine Liebe zu gestehen. Er konnte, vor allem wollte seine Gefühle nicht länger unterdrücken. Eigentlich hätte Kakashi von seinen Gefühlen, die weit über das Lehrer-Schüler Verhältnis hinausgingen, längst Wind bekommen müssen. Überraschenderweise war es dem Silberhaarigen aber nie aufgefallen. Wie Kakashi das entgehen konnte, war dem Blonden wirklich ein Rätsel, denn nicht immer war es ihm gelungen, die Gefühle erfolgreich zu verstecken.
 

"Und sowas nennt sich Genie", schnaufte Naruto ungläubig, als er auf dem Weg zu Ichirakus war.
 

Er vergrub sein Gesicht noch ein kleines bisschen tiefer unter seinen Schal, weil es furchtbar kalt war. Er konnte seinen heißen Atem, der in der Luft kleine Wölkchen formte, hochsteigen sehen. Er hatte nichts gegen Kälte einzuwenden, wirklich nicht. Ganz im Gegenteil. Er war einer der wenigen, der sie mit offenen Armen empfing, solange es trockene Kälte war. Und da wären wir schon beim Grund seiner heutigen, miesepetrigen Laune angekommen. Heute war eine ekelhaft nasse Kälte, wirklich unangenehm.
 

"Hallo, Teuchi!", begrüßte Naruto den Ladenbesitzer laut und freundlich, als er in die willkommene Wärme hineintrat und sich auf einen, der vielen freien Stühle am Tresen setzte.
 

Verwundert über diese gähnende Leere, zog er seine Augenbrauen zusammen und ließ seine tränenden Augen durch den Laden schweifen. Es war niemand da, den er kannte.
 

"Hallo, Naruto!" Der alte Mann strahlte übers ganze Gesicht, als er seinen Lieblingskunden begrüßte und ihm, ohne eine Bestellung bekommen zu haben, die erste Portion dampfender Nudelsuppe vor die Nase stellte.
 

Gelbe Sterne zeigten sich in stahlblauen Augen. Es gab für Naruto nichts besseres, als Teuchis-Nudelsuppe. Er bedankte sich für das Essen und haute sofort rein. Das er die Suppe genoss, war bei den lauten Schlürfgeräuschen die er beim essen machte, nur schwer zu überhören. Teuchi lachte.
 

"Noch eine Portion bitte", sagte Naruto, als er die leere Schüssel zur Seite stellte und sich über die nächste hermachte.
 

In der kurzen Zeit wo er bei Teuchi war, hatte er schon ganze sechs Schüsseln Ramen verdrückt. Weitere vier folgten, bis er endlich zufrieden aufseufzte. Für das erste war er gesättigt. Naruto bezahlte seine Rechnung und verließ mit einem:
 

"Bis zum nächsten Mal, Teuchi!", den Laden.
 

Er ging bequem durch die halbwegs gefüllten Straßen Konohas. Seine Beine trugen ihn Richtung Kakashis Wohnung. Der Silberhaarige wird bestimmt nicht erfreut sein, ihn vor seiner Tür zu sehen. Nicht, wenn er den Jounin beim lesen seines Lieblings-Romans störte. Das war eine weitere Sache, die Naruto an Kakashi nicht verstand. Er konnte es beim besten Willen einfach nicht nachvollziehen, wie sein Sensei so etwas lesen konnte. Da geht es doch immer nur um das eine und dasselbe. Naruto zog ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Woher er wusste, worüber diese so genannten "Romane" gehen? Wenn man den Autor dieser Buchreihe, als Sensei gehabt hat, war es nur sehr schwer nichts darüber zu wissen. Wie konnte man als alter Mann, nur so notgeil sein? Kopfschüttelnd lief er die wenigen Treppen, die ihn zu Kakashis Wohnung führten hoch.
 

Nach gefühlten Zwanzigmal anklopfen und noch immer kein öffnen der Tür, reichte es Naruto. Er legte seinen Finger auf die Klingel, wo er ihn auch fein brav die ganze Zeit drauf liegen ließ. So konnte sich der Silberhaarigen nämlich bestimmt nicht mehr auf sein geliebtes, heiß verehrtes "Icha-Icha" konzentrieren. Ein fieses Grinsen machte sich auf Narutos Gesicht breit. Wie erwartet, wurde die Tür keine zwei Sekunden später, nicht gerade liebevoll geöffnet. Es war ein wahres Wunder, dass Kakashi den Türknauf nicht in der Hand hielt oder die Tür auf halb acht hing. Ohne hereingebeten zu werden, stolperte Naruto in Kakashis kleine, aber feine Wohnung herein. Er zog sich locker-flockig die Jacke, Schal, Handschuhe und Schuhe aus, bevor er lässig zum Sofa schlenderte und sich hinsetzte.
 

"Komm doch herein, Naruto. Mach es dir bequem und fühle dich ganz wie zu Hause", kam es endlich von Kakashi, der seinen ehemaligen Schüler hinterher gesehen hatte, die Türklinke dabei noch immer in der Hand.
 

Seine Stimme steckte voller Ironie. Das einzige was Naruto darauf erwiderte war, seine strahlend weißen Zähne zur Schau zu Stellen. Kakashi hatte das Gefühl, Gai vor sich zu haben. Er senkte seinen Kopf und seufzte resigniert auf, als er die Tür zumachte. Er drehte sich zu Naruto und sah ihn fragend und abwartend an. Am liebsten würde Kakashi ihm das dämliche Grinsen aus dem Gesicht wischen. Wieso kam er immer zu den unpassendsten Zeiten? Wie wäre es, wenn er zur Abwechslung Mal fragen würde, ob er vorbeikommen kann, anstatt immer dann aufzutauchen, wann es ihm gerade in den Kragen passt.
 

"..." Kakashi ging zum Sofa, setzte sich neben Naruto und hielt sich das "Icha-Icha" wieder dicht vor die Nase.
 

So nah, dass er eigentlich schielen müsste. Plötzlich legte sich eine braungebrannte Hand auf sein Buch, welche er mit Argusaugen beobachtete. Immerhin konnte Naruto ihm jederzeit den Roman wegnehmen, wäre schließlich nicht das erste Mal, nur um Kakashi so richtig auf die Eier zu gehen. Kakashis graues Auge blitzte gefährlich auf, warnte seinen Sitznachbarn, jetzt bloß keinen Fehler zu machen. Naruto hatte dieses Mal, ganz zu Kakashis Überraschung, nicht die Absicht gehabt, ihm das Buch wegzunehmen. Stattdessen drückte er es nur ein wenig herunter, sodass sie sich nun in die Augen sahen.
 

Was war auf einmal mit der komischen Luft in seiner Wohnstube? Wann hatte sie sich verändert? Vor allem, wieso hatte Kakashi das Gefühl, als sei sein ehemaliger Schüler ihm viel zu Nahe? Am wenigsten verstand er allerdings sein außer Rand und Band schlagendes Herz, was er sogar in seinen Ohren trommeln hören konnte. Bildete er sich das nur ein, oder hatte Naruto gerade wirklich irgendetwas zu ihm gesagt? Was zum Teufel ging hier vor sich? Naruto hatte mitbekommen, dass sein Mentor gerade nicht wirklich hier war, sondern sich irgendwo anders befand. Noch bevor Kakashi fragen konnte, was Naruto gesagt hatte, lachte dieser los. Nun noch verdutzter als zuvor, blinzelte Kakashi.
 

"Ich möchte mir einen Tee machen, willst du auch einen?", wiederholte Naruto seine Frage.
 

Er musterte den Silberhaarigen mit einer hochgezogenen Augenbraue. Was war mit Kakashi los? Er verhielt sich heute sehr eigenartig. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Stirnrunzelnd sah Naruto seinen Nebenmann mit seinen blauen Augen durchdringend an. Kakashi erschauderte unwillkürlich.
 

'Was war das gerade?', fragte sich Kakashi, der langsam aber sicher das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren.
 

"Ja, gerne", kam schließlich die Antwort.
 

Naruto stand auf und ging in die kleine Küche, wo er für Kakashi und sich einen Tee aufbrühte. Die Teesammlung von Kakashi war begrenzt. Nur zwei verschiedene Teesorten hatte dieser im Angebot, aber das störte den Blonden nicht, da er beide gerne trank. Für sich hatte er dieses Mal einen Schwarztee ausgesucht, für Kakashi Grüntee. Er machte zwei knappe Teelöffel Zucker in Kakashis Tasse, während er in seine drei gut gehäufte und etwas Milch tat. Beide Tassen in der Hand, ging er zurück zu Kakashi und hielt ihm seine süß lächelnd entgegen. Kakashi zog misstrauisch seine Augenbrauen zusammen. Was war mit Naruto los? Er verhielt sich schon lange eigenartig, aber so seltsam wie heute, hatte er sich noch nie verhalten. Irgendwas stimmte nicht. Kakashi hatte schon seit ein paar Jahren so ein dummes Gefühl, als würde sein Schüler irgendetwas vor ihm verbergen. Er meinte auch zu wissen was, doch konnte er sich darin natürlich auch irren.
 

Kakashi zog seine Maske herunter und trank einen großen Schluck seines Tees. In der Anwesenheit Narutos, konnte er dies ohne Bedenken tun, denn er versuchte schon lange nicht mehr einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Das war eine Kleinigkeit, die er an seinem Schüler zu schätzen wusste. Gleichzeitig stellte er sich aber auch die Frage, wie es auf einmal kam, dass Naruto das Interesse an seinem Gesicht verloren hatte? Kakashi waren noch viele andere Veränderungen an seinem Schüler aufgefallen. Sicher, Naruto war in den Jahren zu einem jungen Mann herangewachsen, der seinem Vater jeden Tag mehr ähnelte, aber manches Mal war dessen Verhalten so...merkwürdig. Es war schon regelrecht beängstigend. So kannte ihn Kakashi nicht. Kakashi war so in seinen Gedanken versunken, dass er die blauen Augen die auf ihm ruhten und ihn interessiert musterten, nicht bemerkte. Das verliebte Lächeln auf Narutos Lippen, fiel ihm genauso wenig auf.
 

Langsam streckte Naruto eine Hand aus und legte sie auf Kakashis Wange. Kakashi zuckte über die plötzliche Berührung in seinem maskierten Gesicht zusammen. Blaue Augen trafen auf ein einzelnes Graues. Kakashi war sichtlich geschockt. Niemand hatte ihn zuvor so berührt, wie es Naruto in diesem Augenblick tat. Wie konnte Kakashi da nicht in so etwas wie eine kleine Schockstarre verfallen? Er fühlte sich irgendwie gelähmt, nicht fähig dazu, irgendetwas zu sagen. Sein Herz schlug viel zu schnell.
 

Kakashi wusste nicht, was hier gerade mit ihm passierte. Was mit ihnen passierte. Sollte sein wild schlagendes, flatterndes Herz und das Gefühl von umherfliegenden Blättern in seinem Bauch etwa bedeuten das...Einen Herzschlag lang, hielt er die Luft an. Das konnte nicht sein. Wieso sollte es ihn jetzt nach so vielen Jahren, ausgerechnet bei Naruto passieren? Nach so vielen Jahren, die sie zusammen verbracht haben, löste er auf einmal tiefgreifendere Gefühle in ihm aus, die Kakashi fremd waren? Was war mit seinem Schwur passiert? Hatte er sich nicht geschworen, diesen niemals zu brechen?
 

Naruto ließ seinen ehemaligen Sensei nicht für eine Sekunde aus den Augen. Denn das, was er jetzt vorhatte zu tun, sollte man beim Kopierninja eigentlich niemals machen. Man sollte es noch nicht einmal versuchen, es sei denn, man sehnte sich nach dem Tod. Da sich Naruto aber nicht danach sehnte, ging er auf eine Nummer sicher. Wie sagte man so schön: "Vorsicht ist die Mutter in der Porzellankiste." Er holte ein letztes Mal tief Luft, bevor er es aussprach.
 

"Ich werde dich jetzt küssen", warnte Naruto mit kräftiger Stimme, als er auch schon seine Finger unter Kakashis enganliegende Maske schob, sie herunterzog und letztendlich ihre Lippen vereinte.
 

Kakashi war zu geschockt, als das er darauf hätte reagieren können. Naruto hatte seine Augen geschlossen, sodass ihm das viel zu weit aufgerissen Auge des Silberhaarigen entfiel. Erst als Kakashi eine heiße Zunge gegen seiner eigenen spürte, erwachte er aus seiner Starre.
 

"N-Naruto. Stopp", nuschelte Kakashi, versuchte den Zungenkuss zu lösen und Naruto wegzustoßen, doch die Rechnung hatte er ohne seinen verräterischen Körper gemacht.
 

Dieser presste sich nämlich näher an den des Kleineren heran. Sein Kopf veränderte wie von selbst den Winkel, sodass der Kuss noch tiefer wurde. Die Zunge wurde gieriger, fordernder. Selbst die Hände hatten auf einmal ein Eigenleben und gehorchten Kakashi nicht mehr. Eine Hand legte sich wie selbstverständlich in den Nacken des Blonden, während die andere sich auf eine vernarbte Wange legte. Nicht einmal im Traum hatte Kakashi daran gedacht, dass ihn sein Körper dermaßen betrügen würde.
 

Narutos Mundwinkel zuckten. Es hätte nicht besser für ihn laufen können. Er lebte noch und dankte allen Göttern, die es gab, für diese Güte. Allerdings hieß Kakashis eifrige Erwiderung nicht, dass er seine Gefühle erwiderte. Vor allem, wie dessen Reaktion auf sein eigentliches Geständnis ausfallen wird, war abzuwarten. Irgendwie wurde Naruto ganz flau im Bauch, als er alle möglichen Varianten durchging. Es lief ihm ein Schauer über den Rücken, der ihn leicht erzittern ließ. Dieser stammte allerdings nicht von seinen Horrorvorstellungen, sondern weil Kakashis Hand, die zuvor noch auf seiner Wange gelegen hatte, plötzlich unter seinen Pullover verschwand und jetzt über seine erhitzte Haut strich.
 

Jede Stelle die Kakashi mit seiner Hand und den Fingern berührte, brannte wie Feuer. Naruto hatte das Gefühl zu verbrennen. Langsam wurde es brenzlig. Irgendwie musste er einen Weg finden, den Kuss zu beenden. Er wollte nicht, dass Kakashi von seinem schmerzenden Problem zwischen den Beinen Wind bekam. Das würde nicht nur oberpeinlich für Naruto werden, sondern sicherlich auch für den Älteren. Vielleicht würde es Kakashi sogar abschrecken. Naruto wusste ja nicht, ob Kakashi schon Erfahrung mit dem Gleichgeschlecht gemacht hat.
 

Okay, dass würde er schon bald herausfinden und genau das machte ihm Angst. Er hatte sich nämlich noch keine Gedanken über eine mögliche Abfuhr gemacht. Schweren Herzens zog sich Naruto zurück, beendete somit ihren leidenschaftlichen Kuss. Beide Parteien atmeten schwer und schnell. Es dauerte vielleicht eine Minute, bis Kakashi langsam sein Auge öffnete und Naruto ansah. Kakashis Lust verschleierte Blick, jagte Naruto den nächsten Schauer über den Rücken.
 

"Ich...", versuchte es Naruto zum ersten Mal, brach aber ab, weil ihn der Mut verlassen hatte.
 

Konnte sein Gesicht noch mehr glühen, als es so schon tat? Er glaubte es nicht, aber wenn er nach dem brennen im Gesicht ging, mussten schon Flammen zu sehen sein. So wie bei einer brennenden Fackel. Ja, diese Beschreibung passte wohl am besten zu ihm. Jedenfalls für den Moment. Er unterdrückte den Drang, sich auf die Wangen schlagen zu wollen und startete stattdessen einen neuen Versuch.
 

"Ich liebe dich, Kakashi!" Narutos Herz drohte jeden Augenblick aus der Brust herauszubringen, denn jetzt war die Katze aus dem Sack.
 

Nach so vielen Jahren hatte er es endlich geschafft, seinem Mentor seine Liebe zu gestehen. Kakashi entgleisten jegliche Gesichtszüge. Sein Schüler hatte jetzt nicht wirklich ein Liebesgeständnis gemacht, oder? Er musste sich verhört haben. Noch besser, er bildete sich das alles hier nur ein. Sie haben keine Zärtlichkeiten ausgetauscht, sich nicht geküsst und Naruto hat ihm gerade auch nicht seine Liebe gestanden. Naruto schluckte schwer und hörbar, als er Kakashis entgeistertes Gesicht sah. Kakashi starrte ihn an, als hätte er einen schlechten Scherz gemacht.
 

"Das ist kein Scherz, Kakashi." Naruto wünschte, es wäre so, aber damit machte man keine Scherze, er zumindest nicht.
 

Er selbst hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, sich ausgerechnet in Kakashi Hatake, den Kopierninja zu verlieben. Es ist einfach passiert. Naruto strich sich laut seufzend durch das Haar. War es für Kakashi wirklich so schockierend eine Liebeserklärung zu bekommen? Oder lag seine Starre nur daran, dass sie von ihm, einem seiner ehemaligen Schüler kam, der nicht nur dasselbe Geschlecht hat, sondern noch dazu 14 Jahre jünger war? Naruto schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, bis er sie wieder öffnete und Kakashi in das noch immer versteinerte Gesicht sah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Momo26
2016-04-01T20:09:59+00:00 01.04.2016 22:09
Ohh, kakanaru ^^
Schön geschrieben
Lg Momo


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