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Entschuldigung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hab den Text von den Prinzen gelesen und das fiel mir spontan dazu ein ^^
Die FF widme ich einfach mal ScarsLikeVelvet ^-^ö Komplett anzeigen

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Blitzlichter schossen durch den großen, hohen Raum. Kyo hielt seinen Kopf gesenkt, während er langsam mit gesenktem Kopf den Gang entlang ging, der zwischen den Stuhlreihen entlang führte. Seine Hände waren vor seinem Bauch mit Handschellen gefesselt und ein Polizist hatte ihn eine Hand auf die linke Schulter gelegt, führte ihn so des Weges. Er kam sich beinahe vor wie ein Schwerverbrecher, dabei hatte er sich nur gewehrt, sich bedroht gefühlt und einfach ohne groß zu denken und von seinen Gefühlen überwältigt gehandelt.

Sie kamen vor schweren Eichenholztischen zum Stehen und Kyo sah schon seinen Verteidiger sitzen, der auf ihn wartete. Knapp begrüßten sie sich, da eh schon alles im Vorfeld abgesprochen wurde und sie nahmen wieder Platz. Schweigend beobachtete Kyo das Treiben in dem Gerichtssaal und er war wirklich froh, dass die Presse noch etwas zurück gehalten wurde. Aber eigentlich machte es auch keinen Unterschied mehr, da seine jetzige Situation eh schon ein gefundenes Fressen war und Kaoru und auch das Management ihm am liebsten schon gehäutet hätten.
 

Ein lauter Schlag ließ den kompletten Saal kurz zusammen zucken, ehe augenblicklich Ruhe herrschte. Der Richter war nun auch anwesend und eröffnete die Verhandlung.

Kyo hörte nur mit halbem Ohr zu, bis er direkt angesprochen wurde und er gezwungen war zumindest so zu tun, als würde er zuhören.

„Niimura-san, Ihnen wird gefährliche Körperverletzung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Beleidigung vorgeworfen. Möchten Sie etwas zu Ihrer Verteidigung sagen?“

Kyo nickte und räusperte sich. Seine Stimme war etwas heißer und leise, aber da der Saal komplett ruhig war, konnte man ihn auch sehr gut verstehen.
 

»Bevor ich die Beschuldigungen gegen mich entkräfte,

ich sei verwickelt in schmutzige Geschäfte.

Muss ich noch sagen, dass ich vor einigen Tagen

sich zu meinem Unbehagen Dinge zugetragen haben

die ich eigentlich abgrundtief verachte.

Ich dachte, als ich neulich erwachte

‚Das is'n Witz‘ - ich lag total verschwitzt

bei zwei perversen Gangstern gefesselt auf'm Rücksitz.«
 

Kyo kroch schon wieder eine dicke, unangenehme Gänsehaut über den Rücken, als er daran dachte. Zudem, wie hatten sie ihn überhaupt aus seiner Wohnung bekommen? Okay er hatte geschlafen – und wenn er schlief, dann aber richtig – trotzdem war es alles andere als ein gutes Gefühl. Zuerst hatte er wirklich gedacht seine Bandmates haben sich einen Spaß erlaubt, aber leider wurde er da ziemlich unwirsch enttäuscht und die Situation entpuppte sich als ziemlich ernst, zumindest aus seiner Position heraus.

„Nun, das ist ja gut und schön, aber das sagt noch nichts aus. Haben sie die Personen denn nicht erkennen können?“, reagierte der Richter unbeeindruckt und blätterte ein wenig in seinen Unterlagen. Kyo schüttelte daraufhin nur seinen Kopf und murmelte „Sie hatten Masken auf.“ Ja, verdammte scheiß hässliche Masken. Da bekam er mit links jedes Make-up besser hin, als die Qualität der besagten Masken. „Kommt noch etwas?“, unterbrach der Richter seine Gedanken aber wieder und sofort nickte Kyo und leckte sich die trockenen Lippen, bevor er einen Schluck Wasser zu sich nahm und wieder begann seine Situation zu schildern.
 

»Von ‘ner Karre, die irgendwem gehörte,

vor'm Gesicht ‘ne Knarre, was mich verstörte.

Ich hörte, wie sie unaufhörlich lachten,

sie dachten, dass sie mich gut bewachten.

Sie machten den Eindruck von verkrachten

Existenzen mit riesen Referenzen.

Muss wohl nicht ergänzen, wir hatten Differenzen,

das hatte für die beiden schlimme Konsequenzen.«
 

Oh ja, er hatte mehr Schiss als Vaterlandsliebe gehabt, als er den Lauf der Knarre direkt vor seinem Gesicht sah, wie sie sich immer näher auf die Stelle zwischen seinen Augen fixierte. Mehr als einmal war sein Herz stehen geblieben, nur um dann in einem mörderischen Tempo wieder weiter zu schlagen. Zwar hatte er so keine Probleme mit dem Tod und seine Texte handelten ja auch davon, aber er wollte dann doch selbst bestimmen, wann er denn gehen sollte, zumindest soweit es ihm möglich war und von solchen Affen ließ er sich gleich gar nicht rein reden.
 

»Und dann ging alles sehr, sehr schnell.

Aus Notwehr wurde ich kriminell.

Im Radio lief grad ‚Highway to hell‘

-Wie originell.«
 

Verdammt ja, er hatte mit seinem Fuß ausgeholt, als der eine Idiot sich umgedreht hatte und ihn voll mit seinem Schuh erwischt. Mitten ins Gesicht, um genau zu sein. Dabei hatte sich ausversehen ein Schuss gelöst, der zum Glück nur durch die Decke des Autos ging. Der Fahrer allerdings hatte sich damit so dermaßen erschrocken, dass er das Lenkrad verrissen hatte und sie einige Meter über die Straße geschlittert waren. Das Blut suppte dem Idioten nur so unter der Maske vor und ja… ein paar Zähne hatte er dann wohl auch eingebüßt, aber hey, sowas ließ er nicht mit sich machen. Er mochte zwar nur eins sechzig groß sein, aber deswegen war er nicht wehrlos.

„Sie haben also dem Opfer ins Gesicht getreten? Ohne dass Ihnen etwas getan wurde? Somit hätten sie einen Verkehrsunfall oder gar einen Massencrash verursachen können, wenn die Fahrerin das Auto nicht wieder unter Kontrolle hätte bringen können.“

Hätte, hätte, Fahrradkette… Hallo? Er würde ja wohl wissen, dass Entführen und mit Waffe bedrohen nicht nichts ist. „Ich fühlte mich bedroht und wurde meiner Freiheit beraubt.“, was würde der Richter denn da bitte machen? Die Entführer zum Tee einladen und vielleicht selbst noch abdrücken, nachdem er die Rechnung bezahlt hatte? Okay, vielleicht hätte er nicht gleich zutreten sollen, aber was denn sonst?

„Wie erklären Sie ihre Überreaktion? Fahren sie fort.“
 

»Entschuldigung, das tut mir leid,

doch ich kann nichts dafür.

Als Kind hatt‘ ich ‘ne harte Zeit

- ich denk' nicht gern an früher.

Entschuldigung, das tut mir leid

- ich bereue, was ich tat.

Das liegt an der Vergangenheit

- ich war im Internat.«
 

Darin lagen sicherlich die tiefsten Auslöser, wobei er nicht immer alles darauf zurückführen konnte. Aber wenn man als Knirps Tagelang in Kleiderschränke eingesperrt wurde, bekam man schon mal Komplexe. Zwar hatte er sich weites gehend rehabilitiert, aber manchmal kam immer noch etwas durch, was er nicht ganz unterdrücken konnte.

„So so, ihre Vergangenheit ist also daran schuld? Solche Ausreden hören wir immer wieder.“

Kyo ignorierte das, was der Richter sagte und sprach einfach weiter.
 

»Es dauerte ‘ne Weile, bis ich endlich erkannte,

einer von den Gangstern war meine Tante,

Die sich ganz gespannt ‘ne Zigarette anbrannte.

Und sich dann mit der Frage an mich wandte:

Sag mal Junge, ist irgendwas,

du bist so blass?

Warum bist du so krass drauf?

Hab gedacht,

du kannst darüber lachen,

wir machen gern schwachsinnige Sachen.

Dann kam die Wut - ich wurde plötzlich mutig

und mein ganzer Unmut

entlud sich über diese Frau.

Und ich dachte: Na gut,

Ich schlage ihr die Nase blutig.«
 

Was er auch getan hatte. Als er sah, dass es seine idiotische Tante war, knallten bei Kyo einige Synapsen schlagartig durch und seine Faust lag im nächsten Moment schon bei ihr in dem Faltigen Gesicht. Ein verabscheuendes „Schlampe“, rutschte ihm ebenfalls über die Lippen und das nicht nur einmal. Er konnte noch immer das Knacken der Knochen hören und den schmerzverzerrten Schrei. Aber es hatte so gut getan, als die Knochen seiner Hand, auf ihr ledriges Gesicht trafen und ihr das hässliche - mit gelben und vom Rauchen verfärbten Zähnen – Grinsen aus dem Face wischten.

„Niimura-san, das ist nicht witzig, hören Sie sofort auf so dumm zu grinsen.“, schallte der Richter ihn, aber egal wie sehr Kyo es versuchte, es zog immer wieder an seinem Mundwinkel, welcher dem Drang jedes Mal unweigerlich nachgab.

„Damit wären wir mit Ihnen durch, wollen Sie noch etwas zu Ihrer Verteidigung sagen?“

Und ob.
 

»Und jetzt steh ich vor Gericht

und höre, was der Richter spricht.

Doch schuldig bin ich wirklich nicht

- Aus meiner Sicht.«
 

Punkt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ScarsLikeVelvet
2016-02-26T17:44:04+00:00 26.02.2016 18:44
*hust*
*rofl*
ich sollte mir abgewöhnen zu trinken, wenn ich deine FFs lese =)
Antwort von:  myamemo
26.02.2016 18:45
was soll das denn jetzt heißen? xD
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
26.02.2016 18:47
das ich mich jedes Mal beim trinken verschluck, weil du n Klopper reisst xD
Antwort von:  myamemo
26.02.2016 18:48
Man sollte ja auch meinen, irgendwann lernt man aus seinen 'Fehlern' ;) xD
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
26.02.2016 18:50
Hey ... no risk, no fun xD


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