Betrug
„Trafalger Law ist das größte Arschloch unter der Sonne!!“ schrie Name ins Telefon. Am anderen Ende der Leitung hielt sich ihre Schwester das Telefon weit weg von ihrem Ohr um ihr geliebtes Trommelfell zu schonen. „Was ist denn los Schwesterherz? Du brauchst nicht zu schreien, noch höre ich sehr gut und ich möchte auch, dass es so bleibt.“ gab Nojiko besorgt, aber aufgrund der Lautstärke ihrer kleinen Schwester, auch genervt zurück. Die Orangehaarige am anderen Ende der Leitung fing nun bitterlich an zu weinen, sie schluchzte und konnte sich nicht beruhigen. Zwischen ihren Schluchzern konnte sie immer wieder ein paar Wortfetzen von ihrer Schwester hören. „Was....“, „Wieso...“, „Law...“, „...schon wieder...“
Dann gab Nojiko den Versuch auf und redete ihrer Schwester erst einmal gut zu. Wenn sie sich nicht beruhigt, kriege ich eh nichts aus ihr raus dachte sich die Blauhaarige und verschob ihre Neugier ganz nach hinten in ihre Gedanken. Dafür machte sich große Sorge um ihre kleine Schwester in ihren Gedanken breit. Was war nur passiert?
Nami setzte sich auf ihr Bett immer noch das Telefon an ihr rechtes Ohr gedrückt und versuchte sich zu beruhigen, was ihr fehlte war eine tröstende Umarmung, aber diese würde ihr wohl erst einmal verwehrt bleiben. Immerhin war ihre Schwester in New York, ihrer alten Heimatstadt, und sie lebte in Chicago... Vor etwa fünf Jahren war sie nach Chicago gezogen, zusammen mit ihrem geliebten Trafalger Law, er hatte einen tollen Job angeboten bekommen und hatte sie förmlich bekniet mit ihm zu gehen. Damals waren sie gerade ein halbes Jahr zusammen gewesen und sie war wirklich verliebt in ihn. Das war sie immer noch und dachte ihm ginge es genauso, doch sie wurde eines besseren belehrt.
Endlich hatte sie sich etwas gefasst und schniefte jetzt nur noch ein wenig und konnte wieder sprechen: „Nojiko.... er ist.... fremdgegangen mit seiner Arbeitskollegin... Ich hab sie erwischt, als ich ihn im Büro besuchen wollte und mit ihm zu Mittag essen wollte..“. Die Ältere starrte geschockt die Wand an, die sich ihr gegenüber befand. „Was hat er getan?!“ sie schrie förmlich vor Wut. Dieser Mistkerl, was bildet der sich eigentlich ein meiner kleinen Schwester dermaßen weh zu tun, ging es ihr durch den Kopf. „Nami, das tut mir so leid, ich kann es einfach nicht glauben, das ist so ein Mistkerl wenn ich den in die Finger kriegen sollte dann... „ sie unterbrach sich, weil die junge Frau wieder weinte. Gerade als sie versuchen wollte Nami wieder zu beruhigen, schluchzte diese: „Ich will hier weg, ich habe ihm gesagt er soll mir nie wieder unter die Augen kommen und scheinbar war er darüber nicht sehr traurig..... Nojiko ich hab doch niemanden hier...“.
Sie versuchte sich die Tränen wegzuwischen, allerdings gelang es ihr nicht, da immer wieder neue Tränen ihre Wangen hinunter rollten. Sie war verzweifelt in den letzten fünf Jahren hatte sie immer nur Law gehabt und das hatte ihr auch gereicht, aber jetzt? Sie war allein, keine beste Freundin, keine Nojiko, niemand war in ihrer Nähe. „Du kommst zurück nach New York und versuch gar nicht erst zu wiedersprechen. Morgen setzt du dich in den nächst besten Flieger und kommst zu mir, um dein Zeug kümmern wir uns dann.“. „Aber....“ versuchte Nami zu wiedersprechen, aber ihre Schwester unterbrach sie sofort. „Was habe ich gerade gesagt? Keine Wiederrede!“
Am nächsten Morgen stand die junge Frau im Flughafen und schaute zu den Anzeigetafeln hinauf. Es war 09:10 Uhr und der nächste Flieger, ihr Flieger, nach New York ging um 10:06 Uhr von Gate 4. Sie hatte ihr Gepäck bereits aufgegeben und war schon durch die Sicherheitskontrollen, natürlich nicht ohne ein bisschen Ärger. Immer wenn sie irgendwohin flog hatte sie Schwierigkeiten mit der Kontrolle, wenn sie noch so sehr darauf achtete alles Metall vorher zu vermeiden oder zu entfernen piepte dieser blöde Bogen. Und dann hieß es natürlich wieder mal „Miss, würden sie kurz hier her kommen?“ Nach dem Abtasten war dann immer klar, sie hatte nichts bei sich, was in irgend einer Weise verboten oder gefährlich war und durfte dann auch wieder verschwinden.
Sie hatte gestern nach dem Gespräch mit Nojiko noch ihre beste Freundin Vivi angerufen, auch sie lebte in New York, immerhin kannten sie sich seit der Grundschule. Vivi war geschockt gewesen über die Neuigkeiten was Law anging, allerdings freute sie sich auch irgendwo, dass ihre beste Freundin wieder nach New York kommen würde. Nami war auch froh. Nach den Telefonaten hatte sie ihre alten Kartons vom Dachboden geholt und sämtliche Sachen von ihr eingepackt, zwar eher schlecht als recht, aber es hatte alles gepasst und war halbwegs bruchsicher verpackt.
Bevor sie heute morgen zum Flughafen gefahren ist, hat sie dann noch ihre Nachbarin gebeten ihre Kartons in ihrem Kellerabteil zu verstauen bis sie ein Umzugsunternehmen vorbeischicken würde, die diese dann abholten und nach New York bringen würden. Nami hatte nicht mehr vor zurück nach Chicago zu fliegen, mit Law hatte sie kein Wort mehr gesprochen und ihm nur noch klar gemacht, dass sie ihn verließe und nie wieder kommen würde. Er hatte die Nachricht locker genommen, scheinbar hatte ihm die Beziehung nicht viel bedeutet....
In diesem Moment wurde ihr Flug aufgerufen zum Boarding. Nun war es soweit, es würde endlich wieder nach Hause gehen zu ihren Freunden, ihrer geliebten Schwester und das wichtigste in ihre Heimat!