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Erzfeinde?

oder doch etwas anderes?
von
Koautor: LiraJacobs

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Zwillingsgespräch

C17 hatte sich einfach verzogen ohne auf seine Ergebnisse zu warten. Er ahnte schon, dass es wieder keine einfache Lösung für sein Problem gab. Er konnte es nicht leiden, wenn man ihn wie einen normalen Menschen behandelte, denn er war weitaus mehr als das, aber er hasste es regelrecht, wenn man ihn wie eine Maschine, einen billigen PC oder einen Toaster sah, der nicht so funktionierte, wie er sollte. Jedoch wünschte sich der Schwarzhaarige Cyborg gerade das sein Problem so simpel war, wie bei einem Elektronikgerät bei dem einfach nur ein Kabel nicht richtig festgelötet war oder bei einem Computer, der nur einen Virenscanner brauchte.

Aber Hormone?

Je länger C17 darüber nachdachte umso logischer erschien es ihm. Er selbst hatte nur bedingt Ahnung und dachte eigentlich, dass er seit dem Umbau zu einem Cyborg keinerlei Probleme mehr mit irgendwelchen Gefühlen haben würde. Aber wie man an C18 sah, funktionierten alle menschlichen Funktionen noch einwandfrei. Natürlich gewisse Dinge waren gut, seine Männlichkeit z.B. wollte C17 nun wirklich nicht abstreiten oder gar verlieren, da war er wohl wie alle Männer.

Schließlich kam der Schwarzhaarige wieder an der Wohnung an, welche er mit Trunks teilte. Blieb allerdings wortlos davor stehen. Nein, er hatte keine Lust da jetzt reinzugehen, auf den warten und dann nochmal irgendetwas Idiotisches zu hören bekommen.

„Lapis.“, erklang es plötzlich hinter dem Cyborg und es ärgerte ihn, dass er sogar auf diesen dämlichen Namen hörte und sich zu der Stimme umdrehte. Er erkannte das brünette Nachbarsmädchen Jessica. Sie stand da und irgendetwas fehlte: Ihr Zwilling. Ein seltsamer Anblick.

„Was ist?“, fragte er barsch. Er hatte schlechte Laune und würde sie vor der Brünetten sicherlich nicht verbergen, nur weil sie ein Kind war.

„Uh.. also…“, stotterte Jessy herum und legte ganz plötzlich ihre Hände vors Gesicht. Fing die Kleine jetzt etwa an zu heulen? Na toll, von einem Nervenbündel zum nächsten. Lapis wartete regelrecht darauf, dass Jennifer aus irgendeiner Richtung angesprungen kam um ihre Schwester schützend hinter sich zu schieben und die vermeintliche Bedrohung anzukeifen.

Aber es geschah nichts.

C17 ließ das schluchzen einige Minuten über sich ergehen und es geschah immer noch nichts. Er seufzte innerlich – äußerlich verzog er keine Miene – und drehte sich wieder zu seiner Haustüre. Da war ihm Trunks ja fast noch lieber.

„Warte.“, forderte Jessy. „Bitte.“, wieder war da eine ellenlange Pause, die C17 sogar abwartete bis die Brünette es endlich schaffte einen ganzen Satz zu formulieren. „Kannst Du mit zu uns rüber kommen, bitte?“, fragte sie schüchtern und der Schwarzhaarige wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Abermals drehte er sich zu ihr um und musterte sie. Fragte sich selbst warum er überhaupt noch zögerte. Interessierte es ihn wirklich, was Jessica wollte?

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er an ihr vorbei, die paar Meter auf dem Bürgersteig und stand dann erschließlich vor der Haustüre der Zwillinge. „Worauf wartest Du?“, fragte C17 mit nicht gerade besserer Laune und wartete.

Jessica sah ungläubig aus, als ob sie diese Reaktion nicht erwartet hatte, aber sie schien auch dankbar zu sein. Schnell lief sie zu C17 und öffnete diesem mit einem Lächeln die Türe. Der Android ging hinein. Es interessierte ihn nicht, wie die Wohnung von innen aussah, bot sie ihm doch einfach nur eine Weile eine Zuflucht vor Trunks.

„Möchtest D-Du etwas trinken?“, fragte das Mädchen höflich, worauf sich C17 erst mal auf die Couch ins Wohnzimmer pflanzte. Nun kam er nicht drum rum sich doch mal in dem Raum umzusehen. Die Bude war spärlich eingerichtet und für ein Heim mit zwei Kindern irgendwie steril.

„Wo ist Deine Schwester?“, fragte C17, statt auf Jessicas Frage zu Antworten. Doch das Kind wollte wohl ein perfekter Gastgeber sein und stellte C17 ein Glas Wasser auf den Tisch.

„Nicht da.“

„Das sehe ich selbst.“

„Mh.“

„Was ist los?“

„Mh.“

Es war ein mickriger, nichtssagender Dialog, weswegen sich c17 anfing zu langweilen und aufhörte nachzufragen. Schließlich schloss er seine Augen. Es dauerte eine ganze Weile bis Jessica die Stille durchbrach, allerdings nur mit einem Wort: „Streit.“

„Kommt vor.“, meinte C17 darauf, da er das gut nachvollziehen konnte, immerhin hat er ja selbst auch eine Zwillingsschwester. Sie waren auch nicht immer der gleichen Meinung. C17 musste in letzter Zeit sehr häufig an C18 denken, irgendwie vermisste er sie. Immerhin waren sie eine mehr als nur lange Zeit unzertrennlich und jetzt? Jetzt führten sie jeder sein eigenes Leben. Irgendwie traurig.

„Alles in Ordnung?“, fragte Jessica auf einmal besorgt nach.

„Ja.“, antwortete C17 monoton und das Mädchen setzte sich neben ihn. Sie winkelte ihre Beine an, schlang ihre Arme darum und starrte auf den Wohnzimmertisch.

Abermals kehrte Stille ein, die abermals durch Geräusche seitens Jessica unterbrochen wurden. Diesmal schluchzte sie.

„Das wird wieder. Bei meiner Zwillingsschwester und mir war es auch immer so.“, erzählte C17 dann plötzlich von sich und das sogar recht offen. Wenn er schon in Gedanken bei seiner blonden, weiblichen Version hing, warum das nicht ausnutzen und dieses jämmerliche Geschluchzte abschalten?

„Du hast eine Schwester?“, kam es überrascht von Jessica. „Wie heißt sie denn?“, wollte das Mädchen weiter wissen. „Sieht sie ganz genauso aus, wie du oder ist es wie bei Jenny und mir? Wie alt bist Du eigentlich? Woher kommst Du? Und…“, irgendwann hörte C17 auf zuzuhören. Kaum zu glauben, das Jessica so viel auf einmal quasseln konnte, ohne zu stottern. Er antwortete dem Mädchen nicht, sondern ignorierte ihre leuchtenden, interessierten Augen gekonnt. Als sie jedoch merkte, das C17 ihr wohl keine Antwort geben würde schaute sie wieder traurig, fing aber zum Glück nicht an zu heulen.

„Ich mag Trunks.“, sagte sie plötzlich. „Und ich mag Dich.“, fügte sie hinzu.

Wieder bekam sie keine Reaktion von ihrem Besuch, was sie sehr schade fand. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und lehnte sich am schwarzhaarigen an. C17 ließ es einfach über sich ergehen, solange sie keine dummen Fragen mehr stellte. Allerdings wunderte er sich über sich selbst, denn normalerweise würde ihm in solch einer Situation schnell langweilig werden.
 

Währenddessen hatte es Trunks endlich geschafft seine Mutter abzuschütteln. Nun gut, nachdem C17 den Raum und die Capsule Corp verlassen hatte, konnte man frei drauf los reden und sich aussprechen. Trotzdem hatte Trunks das Gefühl, seine Mutter wäre vollkommen einverstanden, wenn ihr Sohn etwas mit Annabella anfangen würde.

Seufzend landete Trunks auf dem Gehweg vor seiner Wohnung. Über den Vorschlag C17 einzuweihen hatte er lange nachgedacht und auch noch lange mit seiner Mutter besprochen. Immerhin waren ja da diese seltsamen Hormonwerte aufgetaucht. Vielleicht war C17 nicht zurechnungsfähig. Mit solch einer Person dann ein Geheimnis zu teilen war riskant, oder nicht? Wer weiß, wie C17 reagierte?

„Trunks.“, erklang eine junge Stimme hinter dem Halbblut und er drehte sich zu ihr um. Es war Jennifer, welche den Älteren ernst anschaute.

„Hallo Jenny, was gibt es denn?“, begrüßte er sie freundlich und dabei stellte er fest, dass sie ohne ihre jüngere Zwillingsschwester unterwegs war. Seltsam, aber Trunks dachte sich nichts dabei.

„Ich muss mit Dir reden.“, meinte Jenny weiterhin in einem ernsten Tonfall.

„Ok?“, Trunks war irritiert. „Lass uns drinnen weiter reden.“, immerhin schien es etwas Wichtiges zu sein, das wollte er nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Somit schloss er seine Haustüre auf und beide gingen hinein. Er bot ihr die Couch an und auch etwas zu trinken, so wie man es nun mal mit einem Gast tat. Er behandelte Jennifer wie eine Erwachsene und ihr gefiel das. Trotzdem blieb der ernste Ausdruck auf ihrem Gesicht.

„Liebst Du Annabella?“, kam ohne Vorwarnung aus Jennifer herausgeplatzt. Sie war wirklich der deutlich direktere Zwilling.

Trunks, welcher gerade aus einem Glas Wasser trank verschluckte sich übel. Kurzzeitig war Jennifer besorgt, rief sich aber wieder ins Gedächtnis, was sie hier eigentlich wollte und konnte so weiter ihren hartnäckigen Gesichtsausdruck beibehalten. Man konnte nach dem Röcheln ein seufzen hören. Trunks war es Leid sich erklären zu müssen, besonders wenn sein Gegenüber ein 12 Jähriges Mädchen war. Das war fast noch schlimmer als sich vor der Mutter zu rechtfertigen.

„Annabella ist eine Freundin, eine Kollegin. Um genau zu sein ist sie eine Angestellte, das heißt sie arbeitet für mich. Wir haben nur ein freundschaftliches Verhältnis zu einander.“, erläuterte er übertrieben, aber mit einem ruhigen Tonfall.

„Und warum dann Spielzeugläden und Möbelhäuser?“, fragte Jennifer zu recht und es könnte dort auch gut und gerne C17 sitzen und diese Fragen stellen, oder sonst wer. Aber Trunks musste gestehen, dass dies im Großen und Ganzen schon merkwürdig aussah. Der Konzernerbe wurde auf einmal ernster.

„Jennifer.“

„Ja?“

„Kannst Du etwas ganz ganz doll für Dich behalten?“

„‘Türlich! Und rede nicht mit mir wie mit einem Kind.“

„Entschuldige. Ok. Du weißt wer ich bin oder?“

„Der Oberboss der Capsule Corp, eines der mächtigsten Betriebe auf der Welt.“

„Richtig. Aber auch wir haben Konkurrenten und einer davon ist in böse Dinge verstrickt und Annabella ist sozusagen meine Spionin. Sie macht das im Übrigen freiwillig und wir dachten man würde uns in Spielzeugläden nicht erkennen.“, erklärte Trunks dem kleinen Mädchen und sagte damit sogar zum Teil die Wahrheit. Aber es fiel ihm wirklich nicht leicht. Die Lüge, er sei in Annabella verliebt wäre wohl plausibler.

„Wirklich?“, fragte Jennifer nach.

„Ja wirklich.“, Trunks hoffte nur, das die Kleine ihm und Annabella nicht behilflich sein wollte, das könnte unglaubliche Schwierigkeiten verursachen und das Kind sogar in Gefahr bringen. Es war ja schon nicht gerade ein Spaziergang für Trunks‘ Kollegin.

„Und was ist mit Lapis?“

„Was soll mit ihm sein?“
 

Trunks war mehr als irritiert von dem plötzlichen Themenwechsel und ahnte nicht, das im Haus neben an sich etwas Ähnliches abspielte:

„Annabella scheint nett zu sein.“, meinte Jessica ohne Vorwarnung und C17 murrte nur kurz auf.

„Magst Du sie nicht?“

Abermals nur ein Murren als Antwort.

„Magst Du Trunks?“

C17 öffnete seine Augen, die er bis gerade eben noch geschlossen hatte und starrte an seiner linken Seite hinunter, wo ein kleines Braunhaariges Mädchen mit dem Rücken an ihm lehnte und nun zu ihm hinauf sah. Die Blicke trafen sich und Jessica wurde verlegen um die Nasenspitze. In Kombination mit der Frage war das irgendwie seltsam.

„Nein.“

„Warum, warum wohnst Du dann mit ihm zusammen?“

„Zwangsweise.“

„ab-aber es scheint, als würdet ihr Euch mögen, sehr gern sogar.“

Jetzt war es an C17 verlegen zu werden und er verstand nicht mal warum. Ihm war das Gespräch unangenehm geworden und er stand auf, dabei landete Jessica mit dem Rücken auf der Couch. Ohne sich zu verabschieden verließ er die Wohnung der Zwillinge. Er ging hinüber zu seiner Zwangs-WG und als er dort das Wohnzimmer betrat sah er Trunks mit Jennifer.

„Deine Schwester ist am Heulen.“, erzählte er in einem kühlen Ton und Jessica wurde direkt mal kreidebleich, sprang auf und rannte zu sich nach Hause.

„Was hast Du gemacht?“, wollte Trunks wissen.

„Dich vor peinlichen Fragen bewahrt.“, erläuterte C17.

„Was, aber wie, woher?“, wollte der Lilahaarige wissen, bekam aber keine Antwort mehr von dem Cyborg, denn dieser ging nun in sein Zimmer und würde dieses für den Rest des Tages nicht mehr verlassen.



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