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Briefe aus dem Trommelfeuer

[Erwin Smith x Levi Ackerman] || Wenn ich dich nicht sehen kann, lass mich in Gedanken bei dir sein
von
Koautor:  KawaiiBlueHero

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Auszug aus Levi Ackermans Tagebuch. Eintrag vom 5. August 1914

Paris, der 5. August 1914

 

Die Zeiten ändern sich. Seit dem Attentat in Sarajevo ist es kein Geheimnis mehr, dass die politischen Verhältnisse in Europa nun vollends zerrüttet sind, doch die aktuellen Entwicklungen lassen mich ratlos zurück.

 

Am 3. August hat Deutschland Frankreich den Krieg erklärt. Vor nicht einmal ganz zwei Tagen. Es stand in jeder Zeitung und nahm fast die gesamte Front ein. ‚Deutschland erklärt Frankreich den Krieg‘. Ich kann’s nicht fassen. Es überraschte niemanden so recht, und ist der Schock darüber unaussprechlich. Es bleibt abzuwarten, ob und welche Veränderungen mit einem Krieg über dieses Land hereinbrechen werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass alles vorüber sein wird, bevor das Jahr zu Ende geht. Betrachtet man jedoch Deutschlands Verhalten über die vergangenen Monate hinweg, kann man davon ausgehen, dass die Deutschen erst zufrieden sein werden, wenn es zu einem echten Krieg kommt.

 

Das zu erwartende ist also rasch eingetreten. Die Entente, die Allianz zwischen Frankreich, England und Russland, dieses internationale Netzwerk, zieht seine Konsequenzen. Als Reaktion auf Deutschlands Kriegserklärung erklärte England nur einen Tag später den Krieg gegen Deutschland. Wenn es sich so fortzieht, wird ganz Europa ein Opfer dieser Tragödie, bevor das Jahr 1914 zu Ende geht.

 

Die Chance, dass jemand von uns - sei es nun Farlan, Eren oder ich - in naher Zukunft einberufen werden, um an der Front für unsere Freiheit zu kämpfen... ich schätze sie bisher als recht gering ein. Die Anzahl an Freiwilligen scheint den Bedarf bisher bei weitem zu übersteigen.

 

Diese ganze Geschichte erinnert mich an die englischen Matrosen, die neulich in unsere Stadt gespült wurden. Ich hatte bisher keine Zeit, es aufzuschreiben, und will es rasch nachholen, bevor ich zurück zu Farlan und Isabel in die Stube gehe. Es liegt etwa zwei Wochen zurück. Marinesoldaten in Paris sind etwas, das nicht oft vorkommt, denn das Meer liegt weit genug entfernt - wahrscheinlich lagen sie in Calais vor Anker, wer weiß das schon. Sie hatten ein freies Wochenende und nutzten die Zeit für einen Ausflug nach Paris. Gegen Nachmittag spazierte ein Offizier in mein Geschäft. Er trug seine weiße Ausgehuniform,  war groß, blond, blauäugig und hatte einen ziemlichen Stock im Arsch. Darüber hinaus schien er ziemlich von sich eingenommen zu sein und war auf der Suche nach einigen Andenken für seine Familie und Freunde in London. Er erwähnte Farlan gegenüber, dass er sich abends mit einigen Freunden in der Nähe des Hafens treffen würde, um einen heben zu gehen. Danach kaufte er ein Pfund Tee (eine Darjeeling First Flush und Oolong Mischung - Diplomatentee) und stellte sich als Irvin Smith vor. Er lud uns ein, den Abend mit ihm zu verbringen, doch ich wollte nicht. Ich war mir nicht sicher, was ich von diesem Kerl halten sollte. Warum, das weiß ich nicht, aber Farlan und Isabel waren ihm zu diesem Zeitpunkt schon verfallen. Es war hoffnungslos.

 

Wir endeten schließlich in einer kleinen Kaschemme unweit der Docks, wo ich Smith und einige seiner Freunde traf. Einen sehr femininen Kerl, Mr. Zoe und einen Riesen von fast zwei Metern Körpergröße namens Mike Zacharius - er ist nicht sonderlich gesprächig, glaube ich, denn er gab kaum einen Mucks von sich. Smith stellte sich als generöser Mann heraus und bestand darauf, mich zu Drinks einzuladen. nun denn. Unser Gespräch war halbwegs amüsant und irgendwie brachte ich es fertig, mich davor zu drücken, mit den Mädchen tanzen zu müssen. Die ruhige und selbstbewusste Art des Soldaten war ebenfalls recht angenehm. Smith, der mich im Anschluss an den Abend nach meiner Visitenkarte fragte, verließ uns gegen Mitternacht und wir taten es ihm gleich.

 

Es war eine Erfahrung, welche die Zeit schneller vergehen ließ, die ich jedoch nicht jeden Abend brauche. Farlan und Isabel sprachen die folgenden Tage von kaum etwas anderem. Jetzt, wo der Krieg über Europa hereinbricht, muss ich wieder an sie denken. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass diese drei Männer früher oder später gegen Deutschland kämpfen werden. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.

 

Levi

Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. London, 1. August 1914

London, 1. August 1914

 

Monsieur Ackerman,

 

in erster Linie möchte ich mich bei Ihnen für diesen wundervollen Abend und Ihre Visitenkarte bedanken. Ihr werdet mein offenes und ehrliches Interesse an Euch entschuldigen, doch seit jener Nacht in Paris war ich in Gedanken stets bei Ihnen.

 

Der Tee, den ich in Ihrem Geschäft kaufen durfte, bereichert jeden Morgen, denn sein Duft erinnert mich an Ihr Geschäft und das charakteristische Aroma, welches ich dort vernahm. Ich war so gefangen von dem Ambiente dort, dass ich darüber hinaus ganz vergessen habe, zu fragen, welche Sorte Tee diejenige ist, die Sie bevorzugen? Ihr Geschäft ist so ein schöner und heiterer Ort, und die tatkräftige Unterstützung, die Sie durch Ihre Angestellten erfahrt, sind Ihnen sicherlich eine große Hilfe.

 

Besteht die Möglichkeit, eine Person mit einer derart zeitaufwendigen Lebensaufgabe, für die Freuden des Reisens zu begeistern? Gab es außerhalb von Paris bereits Orte, an denen Ihr wart? Bei dieser feinen Auswahl an Tees und Kaffees ist es mir ein leichtes, Sie sich in einem weit entfernten Land vorzustellen, wo Sie die Güter verkosten, um anschließend zu entscheiden, welche Waren es in Ihr Sortiment schaffen werden.

 

Mir ist aufgefallen, dass Sie, damals, bei meinem Besuch in Paris, vehement vermieden, mit den anwesenden Damen zu tanzen, und es hat mein Interesse geweckt. Wie kommt es zu dergleichen? Haben Sie eine generelle Abneigung gegen den Tanz oder galt Ihre Abneigung lediglich der Musik an jenem Abend? Wenn Sie keine Zerstreuung und Freude im Tanz finden können, wie verbringen Sie dann Ihre freie Zeit?

 

Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.

 

Der Eure,

Irvin Smith

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 16. August 1914

Mr. Smith,

 

ich hoffe, dass mein Brief Sie erreicht. Geht man nach den Zeitungen, haben sie bereits damit begonnen, englische Truppen nach Frankreich zu senden. Da Sie jedoch ein Angehöriger der königlichen Marine sind, bin ich diesbezüglich recht zuversichtlich.

 

Es muss kurz vor acht am Abend sein; ich habe vor einer halben Stunde den Laden abgeschlossen und sollte nun eigentlich die Abrechnung machen. Da fiel mir Ihr Brief in die Hände, der mich heute Morgen erreichte. Und nun finde ich mich hier, antwortend am Tresen, an dem Sie einst das Pfund Tee kauften. Die letzten Tage war es hier drückend heiß, aber ein Sommergewitter kühlt die Luft gerade auf ein erträgliches Maß ab.

 

 

Nun, ich habe nicht viel Zeit und will daher rasch auf Ihre Fragen zu sprechen kommen, obwohl man Ihr Maß an Neugierde durchaus als dummdreist bezeichnen kann. Diese Personen, die Ihr für meine Angestellten hieltet, nennen sich Farlan und Isabel. Ich kenne sie nahezu mein ganzes Leben, und sie stehen mir näher, als es eine Familie je könnte. Der Laden gehört uns gleichermaßen, obschon ich der rechtliche Eigentümer bin. Darüber hinaus gibt es zwei Aushilfen, die Sie am Tage Ihres Besuches verpasst habt. Armin und Eren, zwei achtzehnjährige Abiturienten und - zumindest, was Eren angeht - ausgemachte Tunichtgute. Der Laden bildet unser Zuhause; es hat genug Mühen und Entbehrungen gebraucht, bis wir ihn uns leisten konnten.

 

Was das Reisen angeht, so muss ich Sie enttäuschen. Ich bin in Reims geboren und aufgewachsen, doch es verschlug uns rasch nach Paris. Ich sah keinen Grund, die Stadt zu verlassen und die Arbeit hält mich beschäftigt. Sie jedoch werden als jemand, der zur See fährt, sicherlich schon die ganze Welt bereist haben. Wie weit waren Sie schon von Zuhause fort, Smith?

 

Das Tanzen ist mir zuwider, wohl aber, weil sich noch keine Tanzpartnerin fand, die mir diese Angelegenheit nicht unerträglich langweilig erscheinen ließ. Im Gegensatz zu den meisten Matrosen ist das Jagen von Schürzen nicht mein Metier. Sie als blonder Schönling werden sich jedoch vor Angeboten sicherlich kaum retten können, nehme ich an. Sie und dieser Hüne, Mr. Zacharius.

 

Ich für meinen Teil bevorzuge es ruhig. Meine freien Tage verbringe ich mit einer Tasse Tee und einem guten Buch vor dem Kamin. Mein gesundheitlicher Zustand lässt kaum mehr zu, aber derlei führt an diesem Punkt zu weit.

 

Ich hoffe, mein Brief enttäuscht Sie in dieser Hinsicht nicht so sehr, wie mich die aktuellen Geschehnisse in der Politik. Nach der Kriegserklärung an Deutschland und Österreich-Ungarn glaube ich kaum, das sich alles so bald wieder beruhigen wird. Die deutschen Truppen stehen bereits in Belgien und obschon ich es kaum für möglich gehalten hätte, ist hier Freude über den bevorstehenden Krieg ausgebrochen. Naive Narren in meinen Augen. Sie ködern bereits die Jugend von den Schulbänken, doch ich schweife ab.

 

Mr. Zacharius und Sie wirken, als würdet ihr euch schon lange kennen. Ohnehin ist ein Leben zur See sicher spannender als meines im Einzelhandel. Also erheitern Sie mich und erzählen Sie mir einen Schwank von Ihren unzähligen Abenteuern auf See. Wäre doch gelacht, wenn das sagenumwobene Seemannsgarn nur eine dreiste Lüge wäre. Ich für meinen Teil werde mich nun endlich um die Buchhaltung kümmern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Nicht, dass es mich interessierte.

 

Lassen Sie mich nicht zu lange warten, Smith.

 

Levi

Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. Calais, 30. August 1914

Monsieur Ackerman,
 

ich habe Ihren Brief erhalten, wenn auch über so viele Umwege, dass ich ihn bereits verloren glaubte. Ich habe mich außerordentlich darüber gefreut, weswegen ich Ihnen sofort antworten möchte. Nicht nur, dass ich Sie nicht warten lassen will, sondern darüber hinaus, weil es mich zerstreut und eine wunderbare Ablenkung bringt. Meine Kameraden sind bereits - wie es auch in Ihren Zeitungen berichtet wurde - auf dem französischen Festland angekommen. Es war uns darüber hinaus bereits möglich, bei Helgoland einen ersten Sieg über die Deutschen davon zu tragen. Wir haben Gefangene gemacht, einige von ihnen sind bei uns an Bord, doch die meiste Zeit über verhalten sie sich ruhig.
 

Seit ich die Ehre hatte, Ihre Angestellten - oder viel mehr Freunde - kennenlernen zu dürfen, verspüre ich tiefen Dank darüber, dieses Fragment Ihres Lebens und Persönlichkeit kennenlernen zu dürfen. Oder sollte ich eher sagen: Seit ich Ihre Familie kennenlernen durfte?
 

Der von meiner Heimatstadt am weitesten entfernte Ort müsste, wenn mich nicht alles täuscht, Australien vor einigen Jahren gewesen sein. Bedauerlicherweise fiel der Aufenthalt kürzer aus, als ich es mir erhofft hätte. Die sengende Hitze kann mit keinem anderen Klima verglichen werden. Der Pariser Sommer ist da wesentlich angenehmer.
 

Was das Tanzen angeht, kann ich Ihnen nur beipflichten. Eine Aufforderung zum Tanze ist etwas, dass ich nur unter bestimmten Bedingungen ausschlagen kann. Beispielsweise, wenn ich mit einem wundervollen Gesprächspartner zusammen bin, wie Ihr einer wart.
 

Mr. Zacharius wird von mir schlichtweg ‚Mike’ genannt. Wir sind zusammen in der gleichen Nachbarschaft aufgewachsen, besuchten die gleiche Schule, machten im gleichen Jahr unseren Abschluss und sind selbst der Marine gleichzeitig beigetreten. Er ist, wenn man so möchte, mein bester und engster Freund.
 

Es tut mir unendlich leid, aber ich werde Ihnen nicht das Seemannsgarn liefern können, nachdem Ihr verlangt. Jedoch kann ich Ihnen eine Anekdote erzählen, die Mike und mir in unseren frühen Jahren bei der Marine widerfahren ist und die Sie hoffentlich zufrieden stimmen wird. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es dazu kommen konnte, aber ohne Zweifel bildete Alkohol einen nicht zu unterschätzenden Einflussfaktor. In anderen Worten: Wir waren sturzbetrunken.
 

Es geschah vor der australischen Küste. Wir... borgten uns eines der Beiboote und endeten in einem dicken, schmutzigen Sumpf, weit weg jeder Zivilisation und Kameraden. Mit vereinten Kräften fingen wir uns ein Krokodil und verschnürten sein riesiges Maul mit unseren Gürteln. Wir kehrten sicher zurück, begleitet von dem Krokodil, das nun unser Gefangener war, und platzierten das arme Tier in der Kabine unsere Ausbilders. Es muss nicht erwähnt werden, dass wir zuvor die Gürtel entfernten. Wenn ich mich an diese Tage erinnere... Natürlich habe ich derlei dummes Zeug nicht zu oft verzapft.
 

Bezüglich der Rekrutierungsversuche der französischen Regierung halte ich ‚ködern‘ für den falschen Begriff. Die rapide Zunahme feindlicher Truppen zwingt Ihre Regierung zu einem solchen Verhalten. Noch während ich Ihren Brief las, keimte in mir die Frage, warum Ihr Euch nicht selbst freiwillig meldetet.
 

Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.
 

Erwin Smith

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 10. September 1914

Mr. Smith,
 

Isabel hat mir dieses Briefpapier gegeben; es erinnere sie an Sie und würde ein wenig gute Laune zu Ihnen bringen, also will ich es von nun an benutzen.
 

Mit Sorge habe ich feststellen müssen, dass England Sie bereits für diesen Krieg einsetzt. Da Sie bei der Marine sind, hatte ich gehofft, man würde Ihnen noch etwas Zeit lassen, aber da muss ich mich geirrt haben. Hat man Mr. Zacharius und Mr. Zoe mit Ihnen geschickt? Verpflegt man Sie gut? Wenn Sie etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen und ich werde sehen, was ich tun kann.
 

Haben Sie von dem Vorgehen der deutschen Truppen in Belgien gehört? Man sagt, sie haben in Dinant die Zivilisten massakriert und Löwen dem Erdboden gleich gemacht. Und das in einem neutralen Land. Mir fehlen die Worte.
 

Die Deutschen stehen inzwischen 60 Kilometer vor Paris und unsere nichtsnutzige Regierung hat sich nach Bordeaux aus dem Staub gemacht. Nach dem, was wir aus Belgien gehört haben, sind wir in großer Sorge, wie es weiter gehen wird. Was soll werden, wenn sie hier in Paris einmarschieren? Wir sind an das Geschäft gebunden. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Truppen es schaffen, die Deutschen dahin zu prügeln, wo sie hergekommen sind.
 

Sie fragen, warum die Regierung nicht auf mich zählen kann, Mr. Smith? Ich habe eine realistische Einschätzung der Situation und bin nicht lebensmüde. Isabel ist noch fast ein Kind, soll sie sich alleine um das Geschäft kümmern? Darüber hinaus lässt mein Gesundheitszustand keinen Kriegseinsatz zu. Sieht also so aus, als müssten Sie das für mich übernehmen.
 

Sie rekrutieren hier nun verstärkt. Farlan ist der Meinung, dass sich die Präsidenten und Könige gefälligst gegenseitig über den Haufen schießen sollen, anstatt die eigene Bevölkerung in den Tod zu schicken. Insgeheim stimme ich ihm zu. Es tut gut zu wissen, dass hier noch nicht alle den Verstand verloren haben. Ich wünschte, ich könnte diesbezüglich auch für Eren und Armin sprechen. Eren hat sich vor zwei Wochen freiwillig gemeldet und Armin, der ihm alles nachahmt, hat es ihm gleich getan. Ich habe Eren ordentlich den Kopf gewaschen, aber genützt hat es nichts. Vor einer Woche sind sie abgereist. Erens Mutter Clara war in Tränen aufgelöst. Die Grundausbildung soll knapp drei Monate dauern, das heißt, dass sie wohl Ende des Jahres an die Front kommen werden. Um Eren mache ich mir weniger Sorgen. Er ist eine Kampfsau, wenn’s drauf ankommt und beißt sich durch. Armin dagegen ist - wenn Sie mir meine Direktheit vergeben mögen - ein feiger kleiner Schwächling. Er ist intelligent, aber er gehört nicht an die Front. Ich hoffe, sie kommen wieder.
 

Das ist wahrscheinlich nicht der heitere Brief, den Sie sich erhofft haben. Was ist aus dem Ausbilder geworden, nachdem Sie das Krokodil in seine Kabine geschafft haben? Wurde er gefressen? Sie sind mir ja ein schöner Kamerad, Mr. Smith.
 

Ich muss Schluss machen, Farlan ruft mich. Er ist vorhin los, um uns ein Grammophon zu kaufen und schleppt es gerade in die Stube. Geben Sie gut auf sich Acht.
 

- Levi
 

P.S.: Hatten Sie ein Grammophon auf Ihrem Schiff? Es ist eine nette Spielerei. Isabel hat einige Operettenplatten aufgetrieben und ist seit Stunden ganz überdreht. Ich muss die zwei jetzt davon loseisen, es ist bereits nach acht und die Wände der Wohnung sind dünn wie Papier.

Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. Calais, 26. September 1914

Monsieur Ackerman,

 

Ich freue mich sehr darüber, dass Sie in Gedanken bei mir sind, doch gibt es keinen Grund, besorgt zu sein. Es könnte zur Zeit nicht besser sein. Mr. Zacharius als auch Mr. Zoe leisten mir Gesellschaft. Dennoch - fragen Sie nicht nach der Qualität unserer Mahlzeiten hier an Bord. Wer einmal von dem Aroma der französischen Küche verwöhnt wurde, ist der englischen auf ewig verloren. Immerhin kann ich Ihnen folgendes versichern: Sollte ich diese Kost nicht länger ertragen können, wird Paris meine erste Wahl sein.

 

Ja, ich habe gelesen, was sich in Belgien zugetragen hat. Ich wünschte, es wären die einzigen Schlachten, die wir zu schlagen hätten, doch es gibt nichts, was ich in dieser Position dagegen tun kann. Sie haben den Zustand dort sehr präzise auf den Punkt gebracht. Was die Zivilbevölkerung während der vergangenen zwei Wochen zu ertragen hatte ist derart falsch, dass ich es kaum ertragen kann. Sie müssen sich keine Sorgen über eine mögliche Invasion deutscher Truppen machen. Solange es uns gibt, werden unsere Truppen ein starkes Band bilden. Verliert nicht die Hoffnung.

 

Ob es angebracht ist, jemanden, der die, die er liebt, beschützen möchte, lebensmüde zu nennen, überlasse ich Ihnen. Natürlich ist es eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss und Ihre Pflicht gegenüber der lieben Isabel ist verständlich. Ich hoffe, dass Sie noch lange in der Position sein werden, auf sie Acht geben zu können.

 

Es scheint, als habe Farlan eine quicklebendige Phantasie, wenn es zu Königen und Fürsten kommt. Unsere Soldaten freuen sich bereits, wenn sie die Gelegenheit erhalten, mit ihren Vorgesetzten Seite an Seite zu kämpfen. Viele der Ranghöheren verstecken sich in sicherer Distanz, in den Unterständen und Lagern. Wie viele Mütter jetzt bereits um ihre Söhne trauern, vermag ich mir kaum vorzustellen. Jedoch: Die Grundausbildung mag harsch und grausam sein, doch ist sie nicht ohne Wert. Ihre Jungs werden gut vorbereitet werden, möchte ich damit sagen.

 

Es ist nicht einfach für mich, muss ich zugeben, mir vorzustellen, wie es ist, auf der Seite derjenigen zu stehen, die zurückbleiben müssen. Auf der Seite jener, die sich um ihre Geliebten sorgen müssen. Mit dieser Unsicherheit leben zu müssen ist sicherlich furchtbar. Diese Menschen sich selbst zu überlassen, ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu imstande wäre. Manchmal ist es besser, alleine zu wandeln, Monsieur Ackerman.

 

Was Armin angeht, so werden auch die Intelligenteren an der Front gebraucht. Es mag nicht leicht sein während des zermürbenden Alltags, doch wann immer ein Soldat im Gefecht die Nerven verliert, braucht es jemanden wie ihn, der einen kühlen Kopf bewahrt. Die zwei Jungs werden sicherlich eine gute Symbiose bilden.

 

Monsieur Ackerman, Ihre Briefe heitern mich in jedem Sinne auf. Allein der Gedanke an das Grammophon, das ich in meiner Wohnung in London zurück lassen musste, hebt die Geister, auch, wenn ich Ihnen gestehen muss, dass ich nicht eine Schallplatte selbst kaufte. Ich übernahm die Sammlung eines schönen Tages von meinen Eltern. Auf diesem Schiff gibt es jedoch kein Grammophon - es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu Singen.

 

Dem Ausbilder ist nichts zugestoßen. Er kam mit dem Krokodil auf seine Art zurecht und setzte seine Karriere fort. Ihr solltet mir eine amüsante Geschichte aus früheren Zeiten erzählen. Etwas, worüber Ihr lachen könnt. Vielleicht kann Sie dies von den aktuellen Entwicklungen ein wenig ablenken.

 

Der Ihre,

Erwin Smith
 

P.S.: Bitte entschuldigen Sie die Dreistigkeit, aber könnten Sie mir wohl mitteilen, welches Gebrechen Sie davon abhält, in diesem Krieg zu partizipieren?

Brief von Eren Jaeger an Levi Ackerman. Lyon, 28. September 1914

Cher Levi,
 

Je suis désolé de ne pas vous avoir écrit depuis notre départ.
 

Die Tage sind ganz schön lang und abends sind wir meistens so geschafft, dass wir nur noch erledigt ins Bett fallen. Seit drei Wochen sind wir nun in Ausbildung und sieben liegen noch vor uns, bis wir endlich an die Front können. Wir kriegen gut zu essen und unsere Kleidung, Körper und Stuben sind in bester Form, aber das ist auch schon alles Gute, was ich dazu sagen kann. Ansonsten wissen sie, wie sie uns beschäftigt halten. Langweilige Routine, die einen verdummen lässt. Die Ausbilder sind in weiten Teilen ganz in Ordnung, aber einige sind regelrechte Schinder. Wir marschieren viel. Bei Tag, bei Nacht, bei jedem Wetter, immer mit vollem Gepäck. Die meisten in unserem Jahrgang sind nette Gesellen, leider teilen wir uns mit keinem davon ein Zimmer. Ein besonders nerviger Kerl nennt sich Jean-Pierre Cerise. Er schläft im Bett neben mir, hat das Gesicht eines Pferdes und ist so von sich eingenommen, dass ich ihm irgendwann das Maul stopfen werde, und sei es mit meiner blanken Faust. Während der Übungen im Gelände kann ich ihm zumindest aus dem Weg gehen. Ich weiß nicht, wie oft ich die letzten Wochen durch den Dreck gekrochen bin. Ein Tag gleicht dem anderen. Ich warte darauf, dass es bald los geht. Im Gegensatz dazu scheint es in Paris ganz schön turbulent zuzugehen. Briefe und Zeitungen halten uns auf dem Laufenden. Bitte passen Sie gut auf sich auf. Ich hoffe, dass sich die Lage bald wieder beruhigt.
 

Écrivez-moi vite s’il vous plaît.
 

Tendrement,

Eren

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 11. November 1914

Mr. Smith,
 

Sie werden es mir nachsehen, dass ich Sie so lange habe warten lassen. Ich fand mich die vergangenen zwei Wochen ans Bett gefesselt und musste von jeder körperlichen Aktivität absehen.
 

Sie haben gefragt, welche Umstände mich davon abhalten, mich freiwillig zu verpflichten, und ich will Sie aufklären. Ich leide an einem schwachen Herzen. Nicht immer, doch die Jahre auf der Straße sind nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Es begann ein, zwei Jahre nachdem wir das Geschäft eröffnet hatten und wird mich für den Rest meines Lebens begleiten. Die meiste Zeit geht es mir sehr gut. Im Endeffekt bin ich schlichtweg weniger belastbar, als Männer meines Alters es für gewöhnlich sind. Dann wiederum gibt es Phasen, in denen ich kaum Atmen kann. Dann verbringe ich die Tage in meinem Bett und bin für niemanden von Nutzen. Isabel und Farlan übernehmen dann die Geschäfte, bis ich mich erholt habe. Ihr seht also ein, dass ich an der Front keine wirkliche Hilfe wäre.

Anbei schicke ich Ihnen Schokolade, nachdem Sie sich im vergangenen Brief derart über die englische Küche ausgelassen haben. Ich will Sie nicht verhungern lassen; Ihre Briefe sind zurzeit das einzige, was mich aufheitert, wenn ich in meinem Zimmer gefangen bin. Dann denke ich daran, wie Sie auf Ihrem Schiffsdeck stehen, die Nase voll mit salziger Meeresluft, den Blick gen Horizont gerichtet und dann beneide ich sie insgeheim, gelegentlich.

Eren hat endlich von sich hören lassen. Es sieht aus, als habe er sich gut in seine Truppe integriert. Keine zwei Wochen mehr und man wird ihn an die Front schicken. War ich zu Beginn noch besorgt, glaube ich nun, dass dieser verdammte Dickschädel es schon irgendwie schaffen wird.
 

Farlan hat wahrlich ein aufgewecktes Gemüt. Er ist stürmisch und laut, aber er hat das Herz am rechten Fleck. Er ist derjenige, der mich zu einem Arzt schickt, wenn ich es nicht für nötig halte, und im Endeffekt hat er meistens ja doch Recht. Seit das Grammophon hier ist, hat er sich ein wenig beruhigt. Er war sehr wütend über den Ausbruch des Krieges und auf die Regierung. Er sagte ständig, er habe all das kommen sehen. Ich denke, er übertreibt ein wenig.
 

Langsam scheint wieder Normalität einzukehren in Paris, und ich bin froh darüber. Da ich nun wieder gesund bin, werden wir kommendes Wochenende ins Varieté oder Theater gehen.
 

Teilen Sie sich die Schokolade gut ein, Mr. Smith.
 

- Levi

Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. Soissons, 27. November 1914

Nahe Soissons, 27. November 1914
 

Monsieur Ackerman,
 

Ich muss gestehen, dies ist der zweite Versuch, Ihnen eine Antwort zukommen zu lassen. Ich habe lange mit mir gerungen, diese Zeilen an Sie zu richten, doch Sie verhielten sich mir gegenüber derart aufrichtig und offen, dass ich nicht anders kann. Etwas in mir hat sich davor gesträubt, Ihnen ohne Beschönigung zu erzählen, wie es um mich steht und was mich zur Zeit beschäftigt. Anfang Oktober habe ich meine Versetzung aufs Festland erwirkt. Mich hielt nichts mehr auf dem Schiff. Und so schickten sie mich zur Infanterie an die Marne. Mr. Zacharius und Mr. Zoe sind mir gefolgt. Die Stille auf dem Schiff, die Anspannung der anderen, die Ruhe vor dem Sturm wurde letztlich unerträglich und an der Front werden wir gebraucht. Es ist schrecklich, wie die Jugendlichen, nicht mehr Knabe, noch nicht Mann, sterben wie die Fliegen, vor meinen Augen.
 

Auch der Einstieg als Kommandant der Königlichen Marine gestaltete sich schwieriger als angenommen. Sie stuften mich ab und ermöglichten mir die Tätigkeit als Oberst, doch die Truppenmoral war mir von Beginn an feindlich gestimmt.
 

Hier zu kämpfen ist etwas anderes, als auf der Brücke eines Schiffes zu stehen und Befehle zu erteilen. Seite an Seite mit den Anderen im Dreck zu liegen fühlt sich, trotz der Schrecken, noch immer besser an als zum Nichtstun verdammt zu sein. Es mag daran liegen, dass ich mich auf eine gewisse Weise in die charmante Arroganz der Franzosen verliebt habe. Sie ist überall, kaum zu greifen, doch spürbar bei jedem Gespräch, das ich führe. Wobei ich ihnen zugestehen muss, dass es sich bei ihnen, entgegen meiner Annahme zu Beginn, um überaus umgängliche Genossen handelt. Ich fürchtete, es könne ihnen an Überzeugung und Disziplin mangeln, doch lag ich falsch. Trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten bessert sich die Zusammenarbeit seit dem dritten Gefecht langsam, doch stetig. Ihr Leben scheint ihnen mehr wert zu sein, als ein peinlicher Machtkampf gegen den ‚eingebildeten Briten‘, wie sie mich heimlich nennen. Meine Einheit begreift so langsam, dass die Überlebensquote unter meiner Hand überdurchschnittlich ist und dass sie es bei mir recht gut haben.
 

Die Verpflegung hier ist besser als auf dem Schiff. Trotzdem steht nichts über dem Genuss Ihrer Schokolade - wenn ich von dem Genuss Ihrer Lippen einmal absehe. Die Erinnerung daran ist eine mich rettende. Sie lässt mich ertragen und hoffen, Sie bald wieder sehen zu können. Mit Ihrem letzten Brief haben Sie meine Mauern eingerissen. Ich bin so angetan von Ihnen. Was Sie zustande gebracht haben, macht Sie zu einem so bemerkenswerten Menschen. Wie Sie sich von der Straße retten konnten, wie Sie gekämpft haben müssen.
 

Lassen Sie uns gemeinsam niemals aufhören, um Ihr Leben zu kämpfen. Glauben Sie mir, ich werde Möglichkeiten finden, nach Paris zu kommen, damit ich Sie endlich wieder sehen kann.
 

In stiller Sehnsucht,

Erwin

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 10. Dezember 1914

Paris, 10. Dezember 1914
 

Mr. Smith,
 

ich habe Ihren Brief soeben erhalten und wenn ich normalerweise einige Tage ins Land gehen lasse, bevor ich Ihnen antworte, will ich dies gleich tun. Die Nachricht über Ihre Versetzung an die Front lässt mich sprachlos zurück. Ich verstehe die Gründe für Ihr Handeln, und doch ist es mir nicht nachvollziehbar, wie Sie sich freiwillig in diese Gefahr bringen konnten. Selbst die fähigsten Männer können nichts gegen den Zufall ausrichten und letztlich ist er es, der über Leben und Tod entscheidet. Von jetzt an werde ich jeden Tag mit der Frage beginnen, ob Ihr nicht bereits tot im Schlamm liegt und ich hoffe, dass sich diese Annahme niemals bewahrheiten wird. Als wäre es nicht genug, dass ich diese Gedanken bereits an Eren und Armin richten muss. Seit drei Wochen befinden sie sich nun im Kampfe, aber gehört habe ich seither nichts mehr von ihnen. Ich werde Carla fragen, ob sie mehr weiß. Ihr schreibt, die jungen Männer sterben wie die Fliegen...
 

Ihr werdet verstehen, dass ich keine Ahnung habe, was der Unterschied zwischen einem Commander und einem Colonel ist. Ihr werdet mich daher aufklären müssen. Die feindliche Truppenmoral ist sicherlich bedauerlich, allerdings wird es bei Ihrem Charme nicht lange dauern, bis sie noch den stursten Bock um Ihren kleinen Finger gewickelt haben. Wenn Ihre Überlebensquoten für Sie sprechen, wird das Ihre Beliebtheit sicherlich ankurbeln.
 

Es gibt nichts, wofür Sie sich begeistern müssten. Ich habe es mir nicht ausgesucht, auf der Straße groß zu werden und lediglich das getan, was mir am nahestehendsten schien. Sie hätten das auch zu bewerkstelligen vermocht. Dementsprechend ist es mir lieber, wenn Sie um Ihr eigenes Leben kämpfen, anstatt um das meine. Ich will nicht, dass Sie mich in einer Holzkiste besuchen, Smith.
 

Denke ich zurück, scheint es mir, als sei jener Abend im August, als Sie uns einluden, einer der letzten unbeschwerten Abende vor Ausbruch des Krieges. Es bleibt nur zu hoffen, dass wir alle unbeschadet aus der Angelegenheit heraus gehen und dass man uns, zumindest hier in Paris, einfach unser Leben leben lässt. Wenn Farlan nicht da ist, erinnere ich daran, wie sie mich im Schatten der Spelunke gegen die Wand drückten und mich küssten. Dann ist es, als könnte ich Sie immer noch auf meinen Lippen spüren und ich wünschte, Sie wären hier. Es sind Gedanken, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen, denn Farlan hat es nicht verdient, von mir auf diese Art behandelt zu werden. Und doch... Kommen Sie nach Paris, wenn es Ihre Zeit zulässt. Aber versprechen Sie mir, sich diskret zu verhalten.
 

Lassen Sie mich nicht zu lange warten, Smith.
 

- Levi

Brief von Eren Jaeger an Levi Ackerman. 17. Dezember 1914

17. Dezember 1914

 

Cher Levi,

 

entschuldigt, dass ich Sie so lange auf die Folter gespannt habe. Sie haben sich sicher um mich gesorgt, und ich habe Maman gesagt, sie soll Sie über mich auf dem Laufenden halten, denn oft bin ich zu müde zum Antworten und schlafe über dem Geschriebenen ein. Es fällt einem in diesem nie abreißenden Lärm oft schwer einen klaren Gedanken zu fassen.

 

Die wenigen Wochen, die wir hier verlebt haben, sind ausreichend für ein ganzes Menschenleben. Was wir an Land gewinnen können, nehmen uns die Deutschen sogleich wieder ab. Wir graben uns in die Schützengräben ein und warten auf einen günstigen Moment, das Gewehr stets im Anschlag. Die einschlagenden Granaten bringen uns um den Schlaf. Kälte und Nässe tun ihr übriges.

 

Mein Herz krampft sich in Angst zusammen, denke ich daran, dass Armin und mir etwas zustoßen könnte. Unser Ausbildungstrupp ist schon nicht mehr vollzählig. Ich erzählte Ihnen von Jean-Pierre Cerise - er hing ständig mit einem jungen Burschen namens Marco zusammen. Ein sommersprossiger, netter Kerl, so alt wie ich. Er stand zu nah, als ein deutsches Geschoss unsere Stellung traf. Es verteilte ihn auf die umstehenden Kameraden; er hatte keine Chance. Wir fanden uns außerstande, mehr als die Hälfte von ihm zusammen zu tragen. Cerise verfiel in Schockstarre und wäre beinahe das Opfer eines Scharfschützen geworden. Armin konnte ihn wegziehen, bevor es zum Schlimmsten kam.

 

Ich weiß nun, wie das Sterben aussieht, Sire. Wenn Armin all das nur besser wegstecken würde. Er hat viel geweint zu Beginn, doch er wird zunehmend ruhiger. Ich weiß nicht ob das eine gute Entwicklung ist, und sie macht mir Sorgen. Wenn er sich erst einmal an alles gewöhnt hat, wird es ihm sicher besser gehen. Denken Sie, man kann sich an den Krieg gewöhnen? An das tägliche Sterben? Das Weinen der Verwundeten?

 

Er muss sich fangen, sonst wird er fallen wie unser Feldwebel, den es kurz nach unserer Ankunft erwischt hat. Seither sind wir vorübergehend einem englischen Colonel zugeteilt, der uns zusätzlich befehligt. Er ist steif wie ein Brett, und so nennen wir ihn hinter seinem Rücken Anglais suffisante. Die Zahlen sprechen jedoch für ihn. Wer überleben will, ist bei ihm gut aufgehoben. Und wir wollen leben.

 

Ich hoffe, Ihr Weihnachten wird ein besinnliches. Grüßen Sie mir Farlan und Isabel schön, so, wie ich Sie von Armin grüßen soll.

 

Wir werden uns sicher bald wiedersehen. Bleibt gesund!

 

Tendrement,

Eren

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 25. Dezember 1914

Paris, der 25. Dezember 1914
 

Mr. Smith,
 

es ist eigentlich an Ihnen, mir zu antworten, kann ich nicht anders, als Ihnen einige Zeilen zukommen zu lassen. Die vergangenen Tage waren zermürbend, und habe ich hier niemanden, dem ich mich anvertrauen kann. Ich darf gegenüber Farlan und Isabel keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt. Vielleicht werde ich diesen Brief ins Kaminfeuer werfen, sobald ich ihn beendet habe. Es wäre sicherlich besser, denn Ihr habt wahrlich genug eigene Probleme und ich will Ihnen keinen Kummer machen. Und doch gibt es gerade nichts, was ich mir mehr wünsche, als nur eine Stunde in Ihrer Nähe zu sein, damit Sie mich an den Schultern packen und mir zusichern können, dass sich alles bald wieder zum Besseren wenden wird. Nicht einmal vier Monate hat es gedauert, und von dem Leben, das ich einst kannte, ist kaum mehr etwas übrig geblieben. Ich will erst einmal erzählen, was sich zugetragen hat; meine Worte müssen in Ihren Ohren reichlich wirr klingen.
 

Am 15. Dezember, fünf Tage, nachdem mich Ihr Brief erreichte, betrat ich die Stube, die Post des Tages in der Hand. Isabel strickte, Farlan saß am Tisch und las Zeitung. Zwei Briefe waren angekommen und Farlan forderte mich auf, sie zu öffnen und vorzulesen. Mich ergriff eine schlechte Vorahnung. Mit jeder Silbe, die ich las, blieben mir die Worte zusehends im Halse stecken. Es war mein Einberufungsbefehl, den ich in den Händen hielt. Das zweite Schreiben richtete sich an Farlan. Wir konnten es nicht fassen und starrten einander an, unfähig, etwas zu sagen, bis Farlan die Zeitung zerknüllte. „Sie können dich nicht in diesen Krieg schicken, Levi“, sagte er. „Nicht mit deinem Herzen.“ Dann brach Isabel in Tränen aus und eilte auf ihr Zimmer. Ich folgte ihr. Es brauchte lange, bis ich sie beruhigen konnte. Ich musste ihr versprechen, nicht fortzugehen und alles zu tun, um Farlan hier zu behalten. Sie war außer sich. Am 20. Dezember wurden wir gemustert; Ihr kennt das Prozedere sicherlich. Es wird Sie nicht überraschen, dass man mich untauglich musterte, Farlan jedoch für voll kriegstauglich befand. Auf dem Rückweg sprach niemand von uns ein Wort. Als wir daheim eintrafen, verstand Isabel sofort. Sie fiel uns in die Arme und wir standen lange still im Flur, bis Farlan es nicht länger ertrug und in sein Zimmer verschwand. Es war der schwärzester Tag in unserem gemeinsamen Leben. Bis heute habe ich versucht, mir nichts anmerken zu lassen. In zwei Tagen wird Farlan uns verlassen. Die Taschen sind bereits gepackt. Niemand von uns hätte damit gerechnet, dass der Krieg uns so rasch erreichen würde. Isabel ist weinerlich. Oft verlässt sie die Stube, stumm und mit feuchten Augen. Farlan ist gereizt. Er verbringt die meiste Zeit vor dem Grammophon und hört sich die Platten an, immer wieder, wissend, dass diese Musik durch das Donnern der Granaten abgelöst wird. Ich will ihm sagen, dass alles gut wird, doch ich kann es nicht. Ich kann ihm nicht in die Augen blicken, wo er gehen muss und ich nicht. Ich habe kein Recht, auch nur irgendetwas zu ihm zu sagen.
 

Ich wünsche mir, dass Ihr Weihnachten ein angenehmes ist. Dass die Waffen ruhen und auch die Soldaten für einen Abend Frieden finden können. Dass Sie Post von Ihrer Familie und von Ihren Liebsten erhalten. Dass Sie bekommen, was Sie sich wünschen.
 

Habe ich Ihnen erzählt, dass der 25. Dezember mein Geburtstag ist? Man sagt, man solle ihn im Kreise der Familie verbringen und etwas besonderes daraus machen. Ich schicke Ihnen daher das ein oder andere, was Sie mit Ihren Kameraden teilen können. Es wird Sie zu spät erreichen, aber wen kümmert das. Ich war so frei, Ihnen eine Photographie beizulegen, damit Sie mein Gesicht nicht vergessen. Wer weiß, wann wir uns das nächste Mal wiedersehen werden.
 

Was auch immer Sie tun mögen, geben Sie auf sich Acht. Wenn nicht für sich selbst, dann für mich. Und verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen meine Sorgen aufbürde, wo Sie selbst mit genügend Problemen zu kämpfen haben. Es wird das erste und letzte Mal sein. Von nun an werde ich Ihnen heitere Gedanken zukommen lassen.
 

Lassen Sie mich nicht zu lange warten. Schreiben Sie mir bald.
 

- Levi

Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. An der Marne, 31. Dezember 1914

An der Marne, 31. Dezember 1914
 

Levi,
 

Ich konnte Ihren vorletzten Brief gerade noch lesen, bevor man mich dank starken Beschusses an die Front rief. Es ging zu schnell, als dass ich Ihnen hätte antworten können. Sie hätten meine Antwort weder lesen können, noch hätte Sie irgendeinen Sinn ergeben.
 

Es tut mir unendlich leid, dass Ihnen meine Versetzung Kummer bereitet hat. Damit Sie meine Tat vielleicht nachvollziehen und mich etwas besser verstehen können: Mich als nützlich zu erweisen, ist mein höchstes Ziel. Nur, wenn ich das Geschehen aktiv beeinflussen kann, kann ich zufrieden mit mir sein. Ich muss handeln. Nennen Sie es eine Berufskrankheit, aber das ist eben meine Art. Ich hoffe, Sie können sich ein Bild davon machen, wie sehr mich Ihr Brief bestürzt. Sie leiden unter Ihrem körperlichen Gebrechen, meiner Versetzung und der Einberufung Ihres Freundes. Wenn ‚Freund‘ überhaupt die richtige Bezeichnung für diesen Kontakt darstellt - verzeiht.
 

Der Schützengraben bringt einen rasch auf den Boden der Tatsachen zurück. Man lernt zu schätzen, was man hat. Mein höchstes Gut sind Ihre Briefe. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie täte.
 

An Weihnachten war alles still. Das Feuer wurde für zwei Tage eingestellt. Da man jedoch in seiner Hab-Acht-Stellung verbleibt, kam niemand von uns zur Ruhe. Machen Sie sich trotz allem keine Sorgen um mich. Es mag überheblich klingen, doch ich bin gut in dem, was ich tue. Ich habe Erfolg. Das ist, was zählt. Frankreich wird weiterhin erfolgreich verteidigt werden und ein Vorrücken der Deutschen unmöglich machen. Man muss dazu anmerken, dass Mr. Zacharius und ich seit unserer Jugend leidenschaftliche Rugbyspieler sind. Nie zuvor hat uns dieser Sport einen so gehörigen Vorteil verschafft wie in diesem Stellungskrieg.

Ich hoffe, dass ich zumindest eine Ihrer Sorgen lindern kann. Sollte Eren mit Nachnamen ‚Jaeger‘ heißen und Armin ‚Arlert‘ - gemäß diesen Falles würden sich beide unter meinem Kommando befinden.
 

Vergessen Sie nie: Wenn es nicht mehr schlimmer werden kann, können sich die Dinge nur noch zum Besseren wenden.

Die vergangenen Wochen über sind stets junge, motivierte Männer an die Front gekommen. Ein jeder hier kämpft für seine Freiheit und um sein Leben. Von der schlechten Moral gegenüber der Briten ist kaum noch etwas zu vernehmen. Solange meine Männer mir genug vertrauen, um meinen Befehlen Folge zu leisten, bin ich beruhigt.
 

Um auf Ihre Frage zurück zu kommen: Der Unterschied zwischen einem Colonel und einem Commander ist derjenige, dass ersterer zu Land und letzterer zur See befehligt. Die Dienstgrade sind dieselben. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich meinen Grad behalten durfte. Zudem ich mir sicher bin, dass ich, sollte ich mich unter den gegebenen Umständen bewähren, bald auf eine Beförderung hoffen darf.
 

Ich bedanke mich herzlich für die Photographie. Sie wiederzusehen lässt mein Herz schneller schlagen. Es erinnert mich an jene Nacht, an welche auch Sie des Öfteren zurück denken. Daran, wie sich Ihre Augenbrauen zusammen ziehen und ihren kritischen Ausdruck unterstreichen, wenn Sie den Kopf heben um mich anzusehen.
 

Levi, bitte - lassen Sie sich durch nichts entmutigen. Ich bitte Sie darum, mir auch weiterhin Ihr Vertrauen zu schenken. Sie machen mir eine Freude, wenn Sie weiterhin so offen zu mir sind und Ihre Sorgen mit mir teilen. Ich werde Ihnen so rasch antworten als möglich.
 

Ich will Sie bei bester Laune und guter Gesundheit wissen. Nicht, dass ich am Ende dem Trübsal hingebe und mich in das Verhalten der übrigen Befehlshaber einreihe. Man soll nicht den Anglais suffisante bekommen, den alle in mir sehen.
 

Ich behalte Sie in meinen Gedanken.

Erwin

Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 14. Januar 1915

Paris, 14. Januar 1915

 

Erwin,

 

Danke für Ihren vorangegangenen Brief. Die Furcht, die mich die vergangenen Wochen über umgetrieben hat, konnte durch Ihre Worte vertrieben werden. Jetzt, wo Farlan fort ist, ist Ruhe eingekehrt in unser Haus, unser Geschäft. Es ist Ruhe, die sowohl Isabel als auch ich nach den vergangenen Wochen gut gebrauchen können. Und doch - wann immer der Postbote das Geschäft betritt, beobachte ich mich dabei, wie ich vor Schreck einen Moment innehalte, in Furcht über die Nachrichten, die die tägliche Post bringen möge.

 

Da Armin und Eren nun unter Ihrer Obhut sind, weiß ich sie zumindest in guten Händen. Um ehrlich zu sein: Als ich diese Worte las, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. In seinen Briefen erwähnte Eren einen blonden, englischen Soldaten, der ihre Truppe vorläufig übernehmen sollte - scheinbar hat es ihren Truppenführer zerbombt. Ich dachte mir meinen Teil, war mir aber nicht sicher, denn Sie werden sicherlich nicht der einzige blonde Engländer an der Front sein. Eren scheint jedoch eine sehr hohe Meinung von Ihnen zu haben. Wer leben will, sei bei Ihnen an der richtigen Adresse.

Es ist gut zu hören, dass das Feuer zumindest für einige Tage eingestellt wurde. Man berichtet ab und an ebenfalls von der Verbrüderung zwischen feindlichen Truppen während der Feiertage. Augenscheinlich konnte der Krieg noch nicht den letzten Rest Menschlichkeit bei den Beteiligten abtöten.

 

Sie werden sicherlich vernommen haben, dass am ersten Januar ein Schiff der Royal Navy durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde. Ich hoffe, dass es nicht das Schiff war, auf dem Sie ihren Dienst taten - oder Ihnen die Besatzung bekannt war.

 

Wenn ich aus dem Fenster blicke, liegt die ganze Stadt unter zentimeterdickem Weiß vergraben. Seit zwei Tagen schon schneit es unaufhörlich.  Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie Sie bei dieser Kälte durch den Schlamm kriechen müssen und hoffe, dass Sie es irgendwie schaffen, warm zu bleiben. Bei diesem Wetter kann ich mir keinen ungemütlicheren Ort als einen Schützengraben vorstellen, Rugby hin oder her. Wenn Sie sich hier irgendwann blicken lassen, gehört das Bad ganz Ihnen. Es ist nicht sehr geräumig, aber die Wanne sollte Ihren Bedürfnissen genügen und das heiße Wasser wird sie aufwärmen. Da ich keine stinkenden Soldaten in meinem Haus dulde, sollten Sie dieses Angebot ernsthaft in der Erwägung ziehen.

 

Generell... wenn Sie hier wären, ich würde Sie mit einer Tasse Tee und einer Decke vor dem Kamin platzieren und nicht eher gehen lassen, bis Sie sich vollends erholt hätten. Es gibt da so einiges, was ich gerne mit Ihnen tun würde.

Mir kam der Gedanke - Sie sind kaum sechzig Kilometer von mir entfernt stationiert. Auch Ihr Soldaten habt hin und wieder einen freien Tag, schätze ich. Und in sicherem Abstand von der Front, in einem der umliegenden Städtchen, wird sich sicherlich eine Möglichkeit finden, die ein oder andere Stunde gemeinschaftlich totzuschlagen.

 

Geben Sie auf sich Acht.

 

- Levi

Brief von Levi Ackerman an Eren Jaeger. Paris, 15. Januar 1915

Paris, 15. Januar 1915
 

Eren,
 

dein Brief ist schon um Weihnachten herum angekommen, die letzten Wochen waren allerdings so kräftezehrend, dass ich dir erst jetzt antworten kann. Hat deine Mutter dich auf dem Laufenden gehalten? Vor Weihnachten wurden Farlan und ich eingezogen. Sie musterten mich aus, behielten Farlan jedoch ein. Er hat unser Haus nach Weihnachten verlassen. Du kannst dir vorstellen, dass Weihnachten hier weniger besinnlich war - inzwischen hat sich die Lage jedoch beruhigt. Da Farlan, Armin und du jetzt jedoch weg seid, bin ich aktuell auf der Suche nach neuen Aushilfen. Wir halten den Geschäftsbetrieb momentan zu zweit am Laufen; von den damit einhergehenden Arbeitszeiten ganz zu schweigen. Ich bin froh, wenn ich auf meine acht Stunden Schlaf komme. Gesundheitlich ist jedoch alles bestens, zerbrich dir also nicht den Kopf.
 

Du wirst lachen - der Colonel, von dem du geschrieben hast, ist ein Bekannter von mir. Erinnerst du dich an deinen freien Tag im August? Du wolltest unbedingt mit Armin ans Meer fahren; das Wetter war gut. An diesem Nachmittag spazierte er in das Geschäft, verwickelte uns in ein Gespräch und lud uns abends ein. Nun seid ihr alle drüben an der Marne und ich bin hier. Man fühlt sich nutzlos - hier in Paris sind kaum noch Männer im kampffähigen Alter anzutreffen.
 

Ich weiß nicht, ob man sich an den Krieg gewöhnen kann. Vermutlich nicht. Es ist nichts, woran man sich gewöhnen sollte, auch, wenn es die einzig erträgliche Art darstellt, mit allem umzugehen. Halte durch. Und lass dich nicht unterkriegen - wie ich Armin kenne, braucht er deine starke Schulter. Wie geht es ihm? Wie geht es dir?

Scheint, als hätte Jean seinen Teil abbekommen. Tu dir einen Gefallen und halte dich fern - wenn er dir jedoch dumm komm, lass dir nichts gefallen.
 

Ich komme zum Schluss; es ist bereits nach zehn und ich will mich früh um die Bestellungen kümmern, bevor ich den Laden morgen aufschließe. Mach Smith keine Schande und sorg dafür, dass bald gesund nach Hause kommst. Wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen.
 

- Levi

Brief von Farlan Eglise an Levi Ackerman. 14. Januar 1915

14. Januar 1915
 

Geliebter Levi,
 

Ich vermisse dich vom ersten Tage an. Es hat geschmerzt, dich verlassen zu müssen und mit jeder Meile, die der Zug zwischen uns brachte, realisierte ich mehr und mehr, was es bedeuten würde, von dir getrennt zu sein. Ich verhielt mich so abweisend dir gegenüber die Tage vor meiner Abreise. Verzeih mir.
 

Ich wünschte, ich hätte davon laufen können. Ich hätte es getan, hätte man mich dann nicht als Deserteur gesucht und bestraft. Wie könnte ich eine gemeinsame Zukunft mit dir so leichtfertig aufs Spiel setzen? Wenn wir denn eine haben – und ich diesen Krieg überlebe.
 

Es wird ewig dauern, bis ich einen freien Tag bekomme, dich endlich wiedersehen und mich in deinen Armen verlieren darf...
 

Ich hoffe, ich werde als der Mann zurück kehren, den du einst lieben gelernt hast. Man sagt, der Krieg verändert die Menschen, nicht wahr?
 

Die Baracken, in denen man uns untergebracht hat, sind zugig und kalt. Das Essen schmeckt... nicht. Ich fürchte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mir hier eine Erkältung einfangen werde.
 

Gib gut auf dich und Isabel Acht.

Ich liebe und vermisse dich.
 

Farlan

Brief von Levi Ackerman an Farlan Eglise. Paris, 28. Januar 1915

Paris, der 28. Januar 1915
 

Farlan,
 

Wenn ich dir diese Zeilen schreibe, hast du deine Grundausbildung bereits zur Hälfte hinter dir. Eren meinte einmal, sie würde ihren Zweck gut erfüllen und Erwin, der englische Soldat, mit dem wir letzten Sommer tanzen gingen, stimmte ihm zu. Wie der Zufall es wollte, befinden sich Eren und Armin unter seinem Kommando.
 

Ich hoffe, dass du dich inzwischen einleben konntest – und von Erkältungen jeder Art verschont wurdest, sie sind ein verdammtes Ärgernis und nichts, was man gebrauchen kann, wenn man sich auf den Krieg vorbereiten soll.

Der Krieg wird uns alle verändern. Ob es nun die Menschen zuhause oder an der Front sind... Wir sind jetzt schon nicht mehr die gleichen, die wir im Sommer waren. Es hat sich so viel verändert.
 

Ich bin dir nicht sauer. Ich hätte mich an deiner Stelle vermutlich nicht anders verhalten. Uns allen gingen die verschiedensten Dinge durch den Kopf. Und das du gehen musstest, während ich aussortiert wurde, ist schlichtweg nicht fair.

Hoffen wir einfach, dass sie diesen Krieg wie geplant so rasch als möglich zu Ende bringen. Dieses Geschäft ist zu leer ohne dich.

Ich grüße dich von Isabel.
 

Gib gut auf dich Acht.

-Levi



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Jared
2016-03-08T20:52:49+00:00 08.03.2016 21:52
Ja... ich bin auch der Meinung die beiden sollten sich mal treffen. xD
Levi kann sich auf sein Pferd setzen, wenn er eins hat und los reiten.... das wäre es doch mal, bzw. ja Erwin könnte wirklich mal zu Levi.. ihn überraschen... Q-Q

Bin schon gespannt wie die nächsten Briefe so werden. Was noch so kommt und ob ich Taschentücher brauche. ;-;


Bis bald hoffentlich!. :)
Von:  Jared
2016-03-08T20:50:40+00:00 08.03.2016 21:50
Bin ich froh das Erwin geschrieben hat... ich hab schon das schlimmste befürchtet. T_T"

Aber ja.. ich hab mir auch schon gedacht, dass Eren und Armin bei ihm unter gekommen sind. xD
Hach.... ich hoffe mal das die beiden sich nochmal sehen.... Drama ist immer naja... aber... auch schön und ja.... doch die beiden.... oh Levi braucht seinen Erwin doch. <3

Finde es schön wie ihr die Briefe schreibt, hab mir letztens auch mal die Bilder dazu angesehen.... wirklich tolle Arbeit! <3

Liebe Grüße~
Von:  Flying-squirrel
2016-02-03T16:00:11+00:00 03.02.2016 17:00
Ich finde die Idee mit den Briefen sehr gut, aber der passende Schreibstil könnte konsequenter eingehalten werden. Wenn eine Sache z.B. mit schönen Worten umschrieben wird und dann direkt in neuerem Deutsch wiederholt wird, zerstört das ein bisschen den Effekt. Zudem sind die Beiden manchmal so direkt wie ein durchschnittlicher Deutscher, was gerade am Anfang auffällig ist und nicht ganz zu ihren Rollen passt :)
Antwort von:  MadameFleurie
03.02.2016 19:19
Huhu,

Danke für den Kommentar. Kannst du mir vielleicht Textstellen nennen? Das würde mir helfen, die Kritik umzusetzen ;]
Antwort von:  Flying-squirrel
03.02.2016 19:25
Da wäre z.B. die Stelle im vierten Kapitel: "ohne Zweifel bildete Alkohol einen nicht zu unterschätzenden Einflussfaktor. In anderen Worten: Wir waren sturzbetrunken."
Von:  Jared
2016-02-02T20:34:18+00:00 02.02.2016 21:34
Ich hoffe das Erwin ihm schreibt! Q-Q
Mhm... das ganze lässt mich etwas rätseln... ich hätte mir auch vorstellen können, das Levi an Farlan stelle gehen wird, unter seinen Namen oder so. Wäre eine Möglichkeit.... oh man.... ich mag weiter lesen. ♥
Jedenfalls kann ich mir wirklich gut vorstellen wie Levi diesen Brief geschrieben haben muss, das er sich mitteilen will, ist wirklich süß... ich hoffe das Erwin lebt und zu ihm zurück kehren wird.

Liebe Grüße,
P.
Von:  Jared
2016-02-02T20:18:38+00:00 02.02.2016 21:18
>> Lassen Sie mich nicht zu lange warten, Smith. <<

Och.... ich finde diese süßen ´Grußworte 'am ende sehr passend. Diese kleinen Sätzen, die doch so viel aussagen. ♥

Gefällt mir sehr gut.... und wie schon erwähnt... es macht Lust auf mehr davon zu lesen und zwar ganz unbedingt! ♥

Liebe Grüße
P.
Von:  Jared
2016-02-02T19:59:47+00:00 02.02.2016 20:59
*Finger knacksen lass*
Bei soviel Mühe soll es doch belohnt werden mit einem netten Kommentar an dieser Stelle. C:

Heute morgen war ich total unmotiviert unterwegs zur Arbeit. Ich bin dann auf deine interessanten Briefe gestoßen. Für mich sehr interessant, weil ich in solcher Form noch nichts auf Mexx gelesen habe, was auch so gut geschrieben ist. Der Leser möchte mehr wissen.. fiebert mit.... ich ahne schon das schlimmste, dass irgendwann kein Brief mehr von einer Seite durch kommen mag... und ja.... das wäre schade. Aber auch realistisch zu der Zeit....
Du hast eine schöne Wortwahl benutzt und fängst die Situation gut ein, in dem Moment wo der Brief verfasste worden ist von der jeweiligen Person. Genauso finde ich die Zusammenhänge der Personen sehr interessant gewählt. :)

Liebe Grüße~

Von: abgemeldet
2016-01-15T21:22:56+00:00 15.01.2016 22:22
Awww ... Erwin kann sich ja unbedacht tiefsinnig ausdrücken. Also seine Interesse zu Levi. Wenn es um Tee (& Sauberkeit) geht, ist Levi halt ein Meister. Ich glaube, Erwin weißt doch die Teesorte, nur braucht er einen guten Grund zum Schreiben und fragt ihn schon förmlich aus XD einfach goldig. Hm ... wie verbringt er wohl seine Freizeit? Jeder Attack on Titan Fan kann es sich vielleicht vorstellen, außer du hast ein paar Veränderungen durch genommen. Mal gucken was Levi antwortet.
*campt bis zum nächsten Kapitel vor dem Computer mit Chips und Zitro*

Ich freue mich schon auf das nächste Kapiel.

LG^^Alien^^
Von: abgemeldet
2016-01-15T21:17:01+00:00 15.01.2016 22:17
Uhhhhh .. *guckt mit großen Augen in die Kristallkugel und sieht böse Dinge ...*
Ups O.o falscher Skript XD *räuspert laut*

Yahhhh ... eine neue FF von dir. Echt schön die Idee. ^-^ Und wieder eine ErwinxLevi Story, ein tolles Pairing. Ach die Armen Charas =O Bald wie Levi in den Zeilen schreibt wird sich alles ändern. Werden sie es überstehen? Kann die Liebe bestehen in diesem Krieg aus Hass und anderen? Bis zum Ende kämpfen ...
Ich glaube, ich klinge zu dramatisch. XD Sorry, aber deine Storys reißen mich immer mit. Ich liebe sie *-* Ähm ... nein keine Stalkerin ... eher halt Attack on Titan *-*

LG^^Alien^^


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