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Briefe aus dem Trommelfeuer

[Erwin Smith x Levi Ackerman] || Wenn ich dich nicht sehen kann, lass mich in Gedanken bei dir sein
von
Koautor:  KawaiiBlueHero

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Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 10. September 1914

Mr. Smith,
 

Isabel hat mir dieses Briefpapier gegeben; es erinnere sie an Sie und würde ein wenig gute Laune zu Ihnen bringen, also will ich es von nun an benutzen.
 

Mit Sorge habe ich feststellen müssen, dass England Sie bereits für diesen Krieg einsetzt. Da Sie bei der Marine sind, hatte ich gehofft, man würde Ihnen noch etwas Zeit lassen, aber da muss ich mich geirrt haben. Hat man Mr. Zacharius und Mr. Zoe mit Ihnen geschickt? Verpflegt man Sie gut? Wenn Sie etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen und ich werde sehen, was ich tun kann.
 

Haben Sie von dem Vorgehen der deutschen Truppen in Belgien gehört? Man sagt, sie haben in Dinant die Zivilisten massakriert und Löwen dem Erdboden gleich gemacht. Und das in einem neutralen Land. Mir fehlen die Worte.
 

Die Deutschen stehen inzwischen 60 Kilometer vor Paris und unsere nichtsnutzige Regierung hat sich nach Bordeaux aus dem Staub gemacht. Nach dem, was wir aus Belgien gehört haben, sind wir in großer Sorge, wie es weiter gehen wird. Was soll werden, wenn sie hier in Paris einmarschieren? Wir sind an das Geschäft gebunden. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Truppen es schaffen, die Deutschen dahin zu prügeln, wo sie hergekommen sind.
 

Sie fragen, warum die Regierung nicht auf mich zählen kann, Mr. Smith? Ich habe eine realistische Einschätzung der Situation und bin nicht lebensmüde. Isabel ist noch fast ein Kind, soll sie sich alleine um das Geschäft kümmern? Darüber hinaus lässt mein Gesundheitszustand keinen Kriegseinsatz zu. Sieht also so aus, als müssten Sie das für mich übernehmen.
 

Sie rekrutieren hier nun verstärkt. Farlan ist der Meinung, dass sich die Präsidenten und Könige gefälligst gegenseitig über den Haufen schießen sollen, anstatt die eigene Bevölkerung in den Tod zu schicken. Insgeheim stimme ich ihm zu. Es tut gut zu wissen, dass hier noch nicht alle den Verstand verloren haben. Ich wünschte, ich könnte diesbezüglich auch für Eren und Armin sprechen. Eren hat sich vor zwei Wochen freiwillig gemeldet und Armin, der ihm alles nachahmt, hat es ihm gleich getan. Ich habe Eren ordentlich den Kopf gewaschen, aber genützt hat es nichts. Vor einer Woche sind sie abgereist. Erens Mutter Clara war in Tränen aufgelöst. Die Grundausbildung soll knapp drei Monate dauern, das heißt, dass sie wohl Ende des Jahres an die Front kommen werden. Um Eren mache ich mir weniger Sorgen. Er ist eine Kampfsau, wenn’s drauf ankommt und beißt sich durch. Armin dagegen ist - wenn Sie mir meine Direktheit vergeben mögen - ein feiger kleiner Schwächling. Er ist intelligent, aber er gehört nicht an die Front. Ich hoffe, sie kommen wieder.
 

Das ist wahrscheinlich nicht der heitere Brief, den Sie sich erhofft haben. Was ist aus dem Ausbilder geworden, nachdem Sie das Krokodil in seine Kabine geschafft haben? Wurde er gefressen? Sie sind mir ja ein schöner Kamerad, Mr. Smith.
 

Ich muss Schluss machen, Farlan ruft mich. Er ist vorhin los, um uns ein Grammophon zu kaufen und schleppt es gerade in die Stube. Geben Sie gut auf sich Acht.
 

- Levi
 

P.S.: Hatten Sie ein Grammophon auf Ihrem Schiff? Es ist eine nette Spielerei. Isabel hat einige Operettenplatten aufgetrieben und ist seit Stunden ganz überdreht. Ich muss die zwei jetzt davon loseisen, es ist bereits nach acht und die Wände der Wohnung sind dünn wie Papier.



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